Ein Killer kommt selten allein
K.-H. Weimer: „Der dritte Roman mit KC9!“
Phillip Morris schlenderte durch den düsteren Gang, mit einem Radiorekorder in der Linken und einer geladenen Gaspistole in der Rechten. Er pfiff leise vor sich hin und tat ganz so, als wäre alles normal.
Nichts war normal! Vor allem das nicht, was er vor hatte!
*
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Die Sternwarte, in die er mit Leichtigkeit eingedrungen war, erschien verwaist.
Phillip Morris wusste es besser. Er kannte sich hier aus, deshalb hatte er diesen Teil des Jobs übernommen.
Er erreichte den Eingang zur Zentrale und öffnete mit dem linken Ellenbogen.
Sein Pfeifen verstummte. Mit der Rechten zog er die Strumpfmaske herunter. Dann kickte er die Tür auf.
Die drei Astronomen, die hier ihren Nachtdienst versahen, schauten erstaunt auf. Mit Besuch rechneten sie nicht.
Sie reagierten überhaupt nicht, als sie den Verbrecher mit der Strumpfmaske sahen.
Wer hatte denn schon jemals davon gehört, dass jemand eine Sternwarte überfiel?
Gelassen entleerte Phillip Morris das Magazin seiner Gaspistole.
So!, dachte er zufrieden, das genügt vorerst.
Rasch schloss er die Tür wieder.
Er lauschte. Dumpfe Schreie ertönten. Die drei Astronomen erwachten aus ihrer Erstarrung und versuchten vereint, die Tür zu erreichen. Dabei waren sie sich gegenseitig natürlich im Weg.
Unweit der Tür polterten sie zu Boden. Dann war alles ruhig.
Phillip Morris entfernte sich eilig von der Tür, damit das hindurch sickernde Gas nicht auch noch ihn zu Boden schickte.
Die Dosis war gut gewählt. Die drei Astronomen würden ein paar Stunden schlafen.
Phillip Morris warf einen Blick auf die Armbanduhr. Er brauchte nicht zu hetzen. Der Zeitplan war so gestaltet, dass er ein wenig Spielraum hatte.
Niemand hatte glauben wollen, dass es so einfach war.
Er kicherte vor sich hin und schüttelte den Kopf. Dann betrat er einen Nebenraum und schaltete das Licht ein.
Den Radiorekorder stellte er auf den Tisch, direkt neben das Telefon, während die Gaspistole in der Tasche landete.
Phillip Morris setzte sich hin und lehnte sich bequem zurück. Die Füße knallten auf den Tisch.
Er wartete die ausgemachte Frist ab. Dann angelte er nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer der hiesigen Polizeistation.
Mit dem Absatz schaltete er den Radiorekorder an.
Die vorbereitete Aufzeichnung wurde gestartet und produzierte ein eigenartiges Zirpen, wie aus weiter Ferne.
Die Tonqualität war hervorragend, wie sie besser gar nicht mehr hätte sein können.
Das Zirpen schwoll allmählich an.
Es mischten sich andere Laute darein, die einem eisige Schauer über den Rücken rieseln ließen.
„Polizeiwache Eifelstadt!“, meldete sich eine verschlafene Stimme.
Phillip Morris verwandelte sich binnen einer Sekunde in einen Jammerlappen. Er keuchte aufgeregt, als hätte sich soeben das Ende der Welt angekündigt:
„Um Gottes Willen, Wachtmeister, ich…“
Er hielt den Hörer von sich weg und brüllte mit verstellter Stimme: „Sie kommen, Professor, sie kommen!“
Dann war seine aufgeregte Stimme wieder an der Reihe:
„Hier Professor Bernhard. Herr Wachtmeister, seltsame Flugobjekte. Ein ganzer Pulk davon. Fliegen direkt die Erde an. Wir - wir haben sie als erste entdeckt. Die - die anderen Sternwarten…“
Mit verstellter Stimme und abgewandtem Hörer:
„Professor, sie - sie sind da!“
Gleichzeitig hatte das Zirpen sich mit einem ohrenbetäubenden Lärm vermischt. Phillip Morris als angeblicher Professor Bernhard musste sich anstrengen, um den Lärm zu übertönen.
„He, hallo!“, rief der Polizist am anderen Ende der Leitung konfus. Er begriff anscheinend nicht, um was es ging.
Hoffentlich ist der nicht doof!, sagte Phillip Morris sich im Stillen. Ein wenig darf er es schon sein, sonst reagiert er nicht wie gewünscht. Aber wenn er von der Natur zu viel Blödheit erwischt hat, funktioniert der Trick nicht.
„Hier Professor Bernhard!“, wiederholte er. „Unbekannte Flugobjekte, sogenannte UFOs landen auf dem Bocksberg. Ich rufe von der Sternwarte an. Dies ist ernst. Um Gottes Willen, Wachtmeister, so tun Sie doch endlich was: Das ist der Ernstfall!“
Mit verstellter Stimme:
„Sie schießen!“
Das Timing stimmte, denn gleichzeitig kamen aus den beiden Stereolautsprechern des Radiorekorders Detonationsgeräusche.
Sie genügten.
Der Polizist musste annehmen, dass hier oben im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los war.
Phillip Morris als Professor Bernhard:
„Ich – ahhh…“
Er riss das Telefonkabel aus der Wand. Jetzt war hier alles tot. Endgültig.
In der Telefonvermittlung, die um diese nachtschlafende Zeit nicht besetzt war, hatte er vorher bereits vorgesorgt. Dies hier war die letzte Verbindung mit der Außenwelt gewesen.
Mit gutem Grund. Die Polizisten kannten Professor Bernhard, den sympathischen Astronomen, der als Chef des Observatoriums fungierte. Deshalb würden sie natürlich sofort versuchen, ihn zu erreichen. Und wenn das hier oben nicht mehr möglich war, versuchten sie es bei ihm daheim. Um sicher zu gehen, dass es sich nicht etwas um einen üblen Scherz handelt.
Der Professor jedoch war am Abend in Urlaub gefahren. Natürlich ohne sich vorher bei der Polizei abzumelden. Wozu auch? Also würde sich in der Villa des Professors ebenfalls niemand melden.
Phillip Morris nahm sich jetzt Zeit. Er straffte die hauchdünnen Seidenhandschuhe, mit denen er jegliche Fingerabdrücke vermieden hatte, stand auf und verließ mit dem Radiorekorder am langen Arm den Raum.
Natürlich hatte er den Rekorder vorher ausgeschaltet. Die chaotischen Töne gingen ihm nämlich auf die Nerven…
Phillip Morris war nicht der einzige in dieser Nacht, der unterwegs war, um andere Leute hereinzulegen. Er dachte flüchtig an seine Komplizen, als er in den Wagen stieg. Die Sache mit der Sternwarte hatte er persönlich übernommen, denn das war eigentlich das Wichtigste am ganzen Coup.
Er grinste. Diese Nacht würde nicht nur in die Geschichte der Eifelstadt eingehen, sondern in die Kriminalgeschichte überhaupt.
Er schaltete das Funkgerät ein und gab das verabredete Zeichen.
Prompt wurde es erwidert. Das hieß, seine Leute waren zufrieden: Die Polizei war blitzschnell zu den Wagen geeilt und befand sich unterwegs.
Der eine oder andere Polizist, der in dieser Nacht eigentlich frei hatte, wurde vom Alarm gewiss auch noch zusätzlich aus dem Bett geholt.
Mit anderen Worten: Die Polizeiwache Eifelstadt war zu diesem Zeitpunkt bereits garantiert völlig verwaist!
Abermals einen Blick auf die Uhr. Der Angriff konnte beginnen.
Phillip Morris ließ den Motor an. Eile war nicht vonnöten. Die Streifenwagen würden mindestens eine Viertelstunde brauchen, um überhaupt nur auf dem Weg zu sein. Bis sie dann entdeckt hatten, dass sie jemand böse an der Nase herumgeführt hatte, war es für sie zu spät.
Erst nach ihrer eiligen Rückkehr würden sie feststellen, welches Motiv die ganze Angelegenheit verfolgte - dann nämlich, wenn sie die ausgeraubte Bank vorfanden!
Phillip Morris lachte schallend.
„Diese Dummköpfe!“, rief er gegen die Windschutzscheibe. „Ja, die Nacht der Nächte hat begonnen. So viel Geld wie heute Nacht war noch nie in der Bank zu holen gewesen. Die Bank von Eifelstadt wird danach ziemlich trostlos aussehen - mit dem aufgesprengten Tresor und der zertrümmerten Eingangstür!
Während der Alarm in der Polizeiwache nutzlos ertönt, wird abgesahnt!“
Er war mit sich und seinem genialen Plan zufrieden und fuhr an. Der Wagen steuerte auf die Serpentinen zu, die hier heraufführten. Er brauchte keine Angst zu haben, den Streifenwagen zu begegnen, denn mitten drin gab es eine Abzweigung. Niemand würde ihn sehen und somit auch niemand jemals identifizieren können. Wenn er Eifelstadt nach getaner Arbeit wieder den Rücken gekehrt hatte, war er nicht mehr gefährdet.
Gemütlich zuckelte Phillip Morris die Straße hinunter, bis er an die Abzweigung kam.
Er stoppte, schaltete den Motor aus und kurbelte das Fenster herunter.
Gebannt lauschte er.
Tatsächlich, Polizeisirenen näherten sich mit rasendem Tempo. Die Polizei war sehr schnell.
Doch das hatte Phillip Morris mit einkalkuliert. Seine Leute würden noch schneller sein.
Die Polizisten machten einen solchen Lärm, dass sie selber die Sprengungen bei der Bank überhaupt nicht hören konnten! Und der Alarm würde sie sowieso nicht mehr erreichen können, solange sie der falschen Fährte nachjagten.
Aber Phillip Morris hörte sie.
Und in dieses Geräusch mischte sich noch ein Laut. Er war viel lauter als alles andere und nicht nur deshalb, weil er seinen Ursprung in der Nähe hatte.
Sein Kopf ruckte herum. Von hier aus konnte er zwar die Sternwarte nicht sehen, aber er sah den Feuerschein.
Sein Ohr erreichte ein eigenartiges Zirpen, das anschwoll zu einem Donnern und Brausen.
Im nächsten Moment verwandelte sich das Observatorium vom Bocksberg in einen feurigen Glutball, der auseinanderplatzte und eine donnernde Wolke in den Himmel jagte, wo sie pilzförmig aufquoll.
Das Ganze hatte verdächtige Ähnlichkeit mit einem Atompilz, obwohl es keiner war.
Bevor die Druckwelle den kleinen Wagen von Phillip Morris erreichte, gab der Gas und jagte wie von Furien gehetzt davon.
Im Rückspiegel sah er die herabregnenden Trümmer: Überreste der ehemals so stolzen Sternwarte auf dem Bocksberg bei Eifelstadt!
Der Wald rings um den Explosionsherd stand in hellen Flammen.
Phillip Morris sah auch das. Er war zwar einerseits ein ausgebuffter Verbrecher, aber er verabscheute jegliche Gewalt gegen das Leben.
Deshalb hatte er ja auch Betäubungsgas gegen die Besatzung der Sternwarte eingesetzt und keine härteren Maßnahmen.
Es war einfach humaner gewesen.
Der Tod dieser drei Leute hätte ihm nur unnötig ein schlechtes Gewissen beschert.
Doch jetzt lebten sie nicht mehr.
Weil jemand das ganze Observatorium in die Luft gesprengt hatte! Einfach so! Und er war sich hundertprozentig sicher, dass er selber nicht das Geringste damit zu tun hatte.
Doch wer sonst? Und warum?
Phillip Morris glaubte in diesem Augenblick tatsächlich, dass es sich um UFOS handelte, denn er hatte das eigenartige Zirpen gehört und die anderen Geräusche.
Ähnlich wie aus seinem Rekorder, nur handelte es sich da um elektronische Geräusche, um die Polizisten zu narren.
Die Haare standen ihm steil zu Berge, obwohl sein klarer Menschenverstand sagen musste, dass nicht sein konnte, was er sich da ausmalte. Die Fantasie ging mit ihm offensichtlich durch!
Er brauste davon und vergaß sogar den Bankraub, den in der Zwischenzeit seine Komplizen durchführten, ohne auch nur zu ahnen, dass längst alles eine völlig falsche Richtung eingenommen hatte, denn da mischte jemand oder etwas mit, den niemand hatte einkalkulieren können…
Karl Sekam machte das Fliegerzeichen für „alles in Ordnung“: Daumen nach oben!
Henry Mallon, der immer nervös war, wenn es um etwas ging, Erik Sager und Ferd Dohmer waren seine Männer. Sie nickten ihm zu.
Alles war bereit.
Sie verließen den Lieferwagen, den sie vor drei Stunden im Nachbarort geklaut und bei dem sie die Kennzeichen ausgetauscht hatten, und rannten zur Bank hinüber.
Sie waren Spezialisten. Mit Phillip Morris waren sie insgesamt fünf.
Es würde dennoch genug für alle abspringen. Heute Nacht wurden drei Millionen Euro in der Bank von Eifelstadt zwischengelagert.
Es handelte sich um ein eher unscheinbares Gemäuer, das früher einmal eine Poststation gewesen war. Jetzt hatte man die Wände verstärkt und Panzerglastüren vorn angebracht.
Die Ganoven kratzte das nicht. Sie warfen ein Bündel Dynamit hinter das Gitter und rannten zur Seite.
Das Dynamit ging hoch, sprengte das Gitter in Fetzen und schmetterte die stabile Glastür aus dem Rahmen.
Die Stichflamme ging zur Straße, und die Druckwelle verpuffte zwischen den Häusern. Irgendwo klirrten Fensterscheiben.
Auch das kratzte die Bankräuber nicht.
Sie mussten schnell sein - und das waren sie auch.
Sie hörten Polizeisirenen und wussten genau, dass sie nicht gemeint waren.
Sofort stürmten drei durch die entstandene Lücke. Jeder trug ein weiteres Bündel Dynamit bei sich. Sonst hätten sie gleich umkehren können. Ohne Sprengungen ging es hier nicht. Zumindest nach ihrem Plan.
Nur die Nachbarn würden gestört werden.
Doch bis die begriffen und ihre Angst vor den Strumpfmaskenräubern überwunden hatten, war die Sache gelaufen.
Außerdem hörten sie die Sirenen der Polizei und mussten annehmen, dass die schon den richtigen Tätern auf der Spur waren.
Weit gefehlt!
Karl Sekam, der draußen die Stellung hielt, lachte rau.
Da warf er zufällig einen Blick zum Himmel - in die Richtung, in der die Sternwarte lag. Und er sah die Explosion dort oben!
Dies war nicht nur die Nacht des Bankraubes, sondern offenbar auch die Nacht der Sprengungen!
Die erkaltete Zigarette fiel ihm aus dem Mundwinkel. Er gaffte hinauf zu der donnernden Stichflamme, die wie eine blakende Riesenfackel wirkte und Tod und Verderben beinhaltete. Ihr Schein beleuchtete die tief hängenden Wolken und den emporschießenden Rauchpilz.
„Das gibt es nicht!“, murmelte Karl Sekam.
Er kannte Phillip Morris, den sie auch den „Denker“ nannten, gut genug, um zu wissen, dass er einen solchen Gewaltakt niemals unternehmen würde!
In die Polizeisirenen der Polizei mischten sich auch noch andere Sirenen. Die ganze Stadt war in Aufruhr, aber vor allem doch die Freiwillige Feuerwehr, die sich mobil machte, um zur Sternwarte hinaufzufahren.
Dies hier war die absolute Sensation. Demgegenüber würde sogar der Millionenraub verblassen.
Verblassen?, fragte er sich unwillkürlich.
Und dann fiel bei ihm der Groschen:
Man würde ihnen alles in die Schuhe schieben! Sie, die Bankräuber, würden in Verdacht geraten, das ganze Spektakel nur inszeniert zu haben, um seelenruhig und gelassen die Bank ausrauben zu können! Niemand würde daran zweifeln.
Und hatte Phillip Morris nicht am Ende vielleicht tatsächlich…?
Am liebsten hätte Karl Sekam jetzt seine Leute zurückgepfiffen, aber bis er den dreien klargemacht hätte, um was es ihm überhaupt ging, hätten sie ihn niedergeschlagen. Wo gab es denn so etwas, einen mitten im Bankraub zu stören?
Deshalb blieb Karl Sekam an seinem Platz und versuchte, die Zusammenhänge zu begreifen.
Phillip Morris musste es getan haben. Eine andere Möglichkeit wollte ihm einfach nicht einfallen.
Aber warum?
Und falls er es vielleicht doch nicht war, was ihm eher unwahrscheinlich vorkam: Wer kam denn ansonsten in Frage? Wer mischte in dieser Nacht mit? Wer waren die Unbekannten?
Karl Sekam bekam eine dicke Gänsehaut und konnte das nicht verhindern.
*
Sie waren bis zum Tresorraum vorgedrungen. Der Tresorraum war für sie schließlich das Wichtigste überhaupt. Klar. Weil dort eben das Geld lagerte.
Der dicke Ferd Dohmer, immer gefräßig, aber ein Experte in Sachen Tresore, hatte alle genau angewiesen. Deshalb wussten sie, was zu tun war.
Die Tresortür befand sich in einem kleinen Vorraum, und dieser Vorraum wiederum wurde von der Treppe durch ein Gitter abgegrenzt.
Ferd Dohmer legte zwei Dynamitstangen auf das Schloss.
Sie rannten die Treppe hoch.
Die Zündschnur zischte hinter ihnen wie eine gereizte Schlange.
Kaum waren sie in Deckung, als die Stangen hochgingen und das Gitter aufsprengten.
Sie wollten wieder hinunterrennen, aber da blickte Karl Sekam zu ihnen herein. Er wirkte seltsam blass um die Nase, dass es regelrecht zu leuchten schien, und seine Lippen mahlten, als wollte er etwas sagen, was er aber nicht herausbringen konnte - aus welchen Gründen auch immer.
Die Bankräuber hatten keinen Sinn dafür, sich mit solchen Albernheiten abzugeben, wie sie meinten. Sie rannten wieder hinunter und wandten sich der Tresortür zu. Dahinter wartete immerhin das liebe Geld: Drei Millionen in bar!
Ferd Dohmer sprach es laut aus:
„Drei Millionen!“
Wie viele Steaks konnte er sich eigentlich davon kaufen?
Sie brachten die restlichen Ladungen an. Das musste reichen, sonst war der ganze Aufwand umsonst.
Aber mehr hatten sie nicht verwenden dürfen, sonst sprengten sie das Gebäude in die Luft - und sich mit!
Sie rannten mal wieder die Treppe hinauf in den Schalterraum.
Karl Sekam stand noch immer im Eingang. Wenn er sich nicht zurückzog, wurde er von der herauf donnernden Druckwelle von den Beinen gefegt.
„Vorsicht!“, brüllte Ferd Dohmer ihn an.
Er war immer der letzte, wenn sie die Treppe hinaufrannten, und hatte die Zündschnüre auch so berechnet, dass er es gerade noch schaffte, sich in Deckung zu werfen.
Karl Sekam vernachlässigte seinen Job. Das war klar. Unklar blieb, warum er das tat.
Gab es eine Gefahr von draußen oder was?
Keine Zeit, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Sie warfen sich in Deckung und pressten die Hände gegen die Ohren.
Verdammt, wenn Karl Sekam nicht abhaute, dann ging es ihm schlecht. Die Druckwelle würde ihm die Trommelfelle zerreißen, und jeden Augenblick konnte die furchtbare Detonation erfolgen.
Draußen heulten die Sirenen wie im Krieg. Als würden sie kurz vor einem Bombenangriff stehen.
Karl Sekam verschwand endlich, und Erik Sager, der kühle Blonde aus Norddeutschland, dachte sich:
Die Sirenen zeigen, dass
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG Tag der Veröffentlichung: 01.04.2018 Alle Rechte vorbehalten Widmung:Impressum
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In der Reihe „Krimi“ erscheint unter meinem Pseudonym K.-H. Weimer auch neu Geschriebenes, das vor langer Zeit bereits in seiner Urform veröffentlicht wurde. Als eBook bei den wichtigsten Händlern, aber auch in der entsprechenden Länge als Taschenbuch.