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GAARSON-GATE 057

GAARSON-GATE ist die Schwesterserie von STAR GATE – das Original!

 

Titel:

 

Assassinen

 

von Dirk Taeger und Wilfried Hary

 

»Er ist nur ein Schmuggler - und soll die Welt retten!«

 

 

Im Jahr 2052 erschließt Tipor Gaarson der Menschheit eine schier unerschöpfliche Energiequelle. Man nennt sie nach ihm den »Gaarson-Effekt«. Aber es gibt auch Warner, die vor ungeahnten Folgen der hemmungslosen Anwendung des Gaarson-Effektes warnen. Sie sind überzeugt davon, dass der Gaarson-Effekt auf lange Sicht gesehen das energetische Gleichgewicht des Universums stört!

Niemand will auf sie hören - angesichts der fantastischen Möglichkeiten - einschließlich der Erfüllung des Traumes von der interstellaren Raumfahrt. Die Warner werden sogar als gefährliche Kriminelle eingestuft und verfolgt.

Vierhundert Jahre später erst erfüllen sich ihre düstersten Voraussagen: Ein Raumschiff kehrt zurück und ist der berüchtigte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Das Chaos beginnt.

Doch das Genie Tipor Gaarson hat "vorgesorgt": In seinem Sinne bauten Wissenschaftler der bis dato verbotenen sogenannten ASTROÖKOLOGEN die GAARSON-GATES! Vor der Katastrophe funktionierten sie noch gar nicht, aber als die Katastrophe beginnt, sind sie der auslösende Faktor für die Abwendung der endgültigen Vernichtung! Die Erde ist gerettet, aber die Naturgesetze haben sich geringfügig verändert: Diese Veränderung breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit, von der Erde ausgehend, aus. Innerhalb dieser "Raumblase" gibt es keine technisch basierte überlichtschnelle Raumfahrt mehr - und funktionieren die Gaarson-Gates nun als Transmitter.

Der Aufbau der neuen Erde beginnt - vor allem auch der Aufbau neuer Machtstrukturen, ehe das Chaos doch noch über die irdische Ordnung hereinbricht.

Während auch nach Monaten der politische Umschwung noch längst nicht vollständig abgeschlossen ist, wenden wir uns allerdings einem anderen Problem zu: Die Erde, nunmehr abgeschottet von ihrem interstellaren Reich, das übrigens über tausend Welten umfasst, schickt Raumschiffe aus, um neue Kontakte zu knüpfen. Aber da kein "normales" Raumschiff mehr innerhalb der sich lichtschnell ausbreitenden Raumblase um die Erde und ihr Sonnensystem den Sternenflug antreten kann, greift man auf etwas zurück, was man bisher gewollt vermieden hat: Raumfahrt auf PSI-Basis!

Niemand bedauert es mehr als der Raumschmuggler Joe Gent. Bis sich das Blatt für ihn eines Tages ziemlich drastisch wendet...

 

Impressum

ISSN 1614-3299 - Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

Diese Fassung: © 2015 by HARY-PRODUCTION, Canadastr. 30, D-66482 Zweibrücken, Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de eMail: wah@HaryPro.de

 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

 Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Gerhard Börnsen

Logo: Gerhard Börnsen

Diesen Roman gibt es auch im Printformat. Mehr Infos hier:

http://www.hary.li

Die Serie ist uneingeschränkt geistiges Eigentum des Autors Wilfried A. Hary: www.hary-production.de !

 

Assassinen

 

Joe Gent saß vor seinem Scotch. Vor ihm auf dem Tisch schmolzen drei Eiswürfel vor sich dahin. Er bereute es jetzt noch, seinen Whisky nicht explizit ohne Eiswürfel bestellt zu haben. Dann hätte er die Eiswürfel nicht heraus fischen müssen. Noch viel mehr ärgerte es ihn, in dieser schäbigen Kneipe sitzen zu müssen. Immerhin hatten sie einigermaßen vernünftigen Scotch im Angebot - wenn man berücksichtigte, dass er nicht echt war. Der einzige Trost, den er der ganzen Sache abgewinnen konnte. Ansonsten verspürte er keine große Lust, noch länger zu warten.

Er leerte das Glas. Dabei verfluchte er den Synthonizer. Der Scotch war hier so billig, dass er nur aus dem Synthonizer stammen konnte. Mit einem Satz: schmeckte gut, war aber künstlich. Kein Vergleich zu einem wirklichen Whisky. Seit der Synthonizer erfunden worden war, wurden immer mehr Lebensmittel auf diese Art und Weise hergestellt. Vor allem hier, auf dem Mars. Der war so öde wie eh und je, obwohl die vor Jahrhunderten begonnene und lange schon erfolgreich abgeschlossene Terra­nisierung den Mars­siedlern eine atembare Atmosphäre beschert hatte. Doch allgemein galt: Seit Jahrhunderten gab es weder Ackerbau noch Viehzucht - sogar auf der Erde, na ja, dort zumindest keine professionell betriebene mehr - es sei denn für die reichen Privilegierten, die sich das echte Zeug leisten konnten. Der Synthonizer vermochte schließlich jedes Lebensmittel viel billiger herzustellen und das Schönste daran war, dass man den Unterschied nicht merkte. So wurde es zumindest von allen gesagt, doch Joe Gent wusste es besser. Schließlich hatte er die Möglichkeit des Vergleichs: Auf seinem Schiff hatte er eine Kiste richtigen Whiskys. Nicht so ein synthetisches Zeug wie dieses hier, sondern einen, der wirklich gebrannt war und einige Jahrzehnte in Eichenfässern verbracht hatte. Eigentlich war solcher Whisky unbezahlbar. Aber in seinem Job gab es da ja gewisse Möglichkeiten...

Er nahm noch einen Schluck und leerte das Glas vollständig. Die Atome mochten die gleichen sein wie bei einem natürlichen, dachte er. Aber schmecken tat es nicht gleich. Irgendetwas fehlte, störte die Harmonie. Er konnte es nicht genau bestimmen.

Er gab sich einen Ruck, stellte das Glas auf den Tisch und holte eine fünf Euro Münze aus der Tasche. Er legte sie daneben. Sie glänzte noch wie neu und er konnte deutlich das Prägedatum 2448 lesen und um den Rand stand in stilisierten Lettern: Eurozone Zentralbank Frankfurt / Mars.

Das hat uns also der Euro gebracht: gepanschten Whisky!, dachte er und blickte sich dann im Lokal um. Er war immer noch der einzige Gast. Die Uhr über dem Tresen zeigte 15:34 in digitalen Lettern. Der Barkeeper konzentrierte sich auf das Putzen von Gläsern und beachtete ihn nicht.

Luke war jetzt schon mehr als eine halbe Stunde überfällig und Joe wollte nicht mehr länger auf ihn warten. Was auch immer das für ein tolles Geschäft war, das er ihm anbieten wollte, er würde dafür keine Minute länger warten. Schließlich lag sein Raumkreuzer auf dem Trockendock und es war immer eine gute Idee nachzuschauen, was die Techniker bei der Reparatur so alles veranstalteten. Schließlich waren Techniker keine Raumfahrer und hatten ganz andere Vorstellungen von einem funktionierenden Gefährt als er selbst. Er blickte voller Sehnsucht die Münze an, die in der Wasserlache der inzwischen vollständig geschmolzenen Eiswürfel lag und wollte sich gerade erheben, als die Tür aufging und Luke im Eingang erschien. Dieser blickte sich kurz um, erspähte ihn und trat ein. Gleich hinter ihm trat noch jemand in die Bar. Sie war mittelgroß, hatte rotes Haar, das weit über den Schultern hing und eine Figur, die Joe durchaus anerkennend begutachtete.

Luke kam zielstrebig auf ihn zu. »Hallo, Joe. Tut mir Leid, dass ich...«, er spähte zu der Frau, »wir zu spät dran sind, aber es war kein Gleitertaxi so schnell aufzutreiben.«

Joe blickte ihn an. »Ich wollte gerade gehen.«

»Gut, dass du es nicht getan hast, denn sonst wäre dir ein einmaliges Geschäft durch die Lappen gegangen.« Luke wischte sich mit einem Tuch über die beginnende Halbglatze. »Darf ich dir Anna Lempki vorstellen.«

Joe erhob sich und musterte die junge Frau. Sie wirkte nun jünger, da er sie aus der Nähe betrachtete. Vielleicht Mitte Zwanzig. Er musterte sie unverhohlen und sie hielt seinem Blick stand. Sie hatte ein hübsches Gesicht, mit einer kleinen Stupsnase. Er zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und sagte: »Setzen sie sich, Frau Lempki. Was möchten sie trinken?«

»Eine Cola.«

Ihre Stimme passt zum Gesicht, beschied er. Luke hatte unterdessen ebenfalls Platz genommen. Der Barkeeper war inzwischen auf sie aufmerksam geworden. »Zwei Cola und ich nehme das Gleiche wie vorhin, jedoch ohne Eis«, bestellte Joe und setzte sich ebenfalls.

»Du hast von einem Geschäft gesprochen«, wandte er sich an Luke.

»Ja, sicherlich. Weißt du denn nicht, wer Frau Lempki ist?« Lukes Kinn wackelte gefährlich. Seit er ihn kannte, hatte Luke jedes Jahr mindestens fünf Kilo zugenommen. Nun sah er aus wie ein fettes Schwein, aber gute Geschäfte konnten auch fette Schweine machen und mit Luke konnte man gute Geschäfte machen.

»Nein.« Joe beobachtet die Reaktionen der Frau, aber sie schien nicht überrascht zu wirken oder es ihm übel zu nehmen, dass er sie nicht kannte.

Der Barkeeper kam heran und servierte die Getränke. Joe bemerkte erleichtert die fehlenden Eiswürfel in seinem Scotch.

»Liest du denn keine E-Zeitungen?«, nahm Luke den Faden wieder auf.

»Wiederum: nein. Ich war drei Monate unterwegs. Geschäftlich. Du erinnerst dich vielleicht. Den Auftrag hatte ich dir zu verdanken.«

»Wenn du auf dein zerbeultes Schiff anspielst, dann gebe mir nicht die Schuld. Ich hatte dir gesagt, dass es gefährlich werden würde.«

»Gefährlich schon, aber von Positorpedos war nicht die Rede gewesen.«

Luke zuckte die Schultern. »Das war nicht vorherzusehen.«

»Die Rechnung für die Reparatur meines Schiffes auch nicht«, konterte Joe.

»Mit diesem Auftrag kannst du alle deine Rechnungen bezahlen und diesmal ist auch kein Risiko dabei.

Joe nahm einen Schluck. Synthonizer, eindeutig, beschied er. Er riskierte einen Blick auf den Rotschopf. Sie hatte einfach zugehört und mischte sich auch jetzt nicht ein. Sie erwiderte ruhig seinen Blick. Die Verhandlungsführung hatte sie offensichtlich Luke überlassen. Nun gut, warum nicht?

»Lass mal hören!«, fordere er Luke auf.

»Der Vater von Frau Lempki ist Professor Lempki, der berühmte Exobiologe und -geologe.« Luke wartete auf eine Reaktion von Joe. Als keine kam, fuhr er mit einem Achselzucken fort. »Professor Lempki leitet das geologische Forschungslabor der Sternenbehörde. Er ist voriges Jahr zum Sonnensystem Grendel aufgebrochen, um dort den vierten Planeten in genauen Augenschein zu nehmen.«

»Das ist schön für ihn, nur sehe ich nicht ein, was das mit mir zu tun hat«, warf Joe ein.

»Seit der Gaarson-Katastrophe vor Monaten hat man keinen Kontakt mehr zu Grendel IV.«

»Das kann schon mal passieren. Zumal der Kontakt zu rund 1.000 besiedelten Welten gleichermaßen abgebrochen ist... Äh, so viel wie ich weiß, liegt dieses Grendelsystem doch sowieso in dem Quadraten Q5, der ist doch so gut wie unerforscht, da kann viel passieren. Ich würde der Sternenbehörde empfehlen, mal einen Psychonautenraumer hinzuschicken und nachzusehen, was da los ist.«

»Das ist geschehen, Joe.«

»Na und wo liegt das Problem?«

»Von den Psychonauten hat man auch nichts

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 11.04.2021
ISBN: 978-3-7487-7999-5

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Nähere Angaben zum Herausgeber und Autor siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

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