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eBook Erotik 11

„Holiday“

- eine erotische Geschichte von Iris Berg

 

Kurzinhalt:

Dagmar ganz heiß - und im Urlaub mit Ferdi: Heißer als die südlichste Sonne sogar!

 

1

„Nicht schlecht!“ sagte Dagmar und schürzte die Lippen. Sie meinte das Hotelzimmer. Ihr Blick streifte kurz das Gesicht ihres Freundes Ferdi. Der grinste breit und gab dem Kofferträger ein Trinkgeld. Anhand von dessen Reaktion war klar, daß es viel zu wenig war.

Knicksack! dachte Dagmar, hielt die Lippen geschürzt und nickte jetzt anerkennend. Natürlich meinte sie nicht ihren Freund, sondern nach wie vor das Zimmer. Dieses war schon eine kleine Suite. Man kam zuerst in ein kurzes Gangstück. Hier befand sich die Garderobe. Das heißt, das war schon ein richtiger Schrank, halb mit Tür, zur anderen Hälfte offen und mit Kleiderstange. Dagmar schätzte, daß die Bügel allemal für ihrer beider Klamotten reichten. Draußen war sowieso eine ganze Menge Sonne zu erwarten, und deshalb hatten sie auch nicht soviel mitgenommen. Die beiden Koffer für alle beide...

Sie verließ das kurze Gangstück vollends und trat zwischen Doppelbett und Frisierkommode. Ein kurzer Blick in den großen Spiegel darüber. Ihr fiel selber das Glitzern ihrer Augen auf. Sonst wohl niemandem.

Das ist auch ganz gut so! dachte sie und lachte leise. Sie drehte sich einmal um sich selbst und breitete dabei die Arme aus, als wollte sie alles, was sie sah, umarmen - vielleicht sogar die ganze Welt. „Na, da haben wir ganz schön Glück gehabt!“

„Als Ausgleich für letztes Jahr, wo eigentlich alles beschissen war, angefangen vom Hotelzimmer, über den Service, das Essen bis hin zum Wetter.“

„Das scheint diesmal ja ebenfalls zu stimmen, wie?“

„Erst mal abwarten!“ Er machte ein verkniffenes Gesicht. „Es kann sich schlagartig ändern, glaube mir. Ich habe da so meine Erfahrungen.“

„Ich vielleicht nicht?“ Dagmar schüttelte den Kopf. Als wäre sie zum ersten Mal im Urlaub - oder als hätte sie gar nicht existiert, bevor Ferdi sich ihrer angenommen hatte. Ja, so drückte er es tatsächlich immer aus: „Ich habe mich schließlich deiner angenommen, Dagmar. Sei froh drum!“

Bisher hatte sie darauf ja nie etwas gesagt. Aber sie hatte sich fest vorgenommen, daß sich das dramatisch ändern würde. Ferdi hatte es nur noch nicht begriffen. Und entweder er ging mit ihr den neuen Weg mit mehr Rechten und weniger Pflichten für sie - oder er ließ es halt bleiben.


2

Sie dachte an ihren Kollegen Kurt - und prompt wurde ihr heiß. Es rann ihr den Rücken hinunter und ließ sie schaudern. Es war allerdings ein wohliges Schaudern, das von hinten durch ihre Brust drang und bis in die Brustwarzen fuhr, die sich dadurch steil aufrichteten. Der Kofferträger war bereits gegangen. Er sah es nicht mehr. Und Ferdi schaute sich im Moment im Zimmer um, auf der Suche nach irgend etwas, was er doch noch hätte beanstanden können.

Dagmar schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Sie ging ins Bad, das man durch eine Tür direkt vom Zimmer aus erreichte.

Ihr blieb für einen Moment der Atem weg. So ein tolles Bad hatte sie selten gesehen. Zwar befürchtete sie, daß Ferdi auch daran etwas auszusetzen hatte, aber das war ihr egal. Sie fand es ausgesprochen toll.

„Welch ein Glück!“ entfuhr es ihr, und sie trat ganz ein. Alles war mit Marmor gemacht, selbst die Decke.

Ferdi erschien hinter ihr. „Alles Marmor, eh? Habe ich mir gleich denken können. Hierzulande ist das Zeug ja auch besonders billig. Daheim wäre es kaum bezahlbar, aber hier ist es wahrscheinlich das Billigste vom Billigen!“

Sonst hätte sich Dagmar darüber aufgeregt, aber den Mund gehalten. Jetzt aber lachte sie nur humorlos und schüttelte abermals den Kopf über ihn.

„Findest du nicht auch?“ hakte er nach.

„Ich finde, daß du eine ganze Menge Mist abläßt! Wir haben Glück mit dem Zimmer wie nie zuvor, aber du meckerst hier herum. Wenn du allerdings glaubst, du könntest mir meinen Urlaub auch nur eine einzige Sekunde lang vermiesen, dann hast du dich geschnitten, Freundchen!“

Sie warf ihm die Tür vor der Nase zu und tat ein Übriges, indem sie den Riegel vorschob. Der war zwar vergleichsweise primitiv, aber er hielt spielend stand, als Ferdi die Tür wieder öffnen wollte.

„He, was soll das denn jetzt? Sofort machst du auf!“

„Nein!“ erwiderte sie knapp.

„Aber wieso nicht?“

„Ich muß aufs Klo!“

„Aber du machst doch sonst nicht die Tür dabei zu.“

„Ich kann nicht, wenn einer rummeckert. Bei meinem Geschäft brauche ich absolute Ruhe oder zumindest Harmonie.“

„Wie bitte? Was war das denn für ein Spruch? So etwas habe ich ja noch nie von dir gehört!?“

Sie schnitt eine Grimasse zur geschlossenen Tür hin und wandte sich der Toilette zu. Dagmar dachte überhaupt nicht daran, sie zu benutzen. Sie schaute sich im Bad um und dachte wieder an Kurt. Wenn der jetzt hier wäre... Der würde wohl gar nicht auf die Idee kommen, zu meckern. Er würde sicher nur Augen für sie haben.

Und schon wieder wurde ihr heiß. Sie strich sanft über ihren vorgewölbten Busen und stellte sich vor den Spiegel.

„He, was machst du denn so lange?“ rief Ferdi von draußen.

„Ich mache es mir selber!“ rief sie zurück. „Und störe mich dabei nicht dauern, sonst macht es mir keinen Spaß mehr.“

Für kurze Zeit war Ferdi anscheinend sprachlos. Aber dann lachte er wie über einen guten Witz. Er ging endlich von der Tür weg.

Natürlich, er dachte an einen dummen Scherz. Aber Dagmar war überhaupt nicht zum Scherzen zumute. Zu ganz was anderem nämlich: Sie hatte Sehnsucht nach ihrem Kollegen Kurt. Gewiß, irgendwie liebte sie Ferdi, obwohl es seit einiger Zeit nicht mehr so richtig mit ihnen lief. Ferdi hatte nur noch seine Arbeit und seine Herrenabende im Kopf. Wer wußte, was für einen Blödsinn die Männer verzapften, wenn sie unter sich waren. Wahrscheinlich hatte es mit der Wirklichkeit ganz schön wenig zu tun. Und wenn sie über ihre Frauen und Freundinnen redeten, übertrafen sie sich wohl gegenseitig als Supermachos.

Dir werde ich es noch austreiben, Ferdi! versprach sie in Gedanken und dachte im nächsten Augenblick überhaupt nicht mehr an ihn. Nur noch an Kurt. Sie erinnerte sich an seinen Penis. Wie steif er doch gewesen war... Dabei hätte sie niemals gedacht, je mit Kurt etwas anfangen zu können. Sie hatte ihn stets als unsympathisch empfunden. Aber dann, als sie vor ihrem Urlaub für eine ganze Nacht im Büro mit ausgerechnet ihm eingeschlossen gewesen war...

Die Hitze erfaßte jetzt ihren Schoß und breitete sich aus wie ein Feuer. Dagmars Atem beschleunigte sich. Sie zupfte mit beiden Händen langsam ihr Kleid hoch. Es war ein leichtes Sommerkleid. Darunter hatte sie einen hauchdünnen Slip. Solche mochte Ferdi am liebsten. Aber auch Kurt, wie sie sich denken konnte. Sie schob ihren Schoß vor und betrachte ihren hochgewölbten Venushügel. An den Seiten des viel zu knappen Slips lugten Schamhaare hervor. Sie tastete danach und spielte kurz damit.


3

„Jetzt mach endlich auf!“ kam es ärgerlich von draußen.

Dagmar zuckte erschrocken zusammen und ließ dabei unwillkürlich das Kleid fallen. „Jetzt reicht's!“ rief sie wütend. Trotz aller guten Vorsätze war sie mit ihrer Geduld am Ende - und das schon nach wenigen Minuten in ihrem gemeinsamen Hotelzimmer. Wie sollte sie denn hier mit Ferdi die nächsten vierzehn Tage überstehen können? Sie lief zur Tür und schob den Riegel zurück. Bevor Ferdi öffnen konnte, tat sie es. Wie ein Racheengel stand sie vor ihm.

Er war jetzt seinerseits erschrocken, denn so kannte er Dagmar gar nicht. So hatte er sie noch niemals zuvor erlebt. Sonst war sie immer bemüht gewesen, sich anzupassen, möglichst allen alles recht zu machen. Sie hatte ihre Reize lieber unter viel zu großen Kleidern versteckt und war in seinen Augen sowieso ein wenig frigide. Bisher war er damit einigermaßen zurecht gekommen. Aber jetzt, die neue Dagmar... Was war denn auf einmal in diese gefahren?

„Hörst du, mein Lieber: Es reicht! Kann ich denn nicht einmal fünf Minuten allein auf's Klo oder was? Wenn du die Nächte mit irgendwelchen frustrierten Kerlen verbringst, die sich gegenseitig als Machos feiern und sich dabei den letzten Rest von Verstand versaufen, habe ich ja auch noch nie etwas gesagt. Aber wenn es nur um fünf Minuten auf dem Klo geht...“

Er winkte beschwichtigend. „He, Dagmar, was ist denn auf einmal in dich gefahren?“

„Nichts, gar nichts! Nur, halte die Schnauze und laß mich allein. Sonst kannst du dir für den Rest des Urlaubs ein anderes Zimmer suchen. Kapiert? Oder willst du das auch noch schriftlich?“

Er war kreidebleich, als Dagmar ihm wieder die Tür vor der Nase zuwarf und den Riegel vorschob.

Sie lehnte sich dagegen, und ihre Tränen kamen ganz von allein. Ihre Schultern zuckten, als sie lautlos weinte. Sie hatte Sehnsucht nach Kurt, unbeschreibliche Sehnsucht nach dem Kollegen. Aber sie war dabei sicher, daß sie Kurt überhaupt nicht liebte. Es war ihr Körper, der nach ihm verlangte. Es war ein Gefühl, wie sie es noch niemals erlebt hatte. Sex war stets etwas gewesen, was für sie nie eine besondere Bedeutung gehabt hatte. Die meiste Zeit hatte sie es einfach hingenommen, daß Ferdi da seine gewissen Bedürfnisse hatte. Aber sie hätte nie sagen können, daß es ihr besonderen Spaß bereitet hätte. Aber jetzt, seit Kurt...

Ihre Tränen versiegten. Sie hob den Kopf, als würde sie soeben aus einem Traum erwachen. Sie drehte den Kopf und schaute wieder in den Spiegel. Die Tränen verschmierten ihre leichte Schminke. Sie ging zum Spiegel, zupfte ein Kosmetiktuch aus dem hoteleigenen Spender und wischte sich die Tränen ab.

„He, Dagmar, ich weiß zwar nicht, was in dich gefahren ist...?“ kam es von draußen. Dagmar ignorierte es einfach. Sie schminkte sich ab. Dabei benutzte sie die hoteleigene Hautcreme. Selbst diese wurde zur Verfügung gestellt - und nicht gerade von schlechter Qualität.

Dagmar schnupperte auf einmal um sich. Jetzt wußte sie, was das für ein Geruch war: Antiseptisch! Alles war desinfiziert. Ein solches Hotel hatte sie noch nie zuvor erlebt. Aber auch diesmal hatte Ferdi allein gebucht. Wahrscheinlich hatte er einmal was ganz Besonderes haben wollen.

Sie schüttelte den Kopf und betrachtete ihr Gesicht. Wie kam Ferdi eigentlich dazu, einfach den Urlaub zu buchen, ohne ihr

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 31.07.2014
ISBN: 978-3-7368-2893-3

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