Wilfried A. Hary
Götter der Hoffnung
Die Flucht aus dem Paradies - auf dem Weg zur Hölle!
>Unvernunft ist das Privileg der Jugend‹, heißt ein Zitat.
John Willard in seiner Rolle als Karem Eklund scheint das zu bestätigen. (Nur gut, dass es ja auch das Sprichwort ›Alter schützt vor Torheit nicht!‹ gibt, nicht wahr?)
Aber Karem Eklund bekommt ganz hautnah zu spüren, was es heißt, einen fundamentalen Fehler zu begehen, indem man dem wahren Paradies den Rücken kehrt - um sich ganz der wahren Hölle preiszugeben!
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ISSN1614-3302 * Copyright 2011 by HARY-PRODUCTION
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Prolog 1
Irgendwann in fernster Zukunft: Viele tausend Welten sind von Menschen besiedelt. Überlichtschnelle Flüge sind verboten, weil es sich erwiesen hat, dass diese auf Dauer das energetische Gleichgewicht des Universums und somit das Raum-Zeit-Gefüge stören, was in manchen Bereichen des Universums in der Vergangenheit zu schrecklichen Katastrophen führte.
Die von Menschen besiedelten Welten haben keinen direkten Kontakt miteinander, da es keine überlichtschnellen Kommunikationsmöglichkeiten gibt. Dennoch entstand im Verlauf der Jahrtausende ein funktionierendes Handelssystem: Riesige Container-Schiffe sind im Unterlichtflug unterwegs zu ihren Zielwelten, mit mannigfaltigen Waren bestückt. Sie sind teilweise Jahrtausende unterwegs, um ihr Ziel zu erreichen, aber da der Strom der Handelscontainer niemals abreißt, werden die Planeten untereinander reibungslos versorgt.
Die Erde beispielsweise ist eine gigantische ›Zuchtanstalt für Menschenmaterial‹ - dem wichtigsten ›Exportartikel‹ für die Erde. Die Betreffenden werden in Tiefschlaf versetzt, bevor sie auf den Weg gehen. Ein übriges tut die Zeitdilatation, so dass sie unbeschadet den langen Flug überstehen.
Dieses komplizierte Handelssystem ist natürlich hochempfindlich - und muss überwacht werden. Dafür zuständig ist der Sternenvogt - der HERR DER WELTEN! Nur ein Sternenvogt besitzt das Monopol des Überlichtfluges, um seiner Aufgabe auch gerecht werden zu können. Aber dieser verhältnismäßig minimale Einsatz des Überlichtfluges hat keine negativen Auswirkungen auf die universale Ordnung.
Es gibt mehr als nur einen Sternenvogt, doch das Universum ist groß genug für alle - und so begegnen sie sich untereinander nur, wenn es unbedingt nötig erscheint...
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Prolog 2
John Willard, geboren auf einer unmenschlichen Erde, wird unter dramatischen Umständen der ›Diener des Sternenvogts‹, denn dieser geht selten persönlich in einen notwendig werdenden Einsatz, um die so genannte universale Ordnung zu sichern. Sein Diener fungiert als eine Art Stuntman (Band 1).
Der erste Einsatz führt John Willard auf den ›Planeten der Amazonen‹: Aufgrund von Umwelteinflüssen kommen hier nur Frauen zur Welt. Um ihren Fortbestand zu sichern, müssen sie Männer von der Erde ›importieren‹. Und jetzt haben sie das Geheimnis des Überlichtfluges enträtselt und sagen dem Handelssystem den Kampf an (Band 2).
Es gibt einen Bereich im Weltall, in dem Handelscontainer einfach verschwinden. John Willard findet hier eine Art ›Miniuniversum‹, das durch radikal veränderte Naturgesetze entstand. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als einzudringen, obwohl es noch niemals zuvor eine Rückkehr von hier gab (Bände 3 bis 4).
In Band 4 gelingt John das bislang Unmögliche - und er kehrt zurück. Inzwischen hat der Sternenvogt einen zweiten Diener - einen kampfstarken intelligenten Androiden: Bron! Und der nächste Einsatz wartet bereits: Johns Bewusstsein wird ausgetauscht mit dem Bewusstsein eines jungen Mannes namens Bereter. Er ist ein so genannter Sucher - unterwegs in einer alptraumhaften Welt, die durch das Kollektiv der Träumer entstanden ist. Als Bereter kann sich John nicht an seine eigentliche Identität erinnern. Seine Aufgabe ist es, das Geheimnis der Traumwelt zu ergründen und den nicht abbrechbaren Traum in Bahnen zu lenken, die keine Gefahr mehr für die universale Ordnung bedeuten, ausgehend vom ›Planeten der Träumer‹. Kommt er als Bereter zu Tode, ist dies auch sein Ende als John Willard. Aber er hat eine wichtige Unterstützung auf seinem Weg: Bron! (Bände 4 bis 7)
John Willard überlebt nicht nur als Bereter, sondern er bewährt sich. Kein Wunder, dass der Sternenvogt das gleiche Prinzip auch beim nächsten Einsatz beibehält: Johns Bewusstsein wird diesmal mit dem Bewusstsein eines Mannes namens Karem Eklund ausgetauscht - auf einer Welt der krassen Gegensätze. Die Bewohner glauben, auf der Erde zu sein. Sie leben großenteils in einer halb zerfallenen Stadt, die schier den halben Planeten umspannt. Es gibt allerdings einen Bereich, wo sie keinerlei Zugang haben: Das ist der Bereich der Unsterblichen, die sich mittels einer riesigen Energieglocke gegen alles schützen, was von außen Einfluss nehmen könnte.
John soll als Karem Eklund die Zusammenhänge klären - und vor allem prüfen, ob von hier eine Gefahr ausgeht und ob diese Welt vielleicht sogar Aufnahme finden könnte in den Handelsverband.
Karem Eklund jedoch weiß nicht, dass er in Wahrheit John Willard ist. Das hat der Sternenvogt deshalb so angeordnet, damit die Unsterblichen unter der Energieglocke keinen Verdacht schöpfen. Zunächst scheint es ja ein eher angenehmer Auftrag zu sein, denn der Bereich unterhalb der Energieglocke ist wahrlich eine Art Paradies...
*
Eine herrliche Welt unter mir. Ich flog gen Osten. Epochen wechselten sich ab. Da war ein Schlachtfeld, scheinbar übersäht mit den Leichen der Gefallenen. Nur noch wenige Menschen standen aufrecht. Scheinbar schauten sie dem Gleiter nach.
Aber es waren keine Lebenden, sondern nur täuschend echt nachgearbeitete Puppen. Ihr Bewegungsspielraum war auf wenige Quadratmeter begrenzt.
Ich legte den Kopf in den Nacken und schaute durch die Rundkuppel nach oben.
Im Geschichtsunterricht war der Himmel stets blau gewesen, zuweilen getrübt von Wolkendunst. Ich kannte meinen Himmel nur als leicht goldfarben. Ein goldener Schein, der niemals seine Intensität wechselte.
Früher, zu einer Zeit, die mir schon fast jenseits aller Vorstellungsmöglichkeiten erschien, hatte es auch Unwetter gegeben. Heute war das anders. Heute regnete es nach Bedarf. Alles wurde gesteuert von den Automaten. Sie taten es allerdings ›diskret‹: Ich hatte im Verlauf meines Lebens selten einen Automaten persönlich zu Gesicht bekommen. Laut Hames lag das auch daran, dass es nur wenige mobile Einheiten gab, denn die Welt wurde über ein kompliziertes Aderwerk von Kommunikations- und Versorgungssystemen verwaltet.
Eine herrliche Welt, eine glückliche Welt. Ich war auch all die Jahre glücklich gewesen und ich hatte niemals einen unzufriedenen Menschen in meinem Leben kennen gelernt.
Das einzige eben, was mich halt quälte und was mich letztlich dazu gebracht hatte, aus dem Schema der Glückseligkeit auszubrechen, waren die fehlenden Antworten auf meine brennendsten Fragen. Diese Antworten waren zu einem ständig an Wichtigkeit gewinnenden Bedürfnis geworden. Jetzt beherrschten sie all mein Denken und sogar die Sexpraktiken der unsterblichen Danna hatten mich nicht mehr zurückhalten können.
Ich suchte einen Weg nach draußen. Ich wollte ausbrechen aus dem Paradies, aus meinem endlosen Glück. Ich wollte nicht mehr länger zufrieden vor mich hinträumen. Ich wollte sehen und erleben, ohne Lehrer, der nicht von meiner Seite wich. Nein, ganz selbständig und ganz allein auf mich gestellt.
Ich hatte den Gleiter und damit eine Chance. Jetzt brauchte ich nur noch den Weg zu finden.
Ich schaute nach vorn und murmelte vor mich hin: »Der goldene Schein des Himmels - das Sinnbild des Goldenen Käfigs. Aber ist er nicht auch der Hinweis darauf, dass es dort ein alles umspannendes Kraftfeld gibt? Und wo es ein Kraftfeld gibt, dort gibt es auch Grenzen. Meine Welt ist also keineswegs unbegrenzt. Sie erstreckt sich keineswegs rund um die Erde. Aber was liegt außerhalb des Feldes?«
Meine Kehle war auf einmal wie ausgetrocknet. Eine innere Stimme riet mir zur Umkehr, aber ich kämpfte erfolgreich dagegen an und flog weiter in Richtung Osten.
Weil diese Richtung genauso gut war wie jede andere.
Berge tauchten am Horizont auf. Sie waren wuchtig, erschienen unüberwindbar.
Ein Wort über die Hoffnung fiel mir ein: »Jenseits der Berge ist immer alles besser. Dort beginnt das eigentliche Paradies. Aber warum schaut niemand nach, ob das wirklich stimmt? Warum erzählt man sich, die Berge wären voll tödlicher Gefahren, beherrscht von grimmigen und unnachsichtigen Geistern und Dämonen? - Um niemals Gefahr zu laufen, den Traum zerstört zu sehen, denn bei allem, was einem widerfährt, darf man sich sagen: Aber jenseits der Berge, dort wäre ja alles besser und deshalb gehst du eines Tages einfach hin!«
Das Prinzip der Hoffnung, das jedem Leben erst seinen Sinn gibt.
Und die Berge waren jetzt vor mir.
Ich knirschte mit den Zähnen.
Es war mir egal, ob ich nun das Prinzip verletzte. In mir war ein Drang, der war stärker als die Illusion der Zufriedenheit aus der Hoffnung. Ich wollte nicht glauben, sondern ich wollte nunmehr wissen. Ich wollte nicht länger hoffen und sehnen, sondern ich wollte nachschauen und erkennen.
Ich brauchte die Wahrheit und verabscheute ungeklärte Fragen und Selbstbetrug.
Deshalb war ich unterwegs und auch die Berge würden mich nicht aufhalten können.
Ich zog den Gleiter höher. Zwar bediente ich das Fluggefährt sehr ungeübt, aber das wurde vom Bordautomaten ausgeglichen. Es bestand nicht die Gefahr, etwa an einer Bergwand zu zerschellen. Dafür sorgte schon der Automat.
Wie sah es auf der anderen Seite der Berge aus?
Sie rasten herbei, schneller als geahnt. Drohend ragten sie auf. Ich musste noch höher gehen. Fast streifte ich ihre höchsten Gipfel. Sie starrten vor Kälte und Eis. Dort gab es kein Leben. Ihre weißgekrönten Häupter waren älter als alle Unsterblichen. Sie trotzten den Stürmen, die sie niederzureißen versuchten. Sie waren so mächtig, so gigantisch gegenüber einem kleinen Menschendasein, dass sie niemals Interesse haben könnten am Geschehen auf Erden.
Stürme?
Tatsächlich, es gab sie hier oben. Der goldene Schein war intensiver als vorher, aber er behinderte die ungehemmten Stürme nicht, die nach dem Gleiter griffen und ihn kräftig durchschüttelten. Selbst die Automatik konnte nicht viel dagegen tun.
Wohin ich
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 17.04.2021
ISBN: 978-3-7487-8051-9
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Nähere Angaben zum Herausgeber und Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary