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STAR GATE – das Original - 55

  

Der Gegenschlag

Wilfried A. Hary: „Sie nutzen ihre Chance – und schlagen zurück!“

 

Einführung:

Am 15. September 2063, um 4:37 Uhr, wollte ein Team mittels Star Gate von Phönix zur Erde zurückspringen. Genau im Moment seiner Materialisation im Erd-Star-Gate bei Mechanics Inc. wurde dieses von Saboteuren des Konkurrenten Flibo gesprengt. Das erzeugte eine schreckliche Katastrophe – nämlich die Transmitter-Katastrophe (siehe Band 11). Vierundzwanzig Menschen sind von der Katastrophe betroffen. Sie sind seitdem spurlos verschwunden. Was ist aus ihnen geworden?

Mit betroffen: Das Randall-Team. Nach einigen Abenteuern befinden sie sich in der fernen Prupper-Galaxis. In der Todeszone am Rand dieser Galaxis (siehe Bände 43 bis 45) treffen sie auf ein Mysterium der besonderen Art – und auf einen Computer, der sich erinnert und sie dabei über einige Details des Mysteriums aufklärt, mit dem sie beinahe tödlich konfrontiert worden waren...

 

DIE HAUPTPERSONEN:

Ken Randall - erfährt gemeinsam mit seinem Team die ungeheuerliche Wahrheit über die Todeszone der Prupper-Galaxis: Hier öffnete sich das Tor zu einem anderen Universum.

Neb und Dilk Reniets — Zwei Brüder mit bösen Plänen. Neb ist ein technisches Genie. Ohne Skrupel nutzt er die physikalischen Unterschiede zwischen beiden Universen, um die ultimative Waffe zu schaffen. Er nennt sie bescheiden »Hypnoprojektor«.

Ulo Naitsirch, Divad Netsloh, Fess Nesral und Captain Keerc — Eine Besatzung im Dienst der Raumpatrouille.

Rotnem — Ein Kyborg und als ihr Gefährte ebenfalls mit an Bord.

 

 

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Impressum:

Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original:

Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

Diese Fassung: © 2012 by HARY-PRODUCTION ISSN 1860-1855

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken * Telefon: 06332-481150 * www.HaryPro.de * eMail: wah@HaryPro.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius * Logo: Gerhard Börnsen

Lektorat: Werner Schubert


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Ken Randall schüttelte den Kopf.

»Wie lange soll das denn noch weitergehen?«, erkundigte er sich genervt.

»Solange es nötig ist«, erklärte die Stimme aus dem Unsichtbaren, die sie nun schon seit Tagen festhielt, ohne dass sie auch nur ahnten, wo genau sie sich befanden. Mit Sicherheit noch im System der Roten Sonne, klar, aber wo genau?

Auf dem dritten Planeten, der früher einmal NAI-ROG geheißen hatte?

Wie sah es dort inzwischen eigentlich aus? Gab es überhaupt noch so etwas wie eine Bevölkerung? Was war aus dem Dschungel geworden, der den Planeten komplett beherrscht hatte, zumindest außerhalb der prupperischen Ansiedlungen, von denen es nur wenige gab – und natürlich auch außerhalb der Weltmeere, die mehr als die Hälfte dieser Welt bedeckten, wie sie inzwischen wussten.

Ja, das wussten sie, aber darüber hinaus hatte ihnen die Stimme des Mysteriums, auf das sie hier, in der Todeszone, am Rande der Prupper-Galaxis, getroffen waren, nicht viel berichtet. Zumindest kaum etwas, was die gegenwärtige Lage betraf. Dafür erzählte sie ihnen nun schon seit Tagen, was sich vor rund tausend Jahren hier abgespielt hatte.

Mehr noch, sie hatte es ihnen nicht nur erzählt, sondern sie hatte sogar dafür gesorgt, dass sie es hautnah miterleben durften, ohne währenddessen überhaupt zu wissen, wer sie selbst waren.

Sie waren gewissermaßen persönlich mit dabei gewesen, als dieser Prupper mit unspektakulärem Namen Neb Reniets nach Entdeckung des Weltentores das Universum gewechselt hatte. Ein Weltentor, zufällig entstanden zwischen zwei parallel existierenden Universen!

Bis dato hatte keiner von ihnen auch nur geahnt, dass es überhaupt parallele Universen gab. Jetzt wussten sie zumindest das besser.

Und dieser Neb Reniets hatte die Situation voll und ganz für seine finsteren Pläne ausgenutzt: Er wollte nicht mehr und nicht weniger, als der mächtigste Prupper aller Zeiten zu werden. Und die Gelegenheit war gut, denn durch die Umstände bedingt war es ihm gelungen, eine ultimative Waffe zu entwickeln, die er bescheiden Hypnoprojektor nannte.

Damit überfiel und beherrschte er NAI-ROG.

Ein Schiff der Raumpatrouille, das nach dem Rechten sehen wollte, hatte er ebenfalls umgepolt, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht ganz Herr seiner Kräfte gewesen war. Es waren ihm dabei kleinere Pannen unterlaufen. Obwohl selbst das nicht dazu führen konnte, dass die ganze Sache aufflog – wenngleich die Crew des Raumschiffs persönlich per Star Gate auf dem Zentralplaneten gewesen war und dabei umfangreiche Untersuchungen hatte über sich ergehen lassen müssen.

Am Ende der Erzählung war die Crew wieder auf den Weg zurück gegangen. Das Schiff war inzwischen verwaist geblieben.

Das Schiff, dessen Bordcomputer in der Gegenwart angeblich – immerhin nach tausend Jahren – die Stimme des Mysteriums war? Oder war er das Mysterium sozusagen ... höchstpersönlich?

»Nein, eigentlich nicht – zumindest nicht direkt!«, antwortete die Stimme, obwohl Ken Randall keine diesbezügliche Frage geäußert hatte.

»Du hast schon wieder meine Gedanken belauscht!«, nörgelte er. »Weißt du denn immer noch nicht genug über uns, wo du doch bis in die geheimsten Regionen unserer Erinnerungen vorgedrungen bist und dabei Dinge erfahren hast, an die wir uns nicht einmal selbst erinnern können?«

»Tut mir leid, aber diese letzten Gedanken waren wirklich allzu deutlich. Mir ist klar, dass ihr jetzt alles noch einmal Revue passieren lassen müsst, ohne es wirklich voll und ganz begreifen zu können, aber glaubt mir endlich: Sobald wir am Ende sind mit allem werdet ihr nicht mehr groß darüber nachdenken müssen, um alles zu verstehen. Alles wird glasklar sein für euch. Es wird keine Rätsel mehr geben. Ihr werdet es verstehen und nachvollziehen können. Darum eben die so überaus detaillierte Führung durch die wichtigsten Ereignisse von damals.«

»Ich habe eher den Eindruck, du liebst es, alles besonders spannend zu machen!«, warf ihr Yörg Maister vor.

»Das ist es auch ohne meine besonderen Bemühungen: spannend!«, behauptete die Stimme – und es klang irgendwie sogar ein wenig ... fröhlich?

»Eine Art kristallines Wesen, das ist dein Ursprung – der Ursprung aller Biogehirne in der Prupper-Galaxis«, murmelte Dr. Dimitrij Wassilow, als wären die Worte nur für sein eigenes Ohr bestimmt. »Ich hätte doch gern mehr über deinen Urvater erfahren, ehrlich gesagt.«

»Eher eine Urmutter, obwohl weder weiblich noch männlich – im Grunde genommen«, korrigierte ihn die Stimme höflich.

»Was wäre daran denn für uns interessant?«, protestierte Mario Servantes. »Ich meine, ich sehe das praktisch, wie du in der Regel ja auch, Dimitrij: Wieso denkst du diesmal anders? Immerhin hält uns dieses Mysterium nun schon seit Tagen auf und lässt uns Dinge aus der Vergangenheit nacherleben; einer Vergangenheit, als die Erde noch im sogenannten finsteren Mittelalter verharrte. Sollen wir jetzt auch noch seine persönliche Geschichte erfahren, zusätzlich zu allem anderen, was uns vielleicht sogar noch einen weiteren Tag kostet, völlig unnötigerweise?«

»Wieso nicht, und wieso völlig unnötig?«, verteidigte sich Dimitrij. »Immerhin möchte ich gern wissen, mit wem wir es wirklich zu tun haben. Egal, wie man es drehen und wenden will: Es kommt immer auf den Ursprung an.«

»Ja, wenn jemand beispielsweise aus Russland stammt, so wie du, ist er automatisch und zwangsläufig ein guter Mensch«, stichelte Tanya gehässig, »und wenn er aus Amerika kommt, ist genauso zwangsläufig Vorsicht geboten. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel, wie dir Ken Randall ja inzwischen bewiesen hat. Er als Amerikaner sollte dich ansonsten ja nach wie vor mit äußerstem Misstrauen erfüllen, nicht wahr?«

Die Zornesröte stieg Dimitrij Wassilow in den Kopf. Heftiger als beabsichtigt knurrte er Tanya an: »Die Situation ist viel zu ernst, um solche blöden Witze zu machen! Ich bin kein solch blinder Nationalist, wie du meinst, sondern...«

»Zumal es seit längerer Zeit schon sowieso keine Nationen mehr gibt!«, versuchte Ken Randall zu schlichten, ehe so etwas wie Streit entstehend konnte. Den gab es zwar bekanntlich auch in der besten Familie, aber nötig erschien er Ken trotzdem nicht, weshalb er auch noch einen strafenden Blick in Richtung Tanya Genada warf. Die wusste doch sonst ganz genau, wie empfindlich Dimitrij in dieser Beziehung war...

»Schon gut, schon gut!«, zeigte sich jetzt der Russe erstaunlich einsichtig. »Ich wollte nur darauf hinweisen, dass wir nach wie vor im Dunkeln tappen, was dieses Mysterium betrifft. Inwiefern kann man ihm überhaupt trauen? Bedenkt, was wir alles erleben mussten, ehe wir hier wieder zusammenkamen, um uns tagelang hinhalten zu lassen, wie Gefangene...«

»Kleine Unterbrechung, höchst ungern, aber leider nötig«, meldete sich die Stimme des Mysteriums ernst zu Wort und unterbrach dabei – gewollt oder ungewollt? – den Redefluss des sich äußerst misstrauisch gebärdenden Dimitrij Wassilow. Doch ihre Begründung für die eigentlich unhöfliche Unterbrechung war überaus überzeugend, wie selbst der Russe zugeben musste: »Soeben ist eine Delegation von der Zentralwelt der Prupper eingetroffen!«

»Was?«, kam es aus allen Mündern gleichzeitig. Sie zeigten sich ehrlich überrascht. Kein Wunder. Und dann kam der nächste sprichwörtliche Hammer:

»Es handelt sich immerhin um keinen Geringeren als den Oberbefehlshaber der Flotte, Perrill Nerkrahd.«

»Was – was will der denn wieder hier?«, stotterte Ken Randall überrascht.

»Du kannst persönlich mit ihm reden,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 26.10.2014
ISBN: 978-3-7368-5093-4

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