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Star Gate – Das Original - Nummer 9

 Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie

STAR GATE - das Original:

Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary,

Frank Rehfeld

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1860-1855

© 2010 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

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eMail: wah@HaryPro.de

 Achtung: Der Name der Serie „STAR GATE – das Original“ ist gesetzlich geschützt!

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

 Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Anistasius

Logo: Gerhard Börnsen

Titel:

 Das Geheimnis der Statue

von Frank Rehfeld

 

Am 15. Juli des Jahres 2063 misslingt das Großexperiment STAR GATE, die Erfindung des Transmitters, in der Form, dass ein siebenköpfiges Team nicht - wie vorgesehen - auf dem Mond, sondern auf einem fremden Planeten herauskommt. Durch Zufall sind die Menschen in ein bestehendes Transmitter-System eingedrungen. Doch wer sind dessen Erbauer? Nach vielen Abenteuern soll das Team von diesem Planeten, den man ›Phönix‹ getauft hat, zur Erde zurückkehren und Bericht erstatten. Doch auch diesmal geht etwas schief. Sie materialisieren auf einer Dschungelwelt. Der Computer des dortigen Star Gates strahlt die sieben Menschen zu einem Planeten ab, auf dem über ihr Schicksal entschieden werden soll. Sie erreichen die Ödwelt ›Shan‹. Die Roboter der dortigen Star Gate-Station zeigen dem Team mittels so genannter ›Illuhauben‹ die Vergangenheit ›Shans‹. So erfahren sie, wie schrecklich die Strafe der Transmitter-Erbauer ist, wenn man gegen ihr Gebot verstößt. Sie müssen die Erde warnen...

Mit Hilfe von Tritar, einem Bewohner ›Shans‹, gelingt es ihnen, nach ›Phönix‹ zurückzukehren. Eine Woche ist seither vergangen, doch die Verbindung zur Erde ist gestört. Es gibt keine Möglichkeit, sie zu warnen...

 

DIE HAUPTPERSONEN

William Nolan: Der Wissenschaftler hat eine unglaubliche ›Reise‹ hinter sich.

Ken Randall, Tanya Genada und Pieto: Die drei Freunde machen einen ›Ausflug‹.

Resnar: Ein Magier.

Mon-Tar: Ein Kyphorer.

Barok: Der Fürst von Xarith.

 

Bonus:

Vorschau (in der Printversion ab Seite 59)

Infoseite ›Hallo Freunde‹ (in der Printversion ab Seite 60)

Überblick: „Science Fiction pur!“ (in der Printversion ab Seite 61)

 

 

*

 

Er wartete.

In unendlicher Monotonie reihten sich Monate und Jahre aneinander, so dass er längst schon nicht mehr wusste, wie lange er schon wartete, verurteilt zu völliger Bewegungslosigkeit, von der Welt vergessen und unfähig zu sterben.

Wie oft schon hatte er den Tag verflucht, an dem er sich freiwillig in diesem perfektesten aller denkbaren Gefängnisse hatte einschließen lassen? Er wusste es nicht. Er war gefangen in einem Universum voller Schmerz und Pein, dem eigenen privaten Gefängnis seines Geistes, in dem es nichts gab als die unendlich langsam verstreichende Zeit und die vage Hoffnung, dass ihn eines Tages jemand befreien würde.

Er konnte nur warten und diesen Tag herbei flehen.

Die Augen waren die einzigen Organe seines Körpers, die noch arbeiteten, aber auch das konnte Trug sein. Er wusste nicht genug über die Beschaffenheit seines Gefängnisses, um zu wissen, ob es wirklich seine Augen waren, die ihm die Bilder der Außenwelt übermittelten, oder ob die Bilder ohne diesen Umweg direkt in seinen Geist projiziert wurden. Jedenfalls konnte er sehen, was um ihn herum vorging und das war das Einzige, das zählte, auch wenn es ihm manchmal wie eine zusätzliche Folter und Ironie des Schicksals vorkam, die Wesen zu sehen, die gelegentlich in seine Nähe kamen, um ihn anzubeten, ohne die Möglichkeit zu besitzen, sich ihnen verständlich zu machen.

Die Bulowas ahnten nichts von seiner Pein. Für sie war er die Statue eines Gottes, der einst von ihnen gegangen war.

Er war müde und wünschte kaum etwas sehnlicher, als nach dieser unvorstellbar langen Zeit schlafen zu können und sei es nur, um seine Lage wenigstens für eine Weile vergessen zu können.

Aber sein Körper war wie eine Maschine abgeschaltet worden. Er brauchte keinen Schlaf und dadurch wurde auch sein Geist zu ewigem Wachen verurteilt.

Er wartete.

Irgendwann würden Menschen diesen Planeten betreten. Er wusste es, denn er kannte einen Teil der Zukunft. Sie würden ihn befreien. So war es ihm versprochen worden. Ihm blieb nichts als die Hoffnung, dass diese Prophezeiung eines Tages eintreten würde, denn dieser Teil der Zukunft lag auch für ihn im Ungewissen.

Aber die Menschen würden kommen. Er wusste es, denn er war selber einer. Zumindest war er einst ein Mensch gewesen, bevor man ihm das angetan hatte.

Nur mühsam erinnerte er sich noch an seinen Namen.

Er hieß William Nolan.

 

*

 

»Zum Teufel damit«, fluchte Ken Randall und warf seine letzte Karte auf den Tisch. Gegen den vierten König, den Mario Servantes gerade aufgedeckt hatte, kam er mit seiner Sieben nicht an. Zufrieden vermerkte der Wissenschaftler seinen Gewinn. Er würde die Umbuchung auf sein Konto vornehmen, sobald sie wieder auf der Erde waren.

Sofern sie überhaupt wieder zur Erde gelangen würden, schränkte er gleich darauf ein. Zumindest für den Augenblick war das unmöglich.

»Was ist los mit dir?«, erkundigte sich Servantes. »Scheint heute nicht dein Tag zu sein. Oder liegt dir Pokern nicht?«

»In der Tat: Scheint wirklich nicht mein Tag zu sein«, seufzte Randall und strich sich mit der Hand durch die dunkelblonden Haare. Die Karten schienen sich gegen ihn verschworen zu haben. Jeder Bluff geriet ihm zu durchsichtig und wenn er eine neue Karte zog, war es garantiert die Falschest mögliche. Er war zu nervös, um sich auf das Spiel konzentrieren zu können und tat jetzt endlich, was er schon vor Stunden hätte tun sollen, um sich einen Haufen Schulden zu ersparen: Er stand auf. »Ich steige aus«, verkündete er.

»Ist wohl besser«, stimmte Servantes zu. »Das Spiel macht ja keinen Spaß, wenn man statt eines Gegners nur ein Opfer vor sich hat.«

»Dann such dir mal einen Gegner«, sagte Ken. Er wandte sich vom Tisch ab und ließ seinen Blick durch den Aufenthaltsraum schweifen. Die meisten Tische waren besetzt. Lachen und Scherzen klang zu ihm herüber, aber der Survival-Spezialist spürte auch die unterschwellige Unruhe, die von den zahlreichen Menschen Besitz ergriffen hatte. Es war eine Stimmung, die überall in der kleinen Siedlung herrschte, eine Mischung aus Langeweile und unterdrückter Nervosität. Ken Randall konnte es gut verstehen, denn auch ihm erging es nicht anders.

Im Grunde genommen waren sie alle gefangen, darüber konnte nicht einmal der Komfort des Gefängnisses, das die Größe eines ganzen Planeten besaß, hinwegtäuschen. Sie waren mehr als dreitausend Menschen, die meisten davon Soldaten, die auf Phönix von der Erde abgeschnitten waren.

Verschiedentlich wurde Randall gegrüßt, als er mit raschen Schritten dem Ausgang zustrebte. Er grüßte flüchtig zurück, ohne auf die Gesichter der Menschen zu achten und war froh, endlich allein zu sein, als sich die automatische Tür hinter ihm schloss.

Ein kühler Wind schlug ihm entgegen und berührte sein Gesicht wie mit unsichtbaren Händen. Nach der verrauchten und trotz der Klimaanlage abgestandenen Luft in dem Aufenthaltsraum, genoss er die frische Nachtluft. Ziellos wanderte er zwischen den aus Fertigteilen zusammengebauten Gebäuden umher und versuchte, die Ursachen seiner inneren Nervosität zu ergründen.

Vor einer Woche erst war er mit seinen Begleitern von einer unfreiwilligen Odyssee zu den Planeten Vetusta und Shan nach Phönix zurückgekehrt, wobei es fast an ein Wunder grenzte, dass sie diesen Rückweg überhaupt hatten antreten können. Die Wissenschaftler, die das Star Gate untersuchten, hatten seine Steuermöglichkeiten immer noch nicht völlig ergründen können. Dafür war die von fremden Intelligenzen erbaute Anlage zu fremdartig. Bei ihren Versuchen hatten sie die Verbindung zur Erde unterbrochen. Das hatte sich bei einer Testübertragung ergeben.

Seit Ken Randall und sein Team zweimal gewissermaßen ins Leere gesprungen waren, ging man lieber auf Nummer Sicher: Vor jedem Sprung wurde ein Testgegenstand versendet. Erst nach der Materialisierung einer Bestätigung im Gitterkäfig konnte man sicher sein, wirklich auch dort zu landen, wo man landen wollte.

Mehrmals hintereinander war keine Bestätigung mehr erfolgt. Bis jetzt nicht. Eine Woche lang! Die letzte geglückte Übertragung war erfolgt, als Ken Randall und sein Team materialisiert waren - und sie waren ja nicht von der Erde gekommen.

Es blieb dem Wissenschaftlern sowieso auch ein Rätsel, dass dies überhaupt gelungen war. Jedenfalls hatte zu diesem Zeitpunkt das SG noch ordnungsgemäß funktioniert. Und wieso jetzt nicht mehr? Wo waren denn die Testsendungen überhaupt gelandet, wenn nicht auf der Erde? Vielleicht sogar... auf Shan? Die würden sich darüber ganz schön gewundert haben dort...

Rätsel über Rätsel. Zwar arbeiteten Professor Holmes und seine Mitarbeiter verbissen daran, den Kontakt wiederherzustellen, aber bislang war es ihnen nicht gelungen. Die fremde Technik gab ihnen immer neue Rätsel auf, an denen Holmes schier zu verzweifeln drohte. Nicht einmal Professor Wylbert, der geniale Wissenschaftler, der vom Konkurrenzkonzern Flibo entführt worden war, hatte diese Rätsel lösen können.

Dabei saß ihnen die Zeit unbarmherzig im Genick. Ken Randall wusste das besser als jeder andere. Die Gefahr, die den Menschen durch die Herren des Transmitter-Netzes drohte, war gigantisch, das hatten die Ereignisse auf Shan gezeigt. Wer sich ihnen nicht unterwarf, wurde von den Fremden unbarmherzig bekämpft und sie scheuten nicht einmal davor zurück, ganze Planeten zu verwüsten. Der Erde musste unbedingt davor gewarnt werden.

Aber das war noch nicht alles, was Ken beschäftigte. Auch Phönix bot noch zahlreiche ungelöste Rätsel. Immer noch wusste er nicht, wie es geschehen war, dass ein vollständiger Tag in seiner Erinnerung fehlte. Als es ihm gelungen war, den Bulowas zu entfliehen, war er erst einen Tag später als normal gewesen wäre, auf der Erde angekommen. Am Star Gate konnte es nicht liegen, der Sprung durch das Nichts fand ohne jede Zeitverzögerung statt. Insgeheim glaubte er immer mehr, dass es mit der seltsamen Statue zusammenhing, die er auf der Begräbnisstätte der barbarischen Einwohner gefunden hatte.

Dieser Punkt bereitete ihm am meisten Kopfzerbrechen. Alles in ihm drängte danach, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, aber einer der letzten Befehle, die vor dem Zusammenbruch der Verbindung von der Erde gekommen waren, schrieb vor, die Siedlung nicht zu verlassen und jeden weiteren Kontakt mit den Eingeborenen zu unterlassen. Commander Jeff Haller, der als ranghöchster Offizier den Oberbefehl über das ganze Unternehmen übernommen hatte, sorgte strikt für die Einhaltung dieses Befehls.

Und selbst er als Survival-Spezialist musste sich diesem Befehl fügen.

 

*

 

Vergangenheit

Das Erwachen war voller Schmerz und Qual. Die erste Empfindung, die William Nolan wahrnahm, war ein schier unerträgliches Brummen im Kopf. Langsam, fast zähflüssig, begann sein Gehirn wieder zu arbeiten.

Wieso lebe ich noch?, hämmerte ein Gedanke in ihm. Deutlich sah er noch den grellen Blitz vor sich, der auf ihn zuraste und ihn einhüllte. Energien von einer Kraft, die noch vor wenigen Jahren für einen Menschen kaum vorstellbar gewesen waren, hatten seinen Körper ergriffen und hätten ihn binnen eines Sekundenbruchteils verbrennen müssen. Er hatte als Wissenschaftler an der Erforschung des Star Gates auf Phönix mitgewirkt, als ein Überschlagblitz ihn getroffen hatte.

Mühsam schlug der Wissenschaftler die Augen auf. Grelles Sonnenlicht blendete ihn und er musste die Augen mit den Händen abschirmen. Stöhnend richtete er sich auf.

Um ihn herum befand sich nicht mehr der Innenraum der Star Gate-Station, sondern er befand sich im Freien. In rund hundert Metern Entfernung sah er die riesige Pyramide aufragen.

Es dauerte mehrere Sekunden, bis Nolan die Ungeheuerlichkeit seiner Beobachtung auffiel. Er sah nur die Pyramide, inmitten einer urwüchsigen, unberührten Landschaft.

Von der menschlichen Siedlung, die zuletzt mehrere tausend Menschen beherbergt hatte, war nichts mehr zu sehen!

Der Schock traf ihn wie ein Hammerschlag. Minutenlang war er zu keiner Reaktion fähig und blieb wie gelähmt sitzen, während sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen.

Was war geschehen?

Wie konnte eine regelrechte kleine Stadt binnen der kurzen Zeit, die er bewusstlos gewesen war, einfach so verschwinden? Und überhaupt - wieso befand er sich außerhalb der pyramidenförmigen Station?

William Nolan stieß ein unartikuliertes Krächzen aus und quälte sich auf die Beine. Den pochenden Schmerz, der in seinem Kopf durch die Bewegung sofort zu neuem Leben erwachte, ignorierte er ebenso, wie das Schwindelgefühl, das ihn befiel.

Es konnte nur eine Erklärung geben, aber sie war so ungeheuerlich, dass er sich weigerte, sie zu akzeptieren.

Die ungebündelt frei werdenden Energien des Star Gates hatten ihn an einen anderen Ort verschlagen. Es gab zwar keine plausible wissenschaftliche Erklärung dafür, aber die unbegreiflichen Energien, die der Transmitter benötigte, waren auch noch nie wissenschaftlich ganz ergründet worden. Niemand wusste, welche Energieform die Erbauer der Anlage verwendeten und welche Nebenwirkungen sie freizusetzen vermochte, wenn sie falsch gehandhabt wurde.

Was William Nolan vor sich sah, war nicht die Pyramide, die er kannte, sondern musste eine völlig fremde Anlage sein. Jetzt erst fiel ihm auch auf, dass die Temperatur kühler war, als er sie von Phönix gewohnt war. Er musste sich auf der anderen Planetenhälfte befinden, näher an den Polen, wo die Witterung eine ganz andere war.

Doch so sehr er sich auch an diese Erklärung klammerte, wusste er doch, dass sie falsch war. Der Fluss, der dicht an der Station vorbei floss, die Bergmassive mit den gleichen Erhebungen, die er kannte... alles war der vertrauten Umgebung viel zu ähnlich, als dass es sich um einen Zufall handeln konnte.

Was er vor sich sah, war die Station, in der er gearbeitet hatte, auch wenn jetzt alle Spuren menschlicher Anwesenheit verschwunden waren.

So, als hätte es sie nie gegeben...

Leises Stimmengemurmel klang in seiner Nähe auf und riss ihn aus seinen Gedanken. Einem instinktiven Impuls folgend, duckte Nolan sich hinter einen Busch. Seine Hand tastete sich fast ohne sein bewusstes Zutun zum Griff des Schockers.

Kurz darauf sah er die beiden Bulowas. Es handelte sich zweifelsohne um die barbarischen Einwohner. Sie waren durchschnittlich einen Kopf kleiner als ein Mensch. Ihre Haut war schwarz und ihr Haarwuchs zum Schutz gegen die harte UV-Strahlung der Sonne viel stärker, aber ansonsten ähnelten sie den Menschen auf geradezu verblüffende Art. Bekleidet waren die beiden Barbaren mit einem Schurz aus Fell. In den Händen hielten sie armlange Messer.

Nolan duckte sich tiefer hinter den Busch, als die Bulowas ganz in seiner Nähe stehen blieben. Er schaltete den Translator ein, den er wie alle anderen seit der Ankunft auf Phönix mit sich trug. Darin war auch die Sprache der Bulowas gespeichert. Um sich nicht durch das Geräusch der Sprachwiedergabe zu verraten, reduzierte er die Lautstärke auf ein Wispern, das er

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 27.12.2013
ISBN: 978-3-7309-7197-0

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