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Ach du dicker Hund.

Ich war einmal ein kleiner Hund
wog anfangs nur ein gutes Pfund
da kamen alle Leut daher
sie liebten meine "Kleinheit" sehr.

In Menschenarmen warm geborgen,
nimmt mich ein Frauchen mit nach Haus
ein Leben lang für mich zu sorgen
verspricht sie mir, der kleinen Maus.

Da fing ich an mich zu vergrößern
bin jetzt, so groß wie ein Kalb
wer will daran etwas verbessern.
So bin ich halt.

Frauchens Liebe ist mitgewachsen,
sagt immer zu mir "braver Hund"
dafür werde ich sie auch bewachen
täglich vierundzwanzig Stund.


Das unerwünschte Geschenk.

Da bist du nun du kleiner Hund,
ich wollte dich nicht haben.
Zur Freude hab ich keinen Grund,
will keinen Köter haben.

Da sitzt du nun und schaust mich an
mit deinen braunen Augen,
durchbohrst du meinen Widerstand
es ist fast nicht zu glauben.

Ich nehme dich auf meinen Arm,
fühle dein Herzchen schlagen.
Dein Fell so seidenweich und warm
will dich ein bisschen tragen.

Da fallen dir die Äuglein zu
sicher willst du schlafen.
Ein weiches Kissen such ich dir
dem lieben Hund, dem braven.


Der freundliche Hund.

Ein Hund weiß schon im Kindesalter,
wer im Hause der Verwalter.
Er bewacht nach Hundebrauch,
alle, die Verwandten auch.

Steht einer an der Gartentür,
so unnütz wie ein Darmgeschwür.
Springt er mit einem Freudentanz,
an ihm hoch mit Wedelschwanz.

Solange bis kein Hemd mehr sauber,
und die Seidenstrümpfe reissen.
Alle hat er schon vertrieben,
ohne einmal zuzubeissen.

Braver Hund.


Der Platzhirsch

Der Platzhirsch röhrt aus vollster Brust
purer Lebensfreud und Liebeslust
möcht fröhlich sie begrüssen
seine Hirschinnen die süßen

Unheil versteht sich anzupirschen
Die Sterne stehen mies für Hirschen
ein Mensch ist`s.. er hebt das Gewehr
nun ist es still, es röhrt nichts mehr

Bestattet wird das edleTier
in Menschenmägen voller Gier
den Kadaver zieren Preisselbeeren
um ihn mit Rotkraut zu verzehren

Das Auge isst da auch noch mit
na… dann guten Appetit.


Die Taube

Auf dem Dach sitzt eine Taube
und gurrt.
Ein Mensch sitzt in seiner Laube
und murrt.
Schon wieder gurrt die Taube.
Ruhe, schreit der Mensch in der Laube.

Ach, wie nett
ist dies Duett.
Das Gemurre,
das Gegurre.

Da geht der Mensch holt sein Gewehr.
Jetzt gurrt nichts mehr.


Im Putenstall....

Ich seh in einem Putenstall,
den Puten zu beim Putenmahl.
Sie stehen dicht, zu dicht gepresst.
Sie schreien laut.

Weil jeder nach dem andern haut.
Mit Frust und scharfen Schnabel,
zerfetzen sie zum Zeitvertreib
dem Nebenmann das Federkleid

Blutig stehn sie da halbnakt,
die Stimmbänder schon heiser.
Der Kopf matt nach unten hängt,
sie gackern immer leiser.

Angesichts der Putenschlacht
bin ich aus einem Traum erwacht.
Pute geschnetzelt? Nach so einer Not?
Nein danke! Mir reicht ein Stück Brot.


Mahlzeit

In der Schule musst ich lernen
wie man Leichenteile kocht.
Bist ein liebes Tier gewesen,
hätt dich lebend auch gemocht.

Soll uns deine Leiche munden
brat ich dich streng nach Rezept,
das ich in einem Buch gefunden,
weil du so am besten schmeckst.

Oh, welch ein Duft
wässert meinen Mund beim Kochen.
Lebendig hast Du nie so gut gerochen.

Jetzt, auf deinen letzten Gang
fängt jeder an dich lieb zu haben.
Hungrig erscheinen die Bestatter
um dich schmatzend zu begraben


Der kleine Hund

Der kleine Hund, der ganz gemeine
geht nicht richtig an der Leine.
Und einmal hat er gar verschwitzt,
wie ein Hündchen Töpfchen sitzt.

Deswegen bringe ich ihn gerne
in eine Schule wo er was lerne.

Da sagt zu mir die Leiterin,
der Hund hätt einen Eigensinn.
Um Erfolge zu vermelden,
zerbräche sie denselben.

Ich wollt doch nur, dass er was lernt.
Nicht von früh bis spät bellen tät.
Und dass mein Analphabet
artig an der Leine geht.
Dass dabei etwas zerbricht,
das wollt ich nicht.


Das Unsentimentale....

Stell Dir einmal vor Du wärst eine Gans
Weihnachten rückt immer näher
Todesurteil Bratröhre

Stell dir einmal vor, du wärst ein Karpfen
Dein Todestag rückt immer näher
Weinachten in der Alufolie

Stell dir einmal vor, du wärst eine Kuh
Liegst, zwischen Knödel und Tomaten,
als gutgewürzter Weihnachtsbraten….

Tote Schweine, welch ein Jammer
baumeln in der Räucherkammer..

Was jetzt….?

Weihnachten oder Totensonntag


Geliebter Dummkopf.

Kannst nicht lesen und nicht schreiben,
dafür kannst du Unsinn treiben.
Und weil du als Mann geboren,
spitzt du ständig deine Ohren.

Hebst die Nase in die Luft,
ob nicht "Weibliches" dich ruft.
So arge schlimme Weiberdüfte ,
schweben ständig durch die Lüfte.

Kommt so was in deine Nase,
läufst du schneller wie ein Hase.

Nach Stunden kommst du angekrochen.
Ramponiert mit Loch im Ohr.
Ach du mein geliebter Dummkopf
nimm es mit Humor.


Frohe Ostern

Trauer trägt die Frau Mama
Ihr kleines Kind ist nicht mehr da.
Ein Böser ist vorbeigekommen
Hat das Liebste ihr genommen


Er wird es töten und verspeisen
zugleich die Auferstehung preisen
Zwischen Grünkohl und Tomaten
ruht s`Kindlein sanft als Osterbraten

Und der Täter jubelt dann
Heute gibt es bei uns Lamm.


Bestellung im Universum.

Universum bitte sehr
schickt mir keine Sorgen mehr
für meinen seelischen Befund
schenkt mir lieber einen Hund.

Ohne Worte zu verlieren
könnt ich wieder Treue spüren
heiße Liebe tät mich wärmen
von seinen Augen könnt ich schwärmen.

und der Mantel, ganz egal,
ob schwarz, ob braun oder total
fleckig oder grün kariert
ich bitt euch, dass ihr das notiert

Schickt es bald das teure Wesen
meine Seele muss genesen.

fünf Wochen später.

ein Eilpacket wird abgegeben,
ein Eilpacket mit Innenleben


Getragen von euch Himmelsboten
birgt das Packet genau vier Pfoten
und zwei himmlisch treue Augen,
die sich in die Meinen saugen
Mein Herz hebt an zu einem Sprung
und fühlt sich plötzlich wieder jung.


Lebenslänglich.

Der Goldfisch im Aquarium
schwimmt Tag und Nacht im Kreis herum.
Lebenslänglich...

In der Enge darbt der Hase,
drückt umsonst die Hasennase,
an die versperrte Gittertür.
Lebenslänglich...

Im Käfig sitzt ein Vögelein,
so zart, so lieb und so allein,
noch ungebraucht die Flügelchen.
Lebenslänglich...

Die Tiere obwohl nicht`s verbrochen
haben Freiheit nie gerochen.
Nur dem Menschen zum Gewinn
sitzen sie im Käfig drin.
Lebenslänglich...


Der Menschenflüsterer.

Die Welt der Menschen ist so kalt
keiner öffnet einen Spalt
sein Herz.

Der Hund, der absolut Getreue
öffnet sein Herz täglich aufs Neue

Seine Heilkraft längst bekannt
wird er auch Therapeut genannt

Weil Menschen, mit so einen Gefährten
gesund geblieben älter werden.


Leinenzwang

"Bitte Hunde an die Leine da sind Rehe"
Mensch, dein Wille geschehe.

Da kommt der Jäger angerannt,
mit der Flinte in der Hand.

Knallt mit einer Ladung Schrot
das arme Rehlein mausetot.

Es zappeln noch die Hinterbeine.

WER..? Gehört an WELCHE Leine?

Die holde, brave Jägersfrau
hat uns dann verraten,

sie hätt, das Rehlein umgetauft,
und heisst jetzt "Jägerbraten".


Du puper tätst.

Einst warst du klein und friedlich.
jetzt bist du groß und trieblich,
jaulst zum Steinerweichen
zum Mond hinauf, den Bleichen.

Geh ich mit dir spazieren
musst du immerzu markieren.

Begegnen wir den Damen,
die mit den Hundenamen
dann tust du so
als wärst du längst ein Gigolo

Schnupperst an den Damen rum
doch denen bist du noch zu dumm
sie gehen wieder weiter
mit einem menschlichen Begleiter

Und du stehst da und schaust mich an
wie ein unverstandner Mann.


Der tote Hund.

Wenn ich allein spazieren geh
und die vielen Hundis seh,
mit einem Menschen an der Leine,
tut mir das weh, so dass ich weine.

Wie konntest du mich so bestrafen,
bist für immer eingeschlafen.
Nie mehr seh ich in deine Augen.
Nie mehr streichle ich dein Fell.

Abends schluck ich eine Pille.
Will nicht hören diese Stille,
die um unser Häuschen schleicht.

In meinen Träumen lebst du wieder.
Hüpfst und springst und bist gesund.
Nur das Erwachen, dieses böse,
faselt was vom toten Hund.


Hund in Not.

Ja, ich bin der, der oft bellt
dass sogar mein Frauchen schelt
weil die Leute, die von drüben
das nicht lieben.

Keiner fragt nach meinen Nerven
dröhnt aus dem Hause nummer drei
monotones Repgeschrei.
Auf dem Spielplatz gegenüber
kreischen Zwerglein wie verrückt
und im Hause nebenan
brüllt alles weil ein Tor geglückt.

Ärgernis von jeder Seite
Motoren heulen, Auspuffs krachen
und ich armer Hund in Not
wie soll Frauchen ich bewachen
mit meinem Hundebellverbot.


Hundeerziehung

In Hundeschulen, deren viele
lernt der Hund, was Menschenwille
Menschen brüllen aus voller Kehle
Hundeschulenmachtbefehle

Dazu noch eine Trillerpfeife
damit der Hund sehr schnell begreife
sich wie ein Matscho zu benehmen
sonst müsse sich sein Herrchen schämen

In Wirklichkeit wär er so gern
doch nur der Freund für seinen Herrn
will nur geliebt sein und gestreichelt
weil ihm das besonders schmeichelt
Tauscht er gern, ohne Rabatt
all seine Liebe die er hat
und auch seine edle Treue
auf dass der Mensch sich täglich freue
lange lebt, und das gesund
mit seinem Therapeuten Hund.


Der böse Nachbar.

Ein böser Nachbar ist schnell dabei,
zu drohen mit der Polizei.
Es gibt nichts was ihm passen tät.
Lurt aus dem Fenster von früh bis spät.

Mein guter Hund hat lauthals gebellt.
Weil Einer kam, der ihm nicht gefällt
das Fenster fliegt auf mit Riesengeschrei
"jetzt hol ich aber die Polizei.."

Nur um die Polizei zu konsolidieren
müssen ganz andere Dinge passieren
ein Beamter sagt mir, er kenne den Brauch
wenn sein Hund den Briefträger sieht
bellt er auch.


Katzengedanken.

Dort hinterm Zaun, dem enggemaschten,
putzt sich eine Katzenfrau.
Wie Loreley kämmt sie ihr Haar.
Im Hinterhof ist Katzenschau.
Da sitzt er schon, der fette Kater,
aller ihrer Kinder Vater.

So lässig im Vorrübergehn,
gibt sie ihm deutlich zu verstehn,
sie möcht in Ruh gelassen werden
von seinen plumpen Hochzeitswerben.
Der Kater tut als wärs egal,
Katzen gibt es überall.

Ganz feine Dame nimmt sie Platz.
Sichtet ein schlankes Käterchen.
Jung, rotgestreift mit weißen Latz.
Das wär ein schönes Väterchen,
denkt die Katz.


Abschied von Cimba.

Göttliches Denken
will mich beschenken
hat sich was ausgedacht
was wieder Freude macht

Schickt mir ein Wesen
aus einer höheren Dimension
mich zu trösten
war seine Mission

Eine kurze Strecke nur
danke für deine Begleitung
es war so wunderschön an deiner Seite.
Leise bist du wieder gegangen
zurück in deine Dimension..

Elf unvergessliche Jahre war unser Lohn.


Meine Pillen.

Meine Schlankheitspillen heißen "Hund"
Meine Rente teile ich, und
meine Schritte nehmen ihren Lauf
auch sonst nehm ich sehr viel in Kauf.

was Arbeit macht und Mühe kostet,
und meine Knochen schon gerostet
bedanken sich nicht ohne Grund,
meine Rheumapillen heißen "Hund".

Dafür leb ich in einer besseren Welt,
wo es einen gibt, der für mich bellt,
der für mich spielt einen Vagabund,
meine Glückspillen heißen "Hund".


So wie du…

Geliebter Hund du bist
nicht mehr
Vermiss dich sehr
Ein Leben ohne dich
ist schwer
Wo ist der Mensch, der
so wie du
um mich wär?
Und, so wie du, so ehrlich treu,
und wenn ich heim komm,
so wie du,
sich freuen kann?
Wo ist der Mensch,
der so wie du.


Und noch ein wenig Ironie

Wie wärs mit mir...?


Wie wärs mit mir als Kanzlerin
Habe geträumt dass ich das bin.
Ich weiß wie man mit Vögel spricht
wette alles, ihr wisst das nicht

Kann wie ein Igel Stacheln zeigen
mich vor einer Eule verneigen
Je nachdem, wie mein Befund
knurre ich auch mal wie ein Hund

Respekt.. zolle ich jedem Tier
hasse die versperrte Gittertür
Alle dürften laufen und fliegen,
bei mir würde die Freiheit siegen.


Obwohl meine Ernährung nicht aus Tieren besteht..
leide ich weder an Eisenmangel noch an sonst Irgendwas...


Autor Walburga Lindl

aus Bad Aibling im schönen Oberbayern





Impressum

Texte: Walburga Lindl
Tag der Veröffentlichung: 10.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Gewidmet allen Tierfreunden.

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