Im tiefsten Irland, in den Bergen, saßen drei Druiden und eine Hexe am Feuer und unterhielten sich.
"Und, Weib, wie ist es die ergangen, all die Monde lang? Lange hast du dich nicht blicken lassen, seit deinem letzten Wunsch", fragte der älterste.
" Wie soll' mir schon ergangen sein? Ihr wisst es doch am besten. In der Nacht wart ihr alle anwesend und das, was geschehen sollte, geschah."
"und nun? Was willst du?", dies war der jüngste, der da sprach. Dieser eine in der runde,hatte eine starke Abneigung gegen Hexen und verhüllte diese nicht.
" Das Kind ist unglucklich., und hat nicht viel Zeit. Sollte sie in den nächsten 30 Monden kein Kind gebären, so wird sie sterben", sprach die Alte.
"und du willst das verhindern?", der dritte der Druiden stand auf und ging auf die Hexe zu. " Warum?" , wollte er wissen.
"Ich habe es versprochen. Meiner einzigsten Tochter, die das leben des Kindes mit ihrem bezahlt hat", sagte sie traurig.
Der Dritte sah sie nachdenklich an. " Was hast du uns dieses mal zu bieten?", fragte er schließlich.
"Was verlangt ihr?", die Hexe war voller Hoffnung und sah einen Druiden nach dem anderen an.
" Das Kind hat noch genug Zeit! Warum die eile?", mischte sich der jüngste ein.
"Wir werden uns beraten", unterbrach ihn der älterste.
Am See war es still. Samjanny genoss diese in vollen Zügen und vergaß ihre Pflichten, als Clanoberhaupt und die Sorgen die sie so quälten. Sie war so sehr in die Natur vertieft, dass sie nicht merkte, wie sich jemand näherte.
"Samjanny!"
Ruckartig drehte sie sich um und sah in das liebste und sanfteste Gesicht des Clans.
"Oma!", rief sie. " Ich habe dich nicht gehört, verzeih. "
"Du musst dich nicht entschuldigen, mein Kind", sagte sie sanft. " Grübelst du schonwieder? "
"Nein, Oma, im Gegenteil. An diesem Ort bin ich ganz entspannt und im reinen", gab die junge Frau zu. "Aber sag, warum bist du gekommen?"
"Ich habe dich gesucht. Meist, als hätten wir nicht mehr genug Zeit."
"Wovon spricht du?", Samjanny spannte die Sorge um die Großmutter das Herz und all der Zauber war verflogen.
"Komm", meinte der Greis. "Ich muss dir was zeigen."
Nur mühselig bewegte sich die Frau, Samjanny gefror das Herz. Was ist den mit ihr los,dachte sie, sonst war sie immer flott.
Im Haus angelangt, öfnete das Mütterchen eine Truhe und zog ein dickes Bündel da hervor.
"Was ist das, Oma?", fragte die junge Frau.
"Das, mein Liebes, ist mein Vermächtnis an dich", sie legte das schwere packet auf dem Tisch ab und entfernte die staubigen Leinen. "Ich hatte es jahrelang nicht in den Händen", ehrfürchtig strich sie über das dunkle, mit Gold verzierte Bund. "Es ist unser Familienbuch, Samjanny. Das von Frau zu Frau unserer Familie gereicht wird und jede fügt etwas neues hinzu."
"Oma, warum zeigt du mir das?"
"Weil es an der Zeit ist dich einzuweihen", die alte wurde so traurig, dass Samjanny beinahe weinte.
"Ist etwas mit dir, Oma?"
"Es ist nur traurig, dass das Schicksal für uns diesen weg gewählt hat", nach einer kurzen Zeit fügte sie hinzu. "Ich muss dir was erzählen. Über deine Eltern", tief holte sie Luft. " Damals, vor deiner Geburt, war deine Mutter nicht in besserer Gemütslage, wie du jetzt bist. Immer traurig. Immer auf der suche nach Zerstreuung. So wie du, wusste sie nicht warum. Bis sie jemand darauf hingewiesen hat, dass sie leidvolle blicke auf junge Mütter im Clan wirft. Da wusste sie, ihr fehlt ein Kind. Doch vergebens waren die versuche und sie glaubte unfruchtbar zu sein. Ihr zustand verschlechterte sich. Die Launen waren nicht zu ertragen. Da beschloss ich ihr zu helfen. Lange haben wir uns unterhalten. Für unser Vorhaben musste ein hoher Preis bezahlt werden. Sie war einverstanden. Den Preis haben wir um ein paar Jahre hinauszögern können. "
"Warte, Oma. Wovon spricht du?", ungläubig starrte Samjanny ihre Großmutter an.
"Von Magie!", sagte der Greis und öfnete das Buch. "Dies ist das Buch der Tränke. Und der letzte Trank war für deine Mutter bestimmt", die alte drehte das Buch zu ihrer Enkelin und tippte auf die Seite.
Ungläubig las Samjanny die Worte. Und Begriff nur mühselig was ihre Großmutter da offenbarte.
"Es steht, die Druiden müssen den Trank segnen, an einem Vollmond im Kreis der Druidenfelsen. Oma, das ist doch alles Unfug."
"Nein, Liebes. Es ist alles wahr. Und genau so werde ich dir auch helfen. Nur so wirst du deinen inneren Frieden finden und endlich glücklich werden."
"Du hast einen Preis erwähnt. Was ist der Preis?"
"Für ein neues leben, muss ein anderes hergegeben werden."
Fassungslos starte Samjanny vor sich hin.
"Du hast gesagt, nur so kannst du meinem Glück verhelfen. Wessen leben?"
Samjanny ahnte bereits wer den Preis zählen muss. Ihre Großmutter ist plötzlich zu schwach auf den Beinen.
"Das ist nicht wichtig."
"Das kannst du nicht machen, Oma", unaufhaltsam liefen ihr die Tränen über das Gesicht entlang.
"Dafür ist es zu spät."
"Nein, mache es rückgängig."
"Das kann ich nicht."
Langsam bröckelte Samjanny's widerstand und sie Begriff, dass sie sich beugen musste.
"Was muss ich tun?"
"Du musst die Zutaten sammeln. Diesmal wird es ein Mann sein. Ein erwachsener Mann. Dies hier", erneut tippte der Greis auf die Seite, " waren die Zutaten für dich. Du musst die geeigneten für deinen Gefährten finden. Ich wünschte, einer im Clan würde zu dir passen, aber so soll's nicht sein."
Die Worte der Großmutter hallten noch nach, als sie Tage später im Buch blätterte.
"Denk daran, mein Kind, obwohl du stark und charismatisch bist, bist du dennoch zart, wie eine Blüte. Der Mann an deiner Seite sollte stark sein. Wähle klug, meine Kleine."
Meine Zutaten, dachte sie.
Charisma: feine Blütenblätter von Gelb- und Blaublütler
Kraft: Saft der Buche
Ausdauer: Säfte der Weide
Energie: Honig und Eichelöl
Der Mann soll stark und autoritär sein. Mir treu ergeben.
Der letzte Gedanke stürzte Samjanny in tiefste Trauer und die Tränen brachen sich ihre Bahn. Sie dachte an die Schuld und daran, dass die Großmutter diese bereits beglichen hatte.
Gedankenverloren saß sie am Tisch und strich über die Seitenränder, bis sie ein stechender Schmerz an die Oberfläche gerissen hatte.
Und da wurde ihr klar, als sie ihr Blut betrachtete. Dies ist die Lösung! Für seine Treue wird sie ihr Blut geben. Die Stärke eines Bullen soll er erhalten. Ausdauer eines Hasen und die Energie eines Panthers. Charisma eines Adlers.
Und so geschah es.
Der perfekte Mann für Samjanny, erblickte das Licht der Welt auf den kalten Steinen des Druidenaltars.
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Leahnah Perlenschmuck
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Bildmaterialien: Bildmaterial aus pixabay
Tag der Veröffentlichung: 23.06.2015
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