Ohne rosarote Brille
Vorwort
In diesem Buch werden frei erfundene Geschichten über Polizeieinsätze erzählt. Es handelt sich hier um fiktive Geschichten, Ähnlichkeiten zu realen existierenden Personen bzw. Geschehen sind natürlich ungewollt.
Zur Hauptperson: Die Geschichten in diesem Buch werden aus der Sicht eines Polizeibeamten wiedergegeben. Der Polizeibeamte wird Rainer Wahrsinn heißen, ist etwa mitte Dreißig, verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet in der gleichen Stadt, in der er auch wohnt. dabei geht es um eine durchschnittliche Stadt mit ca. 250.000 Einwohnern.
Ich wünsche viel Spaß beim lesen.
Kapitel 1
Feinrippunterwäsche
Es war eine eigentlich recht ruhige Schicht in einer Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Ich fuhr mit meinem Kollegen Michael Müller Streife. Michael war bereits einige Jahre länger Polizeibeamter als ich und somit auch erfahrener. Wir hatten bereits einen kleinen Streit zu Dienstbeginn um 22 Uhr zwischen zwei Hausbewohnern schlichten können und mehrere Autofahrer für einen Atemalkoholtest angehalten. Bisher hatten wir jedoch keinen Erfolg einen Betrunkenen zu erwischen. In den Nächten innerhalb der Woche waren die Straßen der Stadt wie ausgestorben. Alle paar Minuten sah man mal ein Taxi auf einer Hauptstraße. Die Wahrscheinlichkeit einen anderen Streifenwagen zu sehen war fast so hoch, wie einen anderen Autofahrer zu sehen. Wir beschlossen nach möglichen Wohnungseinbrechern Ausschau zu halten. Während wir durch einige Nebenstraßen fuhren und unseren Blick auf die passierenden Häuser schweifen ließen, unterhielten wir uns gerade über unsere Hobbys. Da wurde unser Gespräch um 01:24 Uhr vom Funk unterbrochen:
Leitstelle: „08-15“ Das war unser Rufname. Als Beifahrer übernehme ich automatisch die Aufgabe die Funkgespräche abzuarbeiten „Ich höre.“ Leitestelle: „Fahrt mal zur Herzogstr. 37. Dort hat die Frau Häusler angerufen. Der Nachbar soll die Musik total laut haben.“ Ich antwortete zur Bestätigung „Verstanden.“ Michael bog an der nächsten Kreuzung so ab, dass wir in die Richtung der Herzogstraße fuhren. Eine Ruhestörung ist kein Anlass zur Eile, also fuhr Michael gemäß der Regeln der Straßenverkehrsordnung den kürzesten Weg. Nach ca. 8 Minuten erreichten wir die Herzogstraße, die ca. 1 km lang ist und knapp 200 Hausnummern hat. Meistens wohnten auf dieser Straße Arbeitslose, die auch keine Arbeit suchten, Alkoholiker und Drogenabhängige. Menschen die es in unserer Gesellschaft einfach nicht geschafft haben. Daher ist dies auch eine der einsatzreichsten Straßen unseres Stadtgebietes. Da wir also öfters dort zugegen waren, konnten wir schon blind abschätzen, wo ungefähr die Hausnummer 37 zu finden war. Als wir schon ziemlich nah waren fuhr Michael nur noch Schrittgeschwindigkeit. Wir suchten an den langsam passierenden Häusern nach Hausnummern. Es war das übliche Problem an vielen Häusern hing einfach keine. Doch da sahen wir auf einmal ein Haus mit der Nr. 41. Somit war es wahrscheinlich, dass das übernächste Haus unser Ziel war. Wir hielten an diesen Haus an. Auf der dunklen Wand war die in schwarz gehaltene Nr. 37 zu erkennen.
Wir stiegen aus und betrachteten das Haus einmal im gesamten. Es war ein schmales Gebäude mit fünf Stockwerken und einer dunklen Fassade. Pro Etage gab es jeweils eine Wohnung. Insgesamt machte das Haus einen seit mehreren Jahren ungepflegten Eindruck. Ich vermutete sofort, dass hier die Miete für eine Wohnung wohl nicht all zu hoch sein konnte. Wir lauschten, konnten aber auf der Straße nichts hören. Das Haus, sowie die gesamte Gegend waren vollkommen ruhig. Also gingen wir zur Haustür und sahen uns die Klingeln an. Von den Klingeln waren nur zwei mit Namen versehen, obwohl das Haus von außen einen auf allen Etagen bewohnten Eindruck machte. Zum Glück war der Name der Anruferin, Frau Häusler, mit unter den zwei beschrifteten Klingeln. Wir klingelten und keine 5 Sekunden später summte der Türöffner. Wir betraten den Hausflur und sahen eine Wohnungstür im Erdgeschoss. Diese blieb jedoch geschlossen. Ich suchte einen Keil für die Haustür. Auf dem Flurboden lag einer, den ich mit dem Fuß unter die offene Tür schob. Im Flur waren alle Wände, sowie die Türen vor Jahren mal weiß gestrichen worden. Jedoch konnte man dieses nur noch an den schwer erreichbaren hohen Stellen erkennen. Die übrigen Flächen waren durch die Jahre allmählich gleichmäßig verdreckt, so dass die Flächen eher wie ein Grauton wirkten. Die Treppen waren aus Holz. An den äußersten Seiten der einzelnen Treppenstufen konnte man erkennen, dass diese vermutlich vor Jahrzehnten mal lackiert waren. Jetzt dominierte unbehandeltes Holz in dem die Farbe des Drecks durch Schuhwerk eingearbeitet schien. Das Treppengeländer passte sich dem übrigen Bild an. Das Treppenhaus war so aufgebaut, dass man zwischen zwei Etagen auf einer Plattform die Laufrichtung drehen musste, um die Treppe weiter heraufgehen zu können. In der ersten Etage war die Wohnungstür ebenfalls geschlossen. Aber wir hörten schon leise etwas Musik. Anhand des Bassrhythmus konnten wir schon erkennen, dass es sich um eine Art von elektronischer Musik handeln musste.
Als wir auf der Plattform zwischen der ersten und zweiten Etage waren und uns umdrehten sahen wir eine Frau die im Türrahmen ihrer Wohnungstür stand. Sie war ca. mitte Dreißig und ca. 165 cm groß. An der Form des Nachthemdes erkannte ich eine magere nicht besonders weibliche Figur. Dazu hatte sie kurze dunkle Haare. Was uns wunderte war, dass diese Frau für diese Wohngegend einen recht gepflegten Eindruck machte. Die Haare waren nicht fettig, sie roch auch nicht nach abgestandenem Schweiß. Wir gingen auf sie zu und ich fragte „Haben Sie die Polizei gerufen?“. Dieses bejahte Frau Häusler und fing direkt an zu erzählen: „Der verdammte Wichser. Immer und immer macht der dieses Bummbumm an. Und diese Mauer da zwischen der Decke und dem Boden von dem Penner da ist viel zu dünn. 5 Kinder hab ich. Der Kleinste ist 2. Die stört den Bummbumm.“ An dem geringen Wortschatz und der Wortwahl konnten wir jedoch wieder erkennen, dass sie zur dieser Straße passte. Ein kurzer prüfender Blick in den Wohnungsflur ließ nur Dunkelheit erkennen. Von Kindern war nichts zu sehen oder zu hören. Diese mussten also wohl in ihren Zimmern sein. „Frau Häusler, wir werden jetzt zu Ihrem Nachbarn gehen und dafür sorgen, dass es ruhig wird. Wenn der darauf nicht hört und wieder Lärm macht, dann rufen Sie doch einfach noch mal die Polizei an.“ Anschließend gingen wir in die dritte Etage.
Auf dem Weg zur dritten Etage wurde es immer lauter. Dort angekommen konnten wir deutlich lautstarke Technomusik hören. Mit den Treppen hinter uns sahen wir uns um. Es war ein kurzer Gang. An der von uns aus gesehenen linken Wand befand sich, wie bereits in den Etagen darunter, die Wohnungstür. Gegenüber befand sich in Wandfarbe gestrichener Holzkasten, in dem sich vermutlich der Stromzähler und die Sicherungen befanden. Michael stellte sich linksseitig der Wohnungstür, ich stand rechtsseitig. Wir achteten immer darauf, nicht vor der Wohnungstür zu stehen. Es war immer möglich, dass ein Irrer in der Wohnung ist, der uns durch die Tür hindurch mit einer Bleikugel begrüßen will. Michael klingelte. Die Klingel wirkte im Vergleich zur Musik leise. Es war keine Änderung zu hören. Nach ca. 15 Sekunden klingelte Michael erneut und ein weiteres mal nach weiteren 10 Sekunden. Es gab keine Reaktion. Ich unterstützte nun Michaels permanentes klingeln mit klopfen an der Wohnungstür. Noch immer zeigte sich keine Reaktion. Michael schrie laut: „Polizei. Aufmachen!“ In der Wohnung regte sich immer noch nichts. Vermutlich konnte der Bewohner wegen der hohen Lautstärke seiner Musik uns nicht hören. Michael versuchte es mit sehr lauten Klopfgeräuschen, die er erzeugte indem er seine Maglite (Taschenlampe) auf die Türgriff schnellen ließ. Auch dieser Versuch änderte nichts an der Situation. Ich sah mir dem Holzkasten gegenüber der Wohnungstür genauer an und öffnete ihn. Es war tatsächlich der Stromzähler und die Sicherungen. Ich betätigte den Fi-Schutzschalter, der den gesamten Strom für die Wohnung abstellte. Während ich zurück zur rechten Seite des Türrahmens ging hörte ich aus der Wohnung ein deutliches „Scheiße!“. Kurz darauf polterte es. Jemand näherte sich der Wohnungstür.
Die Tür ging ziemlich schnell auf und ein Mann trat in den Türrahmen. Er war ca. 2,15 m groß, aber sehr schlank, hatte dunkelbraune Haare im Pisspottschnitt, eine Brille mit viel zu großen Gläsern und ein Gesicht wie ein kleiner Junge. Ich schätzte ihn auf Anfang 20. Auffällig und unvergesslich war die Kleidung. Diese bestand aus einem feinripp Unterhemd und einer feinripp Unterhose mit seitlichem Eingriff. Der vordere Bereich der Unterhose bildete einen unförmigen gelben Kreis in dem weißen Stoff. Außerdem stank es seit dem öffnen der Tür nach tagelangem abgestandenem Schweiß. Sein Blick fiel erst auf mich, dann auf Michael und anschließend auf den Stromkasten. Bevor wir etwas sagen konnten fragte er wütend „Was soll die Scheiße?“ und deutete mit seinem Blick auf den Stromkasten. Michael entgegnete trotzdem mit einem einigermaßen freundlichem „Guten Morgen!“. Dieses provozierte ihn: „Wollt ihr mich verarschen?“. Michael lächelte „Fangen wir doch mal mit ihrem Namen an!“ Er entgegnete nur mit einem abwertendem „Wieso?“ Michael wurde langsam ungeduldig „Vielleicht weil hier die Polizei steht? Und jetzt gib uns erstmal Deinen Ausweis. Ich will wissen, wer vor mir steht.“ Dieses passte ihm offensichtlich nicht. Er ging auf den Stromkasten zu und wir hörten nur ein mürrisches „Dann brauche ich aber Licht“. Michael erklärte „Dann geh in Deine Wohnung, mach die Musik aus! Anschließend bringst Du uns Deinen Ausweis.“ Er schaltete den Strom ein, die Musik ertönte kurze Zeit später wieder und er ging widerwillig in seine Wohnung. Wir behielten ihn und die Wohnung vom Türrahmen aus im Blick. In Sichtweite stand auch eine Musikanlage an der er den Lautstärkeregler herunterdrehte. Danach verschwand er aus unserem Blickfeld. Wir hörten mehrfach ein Fluchen während er vermutlich seinen Ausweis suchte. Dann wurde es kurz leise und er kam mit seinem Ausweis in der Hand zurück. Er stellte sich in den Türrahmen und reichte Michael den Ausweis. Michael ging ein Stück Richtung Treppen und funkte die Leitstelle an, um eine Fahndungsabfrage zu machen. Ich erklärte in der Zwischenzeit dem Typen „Pass auf! Du lässt die Musik heute Nacht aus! Das gilt auch für alle anderen Geräte die Lärm machen. Also mach gleich nicht den Fernseher an und dreh da die Lautstärke hoch oder irgend so´n Mist.“ Michael war fertig mit der Abfrage, da er mir keinerlei Zeichen gab konnten wir eine Festnahme ausschließen. Er erklärte dem Typen, der übrigens Kevin Glomser hieß „Wenn wir noch mal wiederkommen müssen, weil es hier heute Nacht wieder laut ist, dann lassen wir uns etwas anderes Einfallen. Soll heißen: Entweder nehmen wir Deine Anlage mit oder Dich.“ Kevin ging nach dieser Erklärung einen Schritt zurück und schmiss die Wohnungstür vor unserer Nase zu.
Michael und ich sahen uns an und wussten, dass wir das gleiche dachten. Wir werden abwarten, ob Kevin Glomser uns verstanden hat und erstmal gehen. Auf dem Weg nach draußen waren allen Türen verschlossen. Ich zog den Keil unter der Haustür wieder mit dem Fuß heraus und schloss diese hinter mir. Wir stiegen in den Streifenwagen ein. Als wir losfuhren drückte ich zwei Knöpfe an unserem Funkgerät. Damit wusste die Leitstelle, dass wir den Einsatz beendet hatten und über Funk erklären wollten, wie wir diesen Einsatz beendeten. Wir waren bereits gute 400 m vom der Herzogstr. 37 entfernt als uns die Leitstelle ansprach. Allerdings kam nicht die erwartete Nachfrage, sondern wir hörten über Funk „Ihr könnt wieder umdrehen. Frau Häusler hat erneut angerufen. Der Ruhestörer hat die Musik wieder aufgedreht als ihr in den Streifenwagen gestiegen seid.“ Ich sagte „Das kann ja wohl nicht wahr sein. Wie frech ist der denn?“ Michael lachte „Tja, die Anlage sicherstellen bring nichts. Dann dreht der seinen Fernseher oder irgendetwas anderes auf. Wir packen den am besten direkt ein, dann haben wir die Nacht über Ruhe.“ Dabei drehte er den Streifenwagen und fuhr zielgerichtet zur Hausnummer 37.
Wir stiegen aus. Wieder klingelten wir bei Frau Häusler die uns unvermittelt Eintritt verschaffte. Dann gingen wir direkt in den zweiten Stock. Dort stand sie wieder im Türrahmen. „Ihr wart gerade raus, da hat das Arschloch wieder den Bummbumm angemacht.“ Michael versicherte ihr, dass wir jetzt endgültig für Ruhe sorgen würden. Wir gingen in den dritten Stock. Als wir vor der Tür des Kevin Glomser standen hörten wir die gleiche Musik in gleicher Lautstärke wie zuvor. Diesmal wollten wir gar nicht erst versuchen zu klopfen oder zu klingeln. Ich ging direkt zum Stromkasten. Michael stellte sich rechtsseitig der Wohnungstür, so dass er nun komplett an der Wand stand. Ich wartete darauf, dass das Flurlicht wieder ausging. Dabei verweilte ich mit meinem Finger am Auslöser des Fi-Schutzschalters. Das Licht ging aus, ich schaltete den Strom für die Wohnung aus und stellte mich im dunklen linksseitig der Tür an die Wand. Wieder hörten wir Kevin, wie er fluchte „Schon wieder!“. Kevin ging hörbar zur Tür, öffnete diese und trat einen Schritt in den dunklen Flur. Dabei blieb er dem Stromkasten zugewendet. Mit der Hand ertastete er den Lichtschalter für den Hausflur. Ich sah seine rechte Hand an der Wand direkt vor mir. Kevin betätigte den Lichtschalter. Sein Blick blieb auf den Stromkasten konzentriert. Obwohl wir an beiden Seiten direkt neben ihm standen bemerkte er uns nicht. Sein Blick konzentrierte sich weiter auf den Stromkasten während er langsam und wütend auf diesen lostrottete. Michael machte einen kleinen Sprung, um mit seinem Arm an den hohen Hals von Kevin zu kommen. Er ergriff seinen Hals in einer Art Schwitzkasten und lies sich fallen. Beide gingen zu Boden. Zeitgleich zog ich meine Handfesseln aus meiner Halterung und ergriff einen Arm von Kevin. Mit einem kurzem Ratschen schloss ich die Handfessel. Kevin wehrte sich nicht. Michael lockerte seinen Griff ein wenig. Ich sagte „Gib mir Deine andere Hand!“ Dann fesselte ich seine Hände auf dem Rücken. Während Kevin von Michael inzwischen Bäuchlings auf den Flurboden gedreht wurde sagte Michael „Du hast jetzt eine Reise ins PG (Polizeigewahrsam) gewonnen.“ Kevin keuchte noch immer erschrocken „Ja, o.k.“ Michael fragte ihn „Wo finden wir eine Hose und Schuhe für Dich?“ Er erklärte uns mürrisch den Fundort in seiner Wohnung für eine Hose und ein Paar Hausschuhe. Ich suchte mit meiner Taschenlampe seine Bekleidung während Michael Kevin auf den Boden drückte, damit dieser nicht einfach aufstand. Mit einer Hose und ein Paar Hausschuhen in der Hand kam ich wieder aus der Wohnung. Inzwischen war das Flurlicht wieder ausgegangen. Ich betätigte den Schalter fürs Flurlicht. Michael und ich zogen den am Boden liegenden Kevin an während wir zeitgleich darauf achteten, dass er von uns im Wechsel fixiert am Boden blieb. Als wir Kevin endlich soweit angezogen hatten erklärte Michael „Draußen wird es ganz schön kalt mit Deinem Unterhemd. Wo finden wir den einen dicken Pullover oder eine Jacke?“ Kevin hatte sich bereits vom Schreck erholt und entgegnete angesäuert „Das geht Euch einen Scheiß an. Bleibt bloß von meiner Wohnung weg.“ Trotz des Widerwillens betrat ich noch mal die Wohnung und suchte nach einem Schlüsselkasten oder ähnlichem. Ich fand auch direkt ein Schüsselbrett an der Wand. Darin befand sich nur ein kleiner Schlüsselbund. Einer der Schlüssel passte in das Schloss der Wohnungstür. Damit verschloss ich die Wohnung und steckte den Schlüssel ein. Gemeinsam mit dem schweigenden Kevin zwischen uns gingen wir langsam die Treppe herunter.
Unten angekommen setzten wir Kevin in den Streifenwagen. Ich setzte mich neben ihm auf dir Rücksitzbank und schnallte ihn an. Michael setzte sich ans Steuer und fuhr los Richtung Polizeipräsidium. Wir hatten die Herzogstraße noch nicht verlassen, da erklärte Kevin selbstsicher „Ich weiß, ich habe ein >>Zeugungsverweigerungsrecht<<!“ Michael und ich bekamen einen Lachanfall. Kevin verstand nicht warum wir lachten und schaute nur verwundert. Als Michael sich ein wenig beruhigte, flehte er schon fast „Ich hoffe, dass Du davon gebrauch machst!“ Wir brachen erneut in schallendem Gelächter aus. Kevin schwieg. Der Rest der Fahrt war recht unspektakulär. Am Polizeipräsidium angekommen stiegen wir mit Kevin aus. Michael packte einen Arm, ich den Anderen und wir führten ihn durch das Gebäude zum Polizeigewahrsam. Dort angekommen sperrten wir ihn in eine Ausnüchterungszelle, wo er die nächsten paar Stunden schlafen konnte. Anschließend durfte Kevin wieder nach Hause.
Wir saßen später in dieser Nacht wieder im Streifenwagen und unterhielten uns über den Einsatz auf der Herzogstr. 37. Dabei dachten wir, dass man so einen Einsatz anderen erzählen müsste. Aber so ein Erlebnis kann man nicht einfach in ein paar Sätzen erzählen. Dabei kamen wir auf die Idee, dass man solche Geschichten aufschreiben müsste. Aus der Sammlung dieser Einsatzerlebnisse könnte man dann ein Buch schreiben. Eine Idee war geboren… Schade nur, dass wir so was nicht dürfen. Aber dafür sind ja der Fantasie eines Autors keine Grenzen gesetzt.
Eine bitte des Autors
Es wäre sehr nett, wenn Ihr mir Kommentare hinterlasst. Ich habe bereits 10 weitere Kapitel (weitere Einsätze) im Kopf und noch viele weitere Ideen. Ich weiß nur nicht, ob ich die Zeit investieren soll, diese auch zu schreiben (möglicherweise will es keiner lesen). Daher würde ich gerne wissen, ob dieses Buch soweit auf Interesse stößt.
Vielen Dank
Rainer Wahrsinn
Tag der Veröffentlichung: 12.01.2011
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