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EndTot

 

Roman von Stefan T. Pinternagel:

 

»Finales Ende der genialen Trilogie

- mit 'Zombie' Graham!«

 

*

 

Impressum: 

 

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Telefon: 06332-481150,

Fax: 0322 237 519 03

Internet: www.hary.li * eMail: info@hary.li

 

Lektorat: David Geiger

Titelbild: Thorsten Grewe

 

Alle Rechte vorbehalten! Kopieren ausdrücklich untersagt!

 

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*

 

»Wir haben uns für ihren Vorschlag entschieden«, verkündete die Stimme. »Vor exakt einer Sekunde ging die Vermisstenanzeige an die geeigneten Stellen raus.«

»Was heißt ›an die geeigneten Stellen‹? Haben Sie die Anzeige auf gewisse Personen beschränkt?«, erkundigte sich Huomo aufgebracht. Das war nicht, was er erwartet hatte.

»Bevor wir uns zu einer solchen Handlung hinreißen lassen, versuchen wir vorerst, über die exekutiven Zentralen und andere Sicherheitseinrichtungen zum Erfolg zu gelangen. Das muss Ihnen fürs erste genügen.«

»Werden die Daten direkt an mich weitergeleitet?«

»Nein. Wir sortieren sie erst. Sie müssen nicht alles wissen. Wir werden Ihnen die Informationen zukommen lassen. Was Sie wissen müssen, bestimmen wir. Und glauben Sie mir: Wir schützen dadurch nur Ihr Leben.«

»Zu gütig«, äffte Huomo die freundschaftlich und doch hart klingende Stimme seines Gesprächspartners nach. Er loggte sich aus dem Gespräch aus und drückte sich mit den Fingern gegen die lidlosen Augen. Verdammt, er hatte keine Lust hier zu sitzen und zu warten, bis sich endlich jemand meldete. Wer weiß, dachte er, am Ende handeln die Typen von der Faith selbständig und ich bekomme noch nicht mal meine Spesen zurückerstattet. Den überwiesenen Betrag konnte die Gesellschaft innerhalb kürzester Zeit wieder zurückziehen. Und das Gesetz würde ihr recht geben, da er keine nachweislichen Aktionen zur Festnahme von Haloon beigesteuert hatte.

Kurz entschlossen versetzte er sich in einen tranceähnlichen Zustand. Zunächst einmal blockierte er seinen BioChip, was das Schwierigste war. Doch das jahrelange Training machte sich bezahlt und es dauerte nur wenige Minuten, bis er diesen Teil seines Gehirns isoliert hatte.

Ein Empfang war nun nicht mehr möglich, aber auch kein Senden von Daten, die außer ihm niemanden etwas angingen. Nun begann er, tiefer zu tauchen, tiefer hinein in sein Innerstes, bis auf den Grund seiner schwarzen Seele, die das Tor zur JenseitsZone war. Hindurch, mit rasender Geschwindigkeit weiter, vorbei an den Grimassen der Toten und den Gefühlen von Glückseligkeit und Frieden und hineingetaucht in den schlammigen Zustand darunter, dorthin, wo seine Mutter hauste.

Er atmete tief ein, als er den Odem dieser Dimension roch. Dabei war es ein spirituelles Atmen, kein Luftholen im menschlichen, sterblichen Sinne. »Der Bastard ist hier«, schrie er durch die Kälte, die sich seiner plötzlich anzunehmen schien. Drei Inkubi materialisierten direkt vor ihm. Der größte der drei trug einen rotbraunen, leeren Affenschädel anstelle des Hauptes. Die spitzen Zähne ragten aus dem fleischlosen Gesicht, die leeren Augenhöhlen standen im direkten Widerspruch zu dem funkelnden Gebiss. Meeresmuscheln wuchsen um seinen Hals herum, der sich zu einem dicken Kropf aufgeblasen hatte. Aus den Muscheln sprossen Vogelfedern, die ihm ein majestätisches Aussehen verliehen. Die beiden anderen, kleineren Dämonen musterten den Eindringling intensiv. Sie hatten Angst, das konnte Huomo deutlich spüren.

»Ich trage keine Waffe bei mir, aber seid versichert, dass ich im Besitz einer Dämonenbombe bin, mit der ich eure gesamte Dimension hinweg blasen kann«, erklärte Huomo mit fester Stimme. Das war natürlich gelogen. Wer immer auch über die Zusammenstellung einer solchen Bombe Bescheid wusste, er würde sich hüten, eine solche Waffe zu konstruieren. Die Auswirkungen von 2101 waren noch immer nicht abzusehen und die Bombe von den Ländern der Erde geächtet worden. Obwohl Huomo gestehen musste, dass er gern eine kleine Dämonenbombe in der Hand gehabt hätte - vor allem jetzt.

»Was willst Du hier?«, donnerte die Stimme des ersten Inkubus.

»Ich muss zu meiner Erzeugerin. - Ihr wisst, dass ich das Produkt von Lyquazuzu bin. Ruft sie her, oder lasst mich sie rufen, aber steht meinen Plänen nicht im Weg!«

»Die, die dich gebärt hat, hat momentan andere Probleme... so wie wir alle.«

»Eure Probleme scheren mich einen Scheiß!«, konterte Huomo und stieß einen hohen, gellenden Schrei aus, der die beiden kleineren Dämonen zurückzucken ließ. Mann, sie hatten wirklich Angst. Das machte Huomo Spaß! Diese einst so mächtigen, verführenden und Menschen zerfleischenden Wesen hatten einen höllischen Respekt vor den kleinen, kriechenden Sterblichen. Jetzt, da sie selbst sterblich geworden waren, lernten sie die Angst kennen. Der Mensch, dieses erdbehaftete Stück Dreck, hatte sich über die Götter erhoben und konnte ihnen jederzeit das Lebenslicht ausblasen. Huomo suhlte sich gerade in dem Sumpf der Macht, als seine Mutter vor ihm auftauchte. Mit einer hektischen Prankenbewegung scheuchte sie die drei Wächter hinfort.

Lyquazuzu, seine Mutter. Schön und strahlend wie eh und je; und doch - in ihren unbeschreiblichen Augen glaubte er einen Funken Sorge zu entdecken. Ihre Haare brannten, ihr lippenloser Mund, ihre langen Arme und Beine... Sie war wirklich die schönste unter den Sukkubi. Kein Wunder, dass sich sein Vater in sie verliebt hatte - und nach dem Zeugungsakt hatte sterben müssen.

»Dass sich einer von Euch noch hierher wagt, ist eine bodenlose Frechheit«, begann sie mit einer Stimme, die einen Eisberg in zwei Teile hätte schneiden können. »Nicht nur, dass Ihr eure Welt zerstört, Ihr vernichtet auch noch unseren Lebensraum und unsere unsterbliche Existenz. Du magst ein Produkt meines Körpers sein, doch ich verachte dich so sehr, als wärst Du nicht aus meiner Votze, sondern aus meinem Arsch gekrochen!«

Die Begrüßung seiner Mutter war gewohnt liebenswürdig. Huomo wusste, dass ihn Lyquazuzu nie als ihren Sohn angesehen hatte und dies auch niemals tun würde. Mütterliche Gefühle waren ihr fremd.

»Ich brauche deine Hilfe, Weib«, erklärte Huomo und starrte sie unverwandt an. Noch bevor seine Mutter in schallendes Gelächter ausbrechen konnte, fuhr er fort: »Es hat den Anschein, dass der Drahtzieher der IO-Explosion noch am Leben ist. Und ich suche ihn. Ich will ihn für das, was er uns allen angetan hat, zur Rechenschaft ziehen. Nur der Gedanke an Rache treibt mich an, werte Mutter. - Rache!«

Dieser Beweggrund schien Lyquazuzu zu gefallen.

Für einen kurzen Moment leuchteten ihre Augen so boshaft wie früher auf.

»Was bringt die Rache? Erlösung? Nein, Mensch, die Zeit der Rache ist vorüber. Das einzige, was nun beginnt, ist die Zeit des Vergehens.«

Huomo war sichtlich verwirrt über diese geradezu humane Einstellung seiner Mutter.

»Komm mit«, sprach sie und packte ihn am Genick. »Ich will dir etwas zeigen.«

 

*

 

Gasteron Berksal erfuhr von dem Zombie über einige Hintertürchen, die er sich immer offen zu halten pflegte. Information war das Alpha und Omega. Besonders, wenn es sich um einen Fall wie diesen handelte. Da tauchte ein Reanimierter auf, der möglicherweise die Detonation der Dämonenbombe miterlebt hatte. Es war wichtig für Gasteron, dass er seine Sicht der Dinge in Erfahrung brachte - gerade ein UnToter, der nach den Berichten Kontakt zur JenseitsWelt herstellen konnte, würde ihm mit Sicherheit neue, wertvolle Anhaltspunkte liefern können. Kleine Puzzleteile, die im Laufe der Jahre verloren gegangen waren. Mosaiksteinchen, die das Bild komplettierten.

Jefferson, ein Adept der inzwischen verbotenen Glaubensgemeinschaft der Barkertropen, hatte ihm vor wenigen Minuten die Nachricht überbracht. Gasteron gehörte dieser religiösen Vereinigung zwar nicht an, kannte aber einige Mitglieder und der junge Jefferson war ihm ohnehin noch einen Gefallen schuldig gewesen; er hatte vor zwei Jahren ein Praktikum in Planetarer Dimensionsanalyse bei Gasteron abgeschlossen und war von einigen anderen Praktikanten als Anhänger des Barkertums bezichtigt worden.

Vertrauensselig, wie er damals war, hatte er wahrscheinlich zuviel und vor allem gegenüber den falschen Leuten von der Lebensphilosophie Barkers gesprochen - und wurde dafür angeklagt. Ein weiterer Grund, warum er sich verdächtig gemacht hatte, war, dass er sich von einem zwielichtigen Arzt den BioChip hatte demontieren lassen. In Gasterons Augen hingegen war dies eine mutige und unkonventionelle Art, vor allem, da der Student über weitaus logischeres Denken verfügte als seine Kameraden. Ein Zeichen für hohe Intelligenz. Gasterons Einfluss und seine Bürgschaft für den jungen Jefferson waren ausschlaggebend, dass dieser nicht schnurstracks in eine Gefängniswabe wanderte oder zu einer Zwangsimplantation verdonnert wurde.

Inzwischen hegte er für Jefferson so etwas wie väterlich-freundschaftliche Gefühle. Gasteron, der nie Kinder gehabt hatte und auch niemals welche in die Welt setzen wollte, gab sein Wissen an den jungen Jefferson weiter. Dieser revanchierte sich mit der Philosophie von Barker, einem längst verstorbenen, aber charismatischen Schriftsteller, der die Explosion der dimensionsübergreifenden Bombe als ›Gnadenschuss der Erde‹ bezeichnet hatte. 2105, als das Zombiesterben begann, tötete er sich selbst auf geradezu aufsehen erregende anachronistische Art und Weise: Er enthauptete sich in einem Museum für Folterwerkzeuge in Amsterdam.

Gasteron wusste viel über die Barkertropen. Zuviel eigentlich. Im Sinne des Gesetzes machte er sich deswegen der Mitwisserei schuldig. Religiöse Streitfragen hatten Gasteron noch nie sonderlich interessiert, doch über die Barkertropen hielt er schützend seine Hand. Die meisten ihrer Anhänger waren an der Erforschung des DimensionsGAUs mindestens ebenso fanatisch beteiligt wie er, auch sie glaubten an das nahende Ende der Welt, auch sie versuchten dieses Ende zu vereiteln. Von dieser kleinen Gruppe Menschen, die die Regierung als ›selbst verstümmelnde, intelligenzlose Querulanten‹ bezeichnete, fühlte er sich mehr unterstützt als von den Behörden und wissenschaftlichen Institutionen seines Landes.

Sicherlich: Ihre Methode, sich mit Messern und glühenden Gegenständen zu verunstalten, konnten bei der Bevölkerung keine Zustimmung finden.

Gerade jetzt, da das trügerische Schönheitsideal der ›arischen Rasse‹ in Mode gekommen war und sich Hinz und Kunz und Liese und Lotte dementsprechend ›schön‹ operieren ließen, schreckten sie durch ihre Erscheinung die Masse der Bürger ab. Aber gerade das war ja auch der Grund, warum sie sich zu solchen Taten hinreißen ließen - sie wollten nicht so sein wie die breite Masse der Modejunkies.

Gasteron wischte die Gedanken beiseite und machte sich auf den Weg, Richtung Sektor Ghanada, wo er auf ein Treffen mit den Barkertropen und dem Zombie hoffte.

 

*

 

»Nein, mein Freund. Du bist nicht allein.«

Einer der Eindringlinge flüsterte ihm diese Worte zu, während Graham zusah, was die restlichen vier Angreifer mit Freya anstellten. Das Netz hatte sich über sie geschlungen, sich selbständig um die Frau gewickelt und sich anschließend verdichtet. Das ganze war eine Aktion, die im Bruchteil einer Sekunde vonstatten gegangen war. Freya sah aus, als wäre sie in einem überdimensionierten, metallisch schimmernden Kokon gefangen.

»Ihr wird doch nichts geschehen?«

»Keine Sorge, mein Bruder«, antwortete ihm der Fremde, »es ist nur eine Sicherheitsmaßnahme, dass sie nicht sofort Alarm schlägt. Das Shield lässt keine anderen Informationen außer die der Lebenszeichen nach außen durch. Der Zentralcomputer wird nur eine Weile von den Abfragen dieser Person geschont. Sie könnte ebenso gut schlafen.«

»Wir müssen los«, zischte ein anderer und Grahams Gesprächspartner nickte besorgt.

»Komm!«, forderte er den Zombie auf, ging zu den anderen, die auf der anderen Seite des Zimmers eine dieser seltsamen Türen geöffnet hatten.

Graham

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.09.2020
ISBN: 978-3-7487-5838-9

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Nähere Angaben zum Autor und Herausgeber Wilfried A. Hary siehe WIKIPEDIA!

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