Genesis Pro
W. A. Castell
»Die Erde lebt – aber nicht mehr lange!«
Das Ding kam aus den Tiefen des Alls. Es bestand aus reiner Energie. Seine Größe war die eines Kinderballes. Es erreichte die Atmosphäre der Erde. In einer Höhe von tausend Metern stoppte es unvermittelt seinen Sturzflug.
Das Ziel war erreicht. Es würde sich jetzt einen Menschen aussuchen und ihn umformen. Langwierig aber unumgänglich. Dabei würden die neuen Fähigkeiten in diesem Menschen bis zur Perfektion entwickelt werden. DER FEIND, den das Ding aus dem All erwartete, würde schließlich einen gut vorbereiteten Gegner vorfinden.
Was bei dem dann entbrennenden finalen Entscheidungskampf mit der Erde geschah - was spielte das dann noch für eine Rolle?
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Es war ein fantastischer Anblick. Hellerleuchtet, in blaue Farbe getaucht, stand der Planet im All. Der tiefschwarze Himmel um ihn herum, geschmückt mit unzähligen glitzernden Sternen, schien nur das nötige Beiwerk für diesen einzigartigen Himmelskörper zu sein: Die Erde. Eigentlich ein... friedliches Bild. Und doch trügte der Schein, dünkte es eher wie die berüchtigte Ruhe vor dem alles vernichtenden Sturm.
Das Ding kam aus den Tiefen des Alls. Es bestand aus reiner Energie. Seine Größe war die eines Balles, mit dem Kinder spielten. Es erreichte die Atmosphäre der Erde mit rasender Geschwindigkeit. In einer Höhe von tausend Metern stoppte es unvermittelt seinen Sturzflug, um seitlich weiterzugleiten.
Das Ziel war erreicht. Es würde sich jetzt einen Menschen aussuchen und ihn für eigene Zwecke umformen. Langwierig aber unumgänglich würde der Folgeprozess werden. Dabei wurden die neuen Fähigkeiten in diesem Menschen bis zur Perfektion entwickelt. DER FEIND und Rivale, den das Ding aus dem All erwartete, würde schließlich einen wohl vorbereiteten Gegner antreffen.
Es vergingen Tage, in denen auf der Erde die ersten Menschen gewissermaßen als begleitende Maßnahme ihren eigenen Willen verloren. In ihrem Wesen waren sie nur noch Marionetten, bereit, jeden Befehl des unbekannten Puppenspielers auszuführen.
Und dann kam DER FEIND und Erzrivale, und es wiederholte sich das beinahe gleiche Schauspiel, wenngleich sehr viel vorsichtiger, um nicht zu sagen: weniger brutal! Eher im Gegenteil äußerst behutsam... Jedenfalls: Geballte Energie suchte sich die Erde als Ziel aus, senkte sich über eine Stadt. Straßen, Autos, Menschen, die unterwegs waren und nicht einmal ahnten, welche entscheidende Rolle die Erde spielen würde. Dann war die gesuchte Person gefunden.
Zugleich wurde mehrere tausend Kilometer weiter dieser Vorgang vom ersten Ankömmling genauestens registriert: Alles kam genauso wie erwartet! Jeder Schritt des Rivalen wurde überwacht, aber auch der „Neue“ war sich dieser Tatsache durchaus bewusst.
Dinge nahmen ihren Verlauf, die die Vorstellungskraft eines Menschen bei weitem übertrafen...
Der Wagen vor ihm kam zügig voran. Schon länger als eine halbe Stunde dauerte die Fahrt. Sie hatte in Mannheim, direkt am Wasserturm, begonnen, hatte über den Rhein nach Ludwigshafen geführt. Jetzt verließ das verfolgte Fahrzeug die Stadtautobahn und bog Richtung Friedrich-Ebert-Park ab.
Gary Dano versuchte, dem Audi in genügendem Abstand zu folgen. Unbemerkt, versteht sich, und das war ihm bisher auch offenbar gut gelungen. Jedenfalls gab es keine Anzeichen dafür, dass der Fahrer von der Verfolgung etwas bemerkt hatte.
Gary hasste manchmal seinen Job. Privatdetektiv war zwar zuweilen ein ziemlich abwechslungsreicher Beruf, wenn aber der Auftrag kam, in eine Ehescheidungssache einzusteigen, traten die unangenehmen Seiten der Tätigkeit deutlich zutage. Da wurden klare, juristisch verwertbare Fakten verlangt. Zum Beispiel Fotos, deren Aussage eindeutig war. Sie mussten beispielsweise beweisen, dass es der Ehepartner alles andere als genau mit der ehelichen Treue nahm. Gary hatte sich für eine solche Aufgabe eine perfekte Fotoausrüstung zugelegt. Die Minolta steckte, mit sämtlichem Zubehör, in einer geräumigen Tasche im Kofferraum des unauffälligen Fiat Punto.
Der Auftrag war vor drei Tagen gekommen. Eine Frau war im bescheidenen Büro des Privatdetektivs erschienen. Trotz ihrer gepflegten Erscheinung hatte sie ziemlich unsicher gewirkt. Ihr Problem war nur sehr zögerlich über ihre Lippen gekommen. Erst als Gary ihr absolute Diskretion zugesichert hatte, war sie bereit gewesen, ihr Anliegen vorzubringen. Ihr Mann, Hans Kelchner, von Beruf Aufsichtsratmitglied des Chemieriesen BASF, habe eine Geliebte und das nicht zum ersten Mal. Sie, seine Ehefrau, sei jetzt fest entschlossen, die Scheidung einzureichen. Einige Fotos mit Ehemann und Geliebter in eindeutiger Position würden ihre Ausgangslage für den Scheidungsprozess entscheidend verbessern helfen: Eine Veröffentlichung solcher Fotos würde ihm gesellschaftlich viel zu sehr schaden - und die Androhung allein würde ihn gewissermaßen verhandlungsbereiter machen.
Ein Bild des Ehemannes wechselte den Besitzer, die üblichen Vereinbarungen wurden getroffen, dann war Gary Dano um diesen Auftrag reicher - und wusste endlich, wie er die nächste Miete bezahlen sollte: Wie gesagt, eigentlich hasste er solche Aufträge!
Der Audi bog jetzt in den Parkplatz ein, der zum Areal des Ebert-Parkes gehörte.
Wenige Sekunden später stoppte das Fahrzeug. Gary Dano parkte seinen Punto in sicherer Entfernung. Er wartete, bis sein Gegenüber den Wagen verlassen hatte.
Gary setzte einen kleinen Feldstecher an die Augen. Es genügten ihm wenige Augenblicke, um sicher zu sein, dass das Konterfei auf dem Bild in seiner Tasche mit dem Gesicht des Mannes, der seinen Audi verließ, übereinstimmte. Auch die Frau, die auf der anderen Seite der Straße stand und auf die Audifahrer Hans Kelchner mit weitausholenden Schritten zustrebte, passte zum Auftrag.
Der Ablauf der folgenden Stunde war für Gary fast schon Routine. Hinter mächtigen Parkbäumen geschützt stehend schoss die Minolta Bilder, die den Verdacht der Auftraggeberin mehr als bestätigten. Schon erstaunlich, was der honorige Mann so in aller Öffentlichkeit alles trieb, nachdem er sich davon überzeugt hatte, anscheinend mit seiner Geliebten unbeobachtet zu sein. Ja, wenn die Hormone verrückt spielten.
Jedenfalls: Der Privatdetektiv war letztlich froh, als der verhasste Auftrag zumindest für diesen Tag endlich erledigt war. Am nächsten Tag würde er die Bilder entwickeln und so schnell wie möglich der betrogenen Ehefrau übergeben, einschließlich untermauerndem Bericht. Sollte sie damit machen, was sie wollte.
Wenig später war Gary Dano wieder an seinem Wagen. Gerade wollte er die Kamera verstauen, als es ihn wie ein Blitz durchfuhr. Nur wenige Sekunden dauerte das schmerzhafte Gefühl. Irritiert schaute sich Gary um. In seiner Umgebung war nichts Auffälliges zu entdecken. Auch der Himmel strahlte im herrlichen Blau. Von einem Gewitter konnte keine Rede sein. Wie also sollte ihn tatsächlich ein Blitz getroffen haben? Außerdem hätte er das sicher nicht so unbeschadet überstanden...
Und doch hatte der Privatdetektiv mit einem mal das sichere Gefühl, dass mit ihm etwas wichtiges geschehen war. Außerdem: Er fühlte sich auf einmal... nicht mehr allein, irgendwie...
Nach dem unerfreulichen Besuch im Ebert-Park hatte Gary Dano sich einen gemütlichen Nachmittag spendiert. In seinem Stammlokal hatte er seiner Leidenschaft, dem Schachspiel, gefrönt. Jetzt, gegen sieben Uhr am Abend, betrat er sein Büro in der Hochfeldstraße. Er hatte sich vorgenommen, seine Post zu erledigen. Eine Sache, die allgemein dazu angetan war, seine Laune in den tiefsten Keller zu bringen. Wie könnte es auch das Gemüt erwärmen, die x-te Mahnung wegen einer immer noch offenen Rechnung in den Händen zu halten, während auf der anderen Seite das eigene Konto bei der Stadtsparkasse in einem Bereich von mehr als zwanzigtausend Euro im bedrohlichen Minus verhielt und jede weitere Auszahlung auch nur von einem Cent mit wenigen Ausnahmen strikt verweigert wurde?
Schon oft genug war Gary vonseiten der Herren der Sparkasse ob dieser unerfreulichen Tatsache enormer Druck zuteil geworden. Die Kontosperre war eigentlich längst erfolgt, wenn auch noch nicht offiziell, denn es war ihm immer wieder gelungen, die Leute zu vertrösten. Was sollte er tun? Lag es denn an ihm, dass er so gut wie pleite war? Er war ja emsig bemüht und nahm sogar solch beschissene Jobs wahr...
Das Schrillen des Telefons schreckte den Detektiv von einem Schreiben hoch, in welchem der Vermieter des Büros für den folgenden Monat eine saftige Mieterhöhung ankündigte. Komischer Zufall, wo er gerade die drohende Kündigung durch Nachzahlung der längst überfälligen Mietzinsen der letzten Zeit abgewendet hatte...
Missmutig nahm Gary den Hörer ab und meldete sich.
»Ich habe eine interessante Aufgabe für Sie!« vernahm er eine Männerstimme. »Eine, durch die Sie Ihre finanziellen Probleme mit einem Schlag vergessen könnten. Allerdings müssten Sie dafür eine Reise antreten. Wie denken Sie darüber?«
Gary Dano benötigte einige Augenblicke, um seiner Stimme einen gleichgültigen Klang zu verleihen: »Zuerst interessiert mich, wer Sie sind. Dann möchte ich wissen, um welche Aufgabe es sich handelt. Letztlich: Wohin soll die Reise denn gehen?«
Sein Telefonpartner lachte kurz auf: »Das sind viele Fragen auf einmal. Aber das ist Ihr gutes Recht. Ihre Reise geht nach Wien. Ihre Aufgabe dort wird sein, einen Mann zu treffen. Alles weitere wird sich während dieser Zusammenkunft ergeben. Einen Namen kann ich Ihnen leider nicht mitteilen. Aber gehen Sie morgen zu Ihrer Bank und schauen Sie einfach einmal auf Ihrem Bankkonto nach. Ich melde mich anschließend wieder bei Ihnen.« Es machte „klick“ in der Leitung. Das Gespräch war beendet.
Nur zögerlich legte Gary Dano den Hörer zurück. Man brauchte kein Privatdetektiv zu sein, um zu erkennen: Die Sache stank meilenweit zum Himmel.
Seltsamerweise war er trotzdem davon überzeugt, dass das Angebot des Anrufers kein dummer Scherz war.
Gary fühlte sich plötzlich unwohl. Er spürte, dass eine geheimnisvolle Macht mit ihm spielte. Er erinnerte sich nicht zufällig in diesem Zusammenhang an den Vorfall auf dem Parkplatz. Er würde sich arg vorsehen müssen.
Vor allem war es jetzt wichtig, erst einmal die längst überfällige Bewegung auf seinem Bankkonto zu beobachten. Dann konnte er sich immer noch entscheiden - bei allen Bedenken und Vorbehalten, die ansonsten dennoch bleiben würden.
Es war schon spät, als Gary sein Büro verließ. Die Nacht hatte bereits vor Stunden ihren Mantel über die Stadt gebreitet. Kaum jemand war um diese Zeit noch auf den Beinen. Der Privatdetektiv lenkte seine Schritte Richtung Eichenstraße. Dort befand sich seine bescheidene Wohnung.
Nach wenigen Minuten erreichte Gary Dano einen schmalen Pfad, der eine Abkürzung darstellte, aber direkt am angrenzenden Friedhof vorbeiführte.
Ein Geräusch schreckte ihn auf.
Schattenhaft konnte er in der Dunkelheit die Umrisse von drei Männern erkennen. Ihre „unlauteren“ Absichten waren nicht schwer zu erraten.
Gary überlegte. Mit solchen unangenehmen Begleiterscheinungen musste er in seinem Beruf schon mal rechnen. Die „Opfer“ seiner Auftraggeber waren über das Ergebnis seiner Arbeit verständlicherweise kaum jemals erfreut. Aber diesmal war es irgendwie anders. Das wusste er mit dem wachen Instinkt eines erfahrenen Detektivs.
Wortlos kamen sie heran.
Gary wich keinen Schritt zurück, stellte sich ihnen kampfbereit. Er war beruflich tot, wenn er sich als Feigling erwies. Also hatte er gar keine andere Wahl.
Er tat es, obwohl ihm diesmal jede Faser seines Seins signalisierte, dass er gegen die Übermacht ohne Chance war.
Er vernahm ein metallisches Schnappen. Ein Springmesser.
Schon tauchte die Klinge direkt vor ihm auf.
»Uns interessieren nur die Bilder, die du heute geschossen hast“, zischte ihr Besitzer ihm entgegen. „Händige uns den Schlüssel zu deinem Büro aus. Dort werden wir uns deiner Kameraausrüstung annehmen. Danach ist die Angelegenheit für uns erledigt.“
Gary Dano hatte zwar den Beruf des Privatdetektivs gewählt und war auch bereit, sein Leben zu verteidigen, aber es bedeutete nicht, dass er ein besonderer Held war. Vor allem in dieser eindeutigen Situation nicht, wo die Vorteile eindeutig auf der anderen Seite lagen. Und doch handelte er mal wieder gegen die Vernunft. Er spürte in seinem Körper ein nie zuvor gekanntes Gefühl von Stärke, als hätte er ein neuartiges Dopingmittel genommen. Das unterstützte ihn in seiner Unvernunft. Seine Muskeln spannten sich. Er handelte, anstatt auf den Vorschlag einzugehen.
Blitzschnell tauchte er ab, stieß auf halber Höhe nach vorn, direkt unter der niedersausenden Messerklinge vorbei. Einen Sekundenbruchteil später stand er mitten zwischen den Ganoven.
Seine Fäuste traten mit einer Wucht und Präzision in Aktion, die den drei wenig Gegenmaßnahmen einräumte. Der Pfad außerhalb des Friedhofes war nur sekundenlang vom Stöhnen und Fluchen der Unterlegenen erfüllt. Dann war der ungleiche Kampf vorbei. Er hinterließ einen jungen Mann, der die Welt nicht mehr verstand - und drei nachhaltig besiegte Gegner.
Wie unter Trance stehend liefen die letzten Sekunden noch einmal vor Gary ab. Es änderte sich nichts. Die drei Kerle lagen in der Dunkelheit bewusstlos vor ihm auf dem Boden, und ihm war völlig klar, dass es genau umgekehrt hätte sein müssen.
Gary Dano hatte auf einmal das dringende Verlangen, mit jemandem zu reden. Kurzentschlossen nahm er sein Handy, das die Rauferei unversehrt überstanden hatte, und wählte die Nummer der nächsten Polizeidienststelle.
Zehn Minuten später waren zwei Polizisten an Ort und Stelle. Mit einem der Beamten war Gary schon seit Jahren gut bekannt. Schon mehrmals hatten sie bei kleinen Delikten zusammengearbeitet.
Mit geübten Griffen wurden den drei relativ übel zugerichteten Ganoven, die mittlerweile wieder zu sich kamen und den Privatdetektiv mit ängstlichen Blicken musterten, Handschellen angelegt. Energisch wurden sie anschließend in den Polizeibus verfrachtet.
Der junge Polizist wandte sich kopfschüttelnd an Gary Dano. Er deutete mit dem Daumen der rechten Hand zum Kleinbus. „Die bringen wir erst mal ins Krankenhaus. - Jetzt mal ehrlich, mein Lieber: Der Zustand der drei Burschen ist doch nicht allein dein Werk?“
Gary hob mit einer hilflos anmutenden Geste die Schultern. »Du wirst hier keinen finden, der mir dabei geholfen hat. Frage mich aber nicht weiter. Ich könnte dir selber keine Erklärung geben. Jedenfalls reicht es mir für heute. Vielleicht, wenn ich eine Nacht darüber geschlafen habe, fällt mir eine Antwort auf manche Frage ein...?“
Der Schlaf bedeutete in dieser Nacht für Gary Dano keine Erholung. Ein Alptraum quälte ihn. Eine Gestalt, die er nur schemenhaft erkennen konnte, flüsterte ihm immer wieder die gleichen Worte zu: „Fahre nach Wien. Es ist für uns beide von großer Wichtigkeit. Alles hängt davon ab, dass die Spur nicht verloren geht. Wir müssen IHN finden. Wenn uns das nicht gelingt, hat die Menschheit keine Chance mehr.“
Die Eindringlichkeit dieser Worte brannte sich wie mit einem glühenden Stift geschrieben in das Denken des Privatdetektivs ein.
Als Gary am Morgen erwachte, fühlte er sich wie gerädert. Seine Glieder schmerzten. Noch immer war ihm der nächtliche Traum gegenwärtig. Ein Traum, den Gary nicht einordnen konnte, und doch passte er nahtlos zu dem, was er in den letzten vierundzwanzig Stunden an Ungewöhnlichem erlebt hatte.
Mit einem fürstlichen Frühstück versuchte er, seine Lebensgeister wieder zu wecken. Es gelang ihm nur unzureichend.
Wenig später verließ er seine Wohnung und fuhr direkt zur Sparkasse.
Der Angestellte hinter dem Schalter zeigte ihm ein Grinsen. »Eine Kontoeinsicht möchten Sie haben?« Gary interpretierte es als: »He, keinen Internetanschluss? Das macht man doch heutzutage von daheim aus. Können sich wohl kein Internet leisten? Würde mich nicht wundern!« Aber er sagte nichts, sondern wartete ab.
Das Grinsen des Angestellten wurde breiter. Etwas umständlich bediente er die Tastatur des Computers, als wollte er die Situation besonders auskosten.
Gary hasste ihn dafür. Und dann gefror das Grinsen im Gesicht des Sparkassenangestellten. Ungläubig starrte er auf den Bildschirm.
»War wohl ein Gönner am Werk? Oder es handelt sich um einen Bankirrtum!« Das erschien ihm offenbar wahrscheinlicher. »Es - es sind immerhin glatte fünfzigtausend Euro überwiesen worden - einfach so? Das Geld stammt... Äh, warten Sie mal: Von einer Wiener Bank. Ein Absender des Überweisenden ist keiner angegeben. He, doch kein Irrtum! Äh, nun: Wie auch immer, Sie sind jetzt jedenfalls finanziell aus dem Schneider. Gratuliere!«
Gary Dano bemühte sich, unbeeindruckt zu wirken. Und doch spürte er den Kloß im Hals. Wortlos drehte er sich um und verließ die Bank. Wieder hatte sich ein Mosaikstein dem geheimnisvollen Puzzle hinzugefügt.
Es dauerte bis zum Nachmittag, ehe Gary Dano wieder in sein
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 15.12.2023
ISBN: 978-3-7554-6396-2
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
W. A. Castell ist der ältere Bruder des deutschen Schriftsteller Wilfried A. Hary.