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E004: Scham


E004:

Scham



Iris Berg

Impressum:

 

Urheberrecht by Autorin

 

Band 4 der Reihe EROTIK von „Miss Erotik“ Iris Berg

 

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

 

Diese Fassung:

© 2014 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

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eMail: wah@HaryPro.de

 

 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

 

 Coverhintergrund: Anistasius

E004: Scham

- zehn hocherotische Geschichten von „Miss Erotik“ Iris Berg in einem Buch (FSK 16!)

 

Beinhaltet folgende Geschichten der laufenden Serie „Erotische Fantasien“, die es auch als eBook-Serie gibt:

 

010: Eingesperrt - ab Seite 1

 

011: Holiday - ab Seite 50

 

012: Quartett - ab Seite 107

 

013: Bilder - ab Seite 117

 

014: Scham - ab Seite 128

 

015: Fahrstuhl - ab Seite 140

 

016: Büro - ab Seite 153

 

017: Bettgeflüster - ab Seite 164

 

018: Selbstbedienung - ab Seite 175

 

019: Sandy - ab Seite 188

 

Kurzporträt der Autorin:

Iris Berg ist das Pseudonym einer Münchner Journalistin, die schon seit Jahren mit ihren hocherotischen Geschichten Furore macht. Sie ist so beliebt bei ihren Leserinnen und Lesern, dass sie von ihnen zur „Miss Erotik“ gewählt wurde.

 

 

Achtung:

Dieses Buch wurde in der sogenannten alten Rechtschreibung verfasst, weil die einzelnen Geschichten in der Zeit vor der letzten Rechtschreibreform spielen!

10

Eingesperrt“

- eine erotische Geschichte von Iris Berg


Kurzinhalt:

Dagmar allein mit ihrem Kollegen Kurt, den sie eigentlich überhaupt nie ausstehen konnte - oder? - eingesperrt im Büro, weil man sie vergessen hat. Für viel zu lange Zeit. Wenn das nur gutgeht...

Geht es natürlich nicht! Schließlich sind sie ja auch nur Menschen. Halt Mann und Frau. Und Folgen hat das natürlich...


1

„Feierabend!“ sagte Dagmar fröhlich, schob die Schreibutensilien auf ihrem Schreibtisch zurecht, betrachtete sich das Bild noch einmal befriedigt und schickte sich an, aufzustehen. Dabei ging ihr Blick in die Runde. Sie war allein im Büro. Alle waren schon gegangen. Wie lange war das eigentlich her? Sie schaute auf die Uhr. Oh weh, fast zwei Stunden! Aber es stand das Wochenende bevor. Da gingen alle ein wenig früher. Sie normalerweise auch. Nur heute nicht, weil sie ab Montag im Urlaub war und erst einmal dringende Arbeiten erledigen mußte, die nicht bis nach ihrem Urlaub warten konnten.

Sie lächelte: Urlaub! Den hatten sie und ihr Freund Ferdi sich redlich verdient. Ganz gewiß sogar. Und jetzt ab nach Hause! befahl sie sich selber. Aber es blieb immer noch genügend Zeit, sich ausgiebig zu recken und zu strecken, weil sie vom Arbeiten ganz schön steif geworden war. Kein Wunder, wenn man den ganzen Tag sitzen mußte und sogar die Pausen durcharbeitete, um nur ja fertig zu werden.

Hätte nie gedacht, daß ich einmal zu einem regelrechten Arbeitstier werden würde! dachte sie und runzelte leicht ihre Stirn. Das geschah unbewußt. Sie wußte nicht, daß sie dabei ganz besonders hübsch aussah.

Dagmar strich ihr Kostüm glatt. Es war eine Nummer zu groß. Absichtlich, damit ihre weiblichen Rundungen nicht allzu sehr zur Geltung kamen. Sie mochte nämlich nicht, wenn man ihr auf den wohlgerundeten Busen sah oder auf den Po. Das ging niemanden etwas an, außer ihrem Ferdi. Das war ihre Meinung, und sie hielt sich auch daran.

Seufzend bückte sie sich nach ihrer Tasche. Jetzt wird es aber wirklich Zeit! trieb sie sich selbst zur Eile an. Bevor du hier noch Wurzeln schlägst! Das wäre ja noch schöner, wo ein schön langer dreiwöchiger Urlaub winkt.

Mit der Tasche in der Hand steuerte sie auf die Tür zu. Sie öffnete und löschte das Licht, ohne auch nur einen einzigen Blick mehr zurückzuwerfen. Es herrschte Grabesstille hier oben im fünften Stockwerk des Bürogebäudes. Kein Wunder, denn es war um diese Zeit natürlich regelrecht ausgestorben. Fast unheimlich, fand sie.

Dagmar schritt in ihrem züchtig geschnittenen Kostüm und den Pumps mit den halbhohen Absätzen in Richtung Zentrallift. Die Firma, für die sie arbeitete, besetzte nur einen Seitentrakt im fünften Stock. Sie hatte keinen eigenen Lift.

Um jedoch zum Zentrallift zu kommen, mußte sie durch die breite Korridortür. Sie stand tagsüber meistens einladend weit offen. Jetzt war sie zu.

Dagmar griff nach der Türklinke und wollte öffnen.

Wollte!

Es war abgeschlossen!

Sie verstand zunächst gar nicht und probierte erneut. Mehrmals versuchte sie es sogar, bis es endlich in ihr Bewußtsein sickerte: ABGESCHLOSSEN!

He, das durfte doch wohl nicht wahr sein! Da hatte jemand abgeschlossen, obwohl in einem der Büros noch gearbeitet wurde. Nämlich von ihr. Was sollte denn das? Das war ja noch nie passiert. Denn so selten kam das nun auch wieder nicht vor, daß jemand über den Feierabend arbeiten mußte. Auch am Wochenende nicht.

Hausmeister! durchfuhr es sie, und sie eilte zurück in ihr Büro, um nach dem Hausmeister zu telefonieren. Sie hob den Hörer ab und hielt ihn sich ans Ohr. Ihre Hand ging zur Wähltastatur und blieb auf halbem Weg hängen: Der Hörer war ja tot! Da hatte jemand nicht nur die Tür von außen abgeschlossen, sondern auch die Telefonanlage ausgeschaltet. Die lief über den Zentralcomputer im Hause. Daran waren sämtliche Firmen angeschlossen, die im Haus untergebracht waren.

Das ist doch überhaupt nicht möglich! dachte sie bestürzt. Was geht denn hier vor? Die können doch nicht alles abschließen und sogar die Telefonanlage ausschalten... Können sie denn?

Sie grübelte nach. Was war heute denn so besonders? Ja, morgen war Feiertag. Das stimmte. Aber war das etwa der Grund? Am Montag wurde ganz normal weitergearbeitet. Und was gab es sonst noch für einen Grund für diese Maßnahmen?

Da fiel es ihr siedendheiß ein: Der Aushang schon vor einem Monat! Unten am Haupteingang: »...wegen dringenden Arbeiten am Zentralcomputer durch eine Fremdfirma ist ab 17.00 Uhr das Telefonieren nicht mehr möglich. Ferner werden die Firmen gebeten, ab diesem Zeitpunkt in eigenem Interesse ihre angemieteten Räumlichkeiten unter Verschluß zu halten...« Von wegen der Sicherheit, blahblahblah... Dagmar ballte die Hände zu Fäusten. Verflixt, das Datum... Das war ja heute! Ein Blick auf den Wandkalender: Tatsächlich! Und ich habe vor lauter Urlaub und vorher Arbeit abschließen den Termin völlig verschwitzt. Und alle, die gingen, haben das getan, ohne mich noch einmal darauf aufmerksam zu machen!

Sie ließ sich schwer auf ihren Bürostuhl fallen, den sie eben erst verlassen hatte - im guten Glauben, dies für mehrere Wochen zu tun.

Nun, ich kann jetzt nicht den anderen die Schuld dafür geben, denn die konnten ja nicht ahnen, daß ich über siebzehn Uhr hinaus bleiben würde.

Sie schaute zum Fenster. Draußen war es noch mäßig hell. In dieser Jahreszeit wurde es ja schon früh dunkel. Diesmal hatte sie das Licht nicht angemacht, als sie den Raum betreten hatte. Zum Telefonieren reichte das dürftige Tageslicht noch allemal. Aber jetzt machte sich in ihr Beklemmung breit. Sie stand auf und lief zum Lichtschalter. Als die Deckenbeleuchtung aufflammte, ging es ihr gleich wieder ein wenig besser.

Was tun? hämmerte es hinter ihren Schläfen. Ferdi anrufen! Sie ging zum Telefon... Ach nein, so ein Mist: Die Telefonanlage funktionierte ja nicht mehr!

Sie lief zum Fenster und öffnete es. Fünfter Stock. Da unten brodelte der Verkehr. Schreien, winken? Das würde doch kein Mensch bemerken. Bei dem Lärm dort unten würde es niemand hören, und wer ging schon durch diesen Verkehr und schaute dabei hoch in die Luft, bis zum fünften Stockwerk? Und wenn sie es lange genug tat, wurde es hier drinnen so kalt, daß sie wahrscheinlich erfroren war, ehe jemand aufmerksam wurde.

Sie schloß das Fenster wieder. Und einen Mantel habe ich auch nicht dabei! dachte sie. Den habe ich unten im Auto, und das steht in der Tiefgarage - inzwischen wohl ziemlich einsam und verlassen.

Die Fremdfirma, wegen der alles abgeschlossen werden sollte! Die sind doch jetzt da, nicht wahr? Sie arbeiten schließlich am Computer... Und wie soll ich die auf mich aufmerksam machen? Sie schaltete das Terminal ein. Das einzige, was auf dem Monitor erschien, war eine Fehlermeldung: »Netzwerk unterbrochen!« Ja, blahblahblah!

Resignierend ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl sinken.

Ferdi! Wenn der sie jetzt vermissen würde... Aber nein, der hatte doch heute wieder seinen sogenannten Herrenabend. Schließlich war Freitag. Jeden Freitag traf er sich mit seinen Kumpels und zog durch die Altstadt, von Kneipe zu Kneipe. Da würde er nicht einmal entfernt an sie denken, geschweige denn an die Möglichkeit, daß sie hier im Büro eingesperrt sein könnte. Der kam spät in der Nacht erst wieder heim, und da war er nicht mehr nüchtern. Bis der überhaupt merkte, daß sie seine Hilfe brauchte, kam der Mittag...

„Scheiße!“ schrie sie. Und noch einmal, ganz undamenhaft, ganz unfein und gar nicht, wie es normalerweise ihrer eher zurückhaltenden Art entsprach: „Scheiße!“ Und: „Ich war sowieso schon immer gegen deinen verfluchten Herrenabend. Wenn ich das schon höre: H-e-r-r-e-n-a-b-e-n-d! Das ist ein Abend für Saufkumpane. Herren sucht man da vergeblich...“

Sie hieb mit ihrer zierlichen Faust auch noch auf die Tischplatte, aber das machte dieser überhaupt nichts, sondern nur der zierlichen Faust. „Au!“ Dagmar rieb sie erst und als das nichts nutzte, lutschte sie die schmerzende Stelle.

Sie lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. Das hätte sie normalerweise niemals getan. Aber was war in einer solchen Situation schon normal? Es war ihr dabei auch völlig egal, daß ihr züchtiger Kostümrock recht unzüchtig hochrutschte - bis sogar zu den Strapsen.

Und sie trug ja immer Strapse, selbst bei einem solchen Sauwetter in dieser Jahreszeit. Einfach Ferdi zuliebe. Und was tat Ferdi eigentlich... ihr zuliebe? Der ließ sie hier versauern, während er sich mit seinen doofen Saufkumpanen amüsierte!

Sie zog den Rock noch ein wenig höher und betrachtete die nackten Ansätze ihrer Schenkel. Bis zum winzigen Slip. Um besser sehen zu können, öffnete sie ihre glatten, zarten Schenkel und schürzte die Lippen. Ferdi war ja ganz wild darauf. Wenn er ihr unter den Rock gucken konnte, schwoll sofort etwas in seiner Hose.

„Jetzt nutzt mir das überhaupt nichts - hier ganz allein!“ sagte sie in einer Mischung aus Enttäuschung und Ärger.

Und in diesem Moment stieß jemand die Bürotür auf!


2

Dagmar saß da, die Füße auf dem Schreibtisch, die Beine leicht gespreizt, und schaute unter ihren Rock. Und jetzt fuhr sie so erschrocken auf, daß sie beinahe vom Stuhl fiel, aber ganz vergaß, den Rock rasch wieder herunterzustreifen, wie es sich gehörte.

Sie stierte auf den Mann in der Tür wie auf die Erscheinung des Wahrhaftigen.

Der war zwar nicht ganz so erschrocken wie sie, aber er runzelte irritiert die Stirn wegen der Szene, die sich ihm darbot. Automatisch ging sein Blick unter Dagmars Rock. Kein Wunder. Schließlich saß sie gerade so, daß sie es ihm regelrecht anbot. Wenn auch unbeabsichtigt. Und was er so überraschend und deutlich zu sehen bekam, gefiel ihm offensichtlich ziemlich gut: Er konnte sich gar nicht mehr von dem Anblick losreißen, fand ihn ausgesprochen süß und reizend.

„Kurt!“ entfuhr es ihr endlich. Sie folgte seinem starren Blick - und erschrak erneut. Schleunigst zog sie den Rock herunter und nahm die Füße vom Schreibtisch. Immer wieder strich sie ihren Rock glatt, mit fahrigen Handbewegungen, und dabei preßte sie die Knie so fest gegeneinander, daß sie fast einen Krampf bekam. „Was - was machst DU denn hier?“

„Und du?“ fragte er zurück. „Ich habe länger gearbeitet - und soeben festgestellt, daß die Tür draußen abgeschlossen ist. Ich wollte gerade in mein Büro zurück, um zu telefonieren - und da hörte ich dich schreien: 'Scheiße!' - und irgend etwas von einem Herrenabend oder so!“

„Oder so!“ Dagmar nickte und suchte vergeblich nach dem berühmten Loch, in dem sie versinken konnte. Sie schämte sich in einem Maße, wie sie es niemals für möglich gehalten hätte. Ausgerechnet vor diesem Kurt hatte sie so da... Ausgerechnet vor dem! Nicht, weil Kurt ihr jemals krumm gekommen wäre. Nein, keineswegs. Er war ein smarter, junger Mann, sehr beliebt vor allem in der sogenannten Damenwelt, auch wenn er sich anscheinend gar nicht viel daraus machte und ewig von seiner Freundin erzählte... Aber Dagmar war er immer schon zutiefst zuwider gewesen. Auch wenn sie das überhaupt nicht begründen konnte, denn Kurt war niemals anders zu ihr gewesen als ausgesprochen nett. Aber vielleicht gerade deswegen war er ihr unsympathisch vorgekommen? Weil sie dahinter - hinter der „Fassade“ der Nettigkeit - so etwas wie Arglist vermutete?

„Äh, tut mir leid, Dagmar, daß ich so hereingeplatzt bin, aber... Wußtest du denn, daß abgeschlossen ist?“

Sie nickte mechanisch, und dann brauchte sie viel Kraft, um zu sagen: „Ich habe schon versucht zu telefonieren, aber die Anlage ist tot. Die haben das sogar unten am Haupteingang ausgehängt. Schon vor einem Monat. Die Hinweistafel hängt wohl immer noch. Ich habe allerdings nicht auf das Datum geachtet. Leider!“

Er hieb sich mit der flachen Hand an die Stirn, daß es klatschte. „Aber natürlich! Ich Dummkopf. Wie konnte ich das nur vergessen?“

Sie versuchte, ihn anzuschauen, aber ihr verlegener Blick irrte sogleich wieder weg und floh zum Fenster hinüber, als wäre dort die Chance einer Rettung. „Äh, ich ahnte ja nicht, daß ich nicht allein hier bin, äh, ich... deshalb...“

„Ja, ja, ist ja schon gut.“ Er beschwichtigte mit beiden Händen. „Es muß dir nicht peinlich sein, weil ja eigentlich überhaupt nichts passiert ist, nicht wahr?“

„Nein, ist es ja auch nicht.“ Sie lächelte verzerrt. Und jetzt schaffte sie es endlich, ihn anzuschauen. Ja, Kurt sah wirklich gut aus. Er war eigentlich... genau ihr Typ. So vom Aussehen her. Und außerdem immer nett und zuvorkommend. Ein gutaussehender, netter, junger Mann, der normalerweise... Ja, normalerweise hatte sie ja schließlich ihren Ferdi. Auch wenn der jeden Freitag sie daheim allein sitzenließ und auf Sauftour ging. Ansonsten konnte sie sich ja kaum über Ferdi beschweren. Oder? Na, jedenfalls, der Kurt... Ein Gedanke drängte sich ihr auf, der ihr sogleich siedendheiß machte: Deshalb kann ich ihn nicht leiden! Weil es dann leichter ist, über ihn hinwegzusehen und... Ferdi treu zu bleiben.

Aber... Vielleicht bin ich dem Kurt ja genauso unsympathisch, auch wenn er es sich nie anmerken ließ? Sie blinzelte verwirrt und betrachtete ihn.

Er lächelte sie an - nicht gerade wie jemand, der ihren Anblick als unerfreulich empfand.

Dieser Saukerl hat mir einfach unter den Rock geschaut! dachte sie plötzlich - und spürte aufkeimenden Zorn. Na, so etwas aber auch! Sie richtete sich steil auf und wuchs langsam aus ihrem Bürostuhl hervor. Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, daß sie ihn für einen Saukerl hielt, aber es blieb bei der Absicht, denn bis sie aufgestanden war, fiel ihr ein, daß sie eigentlich nicht so unschuldig daran gewesen war. So, wie sie da gesessen hatte... Da mußte ein Mann keineswegs ein sogenannter Saukerl sein, um unter den Rock zu schauen. Das hätte ein jeder getan. Ganz gewiß.

Dagmar setzte sich gleich wieder.

„Und was jetzt?“ fragte Kurt.

„Woher soll ich denn das wissen?“ schnappte Dagmar.

„Und was ist mit deinem Ferdi?“

„Mit m-e-i-n-e-m Ferdi?“ Sie dehnte das »meinem« verächtlich. „Mit dem ist schon mal gar nichts. Der hat heute seinen Herrenabend und wird mich wohl frühestens morgen mittag vermissen.“

Kurt seufzte ergeben und trat näher. Er zeigte auf den Schreibtisch, der Kopf an Kopf mit dem von Dagmar stand. „Darf man vielleicht Platz nehmen - oder muß ich bis morgen mittag in der Tür stehenbleiben?“

Sollte das vielleicht ein Scherz gewesen sein oder was? Dagmar schüttelte den Kopf darüber. Lachen konnte sie nicht. Kurt setzte sich ihr gegenüber - auch ohne ihre Zustimmung.

„Und was ist mit deiner heißgeliebten Freundin?“ fragte sie anzüglich.

„Mit Christine? Was soll denn mit der sein?“

„Na, sie könnte vielleicht auf die Idee kommen, daß du hier eingeschlossen bist oder was?“

„Die doch nicht! Nicht heute jedenfalls.“ Er grinste. Und dann sagte er: „Damenabend!“

„Was?“

„Na, es gibt halt eben nicht nur Herrenabende, sondern auch Damenabende! Sonst wären die Herrenabende vielleicht viel zu langweilig - ohne Damenabende. Und die Damenabende wären viel zu langweilig ohne...“

„Was soll das heißen?“ Dagmar zeigte offen ihren Ärger. „Willst du vielleicht hier meinem Ferdi unterstellen...?“

Kurt winkte mit beiden Händen ab. Sein Grinsen erstarb. „Ich wollte doch nur einen Scherz machen, mehr nicht! Du brauchst dich nicht gleich darüber so aufzuregen. Kein Mensch will deinem heißgeliebten Ferdi...“

„Ich verbiete dir, so von ihm zu sprechen!“

„Du hast ja auch heißgeliebte Freundin gesagt!“ erinnerte er sie.

Sie schaute ihn verblüfft an. Sekundenlang, ganz starr. Auf einmal entspannte sie sich. Und sie lachte schallend - über sich selbst. Als sie sich endlich soweit beruhigt hatte, daß sie wieder einigermaßen normal reden konnte, entschuldigte sie sich: „Du hast recht, Kurt: Ich bin ärgerlich über die Situation - und du mußt es ausbaden. Das ist unfair von mir. Und zu blöd eigentlich.“

Er hatte nicht mitgelacht, sondern sie nur ernst dabei beobachtet. Jetzt sagte er: „Weiß du, daß du zum ersten Mal gelacht hast, seit ich dich kenne?“

„Wie bitte?“

„Ich meine, wir arbeiten nun schon seit Jahren in derselben Firma. Du warst immer ziemlich eklig zu mir, wenn ich es recht bedenke. Aber nicht unkollegial. Einfach nur eklig. Halt irgendwie unnahbar - zumindest mir gegenüber. Du hast dich aus allem mehr oder weniger herausgehalten. Gelacht jedenfalls hast du soeben zum ersten Mal. Eine Art Premiere, wenn man so will!“

Sie erwiderte seinen Blick. Irgendwie hatte er recht, aber Dagmar hätte das ihm gegenüber nie und nimmer zugegeben. Sie betrachtete ihn und wehrte sich vergeblich gegen das Gefühl, das dabei in ihr aufkam. Und dann hörte sie sich selbst sprechen, und das war, als wäre sie völlig unbeteiligt, als würde sie einer völlig Fremden zuhören: „Ich war eklig zu dir, Kurt, weil ich mich gegen dich wehren mußte: Weil du mir gefällst!“

Jetzt war es heraus. Sie biß sich zwar auf die Lippen, daß es schmerzte, aber die Worte konnte sie nicht mehr rückgängig machen. Keine Macht der Welt konnte das.

Erst das mit dem Rock und nun... dachte sie bestürzt.

Er stand wortlos auf und kam langsam um die Tische herum.

Dagmar schaute ihm entgegen. Ihr Mund öffnete sich halb, wie zu einem stummen Schrei. Ja, sie wollte auch schreien - eigentlich. Sie wollte ihn anschreien, daß er gefälligt von ihr fernbleiben sollte.

Aber sie wußte, daß sie sowieso nichts gegen ihn tun konnte - gegen ihn und ihre Gefühle für ihn. Nicht so viele Stunden lang, in denen sie beide zusammen eingesperrt waren. Ganz allein mit sich und ihren Gefühlen. Ganz allein...

Er erreichte sie und beugte sich zu ihr herunter. Ihre Lippen berührten sich. Dagmars Arme flogen hoch, und sie umklammerte Kurt wie eine Ertrinkende.

Sollte Ferdi doch seinen Herrenabend haben - und Christine ihren Damenabend...

Kurts Zunge stieß in ihren Mund, und sie stieß ihre eigene Zunge entgegen. Sie spielten ein wildes Spiel miteinander, während Kurts Hand nach ihrem Busen tastete. Sie hatte nichts dagegen. Ihr Brustkorb wölbte sich hoch. Sie streckte ihm ihre Brüste entgegen und spreizte unwillkürlich ihre Schenkel. Diesmal war es ihr egal, daß dabei ihr Rock recht unzüchtig nach oben rutschte. Ganz im Gegenteil: Es war ihr sogar recht!


3

Kurts freche Hand schob sich von oben unter die Kostümjacke, ganz langsam, wie zögernd. Seine Finger ertasteten den Brustansatz.

Dagmars Atem beschleunigte sich unwillkürlich.

Sie küßten sich heftiger. Sie griff nach seinem Unterarm und zog seine Hand tiefer in den Ausschnitt hinein, bis sie über die rechte Brust glitt. Das BH-Körbchen behinderte sie kaum.

Kurt nahm die Brust fest in die Hand und merkte dabei, daß Dagmars Brüste größer waren als er hätte vermuten können, denn seine Hand reichte kaum, sie zu umschließen. Die Brustwarze rieb sich an seiner Handinnenfläche. Sie war groß ersteift.

Dagmar löste sich von ihm. Ihre Hände gingen auf Wanderschaft. Sie verließen Kurts Nacken, und Dagmar schaute schon hin, wo ihr Ziel war: Sie schaute auf Kurts Lenden. Vorn wölbte sich stark seine Hose. Dagmars Hände streichelten über Kurts Brust, während dieser jetzt auch seine andere Hand in ihrem Ausschnitt verschwinden ließ. Aber mit zwei Händen wurde es unter der Kostümjacke doch ein wenig eng. Er zog eine Hand wieder hervor und öffnete die Knöpfe an der züchtigen Kostümjacke. Er tat es schnell und auch ein wenig zu hastig, weshalb er beinahe einen der Knöpfe abriß. Aber dann war es geschafft. Dagmar hatte darunter nur noch den BH an, und Kurt streifte ihn einfach hoch. Der BH blieb kurz an den steil aufgerichteten Brustwarzen hängen, bog sie hoch und wurde endlich frei.

Kurt stöhnte auf. Aber nicht nur, weil ihn die herrlichen Brüste von Dagmar erregten, sondern auch, weil Dagmars suchende und tastende Hände endlich ihr Ziel erreicht hatten und sich zärtlich auf die Beule an seiner Hose legten. Sie drückte leicht zu und spürte unter dem Druck ihrer Hände, daß es unter der Beule in der Hose zu pochen begann. Als würde sein Strammer Auslaß begehren.

Sie genoß den Augenblick und zögerte es hinaus, seine Hose zu öffnen, um Kurts Strammen aus seinem viel zu eng gewordenen Gefängnis zu befreien. Und sie genoß es, daß seine Hände zwar fest, aber dennoch zärtlich ihre Brüste streichelten und seine Finger mit ihren steifen Brustwarzen spielten.

„Soll... soll ich die Hose öffnen?“ stöhnte er.

Dagmar lachte leise und leckte sich die Lippen. Sie schob ihren Unterleib auf dem Stuhl, auf dem sie saß, langsam vor. Dabei blieb ihr Kostümrock zurück und gab ihre Schenkel bis zum Ansatz frei. Dagmar öffnete sie weiter, daß Kurt die samten schimmernde, weiche Haut an der Innenseite sehen konnte. Ihr Slip war ziemlich knapp und etwas zur Seite verrutscht. Ihre rechte Schamlippe war halb entblößt. Die zarten Kraushärchen, die rechts und links aus dem Slip hervorlugten, sahen besonders süß aus, wie Kurt fand. Er spürte in sich den unbändigen Wunsch, sein Gesicht in Dagmars Schoß zu vergraben. Aber noch war es nicht soweit.

Er richtete sich auf, nahm nur unwillig seine Hände von Dagmars herrlichen Brüsten. Während seine Blicke zwischen ihren nackten, steil aufgerichteten Brüsten und ihrem süßen Schoß hin und her gingen, öffnete er den Gürtel seiner Hose. Dagmar schaute ihm fasziniert zu, und dann hielt sie es nicht länger aus. Ihre rechte Hand ging ganz von allein zwischen ihre Beine. Sie streichelte wie unbewußt die Innenseite ihrer Schenkel. Das Ziehen in ihren Schamlippen war inzwischen so unerträglich geworden, daß sie sie einfach anfassen mußte. Sie tat es, indem sie ihre Hand zwischen ihren Schenkeln vergrub und fest zudrückte. Dabei zuckte ihr Schoß unwillkürlich weiter nach vorn. Sie saß jetzt ganz knapp auf der Vorderkante des Bürostuhls, so knapp, daß sie beinahe herunterrutschte, hielt ihr heißes Fötzchen ganz fest, öffnete die Schenkel noch weiter und hob das rechte Bein, um es auf den Schreibtisch zu legen. Daß sie dabei mit ihrem Fuß die Ordnung auf ihrem wohlgeordneten Schreibtisch ziemlich in Unordnung brachte, störte sie nicht im geringsten. Sie schaute nur auf die Wölbung an Kurts Hose.

Er zog jetzt den Reißverschluß herunter. Die Wölbung darunter sprang regelrecht vor.

Dagmar stöhnte auf und begann zwischen ihren Beinen zu reiben. Im Nu war ihr Höschen naß dort unten. Sie zog es einfach beiseite, neben ihre linke Schamlippe, und zeigte Kurt kurz ihre dick angeschwollenen Schamlippen. Ihre Behaarung war nicht so dicht, daß er die Schamlippen nicht deutlich sehen konnte. Dagmar zog die rechte Schamlippe etwas nach außen, damit ihre süße Spalte auseinanderklaffte. Es schimmerte rosa dazwischen und... feucht. Sehr feucht! Dagmar legte den rechten Zeigefinger in ihre feuchte Spalte und zog gleichzeitig mit Mittelfinger und Ringfinger der gleichen Hand ihre rechte Schamlippe weiter beiseite. Ihr Zeigfinger schob sich hin und her. Sie verstärkte den Druck.

Kurt hakte endlich seine Daumen ins Bündchen seines Slips und zog dieses nach vorn. Die Eichel von seinem strammen Penis sprang hervor, direkt vor Dagmars Augen.

Dagmar streckte leicht die Zunge heraus und beugte sich vor. Ihre Zungenspitze zielte nach der blanken Eichel.

Kurt hatte nichts dagegen. Er schob seine Lenden vor und zog seine Hosen tiefer. Jetzt war sein Penis völlig nackt. Dagmar sah seinen Hodensack, der sich fest zusammengezogen hatte, und berührte schließlich mit der Zungenspitze Kurts Eichel. Sie hüpfte ein wenig auf und ab dank Kurts Erregung.

Dagmars Zungenspitze leckte den Spalt an seiner Eichel. Sie schmeckte den süßen Saft, der daraus hervorsickerte, und ließ ihren Zeigefinger heftiger in ihrer eigenen Spalte hin und her gleiten. Mit der anderen Hand berührte sie ihren Kitzler und rieb nun auch daran. Er war ersteift, und sie rieb ihn so, daß die winzige Vorhaut daran hin und her glitt. Ein wenig konnte sie den Druck noch erhöhen, ohne daß es sie schmerzte, während sie den süßen Saft von Kurts Eichel schleckte.

Kurt beugte sich vor und griff wieder nach Dagmars Brüsten, um sie zu streicheln und zu kneten.

Und da spürte Dagmar ihren ersten Orgasmus. Sie schrie hell auf. Ihr Mund öffnete sich und umschloß Kurts Eichel jetzt ganz. Er stieß ihr seinen steifen Penis in den Mund, als sei ihr Mund das süße Ficklöchlein, in das er jetzt viel lieber stoßen würde. Und Dagmar wichste ihren Kitzler, und ihr rechter Zeigefinger bohrte sich leicht in ihr Ficklöchlein, das sich jetzt krampfhaft zusammenzog, während ihr ganzer Unterleib erbebte. Ein Beben, das ihren ganzen Körper erfaßte. Sie rang nach Atem, während Kurts Penis immer und immer wieder in ihren Mund stieß und sie ein Orgasmus überwältigte, wie sie ihn bisher selten erlebt hatte.

„Mir kommt es, Vorsicht!“ stöhnte Kurt, als Dagmars Orgasmus schon allmählich wieder abklang. Sie preßte beide Hände zwischen ihre Schenkel und schloß die Schenkel fest. Das war ihr angenehm im abklingenden Orgasmus, denn in diesem Moment war sie dort unten ziemlich empfindlich. Reiben hätte ihr jetzt Schmerzen verursacht.

Kurts Penis zuckte heftig. Dagmar zog ihren Mund zurück und ließ die Eichel frei. Aber sie schloß den Mund nicht, sondern ließ ihn weit geöffnet und streckte die Zunge heraus, um die zuckende Eichel von Kurt auf der Zungenspitze zu balancieren. Sie schielte über die Nasenspitze zu seiner Eichel, und da schoß auch schon sein Saft hervor, dick und mächtig. Er spritzte genau in Dagmars geöffneten Mund. Sie spürte jeden Spritzer - und schmeckte ihn. Sie nahm den ganzen Saft auf und schloß den Mund erst, als Kurts Penis zu spritzen aufhörte. Sie schluckte alles unter und griff nach Kurts Penis. Zärtlich hielt sie ihn in der Hand, während sie seine Eichel sauber schleckte.

Kurt stöhnte immer noch. Als Dagmar zu lecken aufhörte, beugte er sich zu ihr herab, und ihre Lippen fanden sich. Sie küßten sich wild. Zwar wurde Kurts Penis dadurch nicht sofort wieder groß und fest, aber er wurde auch nicht wieder so schlaff wie normal. Und auch Dagmar spürte, daß ihre Erregung nur teilweise abgeklungen war.

Sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben den Saft eines Mannes gekostet. Zum allerersten Mal! Nicht einmal bei ihrem Ferdi hätte sie das jemals zuvor getan, was sie soeben bei Kurt getan hatte. Aber sie bereute es keine Sekunde lang. Ganz im Gegenteil: Sie genoß es mit jeder Faser ihres Körpers, hier etwas völlig Verbotenes und auch für sie... völlig Untypisches zu tun.

War es nur die Situation, daß sie sich so gehenließ? Oder war über die Jahre etwas in ihr angestaut geworden, was sie bisher hartnäckig geleugnet hatte, daß es überhaupt da sein könnte: Sehnsucht nach mehr als das, was sie bisher durch Ferdi kennengelernt hatte?


4

Ferdi war nicht ihr erster Freund gewesen, aber jeder Mann vor Ferdi hatte sie eigentlich maßlos enttäuscht. Als junges Mädchen hatte sie sich Sex als etwas sehr Schönes vorgestellt, als etwas, was zwei Liebende taten, um sich gegenseitig zu beweisen, wie schön es war, zu lieben. Aber dann hatte sie zum ersten Mal mit einem Jungen geschlafen. Der war genauso unerfahren gewesen wie sie, und er hatte einfach seinen Penis ausgepackt und ihre Schenkel auseinandergezwungen. Vorher war er noch zärtlich gewesen, und auf einmal ganz und gar nicht mehr. Er hatte noch nicht einmal gemerkt, daß sie noch einen Slip anhatte. Und sein Penis war gegen den Slip gestoßen und hatte auch gleich schon zu spritzen begonnen. Er hatte gestöhnt und hatte wild zugestoßen, immer wieder gegen den Slip.

Nein, es war wirklich übertrieben, wenn sie im Nachhinein sagte, das wäre das erste Mal gewesen, daß sie mit einem Jungen geschlafen hatte. In Wirklichkeit hatte der nur ihren schönen Slip verdorben - und ihr Kleid dabei auch ein wenig. Sie hatte danach jedenfalls ihre liebe Mühe gehabt, sich wieder einigermaßen zu säubern und ihren Slip so verschwinden zu lassen, daß es ihrer Mutter nicht auffiel. Und sie hatte heimlich ihr Kleid in die Reinigung gegeben - dabei hoffend, daß die Reinigung nicht merkte, wovon diese Flecke stammten... Sex als etwas Schönes, das sich Liebende gegenseitig schenkten? Nein, diese erste Erfahrung hatte sie zunächst eines Besseren belehrt.

Klar, daß sie mit dem Jungen sofort Schluß gemacht hatte. Dabei tat ihr das viel später eigentlich leid. Denn der Junge hatte eigentlich nichts dafür gekonnt. Er war einfach selber Opfer seiner Lust geworden. Mehr nicht, und es war ihm danach sicher genauso peinlich gewesen wie ihr. Kein Wunder, daß er eher froh darüber gewesen war, als sie mit ihm Schluß gemacht hatte. Er hatte jedenfalls kein Bedauern gezeigt und war ihr künftig lieber aus dem Weg gegangen.

Danach hatte es ziemlich lange gedauert, bis sich Dagmar wieder mit einem Jungen eingelassen hatte. Diesmal allerdings wollte sie alles ganz, ganz anders machen. Sie wollte sich Zeit lassen, wollte ihn immer nur ein kleines Stückchen weitergehen lassen, wollte jeden Zentimeter sozusagen besonders genießen.

Die Wochen vergingen, und dann hatten sie eines Tages die Gelegenheit - bei Dagmar daheim. Sie hatte alles sorgfältig vorbereitet. Jedenfalls hatte sie das angenommen. Und als sie dann endlich allein waren und sich gegenseitig für den großen Augenblick auszogen... Da hatte er einfach keinen Steifen bekommen. Der Streß! Weil er eben gewußt hatte, was sie von ihm erwartete. Aber er hatte sie sehr zärtlich gestreichelt. Auch das war schön gewesen, sicher nicht nur für sie, sondern auch für ihn. Aber sie hatte nicht einmal einen Orgasmus dabei bekommen. Gern hätte sie ihm gezeigt, wie er dafür vorgehen mußte, aber dazu hatte sie sich einfach nicht getraut. Sie hatte ganz so getan, als hätte sie noch nie einen Orgasmus zuvor gehabt - auch nicht durch eigene Hand. Weil ihr ihre Mutter beigebracht hatte, daß Sex für Mädchen einfach nichts war. Weil ihre Mutter immer behauptete: „Wir Frauen haben nichts am Sex. Wir tun das nur für den Mann, den wir lieben, um ihm einen Gefallen zu tun!“

Ja, tatsächlich, Dagmar hatte das jahrelang wirklich geglaubt! Auch wenn ihr eigener Körper ihr immer wieder bewies, daß dieses dumme Gerede gar nicht stimmen konnte. Es war einfach eine Zwecklüge, den Frauen von der Gesellschaft aufgezwungen, in der sie lebten und in der eine Frau keusch und rein zu sein hatte - und nur ein Mann stets und ständig seine Sexualität ausleben durfte.

Natürlich nur mit Frauen. Die das nur taten, um ihm einen Gefallen zu tun? - Und natürlich niemals, indem er Hand an sich selbst anlegte... Genauso nur vorgetäuscht: Eine Idiotie wie das mit den Frauen, die nichts am Sex hatten, sondern angeblich nur so taten...

Dagmar wußte das inzwischen längst selber. Auch wenn sie damals, mit ihrem Freund, erst beim dritten Mal (weil er da erst einen Steifen bekommen hatte) wirklich geschlafen hatte. Er hatte ihr die Unschuld geraubt, endlich, und das in ihrem eigenen Bett. Und genau das war schließlich der Fehler gewesen: Ihre Mutter war überraschend früher heimgekehrt und hatte sie überrascht - gerade im schönsten Augenblick. Da war vielleicht etwas los gewesen! Nicht nur, daß es für alle Zeiten deprimierend peinlich war - sowohl für sie als auch für den Jungen damals... Ihre Mutter hatte ihr unter anderem Hausarrest erteilt und sie wochenlang beobachtet, damit sie sich nur ja niemals mehr mit diesem Jungen traf. Sie hatte Dagmar sogar zu einem Arzt geschickt, weil sie den Jungen wegen Vergewaltigung hatte anzeigen wollen.

Da hatte Dagmar zwar nicht ganz mitgemacht, indem sie dem Arzt klipp und klar gestanden hatte, daß sie es freiwillig getan hatte und dem armen Jungen nicht auch das noch antun wollte... Aber das Ganze hatte auf ihrer Seele tiefe Narben hinterlassen. Die hatte auch Ferdi nicht glätten können, der dritte Mann in ihrem Leben. Auch in all den Jahren nicht, in denen sie nun schon zusammenlebten.

Auch obwohl sie mit ihrer Mutter gebrochen hatte - nicht nur wegen Ferdi, sondern weil sie alles getan hatte, ihr jeden Mann auf dieser Erde zu vermiesen. Insbesondere natürlich deshalb Ferdi, weil der eben „aktuell“ gewesen war.

Sie hatte ihre Mutter in einem fürchterlichen Streit verlassen und war zu Ferdi gezogen. Ja, vor Jahren schon. Und sie hatte damals nur das Nötigste mitgenommen. Es gab viele Dinge, die sie im Haus ihrer Mutter zurückgelassen hatte, die ihr einiges bedeuteten und die ihre Mutter seitdem einfach nicht wieder herausrückte - auch nach schriftlicher Anmahmung nicht. Aber Dagmar brachte es einfach nicht fertig, persönlich hinzufahren und ihre Sachen aus dem Haus zu holen. Obwohl sie immer noch einen Schlüssel zum Haus ihrer Mutter besaß.

Nun, vielleicht hatte ihre Mutter inzwischen sowieso die Schlösser ausgewechselt? Das machte sie sich immer selber vor, als Begründung dafür, daß sie es nicht wagte, hinzufahren. Dabei war sie einfach nur zu feige dazu gewesen - bisher!

Sie schaute zu Kurt auf, der seine Hose wieder hochzog. Kurt hatte alles geändert! Nein, nicht Kurt, sondern das, was soeben geschehen war! Alles war auf einmal ganz anders. Sie wußte, daß sie niemals mehr die Dagmar sein würde, die sie noch vor einer halben Stunde gewesen war. Niemals wieder!

Sie stand auf und stellte sich vor Kurt. Sie lächelte ihn an. Kurt gab sich unsicher. Er wußte nicht so recht zu deuten, wieso Dagmar auf einmal so nachdenklich geworden war.

Dagmar griff in seine Hose, nach seinem Penis und hielt ihn zärtlich in der Hand. „Bitte, bleib so, Kurt!“ Sie zog seine Hosen vorn wieder herunter.

Er blinzelte irritiert und schaute kurz auf ihre nackten Brüste.

Sie fuhr fort: „Wir sind allein hier, und kein Mensch kann uns überraschen. Ich dachte soeben an meine Mutter, die mich einmal mit einem

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 18.08.2023
ISBN: 978-3-7554-5025-2

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Kurzporträt der Autorin: Iris Berg ist das Pseudonym einer Münchner Journalistin, die schon seit Jahren mit ihren hocherotischen Geschichten Furore macht. Sie ist so beliebt bei ihren Leserinnen und Lesern, dass sie von ihnen zur „Miss Erotik“ gewählt wurde.

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