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eBook Erotik 10

„Eingesperrt“

- eine erotische Geschichte von Iris Berg

 

Kurzinhalt:

Dagmar allein mit ihrem Kollegen Kurt, den sie eigentlich überhaupt nie ausstehen konnte - oder? - eingesperrt im Büro, weil man sie vergessen hat. Für viel zu lange Zeit. Wenn das nur gutgeht...

Geht es natürlich nicht! Schließlich sind sie ja auch nur Menschen. Halt Mann und Frau. Und Folgen hat das natürlich...

 

1

„Feierabend!“ sagte Dagmar fröhlich, schob die Schreibutensilien auf ihrem Schreibtisch zurecht, betrachtete sich das Bild noch einmal befriedigt und schickte sich an, aufzustehen. Dabei ging ihr Blick in die Runde. Sie war allein im Büro. Alle waren schon gegangen. Wie lange war das eigentlich her? Sie schaute auf die Uhr. Oh weh, fast zwei Stunden! Aber es stand das Wochenende bevor. Da gingen alle ein wenig früher. Sie normalerweise auch. Nur heute nicht, weil sie ab Montag im Urlaub war und erst einmal dringende Arbeiten erledigen mußte, die nicht bis nach ihrem Urlaub warten konnten.

Sie lächelte: Urlaub! Den hatten sie und ihr Freund Ferdi sich redlich verdient. Ganz gewiß sogar. Und jetzt ab nach Hause! befahl sie sich selber. Aber es blieb immer noch genügend Zeit, sich ausgiebig zu recken und zu strecken, weil sie vom Arbeiten ganz schön steif geworden war. Kein Wunder, wenn man den ganzen Tag sitzen mußte und sogar die Pausen durcharbeitete, um nur ja fertig zu werden.

Hätte nie gedacht, daß ich einmal zu einem regelrechten Arbeitstier werden würde! dachte sie und runzelte leicht ihre Stirn. Das geschah unbewußt. Sie wußte nicht, daß sie dabei ganz besonders hübsch aussah.

Dagmar strich ihr Kostüm glatt. Es war eine Nummer zu groß. Absichtlich, damit ihre weiblichen Rundungen nicht allzu sehr zur Geltung kamen. Sie mochte nämlich nicht, wenn man ihr auf den wohlgerundeten Busen sah oder auf den Po. Das ging niemanden etwas an, außer ihrem Ferdi. Das war ihre Meinung, und sie hielt sich auch daran.

Seufzend bückte sie sich nach ihrer Tasche. Jetzt wird es aber wirklich Zeit! trieb sie sich selbst zur Eile an. Bevor du hier noch Wurzeln schlägst! Das wäre ja noch schöner, wo ein schön langer dreiwöchiger Urlaub winkt.

Mit der Tasche in der Hand steuerte sie auf die Tür zu. Sie öffnete und löschte das Licht, ohne auch nur einen einzigen Blick mehr zurückzuwerfen. Es herrschte Grabesstille hier oben im fünften Stockwerk des Bürogebäudes. Kein Wunder, denn es war um diese Zeit natürlich regelrecht ausgestorben. Fast unheimlich, fand sie.

Dagmar schritt in ihrem züchtig geschnittenen Kostüm und den Pumps mit den halbhohen Absätzen in Richtung Zentrallift. Die Firma, für die sie arbeitete, besetzte nur einen Seitentrakt im fünften Stock. Sie hatte keinen eigenen Lift.

Um jedoch zum Zentrallift zu kommen, mußte sie durch die breite Korridortür. Sie stand tagsüber meistens einladend weit offen. Jetzt war sie zu.

Dagmar griff nach der Türklinke und wollte öffnen.

Wollte!

Es war abgeschlossen!

Sie verstand zunächst gar nicht und probierte erneut. Mehrmals versuchte sie es sogar, bis es endlich in ihr Bewußtsein sickerte: ABGESCHLOSSEN!

He, das durfte doch wohl nicht wahr sein! Da hatte jemand abgeschlossen, obwohl in einem der Büros noch gearbeitet wurde. Nämlich von ihr. Was sollte denn das? Das war ja noch nie passiert. Denn so selten kam das nun auch wieder nicht vor, daß jemand über den Feierabend arbeiten mußte. Auch am Wochenende nicht.

Hausmeister! durchfuhr es sie, und sie eilte zurück in ihr Büro, um nach dem Hausmeister zu telefonieren. Sie hob den Hörer ab und hielt ihn sich ans Ohr. Ihre Hand ging zur Wähltastatur und blieb auf halbem Weg hängen: Der Hörer war ja tot! Da hatte jemand nicht nur die Tür von außen abgeschlossen, sondern auch die Telefonanlage ausgeschaltet. Die lief über den Zentralcomputer im Hause. Daran waren sämtliche Firmen angeschlossen, die im Haus untergebracht waren.

Das ist doch überhaupt nicht möglich! dachte sie bestürzt. Was geht denn hier vor? Die können doch nicht alles abschließen und sogar die Telefonanlage ausschalten... Können sie denn?

Sie grübelte nach. Was war heute denn so besonders? Ja, morgen war Feiertag. Das stimmte. Aber war das etwa der Grund? Am Montag wurde ganz normal weitergearbeitet. Und was gab es sonst noch für einen Grund für diese Maßnahmen?

Da fiel es ihr siedendheiß ein: Der Aushang schon vor einem Monat! Unten am Haupteingang: »...wegen dringenden Arbeiten am Zentralcomputer durch eine Fremdfirma ist ab 17.00 Uhr das Telefonieren nicht mehr möglich. Ferner werden die Firmen gebeten, ab diesem Zeitpunkt in eigenem Interesse ihre angemieteten Räumlichkeiten unter Verschluß zu halten...« Von wegen der Sicherheit, blahblahblah... Dagmar ballte die Hände zu Fäusten. Verflixt, das Datum... Das war ja heute! Ein Blick auf den Wandkalender: Tatsächlich! Und ich habe vor lauter Urlaub und vorher Arbeit abschließen den Termin völlig verschwitzt. Und alle, die gingen, haben das getan, ohne mich noch einmal darauf aufmerksam zu machen!

Sie ließ sich schwer auf ihren Bürostuhl fallen, den sie eben erst verlassen hatte - im guten Glauben, dies für mehrere Wochen zu tun.

Nun, ich kann jetzt nicht den anderen die Schuld dafür geben, denn die konnten ja nicht ahnen, daß ich über siebzehn Uhr hinaus bleiben würde.

Sie schaute zum Fenster. Draußen war es noch mäßig hell. In dieser Jahreszeit wurde es ja schon früh dunkel. Diesmal hatte sie das Licht nicht angemacht, als sie den Raum betreten hatte. Zum Telefonieren reichte das dürftige Tageslicht noch allemal. Aber jetzt machte sich in ihr Beklemmung breit. Sie stand auf und lief zum Lichtschalter. Als die Deckenbeleuchtung aufflammte, ging es ihr gleich wieder ein wenig besser.

Was tun? hämmerte es hinter ihren Schläfen. Ferdi anrufen! Sie ging zum Telefon... Ach nein, so ein Mist: Die Telefonanlage funktionierte ja nicht mehr!

Sie lief zum Fenster und öffnete es. Fünfter Stock. Da unten brodelte der Verkehr. Schreien, winken? Das würde doch kein Mensch bemerken. Bei dem Lärm dort unten würde es niemand hören, und wer ging schon durch diesen Verkehr und schaute dabei hoch in die Luft, bis zum fünften Stockwerk? Und wenn sie es lange genug tat, wurde es hier drinnen so kalt, daß sie wahrscheinlich erfroren war, ehe jemand aufmerksam wurde.

Sie schloß das Fenster wieder. Und einen Mantel habe ich auch nicht dabei! dachte sie. Den habe ich unten im Auto, und das steht in der Tiefgarage - inzwischen wohl ziemlich einsam und verlassen.

Die Fremdfirma, wegen der alles abgeschlossen werden sollte! Die sind doch jetzt da, nicht wahr? Sie arbeiten schließlich am Computer... Und wie soll ich die auf mich aufmerksam machen? Sie schaltete das Terminal ein. Das einzige, was auf dem Monitor erschien, war eine Fehlermeldung: »Netzwerk unterbrochen!« Ja, blahblahblah!

Resignierend ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl sinken.

Ferdi! Wenn der sie jetzt vermissen würde... Aber nein, der hatte doch heute wieder seinen sogenannten Herrenabend. Schließlich war Freitag. Jeden Freitag traf er sich mit seinen Kumpels und zog durch die Altstadt, von Kneipe zu Kneipe. Da würde er nicht einmal entfernt an sie denken, geschweige denn an die Möglichkeit, daß sie hier im Büro eingesperrt sein könnte. Der kam spät in der Nacht erst wieder heim, und da war er nicht mehr nüchtern. Bis der überhaupt merkte, daß sie seine Hilfe brauchte, kam der Mittag...

„Scheiße!“ schrie sie. Und noch einmal, ganz undamenhaft, ganz unfein und gar nicht, wie es normalerweise ihrer eher zurückhaltenden Art entsprach: „Scheiße!“ Und: „Ich war sowieso schon immer gegen deinen verfluchten Herrenabend. Wenn ich das schon höre: H-e-r-r-e-n-a-b-e-n-d! Das ist ein Abend für Saufkumpane. Herren sucht man da vergeblich...“

Sie hieb mit ihrer zierlichen Faust auch noch auf die Tischplatte, aber das machte dieser überhaupt nichts, sondern nur der zierlichen Faust. „Au!“ Dagmar rieb sie erst und als das nichts nutzte, lutschte sie die schmerzende Stelle.

Sie lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. Das hätte sie normalerweise niemals getan. Aber was war in einer solchen Situation schon normal? Es war ihr dabei auch völlig egal, daß ihr züchtiger Kostümrock recht unzüchtig hochrutschte - bis sogar zu den Strapsen.

Und sie trug ja immer Strapse, selbst bei einem solchen Sauwetter in dieser Jahreszeit. Einfach Ferdi zuliebe. Und was tat Ferdi eigentlich... ihr zuliebe? Der ließ sie hier versauern, während er sich mit seinen doofen Saufkumpanen amüsierte!

Sie zog den Rock noch ein wenig höher und betrachtete die nackten Ansätze ihrer Schenkel. Bis zum winzigen Slip. Um besser sehen zu können, öffnete sie ihre glatten, zarten Schenkel und schürzte die Lippen. Ferdi war ja ganz wild darauf. Wenn er ihr unter den Rock gucken konnte, schwoll sofort etwas in seiner Hose.

„Jetzt nutzt mir das überhaupt nichts - hier ganz allein!“ sagte sie in einer Mischung aus Enttäuschung und Ärger.

Und in diesem Moment stieß jemand die Bürotür auf!


2

Dagmar saß da, die Füße auf dem Schreibtisch, die Beine leicht gespreizt, und schaute unter ihren Rock.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 14.06.2014
ISBN: 978-3-7368-2037-1

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Kurzporträt der Autorin: Iris Berg ist das Pseudonym einer Münchner Journalistin, die schon seit Jahren mit ihren hocherotischen Geschichten Furore macht. Sie ist so beliebt bei ihren Leserinnen und Lesern, dass sie von ihnen zur „Miss Erotik“ gewählt wurde.

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