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Vorwort

Eine verlorene Liebe kann einen gewaltig aus der Bahn werfen. Reißt sie einem doch den Boden unten den Füßen weg und lässt einen in das tiefe Loch der Ungewissheit fallen. In der ersten Panik des Falles, übersieht man oft die rettenden Hände der Freunde, weil man noch nach dem Strohhalm des verlorenen Partners sucht, weil man nicht wahr haben will, was nicht wahr sein darf. Trifft einen die Erkenntnis der Realität, dass es diesen Strohhalm nicht gibt und kein Weg mehr zurück führt, erfolgt dies meist mit einer ungerechten Wucht, die einem erneut das Gleichgewicht nimmt und man sich in einem Dunkel der Unsicherheit wieder findet. Einer Orientierungslosigkeit, wie es nun weiter gehen soll - alleine und verlassen, auf sich gestellt und von allen beäugt und sich an dem verzehrenden Liebeskummer weidend.

In dieser Situation frisst Mann/Frau nicht nur seinen Kummer und Frust, sondern vielfach auch unnötige Kalorien in sich hinein - mit fatalen Folgen. Neben der emotionalen Leere stellt sich damit nicht selten auch eine körperliche Fülle ein - eine teuflische Kombination, die einen in eine tiefe Sinnkrise reißen kann, manchmal leider mit fatalen Folgen.

Glücklich ist, wer in dieser Situation auf gute Freunde und Bekannte zurück greifen kann, die ihn mit der nötigen freundschaftlichen „Gewalt” aus dem Dämmerschlaf wecken und Schritt für Schritt aus diesem tiefen Loch heraus geleiten. Freunde, die zu einem halten, auf einen eingehen und zu neuen Lebensmut und neues Glück verführen.

Mit etwas Mut, Offenheit, Neugierde und Bereitschaft sich auf Neues einzulassen, kann dieser Weg sehr kurz, intensiv, genussvoll und sehr befriedigend sein.

Abschließen möchte ich mit einem weiteren Gedicht. Diesmal von dem deutschen Germanist, Philosoph und Aphoristiker Dr. Carl Peter Fröhling (geb. 1933):

 

So nah am Glück,

doch ist’s so schwer zu greifen.

Bist oft sogar dir selbst im Weg,

wenn deine Blütenträume reifen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und vor allem beim Nachmachen!

 

Ihr P.L. Winter

Mädchenabend

 Elisabeth ist 26 Jahre alt, brünett, nicht sehr groß und derzeit extrem frustriert. Vor etwas über einem Jahr hat sie sich von ihrem Freund getrennt, irgendwie hatte es schon seit einigen Monaten nicht mehr so geklappt wie es sollte und sie hatte den ganzen Frust in sich hinein gefressen. Leider nicht nur den Frust – es war auch die eine oder andere Schachtel Praliné dabei, welche sich deutlich an ihren Hüften angelegt hat.

Etwa bis zur Mitte ihrer Studienzeit war sie sportlich aktiv. Sie ging regelmäßig Schwimmen und Joggen, im Winter häufig zum Skifahren und ein Mal pro Woche zu einem Yogakurs. Damals war sie sehr hübsch, schlank und durchtrainiert. Mit dem Prüfungsstress begann sie dann ihre sportlichen Aktivitäten mehr und mehr zu ver­nach­lässigen. In dieser Zeit lernte sie auch Klaus kennen – einen attraktiven Jus-Studenten, der gerade seinen Abschluss machte. Die junge Liebe half ihr über den Prüfungsstress hinweg, allerdings wollte sie auch gepflegt werden und da war dann kaum mehr Zeit für sportliche Aktivitäten. Die ersten vier Jahre lief alles bestens. Sie liebten und verstanden sich sehr gut. Sie unternahmen viel gemeinsam und fuhren oft in Kurz-Urlaub. Klaus wurde Anwalt in einer bekannte Kanzlei und auch sie startete eine Karriere bei einer Bank. Mit dem beruflichen Stress reduzierte sich auch die gemein­same Zeit. Sie konnten einfach nicht mehr so viel gemeinsam unternehmen und so kam es wie es kommen musste – ihre Beziehung kühlte langsam ab, der gegen­seitige Respekt und Verständnis bröckelte und es kam vermehrt zu Missver­ständ­nissen und kleineren Streitereien.

In dieser Zeit legte Elisabeth zehn Kilo an Gewicht zu. Sie merkte es zuerst an ein paar Kleidern, die speziell an den Hüften enger und enger wurden. Als dann ihr Lieblings­kleid mitten in einer verbalen Auseinandersetzung mit Klaus riss, brach alles über ihr zusammen. Sie fühlte sich fett, hässlich und die ganze Welt sei gegen sie – auch Klaus liebte sie nicht mehr, weil sie fett und hässlich sei - war sie überzeugt. Ganz aufgelöst und in Tränen lief sie damals auf und davon. Die nächsten Tage versank sie in Selbstmitleid, ging nicht an die Tür und nahm auch das Telefon nicht ab. Wie sie später erfuhr, bemühte sich Klaus drei Tage lang vergeblich sie zu erreichen, bevor er auf eine dreiwöchige Dienstreise nach Amerika musste. Als sie sich wieder gefangen hatte und ihn nicht erreichen konnte, brach die Welt erneut über ihr zusammen und sie futterte sich weitere drei Kilo an. In der Folge musste sie sich eine komplett neue Garderobe besorgen und ihr neues Leben als „fettes hässliches Entlein” begann – nein, nicht Leben, Leiden - das traf es eher. In den folgenden Monaten kamen weitere Zehn Kilo dazu. Von 54 auf 77 kg in 12 Monaten – sie sollte ein Buch darüber schreiben, für die umgekehrte Richtung gab es diese schon zu Hauff, aber ein solches kannte sie noch nicht.

Mit zunehmendem Gewicht zog sie sich mehr und mehr zurück, ging fast nicht mehr aus und verbrachte die Abende meist alleine zu Hause vor dem Fernseher – natürlich mit ein paar Knabbereien, die sie nach dem nächsten Blick auf die Waage wieder verfluchte.

Von ihrem Freundeskreis war nur ihre beste Freundin Eva geblieben. Sie hielt zu ihr, in allen Lebens­lagen. Sie war wie der Fels in der Brandung, auf Eva konnte sich Elisabeth verlassen. Sie hatte auch immer einen guten Rat auf Lager: „Du solltest dir einen neuen Freund besorgen. Sex macht schlank, bei einem durchschnittlichen Akt verbrennst du knappe 100 Kilo-Kalorien.” war einer ihrer Lieblingsratschläge.

Eva versuche Elisabeth so gut es ging aus ihrem Schneckenhaus zu locken, was sich jedoch als schwierig erwies. Zu tief steckte sie schon in ihrem Selbstmitleid fest. Zumindest trafen sie sich alle zwei Wochen zu einem Mädchen-Abend mit Kerzenlicht, Räucher­stäb­chen, fettarmen Snacks. Sie saßen dann beisammen und sinnierten über alles Mögliche – meist Männer.

Auch heute standen sie wieder in der großzügigen und zum Wohnzimmer hin mit einem großen Bogen offenen Küche von Eva und garnierten gerade ihre Häppchen – etwas dunkles Gebäck mit Salat, Tomaten, Sellerie, Karotten, Gurken und schmackhafte Dips aus Joghurt und Topfen mit unterschiedlichen Gewürzen und Kräutern.

„Wie wär's wieder mal mit Kino?”, fragte Eva, „sie spielen gerade ‘50 Shades of Gray’, und ich habe meinen Kurt überzeugt, dass wir ihn uns ansehen. Allerdings hat er darauf bestanden, dass er danach das ausprobieren darf, was ihm im Film am meisten gefallen hat.”

„Der Film soll ja angeblich ganz schön scharf sein, bist du dir da sicher, dass du das auch alles mitmachen willst?”, fragte Elisabeth mit einem leichten Grinsen.

„Mit dem Mitmachen habe ich keine Probleme, vielleicht kommt er dabei ja wirklich auf ein paar neue Ideen. Wir haben zwar schon so ziemlich alles ausprobiert, war uns eingefallen ist, aber man kann ja nie auslernen - und da ist so ein Film eine gute Möglichkeit.”

„Was heißt ihr habt so ziemlich alles ausprobiert...”, wollte Elisabeth neugierig wissen. „Habt ihr es schon mal im Freien gemacht?” - „Sicher, schon öfters.” - „und auch schon mal in der Öffentlichkeit?” Elisabeth war ganz aufgeregt.

„Ja, das Beste war zuletzt im Kino. Wir waren in einem Soft-Porno und der wurde uns einfach zu langweilig. Das Kino war schwach besucht und so verzogen wir uns unauffällig in eine Ecke. Zuerst haben wir nur geknutscht, bis mir Kurt in den Schritt griff und mein Höschen zerrissen hat. Da wurde ich heiß und mit seinen flinken Fingern hatte mich in Null komma Nichts ganz feucht gemacht. Als er mich auf sich zog und ich seinen steifen Ständer ritt, kam ich sehr schnell und intensiv. Irgendwie muss ich etwas lauter als gewollt gewesen sein, denn ein anderes Pärchen in der Nähe wurde auf uns aufmerksam und beobachtete uns, was mich aber nur noch geiler werden ließ. So ging ich vor ihm in die Hocke und habe ihm einen nach allen Regeln der Kunst geblasen. Dabei hab ich das andere Pärchen direkt angesehen – auffordernd. Sie hat gleich verstanden, knöpfte seine Hose auf, worauf sein harter Prügel heraus schoss und sie ihn mir präsentierte. Wir leckten unsere Jungs nun so, dass wir uns dabei gut beobachten konnten – das war richtig heiß und machte mich voll an. So bemerkte ich nicht, dass mein Kurt schon knapp am kommen war – plötzlich schoss er mir unver­hofft seine volle Ladung in die Kehle. Fast hätte ich mich daran verschluckt und laut losgeprustet. Ich war so erregt durch die ganze Szene, dass es mir gleich noch einmal gekommen ist. Als ich wieder normal denken konnte und mich aufsetzte, bemerkte ich, dass es auch bei dem anderen Pärchen soweit war. So entwickelte sich der langweilige Film doch noch zu einer echt heißen Show – zu einem Reality-Porno. Solltest du auch mal probieren, Eva!”

„Wenn du mir ein Kino mit King-Size Sitzen und einen passenden Liebhaber nennst – jederzeit. Ich werd` schon allein von deiner Schilderung ganz feucht, aber für mich wird das immer ein Wunschtraum bleiben – mich nimmt keiner mehr. Ich bin schon soweit, dass ich es sogar mit Quasimodo treiben würde, nur um wieder mal einen richtigen Mann zwischen die Schenkeln zu bekommen. Das Gefummel mit meinen Vibis geht mir langsam auf die Nerven. Ich brauche einen Mann, bevor ich noch ganz eintrockne!”, antwortete Elisabeth mit fast weinerlichen Stimme.

Eva wollte schon etwas einwenden, aber Elisabeth winkte ab, „Woher habt ihr nur all die Ideen? Soweit ich mich erinnere ward ihr früher nicht so freizügig. In meiner besten Zeit war ich die mit den anzüglichen Ideen von uns zwei, auch wenn du dann immer mitgezogen hast. Damals hatten wir echt viel Spaß und bin immer auf meine Kosten gekommen.”

Der Vibrator

„Kurt und ich haben uns letzte Weihnachten gemeinsam ein erotisches Spiel gekauft. Da geht es um teils sehr intime Fragen und Aufgaben rund um Sex - einige davon sind echt scharf! Das hat uns so richtig angemacht und im Laufe der Zeit haben wir uns immer mehr getraut, und haben damit auch immer mehr Spaß. Wenn's dich interessiert, es liegt im Schlafzimmer. Hol's einfach her, dann zeige ich dir später wie es funktioniert.”

Elisabeth ging in das Schlafzimmer und fand das Spiel gleich. Es war eine 30 x 30 x 10 cm große Schachtel die auf einer transparenten Plastikbox neben dem Bett lag. Sie nahm es hoch und musterte die Zeichnungen von erotischen Positionen und Aktivitäten auf ihrer Oberseite. Dann fiel ihr Blick auf einen leuchtend blauen Gegenstand der in der Plastikbox ganz oben lag. Er ähnelte einer Seegurke, leicht gewellt, mit einem Durchmesser von rund 5 cm und einer Länge von geschätzten 30 cm. Elisabeth nahm die Box hoch, stellte sie vor sich auf das Bett und nahm das Teil in die Hand. Die Oberfläche war samtig weich, anschmieg­sam und sehr ange­nehm. Irgendwie hart, steif und doch elastisch und biegsam. Beide Enden waren abgerundet - eine davon gleichmäßig und die andere sehr anatomisch - sogar mit einem feinen erkennbaren Loch. In der Mitte befand sich eine kleine, kaum sichtbare, Noppe. Vorsichtig drückte Elisabeth auf diese und das Ding zuckte einmal ganz kurz, ganz wie zur Bestätigung - dann geschah nichts mehr. Sie drehte es, betrachtete es von allen Seiten und wollte es schon wieder weg legen. Dabei legte sie es in die andere Hand. Als die Spitze ihre Haut berührte, begann das Ding in ihrer Hand plötzlich sanft zu vibrieren. Sie schloss ihre Hand und umschloss die Spitze damit komplett – das Vibrieren wurde stärker. Als sie den Schaft mit der ganzen Hand umspannte, begann der Gegenstand nach kurzer Zeit in ihrer Hand plötzlich stoßartige Bewegungen auszuführen. Zunächst nur sanft und langsam, mit der Zeit jedoch immer heftiger - ebenso wurde das Vibrieren stärker.

„Das ist ein Vibrator”, dachte Elisabeth erstaunt, „und was für einer. So einen habe ich noch nie gesehen.” Ein erneuter Druck auf die kleine Noppe schaltete den Vibi wieder aus und sie legte ihn auf das Bett. Ihre Blicke wanderten nun wieder zu der Box – diese war voll mit diversen Sex-Toys: ein zweiter kleinerer roter Vibrator in Delfinform, Handschellen, ein knallrotes Seil, ein Peitsche mit Lederbändern, eine Ledermaske und anderen Teilen. Ein paar davon konnte sie nicht einordnen. In der rechten Ecke versteckte sich etwas, das ihre Aufmerksamkeit weckte. Sie nahm es heraus – es war ein länglich einförmig Ding mit einem geschätzten Durchmesser von 3 cm und einer Länge von 5 cm. Am einen Ende befand sich eine Schlaufe. Das Material fühlte sich wie schon beim Vibrator samtig weich und angenehm an - dieses war rosa. Sie untersuchte es, fand aber keinerlei Schalter oder Noppen – die Oberfläche war gleichmäßig und eben. Neben der Schlaufe erkannte sie ein kleines Logo, welches sich farblich abhob und drückte vorsichtig darauf. Sie erwartet, dass das Teil nun wie bereits der Vibrator zu vibrieren anfängt – es geschah jedoch nichts dergleichen – nur eine kleine LED begann kurz zu blinken. Sie nahm das Spiel und versteckte den Vibrator unter ihm und steckte das unbekannte Teil in ihre Tasche, als sie wieder in die Küche zurück ging.

„Hast aber lange gebraucht, es muss doch ganz offen da gelegen haben...”, meine Eva, „...leg's einfach auf den kleinen Tisch neben der Couch und hilf mir bitte mit den Smoothies, dann haben wir alles beisammen.”

Elisabeth legte, wie geheißen, das Spiel auf den kleinen Beistelltisch, behielt den Vibrator jedoch in ihrer Hand. Im Umdrehen fragte sie mit leicht süffisantem Unterton: „den Mixstab habe ich schon gefunden.” und schaltete ihn ein. Sie hielt ihn ganz am unteren Ende und er begann zu vibrieren und leicht zu zappeln.

Als Eva sie sah, verschluckte sie sich fast und prustete laut los – sie lachte aus Leibeskräften. Als sie nach dem Teil griff, begann dieses immer stärker zu vibrieren bis es schließlich den stoßartigen Modus aktivierte. Jetzt konnte sich auch Elisabeth nicht mehr halten und beide bogen sich vor Lachen.

„Das Ding ist echt der Hammer, das musst du unbedingt mal ausprobieren”, sagte Eva und schob es Elisabeth in den Schritt. Eingeklemmt zwischen ihren Schenkel begann das Teil heftig zu pulsieren. Elisabeth fuhr ein wohliger Schauer durch ihren Unterleib, aufregend und anregend. Sie presste ihre Schenkel weiter zusammen - das Stoßen wurden intensiver und ihr Verlangen nach mehr wuchs.

„Na, gefällt's dir?”, wollte Eva provozierend wissen und begann den Vibrator sanft vor und zurück zu schieben.

Das Pulsieren und die Vibrationen steigerten sich erneut und Elisabeth entfuhr ein deutliches Stöhnen. „Ja, das Teil ist wirklich gut. Oh, Ja, weiter...”

„Nein, meine Liebe, später darfst du dich damit vergnügen. Erst erkläre ich dir das Spiel, dass wird dich gut vorbereiten. Außerdem habe ich da noch ein paar andere Teile, die dich interessieren könnten. So und jetzt zurück an die Arbeit, sonst wird das nichts mehr mit unseren Smoothies.” Mit einem Ruck zog sie den vibrierenden Lustspender zurück – unter dem Protest ihrer Freundin – und warf ihn auf die Couch.

„Und was ist das für ein Teil?”, wollte Elisabeth wissen und hielt das Ei an der Schlaufe hoch.

„Oh meine Liebe das ist ein Überraschungsei – aber nichts für Kinder. Das Teil macht dich so richtig scharf, danach gehst du ab wie eine Rakete.” - „Und wie funktioniert das?”, wollte Elisabeth wissen.

„Du hast offensichtlich die Fernbedienung nicht gefunden – warte mal ich hole sie gleich aus der Spielzeugkiste. Das kann man nicht erklären, das muss man spüren. Du kannst dir das Ei inzwischen schon vorsichtig einführen.”

„Einführen? - Was - Wo? - Wie?”, Elisabeth war verdutzt und irritiert.

„Du bist doch sicher vom Vibi noch feucht? Wenn nicht, nimm etwas Olivenöl und dann flutscht es schon von alleine rein - wohin auch immer du willst.”

„OK”, Elisabeth war noch immer verdutzt, aber viel zu neugierig um einen Rückzieher zu machen.

Als ihre Freundin wieder aus dem Schlafzimmer zurück kam, hielt sie in ihrer Hand einen runden Gegenstand der offensichtlich aus dem gleichen Material wie das Ei war.

„Das meine Liebe ist ab sofort das Kontrollzentrum deiner Lust und Begierde – aber dazu später, jetzt sollten wir endlich mit unserem Abendessen fertig werden. Komm Hilf mir mal.” Sie legte die Fernbedienung auf den großen Tisch vor der gemütlichen Couch.

Die Jungs kommen

Gemeinsam hatten sie den letzten Teil ihres Abendmahls schnell fertig gestellt und waren gerade damit beschäftigt alles zum Tisch zu tragen, als die Wohnungstür aufging und Kurt herein kam – hinter ihm seine Freunde Robert und Manfred.

„Hallo ihr zwei!”, begrüßte er die beiden Freundinnen, „ich muss mich nur schnell umziehen, im Kino hat mir so ein Hirni seine Cola über die Hose geschüttet und jetzt klebt alles. Wir sind dann gleich wieder weg und gehen auf eine Tour durch unsere Lieblingskneipen.”

„Hallöchen!”, trällerte auch Robert und Manfred setzte mit einem fröhlichen „Grüß euch!” nach. Die Fünf kannten sich seit ihrer Studienzeit, umarmten und küssten sich gegenseitig herzlich.

Manfred sah Elisabeth dabei tief in die Augen: „Schon lange nicht mehr gesehen, wie geht’s dir denn, Lisi?”

„Danke, ganz gut. Das letzte mal war so gegen Ende Sommer Anfang Herbst letzten Jahres, das müssten dann so zehn Monate her sein. Ich wollte mich eigentlich schon länger bei dir melden, habe mich dann aber irgendwie nicht getraut. Ich war damals recht unfreundlich zu dir – tut mir sehr leid. Darüber sollten wir dann mal in Ruhe reden – übrigens, du siehst echt gut aus, wie viel hast du abgenommen?”

„Seit Herbst, das müssen so ca. elf Kilo sein, glaube ich – und ja, wir sollten wirklich mal in Ruhe miteinander reden. Vielleicht habe ich dich damals einfach am falschen Fuß erwischt oder meine Worte falsch gewählt. Du kennst mich, ich bin oft viel zu direkt, besonders dann, wenn ich es nur gut meine. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wieder in ein Fettnäpfchen setze, könnte es sein, dass du etwas zugelegt hast? Sorry ich weiß, dass man eine Frau so etwas nicht fragt, und wenn ich mich im Ton vergriffen habe, knall mir bitte einfach eine! Wir kennen uns ja schon so lange und ich möchte dir gerne helfen”, sagte Manfred mit zerknitterter Miene und drückte sie an sich. Er wusste um Elisabeth's Situation und es traf ihn, dass sie sich so gehen lies. Er hatte anfangs versucht, sie zu trösten und aufzu­bauen, aber sie hatte jegliche Hilfe abgelehnt und sich in ihr Schneckenhaus zurück gezogen.

„Keine Angst Manfred, nein, ich bin dir nicht böse, ich weiß, dass du es nur gut meinst und du hast auch recht. Es müssen wohl so um die acht Kilo sein, die ich einfach nicht mehr los werde, egal wie ich mich auch bemühe, ich schaffe es nicht.” Sie genoss die liebevolle Umarmung und kuschelte sich an seine kräftige Schulter.

„Das kenne ich aus eigener leidvoller Erfahrung, lass uns doch einfach mal gemütlich zusammen sitzen und darüber reden. Ich glaube, dass ich dir wirklich helfen kann – wenn du es nur willst und zulässt.” Manfred hatte Erfahrung mit diesem Thema. Im Stress einiger wichtiger Prüfungen hatte auch er schnell und massiv an Gewicht zugelegt und sich innerhalb eines Jahres von 75 auf gute 95 Kilo hoch gefressen, bzw. in seinem Fall großteils getrunken. Er hatte sich damals gehen lassen und allen Versuchen seiner Freunde ihm zu helfen, widerstanden. Bei ihm war es damals Eva, die ihm einmal kräftig die Meinung gesagt hatte, dass er sich ihnen gegenüber nicht so benehmen dürfe, oder er könne jetzt sofort gehen und bräuchte sich nie wieder sehen lassen. Das brachte ihn völlig aus der Fassung und er stand damals nur ganz entgeistert und verstört da. Sie hatte ihn dann liebevoll in den Arm genommen und getröstet. Manfred und Eva sind nach einem langen intensiven Gespräch auf Kurt seiner Couch eingeschlafen und haben die Nacht gemeinsam verbracht. Kurt war anfangs sehr irritiert, vertraute jedoch seiner Liebe zu Eva und ihr. Er hatte nie danach gefragt, ob und was in dieser Nacht passiert war.

Manfred hatte in der Folge sein Leben wieder fest in den Griff bekommen und sich zu seinem Normalgewicht auf 78 Kilo herunter gekämpft. Er trieb nun wieder regelmäßig Sport und achtete stark auf seine Ernährung. Eine feste Freundin hatte er bisher noch nicht gefunden – zumindest keine die er wirklich wollte. Er war ein schweigsamer Genießer auf der Suche nach der Richtigen.

„Oh Futter – lecker”, rief Robert plötzlich aus, er hatte die Snacks auf dem Tisch entdeckt, „darf ich?” Die Frage war wohl eher rhetorisch gemeint, denn er stürmte schon zum Tisch, griff sich eine Karotte und tunkte sie in einen der Dips.

Kurt war zwischenzeitlich im Schlafzimmer verschwunden und wechselte seine Hosen. Verdutzt bemerkte er die Spielzeugkiste auf dem Bett. Als er in die Küche zurück kam, fragte er seine Freundin leise und verstohlen: „Was habt ihr zwei vor? Wo ist unser Spiel und der große Vibi?”

Entdeckungen

In diesem Moment entdeckte Robert die Fernbedienung zwischen den Tellern und Schalen am Tisch. Er griff danach, hob sie hoch und fragte laut: „Was ist denn das für ein Teil?”

„...und wo ist das Ei?”, fragte Kurt nun überrascht in Evas Ohr.

„Lass dich einfach überraschen – ich glaube das wird noch recht lustig”, bekam er als Antwort, mit einem sanften Kuss auf die Wange.

„Hallo Jungs, wollt ihr nicht doch lieber bei uns bleiben – wir können noch ein paar Snacks zu bereiten und uns dann einen gemütlichen Abend machen – was meint ihr dazu?”, fragte Eva in die Runde mit einem Augenzwinkern zu ihrem Freund. Der verstand den Wink sofort und setzte gleich nach: „Habt ihr gehört – es gibt Futter und ich glaub mit den Mädels wird’s auch lustiger als in den Kneipen.”

„OK, Futter ist immer gut”, kam es von Robert, der noch immer die Fernbedienung analysierte. Sie war rund, flach und gewölbt – fast so wie ein Ufo mit 5 cm Durch­messer, aus weichem samtigen Latex - was ihn am meisten verwirrte. An der Oberseite waren drei erhabene Symbole: ein Plus, ein Minus und ein @-Zeichen. Er drückte auf die jeweiligen Symbole – es passierte nichts. Dann versuchte er es mit jeweils zwei Symbolen gleichzeitig – nichts. „Wofür ist das Ding eigentlich gut?”, fragte er, erhielt aber keine Antwort.

Manfred drückte Elisabeth leicht an sich und antwortete auf Kurts Frage: „Gerne, wieso in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt – nette Unterhaltung haben wir hier jedenfalls.” Etwas leiser zu Elisabeth gewandt setzte er noch nach: „und eine hübsche noch dazu!”, und stupste sie leicht mit seinem Finger auf die Nase. Elisabeth wurde dabei ganz warm und sie spürte wie sie rot wurde.

Robert drückte nun etwas länger auf das @-Symbol und plötzlich vibrierte die Fernbedienung kurz. In gleichen Moment spürte auch Elisabeth ein sanftes Vibrieren in ihrem Unterleib – sie war irritiert. Was war das? Hat sie Manfreds Bemerkung und seine liebevolle Geste schon so erregt. Waren das die viel zitierten Schmetterlinge im Bauch, wenn man verliebt ist? Ja - Manfred hat ihr schon immer gefallen, er war nett, hatte gute Umgangsformen, war redegewandt und ihr gegenüber immer sehr freundlich und zuvorkommend. Ein Mann ganz nach ihrem Geschmack - so richtig zum Ver­lieben. Dass er sie als hübsch und gut bezeichnete schmeichelte ihr und tat ihrem Ego sehr gut. „Mit dem

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: P.L. Winter
Bildmaterialien: P.L. Winter
Tag der Veröffentlichung: 25.04.2017
ISBN: 978-3-7438-0954-3

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