Hund und Katz
Vera ist eine spanische Hündin, Willi ist ein polnischer Pinschermix, Mery ist eine typisch deutsche Hauskatze und Lilli-Pampi ist unser Neuzugang, ein Perser.
So irgendwie sind wir zu unseren Lieben gekommen. Alle haben ein gesundheitliches und Trallalla-Problem. Aber wir mögen sie. Vera hat ein halbes Jahr gebraucht, bis sie von der Nachbarin eine Leckerei angenommen hat. Aber jetzt ist sie so dreist, dass unsere Nachbarin ihre Tür nicht auf lassen kann, ohne unsere Vera als Hausgast empfangen zu dürfen. Willi musste erst mal gesund werden, um so weit zu kommen. Er war schwer krank, als er zu uns kam. Drei Monate haben wir um sein Leben gekämpft. Wir haben gewonnen. Mery hat auch fast drei Monate gebraucht, um ins Leben zurück zu finden. Sie hat alles was eine Katze braucht, um zu zeigen, wer die besten Krallen hat. Lilli-Pampi ist die Letzte im Bunde. Sie ist erst ein paar Tage bei uns. Aber wir können jetzt schon sagen: sie sabbert und stinkt muffig. Sie ist sehr zutraulich und kann sich gut einschmeicheln. Das arme Viech war voll mit Flöhen und alle möglichen netten Ungeziefers, die man sich nur wünschen kann. Wir sind Herr darüber geworden. Das Sabbern und Muffeln muß der Tierarzt, der Feind eines jeden Tieres, das was auf sich hält, beheben helfen. Vera hat jedes unserer Tiere gebührend empfangen. Unser Willi wurde fachgerecht durchgekaut, was ihm sehr gefallen hat. Jetzt wo er gesund ist und nichts mehr juckt, darf sie es nicht mehr. Er hat deswegen öfters mal eine Dikusion mit Vera. Aber man kann es ja mal versuchen. Mery dagegen war Vera unheimlich. Wir mussten aufpassen, dass Vera nicht vergisst, dass Mery zu uns gehört. Mery musste die ersten Wochen
mit einer Spezialnahrung ernährt werden. Sie war sechs Wochen alt, als sie zu uns kam. Und hat nichts vertragen. Wir konnten von Glück sagen, wenn sie ihre 5-6 ml in sich behielt. Es vergingen fast acht Wochen, bis sie das erste Stückchen Hack von sich aus gefressen hat. Nachdem wir nicht mehr so viel Zeit mit Mery verbringen mussten, ging es auch mit Vera besser. Sie teilen sich zu dritt ihr kleines Sofa, das wir mal vom Trödel mitgebracht haben. Jetzt ist unser Lilli-Pampi dazu gekommen. Ihre Erhabenheit hat sich ausgerechnet mich, die die wenigste Zeit zu Hause ist, als Bezugsperson ausgesucht. Wo ich gehe und stehe ist Lilli-Pampi. Nachts liegt sie auf dem Sessel neben meinem Bett. Sowie ich meine Augen aufmache, sehe ich ihr direkt in die Augen. Sofort fängt sie an zu schnurren. Natürlich werden die Anderen auch wach und dann heißt es Frühstück machen. Und alles, was man als Haustier so von seinem Menschen so fordern kann.
Willi schafft es, beim Betteln ein zu schlafen. So erledigt ist er manchmal. Vera schafft es im Nebenzimmer zu hören, wenn einer der anderen Tiere etwas zum Naschen bekommt. Sofort ist sie zur Stelle, um ihren Anteil zu fordern. Entenjagt liebt sie besonders, aber die Leine ist nur acht Meter lang. Dadurch, dass sie sich fünf Jahre in Spanien selbst ernähren musste, sitzt der Jagdtrieb noch sehr tief. Deshalb sind wir so froh, dass das mit unseren anderen Tieren so gut klappt. Vera ist eine ganz Behäbige, wenn es darum geht sich einen gemütlichen Tag zu machen.
Aus der Ruhe bringen lässt sie sich da nicht. Mit Willi kann sie aber auch anders. Da ist es am besten, wenn man aus dem Weg geht, will man nicht umgerannt werden. So im Vorbeigehen bekommt der eine oder andere ein von ihr verpasst. Was die Katzen natürlich auch können. Da geht man nichts ahnend daher und schon fährt eine Katzenkralle aus dem Hinterhalt. Mein Sohn hat, als Mery noch ganz klein war, angefangen kleine Kämpfe mit ihr aus zu tragen. Die einzigen Geräusche, die man da zu hören bekommt, sind fauchen, knurren,maunzen
und die Schmerzlaute meines armen Jungen. (er ist inzwischen achtzehn) Dafür wird nur ein bestimmter Sessel genutzt. Wenn mein Sohn in diesem Sessel sitzt, startet Mery zum Angriff. Letztens war meine Arbeitskollegin bei uns und hat es sich erdreistet, sich in „diesen“ Sessel zu setzten. Bevor ich sie warnen konnte, hat unser Mery schon am Hosenbein gehabt. Sie hat auf diese weise gelernt, dass es auch Kampfkatzen gibt. Sie hat auch zwei Katzen, die ihren Urlaub immer bei uns verbringen. Die ersten paar Tage stellt Mery klar, dass sie der Boss ist. Die Ärmsten kriegen bei der kleinsten Bewegung ihrerseits sofort das Zischen ihrer Hochwohlgeborenen zu hören. Danach sitzen alle, die Hunde und die Katzen nebeneinander, um ihre Leckerlis in Empfang zu nehmen. Natürlich in der richtigen Reihenfolge, sonst ist es um den Frieden geschehen. Willi ist einfach zufrieden, wenn sich jemand mit ihm beschäftigt.
Das kann in diesem Fall auch Mery sein. Die beiden toben viel mit einander. Sie sind fast gleich groß. Nur hat Mery die schärferen Krallen. Wenn Willi mal wieder jammert, ist es Zeit ein paar Katzenkrallen zu stutzten. Da geht aber die Post ab, bei denen. Der Kater meiner Arbeitskollegin hat es auf Vera abgesehen. Er springt, oder hängt sich an sie und lässt sich von ihr schleppen. Anfangs konnte sie nichts damit anfangen, sie fühlte sich nicht gerade wohl dabei. Ich hab ihr beigebracht, sich einfach fallen zu lassen, wenn der Kater sich anhängt. Wenn es plumpst, hat Katerchen sich mal wieder mit Vera angelegt. Wie schnell ein Hundchen doch lernt, was man ihm gezeigt hat. Manchmal hab das Gefühl, wenn sie mal wieder auf Katerchen liegt, dass sie ganz breit grinst. Immerhin wiegt Vera zehn Kilo und Katerchen vier.
Katerchen war schon unser Feriengast, bevor Mery zu uns kam. Da kannte er noch nicht mal seine neue Gesellschaft, die ihm sein Frauchen präsentiert hat. Die kam in Form einer kleinen Katzendame namens Shaky. Shaky ist sieben Monate alt. Während sie den Hund ganz einfach links liegen lies, hat sie dem Katerchen erst mal gezeigt, dass sie von ihm erst mal gar nichts hält. Jetzt weiß sie dass Katerchen ein lieber ist, und ihr nichts tut. Nur muß er ihr hin und wieder zeigen, dass er das Sagen hat. Shaky hält sich hier bei uns ziemlich neutral. Meistens haben Mery und Katerchen Stress.
Die beiden Urlaubskatzen sind seit heute wieder zu Hause. Unser Mery ist mit zu ihnen gekommen, weil der kleine Sohn auch mal von uns ein Tier zur Pflege haben möchte. Er versteht nicht, dass man Tiere auch mit in den Urlaub nehmen kann. Wir werden mal schauen, dass der Kleine zum Platz mit kommt. Dort hat auch jedes Tier seinen Platz. Wir mussten Mery am selben Nachmittag wieder abholen. Sie war nicht aus dem Bad zu locken. Sie saß hinterm Wäschekorb und sagte keinen Pieps. Zu Hause hat sie sich erst mal beleidigt zurück gezogen. Passend zum Abendbrot stand sie aber auf der Matte und forderte ihr Recht.
Lilli-Pampi hat sich den Puppenwagen meiner Enkelin als ideellen Platz für sich gefunden.
So viel können wir über sie noch nicht sagen. Lilli-Pampi ist doch lebhafter, als wir bei einer Perser annehmen können. Abends, wenn die Tür zu ist die anderen Tiere schon längst zur Ruhe gekommen sind, legt sie erst los. Schuhe Spielzeug, alles was sie vor die Pfoten bekommt, wird durchs Wohnzimmer gefegt. Nur gut dass die Nachbarn unter uns selbst Katzen haben. Sie stören sich nicht daran, wenn Lilli-Pampi mal wieder wie ein Elefant durchs Wohnzimmer jagt. So laut habe ich noch nie eine Katze trampeln gehört. Da wird gemaunzt und gejapst, was das Zeug hält. Es werden noch ereignisreiche und lustige Jahre mit unseren Tieren auf uns zu kommen. Vielleicht kommt eine Fortsetzung. Mal sehen.
Tag der Veröffentlichung: 28.07.2009
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