Cover

Vorwort

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

Seelsorge zwischen Tür-und-Angel funktioniert genauso wenig wie das stundenlange Zuhören oder Lamentieren über ein Problem. Wer kennt es nicht: eine Person kommt zu uns und schüttet uns VÖLLIG UNVERHOFFT ihr Seelenleid aus? Hast du dich in dieser Situation schon einmal überfordert gefühlt? Wie reagierst du am besten darauf? Was kannst du tun um dich abzugrenzen, wenn du merkst, dass es dir zuviel wird? Wie kannst du einer Person helfen ohne selbst mitzuleiden? Musst du den Therapeuten mimen, auch wenn du keiner bist?

 

Diese Fragen beantwortet dir der schnelle Leitfaden "Seelsorge und Abgrenzung praktisch angewendet". Du erhältst die besten Tipps und Expertenlösungen von kompetenten, studierten Seelsorgern und Therapeuten. Dieses Buch ist die goldene Essenz eines hochkarätigen Seelsorge-Seminars, durch welches ich mir das spezifische Seelsorge-Handwerkszeug in mein eigenes Repertoire als Psychologische Beraterin/ Personal Coach eingebaut habe.

 

Bist du schon gespannt? Dann lade ich dich nun auf die Reise ein. Hinterher wirst du erfrischter und stärker aus diversen Herausforderungen hervorgehen, die das Leben unweigerlich früher oder später mit sich bringen, wenn du dieses wertvolle Wissen richtig umsetzt. Bist du bereit? Dann lass uns beginnen, JETZT!

 

Und los geht´s!

 

Herzliche Grüße!

 

Deine Aline Kröger

Personal Coach/ Psychologische Beraterin, Practitioner für angewandte Kommunikationstechniken und Veränderungsmodelle (NLP), Motivationscoach, kfm. Fremdsprachenkorrespondentin, Fitnesstrainerin, Autorin, Hörbuchsprecherin und Autodidaktin

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was heißt Seelsorge?
  2. Was will und braucht der Hilfesuchende?
  3. Was ist zu tun?
  4. Fehler
  5. Soziales Netzwerk
  6. Zwei Systeme
  7. Dramarollen
  8. Das Limbische System durch einen Trick beeinflussen
  9. Krise = Gefahr UND Chance

 

Nachwort

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Über die Autorin

Referenzen

 

1. Was heißt Seelsorge?

 

Was heißt Seelsorge?

Seelsorge heißt, die Dunkelheit des anderen auszuhalten, ohne ihm einen Ratschlag zu geben. Es bedeutet, das Leid des anderen ein Stück weit mittragen. Das kann belasten. Wichtig ist es, den anderen ausreden zu lassen.

 

Was heißt Seelsorge nicht?

Seelsorge heißt nicht, dass du die Verantwortung für die Problemlösung des Hilfesuchenden tragen sollst. Es bedeutet auch nicht, dass du Ratschläge erteilen sollst. Du solltest den Hilfesuchenden zwar ausreden lassen, aber wenn er unter Panik oder unter einem Sprechdurchfall leidet, dann musst du die Situation für dich und ihn leiten, indem du ihn unterbrichst und z. B. einen Vorschlag unterbreitest (siehe Kapitel "Was ist zu tun"). Seelsorge bedeutet nicht mit dem Hilfesuchenden soweit zu leiden, dass es dir selbst schlecht geht, oder dass du selbst deinen Halt verlierst und deine Alltagsaufgaben nicht mehr bewältigen kannst oder Schlafprobleme bekommst.

 

Außerdem: nur weil jemand ein Problem hat bedeutet das nicht, dass die sorgenvolle Person nicht potentiell in der Lage wäre ihr eigenes Problem selbst zu lösen!

 

 

Gefühle blockieren die Logik:

Wer einen emotionalen Kontrollverlust erleidet, der kann nicht mehr logisch denken. Das begrenzt sich allerdings auf die Zeit der Stressüberladung. Sobald der Hilfesuchende sich entspannt, findet er auch wieder Zugang zu seinen Fähigkeiten, Ideen, Lösungsmöglichkeiten!

 

 

2. Was will und braucht der Hilfesuchende?

 

Es gibt verschiedene Dinge, die ein Mensch von dir wollen könnte, wenn er auf dich zukommt. Daher gilt zu ergründen: "Was willst du genau, dass ich für dich tue?" - anstatt gleich loszulegen und über den Kopf des Hilfesuchenden alles zu bewerkstelligen, wovon man glaubt dass es nun sinnvoll sei.

 

Was hilfesuchende Menschen von dir wollen können:

  • Dasein
  • Zuhören
  • Trösten
  • Mitweinen
  • Sich entspannen: Menschen wollen von anderen die Hoffnung haben, die sie sich nicht geben können, und zwar dass es sicherlich einen Weg zur Lösung geben wird.
  • Zielorientierte Fragestellung: oft wissen Menschen gar nicht, was sie jetzt brauchen. Hilf ihnen dies zu ergründen, sofern sie es möchten, bzw. wenn sie zu dir kommen. Das geht durch gezielte Fragestellung. Du kannst z. B. fragen: "Wer oder was hat dir bereits früher einmal geholfen ein ähnliches Problem zu lösen? Und in wiefern könnte dir das/ derjenige auch diesmal weiterhelfen? Wer oder was hatte bereits einmal ein ähnliches Problem, und wie könnte er es lösen? Wer könnte dir da am besten weiterhelfen? Was ist jetzt der nächste Schritt?"
  • Manche wollen nur erzählen, sich leer reden, und brauchen einen empathischen Zuhörer.
  • Helfen zur Selbsthilfe
  • Helfen Hilfe zu bekommen
  • In den Arm nehmen der Person (frage vorher nach, und tue das nur, wenn du soviel Nähe auch willst!)

 

3. Was ist zu tun?

Du musst nicht die Probleme anderer lösen - ja, du SOLLST SIE SOGAR NICHT lösen! Oft nehmen wir anderen ihre Kompetenzen weg bzw. sprechen sie ihnen ab, wenn wir einfach das Ruder in die Hand nehmen und für sie agieren!

 

Ein Hilfesuchender, der panisch zu dir kommt und völlig aufgelöst ist, gibt dir dadurch noch längst keinen Auftrag zu handeln! Du weißt ja noch gar nicht, was er von dir will! Wie lautet überhaupt seine Frage? Was sollst du für ihn tun?

 

Frage ihn nach dem Auftrag: "Was willst du, das ich für dich (nicht) tue? Was ist dein Auftrag?"

 

Du kannst als Christ auch

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 09.03.2015
ISBN: 978-3-7368-8257-7

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich allen Helfern dieser Welt, die lernen wollen die Balance zu finden zwischen Helfen und Sich-Abgrenzen, um den Problemen des Alltags gestählert entgegenzugehen anstatt sich von ihnen unterkriegen zu lassen. Seelsorge in Balance mit Abgrenzung ist eine Kompetenz, die man erlernen kann. Viel Erfolg beim Anwenden!

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