Positives Denken lernen
So funktioniert es
Ein Ratgeber von Julia Nastasi
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© Julia Nastasi
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1. Auflage
04. September 2015
Einleitung Julia Nastasi
Einleitung Alexander Nastasi
Kann man immer positiv denken?
Kann positives Denken schaden?
Der Trick mit dem Lächeln
In einer negativen Situation positiv denken (Einleitung)
Beispiele Tod eines nahen Angehörigen
Finanzielle Notlage (verschuldet oder unverschuldet)
Schwere Erkrankung
Was verändert sich, wenn ich Dinge positiv wahrnehme?
Immer nur rosarote Brille - ist das nicht realitätsfremd?
Eine Übung zum positiven Denken
Ziele helfen dabei, positiver zu denken
Ein mächtiger Partner an ihrer Seite
Das Zusammenspiel von Verstand und Gefühlen
Nicht alles lässt sich verändern, dennoch kann man positiver denken
Gezielte Rückschau auf das Erlebte
Bewusstes Loslassen von alten Dingen
Rituale zum Loslassen
Veränderung als Schlüssel zu Besserem
Meditation, um zur eigenen Mitte zu finden
Bewusster Medienverzicht
Bewusstes Lesen von positiven Büchern, Ratgebern, Sachbüchern, Biografien von erfolgreichen Menschen
Sich etwas gönnen
Anderen Menschen helfen - macht glücklich
Sprechen Sie das Gute aus - erst einen Tag, dann mehrere
Gedankentagebuch führen
Veränderungstagebuch führen
Selbst eine Meditation oder ein Mantra anlegen
Das Leben genießen
Bewegen Sie etwas, damit sich etwas bewegt
Wie sich positives Denken auf Ihr Umfeld auswirkt
Der erste Rückschlag kommt bestimmt
Nach einem Rückschlag begeistert aufstehen und weitermachen
Die Happyliste als Hilfe
Das Visionsboard
Die Wunschkiste
Woher wissen Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben?
Positives Denken braucht Mut
Der richtige Umgang mit negativen Mitmenschen
Energetischer Selbstschutz
Über die Autorin
Unsere Coachings
Meine Bücher
Bücher von Alexander Nastasi
Kontakt und weiterführende Webseiten von mir
Julia Nastasi Positives Denken lernen
Nachwort
Vor Ihnen liegt mein neuer und erweiterter Ratgeber »Positives Denken lernen«. Vor etwa zwei Jahren habe ich meinen ersten Ratgeber mit diesem Thema herausgebracht. Der Erfolg dieses Buchs hat mich total überrascht. Schließlich dachte ich, dass es darüber schon so viele Bücher gibt. Eine Coachingkundin hat mich dann schließlich darauf gebracht, dass es zwar grundsätzlich Bücher über das positive Denken gibt und was es alles Wunderbares bewirken kann. Es fehlte aber eine Anleitung, wie man es überhaupt lernen kann, positiv zu denken. Die Idee zu dem ersten Ratgeber in diese Richtung war geboren.
Seither sind zwei Jahre vergangen und vor Ihnen liegt eine neue, erweiterte Ausgabe. Inzwischen haben wir viele viele Coachings, teilweise online und teilweise offline, durchgeführt und durften selbst dabei auch immer weiter lernen. Darüber hinaus stehen wir im regelmäßigen Austausch mit anderen Coaches und Autoren und profitieren auch von deren Wissen ungemein. Wir befinden uns in einer energetisch sehr schnellen Zeit, die den Vorteil hat, dass Techniken immer einfacher werden. Die Umsetzung bedarf heute lange nicht mehr den Aufwand, den sie noch vor Jahren bedurfte. Davon können Sie nur profitieren, denn in der heutigen hektischen Zeit haben Sie vielleicht gar nicht mehr die Zeit, sich stundenlang auf einen einsamen Stein zu setzen und Techniken erst durch jahrelange Übung zu erlernen.
Ich wünsche Ihnen neben dem Spaß beim Lesen auch viel Erfolg bei der Umsetzung. Denken Sie daran: Es gibt zwei Dinge, die Sie dazu benötigen - das Dranbleiben und die Geduld. Verlieren Sie nicht die Nerven, wenn es einmal nicht sofort klappt. Und bleiben Sie vor allen Dingen dran. Werfen Sie nicht die Flinte ins Korn. Das Ziel ist jeden einzelnen Schritt auf diesem Weg wert.
Ich freue mich, wenn ich Ihnen mit diesem Buch viele Hilfen mit auf den Weg geben kann. Alle Tipps sind von mir selbst erprobt und sie sind schnell umsetzbar. Damit können Sie sofort die Erfolge haben, die Sie sich schon so lange in Ihrem Leben wünschen.
Ihre Julia Nastasi
Vor zwei Jahren hat meine Frau 26 Tipps zum positiven Denken aufgeschrieben. Eigentlich keine große Sache. Wir sind beide im Coaching tätig und geben anderen Menschen jeden Tag Tipps. Doch genau mit diesem kleinen Buch »Positiv Denken lernen - 26 Tipps für ein Coaching mit sich selbst« hat meine Frau ins Schwarze getroffen. Es war vom ersten Tag an ein Bestseller, so dass wir uns entschlossen haben, es gedruckt und dann auch noch mit einem Onlinekurs herauszubringen.
Nach zwei Jahren erhalten wir noch immer sehr sehr viel positives Feedback zu diesem Buch und es freut uns beide sehr, dass wir vielen Menschen dabei helfen konnten, ihr Leben ein wenig besser zu machen.
Mit dem neuen Buch wollen wir noch einmal Mut machen, durchzustarten, das Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen und den Erfolg im Leben nicht anderen zu überlassen. Wir haben lange darüber nachgedacht, warum dieses Buch so erfolgreich wurde. Und unsere Antwort ist auch verblüffend einfach: Weil es einfach ist.
Alles Tipps sind sofort oder innerhalb kürzester Zeit umsetzbar und sie führen zu schnellen, nachhaltigen Ergebnissen. Natürlich ist das Dranbleiben ein wichtiger Schlüssel, um dann auch erfolgreich zu bleiben. Wer will in seinem Leben ein Strohfeuer? Jeder Mensch möchte Bestätigung, Liebe, Anerkennung. Und wenn Ihnen das bisher verwehrt geblieben ist, verändern Sie Ihr Denken und Ihr Leben wird sich verändern. Warten Sie nicht auf andere. Fangen Sie heute bei sich an und Sie werden erfolgreich.
Sie sind in guter Gesellschaft. Tausende von Lesern haben es geschafft und wir wünschen uns, dass mit dieser neuen Ausgabe es noch einmal mehr in Angriff nehmen, ihr Leben zum Guten zu verändern. Positives Denken kann man lernen. Sie schaffen das. Mit diesem Buch und ein wenig Mut und Durchhaltewillen.
Wie lange haben Sie dafür gebraucht, um richtig laufen zu können?
Wie lange haben Sie gebraucht, um richtig sprechen, schreiben, lesen zu können?
Unsere Methode geht schneller. Viele Dinge wirken sofort. Testen Sie es und haben Sie Erfolg.
Auch über eine positive Rezension freuen wir uns immer sehr und sie ist der Anfang vom positiven Denken: Zu loben und anzuerkennen.
Viel Spaß und viel Erfolg wünscht Ihnen
Alexander Nastasi
Autor und Coach
Schwetzingen am 16.07.2015
Grundsätzlich lautet meine Antwort dazu: Ja, das kann man. Das bedeutet nicht, dass einem echten Optimisten oder Positivdenker nie etwas Negatives begegnen darf, weil er sonst ja von seinem positiven Konzept abkäme. Es geht vielmehr um die grundsätzliche Geisteshaltung. Nach all den Jahren, in denen ich mich zu den Optimisten zähle, ist mir natürlich auch schon mehr als einmal etwas Schlimmes passiert. Das bedeutet aber nicht, dass sich dadurch meine grundsätzliche Geisteshaltung verändert hat. Vielmehr habe ich gelernt, mit diesen Dingen anders umzugehen. Natürlich stehe ich auch nicht auf der Beerdigung eines geliebten Menschen und posaune herum »Hey, seht mal das Gute daran.« Es gibt auch für mich tatsächlich Dinge, die ich ganz und gar nicht positiv finde. Die Frage ist doch vielmehr: Wie geht man sinnvoll damit um?
Dazu gibt es mehrere Ansätze:
Ich kann mich ab jetzt in dem Negativen suhlen. Ich kann mich so richtig verkriechen. Ich kann mich nur noch darüber unterhalten, wie schrecklich das jetzt alles war und ist. Das wird sicher zur Folge haben, dass ich mich schon bald besser fühle. Nein, wird es natürlich nicht. Es wird dazu führen, dass ich mich immer nur noch schlechter fühle. Und weil Gleiches nun einmal Gleiches anzieht, wird es dazu führen, dass mir noch mehr Schlechtes begegnet.
Viel besser finde ich es, wenn man das Negative für sich bearbeitet. Ob man sich dazu professionelle Hilfe holt oder ob man es alleine tut, ist dabei unerheblich.
Etwas zu verarbeiten bedeutet auch, dass man einmal hinsehen muss. Schlimmstenfalls muss man sogar öfter hinsehen, was da so schlecht war. Verstehen Sie mich nicht falsch: Das hier soll kein Therapieratgeber zum Verarbeiten negativer Erfahrungen sein. Dafür gibt es Experten und wenn Sie eine Situation erleben oder erlebt haben, die Sie bis heute negativ beeinflusst, dann kann ich Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung nur dazu raten, dass Sie sich Hilfe suchen. Bei den meisten Therapeuten gibt es kostenlose Probestunden, in denen Sie für sich herausfinden können, ob Sie mit diesem Therapeuten arbeiten können und wollen. Sie können darin abstecken, auf welche Weise Sie arbeiten wollen und ob dieser Therapeut diese Vorgehensweise anbietet. Ein kleiner Tipp noch dazu: Überlegen Sie sich, wie Sie bisher Probleme am besten bearbeitet haben. Wenn Sie erst beim Therapeuten sitzen und der schlägt Ihnen eine Vorgehensweise vor, sind Sie vielleicht so aufgeregt, dass Sie zustimmen, um sich dann später schlecht damit zu fühlen.
Warum müssen Sie hinsehen, um das Negative zu verarbeiten? Ganz einfach: Nur wenn Sie wissen, wer der Feind ist, wie er aussieht, können Sie ihn beherrschen. Ansonsten schlagen Sie blindlings darauf ein, Sie treffen häufiger mal daneben oder auch gar nicht. Auf keinen Fall werden Sie Ihr Problem zeitnah lösen können.
Noch ein Tipp zum Verarbeiten: Setzen Sie sich eine bestimmte Zeit, innerhalb derer Sie Ihr Problem gelöst haben wollen. Teilen Sie Ihrem Therapeuten auch mit, innerhalb welcher Zeit Sie erwarten, dass das Problem gelöst ist. Meistens lässt sich das tatsächlich umsetzen, immer gesetzt den Fall natürlich, dass das Bearbeiten Ihres Themas nicht noch viel tiefgreifendere Dinge offenbart. Dann müssten Sie Ihr Ziel eventuell verändern. Aber es ist wohl kaum etwas destruktiver, als jahrelang in eine Therapie zu rennen, ohne je zu wissen, worauf Sie eigentlich hinsteuern. Dazu sollten Sie für sich definieren, wie der gewünschte Status am Ende ist. Denn sonst fangen Sie irgendwann an, nichts mehr ohne den Therapeuten zu entscheiden und Sie werden ihn morgens zur Auswahl Ihrer Socken anrufen. Und wenn der gewünschte Status erreicht ist, hören Sie auf, zur Therapie zu gehen. Machen Sie einen geordneten Abschluss und dann ist die Therapie vorbei und Sie können zu Ihrem neuen normalen Leben zurückkehren. Denn natürlich ist das dann nicht mehr das alte Leben, sonst hätten Sie sich ja keinen Meter weiter bewegt.
Was ist das Fazit? Ja, man kann tatsächlich immer positiv denken. Dabei braucht man noch nicht einmal die negativen Aspekte des Lebens auszublenden. Man sollte sich einfach nur überlegen, auf welche Weise man sinnvoll damit umgeht.
Ja, das kann es. Nanu, werden Sie sich jetzt fragen? Da schreibt die Frau jetzt schon das zweite Buch zum Thema »positives Denken« und dann sagt sie, dass es schaden kann. Was ist denn da los? Ganz einfach: Falsch angewandt, kann positives Denken absolut schaden. Denn wenn Sie statt des richtigen positiven Denkens quasi Puderzucker über die Situation streuen, wie ich es einmal in einem Seminar hörte, dann übertünchen Sie damit das Schlechte und Sie denken gar nicht wirklich positiv.
Wie ich das meine? Ganz einfach: Wenn etwas schlecht ist, dann ist es schlecht. Wie man mit schlechten Dingen am besten umgeht, habe ich bereits im vorigen Kapitel thematisiert. Wenn ich nun in dieser Situation einfach das breite Zahnpasta-Werbung-Lächeln aufsetze und grinse (das ist dann ja gar kein echtes Lächeln), dann mache ich die Situation damit schlechter. Denn ich suggeriere mir damit selbst »Siehst du, gar nicht schlimm.« Es fühlt sich aber natürlich nicht richtig an. So versetze ich mein Unterbewusstsein, meinen Geist, in eine Art dauerhaften Zwiespalt. Das kann auf die Dauer gar nicht förderlich sein. Im Gegenteil: Es behindert mich in meiner Entwicklung. Dadurch, dass mein aktives Tun in einem dauernden Widerstreit mit meinem Unterbewusstsein ist, kann ich nicht mehr wachsen.
Es gibt für den Menschen auch im 21. Jahrhundert nur zwei Seinszustände: Wachstum und Flucht. Jede Form des Kampfes und sei er auch nur innerlich, bedeutet für meinen Körper Flucht. Das bedeutet nicht etwa, dass ich den ganzen Tag davonrenne. Nein, aber ich kann halt nur entweder wachsen oder fliehen. Und wenn mein Körper, mein Unterbewusstsein den lieben langen Tag denkt »Oh, Flucht.«, dann wird er sich nicht auf das Thema »Wachstum« einlassen. Er denkt sich »Da warte ich mal lieber ab, bis sich die Situation beruhigt hat und wachse dann danach.« Leider lässt sich das nicht auf das Thema Gewichtszunahme anwenden, sonst wäre das vermutlich die nächste Trend-Diät. Das bezieht sich auf das Thema geistiges Wachstum.
Hören Sie also auf, Ihren Körper unter Stress zu setzen. Wenn Sie etwas Negatives erleben, dann gestehen Sie sich ruhig einmal zu, dass Sie das jetzt nicht toll finden. Die besten Erfahrungen habe ich damit gemacht, einmal alles rauszulassen. Je nach erlebter Situation kann das auch mehrmals nötig sein. Ich habe gelernt: Wenn ich mir einmal eingestehe, dass ich etwas so gar nicht toll finde, dass ich das gerne anders gehabt hätte, dass ich enttäuscht und frustriert bin, weil es eben nicht so gekommen ist, wie ich es wollte, dass ich sogar stinksauer bin, weil dieses oder jenes soundso gekommen ist, dann fühle ich mich danach befreit. Es kann vorkommen, dass es hier bei uns richtig laut wird. Ich lasse es einfach mal raus. Vielleicht vergieße ich vor lauter Wut oder Enttäuschung oder Frustration sogar ein paar Tränen oder auch ein paar mehr. Und wenn das raus ist, dann fühlt sich das an wie ein reinigendes Gewitter. Die Wolken verziehen sich und ich kann mich wieder aktiv dem zuwenden, was ich will.
Das verändert rein gar nichts an der Situation, wie sie geschehen ist. Natürlich kann das »Rauslassen« keine Toten erwecken, Autos reparieren, Jobabsagen zurücknehmen oder den Streit mit dem Nächsten ungeschehen machen. Aber mein Unterbewusstsein weiß jetzt »Aha, mit der Situation war sie also nicht einverstanden. Akzeptiert.« Dann ist die Situation bestenfalls aber schon mit einem Mal »Auskotzen« abgehakt. Ich empfinde dann nicht mehr den Drang, darüber stundenlang zu referieren, wie mies ich mich gefühlt habe. Dadurch, dass ich die Situation einmal anerkannt habe, ist sie für meinen Geist auch abgeschlossen. Dann kann etwas Neues geschehen.
Es ist damit wie mit dem Platz in einem Schrank. Jeder würde verstehen, dass ich jedes Regal nur ein einziges Mal vergeben kann. Ich kann nicht an einen Platz mehr als einen Stapel Hosen legen. Wenn das Regal nun voll ist, wird nichts weiteres mehr hineinpassen. Bevor ich etwas Neues hineintun möchte, muss erst etwas Altes raus. So ist es auch mit den Situationen. Wenn ich die alte, negative Situation immer dort vor sich hindümpeln lasse, wo sie gerade ist, dann kann an der Stelle nichts Neues entstehen. Bleiben wir beim Beispiel der Jobabsage: Wie genau soll denn etwas Gutes, Neues in mein Leben treten, wenn ich immer nur dieser alten Jobabsage hinterher jammere? Was strahle ich denn umgekehrt aus? »Ich bin so enttäuscht und frustriert von dieser Absage. Alles, was jetzt kommt, kann ja gar nicht so gut sein wie das, was ich da jetzt nicht bekommen habe.« Verstehen Sie mich nicht falsch: Auch ich habe bereits Absagen für Jobs bekommen, die ich gerne gehabt hätte. Und dann hab ich das oben Beschriebene getan. Ich hab meinen Frust über die Absage rausgelassen. Dann hab ich aber gesagt »Okay, dann sollte das nicht sein. Es kommt etwas noch Besseres auf mich zu.« Und dann hab ich mich genau darauf konzentriert - dass etwas Besseres auf mich zukommt. Und wissen Sie was? Genau das ist bisher immer geschehen. Bisher habe ich mich jobmäßig immer an dem Punkt befunden, der für mich gut war. Es fügte sich eins zum anderen und ich konnte Erfahrungen sammeln, die mich letztlich weitergebracht haben.
Natürlich benötigt man dafür ein gewisses Vertrauen und wenn Sie jetzt sagen »Aber bei mir war das bisher nicht so«, dann haben Sie absolut Recht: Bisher war das bei Ihnen nicht so. Aber nichts und niemand kann Sie aufhalten, diese Realität ab heute zu verändern. Deshalb lesen Sie ja dieses Buch. Sie möchten etwas verändern. Lassen Sie es zu. Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein. Sie werden es nicht bereuen.
Es gibt Tage, da fühlt man sich nicht wohl. Im nächsten Kapitel geht es um solche Tage. Tage, an denen man nicht so tolle Dinge erfährt beispielsweise. Und wie das so ist, kommt immer eines zum anderen. Wenn das Auto kaputt geht, dann streikt sicher auch die Bahn und die Taxis sind alle weg. Was ist nun die Möglichkeit oder der Weg, um die eigene Laune und Schwingung wieder zu erhöhen? Lächeln.
Wissenschaftler haben bewiesen, dass nach circa einer Minute, in der ich bewusst und von mir aus gekünstelt vor mich hin grinse (die Mundwinkel bis zu den Ohrläppchen ziehe) in meinem Körper positive Botenstoffe ausgeschüttet werden. Glückshormone. Und wenn das passiert, dann fühlen wir uns gleich besser, denn unsere Hormone verbessern sofort unsere Empfindungen.
Jetzt mag es aber Situationen geben, in denen besser Laune und bessere Schwingung zwar angesagt wären, es aber nicht angesagt sein würde, wie ein Breitmaulfrosch zu grinsen. In solchen Fällen begibt man sich auf die Toilette und schaut sich im Spiegel an. Hoch mit den Mundwinkeln und rauf mit der Laune. Und als netter Nebeneffekt: Die meisten müssen, wenn sie grundlos grinsend sich selbst im Spiegel sehen, sowieso noch mehr lachen und das trägt zu guter Laune bei. Das ist der kleine Trick mit dem Lächeln.
Ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass es hin und wieder und mit ein bisschen Übung sogar ausreicht, innerlich zu lächeln. Das ist wie mit den Sportlern, die ihren Marathon oder ihren großen Auftritt zuvor geistig durchgehen. Für den Anfang tun Sie mir bitte jetzt einmal folgenden Gefallen: Schließen Sie die Augen und dann lächeln Sie - innerlich. Sie lassen Ihre Mundwinkel in etwa dort, wo sie bisher waren. Aber innerlich ziehen Sie Ihre Mundwinkel so hoch, wie es eben nur geht. Wären da nicht Ihre Ohren, würden Sie im Kreis grinsen. Bemerken Sie etwas? Da macht sich innerlich ein bestimmtes Gefühl breit - ein Glücksgefühl. Sofort werden auch die Glückshormone ausgeschüttet. Es kann natürlich trotzdem nicht schaden, viel zu lächeln. Wenn Sie nun halt in einer Situation sind, in der Sie gerne hätten, dass es Ihnen schlagartig besser geht, weil Sie sich wirklich ganz mies fühlen und Sie können weder grinsen wie ein Verrückter oder sich kurz verdrücken, dann lächeln Sie eben innerlich. Das kann Ihnen niemand verbieten. Aber bedenken Sie bitte: Dieses reine innerliche Lächeln ist die Notlösung. Es ist nicht die Lösung für immer. Sie kommen mir nicht darum herum, mehr zu lächeln. Menschen, die viel lächeln, haben generell eine sehr positive Ausstrahlung. Natürlich sollte das Lächeln auch echt sein. Ob ein Lächeln echt ist, erkennen Sie daran, ob es auch in den Augen ankommt oder ob Sie einfach nur Ihre Mundwinkel nach oben ziehen und kaum fühlen Sie sich für eine Sekunde unbeobachtet, fällt Ihr ganzes Gesicht in sich zusammen. Das wäre kein echtes Lächeln. Ein echtes Lächeln aber ist der Türöffner schlechthin. Das können Sie für sich nutzen. Es ist nämlich ganz unmöglich, dass Sie sich, wenn Sie lächeln, schlecht fühlen. Und wenn Sie sich gut fühlen, werden auch gute Gedanken automatisch die Folge sein.
Wie ich schon erwähnt hatte: Man kann auch in einer negativen Situation durchaus positiv denken. Da diese Frage immer wieder gestellt wird, möchte ich der Thematik ein wenig mehr Platz widmen und auf ein paar konkrete Situationen eingehen. Sicher werde ich dadurch keinen passionierten Pessimisten überzeugen. Das halte ich auch nicht für den Job einer Autorin. Es wird immer Menschen geben, die von sich selbst die felsenfeste Meinung haben, dass sie nun einmal nicht positiv denken können, weil es ja in ihrem Leben auch nichts Positives gibt. Das sind die Menschen, denen ich als Coach hundert Beispiele bringen könnte, wann man alles positiv denken könnte und die mich triumphierend ansehen und das Totschlagargument bringen. Das Gespräch läuft dann so: »Aber wenn jetzt dieses oder jenes passiert, dann wirst du zugeben müssen, dass es gar nicht möglich ist, noch positiv zu denken, oder?« »Nee, darum geht es ja dann auch gar nicht.« »Tja, siehst du, mein Leben ist aber nun einmal eine Aneinanderreihung genau solcher Dinge.« Was soll ich dazu sagen? Widmen wir uns also dem, was wir verändern können.
Jemanden zu verlieren, den man liebt, ist wirklich immer unschön. Und da bedarf es Zeit. Ein Sprichwort sagt: »Zeit heilt alle Wunden.« Ob die Zeit wirklich alle Wunden heilt, will ich mal dahingestellt lassen. Was ich aber weiß: Man braucht wirklich Zeit, um zu verarbeiten, was da passiert ist. Sei es nun, dass die Person völlig unerwartet aus dem Leben gerissen wurde, sich selbst etwas angetan hat oder ob die Person krank war und infolgedessen gestorben ist - der Tod ist letztlich für die Hinterbliebenen immer schmerzhaft. Und dann kommt neben der Verarbeitung oft noch dazu, dass sich neue Familienkonstellationen ergeben und in der Folge daraus vielleicht neues Konfliktpotential. Schließlich geht jeder mit dem Tod dieser Person anders um.
Positives Denken im Zusammenhang mit dem Tod eines nahen Angehörigen klingt auf den ersten Blick wirklich absurd. Und es geht auch gar nicht darum, wie es viele verstehen oder verstehen wollen, dass man etwas Gutes im Tod dieser Person sieht.
Positives Denken bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man das Beste aus der Situation macht, die sich daraus ergibt. Ich möchte Ihnen dazu zwei Personen vorstellen:
Die erste Frau verliert ihren Mann, er stirbt ganz unerwartet und viel zu früh. Sie ist traurig, natürlich. Sie nimmt sich die Zeit zu verarbeiten, führt viele Gespräche, gibt vieles weg und erkennt, dass sich die Situation aus der Trauer heraus nicht maßgeblich verändern wird. Sie blickt nach vorne und nach ein paar Jahren findet sie einen neuen Partner, mit dem sie dann glücklich zusammenlebt.
Die zweite Frau verliert ihren Mann ebenso unerwartet und viel zu früh. Sie ist natürlich ebenfalls traurig. Sie fällt in eine Art Schockstarre und spricht nicht groß darüber, was geschehen ist. Man rät ihr zu einer Therapie, die sie auch macht. Aber all das bringt ihr nichts. Ihre Schockstarre bleibt erstmal bestehen. Sie gibt nichts weg, verändert auch an ihrem Leben nichts mehr. Sie fängt die eine oder andere Liebelei an, aber all das macht sie nicht glücklich. Nach vielen Jahren denkt jeder über sie, dass sie verbittert ist, weil sie immer nur zu meckern hat.
Was glauben Sie, welche Frau hat das Beste aus der neuen Situation gemacht? Es war ja tatsächlich etwas plastisch beschrieben, so dass die Lösung direkt auf der Hand liegt. Aber das ist es, was ich mit dem Thema »positives Denken beim Tod eines nahen Angehörigen« meine. Das positive Denken bedeutet hier, dass man sein Leben weiterlebt und nicht dauerhaft in der Vergangenheit bleibt.
Das bedeutet nicht, dass man sich nie wieder an diese Person erinnern darf, alles verbrennen oder weggeben muss, was mit dieser Person zu tun hatte. Vielmehr sollte man Erinnerungen in Ehren aufbewahren, aber eben nur das. Es hilft nichts, wenn man alle Kleidung dieser Person aufbewahrt und den ganzen Hausrat bei sich einquartiert. Das belastet unnötig. Loslassen ist Teil des positiven Denkens. Ebenso verhält es sich mit dem Nach-Vorne-Schauen.
Wichtig ist auch, dass die Traurigkeit einen Platz im Leben hat. Manche gehen dafür ans Grab, andere stellen ein Foto auf und erinnern sich so. Denn tatsächlich wird es immer mal wieder Tage oder Stunden geben, in denen man nochmal ein wenig Trauer erlebt. Vielleicht passiert gerade im eigenen Leben viel und man hätte sich gewünscht, diese bestimmte Person hätte das auch erlebt. Oder man wird erinnert und wünscht sich die Person als Ansprechpartner oder einfach als Gesellschaft. All das ist in Ordnung, solange man weiß, wie man damit umgeht. Es geht beim positiven Denken im Bezug auf Trauerarbeit also auch ganz viel um eine gewisse Strategie. Wenn ich einen guten Weg finde, mit all diesen Erfahrungen und Erlebnissen umzugehen, bin ich meinen Emotionen nicht ausgeliefert und bleibe Herr der Lage. Man muss deshalb nicht zum Kontrollfreak werden, aber es tut gut, wenn ich darüber entscheiden kann, wie es weitergeht.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt gerade: Ab wann suhle ich mich in der Trauer und den negativen Gedanken und bis wohin ist es noch okay? Das ist wirklich von Person zu Person unterschiedlich. Ich werde jetzt also nicht hergehen und Ihnen raten »Also, länger als einen Monat darf sich das nicht ziehen.« Das wäre Unsinn. Wenn Sie ein halbes Jahr oder ein Jahr brauchen, dann ist das so. Beobachten Sie einfach, ob Sie noch das Gefühl haben, Sie machen Fortschritte. Verändert sich etwas durch das, was Sie da tun? Wenn Sie darüber sprechen, geht es Ihnen danach besser? Oder haben Sie einfach nur mitgeteilt, wie mies Sie sich fühlen und wie schlecht es Ihnen geht? Da muss jeder sein eigenes Tempo gehen und es bringt nichts, irgendetwas zu forcieren, was sich dann nicht mehr gut anfühlt. Wiederum wäre es auch nicht gut, etwas zu verzögern. Finden Sie Ihren eigenen Weg, aber wie bereits gesagt: Überprüfen Sie, ob Sie Fortschritte machen.
Manchmal ist es auch hilfreich, sich Feedback von außen zu holen. Jemand, von dem Sie davon ausgehen können, dass er Ihnen die Wahrheit sagen wird. Natürlich sollte das jemand sein, der aktuell mitbekommt, wie Sie sich verhalten. Dabei geht es nicht darum, denjenigen täglich zu konsultieren und zu fragen, ob er oder sie findet, dass es Ihnen schon besser geht oder ob Sie sich in der Trauer suhlen. Auch hier kann ich Ihnen wieder keinen perfekten Abstand an die Hand geben. Fragen Sie einfach regelmäßig mal nach, welchen Eindruck diese Person von Ihnen hat. Sie könnten die Person auch bitten, Ihnen einen Hinweis zu geben, wenn sie das Gefühl hat, Sie beginnen, steckenzubleiben und sich nur noch zu suhlen.
Auch wenn die Trauer in einem solchen Fall übermächtig und stark ist, kann man sich Fragen stellen im Bezug auf die Person, die jetzt nicht mehr da ist. Zum Beispiel wenn die Person krank war und Schmerzen hatte: War es eine Erlösung?
Wie hat die Person ihr Leben und ihr Sterben erlebt?
Wenn die Person freiwillig gegangen ist, dann war das ihre Entscheidung. Das ist nicht angenehm, doch jeder von und trifft jeden Tag Entscheidungen in seinem Leben. Es geht hier nicht darum, das positiv zu reden, sondern anzuerkennen, dass es für diese Person eine Lösung war.
Vielleicht war die Person schon alt. Natürlich bauen wir eine Bindung auf und meist ist diese stärker, je länger wir eine Person kennen (denken wir an Mutter oder Vater). Dennoch kann man, wenn man es zulässt, durchaus etwas Positives daran finden, wenn ein Mensch in Würde und ohne Schmerzen gegangen ist. Wenn wir bei der Person waren. Wenn wir der Person gezeigt haben, dass wir sie lieben.
Bestenfalls lernen Sie aus dem Tod einer Person etwas: Sie lernen, dass Sie das Leben lieben sollten. Dass Sie jeden Tag nutzen sollten und zwar für Dinge, die Sie lieben. Eine Firma wirbt momentan auf Englisch, dass Sie mehr von den Dingen tun sollen, die Sie glücklich machen. Ich finde das ein tolles Motto. Als vor etlichen Jahren mein Vater starb, habe ich damit angefangen. Als sich dann etliche Jahre später in einem Jahr die Todesfälle in unserer Familie nur so häuften, habe ich das Ganze für mich zur Perfektion ausgetüftelt: Ich sage Menschen etwas Gutes, wenn ich etwas Gutes denke. Wenn ich etwas Kritisches anbringen möchte, schiebe ich es nicht mehr auf die lange Bank. Beziehungen sind bei mir in der Regel sehr schnell geklärt. Wenn ich heute Lust auf etwas
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 09.03.2016
ISBN: 978-3-7396-4224-6
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