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Kapitel 1

Ein Geräusch das ich draußen hörte, führte dazu dass ich wach wurde und mich aufsetzte. Irgendwas war da draußen, deswegen nahm ich das Messer und kroch ganz langsam und still aus meiner Höhle raus. Ich hatte eine Höhle gewählt wo der Eingang nicht viel Breit war, gerade mal ein Mensch meiner Statur konnte durchpassen. Das hatte auch einen guten Grund, nichts was größer war als ich konnte rein kriechen um mich zu fressen. Kurz hielt ich vor dem Ausgang inne und horchte noch mal in die Stille des Waldes rein, doch nichts war zu hören.  Ich Kroch weiter raus, und stützte mich mit meinen Armen. Es war still, zu still und das beunruhigte mich noch mehr, denn ich traute Mittlerweile meinen Ohren und meinem sechsten Sinn! Dennoch wagte ich es und kroch weiter, so das nur noch meine Beine am Höhlen Eingang waren. Ein Nachteil dieser Position war es das ich mein Messer nicht benutzen konnte, falls sich doch etwas entschied mich von vorne anzugreifen. 

Als etwas auf mein Gesicht tropfte, wischte ich den grünen Schleim angewidert runter und versteifte mich. Ich konnte zwar niemanden vor mir sehen, doch irgendwas war über mir! Ich stützte mich jetzt nur noch mit der freien Hand und umschloss das Messer fester, mit einem Ruck drehte ich mich auf den Rücken und starrte in Blutrote Augen.

Ein Oras der mit seinen scharfen Zähnen über mir ragte, bereit mit seinen Klauen mein Gesicht aufzuspießen, knurrte mich an. Als ich zustechen wollte schlug es mir so hart gegen meine Hand, das ich für ein paar Sekunden dachte, es wäre gebrochen! Wenn ich jetzt wieder in die Höhle rein ging, wäre ich eingesperrt! Den dieses Monster war sehr stur und würden es irgendwann schaffen in die Höhle und somit auch zu mir reinzukommen, auch wenn das heißen sollte das es den Höhlen Eingang stück für stück rausreißen müsste! Und falls nicht, dann wäre die Höhle so oder so mein Grab, denn ohne Wasser würde ich nicht mehr als 3 Tage überleben!

Als es mein Gesicht beißen wollte, packte ich in am Hals und versuchte mich aus der Höhle raus zuziehen. Immer mehr schleim fiel auf mein Gesicht, das mir langsam die Sicht nahm!

Ich sah mich nach dem Messer um, konnte es jedoch nirgends entdecken.  Wenn es weiter so schrie, dann würden mehr von diesen Viechern es hören und ihm zur Hilfe eilen, dann wäre ich erst recht geliefert! Ich stach meine Nägel so tief ich konnte in seinen Hals, dieser Schmerz lenkte ihn etwas ab, so dass ich ihn von mir weg schleudern konnte.

Danach stand ich auf und lief so schnell ich konnte los, doch kaum nach 2 Metern erwischte es mich an der Schulter und schleuderte mich gegen ein Baum. Ich prallte so hart dagegen, dass mir kurz schwarz vor Augen wurde. Ich musste es nicht sehen um zu wissen, dass es meine Schulter aufgerissen hatte mit seinen scharfen Krallen!  So gut ich konnte ignorierte ich den Schmerz und konzentrierte mich auf dieses Monster, das mir seine Spitzen langen Schneidezähne präsentierte. Der Oras kam langsam auf mich zu, als hätte es alle Zeit der Welt.  Es war sich ganz sicher, ich war für ihn leichte Beute! Als mich kurz was blendete sah ich nach rechts um bemerkte das Messer, das genau neben mir lag! Ich sah diesem Monster tief in die Augen, es wusste was ich vorhatte und lief mit einem Ohrenbetäubenden Schrei auf mich zu. Obwohl Oras nicht gerne mit ihrer Beute spielten, hatte er den Fehler gemacht mich nicht ernst zu nehmen! Sawsas waren die Kreaturen vor denen man sich in Acht nehmen sollte! Sie fraßen einen beim Lebendigen Leib auf und fingen deswegen mit deinen Beinen an. Man war gezwungen es mit anzusehen!

Ich nahm das Messer in die Hand, stand mit einem Ruck auf, stach mit einem Schrei dem Oras in die Kehle und das immer und immer wieder. Der einzige weg einen Oras umzubringen, war ihn zu enthaupten. Das war echt schwieriger als es sich anhörte! Ich stach immer wieder zu, bis es den Fehler machte seinen Kopf zurück zu lehnen. Ich drückte mit der ganzen Kraft die ich noch hatte sein Kinn zurück und beendete es ein für alle mal. Als ich losließ fiel der Körper in sich zusammen, der Kopf flog ein paar Zentimeter weiter. Ich ging so weit zurück, bis ich ein Baum hinter meinem Rücken spürte. Ich setzte mich auf den Boden und zuckte vor Schmerzen zusammen. Wenn ich mich nicht bald um meine Wunde kümmerte, dann würde ich verbluten! Aber ganz ehrlich? So ein Tod wäre mir lieber, als von Monstern beim lebendigen Leib gefressen zu werden! Im Kampf hatte ich gar nicht bemerkt dass es mich mit seinen Krallen auch an andere Stellen erwischt hatte.

 

Nach einer kurzen Atem Pause, stand ich auf und wollte wieder zurück in die Höhle gehen um mein Rucksack zu holen, doch dazu kam es nicht! Als ich ein Knurren hörte sah ich auf und bemerkte einen anderen Oras. Ich wusste dass dieser nicht so blöd war und dastehen würde um mich zu beobachten, also drehte ich mich um und lief so schnell wie ich konnte. Der Ohrenbetäubende schrei ließ meine Alarmglocken Leuten, den es rief damit seine Monster Kumpel! Immer mehr Geschreie hörte ich hinter mir, was mich für einen kurzen Moment aus dem Ruder warf. Das führte dazu dass ich stolperte und hart auf den Boden aufschlug. Mich so ablenken zu lassen, war das dümmste was ich bis jetzt getan hatte! Wenn ich jetzt weiter lief, bestand die Gefahr dass sie mir in den Rücken fielen und somit war ich erledigt. Außerdem konnte ich einfach nicht mehr rennen und wusste dass ich Kämpfen musste, auch wenn es Glas klar war das ich es nicht Überleben würde. Dennoch würde ich mich nicht Kampflos auffressen lassen!

Den ersten sah ich schon aus weitem, es blieb knapp 2 Meter vor mir stehen und knurrte mich an!

"Na los du Mistgeburt!" Schrie ich meine Wut raus. Der Oras machte sich für einen Todessprung bereit, doch noch bevor es das tun konnte, kam aus dem Wald ein brauner Wolf raus und packte den Oras an der Kehle. Ohne Mühe riss der Wolf dem Oras die Kehle raus! Meine Rettung war dieser Wolf nicht, denn die Wölfe waren die schlimmsten von allen! Ich ging langsam auf Abstand und hielt immer noch das Messer schützend vor mich hin. Der Wolf knurrte und lief auf mich zu. Ich drehte mich um und eine Sekunde lang, sah ich einen Oras tief in die Augen. Er stand direkt vor mir, so dass ich seinen widerlichen Atem riechen konnte. Diese eine Sekunde des Zögerns hatte ich bitter bereut! Das Monster packte mich und wollte mir an die Kehle, doch ich konnte knapp ausweichen so dass es mir in die Schulter biss.  Noch bevor ich was machen konnte wurde ich wieder weggeschleudert und schlug so hart mit meinem Kopf auf, dass ich das Bewusstsein verlor!

 

 

 

 

 

Als ich zu mir kam, merkte ich dass ich auf etwas Weiches lag. Da ich normalerweise immer in Höhlen schlief, war das mal eine nette Abwechslung! Doch dann läuteten wieder meine Alarmglocken. So schnell wie ich nur konnte stand ich auf und sah mich nach meinem Messer um, der Gott sei Dank auf dem Tisch lag! Ich nahm es sofort und bereute das schnelle aufstehen, weil mir schwindelig wurde und alles an mir tat extrem weh. Kurz schloss ich meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. Das letzte an das ich mich erinnerte war dieser Wolf der plötzlich auftauchte. Naja eigentlich waren es ein Paar blutrote Augen! Als ich wieder halbwegs okay war, sah ich mich genauer um. Nichts von dem kam mir bekannt vor und was mich beunruhigte war, wer zum Teufel hatte mich her gebracht. Ich ging zu einem der Fenster und sah hinaus, da es dunkel war konnte ich rein gar nichts erkennen. Die Person die mich hergebracht hatte, schien weg zu sein. Ein Schmerz überkam mich wieder und ich griff zu meiner Schulter. Derjenige war auch noch so ´gütig´ gewesen und hatte sich um meine Wunden gekümmert.

Ich war definitiv nicht dankbar, denn in dieser Welt tat nie jemand etwas nur aus Nächstenliebe! Ich musste von hier verschwinden, mir viel ein das mein Rucksack ja immer noch in der Höhle war! Ich musste zurück und es holen. 

Natürlich wäre das die eine Option. Im Moment war ich schwach und verletzt außerdem hatte ich extremen Hunger da ich gestern nichts essen konnte. Hier wäre ich gut aufgehoben und sicher, wenigstens bis ich wieder geheilt war. Doch dann wiederrum würde ich der Person Begegnen der mich her gebracht hatte und ich war mir sicher dass er was im Gegenzug von mir wollen würde! Doch ich hatte nichts was ich ihm geben konnte, außer meinem Körper! Dazu würde es natürlich niemals kommen, ich war definitiv keine Hurre und außerdem hatte ich ihn nicht um Hilfe gebeten! Ich wusste dass diese Person männlich war, denn eine Frau würde hier niemals alleine wohnen, mitten im Nirgendwo! Zugegeben ich tat es auch, bei mir war es eben anders. Ich war anders!

Das machte die Sache wieder gefährlicher für mich, denn ich hätte nicht die Kraft gegen ihn zu kämpfen und das nicht weil ich eine Frau war, sondern wegen meinen frischen Wunden. Ich war noch schwach, dennoch wollte ich definitiv nicht seine Sklavin werden! Das war überhaupt der Grund gewesen, wieso ich alleine durch die Wälder zog. Die Natur war für mich Freiheit, der Wald war mein Haus und das obwohl in diesem Wald sehr böse und schreckliche Kreaturen Wohnten!

Soweit ich wusste, war ein Virus der Grund gewesen. Viele Menschen wurden infiziert und mutierten zu Monstern! Viele andere starben einfach durch den Virus und ein paar Menschen überlebten. Doch ihre Zahl war sehr gering. Ich hatte mal mitbekommen das es früher mehr Kontinente gab und die Menschen verteilt um die Erde lebten. Doch die Natur entschied sich ein Krieg zu beginnen und viele Kontinente prallten aufeinander. Mittlerweile bestand die Welt aus drei Kontinenten, doch nur auf einem konnten Lebewesen überleben und das war die Greenzone! Meine Welt. Die anderen zwei Kontinente waren nutzlos und alles und jenes hatten sich hier versammelt. Sowohl Menschen als auch Kreaturen!

Doch es gab eine Spezies die schlimmer war als alle Monster zusammen, die Wölfe! 

Sie sind grausam und sehen sich als die höchste Spezies. Menschen sind für sie nichts weiter als Spielzeuge.

 

Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkt hatte wie die Tür aufging und ein Mann rein kam. Als er mich ansprach stand ich wieder auf und umschloss das Messer. Er war ein Kopf größer als ich, hatte grau weiße Haare und blaue Augen die mich im Moment durchbohrten! Er sah so alt wie ich aus, vielleicht ein paar Jahre älter und gehörte zu der Spezies der Narmanen an. Sie unterschieden sich durch ihre helle Haut und den grau weißen Haaren. Narmanen waren auch Menschen, sie waren infiziert doch ihr Körper konnte damit fertig werden. Dennoch gab es nicht viele von ihnen in der Greenzone. Sie lebten eher abgegrenzt und waren nicht wirklich gefährlich, dennoch musste man aufpassen!

 Ich sah dass er nichts anhatte und damit meine ich, rein gar nichts! Ich sah ihm wieder in die Augen um diese Peinlichkeit mal zu vergessen, er hatte das bemerkt und grinste mich an!

"Was ist so witzig?" Fragte ich ihn wütend!

"Du! Hast du noch nie einen nackten Mann gesehen?"

"Ähm...doch! Klar."

"Verstehe, deswegen bist du so Rot wie eine Tomate im Gesicht. Das ist echt süß."

Ich faste mir ins Gesicht und zog meine Hand schnell wieder zurück! Das könnte ihm völlig egal sein!

"Könntest du dir bitte was anziehen?"

Als er ein Schritt auf mich zukam, hielt ich das Messer in die Höhe. Doch er schien recht wenig begeistert zu sein.

"Wenn du schon so süß bitte sagst!" Zwinkerte er und ging zum Schrank! Doch statt sich komplett anzuziehen, entschied er sich wohl das eine kurze Hose genügte.

"Besser?"

"Wer bist du und wieso bin ich hier?" Ich kam gleich auf den Punkt, denn Drumherum reden war bei solchen Themen nicht mein Ding!

"Kein, Danke das du mir das Leben gerettet hast oh du schönes Geschöpf?"

Oh Mann! Auch noch selbstverliebt!

"Ich habe dich nicht darum gebeten mich zu retten!"

"Also hätte ich dich sterben lassen sollen?"

Da fiel mir etwas ein. 

"Wie hast du mich gefunden? Wie hast du...da war ein Oras und ein Wolf!" Mit vollem Hass betonte ich das letzte Wort.

Er zog eine Augenbraue in die Höhe und gab sich mit der Antwort Zeit! Kurz schien er über was nachzudenken.

"Ich habe Schreie gehört und bin in den Wald rein. Als ich bei dir ankam warst du bewusstlos."

"Der Wolf?" Fragte ich wieder voller Hass. Das kam eigentlich irgendwie automatisch raus ohne es manchmal zu beabsichtigen, doch ich hasste diese Wesen aus tiefster Seele!

"Du stehst nicht so auf Wölfe oder?" Fragte er mich stattdessen.

"Oh wie kommt du den darauf? Wieso sollte man die Wölfe nicht lieben, da sie sich ja so gut um die Menschen kümmern!" Sagte ich voller Sarkasmus.

"Nur geraten." Grinste er mich an und wurde dann wieder ernst.

"Hat das einen bestimmten Grund?"

"Ja!"

"Darf ich erfahren was der Grund ist?"

"Nein! Das geht dich ja wohl nichts an. Kommen wir wieder zur eigentlichen Frage!"

Ein Kaffeepäuschen war das hier definitiv nicht, auch kein Freundschafts beginn! Ich wollte Antworten und letztendlich erfahren was er im Gegenzug von mir wollte.

"Der hat mich nicht bemerkt weil er mit den Oras kämpfte. Ich habe dich dann her getragen."

Damit war die Sache für ihn anscheinend erledigt! Er ging in die Küche und ich folgte ihm. Ohne mich nochmal anzusehen oder mir meine Fragen zu beantworten holte er ein paar Gemüse raus und fing an sie zu schneiden. Als wäre das alles nicht schlimm genug, fing er an dabei ein Lieb zu summen. Ich währenddessen wurde nervöser, denn auch wenn er bis jetzt 'nett' oder 'harmlos' rüber kam, wusste ich dass er es nicht war! Trauen würde ich ihm nicht und ich kannte ihn ja noch dazu  gar nicht, wusste nicht was für eine Art Typ er war.

Als ich es einfach nicht mehr ertragen konnte ging ich zu ihm und baute mich vor ihm auf.

"Falls du erwartest dass ich dir irgendwas gebe, dann kannst du das vergessen!"

"Wieso glaubst du denn das ich was von dir erwarte?" Er sah mir in die Augen und kurz irritierte mich sein Blick!

"Ähm...ich habe dich nicht darum gebeten mir zu helfen!"

"Das hatten wir vorhin schon kleines, also weiter im Text?" Jetzt schien er eher Gelangweilt.

"Nenn mich nicht kleines! Also muss ich dir gar nichts geben!"

Tja jetzt schien er genervt!

"Ich habe irgendwie das Gefühl das du mir nicht zu hörst! Kann das sein?"

"Du hast mir das Leben gerettet und meine Wunden versorgt!" Ich sagte das nicht dankend, sondern eher...verwirrt?

"Ja! Und jetzt lege ich noch was drauf und koche für dich! Ich bin mir sicher du hast Hunger!"

"Wieso?"

"Wieso was?"

"Wieso tust du das alles?"

"Ich mache dich gesund, damit ich dich später mit guten Gewissen Foltern kann." Er gab mir ein schiefes lächeln und zwinkerte komisch! Ich währenddessen fand das ganz und gar nicht witzig! Falls es überhaupt ein Scherz sein sollte.

"Soll das etwa witzig sein?"

"Wenn man Humor hat? Ja!"

"Es reicht!" Etwas in meiner Stimme sorgte dafür dass er ernst wurde. Er kam auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen.

"Ich habe dich nicht gerettet, damit du für mich die Beine breit machst! Ich habe dich gerettet und versorgt weil du sonst gestorben wärst. Ich wollte nicht dein Blut an meinen Händen okay? Ich verstehe wieso du so denkst, das tue ich wirklich! Denn diese Beschissene Welt ist nun mal so wie sie ist. Doch das heißt nicht dass jeder so sein muss und ich bin nicht so einer! Ob du mir nun glaubst oder nicht! Ich zwinge dich nicht hier zu bleiben, doch in so einem Zustand würdest du keinen weiteren Tag da draußen überleben! Aber da du stur bist, beantworte ich deine Frage. Was will ich von dir? Ich will das du dich hinlegst und ausruhst bis ich die Suppe fertig gekocht habe!“

Damit ging er auf Abstand und machte mit dem Kochen weiter. Unsicher stand ich ein paar Sekunden da und ging dann zurück zum Bett. Ich traute ihm nicht, das war klar! Dennoch hatte er bei einem Punkt Recht! Wenn ich mich jetzt auf den Weg machte, würde ich die Nacht da draußen nicht überleben!  

Kapitel 2

"Und hat es geschmeckt?"

"Nicht schlecht!"

Als er anfing zu lachen warf ich ihm einen fragenden Blick zu.

"Du kannst einfach nicht Danke sagen was? Kennst du überhaupt dieses Wort?“

"Was willst du denn hören?"

"Nicht gleich so gereizt kleines."

"Nenn mich nicht so!"

"Okay gut! Also was hast du im Wald ganz alleine Verloren?"

"Ich lebe im Wald."

"Ist das nicht gefährlich für so ein kleines Schäfchen wie dich?"

Okay jetzt wurde ich wieder langsam wütend!

"Du kennst mich nicht und weißt deswegen auch nicht zu was ich fähig bin!"

Als Antwort lächelte er nur.

"Seit wann ist es denn dein Zuhause?"

"Ich weiß es nicht mehr!" das stimmte sogar! Ich wusste nicht mehr wie lange ich schon im Wald wohnte. Manchmal kam es mir so vor, als wäre ich mein Leben lang hier.

Mir war es unangenehm über mein Leben zu reden, deswegen wechselte ich schnell das Thema.

"Und du? Normalerweise Leben Narmanen in Städten oder Dörfern! Was machst du hier alleine?"

"Naja ich wollte einfach alleine sein."

"Hast du nicht Angst?"

"Vor was soll ich denn Angst haben?"

"Bist du nicht eine Zielscheibe für Wölfe wenn du hier wohnst?"

"Nein, das ist nicht ihr Territorium. Außerdem habe ich keine Angst vor Wölfen so wie du."

"Ich habe keine Angst vor ihnen, da hast du was falsch interpretiert!"

"Was ist es dann?" Fragte er Neugierig und das schien ihn wirklich zu interessieren.

"Oh ich verstehe, du hasst sie!"

"Hassen? Ich Verabscheue sie alle!"

Jeder von ihnen ob klein oder groß war ein Mörder! Das schlimmste war, das sie sich in Menschen Verwandeln konnten! Doch egal wie menschlich sie auch aussehen mögen, man konnte in ihren Augen das reinste böse erkennen.

"Wieso?" Fragte er wieder wie vorhin, doch ich ignorierte das und stellte eine Gegenfrage.

"Wie lange wohnst du schon hier?"

"Ziemlich lange! Es gibt viel Wild östlich von hier und außerdem habe ich einen Brunnen hinter dem Haus. Also bin ich gut bestückt!" das, das letzte Wort zweideutig war wusste ich, doch auch das ignorierte ich gekonnt. 

Ich nickte verstehend und sah ihm in die Augen, er hielt meinem Blick stand und lächelte wieder.  Das mit dem lächeln schien er anscheinend zu mögen! Ich war die erste die den Blickkontakt unterbrach.

"Weißt du kleine, du hast echt Eier in der Hose!"

"Wie meinst du das?"

"Das du dich traust ganz alleine im Wald zu Leben und das obwohl du die Gefahr darin sehr gut zu kennen scheinst! Du bist eine Kämpferin, du hast meinen Respekt!"

Ich nickte ihm zu und wenn wir schon beim Thema waren!

"Ich muss dorthin zurück, in meine Höhle meine ich. Mein Rucksack ist noch dort. Deswegen werde ich mich wahrscheinlich morgen ganz früh auf den Weg machen."

Ohne meinen Rucksack konnte ich einfach nicht weiter ziehen.

"Du bist noch nicht fit genug! Sag mir einfach wo die Höhle ist und ich hole sie für dich."

"Das schaffe ich auch alleine!" Das klang vielleicht zu schroff, doch so war ich nun mal.

"Da bin ich mir sicher, aber nicht in so einem Zustand."

"Ich brauche meinen Rucksack!"

"Ich gebe dir einen neuen?"

"Nein! Ich brauche meinen!"

"Schon gut, ich wollte nur helfen. Dann begleite ich dich. Du solltest jetzt schlafen."

Er stand auf und sah mich kurz nochmal an.

"Wie heißt du eigentlich?"

Ich schwieg!

"Ernsthaft? Du willst mir nicht deinen Namen verraten?"

"Was macht das für ein Unterschied?"

"Meine Fresse, du bist so stur das man sich manchmal beim Lebendigen Leib aufschlitzen möchte."

"Ich werde dich nicht davon abhalten, keine Sorge!"

Ich stand auf und legte mich ins Bett, hinter mir hörte ich wie er lachte.

"Willst du wenigstens nicht wissen, wie ich heiße?"

"Nein! Gute Nacht."

Ich konnte seinen Blick förmlich auf meinem Rücken spüren und für einen kurzen Moment musste ich lächeln.

 

Als ich aufwachte, ging die Sonne schon langsam auf. Ich liebte den Sonnenaufgang,  verband damit die schönen Erinnerungen die ich hatte.

Eines Morgens kam mein Vater zu mir und weckte mich auf. Obwohl ich mich mit aller Macht wehrte und einfach nur schlafen wollte, zerrte er mir dennoch nach draußen und wir gingen zu einem Berg der in der Nähe war. Ich fragte ihn wieso ich nicht schlafen durfte. Er sagte mir das ich gleich was Wunderbares sehen würde. Natürlich blieb ich stur wie immer und flehte ihn an, mich wieder zurück nach Hause zu bringen damit ich schlafen konnte. Doch er meinte nur ich soll Geduld haben.

Als wir dann schließlich den höchsten Punkt erreicht hatten, setzte er sich auf die Wiese und sah in die Dunkelheit rein.

"Vater, was machen wir den hier? Mir ist kalt lass uns gehen!"

"Komm und setze dich zu mir Hope."

Genervt ging ich zu ihm und tat was mir befohlen wurde, dann warteten wir.

"Wieso sind wir überhaupt hier?"

"Weil ich dir etwas zeigen möchte."

Mehr sagte er nicht und ich saß mit meinem Vater auf der Wiese und starrte einfach vor mich hin. Plötzlich sah ich es, den ersten Sonnenaufgang und es war magisch. Die Welt tauchte in ein wunderschönes Orange und die Sonne spiegelte sich im Fluss wieder. Ich lächelte, weil es das schönste war das ich je gesehen hatte.

"Meine Tochter, auch wenn du glaubst das es sich irgendwann nicht mehr lohnt weiter zu kämpfen, dann denke an diesen schönen Moment. Die Sonne soll dir Kraft geben und dich daran erinnern das es sich immer Lohnt zu Kämpfen! Diese Welt ist die deine Hope und wenn du sie aufgibst, dann wirst du dich selbst verlieren. Auch wenn der Schmerz manchmal unerträglich wird, denk daran niemals Aufzugeben.“

Damals wusste ich nicht was er gemeint hatte, ich war ein Kind! Ein Kind das spielte, Blödsinn anstellte und sogar meine Eltern manchmal zur Verzweiflung brachte. Doch ich wusste dass sie mich liebten und es immer tun würden. Mein Vater wusste es, er wusste was das Schicksal für mich bereit hielt und mit diesen Sätzen hatte er mich darauf Vorbereitet. Deswegen mochte ich den Sonnenaufgang, denn das war das letzte was ich mit meinem Vater erlebt hatte! Das waren seine letzten Worte gewesen: Egal was kommt, hör nie auf zu Kämpfen den die Welt ist es wert. Es ist deine Welt......es ist meine Welt!

 

Ich stand am Fenster bis die Sonne ganz aufging, dann drehte ich mich um und ging aus dem Haus raus. Ich musste meinen Rucksack finden!

"Wohin des Weges?"

Genervt drehte ich mich zu ihm um.

"Ich habe doch gesagt dass ich deine Hilfe nicht brauche!"

"Ich weiß, ich helfe dir auch nicht. Ich muss was erledigen und zwar...in dieser Richtung." Er zeigte natürlich in die Richtung wo ich hin wollte! Ich schüttelte genervt den Kopf und ging los ohne auf ihn zu achten.

Auf dem Weg zur Höhle, blieb ich kurz an dem Platz stehen wo der Wolf aufgetaucht war. Auf dem Boden verstreut lagen 5 und ein halbes Oras Körper, auf grausamster Weise verstümmelt.

Ich kniete mich zu den Oras hin und riss ihm seine Schneidezähne raus. Ein Schmuck aus Oras Zähnen war sehr selten und ich hatte die Chance sie am Markt zu verkaufen.

"Was zum Teufel machst du da?" hörte ich ihn hinter mir fragen.

"Wonach sieht das denn aus?"

"Verstehe, du packst den Oras an seinen.....ähm Zähnen!"

Ich verdrehte die Augen und holte mir auch die anderen Schneidezähne.

Dieser Wolf musste stärker gewesen sein, als ich ihn eingeschätzt hatte. Nicht alle Wölfe waren stark und zu so was fähig. Was wenn es immer noch hier war?!

"Ich glaube ich bin gerade auf ein halbes Oras getreten!"  Kam es angewidert von ihm.

"Oben oder Unten?"

"Ähm...Oben! Definitiv Oben!"

"Unten, liegt vor mir! Das gefällt mir nicht." Sprach ich meinen Gedanken versehentlich laut aus.

"Was denn?" Er kam zu mir und stellte sich neben mich.

"Das muss ein Wolf höheren Ranges gewesen sein! Ein einfacher hätte es nicht geschafft 6 Oras zu töten und das ganz alleine!" Ich sah ihn an und er nickte verstehend.

"Wölfe de Clanes, meinst du? Das ist unmöglich die halten sich nicht in diesem Gebiet auf."

Da hatte er Recht, dennoch konnte ich es mir nicht anders erklären. Obwohl....

"Naja, außer er wurde aus dem Clan rausgeworfen."

"Clan Wölfe lassen Verräter nicht am Leben!"

Ich sah ihn an.

"Du weißt viel über Wölfe!"

„Oh ich weiß mehr als du denkst kleines. Wusstest du das sich Oras nur einen Lebensgefährten beschafften und zusammen lebten bis zum Tod? Falls einer von ihnen starb wurde er von dem Lebenden gefressen.“

„Danke für die Info!“

Ich machte mich wieder auf den Weg und ließ die Oras Reste hinter mir.

Vor dem Eingang der Höhle blieb ich stehen und sah mich nach ihm um, doch von ihm war keine Spur zu sehen. Vielleicht musste er mal dringend! Ich kroch rein bis ich in die Mitte der Höhle gelang wo Platz genug war um sich hinzusetzen. Als ich meinen Rucksack sah atmete ich auf und kontrollierte den Inhalt. Es war noch da, wo ich es gelassen hatte. Ich strich mit dem Finger über die Kette. Das einzige was mir von meinen Eltern geblieben war, war diese Kette die mir mein Vater zum 9 Geburtstag geschenkt hatte. Es war eine Sonne aus Silber, mit meinem Namen das eingraviert war. Ich konnte es leider nicht tragen, weil der Verschluss kaputt ging.

Ich steckte es wieder zurück in den Rucksack und kroch aus der Höhle raus.

"Wohin bist du denn Verschwunden?"

"Ich musste mal. Hast du deinen geliebten Rucksack?"

"Ja es war noch hier, was mich nicht überrascht. Der Höhlen Eingang ist gerade mal so breit, dass ein Mensch durchkriechen kann."

"Das ist klug." Grinste er mich an.

"Ich muss jetzt los!" Ich drehte mich von ihm Weg und machte mich auf den Weg.

"Hey Moment! Wo willst denn hin?" Er klang irgendwie enttäuscht.

"Ich muss weiter."

"Und wohin?"

"Wieso interessiert dich das?"

"Du bist noch nicht gesund!"

"Ich Lebe und mir geht es gut."

"Setran!"

Verwirrt drehte ich mich zu ihm um und sah ihn fragend an.

"Mein Name ist Setran." Lächelte er und ich machte mich wieder auf den Weg in die Stadt. Doch bevor ich endgültig verschwand....

"Hope!" Auch jetzt könnte ich schwören dass er lächelte obwohl ich ihn nicht mehr sah!

 

Ich zog meine Kappe tiefer ins Gesicht um keine große Aufmerksamkeit zu erregen. Eine Frau die ganz alleine unterwegs war, war leichte ´beute´.  Ich musste Vorräte kaufen und meine Kette reparieren lassen. Hier waren sowohl halb Wölfe, auch bekannt unter Seltanen, als auch Menschen und Narmanen und machten Geschäfte. In der Stadt lebten eigentlich von jeder Spezies Wesen. Außer den Wölfen, die hatten ihr Revier im Westen und niemand durfte es betreten. Halbwölfe wurden schon im Mutterleib ausgestoßen von den Urwölfen da sie als unehrenhaft galten. Sie konnten sich nicht in einen Wolf Verwandeln, hatten jedoch Krallen und Blutrote Augen die sie kennzeichnete.

Ihre Mütter waren Menschen und ihre Väter Wölfe. Früher wurden oft Menschen Frauen von Wölfen Vergewaltigt, oftmals überlebten sie es nicht weil ihr Körper das nicht aushielt, die die überlebt hatten wurden Schwanger! Danach vermehrten sich die Seltanen untereinander und lebten unter den wenigen Menschen.

Vor einem Schmuckstand blieb ich stehen und holte meine Kette raus.

"Wie viel für eine Reparatur?"

Ich hielt dem Seltanen die Kette hin und er sah  sich das genauer an. Dann glitt sein Blick zu mir und er grinste mich dreckig an.

"1 Gold stück!"

"1 Gold Stück? Für ein Verschluss?" Ich versuchte nicht laut zu reden.

"Genau!"

Ich nahm wütend die Kette und wollte weiter gehen, wurde jedoch von ihm aufgehalten.

"Moment! Ich könnte auch eine andere Zahlungsart nehmen. Was kannst du mir den bieten?"

Ich holte aus meiner Jacken Tasche eines der Schneidezähne und zeigte es ihm.

"Oras Zahn gefällig?"

"Wie bis du denn zu einem Oras Zahn gekommen?" fragte er mich verwundert. Wie gesagt es war nicht leicht.

Ich ging auf ihn zu und beugte mich ein bisschen über den Stand und sah ihm in die Augen.

"Ich habe es ihm rausgerissen!" Das klang wie eine Drohung und schien zu funktionieren denn der dreckige Seltane wich zurück.

"Doch weil es mehr Wert ist als ein Verschluss, will ich noch dazu 3 Gold Stücke!"

"Nein!"

"Fein!"

Kaum wollte ich gehen hatte er es sich anscheinend anders überlegt.

"1 Gold stück und der Verschluss!"

"1 Gold Stück, 10 Silber Münzen UND der Verschluss!"

Er dachte angestrengt darüber nach ob es sich für ihn lohnen würde, plötzlich beugte er sich zu mir und Flüsterte verschwörerisch.

"Wie viele Oras Zähne hast du noch?"

"Das ist der einzige! Also?" die anderen musste ich mir aufheben für spätere Zeiten.

"Einverstanden! Gib es mir."

Als er die Hand ausstreckte, steckte ich den Zahn wieder in meine Jacke.

"Du kriegst es erst wenn du die Kette repariert hast!"

"Wieso sollte ich dir Vertrauen?"

"Wieso sollte ich einer Mistgeburt wie dir Vertrauen?" Zischte ich ihn an und er schien sich kurz beherrschen zu müssen! Seine Augen färbten sich kurz dunkel rot. Ich warf ihm einen Warnenden Blick zu und er beruhigte sich wieder.

"In einer Stunde, ist es fertig!" sagte er gereizt.

"Geht es nicht früher?"

"Ich habe Arbeit Mensch! Eine Stunde!"

Damit drehte er sich von mir Weg und murmelte etwas wütend vor sich hin. Ich ignorierte ihn und machte mich auf den Weg in die Kneipe. Ich hatte Hunger und meine Schulter fing an zu pochen, doch den Schmerz ignorierte ich.

 

Als ich die Kneipe betrat, wehte mir der starke Gestank in die Nase. Ich musste mich kurz beherrschen um nicht meinen Geruchssinn zu überstrapazieren! Ich setzte mich an ein Tisch und eine Leichtbekleidete Bedienung kam auf mich zu.

"Was darf ich ihnen bringen?" sagte sie gelangweilt und desinteressiert. Ich nahm ihr das nicht mal wirklich übel, wenn man in so einem Ort arbeitete verschwand das positive an einem Menschen wahrscheinlich.  

"Für mich eine warme Suppe."

"Kein Brot?"

Tja dafür reichte mein Geld im Moment nicht aus!

"Kein Brot!"

Sie notierte sich das und Verschwand zwischen den Kunden. Beim Vorbeigehen klatsche jemand ihr so Hart auf den Arsch das es mich wunderte, das sie keine Reaktion von sich gab. Sie ging einfach ihrem Job nach und tat so als wäre das nicht passiert.  Tja auch das gehörte wohl zur Arbeit dazu, aber sie konnte froh sein das sie überhaupt eine Arbeit hatte! Viele Verhungerten und lebten in armen Verhältnissen. Die Wölfe hatten ihnen fast alles genommen was sie nur nehmen konnten! Ich denke wenn ihnen die Menschen Schmecken würden, dann wäre kein einziger Mensch mehr da. Ich hasste diese Viecher über alles und bettete jeden Tag das ihre Spezies Tod Umfallen möge!

Die Frau kam ca. nach einer halben Stunde mit der Suppe und klatschte es mir auf den Tisch, ohne ein Wort zu sagen verschwand sie wieder und derselbe Typ von vorhin schlug ihr wieder auf den Arsch! Er merkte meinen Blick und fing an dreckig zu grinsen. Ich sah schnell weg und machte mich an mein Essen ran. Langsam wurde ich unruhig den der Typ starrte immer noch zu mir rüber und ich hoffte das er nicht den Fehler machte, sich an mein Tisch zu setzen!

 

Als ich fast fertig war, sah ich einen Schatten und hob meinen Kopf. Es war dieser dreckige Seltane, der sich beinhart  vor mich hinsetzte. Ich legte den Löffel zur Seite und stand auf, legte mein letztes Geld neben den Teller und wollte gehen. Als der Typ mich am Arm packte, riss ich mich von ihm Los und sah ihn warnend an.

"Hast du Hunger Süße? Soll ich für dich Brot kaufen?"

"Ich bin satt!" zischte ich in an.

Als er mich wieder am Arm packen wollte, zog ich mein Messe raus und hielt es ihm an die Kehle.

"Fass mich nochmal an und ich schlitze dir die Kehle auf!" Meine Drohung schien ihn nicht wirklich zu beeindrucken. Jeder tat das was er immer tat, essen und sich besaufen, hier und da die Bedienung begrabschen! Niemand achtete auf uns und ich wusste dass mir niemand helfen würde! Wieso sollten sie auch? Mehr als die Hälfte waren Seltanen oder Narmanen. Die Menschen mischten sich sowieso nicht ein, weil sie am Leben bleiben wollten! Plötzlich packte der Mann meine Hand, wo ich das Messer hatte und drückte es auf den Tisch. Ich schrie kurz auf und das nicht wegen meiner Hand, sondern wegen meiner Schulter! Er kam so nah an mein Gesicht, das ich seinen widerlichen Atem roch.

"Du als Drecksfrau willst mir drohen? DU?" er lachte über das gesagte so als wäre es der Witz des Jahres.

"Lass mich los, das ist meine letzte Warnung!" Knurrte ich ihn an und das führte dazu, das er noch mehr lachte.

Ich sah in diese Widerlichen Roten Augen, nahm mit meiner Freien Hand den Löffel und rammte es ihm mit voller Kraft in seine Halsschlagader!

Röchelnd und mit geschocktem Blick fiel er zurück auf den Sessel und ertrank an seinem Widerlichen Blut! Man könnte meinen dass die Gäste spätestens jetzt auf mich Aufmerksam geworden waren oder auf die verblutenden Leiche, doch jedem war es egal. Sie aßen, sie tranken und hier und da wurde eine Bedienung begrabscht!

Ich steckte das Messer wieder zurück und ging zum Ausgang. Ich hoffe nur diese Mistgeburt hat meine Kette repariert! Das mit, keine Aufmerksamkeit erregen, hatte ich bis jetzt ganz gut hinbekommen.

 

Als der Seltane am Schmuckstand mich sah, war er alles andere als erfreut was mir aber nichts ausmachte. Nettigkeit erwartete ich von keinem!

"Fertig?"

"Hier!" Er schmiss mir die Kette zu und ich sah mir den Verschluss an.  Zugegeben er hatte gute Arbeit geleistet, doch das behielt ich für mich.

"Wo ist mein Geld?" fragte ich ihn und steckte dir Kette in meinen Rucksack.

Murrend gab er mir das Versprochene und ich steckte es sofort ein! Mit so viel Geld gesehen zu werden, wäre für mich nicht von Vorteil! Ich schmiss ihm den Zahn zu und ging zu den anderen Ständen. Da Obst nicht wirklich als Vorrat geeignet war, da es schnell zu Schimmeln anfing, kaufte ich ein bisschen Brot, ein bisschen Reis und getrocknetes Fleisch.

Ich dachte darüber nach ob ich nicht doch wieder zurück zu der alten Höhle sollte, denn das war sicher, naja wen man das passierte Mal zur Seite legte. Ich hatte dort jedoch den Nachteil dass ich nicht alles genau im Blick hatte, da der Eingang ein bisschen abgegrenzt war.

Vielleicht sollte ich bis Morgen hier bleiben? Denn es wurde langsam aber sicher dunkel und der Wald war am Tag sehr Gefährlich, nachts wurde es jedoch richtig Tödlich.

Ich suchte mir eine bleibe und fand ein freies Zimmer in einer anderen Kneipe, die am Marktrand stand. Ich bezahlte für eine Nacht ohne Frühstück, 3 Silber Münzen und war ein bisschen erleichtert dass der Besitzer ein Mensch war.

"Hier ist dein Schlüssel Liebes, falls du was brauchen solltest ruf einfach nach mir." Der Mann war um die 60 Jahre alt und sah zur Abwechslung mal nicht fies aus. Ich nickte ihm dankend zu und ging die Stufen rauf.

"Oh und Liebes! Schließe deine Tür Richtig, zu deiner eigenen Sicherheit." Diesmal schenkte ich ihm ein kleines Lächeln und ging in mein Zimmer rauf das sich im zweiten und letzten Stock befand.

Ich tat was der Mann mir gesagt hatte und klemmte noch zur Sicherheit einen Sessel dazwischen. Im Zimmer befand sich ein Bett, ein kleiner Schrank und ein kleiner Tisch. Neben dem Bett war ein Waschbecken gefüllt mit Wasser. Als ich das Wasser sah kam mir der Gedanke dass ich mal wieder zum Wasserfall musste um mich zu waschen. Ich hatte auch ein Fenster, was ein sehr großer Vorteil war. Falls was passieren sollte, hätte ich einen Notausgang! So wie ich das Zimmer betreten hatte legte ich mich auf das Bett, das alles andere als bequem war. Vielleicht hatte ich mich an den harten und steinigen Höhlen Boden gewöhnt und konnte einfach nicht anders! Nicht mal die Schuhe hatte ich ausgezogen, denn man wusste nie was passieren würde. Vielleicht musste ich dringen abhauen und es wäre kein Vorteil für mich wenn ich mich mit meinen Stiefel auseinander setzten musste, statt mich auf die Gefahr zu konzentrieren! Das lenkte einen eben ab. Nur die Kappe zog ich aus und schmiss es auf den Tisch.

 

Lange starrte ich zur Decke und konnte einfach nicht schlafen, weswegen ich Aufstand und zum Fenster ging. Alles war ruhig nur ein paar Straßenlaternen brannten. Ich machte das Fenster auf und sah zum Mond, das mit seiner vollen Pracht herabschien. Es war schön keine Frage, doch der Sonnenaufgang ist und bleibt mein Liebling. Die Zeit wo die Monster in ihre Höhlen krochen und die Schatten durch das Licht besiegt wurden. Sobald die Sonne unterging hatte ich bedrückendes Gefühl. Würde ich den nächsten Sonnenaufgang erleben? Das war die Frage die ich mir stellte, bevor ich die Augen schloss. Ich nahm einen tiefen Atemzug und ließ das Fenster offen. Aus meinem Rucksack holte ich meine Kette raus und strich mit dem Finger drüber.

"Ich vermisse euch so sehr!" Flüsterte ich in die einsame stille rein. Ich konnte mich noch genau an die Nacht erinnern, die für mich ein Alptraum wurde und mir alles nahm was ich liebte…meine Eltern!

 

Nachdem ich meinen ersten Sonnenaufgang mit meinem Vater genossen hatte, gingen wir wieder zurück. Meine Mutter schien ein bisschen wütend auf uns beide zu sein, weil sie sich sorgen gemacht hatte.

"Weißt du was Mami? Morgen in der Früh gehen wir alle zusammen." Wie naiv ich doch war!

Wir aßen zu Frühstück und mein Vater machte sich auf den Weg zur Arbeit. Er war ein Bergarbeiter und kam meistens spät nach Hause, dennoch hatte er sich immer Zeit für mich genommen. An diesem Abend musste mein Vater wieder länger als geplant arbeiten. Das machte mich traurig, weil ich ohne eine Gute Nacht Geschichte ins Bett musste.

"Ich kann es dir doch vorlesen Schatz?" Hatte meine Mutter lächelnd gemeint.

"Nein Mami,  Vater kann das besser!" Hatte ich stur geantwortet.

"Hmm, wieso das denn?" Hatte sie gespielt, beleidigt gefragt.

"Vater macht die lustigen Geräusche."

Meine Mutter hatte laut gelacht und genickt.

"Oh ja das ist wahr, dein Vater ist ein Experte darin. Okay dann musst du wohl heute ohne Geschichte einschlafen meine liebe Tochter."

Sie hatte sich zu mir gebeugt und mir ein Kuss gegeben.

"Ich liebe dich Hope, träume was Schönes meine wunderschöne Tochter."

Ich hätte ihr antworten sollen, ich hätte ihr sagen müssen dass ich sie auch liebte und zwar über alles, doch ich hielt den Mund!

Ein lautes Geräusch hatte mich in dieser Nacht geweckt. Gerade als ich nach meiner Mutter rufen wollte kam sie reingestürmt.

"Mami wieso weinst du?" Voller Angst in den Augen hatte sie mich aus dem Zimmer raus gezogen und ins Keller gebracht.

"Hope liebes du musst mir genau zuhören, Versprich mir das du mir genau zu hörst!" Sagte sie immer und immer wieder, ich bekam Angst und fing auch an zu weinen.  So hatte ich meine Mutter noch nie erlebt!

"Wo ist Vater?" hatte ich ängstlich gefragt, doch sie antwortete mir nicht.

"Hope sieh mich an! Sobald ich diese Tür zumache verschwindest du aus diesem Fenster okay? Hope hörst du mir zu?!"

"Mami du tust mir weh!"

Der Lärm wurde lauter und meine Mutter, nahm mein Gesicht zwischen ihre Hände.

"Hope sobald ich die Tür schließe, kletterst du durch das Fenster und läufst in den Wald rein! Du läufst so schnell du kannst und versteckst dich in der Höhle wo du mit Vater mal warst! Kannst du dich daran erinnern?" Verstört hatte ich genickt und meine Mutter wollte das ich es Wiederholte und das tat ich auch! Sie gab mir einen letzten Kuss und dann verschwand sie, ich sah meine Mutter das letzte Mal!

Als sie die Tür schloss, tat ich nicht gleich das was sie gesagt hatte. Ich ging zur Tür und horchte. Es war eine fremde Männerstimme.

"Wen haben wir denn hier! Ich wette dein Mann konnte es dir nie richtig besorgen! Ich zeige dir wie das richtig geht." Hatte er dreckig gelacht.

Ich hörte ein Schrei, ein Schrei von meiner Mutter dass ich niemals vergessen würde! Endlich hatten sich meine Beine bewegt und ich tat was mir meine Mutter gesagt hatte.

 

"Ich liebe dich Mutter!" Flüsterte ich und konnte die Träne nicht aufhalten die mir über das Gesicht rann. Ich strich ein letztes Mal über die Kette und legte es mir um den Hals. Wütend über meine Schwäche, ging ich zum Waschbecken und steckte meinen Kopf rein. Dieser kurzer Schock führte mich wieder in die Realität. Als ich in den Spiegel sah, versuchte ich mit aller Kraft den Gedanken zu verschieben, dass ich meiner Mutter sehr ähnelte. Ich hatte ihre braunen Augen und die langen glatten schwarzen Haare. Volle Lippen und lange Wimpern, so wie sie. Ich war ihr wie aus dem Gesicht geschnitten, deswegen mochte ich keine Spiegel! Sie erinnerten mich zu sehr an das was ich auf grausamer Art und Weise verloren hatte!

Ich legte mich wieder zurück ins Bett, damit ich wenigstens ein paar Stunden schlafen konnte doch kaum hatte ich mich hingelegt, hörte ich einen Schrei!

Ich lief zum Fenster und hörte genauer hin. Gerade als ich das Fenster schließen wollte, hörte ich wieder einen Schrei! Ich packte meinen Rucksack und legte es unters Bett, doch davor nahm ich das Messer. Dieser Schrei war nicht Menschlich gewesen, dieser Schrei kam von einem Oras! Ich schloss die Tür auf und lief nach draußen. Währenddessen wurden viele auf diesen Schrei aufmerksam und sahen neugierig aus ihrem Fenster.

Auf der Straße blieb ich kurz stehen und versuchte mich zu orientieren, dann lief ich zum Markt Eingang. Mitten am Platz blieb ich stocksteif stehen und sah zur der Frauen Leiche, wenigstens das was von ihr noch übrig war. Um mich herum versammelten sich langsam Seltanen und Menschen.

"Wie schrecklich! Welches Monster war das." Sagte eine Frau zu meiner Linken. Ich ignorierte sie und ging auf die Frauen Leiche zu. Sie wurde in Stücke gerissen.

Ihr Oberkörper lag in der Mitte, jeweils ein Arm links und rechts schräg zum Oberkörper, ihre Beine lagen wie ihre Arme nur Spiegelverkehrt.

Ihr Brustkorb wurde aufgerissen, das Herz  und die Gedärme wurden  entfernt. Doch weder Herz noch Darm waren zu sehen.

"Wo ist ihr Kopf!" Ich stellte mir die Frage eigentlich selbst, doch ein Seltane antwortete mir.

"Oben!"

Ich sah rauf zu der Straßenlaterne und hatte Mühe mich nicht zu übergeben! Ihre Augen wurden entfernt und als wäre das alles nicht schlimm genug hatte man ihr den Darm durch den Mund gezogen und sie oben aufgehängt.

Ich wich zurück und schluckte immer wieder um gegen die Übelkeit anzukämpfen.

"Oh mein Gott, wer macht so was!" Fragte weinend eine andere Frau.

Ich hatte bis jetzt kein Monster  gesehen der zu so was fähig war.

"Das war ein Oras was sonst!" Schrie ein Seltane.

"Nein! Das war etwas, das keiner von uns je gesehen hat!" Mit diesen Worten machte ich mich wieder auf den Weg zurück.

Ein Oras würde seine Beute nicht verschwenden, abgesehen davon würde es sich nicht trauen die Stadt anzugreifen. Ein Saws?! Nein sie liebten es zwar zu foltern, dennoch würden sie ebenfalls die Beute nicht verschwenden. Außerdem ließen sich ein Saws beim Fressen Zeit und wären nicht in der Lage gewesen in so einer kurzen Zeit, soviel anzurichten.

"Was ist denn los?" Fragte der alter Mann, ohne ihm eine Antwort zu geben ging ich rauf und schloss die Zimmertür und auch gleich das Fenster.

Ein Wolf vielleicht? Obwohl die Wölfe es auch genossen ihre Opfer zu Foltern, war das nicht ihre Art!

"Mein Gott Hope! Alle Monster genießen es zu töten."

Außerdem war die Stadt nicht ihr Territorium!

"Was dann! Ein Infizierter?!" Nein, wenn es ein Infizierter gewesen war, dann würden jetzt mehrere von ihnen die Stadt unsicher machen und es wären viele Leichen gewesen. Infizierte waren besessen vom Fressen und konnten ihre Gier nie ganz stillen! Außerdem wurde viele Infizierte von den Wölfen gejagt und getötet. Die Wölfe hatten das nicht aus Nächstenliebe getan, auch sie mussten viele Verluste erleiden da die Infizierten in Rudel jagten und die Wolfs Dörfer angegriffen hatten.
Die hatten keine Angst gehabt vor den Wölfen! Ich wusste einfach nicht mehr weiter, wenn es nicht diese Monster waren, welches war es dann?! Ich hatte mich nicht getäuscht, es war Oras Schrei gewesen. Doch wieso wusste ich dass es nie im Leben ein Oras sein konnte?!

Müde rieb ich mir durchs  Gesicht und legte mich hin, schlaf musste einfach sein. Denn eine kleine Ablenkung, könnte böse folgen mit sich ziehen. Deswegen schloss ich die Augen und versuchte zu schlafen, doch dieses Bild verfolgte mich auch in meinen Träumen!

Kapitel 3

Ich wusste dass ich nicht alleine war, ich konnte diese starke Aura fühlen. Dennoch verhielt ich mich ruhig und tat so als würde ich noch schlafen. Ich suchte langsam nach dem Messer, das ich unter dem Kissen versteckt hatte. Doch meine Hand griff ins leere.

"Suchst du das hier." Kam es von dem Fremden Mann der es irgendwie geschafft hatte in mein Zimmer rein zu kommen! Er hatte anscheinend gewusst dass ich nur so tat als würde ich schlafen! Ich setzte mich auf und sah ihm mit voller Hass in die Augen. In so einem Zustand wäre es sinnlos eine Kampfposition einzunehmen. Denn noch bevor ich richtig aufstehen könnte, würde ich von ihm überwältigt werden. Unbeeindruckt sah ich ihm in die Augen. Er hatte es sich auf dem Sessel bequem gemacht und drehte mein Messer hin und her. Als er mir tief in die Augen sah, wusste ich was er war! Er hielt meinem Blick stand und grinste. Ich warf einen kurzen Blick zur Tür.

"Lass es schön bleiben Menschenfrau!"

"Oder was?!" Knurrte ich ihn an.

"Oder ich bringe dich mit deinem eigenen Messer um!"

Angewidert und voller Hass sah ich in diese Menschlichen Augen! Doch er war kein Mensch das wusste ich.

"Was jetzt?" wenn er mich umbringen wollte, dann sollte er es tun. Ich hatte nicht den ganzen Tag Zeit!

„Ich habe nach dir gesucht! Dein Kampf gegen diesen Oras hat mich sehr....aufgegeilt muss ich zugeben!" grinste er und legte mein Messer auf den Tisch.

"Geil dich wo anders auf Wolf!" Zischte ich ihm Drohend zu, doch das schien ihn nicht wirklich zu beeindrucken. Ganz im Gegenteil, meine Art belustigte ihn anscheinend, doch ich war nicht seine Unterhaltung!  Das war also der Wolf, den ich im Wald gesehen hatte.

Das war der Wolf, der es geschafft hatte 6 Oras umzubringen. Natürlich hätte ich nicht wirklich eine Chance gegen ihn, er war ein Wolf aus dem Clan da sah man ihm an. Dennoch war das eben mein Motto: Kämpfe bis zum Tod!

"Was! Willst! Du!"

"Dich!"

Ich versuchte irgendwie ruhig rüber zu kommen, doch im inneren Tobte sich alles. Nur bei dem Gedanken wurde mir schlecht und ich hatte das Gefühl das ich nicht richtig atmen konnte. Nie im Leben würde ich so was zu lassen, nie im Leben würde ich zulassen das er mich berührte!

"Lieber sterbe ich!"

"Ja ich habe mir schon gedacht dass du das sagst."

Langsam stand ich auf und er tat es mir gleich.

"Du weist das du keine Chance gegen mich hast und du weist auch das die da unten dir nicht zur Hilfe eilen werden!"

"Das ist mir bewusst Wolf! Dennoch werde ich mich bis zum letzten Atemzug währen! Das solltest du kapieren!

"Was anderes würde ich auch nicht von dir erwarten Menschenfrau." Dass er so sprach, als wüsste er wer ich bin machte mich wütend!

Als er langsam auf mich zukam spannte ich mich an und wollte ihm eine Verpassen. Doch noch bevor es dazu kam, packte er mich ohne Mühe und drückte mich gegen die Wand.

"Provoziere mich nicht Menschenfrau!" Knurrte er mich an und drückte sich mit seiner ganzen Kraft gegen mich.

"Oder was?" Knurrte ich wieder zurück und schlug ihm mit meinem Hinterkopf so fest gegen seine Nase das ein knacken zu hören war! Ich nutzte diese Gelegenheit und stemmte mich mit den Füßen an der Wand ab. Das führte dazu das er kurz das Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel, ich landete auf ihn jedoch rollte ich mich schnell weg und wollte zur Tür laufen.

Ich spürte eine Hand das sich um mein Bein schloss und das nächste war der Boden auf dem ich landete. Er rappelte sich auf und drehte mich auf den Rücken. Bevor er meine Hände packen konnte schlug ich ihm auf seine blutende Nase und versuchte mich zu befreien. Doch da er mit seinem ganzen Gewicht auf mir lag, war das fast unmöglich. Er packte meine Hände und drückte sie auf den Boden. Ich währte und wandte mich unter ihm, doch das nützte nichts!

"Ja, mach nur weiter so." Flüsterte er mir ins Ohr. Das schien ihn noch mehr anzumachen!

"Lass mich los!" schrie ich  und gab nicht auf. Immer noch versuchte ich ihn mit meinem Knie zu treffen,  doch das war unmöglich! Ich war eingesperrt unter ihm und das machte mich noch wütender.

"Freiwillig oder mit Gewalt, es liegt bei dir!"

Ich sah ihn mit vollem Hass in die Augen! Schon dass wir uns in diesem Zustand befanden und dass er mich anfasste, drehte mir den Magen um! Ich will gar nicht wissen was  passiert wenn er…..

"Lieber sterbe ich!" Er sagte nichts sondern starrte mich nur grinsend an, doch dann änderte sich etwas in seinem Gesicht!

"Du bist wirklich eine Kämpferin Menschenfrau! Dafür hast du meinen Respekt."

Ich fragte mich wieso mir das in letzter Zeit jeder sagte! Das Blut rann von seiner Nase und tropfte auf mein Gesicht! Angewidert drehte ich mein Gesicht zur Seite.

Plötzlich ließ er mich los und stand auf. Ich rappelte mich sofort hoch und griff als erstes zu meinem Messer. Was mich irritierte war, das er mir einfach so seinen Rücken zu kehrte um sich das Blut aus dem Gesicht zu waschen. Das war meine Chance, dennoch blieb ich verwirrt wo ich war. Seelenruhig trocknete er sich ab.

Er schien nicht vor einem Angriff Angst zu haben und ich fragte mich selbst wieso ich diese Gelegenheit nicht nutzte! Toter Wolf, guter Wolf!

"Du solltest nicht ganz alleine im Wald Leben!" Kam es von ihm immer noch mit dem Rücken zu mir gewandt.

"Der Wald ist Gefährlich! Du hattest Glück das ich da war." Endlich drehte er sich zu mir um und auch seine Haltung hatte sich geändert.  Das meinte er ernst und nicht spöttisches war mehr in seinem Gesicht zu sehen.

"Der Wald war immer gefährlich!"

Er nickte und sah mir tief in die Augen. Er schien etwas in meinem Blick bemerkt zu haben und ich wusste auch was! Immer noch sah ich ihn hasserfüllt und ohne Angst in die Augen.

"Stimmt, aber diesmal ist es was anderes!"

"Und was sollte das sein?"

"Etwas Grausames!"

Ich musste an die arme Frau von Gestern denken.

„Es gibt bereits etwas grausames!“ er schien zu wissen dass ich seine Spezies meinte.

"Du solltest aufpassen!"

"Das geht dich ja wohl nichts an Wolf!" Zischte ich und hob das Messer.

"Ich wollte dich nur warnen!"

"Ja klar! Vorhin wolltest du was ganz anderes!"

"Das habe ich nicht ernst gemeint, das sollte ein kleiner Scherz sein." Grinste er wieder.

Sehr witzig! Ich konnte nicht fassen dass ich mit einem Wolf 'Smalltalk' machte!

"Verschwinde!"

"Ich werde das Gefühl nicht los, das du was gegen Wölfe hast! Einen Dank habe ich wenigstens verdient!"

"Für was denn Wolf?" fragte ich voller Spott!

"Könntest du bitte aufhören das Wort 'Wolf' so zu betonen? Das verletzt meine Gefühle!" Grinste er mich wieder an. Ich würde ihm am liebsten dieses Grinsen aus dem Gesicht prügeln!

"Dafür das ich dein Leben gerettet habe Menschenfrau!"

"Ich habe dich nicht darum gebeten….Wolf!" ich betonte das Wort absichtlich wieder.

Er schüttelte genervt den Kopf und ging zur Tür.

"Das ist deine Sache, ich habe dich gewarnt!" Damit verschwand er.

 

Schlimm genug dass er mein Wasser verschmutzt hatte, noch dazu sah er sich als Retter! Das ich nicht lache, seine Ego war noch schlimmer als seine Art. Doch  Wölfe waren nun mal so. Sie waren an der Spitze der Nahrungskette und jeder musste nach ihrer Pfeife tanzen. Sie bekamen zweimal im Jahr die Hälfte von all dem was die Menschen und Narmanen verdienten, so zu sagen als Geschenk! Die Wölfe hatten ihnen angeboten dass sie die Monster von ihnen fernhielten. Ich atmete tief aus und stützte mich an dem Tisch, denn mir wurde plötzlich schwindelig. Auch Kopfschmerzen bekam ich, kein Wunder die letzten zwei Tage waren sehr anstrengend gewesen! Ich ging zu meinem Rucksack und kontrollierte den Inhalt, er hatte nichts mitgehen lassen. Das war natürlich unnötig gewesen, denn er war kein Dieb. Mir stellte sich die Frage wieso ein Clan Wolf in die Stadt kam und das nach dem eine Frau auf grausamste Weise verstümmelt wurde! Ich musste von hier Verschwinden, das er wusste wo ich war und das beunruhigte mich. Dennoch war ich Verwirrt, er hatte mir nicht wirklich was getan und das obwohl ich ihm die Nase gebrochen hatte! Obwohl Wölfe eigentlich keinen Grund brauchten einem Menschen weh zu tun, dennoch war der hier irgendwie….anders.

„Schwachsinn! Sie sind alle Mörder!“ zischte ich in den leeren Raum rein und packte meine Sachen. Ich musste dringend wieder in den Wald. Da fühlte ich mich eben sicher!

Ich nickte dem Besitzer dankend zu und machte mich auf den Weg zum Wasserfall. Kurz vor dem Markteingang blieb ich stehen und sah noch mal zum Platz. Die Leiche wurde weggebracht und der Boden mit Wasser geschrubbt um zu vergessen was hier passiert war.  Jeder ging wieder seiner Arbeit nach, naja was sollten sie auch sonst tun?

Ich machte mich auf den Weg. Nach einer Stunde konnte ich den Wasserfall schon hören und lächelte. Endlich würde ich diesen Stadt Gestank loswerden und natürlich diesen Gestank von dem Wolf! Ja die Stadt war sicherer als der Wald, dennoch waren die Menschen und Narmanen für mich nichts weiter als Puppen, deren Besitzer die Wölfe waren. Wenn sich alle zusammentun würden, dann wären sie endlich frei. Doch jeder von ihnen war ein Feigling und nichts weiter als Sklaven! Sie waren alle schwach, das war der Grund wieso ich nicht unter ihnen Leben wollte!

Am Wasserfall angekommen legte ich mein Rucksack auf den Boden und zog mich aus. Auch wenn sich hier nicht viele Monster aufhielten, war es nicht minder Gefährlich. Deswegen nahm ich auch gleich mein Messer mit. Ich ging so weit rein, bis nur noch mein Oberkörper draußen war. Ich klemmte das Messer zwischen meine Zähne und fing an mich zu waschen. Das kühle Wasser fühlte sich gut auf meiner Haut an. Trotz allem sah ich mich immer wieder um und horchte Konzentrieret in die Stille rein. Ich musste auf der Hut sein, das hatte mich der Wald als erstes gelehrt! Niemals konnte ich mir mit aller Kraft versichern lassen, dass ich in Sicherheit war. Ich legte meinen Verband ab um auch meine Wunde zu säubern. Setran hatte meine Wunde zugenäht und ich musste dringend ein paar Treskblüten finden, um meine Wunde vor einer Infektion zu schützen.  Treskblüten waren eher an der Grenze der Greenzone zu finden, das machte es schwierig für mich. Auch wenn ich mich jetzt auf den Weg machte, würde ich erst nach Sonnenuntergang am Ufer ankommen. Das wiederum machte es für mich gefährlicher, da ich mich am Ufer nicht richtig auskannte und schnell angegriffen werden konnte. Außerdem wusste ich nicht wo ich übernachten sollte, denn ich konnte nicht mitten in der Nacht im Wald spazieren!

„Vielleicht hat Setran was?!“ sagte ich laut zu mir selbst und schüttelte gleich den Kopf. Nur weil er mir einmal geholfen hatte hieß das nicht dass er mein Freund war! Aber ich hatte auch viele Bücher bei ihm gesehen, er schien wirklich viel zu lesen und zu wissen. Vielleicht wusste er ja auch was diese Frau ermordet hatte?

Fertig gewaschen ging ich aus dem Wasser und zog mich schnell an. Auf dem Weg in die Höhle grübelte ich immer noch darüber nach ob ich wirklich zu ihm sollte oder nicht! Ich hatte mich für die Höhle entschieden wo ich angegriffen wurde, von da aus war es nicht mehr weit zu Setran.

Als ich ankam war es schon mittags und die Sonne war heute echt nicht auszuhalten. Sie schien wie Feuer auf meiner Haut zu brennen und irgendwie verschwanden die Kopfschmerzen und das Schwindelgefühl nicht! Als mir einfiel das der Wolf ja auch diese Höhle kannte, entschied ich mich doch zu Setran zu gehen. Vor seinem Haus blieb ich stehen und schrie seinen Namen laut raus, damit er wusste dass ich es war. Doch eine Antwort bekam ich nicht, vielleicht war er nicht zuhause? Gerade als ich umkehren wollte ging die Tür auf und ein lächelnder Setran stand davor.

„Na wen haben wir denn da? Komm rein.“

Unsicher ging ich rein und stellte meinen Rucksack auf das Sofa. Ich sah ihn an und wartete auf die Frage was ich denn hier machte, doch stattdessen sagte er etwas was mich noch mehr verwirrte.

„Ich habe gerade gekocht, komm lass uns was essen.“

Weiterhin Verwirrt folgte ich ihm in die Küche und setzte mich an den Esstisch. Er stellte mir einen vollen Teller mit Eintopf und setzte sich zu mir. Ich stand auf und holte aus meinem Rucksack das Brot das ich im Markt gekauft hatte. Ich teile es in zwei Hälften und gab ihm die eine Hälfte.

Er nickte mir lächelnd zu und still aßen wir zu ende. Fertig gegessen gingen wir ins Wohnzimmer und ich setzte mich auf das Sofa.

„Du warst also in der Stadt?“

Als Antwort nickte ich und ließ ihn nicht aus den Augen.

„Und ist was spannendes passiert?“

Obwohl er mir bis jetzt nichts Böses getan hatte, konnte ich ihm dennoch nicht zu hundert Prozent vertrauen. Doch das hieß nicht, dass ich seine Hilfe bis jetzt nicht schätzte. Niemand war je so nett zu mir gewesen.

„Naja lass es mich zusammenfassen. Ich habe einen Schmuckhändler bedroht, einen Seltanen umgebracht und einem Wolf die Nase gebrochen! Oh und mitten in der Nacht eine Frauen Leiche gefunden die in Stücke gerissen wurde.“

Geschockt sah er mir in die Augen.

„Du hast einen Wolf verprügelt und lebst noch?“ dann fing er an zu lachen.

„Der Rest scheint dich nicht zu überraschen.“

„Es wäre nicht die Stadt, wenn es mindestens keine drei Leichen geben würde. So ist es nun mal. Im ernst! Was hat es mit dem Wolf auf sich?“

Ich lehnte mich müde zurück und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Ich war ausgelaugt, außerdem fing meine Schulter an immer mehr zu schmerzen.

„Sag mal hast du blaue Blüten?“ so nannte man die Treskblüten auch, ihre Farbe machte sie einzigartig, von dem frischen Duft das sie aussprühten rede ich nicht mal.

„Deine Schulter?“ fragte er besorgt und ich nickte. Als er mir ins Gesicht fassen wollte, schlug ich ihm die Hand weg und stand mit einem Ruck auf.

„Hey ruhig kleines, ich will nur kontrollieren ob du Fieber hast.“

„Nenn mich nicht so!“ knurrte ich ihn an und setzte mich wieder zurück. Er könnte recht haben, ich fühlte mich nicht wirklich fit, deswegen ließ ich zu das er seine Hand auf meine Stirn drückte. Seinem Gesichtsausdruck nach, schien ich wohl langsam wirklich krank zu werden. Das war nicht gut, krank sein bedeutete Schwäche und Schwäche konnte ich mir nicht erlauben. Außerdem hasste ich es!

„Zuerst reinigen wir deine Wunde, dann werde ich dir ein Tee machen!“  er ging wieder in die Küche und ich legte mich hin. Ich wollte ihm ja danken wirklich, doch ich war sehr stur und irgendwie kam dieses Wort nicht über meine Lippen.

Als er mich an der Schulter berührte zucke ich zusammen und wollte aufstehen doch er drückte mich wieder zurück.

„Ich bin es nur Hope! Lass uns deine Wunden versorgen, denn wenn es sich entzündet würde das für dich schlimm enden.“

Ich nickte ihm zu und setze mich hin. Er half mir mein Oberteil auszuziehen und war geschockt als er meine Schulter ohne Verband sah.

„Sag mal hast du sie noch alle?“

Er reinigte meine Wunde und schmierte etwas von seiner Salbe drauf. Es roch wirklich gut und kurz schloss ich die Augen und zog den Geruch tiefer durch meine Nase. Blaue Blüten wirkten auch auf den Geist beruhigend. Fertig, lehnte er sich zurück und begutachtete sein Werk. Er nickte zufrieden und gab mir dann den Tee. Als mir der Geruch zur Nase stieg musste ich kurz würgen.

„Das stinkt Scheiße!“

„Dennoch wirst du es trinken!“

„Was ist da drinnen?“

„Kann ich nicht sagen, Familiengeheimnis. Na los trink, dann leg dich wieder schlafen.“

Ich versuchte möglichst nicht durch die Nase zu atmen, denn dieser Gestank war echt zu schlimm. Ich würgte es runter und gab ihm die leere Tasse, dann legte ich mich hin und schloss meine Augen.

 

An die nächsten drei Tage konnte ich mich nicht mehr richtig erinnern. Setran hatte mir gesagt das ich des Öfteren das Bewusstsein verloren hatte und mein Fieber gestern gefährlich hoch gestiegen ist. Doch heute fühlte ich mich wieder gut.

„Essenszeit.“ Rief er aus der Küche und ich ging zu ihm. Heute gab es wieder Suppe und Brot. Ich sah ihn fragend an.

„Ich war in der Stadt gestern.“

Er war in die Stadt gegangen nur damit ich Brot essen konnte, das war….nett! Ich lächelte und sah ihn dankend an, doch natürlich tat ich das als er gerade nicht in meine Richtung sah. Fertig gegessen setzten wir uns auf das Sofa und Setran gab mir wieder diesen widerlichen  Tee, das ich trinken musste.

„Seit wann bist du alleine?“

Meine Frage schien ihn kurz zu verwirren und er dachte darüber nach ob er mir seine Geschichte erzählen sollte.

„Ich war eigentlich immer alleine.“

„Wie meinst du das?“

„Aufgewachsen bin ich bei meinem Onkel. Er hat gemeint das meine Eltern….zu infizierten wurden.“ Er stand kurz auf und drehte mir den Rücken und ich sah eine Wunde auf seinem Rücken.  Es sah wie eine Bisswunde aus! Das hatte ich bei unserer ersten Begegnung nicht bemerkt und das obwohl er nackt war!

„Das war meine Mutter! Das hat mir wenigstens mein Onkel gesagt. Nach dem die Infektion sie mutiert hatte, hat sie mich angegriffen.“

Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, also schwieg ich.

„Meine Mutter hatte mich anscheinend zum fressen gerne.“ Er lachte kurz auf, doch ich sah die Trauer in seinen blauen Augen. Ich wusste echt nicht wie ich mich verhalten sollte, was tat man in so einer Situation?

„Als ich dann 18 wurde, verließ ich meinen Onkel und fand dieses Haus hier.“ Beendete er seine Geschichte.

„Es ist schön hier.“

„Danke! Also was hat es mit diesem Wolf auf sich?“

„Es war der Wolf, den ich im Wald gesehen hatte.“

„Wie hat er dich gefunden?“

„Anscheinend hat er nach mir gesucht!“

„Aber wieso hat er dich am Leben gelassen.“

Das war die Frage die ich mir auch immer wieder gestellt hatte, doch die Antwort wusste ich nicht.

„Was wollte er dann von dir?“ fragte er weiter.

Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

„Oh verstehe. Du hast ihm stattdessen als Antwort die Nase gebrochen.“ Grinste er und war wieder der Alte.

„Er wollte es so.“

„Er war also ein Clan Wolf der es geschafft hat zu fliehen!“

„Nein! Seine Kleidung und seine Art, das passt einfach nicht zu einem Verstoßenen.“ Er stellte die Frage, bei dem wir beide die Antwort nicht kannte.

„Was macht ein Clan Wolf  zuerst im Wald und später in der Stadt! Was zum Teufel geht hier vor sich!“

Ich erzählte ihm von der Frauen Leiche und fragte ihn ob er vielleicht wüsste was es sein könnte.

„Nein! Ich wüsste nichts was in so einer kurzen Zeit zu so was fähig wäre!“

„Das gefällt mir nicht, was wenn es eine neue Mutation ist! Was wenn es stärker als alles andere ist das wir kennen.“

„Das ist nicht die Frage die du dir stellen solltest Hope!“

Ich warf ihm einen verwirrten Blick zu.

„Die eigentliche Frage ist, wieso es eine Botschaft dalässt!“

Er hatte die Frau nicht gefressen und gewöhnlich taten das  die Monster,  es war einfach ihre Art. Doch dieses hier hatte die Frau umgebracht und mitten am Markt Platz ausgeweidet!

„Ich sage das jetzt auf die Gefahr hin dass du  mich umbringst, doch dieser Wolf hat Recht Hope! Irgendetwas Gefährliches geht hier vor sich. Du solltest nicht alleine durch die Wälder ziehen!“ er klang wirklich besorgt.

Ich rieb mir müde durchs Gesicht und dachte angestrengt nach. Was sollte ich jetzt bloß machen? Er hatte Recht es war nicht sicher, nicht solange ich nicht wusste was das gewesen war. Da fiel mir etwas ein.

„Was wenn ich es finde und umbringe!“

„Das nennt sich bei dir also Problemlösung?“

„Ich werde mich nicht verstecken wie ein Feigling Setran!“

„Ist ja gut Kleines. Doch da stellt sich die Frage wie du es finden wirst?“

„Der Wolf wusste mehr als er von sich preisgab.“ Vielleicht sollte ich ihn mal fragen?

„Ja klar und er wird es dir auch mit Sicherheit sagen!“

Ich glaubte es ja selbst nicht, doch fragen würde nicht schaden. Wenn er mich töten wollte, hätte er des Öfteren die Gelegenheit dazu gehabt! Auch wenn er mir gesagt hatte dass er nach mir gesucht hat, glaubte ich nicht das dass der einzige Grund war. Denn wirklich Interesse an mir hatte er nicht gezeigt.

„Ich hole es schon aus ihm raus!“

„Kleine, ich habe manchmal das Gefühl das du dich Absichtlich in Gefahr begibst.“ Er schüttelte den Kopf und fing an irgendwas zusammen zu packen.

„Was soll das?“

„Ich komm mit dir.“

„Das ist nicht nötig Setran!“

„Ich werde nicht zulassen dass du dich alleine mit diesem Wolf triffst!“

„Wieso?“

„Wieso was?“

„Wieso tust du das alles?“

„Oh Mann kleine komm mir nicht wieder so! Ich dachte das hätten wir geklärt.“

„Ich will es wissen!“

Er drehte sich zu mir um und sah mir tief in die Augen, dann lächelte er.

„Du siehst meiner Schwester sehr ähnlich weist du das. Man findet nicht oft nette Menschen, naja eigentlich findet man überhaupt sehr selten Menschen!“

„Du findest mich nett?“ und das nach all dem wie ich zu ihm war!

„Oh Nein nicht dich, aber vielleicht finde ich in der Stadt jemanden der nett ist.“

Ich grinste ihn an und schüttelte belustigt den Kopf. Ich musste schon zu geben, es war mal eine nette Abwechslung sich nicht mehr ganz alleine zu fühlen.

„Danke Setran!“

„Was, wie bitte? Wie war das?“

„Übertreibe es nicht!“ warnte ich ihn halbherzig.

„Weist du Kleine, du gibst dich nach draußen hin als taff und kaltherzig aus. Doch dein Herz ist auf dem rechten Fleck. Das habe ich bemerkt, als ich dich das erste Mal gesehen habe.“

„Jetzt wird es mir zu viel!“ Ich stand auf und packte mein Rucksack, während Setran vor sich hin lachte.  Wer weiß, vielleicht werden wir eines Tages gute Freunde!

 

„Das ist irgendwie komisch.“ Setran beugte sich runter und sah sich die Fußabdrücke an. Ich ging zu ihm und sah es auch.

„Wolf!“ kam es aus uns beiden gleichzeitig.

„Was machen die hier?!“

„Ich weiße es nicht, ich weiß nicht was diese Viecher wieder vorhaben.“ 

Wir gingen tiefer in den Wald rein und hielten an weil Setran unbedingt den Hasen kriegen wollte den er gesehen hatte. Er meinte Fell verkaufe sich sehr gut im Markt, da hatte er nicht Unrecht. Jedoch wollte ich mich nicht im Wald aufhalten wenn die Sonne unterging, also sagte ich ihm dass er sich beeilen soll.

„Ich bin ein guter Jäger kleines gib mir 5 Minuten!“ damit verschwand er aus meinem Sichtfeld und ich setzte mich auf die Wiese, während ich auf ihn wartete. Als er dann endlich nach einer halben Stunde kam warf ich ihm einen vielsagenden Blick zu.

„Von wegen 5 Minuten!“ knurrte ich ihn an, doch er hatte es geschafft und stopfte den Hasen in seine Tasche.

Als wir in der Stadt ankamen, ging gerade die Sonne unter.

„Wo sollen wir anfangen zu suchen?“

Statt einer Antwort ging ich geradewegs in die Kneipe. Irgendwer musste den Wolf gesehen haben, also fragte ich mich um. Schließlich gab ich einem Seltanen zwei Silbermünzen und er sagte mir er habe ihn in der Früh im Osten gesehen.

Als ich am Tisch ankam gönnte sich Setran ein Gesöff und sah mich fragend an.

„Anscheinend ist er im Osten.“

„Dort ist ein Narmanen Dorf.“

„Wie weit?“

„Etwa 30 Kilometer von hier.“

„Wir sollten uns auf den Weg machen.“

„Bist du sicher? Ist es nicht ein bisschen zu spät für einen Spaziergang durch den Wald?“

„In diesem Gebiet gibt es nicht wirklich was Bedrohliches. Deswegen sind ja dort auch die Narmanen!“

„Hey sie wollen nur Leben.“ Sagte er vorwurfsvoll.

„Ich habe doch gar nichts gesagt!“

„Ja aber du hast es gedacht. Nicht jeder ist so Taff und Lebensmüde wie du Hope. Sie wollen einfach in Frieden leben.“

Als ich belustigt auflachte legte er sein Getränk zur Seite und sah mich angefressen an.

„Freiheit!“ ich spuckte das Wort förmlich raus.

„Das ist keine Freiheit Setran!“

„Jeder hat dazu eine andere Meinung kleine.“

„Den Wölfen in den Arsch kriechen bezeichnest du also als Meinung?!“

„Was haben dir die Wölfe angetan?“

„Sie haben mir alles Weggenommen!“ ich wollte ihm auf diese Frage zwar nicht antworten, doch es kam einfach so aus mir raus. Er nickte verstehend und sagte nichts weiter dazu, was auch gut war. Denn ich wollte definitiv nicht darüber reden.

„Na los, machen wir uns auf den Weg!“

Vor sich hin murrend stand er ungewollt auf und folgte mir nach draußen. Kaum hatten wir uns auf den Weg gemacht, hörte ich wieder diesen Schrei! Ohne auf Setran zu achten, lief ich in den Wald rein und sah eine Frau die neben einer Leiche saß. Sie waren Menschen! Ich lief auf sie zu und sah mir die Leiche genauer an.

„Ach du Scheiße.“ Hörte ich Setran hinter mir sagen.

„Was war das?“ fragte ich der Frau, doch sie gab mir keine Antwort. Sie stand unter Schock. Der Junge war kaum älter als 16 gewesen, wahrscheinlich ihr Sohn.

„Hey!“ ich schüttelte sie an der Schulter und verpasste ihr eine Ohrfeige damit sie endlich zu sich kam. Geschockt sah sie mich an.

„Hast du gesehen was das war?“ fragte ich sie wieder, doch sie schüttelte nur ihren Kopf.

„Hey!“ versuchte ich es nochmal.

„Lass sie Hope!“ sagte Setran und zog mich von der Frau weg.

„Sie hat es vielleicht gesehen!“ verteidigte ich mein verhalten.

„Es ist ihr Sohn Kleine, du wirst im Moment keine Antwort von ihr bekommen!“

Ich entzog mich seiner Berührung und machte mich wieder auf den Weg ins Narmanen Dorf, still und leise folgte er mir.  

Egal was es war, es wurde immer skrupelloser.  Was das Töten anging auch kreativer!

 

 

Kapitel 4

 

Ich wusste dass ich ein bisschen zu hart, zu dieser Frau war. Doch jeder hatte geliebte Menschen verloren und ich denke dass man sich nicht von der Schwäche die davon ausgeht, beherrschen lassen sollte. Ich hatte aufgehört, die Trauen und den Schmerz hatte ich vergraben. Natürlich gab es ab und an Tage wo mich die Einsamkeit und der Verlust überkamen. Jedoch versuchte ich es jedes Mal so gut wie ich konnte zu ignorieren. Da sitzen und Heulen würde mir meine Familie auch nicht wieder zurück bringen!

„Okay wir sind fast da, ich denke wir sollten bis Sonnenuntergang hier übernachten.“

Ich nickte zu dem Vorschlag von Setran und setzte mich hin. Zurzeit würde jeder schlafen und wir waren Fremde hier. Es wäre also nicht gut gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, außerdem wollte ich nicht dass der Wolf mich gleich bemerkte. Das Überraschungsmoment wollte ich auf meiner Seite haben.

Setran legte sich hin und starrte zum Himmel.

„Die Frau tut mir leid. So was ist einfach nur schrecklich!“

„Ich halte Wache, du kannst schlafen!“ sagte ich zu ihm und lehnte mich gegen den Baum.

„Wie ist das passiert?“

„Wie ist was passiert?“

„Das mit deiner Familie!“

Ich sah zu ihm rüber, doch er starrte weiterhin zum  Himmel. Eine Zeit lang dachte ich darüber nach ob ich es ihm erzählen sollte, doch dann entschied ich mich dagegen. Wie gesagt, das brachte gar nichts!

„Es ist lange her!“ das sollte ihm als Antwort genügen. Als ich seinen Blick auf mir spürte, sah ich ihn an. Da es Dunkel war, konnte ich nicht genau sehen wie er mich gerade ansah. Ich hoffe nur nicht Bemitleidenswert, denn so was hatte ich nicht nötig!

„Was?“

„Nichts! Gute Nacht Kleine.“

Als ich das gleichmäßige Atmen von ihm vernahm, wusste ich dass er schon schlief. Ich war müde, doch ich musste mich zusammenreißen! Außerdem kannte ich diese Schlaflosen Nächte nur zu gut. Nach einer sehr langen Weile vernahm ich ein Geräusch und sah mich im Dunklen Wald um. Vielleicht war das ein Tier, vielleicht auch nicht! Vorsicht war immer besser als Nachsicht! Ich ging in die Richtung, wo ich das Geräusch gehört hatte.  Doch sehen konnte ich nichts! Gerade als ich mich umdrehen wollte, hörte ich es wieder und zog mein Messer raus. Ich wusste das war blöd, dennoch fühlte ich mich besser, meine eigene Stimme zu hören.

„Wer ist da?“

Nichts! Plötzlich überkam mich ein komisches Gefühl. Irgendetwas stimmte hier nicht! Ich ging tiefer in den Wald rein und hoffte das Setran im Moment sicher war. Natürlich war es nicht klug, ich hätte ihn aufwecken sollen.

„Hallo?!“

Wieder ein Geräusch von dem ich nicht wusste was genau es war. Ich stellte sogar kurz das Atmen ein und horchte in die unheimliche Stille des Waldes rein. Dann hörte ich es, es war ein knurren! Ein leises kaum wahrzunehmen, wenn man nicht konzentriert ist. Ich lief zurück zu Setran und weckte ihn mit Gewalt auf.

„Was ist denn los?!“ kam es müde von ihm.

„Wir sind nicht alleine, steh jetzt auf!“ er schien den Ernst der Lage aus meiner Stimme rauszuhören, denn in der nächsten Sekunde war er wach.

„Was ist es?“ flüsterte er und sah sich angespannt um.

„Ich weiß es noch nicht! Aber wir sollten verschwinden, bevor es…..“

Tja zu mehr war ich nicht in der Lage. Denn plötzlich wurde ich von etwas so hart angegriffen, das ich ein paar Meter weg flog und hart auf dem Boden landete. Voll mit Schmerzen, sah ich auf und ein Wolf sah mich mit seinen grünen Augen an. Doch dieser Wolf hier, war anders! Er war größer und irgendwas stimmte nicht mit ihm. Er hatte an vielen Stellen kein Fell!  Aus seinem Mund rann etwas Schwarzes und schleimhaltiges raus. So sahen Wölfe normalerweise nicht aus!

Ich rappelte mich schnell hoch und merkte dass ich mein Messer beim Fall verloren hatte.

Kaum war ich aufgestanden sprang es auf mich und wollte mich beißen. Ich fragte mich wo zum Teufel Setran war! Mit aller Kraft die ich hatte drückte ich ihn zurück, dennoch war er zu nah an meinem Hals!

„Halt durch Hope, ich suche dein Messer!“ hörte ich seine Stimme. Es war komisch, denn dieser Wolf schien auf mich fixiert zu sein. Setran ignorierte er vollkommen!

„Beeil dich!“ schrie ich und hatte bald keine Kraft mehr!

„Ich habe es!“

„Hinter dir, pass auf!“ Doch er bemerkte es spät. Er viel runter und war aus meinem Sicht Feld verschwunden! Währenddessen hatte ich einfach keine Kraft mehr! Es war mit seinen Zähnen so nah an meinem Hals das es nur noch Millimeter waren! Ich schloss die Augen und plötzlich war es nicht mehr da! Ich sah zur Seite und es war wieder dieser Brauner Wolf. Schon wieder hatte er mich gerettet! Ich stand auf und suchte nach Setran. Ich fand ihn ein paar Meter entfernt, unter einem Baum, er bewegte sich nicht mehr! Ich ging zu ihm runter.

„Setran? Wach auf!“ Ich sah zu seinem Arm, das Ding hatte ihn erwischt! Ich zog den Gürtel aus und befestigte es auf seinem Oberarm.

„Setran? Komm schon!“ als er ein schmerzhaftes Stöhnen von sich gab, atmete ich erleichtert auf denn er lebte noch! Doch wie lange? Ich sah mein Messer und schnappte es mir!

„Ich komm gleich wieder okay?“

„Ich…werde…hier…sein!“

Ich schüttelte fassungslos den Kopf, dass er in so einer Situation immer noch Sarkasmus drauf hatte?!

Ich kletterte rauf und sah das die beiden Wölfe immer noch Kämpften. Also gab es doch etwas das stärker war als die Clan Wölfe!

Ich lief zu diesem mutierten Wolf, packte ihn von hinten und stach das Messer in seine Kehle. Es traf mich mit seiner Faust so hart auf die Seite, dass mir kurz der Atem wegblieb! Ich fiel auf den Boden und es ragte über mir! Mein Messer stecke ihm immer noch im Hals, das schien ihm anscheinend nicht wirklich was anzuhaben! Diese Ablenkung machte sich der braune Wolf zu nutzen und riss ihm von hinten das Herz raus! Leblos viel der Wolf auf den Boden. Schwer Atmend blieb ich auf dem Boden liegen und versuchte die Schmerzen zu ignorieren!

„Alles okay?“ er hatte sich zurückverwandelt und hielt mir seine Hand hin.  Ich ignorierte es und stand auf.

„Was zum Teufel ist das?!“ meine Atmung hatte ich immer noch nicht unter Kontrolle!

„Ich weiß es nicht!“

Ich sah dass er auch viele Wunden hatte!

„Jetzt sind wir Quitt!“ damit drehte ich mich um und ging wieder zu Setran.

„Hey ich bin es.“ Er konnte kaum die Augen offen lassen und hatte anscheinend sehr starke Schmerzen.

„Wir müssen uns um die Wunde kümmern.“ Ich half ihm hoch und lehnte ich gegen einen Felsen. Erst jetzt viel mir auf das der Mutant Wolf, nirgends zu sehen war! Die Sonne ging langsam auf und ich war froh dass die Dunkelheit endlich verschwand!

„Wo ist es hin?“

Er  zeigte mir den Weg, im Moment war er nicht im Stande zu reden!

„Bist du okay?“

„Bin müde, geht mir gut! Bist du verletzt Hope?“ sagte er  und schloss die Augen. Ich ließ ihn kurz so und ging in die Richtung wo der Wolf verschwunden war. Ich konnte nichts Außergewöhnliches hören, vielleicht verschwanden sie ja kurz vor Sonnenaufgang? Dennoch mit Vorsicht ging ich tiefer in den Wald und zuckte bei jedem kleinen Geräusch zusammen.

Schließlich sah ich es! Ich steckte das Messer zurück, denn dieses Wesen konnte niemanden mehr etwas antun! Ich ging zu ihm und drehte ihn um. Die Augen waren gefüllt mit Blut, das Gesicht erstarrt! Doch das Herz war wo es ist, wie hatte Setran es geschafft ihn umzubringen?

Mit der Kraft die ich noch hatte zog ich den Wolf in eine Höhle und bedeckte den Eingang. Niemand durfte ihn finden, noch nicht!

Ich machte mich wieder auf den Weg zurück zu Setran der Bewusstlos da saß. Ich musste ihn irgendwie in das Dorf bringen und um Hilfe bitten!

Doch ich selbst war im Moment nicht sonderlich stark, deswegen wusste ich nicht wie ihn aufheben und zum Dorf tragen sollte.

„Soll ich helfen?“

Ich sah zu dem Braunen Wolf und war am überlegen. Als ich rauch sah, wusste ich was er da oben die ganze Zeit getan hatte.

„Du hast es verbrannt!“ das war eher eine Feststellung und keine Frage, dennoch gab er mir eine Antwort.

„Das ist besser so! Also soll ich dir helfen?“

„Kein Bedarf Wolf!“

„Arsas! Ich heiße Arsas.“

„Schön für dich!“

Als Setran wieder wegen dem Schmerz aufstöhnte, hatte ich keine Wahl. Er musste dringend behandelt werden und ich hatte einfach nicht die Kraft um ihn zu tragen. Statt einer Antwort ging ich zur Seite und sah ihn an!

Er kam auf uns zu und hob Setran ohne Mühe auf, still gingen wir in das Dorf. Da viele Narmanen wussten das Arsas ein Wolf war, halfen sie doch sehr gerne! Was für schleimer! Schließlich landeten wir in einem Haus und der Besitzer war ein Arzt der sich um Setran kümmerte.

„Was hat ihn angegriffen?“

Noch bevor ich was sagen konnte, kam Arsas dazwischen.

„Ein Oras!“ Warnend sah er mich an. Er wollte nicht dass jeder wusste, dass die Wölfe anfingen unkontrollierbar zu werden! Ich blieb still und ließ Setran mit dem Arzt alleine.

Ich setzte mich auf einen Sessel und Arsas folgte mir.

„Es ist wichtig, dass es im Moment niemand weiß!“ das sollte normalerweise als eine bitte rüber kommen, doch bei ihm kam es wie eine Drohung rüber.

„Wieso? Haben die Wölfe Angst das sich die Menschen gegen sie wenden, wenn sie erfahren das auch Wölfe infiziert werden können?“ ich musste ungewollte bei dem Gedanken grinsen. Bis jetzt hatte der Virus die Wölfe in Ruhe gelassen!

Er baute sich vor mir auf und verschränkte die Arme. Ein Zeichen der Macht, die er mir mit dieser Haltung präsentierte.

„Es geht hier nicht nur um die Wölfe! Es geht hier um alle Menschenfrau!“

„Klar! Wenn du meinst!“

„Du weißt was mit Menschen passiert, die sich den Wölfen in den Weg stellen und ihre Führung in Frage stellen oder?!“ Wieder eine Drohung. Grinsend stand ich auf und baute mich ebenfalls vor ihm auf. Ich hatte keine Angst vor ihm, auch nicht vor den anderen Kötern die dachten sie könnten über die Menschen bestimmen.

„Oh das ist mir bewusst! Doch glaubst du die Menschen werden euch noch folgen, wenn sie sehen das es doch ihr seid der sie bedroht! Glaubst du sie werden euch immer noch wie brave Kätzchen folgen, wenn sie das hier wissen?!“ Jetzt war ich mit dem Drohen dran. Knurrend kam er auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen.

„Das wäre ein Fehler Menschenfrau! Außerdem bist du nicht in der Lage mir zu drohen!“ Er war so dicht nah bei mir, das ich mich kurz anspannte!

„Was willst du tun Wolf? Ein Exempel an mir statuieren? Als Warnung an die anderen? Ich habe keine Angst vor dir, auch nicht vor deinem Alpha oder vor anderen Kötern!“

Plötzlich packte er mich an der Kehle und drückte mich gegen die Wand.

„Du bist auf dünnem Eis Menschenfrau! Hüte deine Zunge, sonst wird man es dir rausreißen und das wäre zu schade!“

Als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte versuchte ich ihn wegzudrücken, doch das war wie immer unmöglich. Mit voller strotz im Gesicht sah ich ihm in diese braunen Menschenaugen!

„Ich habe keine Angst!“

„Ich weiß! Aber das solltest du, das ist gesünder!“

Ich zog meinen Duft tief durch seine Nase und das mit Absicht damit ich es auch ja mitbekam. Mit zusammengebissen zähnen ließ ich das zu und war froh als er mich endlich losließ!

„Mach nichts blödes Hope!“ als er meine Namen sagte, sammelte sich Wut in mir. Woher kannte er ihn? Er sah meinen geschockten Gesichtsausdruck und grinste.

„Hope….Hoffnung! Deine Eltern haben sich einen schönen Namen ausgedacht.“

Ich sprang auf ihn und wir vielen auf den Boden. Ich hielt das Messer an seine Kehle und knurrte ihn an. Das er meine Eltern erwähnt hatte, gab mir den Rest.

„Verstehe!“ er hätte mich mit Leichtigkeit überwältigen können, doch er blieb liegen.

„Du Verstehst rein gar nichts!“ knurrte ich ihn an und drückte das Messer fester gegen seinen Hals.

„Sie sind Tod! Es waren Wölfe.“

„Halt den Mund!“

„Wir alt warst du da Hope? Wie alt warst du als deine Eltern von Wölfen abgeschlachtet worden sind?“ Mit voller Wut verpasste ich ihm eine und spätestens jetzt hätte er sich wehren sollen, doch das tat er nicht!

„Ich hasse euch alle! Verstehst du das? Euch Alle! Ihr seid Abschaum, nichts weiter! Ich seit nichts weiter als Infizierte!“

„War ich es?“ schrie er mich an und ich verstand nicht sofort was er meinte.

„Habe ich deine Eltern umgebracht Hope?“

„Das macht keinen Unterschied!“ zischte ich ihm entgegen und stand auf. Ich wollte ihn einfach nicht mehr sehen! Alles an ihm, verabscheute ich. Ich verabscheute das was er war!

„Das macht einen Unterschied!“ schrie er mir hinterher, doch ich knallte die Tür zu.

Ich ging so weit weg wie  ich konnte, bis sich meine Wut gelegt hatte. Ich befand mich jetzt außerhalb vom Dorf. Ich ging auf eine Klippe zu und setzte mich hin. Es machte einen unterschied, den die Wölfe griffen nicht nur mal so ein Dorf an, wenn der Befehl nicht von ihrem Anführer kam! Die Clan Wölfe waren Kämpfer, waren Männer die dem Alpha zu Diensten waren und woher sollte ich nicht wissen das genau Arsas der Wolf war, der meine Eltern umgebracht hatte! Ich rieb über mein Gesicht und dachte darüber nach ab wo mein Leben angefangen hatte Berg ab zu gehen. Ich war im Wald glücklich gewesen, hielt mich von allem fern und lebte einfach in den Tag rein. Doch seit diesem Angriff, ging alles nur noch schief und das ohne Pause! Manchmal dachte ich darüber nach einfach wieder in den Wald zu gehen. All das hier hinter mir zu lassen, doch es ging auch mich was an. Ich wusste dass ich nicht die Anführerin der Menschen war, das würde ich nie sein. Dennoch gab es so wenige von uns und wenn wir nicht auf uns aufpassten wer sollte es sonst? Die Wölfe?! Das ich nicht lache! Wir  waren ihnen egal, sie lebten friedlich und abgegrenzt von Mauern zusammen. Wir hingegen müssen jeden Tag für unser Leben kämpfen. Also war der Tod meiner Eltern, nicht der einzige Grund wieso ich Wölfe so hasste.

Ich wusste das Arsas hinter mir war, ich konnte es fühlen, dennoch blieb ich wo ich war und sah stur geradeaus.

„Ich verstehe es glaub mir, doch du musst auch verstehen dass ein Krieg dir nicht weiterhilft. Du löscht uns aus, was dann? Glaubst du, du findest Ruhe wenn du deinen Rache Durst gestillt hast? Denn eines kann ich dir mit Sicherheit sagen, das wird es nicht und ich weiß wovon ich spreche!“

„Lass mich einfach in Ruhe Wolf!“

„Komm mit mir!“

Verwirrt sah ich ihn jetzt doch an.

„Komm mit, dann zeige ich dir das du all das was du dir über uns einbildest nicht der Wahrheit entspricht!“

Lachend stand ich auf.

„Du hast Angst, dass ich euer Geheimnis verrate! Du willst mich dort hin zerren und was dann? Mich einsperren? Was glaubst du dadurch zu erreichen?“

„Ich will nur das du siehst, das all das was du dir Vorstellst nicht die Realität ist  Hope! Ich will das du die Wahrheit siehst!“

„Ich kenn die Wahrheit bereits!“

„Du glaubst dass du sie kennst!“

„Wieso? Wieso versuchst du mich davon zu überzeugen das ihr die Guten seit obwohl beide von uns wissen das, das nicht stimmt!“

„Nur weil ein paar aus der Reihe tanzen, heißt das nicht dass alle so sind!“

„Aus der reiche tanzen, nennst du also Mord!“

„Hope….“

„Nein! Ich weiß was dein Befehl ist Arsas. Du musst uns beseitigen nicht wahr? Weil ich und Setran das gesehen haben, was wir nicht sehen sollten! Also wieso tust du es einfach nicht? Wieso stehst du hier vor mir und versucht mir weiß zu machen das wir alle doch so gute Freunde werden können!“

Er schwieg, anscheinend wusste er selbst nicht wieso er seine Befehle nicht einfach befolgt und mir hier und jetzt das Leben nimmt!

„Es muss niemand sterben, wenn du einfach das machst was ich dir sage!“

„Das ist das Problem! Sogar du als Clan Wolf hast dich schwer damit getan dieses Ding zu erledigen! Glaubst du die Menschen in der Stadt hätten irgendeine Chance? Was wenn noch mehr von diesen Dinger frei herum läuft! Was wenn sie sich alle entscheiden die Stadt anzugreifen?“

„Genau das will ich verhindern! Deswegen bin ich hier!“ Müde rieb er sich durch das Gesicht.

„Das ist aber der falsche Weg, die Menschen haben das Recht zu erfahren was vor sich geht.“

„Panik würde ausbrechen, das weißt du!“

„Nein! Die Menschen würden eure Führung in Frage stellen und das macht euch Angst!“

„Mach einfach nichts Dummes! Und falls du dich doch entscheiden solltest, du weißt ja wo ich bin sag den Wächtern ich hätte dich gerufen!“ damit drehte er sich um und Verschwand im Wald.

Ich soll also nichts Dummes machen….Tja genau das hatte ich aber vor!

 

„Hey wie geht es dir?“ nach dem Gespräch mit diesem Wolf, war ich wieder zurückgegangen um nach Setran zu sehen. Anscheinend ging es ihm wieder besser. Die Wunde konnte gereinigt werden und er kann von Glück reden, das dieses Ding ihn nicht mit irgendwas Angesteckt hatte. Naja wenigstes war bis jetzt nichts in dieser Richtung zu sehen.

„Ich lebe noch, wie geht es dir?“

„Wie du siehst geht es mir super!“ Der Sarkasmus in meiner Stimme, war nicht zu überhören. Er grinste mich an und versuchte sich aufzusetzen, ich half ihm dabei.

„Was ist passiert?“

„Arsas kam mir wieder zur Hilfe!“

„Arsas?!“

Ach ja er kannte den Namen ja noch nicht. Ich erzählte ihm kurz was passiert war.

„Ich weiß nur dass er mich gebissen hat, dann ist er abgehauen!“

„Wieso?“

„Ich habe keine Ahnung Hope. Also war nicht ich es der ihn umgebracht hat.“

„Aber irgendwas war es!“

„Du hast es also Versteckt? Was hast du mit diesem Ding vor!“

„Er ist mein Beweis!“ Die Menschen musste einfach sehen, was vor sich ging.

„Was ist mit der Drohung von Arsas?“

„Er kann sich seine Drohung sonst wohin schieben!“ Ich würde mich nicht still und leise in eine Ecke verstecken!

„Und du findest das ist eine gute Idee?“ er schien davon nicht wirklich begeistert zu sein, doch vielleicht hatte er einfach vor der Drohung Angst.

„Ja!“

Ich stand auf und ging rüber zum Fenster. Jeder ging seinen täglichen Tätigkeiten nach.

„Und was wenn die zwei nur die einzigen waren?“

„Wäre möglich, doch was wenn nicht?“ Ich drehte mich vom Fenster weg und sah Setran an. Er schien wieder in Form zu sein und das nach einer so kurzen Zeit!

„Ich finde nur dass sich die Menschen vorbereiten sollten, falls diese Dinge sich dazu entscheiden anzugreifen.“

„Sobald die Wölfe wissen, dass du einen Aufstand machst werden sie dich umbringen Hope!“

„Das ist mir Egal Setran.“

„An deinem Leben hängst du nicht oder?“

„Doch, ich habe bis jetzt immer dafür gekämpft und das werde ich auch weiterhin bis zum letzten Atemzug! Deswegen muss ich das machen!“

„Okay dann sollten wir uns auf den Weg machen!“

Er musste einfach mitkommen, denn ich konnte ihn nicht hier alleine lassen! Nachdem ich das getan hatte, was ich tun musste würden die Wölfe jagt auf uns machen! Arsas wusste wo Setran war, sie würden ihn benutzen um an mich ranzukommen das wusste ich. Deswegen musste er immer in meiner Nähe sein.

Wir machten einen kurzen Zwischenstopp in die Höhle wo ich die Leiche von diesem Wolf versteckt hatte. Ich rat ihm sich hinzusetzen, weil seine Wunden noch zu frisch waren.

„Ich mach das schon!“ Ich fing an die ganzen Blätter und Äste vom Eingang wegzulegen, als es dann endlich frei war, war nichts drinnen!

„Scheiße!“ ich fluchte so laut das Setran kurz zusammen zuckte.

„Was ist denn los?“

„Es ist Weg! Dieses Arschloch, muss mir gefolgt sein!“ Ich schrie meine ganze Wut raus und brauchte Zeit um mich wieder zu beruhigen. Das war mein einziger Beweis gewesen, die Menschen würden mir nie glauben wenn ich es ihnen nur erzählen würde.

„Was hast du jetzt vor?“

Nach einem langen und tiefen Atemzug, sah ich ihn an.

„Wir gehen in die Stadt!“

„Sie werden dir nicht glauben und ohne Beweis müssen sich die Wölfe auch nicht rechtfertigen wieso sie dich mitten am Marktplatz enthauptet haben!“

„Ich werde es dennoch versuchen!“

„Du weißt das du damit ein Stein zum Rollen bringst kleine oder?“

„Ich weiß!“

Ich half ihm auf und zusammen machten wir uns auf den Weg in die Stadt.

Kapitel 5

 

„Das ist Verrat!“

„Die Wölfe Beschützen uns!“

„Du lügst!“

Von allen Seiten bekam ich Anschuldigungen und Beleidigungen. Ich wusste dass es nicht einfach werden würde, doch aufgeben wollte ich dennoch nicht!

„Ein Oras würde niemals eine Leiche einfach so da lassen, das wisst ihr alle!“

„Die Wölfe würden so was niemals verheimlichen!“

„Wie erklärt ihr euch dann diese Leichen?!“ schrie ich in die Menge rein, die sich mitten am Marktplatz um mich herum versammelt hatten.

„Ein Infizierter oder ein Sawsas.“

„Nein, die würden alles mit Haut und Haar verschlingen! Wovor habt ihr solche Angst? Seid ihr es nicht leid, ständig von den Wölfen herumkommandiert zu werden? Wie viele von unserer Art müssen noch sterben, bis ihr endlich aufwacht!“

„Du bist eine Lügnerin und Verräterin!“

„Ich habe es mit eigenen Augen gesehen!“ schrei ich nochmal, obwohl ich wusste das es Sinnlos war. Sie wollten mir nicht glauben, sie hatten zu viel Angst.

„Ach ja und wieso lebst du dann, wenn diese Mutant Wölfe doch so stark sein sollen?“

Eine berechtigte Frage, doch ich würde ihnen nicht sagen dass mich ein Wolf gerettet hat. Dann würden sie mich komplett als Lügnerin abstempeln, da ich sie gerade davon überzeugen wollte das Wölfe nicht unsere Freunde waren.

„Ich hatte Glück, weil ich nicht alleine war! Ihr musst endlich aufwachen, bevor auch dasselbe passiert!“

„Das ist ein Aufstand, was du hier machst. Du bist eine Verräterin und noch dazu undankbar!“ würde dieses gesagte von einem Menschen kommen, wäre meine Reaktion nicht so hart gewesen.

„Das sagst gerade du als Mistgeburt? Du als Abschaum der Wölfe?! Sie waren es doch, die euch benutzt haben!“ knurrte ich den Seltanen an und er kam bedrohlich auf mich zu. Setran stelle sich warnend vor mich hin! Die Wütende Menge fing an sich aufzuteilen bis nur noch ich und Setran da waren.

„Tja, du hast es versucht kleines!“

„Nein, so leicht gebe ich nicht auf!“

„Ohne beweise werden sie dir nicht glauben und außerdem sollten wir hier verschwinden bevor das hier die Wölfe erfahren und jagt auf uns machen!“

„Nur ein einziger Wolf würde  nach mir suchen!“ Des Öfteren hatte mich seine Art einfach überrascht. Er wusste was ich vor hatte, er wusste es und dennoch hat er mich nicht wirklich aufgehalten!

„Wir sollten jetzt los.“

„Ich muss die Frau finden Setran, ich muss mit ihr reden. Könntest du herausfinden wo ihr Haus ist?“

Nach einem müden Seufzer nickte er und verschwand aus meinem Sichtfeld.

„Ich gratuliere!“

Ich drehte mich genervt zu einem Mann um und sah dass er ein Mensch war.

„Für was?!“

„Du hast Mut!“

„Mut hilft einem aber nicht weiter, ich brauche Beweise und die werde ich bekommen.“

„Hast du nicht Angst vor den Wölfen?“

Ich ging auf ihn zu und sah ihm in seine blauen Augen.

„Nein!“ meine Stimme war fest und selbstbewusst. Ich empfand vieles für diese Spezies, aber definitiv nicht Angst! Er grinste mich an und sah sich um, wollte kontrollieren ob wir auch wirklich alleine sind.

„Es ist schön einen Menschen zu treffen, der nicht das Haustier von den Wölfen ist!“

„Wer bist du?“ langsam machte mich seine Neugierige und seltsame Art nervös!

„Ich heiße Kayles und mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Hope!“

„Ich beobachte dich schon seit langem Hope.“

„Und?!“

„Du Kämpfst für deine Spezies und das ohne Angst, das beeindruckt mich.“

„Was willst du von mir?“ Ich hatte dieses herumgerede satt!

„Ich will dass du dich uns anschließt. Wir könnten solche Menschen wie dich gut gebrauchen.“

„Ach ja?! Und wer seit ihr?“

„Wir sind eine Gruppe von Menschen die es Leid haben unter dem Kommando von Wölfen zu leben! Wir haben eine Geheime Organisation wo nur Menschen arbeiten und sich gegen die Wölfe zusammen geschlossen haben.“

„Ich habe davon noch nichts gehört!“ War das etwa eine Falle?

„Deswegen sind wir ja auch geheim! Es würde uns nichts nützen wenn die Wölfe auf uns aufmerksam werden.“

„Und was genau macht ihr? Euch verstecken und warten, bis die Wölfe an Altersschwäche sterben?!“

„Wir versammeln uns und warten auf den richtigen Moment!“

„Und das wäre?“

„Lass uns nicht hier darüber reden, zu viele neugierige Ohren. Komm mit mir und ich stelle dich unserem Anführer vor.“

„Wieso sollte ich dir vertrauen?“

„Ich bin ein Mensch, das sollte als Antwort genug sein!“

Ich dachte über seine Worte nach und sah ihn lange an. Das er Log konnte ich an seinen Gesichtszügen nicht erkennen, doch ich kannte diesen Mann ja auch gar nicht. Doch was würde mir schon passieren? Wenn diese Organisation tatsächlich existierte, dann wäre das meine Chance!

„Setran kommt mit mir!“

„Okay, immerhin ist er ja auch ein Mensch wenn auch ein bisschen….naja anders.“

„Doch zuerst muss ich mit jemandem sprechen.“

„Du meinst diese Frau dessen Sohn abgeschlachtet wurde? Sie redet nicht, ich habe es schon versucht. Das ist Zeit Verschwendung.“

„Du hast gesagt das du mich schon seit langem Beobachtest, wieso jetzt?“

„Ich musste mir Sicherheit über dich verschaffen, ob du es auch wirklich wert bist dich uns anzuschließen.“

Wir sagten nichts mehr und ich sah das Setran auf mich zukam, mit einem Fragenden Blick. Ich erklärte ihm alles und er schien von dieser Idee nicht sehr begeistert.

„Kleines könnte ich mit dir alleine reden?!“

Kay nickte verstehend und ging auf Abstand.

„Du vertraust ihm?“

„Naja, er ist ein Mensch!“

„Und das genügt für dich? Was wenn das eine Falle ist und er uns direkt in die Arme der Wölfe bringt?“

„Ich habe keine andere Möglichkeit Setran, ich muss ihm vertrauen! Ich zwinge dich nicht mitzukommen, also wenn du gehen willst ist das okay.“

„Kleines ich lasse dich jetzt doch nicht alleine! Natürlich komme ich mit und hoffe das, das keine Falle ist!“

„Tja spätestens jetzt bereust du es das du mich gerettet hast oder?“ ich grinste ihn an und er schüttelte den Kopf.

„Nein, noch nicht.“

Lachend folgten wir diesem Fremden Mann, der wahrscheinlich meine letzte Hoffnung war.

 

„Wir sind da!“

„Ach ja ? Ich sehe nichts als Bäume!“ das Setran diesem Kay immer noch nicht traute, sah ich an seinem Blick.

 „Und wo genau ist euer Versteck?“ war ich es diesmal die Misstrauisch fragte.

Kay antwortete uns nicht, sondern ging tiefer in den Wald rein. Schulterzuckend folgte ich ihm. Er blieb dann vor einem großen Busch stehen und sah sich konzentriert um. Dann klopfte er in einem bestimmten Tackt und ging dann durch eine schmale Tür rein, den ich nicht mal hätte erkennen können wenn ich den ganze Tag hier herum suchte.  

„Sehr klug!“

Setran ging an mir vorbei und ich folgte den zweien. Kaum waren wir drinnen, ging die Tür auch wieder zu. Der Gang war dunkel, ich konnte rein gar nichts erkennen. Dann prallte ich gegen jemanden.

„Passt auf, wo ihr hintritt.“

 Kay nahm eine Öllaterne und zündete es an und ich war froh dass ich endlich wieder richtig sehen konnte.

„Da sind Stufen.“ Warnte er uns wieder.

Still und leise folgten wir diesem Fremden Mann und mir kam der Gedanke ob das wirklich so klug war! War das nicht meine einzige wichtige Regel, Vertraue nie jemandem?! Und dennoch war ich diesem Fremden Blind gefolgt, wegen einer Hoffnung die vielleicht sehr schnell zu einer Gefahr werden würde. Schließlich blieben wir vor einer letzten Tür stehen. Kay klopfte noch mal.

„Wer bist du?“

„Hier ist Kay und ich habe noch zwei weitere Menschen mitgebracht.“

Das schien zu genügen, denn die Tür ging auf und plötzlich wurde es noch heller. Ich betrat den schmalen Gang und war überrascht. Überall waren Öllaternen und viele Kerzen angebracht. Doch nicht das war es was mich wirklich überraschte. Je mehr wir gingen, desto mehr Menschen sah ich um mich herum. Es stimmte also! Ich konnte ein Lächeln nicht verstecken und schloss kurz die Augen. Kay hatte recht gehabt!

Ich sah  dass eine Frau lächelnd auf uns zukam.

„Herzlich Willkommen auf der Erde.“

„Auf der Erde?!“

„So nenne wir diesen Ort.“

Ich sah zu Setran rüber der kurz die Augen verdrehte.

„Ich bin Samara.“

„Setran!“

„Hope.“

„Es freut mich, dass ihr hier seid und euch uns anschließt.“

„So was haben wir nicht gesagt!“

Ich sah Setran warnend an, doch er ignorierte meinen Blick.

„Samara wo ist Vater?“ kam es von Kay, waren die zwei Geschwister?

„Er ist mit ein paar anderen Kriegern auf der Jagd.“

Fragen sah ich sie an, doch sie ignorierte meinen Blick.

„Ihr müsst müde sein, Kay bringt euch zu euren Zimmern.“ Damit drehte sie sich um und Verschwand.

„Kommt folgt mir.“

„Ist sie deine Schwester?“

„Samara? Nein!“

„Verstehe. Seit wann gibt es euch schon?“

„Gedulde dich noch ein bisschen Hope unser Vater wird dir alles erklären.“

„Unser Vater?!“

„Der Vater von uns allen.“

Wir folgten Kay und langsam verschwand dieses glückliche Gefühl. Irgendwie waren hier alle komisch drauf! Er Blieb vor einer Tür stehen und zog den Vorhang zur Seite damit wir reingehen konnten.

„Das hier ist dein Zimmer Hope.“

Da war ein Bett, ein Waschbecken mit Wasser gefüllt und ein Tisch mit einem Sessel. Tja, immerhin besser als die Höhle!

„Lege dich ein bisschen hin du musst müde sein. Dein Zimmer ist unten Setran, folge mir!“

„Wieso sind wir getrennt?“ Setran vertraue ihnen immer noch nicht auch Kay schien das zu spüren.

„Ich wusste nicht das ihr zwei….“

„Wir zwei sind Freunde, ich glaube ich bleibe hier bei ihr.“

„Setran du kannst uns vertrauen!“

„Das weiß ich Kay, dennoch kann ich einfach nicht ohne sie einschlafen weißt du? Das ist so eine Verhaltensstörung von mir!“

Ich grinste in mich hinein und setzte mich auf das Bett. Kay sah zwischen mir und Setran hin und her und nickte lächelnd.

„Dann werde ich hier ein zweites Bett einbringen lassen, wir sehen uns später.“ Damit ging er raus und zog den dicken Vorhang hinter sich zu. Wir warteten eine Zeit lang, bis wir sicher waren das er weg war. Setran setzte sich neben mich und flüsterte.

„Unser Vater aller? Was soll diese Scheiße überhaupt bedeuten?“

„Ich weiß es nicht Setran! Doch du musst damit aufhören!“

„Ich mache doch gar nichts!“

Ich warf ihm einen Blick zu und er schmiss sich rücklings aufs Bett.

„Ich weiß nicht kleines, irgendwie habe ich ein komisches Gefühl dabei!“

Ich tat es ihm gleich.

„Ich sage ja auch nicht dass wir ihnen zu hundert Prozent vertrauen sollen, doch dennoch sind es Menschen Setran.“

„Ich verstehe dich ja, doch….weißt du was, ich bin zu Paranoid. Doch erwarte nicht von mir das ich diesen Kay knutsche nur weil er zur derselben Spezies angehört!“

„Oh, sag doch so was nicht! Ihr wert ein so tolles Paar.“

Setran warf mir ein gespieltes Knurren zu und sah mich an, ich erwiderte seinen Blick und wir blieben so liegen.

„Ach kleines, seit ich dich gesehen habe trete ich von der einen Scheiße in die nächste.“

„Tja selber schuld, ich habe dir nicht gesagt das du mich retten sollst.“

„Jetzt fängt das schon wieder an.“

Still lagen wir nebeneinander und sahen uns an, ich wurde plötzlich unruhig denn es war eine komische Situation. So wie er mich ansah, das war irgendwie….ich konnte es nicht richtig beschreiben.

Er hob plötzlich seine Hand und zog mir die Haare aus dem Gesicht.

„Es ist nicht das was passiert ist, es ist das was noch passieren wird.“ Flüsterte er und ich verstand was er meinte. Diese Menschen hier lebten nicht einfach so in den Tag rein, sie hatten ein Ziel und ich musste herausfinden, welches das war.

„Was einen nicht tötet, macht einen Stark!“

Als er weiterhin mit seiner Hand über meine Wange strich, stand ich auf weil diese Berührungen irgendwie etwas in mir auslösten! Solche Gefühle waren neu für mich und das mir gefielen, zeigte das ich mich zusammen reisen sollte.

„Wir sollten deinen Verband wechseln, nicht das es sich noch entzündet.“

„Das glaube ich nicht!“

Fragend sah ich ihn an.

„Eine einfache Entzündung würde mich nicht umbringen Kleines, schon vergessen? Ich bin bereits Infiziert.“

„Dennoch solltest du aufpassen.“

„Oh du sorgst dich um mich, also dass ich das mal erleben durfte.“

„Ach halt den Mund.“ Lächelnd stand ich auf. Zuerst musste ich mich um Setran kümmern und dann ein bisschen schlafen, denn ich war nicht wirklich Gesund und wenn ich weiterhin so müde durch die Gegend kämpfe, falle ich noch Tod um!

Kapitel 6

 

Hier unter der Erde wusste ich nicht mehr wie spät es, ich wusste nicht mal ob wir Tag oder Nacht hatten. Auch jetzt konnte ich nicht richtig einschlafen, Sitran jedoch schlief tief und fest. Von wegen er Vertraute hier niemandem! Ich ging zum Waschbecken und schmiss mir Wasser aufs Gesicht, um die Müdigkeit loszuwerden. Natürlich war ich müde, ich hatte das Gefühl das ich bis jetzt noch nie richtig ausschlafen konnte. Wie auch?! Es kam mir schon in den Sinn mich ein bisschen umzusehen. Diese Menschen hier waren irgendwie komisch drauf und ich musste heraus finden wieso.

Plötzlich hörte ich hinter mir komische Geräusche und sah hin, diese kamen von Setran. Ich ging langsam auf ihn zu um sicher zu gehen ob sich meine Ohren nicht getäuscht hatten.

"Setran?"

Obwohl ich seinen Namen absichtlich laut rief, schloss er seine Augen nicht auf. Im Gegenteil seine Atmung wurde immer schneller und unruhiger. Langsam machte ich mir sorgen. Ich wollte kontrollieren ob er vielleicht Fieber hatte und legte meine Handfläche auf seine Stirn. Es war eigentlich ein bescheuerter Gedanke, den Setran konnte nicht krank werden. Er hatte den Virus in sich, doch als ich meine Handfläche auf seine Stirn legte, zog ich schnell wieder zurück. Diese Hitze, wie Feuer brannte er.  

"Setran, wach auf!" Schrie ich und versuchte nochmals ihn zu berühren, doch das war nicht möglich denn seine Körpertemperatur war viel zu hoch.

Plötzlich fing sein Körper an unkontrolliert zu zucken. Immer wieder schrie ich seinen Namen doch er hörte mich nicht. Dann fing er an zu röcheln. Sofort drehte ich ihn auf die Seite und bekam Panik, als ich sah was aus seinem Mund rauskam. Es war Blut, zu viel Blut!

"Nein! Wach auf!“ schrie ich wieder, doch er schien mich nicht zu hören.

Noch bevor ich irgendetwas unternehmen konnte, packte er mich plötzlich an der Schulter und sah mich an. Seine Augen waren Schwarz! Dies war nicht von langer Dauer, denn er fiel gleich wieder zurück aufs Bett.

Ich stand auf und ging auf Abstand, weil ich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte. Immer noch zuckte er, doch ich war viel zu sehr geschockt um irgendwas zu machen. Was ging hier vor sich?! Kay kam  rein gestürmt und sah zuerst mich an und lief dann zu Setran. Ihm folgten zwei weitere Männer die extrem Mühe hatten ihn zu fixieren, damit er sich nicht selbst verletzten konnte. Ich sah es in seinem Gesicht, ich sah wie sehr er litt doch konnte nichts machen um ihm zu helfen. Als er plötzlich schrie zuckte ich zusammen und dann war es vorbei. Er lag regungslos da, erst jetzt lief ich auf ihn zu und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände. Er atmete nicht mehr und war im Gegensatz zu vorhin eiskalt! Ich tat etwas das ich seit sehr langem nicht neben jemand anderes getan hatte, ich saß neben seiner Leiche und weinte! Die Tränen kamen einfach so ohne dass ich sie zurückhalten konnte. Setran war der einzige gewesen dem ich nach so langer Zeit wirklich angefangen hatte zu mögen, was für mich als Person schon etwas sehr spezielles war und jetzt war er Tod. Er ist wegen mir gestorben!  Ich hätte niemals wieder zurückgehen sollen.

"Hope? Es...."

"Raus hier!"

Im Moment wollte ich niemanden um mich haben, ich wollte auch nicht das Kay sah wie ich weinte! Ohne auf meine Aggressivität einzugehen, ging er Kommentarlos mit den anderen Männern raus. Ich versuchte mich mit aller Mühe zu beherrschen um nicht nochmal loszuheulen.

"Es tut mir so leid, es war meine Schuld!"

Was habe ich mir nur dabei gedacht?! Ich war blöd zu glauben endlich jemanden gefunden zu haben dem ich Vertrauen konnte! Ich war dumm und so habe ich auch gehandelt! Und jetzt? Jetzt ist er Tod!

"Setran...." ein letztes Mal flüsterte ich seinen Namen bevor ich aufstand und einfach so im Raum stehen blieb.

"Ich brauche frische Luft!"

Ich musste hier raus, denn kaum war der Gedanke zu Ende hatte ich wirklich Probleme mit meiner Atmung! Ich schnappte mir mein Rucksack und lief einfach  raus!

"Hope?! Warte!"

Ich hörte Kay zwar, doch hatte echt keine Lust mit ihm zu reden weswegen ich weiter lief. Doch kaum bei der Tür angekommen packte mich jemand am Arm.

Aus dem Reflex heraus zog ich mein Messer und hielt es ihm an die Kehle.

"Runter mit den Waffen!" sagte er zu den Männern, die sich um uns herum versammelt hatten.

Es ist nicht meine Absicht ihm wehzutun, doch im Moment wollte ich einfach nur alleine sein! Ich steckte mein Messer wieder zurück und ging raus. Draußen angekommen zog ich so viel Sauerstoff rein, bis meine Lungen zu platzen drohten. Dieses Bedrückende Gefühl wollte mich nicht loslassen. Er ist Tod und das nur weil ich so viel Angst hatte vor dem alleine sein. Ich würde alleine besser zurecht kommen. Das war es was ich mir selbst mit der Zeit einfach eingeredet hatte, doch seit ich Setran getroffen habe hat sich was verändert. Am Anfang wollte ich es mir immer noch nicht eingestehen, doch jetzt wo ich einfach weiß dass er nie wieder seine Augen aufschließen wird, tobt alles in mir wie ein Sturm. Ich musste mich nicht mehr selbst anlügen, ich war froh gewesen dass er bei mir war. Es war einfach ein schönes Gefühl jemanden zu haben den man Vertrauen konnte, das hatte mir Setran des Öfteren einfach bewiesen! Alles nur weil ich nicht mehr alleine durch die Gegend Kämpfen wollte, sondern jemanden gehabt hatte der mir den Rücken verstärkte. Ich war selbstlos und habe ihn in meinen Fluch mit reingezogen! Ich setzte mich auf die feuchte Erde und lehnte mich gegen einen Baum. Das alles ist nur ein Albtraum! Was sollte ich jetzt tun? Ich musste seinen Onkel finden und ihm sagen dass sein Neffe wegen mir gestorben ist! Er musste es einfach erfahren, falls er noch am Leben war.

"Ich habe mich nie richtig bedankt!"

Dieser Gedanke kam mir als nächstens. Ich schloss einfach die Augen um nicht nochmal zu weinen und ignorierte die Kopfschmerzen. Sollte ich weiterhin hier bleiben? Zurzeit konnte ich einfach keinen klaren Gedanken fassen und hatte überhaupt keine Ahnung was ich machen sollte.

"Hope?!"

Ich nahm einen tiefen Atemzug, um die Wut in mir zu unterdrücken und stand auf.

"Was?!"

Kay hatte an Setran´s Tod keine Schuld, doch im Moment war ich so kurz davor, wie ein Vulkan zu explodieren.

"Es tut mir Leid wegen Setran. Wir haben ihn in einen Raum gebracht. Hope ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen, doch...."

"Mir geht es gut! Also hör auf damit!"

"Hope, ich muss wissen was ihn getötet hat! Falls es sich hier ausbreitet kann es für uns alle Gefährlich werden!"

"Es war ein Wolf!"

Meine Eltern hatten nicht gereicht, jetzt hatten diese Viecher auch noch Setran auf der Liste. Am liebsten würde ich jetzt zur Mauer rennen und so viele töten wie ich nur konnte, vielleicht sollte ich genau das tun!

"Was meinst du mit Wolf?!"

"Mit Wolf meine ich Wolf!"

Ich wollte weiter, doch diesmal war sein Griff hart und fest, fast schon schmerzhaft. Er sah mir tief in die Augen und irgendwas an seinem Gesicht und seiner Haltung hatte sich verändert.

"Ich muss wissen was du meinst!"

Fast schon ein knurren! Ich baute mich vor ihm auf und sah ihm herausfordernd in die Augen.

"Es tut mir leid, doch ich muss es wissen! Es ist wichtig!" er ließ mich los.

"Ein Wolf hat uns angegriffen! Hast du mir am Marktplatz zugehört?"

"Ja, doch ich wusste nicht das Setran auch bei dir war! Also hat ihn dieser mutierte Wolf angegriffen?"

"Ja! Ich muss was unternehmen!"

Denn falls ein einziger Biss reicht um uns Menschen umzubringen, war diese ganze Sache nicht mehr persönlich!

"Wo willst du denn hin?"

"Ich muss mit jemandem sprechen!"

Damit verschwand ich zwischen den Bäumen und machte mich auf den Weg! Ich musste ihn finden und falls nötig diese Informationen aus ihm rausprügeln! Wenn mir jemand diese Informationen geben konnte, dann Arsas!

***

Es hatte drei Tage gebraucht bis ich endlich im Westen ankam. Als ich die große Mauer sah, stieg Wut in mir hoch. Sie waren alle Feiglinge und versteckten sich dahinter.

Die Menschen waren ihnen egal, wieso sollte es sie auch kümmern? Wir gehörten nicht zu ihrer Spezies! Ich ging auf das Riesige Tor zu und wurde so plötzlich von der Seite angegriffen, das ich gar keine Möglichkeit hatte zu reagieren. Ein Wolf ragte über mir und knurrte mich an. Mein Messer ließ ich stecken, denn dieser hier war nicht der einzige. Als ich mich kurz umsah, standen dort weitere fünf Wölfe und kontrollierten jede meiner Bewegungen. Ich wäre so schnell Futter,  das ich nicht mal die Chance hätte an mein Messer ansatzweise ranzukommen.

"Was machst du hier?" Zischte mich der braune Wolf an, der immer noch nicht daran dachte von mir runterzugehen.

"Ich suche Arsas!"

Kurz sah ich dass er verwirrt war.

"Woher kennst du diesen Namen Menschenfrau?" Knurrte er weiterhin.

Als ich in seine Augen sah, wünschte sich ein Teil in mir ihn zu töten. Dann würden mich zwar die anderen erledigen, doch einen Wolf würde ich mit in den Tod ziehen! Doch ich verdrängte diesen, nicht wirklich gesunden, Wunsch und versuchte mich zu beruhigen. Ich wollte Antworten, ich will wissen wie es dieser Mutierte Wolf geschafft hatte Setran nur mit einem Biss zu töten.

"Er hat mich hier her gerufen!"

"Wieso sollte ein Clanwolf das machen?!"

"Frag ihn doch selbst! Ich will mit ihm sprechen!"

Er schien kurz darüber nachzudenken ob ich log oder die Wahrheit sagte. Doch wozu sollte ich Lügen?! Langsam wurde ich doch wieder wütend.

"Hör zu Wolf! Entweder du glaubst mir und rufst Arsas, oder du glaubst mir nicht und tötest mich! Denn langsam verschwindet meine Geduld!"

"Du bist nicht in der Position mir zu drohen!" Zischte er, doch nach einer Weile zog er sich zurück. Dennoch waren alle Augen auf mich gerichtet und mir schien es so als würden sie nur darauf warten das ich was Falsches tat, damit sie mich töten konnten! Zwei hatten sich zurück verwandelt und während der eine mir die Hände festhielt, wurde ich von dem anderen auf Waffen abgetastet. Ohne meine Sachen fühlte ich mich schon irgendwie Nackt! Ich sah zu dem Wolf hin, der mein Messer interessiert begutachtete.

"Das gehört mir! Also denk nicht mal daran!" Warnte ich ihn.

Auch der Rest Verwandelte sich und ich sah zu dem Wolf, naja im Moment Mann, an der mich zu Boden geworfen hatte. Mit einer Kopfbewegung teilte er mir mit, dass ich mich zum Tor bewegen soll. Die anderen hatten sich um mich versammelt damit ich nicht die Chance hatte irgendwie zu fliehen.

"Öffnet das Tor!" Schrie der eine hinter mir und das geschah auch gleich. Ich wusste nicht ob es klug war, denn woher sollte ich mir die Sicherheit nehmen, das er mich dann später auch wieder freilassen würde. Doch ich hatte nichts zu verlieren, wenn es sein muss dann Kämpfe ich mich hier durch!

Als ich durch das Tor ging, war ich überrascht. Ich weiß nicht was ich gedacht hatte hier zu sehen, doch das was ich sah passte definitiv nicht in das Bild, was ich mir Jahrelang vorgestellt hatte.  Ich sah überall nur Wölfe in Menschen Gestalt. Ich folgte dem Wolf vor mir und sah mich weiterhin um. Doch ich war nicht die einzige die Überrascht war, die anderen um mich herum hatten anscheinend nicht erwartet das ein Mensch hier Lebend rein kommt. Als ich Kinder Gelächter  hörte, blieb ich stehen und sah in die Richtung. Die Kinder spielten fangen, lachten und sahen glücklich aus. Sie sahen wie….Kinder aus. Ein Mädchen kaum älter als 10 blieb stehen uns starrte mich an. Sie lächelte und ich weiß nicht wieso ich diese Situation als komisch empfand. Ja, im Moment sah sie wie ein unschuldiges Mädchen aus, doch ich wusste genau dass sie, wenn sie sich verwandelte, ein Monster war. Ob klein oder groß!

„Weiter!“ schubste mich der eine und ich bewegte mich vorwärts.

Ich sah nur wie sie mir weiterhin lächelnd zu winkte und  dann zu den anderen Kinder lief. Wir gingen durch einen Eingang der wie ein kleiner Hof aussah. Ich sah zum großen Schloss und war wieder verwundert, wie ordentlich es hier aussah. Im Hof stand in der Mitte ein Brunnen und drum herum saßen Jugendliche die sich lachend unterhielten. In mir stieg Wut hoch, nicht nur wegen ihnen, nein. Es war, wie sorglos sie hier lebten, während wir tagtäglich um unser Leben kämpfen mussten.

„Na los, beweg dich!“ kam es knurrend wieder von dem Wolf der hinter mir stand. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um.

„Wenn du mich nochmal anfasst, breche ich dir deine Nase!“ knurrte ich ihn an, doch er lachte nur. Die anderen stimmten in sein Lachen ein.

„Ach ist das so!“

Er tat es, er faste mich an. Mit einer schnellen Bewegen hob ich meine Faust und traf ihn mitten in seine Fresse! Als ich ein Knacksen hörte und er schmerzvoll zu Boden viel, wurde es plötzlich still um uns herum. Ich konnte ein Grinsen nicht verhindern.

„Ich habe dich Gewarnt!“ zischte ich ihm zu.

Doch die anderen Wölfe blieben nicht einfach so stehen. Ich wurde an den Haaren gepackt und jemand legte mir ein Messer an den Hals. Der Wolf, dem ich die Nase gebrochen hatte, kam knurrend auf mich zu. Er schubste den anderen Wolf weg und packte mich an der Kehle. Er drückte fest zu,  dass ich keine Luft bekam.

„Hör auf Tey!“ knurrte einer ihn an und versuchte ihn von mir wegzuziehen. Doch sein Griff wurde immer fester und ich sah langsam aber sicher Sternchen. In dem Moment wo ich dachte er würde mir das Genick brechen, hörte ich eine bekannte Stimme.

„Hör auf!“ schrie Arsas, kam auf uns zu und packte den Wolf, der anscheinend Tey hieß, an der Kehle und schmiss ihn zu Boden.

Tey machte einen Fehler, in seiner Wut stand er auf und baute sich vor Arsas auf, der ihn knurrend warnte. Ich währenddessen versuchte so viel Sauerstoff wie möglich zu bekommen. Noch ein bisschen mehr Druck und er hätte mir das Genick gebrochen, das nenne ich guter  Zeitpunkt! Die zwei Wölfe sahen sich an und schließlich gab Tey auf, wischte sich das Blut von der Nase und stürmte wütend davon. Arsas drehte sich zu mir um und gab den anderen ein Zeichen das sie verschwinden sollen, erst dann sah er mich an. Er sagte nichts und schüttelte nur den Kopf, so als wäre ich ein schlimmes Kind das was Böses angestellt hatte.

„Musste das sein Hope?!“

„Ich habe ihn gewarnt.“ Nach einem starken Husten, faste ich  mir an den Hals der immer noch wehtat.

„Wenn ich nicht durch Zufall gekommen wäre, wärst du jetzt Tod!“

„Tja, das war dann wohl Glück!“

Was erwartete er von mir? Das ich ihm dankte?!

„Na los, komm mit. Zu viele neugierige Augen.“

Ich folgte ihm rein ins Schloss und dann weiter rauf  in einen Saal. Auf dem Weg starrten mich ständig die Wölfe an.

„Bin ich eigentlich der einzige Mensch der hier war, oder wieso sehen mich alle so an?!“

„Das bist du, Menschen ist es Verboten durch die Mauer zu gehen. Außer sie werden gerufen.“

„Und wieso das?!“

Er gab mir keine Antwort stattdessen gingen wir in einen Raum rein und er deutete mir mich hinzusetzten. Doch das tat ich nicht, ich blieb weiterhin stehen und rieb meinen Hals. Dieser Tey war verdammt stark gewesen.

„Alles okay?!“ das gesagte kam natürlich  nicht besorgt rüber sondern genervt!

„Bestens!“ zischte ich rüber und stand mitten im Raum. Als ich was Nasses auf meiner Hand spürte sah ich Blut. Er hatte mich anscheinend auch mit seinen Krallen erwischt! Arsas kam mit irgendetwas rein und befehlte mir mich hinzusetzen, diesen Befehl ignorierte ich. Das er überhaupt dachte, ich würde mir das gefallen lassen nur weil ich hier war.

„Setz dich…..Bitte!“ kam es genervt und ich sah ihn überrascht an.

„Es kann sich entzünden und ich will mich nicht mit deiner Leiche herumschlagen, hab besseres zu tun!“

Ich verdrehte die Augen und setzte mich hin. Als er mich anfassen wollte, schlug ich seine Hand weg und nahm den Nassen fetzen um das Blut wegzuwischen. Ich brauchte seine Hilfe nicht! Jetzt war er mit dem Augenverdrehen dran, doch sagte nichts weiter dazu. Als ich die Wunde gesäubert hatte, reichte er mir eine gelbe Salbe.

„Was ist das?“ fragte ich vorsichtig.

„Kein tödliches Gift!“ grinste er. Zur Sicherheit roch ich daran, konnte jedoch nicht rausriechen woraus es bestand. Ich schmierte es mir an den Hals und das brennen verschwand.

„Auf der Seite!“ machte er mich aufmerksam.

„Nein, nicht da Rechts…weiter oben! Gib her!“ er riss es mir aus der Hand. Er nahm ein bisschen von der Salbe. Wegen meiner Schulter konnte ich mein Arm noch nicht problemlos bewegen. Mit der einen Hand zog er mir die Haare weg, das störte mich extrem, doch ich sagte nichts dazu denn diese Salbe schien zu funktionieren. Als ich seine Finger auf meinem Hals spürte, bekam ich Gänsehaut und ich wusste nicht wieso! Vielleicht störte es mich ja noch mehr als mir bewusst war. Er sah mir in die Augen und ich erwiderte seinen Blick. Ich bemerkte erst jetzt, dass er unterschiedliche Augenfarben hatte. Auf der einen Seite war es braun, auf der anderen Braun mit ein bisschen Grün. Er war der erste der den Blickkontakt abbrach und aufstand.

„Das sollte genügen!“

Ich stand auf und ging rüber zum Fenster um ein bisschen auf Abstand zu gehen, den der Moment vor hin war irgendwie gruselig!

„Ich hätte nicht gedacht dass du kommst.“

Ich drehte mich wieder zu ihm um und lehnte mich ans Fensterbrett.

„Ich bin nicht wegen dem hier, es geht um Setran!“

Ich sah seinen Leblosen Körper vor meinem geistigen Auge und schluckte hart. Es war was anderes wenn ich alleine war, doch schwäche zu zeigen vor den Wölfen würde ich nicht.

„Dein Freund.“  Er kam auf mich zu und blieb Gott sei Dank auf Abstand. Dennoch war es für mich schon nah genug!

„Was ist mit ihm?“

„Er, er ist Tod!“ Ich drehte mich weg und sah wieder aus dem Fenster raus. Von Arsas bekam ich keine Reaktion, was anderes hatte ich auch nicht von einem Wolf erwartet. Er würde es nicht verstehen.

„Wie?“

„Deswegen bin ich hier, um zu erfahren wie!“

„Woher soll ich das wissen Hope!“

„Du weißt mehr über die Mutierten Wölfe als ich und ich will wissen wie das möglich ist. Wie ist es möglich das ein einziger Biss ausreicht um einen Menschen umzubringen?“ das, das gesagte knurrend raus kam konnte ich nicht verhindern. Denn die Wut kam wieder auf die Oberfläche.

„Du glaubst dass es der Mutierte Wolf war?“

Wütend drehte ich mich zu ihm um und blieb dicht vor ihm stehen.

„Jetzt tue nicht so, als wüsstest du nichts!“ zischte ich.

Doch er schien nach zu denken und ignorierte mich ein paar Minuten.

„Ich weiß  es nicht Hope!“

„Und dennoch weißt du was anderes! Wie kann es sein das der Virus die Wölfe anfällt!“

„Ich darf dir nichts sagen.“

„Ach ja und wieso?!“

„Ich habe schon genug Regeln gebrochen wegen dir!“

„Ach ich verstehe, es ist weil du mich nicht umgebracht hast. Nagt es immer noch an dir Arsas?! Dann tue es doch jetzt, ich stehe vor dir!“

Er kam auf mich zu und mir blieb nichts anderes über als auf Abstand zu gehen. Ich blieb stehen, weil ich die Wand hinter mir spürte. Doch Arsas hingegen, war mir so nah wie im Haus des Arztes.

Er sah mich nur an und dann grinste er!

„WAS?!“ zischte ich zu ihm rüber, das dafür sorgte das sein Grinsen größer wurde.

„Ich fasse es nicht dass du Tey die Nase gebrochen hast.“ Er legte seine Hand gegen die Wand und blockierte mich mit seinen Armen. Langsam aber sicher bekam ich wieder dieses Gefühl, was ich nicht beschreiben konnte.

„Ich habe ihn gewarnt! Er hat nicht gehört. Wer nicht hört….“

„…muss fühlen…“ flüsterte er, beendete meinen Satz und zog wieder mein Geruch durch seine Nase. Ich fragte mich wieso er das machte. Naja, die Antwort war einfach, er war gestört! Ich legte meine Hand auf seine Brust und im ersten Moment schien er was falsch zu verstehen, denn er dachte nicht mal daran sich von mir zu entfernen, ganz im Gegenteil er kam noch näher ran so das nicht mal ein Blatt zwischen uns passen würde. Ich wusste nicht wieso ich mir das gefallen ließ, ehrlich nicht! Ich sah ihm in die Augen und drückte ihn mit meiner Hand weg, doch es war nicht so einfach, denn er bewegte sich keinen Millimeter.

„Arsas, wenn du nicht auf Abstand gehst und zwar sofort, endet das böse!“ warnte ich ihn, doch er grinste nur.

„Ist das ein Versprechen?!“ flüsterte er, zog sich jedoch zurück. Ich währenddessen versuchte mein Herzschlag zu kontrollieren. Ich fragte mich ob er es spürte, ich meine hörte wie sehr mein Herz schlug. Nicht das er dann denkt es sei wegen ihm! Ich war einfach nur Aufgeregt, weil er mir die Informationen die ich wollte nicht geben möchte. Genau das war es!

Kapitel 7

 

„Also, wirst du reden? Oder soll ich dich fühlen lassen?!“

Als Antwort grinste er nur und sah mich herausfordernd an.

„Nur zu, lass mich fühlen Hope!“ das er dabei grinste, machte es diese Situation nur noch mehr anstrengender für mich.

„Ich bin hier, Setran ist Tod! Ich will es wissen.“

„Wenn ich dir das erzähle, dann kann es sein das dir zwei Sachen passieren! Das erste, man würde dich Umbringen! Das zweite, du dürftest diese Mauern nie wieder verlassen.“

Als er wieder ein Schritt auf mich zumachte, hielt ich ihn mit einer Handbewegung zurück. Das hier war nur Zeitverschwendung, nichts weiter. Ein Spielchen für Arsas, doch ich war nicht sein Spielzeug!

„Gut, wenn das so ist…akzeptiere ich das Urteil. Egal wie es ausfällt!“

Ganz ehrlich? Ich denke nicht das sie mich töten würden, falls doch dann hatte ich eben Pech. Doch wenn sie sich entscheiden mich am Leben zu lassen, würde ich tagtäglich versuchen von hier zu verschwinden!

„Und das für Informationen die dir nichts bringen?! Weißt du Hope, ich frage mich wieso du so…anders geworden bist!“

„Oh bitte, anders?! Du kennst mich doch gar nicht, woher willst du wissen wie ich war!“

„Nein, ich kenne dich nicht da hast du Recht! Doch ich weiß wie sehr du uns hasst und ich frage mich wieso du auf einmal das alles hier hinnimmst….für Setran? Wohl kaum! Weißt du etwas, das wir auch wissen sollten?“

Er war gut, das musste ich zugeben. Doch nie im Leben würde ich die Menschen in der Erde verraten! Denn sobald ich es nur ansatzweise andeuten würde, würden sie alle sterben noch bevor sie ihren Plan umsetzen konnten.

„Es ist für Setran, er war mein Freund! Ich will wissen, wieso er gestorben ist! Ich will wissen, was ihr im Schilde führt, auch wenn das heißt das ich am Ende mit meinem Leben dafür bezahlen muss!“

Er nickte nur und setzte sich endlich hin!

„Ich werde dir sagen was ich weiß, sobald entschieden wird was mit dir danach passieren wird!“

„Ich habe keine Zeit dafür!“ knurrte ich ihn an und fühlte mich langsam Verarscht!

„Die musst du dir nehmen! Doch lass uns eine Abmachung treffen. Ich erzählte dir ein bisschen was und im Gegenzug machst du was für mich!“

„Arsas denkst du gerade das, das hier ein verdammtes spiel ist?! Was soll das überhaupt bedeuten?“

„Ich will im Gegenzug nur Antworten oder taten von dir Hope.“

Ich musste hart schlucken, denn was sollte er den von mir wollen im Gegenzug?! Außerdem, war ich wirklich so dumm um diese Abmachung einzugehen mit ihm?

„Na gut, Abgemacht!“

Ja, das war ich! Im Moment war mir alles egal, ich wollte Informationen damit ich meine Leute so schnell wie möglich warnen konnte. Komisch das ich sie als meine Leute bezeichnete, obwohl ich keine von ihnen kannte. Doch wenn niemand bereit war für seine Spezies zu kämpfen, dann musste ich das wohl übernehmen. Schon lange genug habe ich mich im Wald versteckt. Es wurde Zeit das die Taten sprachen!

Er nickte nur und stand auf.

„Warte hier, bis du abgeholt wirst.“ Als er sich umdrehte und verschwinden wollte, hielt ich ihn am Arm fest. Ich hätte auch einfach sagen können, er soll stehen bleiben, doch irgendwie wusste ich auch nicht wieso ich diesen Wolf berühren musste. Er blieb stehen, sah zuerst zu meinem Griff und dann mich an.

„Werde ich den Alpha sehen?!“

„Warte hier einfach und tue mir ein gefallen, mach keine Probleme die dich im negativen Sinne belasten können!“ Er verschwand und ich blieb alleine in dem Fremden Zimmer stehen.  

 

 

Die Zeit verging echt langsam, als niemand nach einer Weile kam stand ich auf und sah mich im Zimmer um. Ich ging zu einem Schrank und machte es auf. Da waren nichts weiter als Schwarze Anziehsachen.

„Tja, so wie deine Seele Arsas!“ sprach ich in den leeren Raum rein und wollte die Schranktür schließen, bis ich aus dem Augenwinkel etwas Glitzerndes sah. Ich konnte meine Neugier nicht unterdrücken und griff danach. Als ich es raus zog, sah ich eine Halskette. Automatisch griff ich zu meiner. Arsas sah nicht wie der Typ Mann aus der so was besitzen würde, doch was machte es hier und wem gehörte es?! Es waren zwei Wölfe, die Seite an Seite standen. Ich strich langsam drüber. Es war schön, das konnte ich nicht leugnen, doch war es möglich das es jemandem gehörte den er liebte?! Doch dann schüttelte ich den Kopf, dieser Wolf war definitiv nicht im Stande irgendwas zu lieben! Ich legte es wieder zurück und schloss die Schranktür, dann ging ich zum Fenster und sah raus. Von hier aus hatte man einen tollen Ausblick. Ich ging raus zum Balkon und lehnte mich ein bisschen raus. Unten standen viele Wölfe in Menschengestalt und gingen ihren täglichen Tätigkeiten nach. Es sah alles so normal aus, doch ich wusste dass gar nichts hier normal war! Vom Balkon aus, sah man auch das Meer. Ich fragte mich was es wohl für ein Gefühl war, morgen aufzustehen zum Balkon zu gehen und einfach den Sonnenaufgang zu genießen. Wahrscheinlich wäre das, das schönste überhaupt das man sehen könnte. Ich griff wieder zu meiner Halskette uns strich sanft drüber.

„Was mache ich nur Mom. Mache ich das richtige?!“ ich wusste es nicht. Doch was anderes blieb mir einfach nicht. Was wenn es noch mehr von diesen Mutierten Wölfen gab, was wenn sie sich entschieden die Menschen anzugreifen. Ich wusste, auch ohne dass es mir Arsas sagte, das diese Wesen auch die Feinde der Wölfe waren. Arsas hatte es damals verbrannt, nur damit es niemand sah. Damit niemand sah, was aus Infizierten Wölfen werden konnte!

Als die Tür aufging, stand ich auf und sah nicht Arsas. Es war ein fremder Wolf.

„Komm!“

Ich tat was er sagte und folgte ihm. Wir gingen durch so viele Gänge, dass ich mir den Weg gar nicht merken konnte. Schließlich hielten wir vor einem großen Tor, das auch gleich aufgemacht wurde. Ich ging ein paar Schritte vor und blieb dann stehen um mich umzusehen. Hier waren ein paar Clanwölfe die Seitlich standen. Ganz vorne war in der Mitte ein Thron, wo ein alter Wolf saß der mich zu meiner Überraschung nicht so ansah, als würde er mich in Stücke reißen wollen. Neben ihm saß eine Frau, wahrscheinlich seine und rechts von den beiden stand Arsas, der keine einzige Emotion zeigte. Ich bewegte mich weiter, bis ich in der Mitte stand, dann wurde ich darauf angewiesen das ich hier bleiben soll. Ich sah zum Alpha, zu dem Mann der damals den Befehl gegeben hatte der mir alles nahm.

„Du bist also Hope.“

„Und du bist also der Alpha! Ich hätte dich ein bisschen jünger erwartet, du weißt schon mehr furchteinflößender!“ ich weiß ich sollte es lassen, doch die Wörter kamen einfach so aus meinem Mund raus.

Arsas warf mir von der Seite einen warnenden Blick zu, auch der Alpha sagte im ersten Augenblick nichts, bis er dann kurz auflachte.

„Die Zeit bleibt leider nicht stehen.“

Ich war kurz verwirrt! Eigentlich hätte ich jetzt die Peitsche erwartet, weil ich respektlos zum Alpha war. Doch er hatte im Gesicht nur ein kurzes lächeln.

„Sag mir wieso du hier bist.“

„Ich will Informationen!“

„Über?“

„Über die Mutieren Wölfe!“

„Lasst uns mit der Menschenfrau alleine, Arsas du bleibst hier!“

Die anderen Clan Wölfe neigten respektvoll den Kopf und verschwanden aus dem Saal bis nur noch wir vier hier waren.

„Es tut mir Leid, doch diese Informationen sind geheim!“

„Ja, er hat mir das schon mitgeteilt. Er hat mir auch die zwei Optionen genannt und ich akzeptiere das Urteil!“

„Wieso sind dir die Mutierten Wölfe so wichtig?“

„Ich will wissen, wieso sie plötzlich auftauchen! Ich will wissen, wieso mein Freund mit einem Biss gestorben ist und ich will wissen wie ich es töten kann, bevor sie sich entscheiden die Stadt anzugreifen!“

„Du willst vieles, doch sei unbesorgt. Die Menschen in der Stadt werden beschützt.“

Ich konnte nicht verhindern laut aufzulachen und den Kopf zu schütteln.

„Wie viele?“ fragte ich weiterhin belustigt.

„Wie viele?“

„Wie viele Wölfe sind in der Stadt?“

„Genug um die Menschen zu beschützen.“

„Ach ja? Was wenn das nicht ausreicht? Was passiert nach dem ersten Angriff mit den Menschen, die euch nicht mehr folgen wollen?!“

„Das wird nicht passieren. Du machst dir zu viele Sorgen Menschenfrau! Wir haben bist jetzt die Menschen immer beschützt!“

„Vor was?!“

Der Alpha sah kurz zu Arsas rüber und dann wieder zu mir.

„Vor vieles, was du und deines gleichen nicht wissen!“

Fragend sah ich zu Arsas, doch er ignorierte meinen Blick. Was sollte das bedeuten?!

„Vor Was?“ fragte ich wieder, doch bekam auf meine Frage keine Antwort.

„Sag mir Hope, bist du bereit bis an dein Lebensende hier zu bleiben? Zwischen diesen Mauern?“

„Wenn ich das erfahre, was ich möchte….JA!“

Der Alpha nickte nur und sprach Arsas an.

„Clanwolf, sie ist in deiner Obhut. Teile mit ihr dein Wissen, doch falls sie uns verratet oder fliehen möchte, dann wirst du auch bestraft! Ihr könnte gehen!“

„Vor was?!“ fragte ich nochmals lauter, doch Arsas neigte den Kopf, packte mich am Arm und zog mich raus. Als das Tor hinter uns geschlossen wurde, befreite ich mich aus seinem Griff und sah ihn fragend an.

„Komm mit!“

Ich folgte ihm still und ging meinen Gedanken nach. Was hatte er gemeint mit vieles das du und deines gleichen nicht weiß?! Wenn es nicht um die Monster in der Greenzone ging um welche ging es dann? Ich bekam Kopfschmerzen und mir kam der Gedanke, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, Informationen zu verlangen!

Im Zimmer angekommen setzte ich mich aufs Bett und rieb mir die Stirn.

„Jetzt schon Kopfschmerzen?“ grinste mich Arsas an und ohne darüber nach zu denken, zeigte ich ihm den Stinkefinger. Es war kindisch, doch manchmal tat oder sagte ich eben einiges ohne darüber nach zu denken!

„Du hast bestimmt Hunger und außerdem solltest du dich Waschen! Ich lass dir Nahrung und Wasser bringen, bleibe im Zimmer bis ich zurückkomme.“

„Werde ich jetzt in diesem Zimmer eingesperrt?!“

„Du hast gerade zugestimmt Hope!“

„Ja, hinter der Mauer aber nicht in diesem Zimmer!“

„Fürs erste bleibst du hier.“

„Wann bekomme ich meine Antworten?!“

„Morgen! Ich muss was erledigen, bleibe im Zimmer!“ warnte er mich ein letztes Mal und ging raus. Ich wartete darauf dass er die Tür vielleicht zusperren würde, doch das tat er nicht. Ich legte mich zurück aufs Bett und schloss die Augen. Ich war so müde, das ich ausnahmsweise mal gleich einschlief!

 

Ein Geräusch ließ mich vom Bett aufspringen und ich sah eine fremde Frau, die vor der Tür stand.

„Verzeiht mir, ich wollte euch nicht erschrecken.“

„Wer bist du?“

„Arsas hat mich geschickt, damit ihr was zu essen habt und euch waschen könnt.“

Sie sah mir kein einziges Mal in die Augen, starrte stattdessen auf den Boden. Ich fragte mich wie alt das Mädchen war, wahrscheinlich kaum älter als 17. Sie hatte eine schüchterne Art, was mich überraschte. Wolf und Schüchtern?!

„Wie heißt du?“

„Amelia.“

„Amelia, könntest du mich ansehen wenn du mit mir redest!“

„Verzeiht mir.“ Sagte sie leise und sah mich unsicher an. Also irgendwie musste ich zugeben, dass sie auf eine Art und weiße nett aussah.

„Ach was soll´s! Danke Amelia, du kannst gehen wenn du möchtest.“

„Ich könnte euch helfen zu baden?“

„Nein danke, das schaffe ich auch alleine.“

Sie neigte den Kopf und ging dann ohne mich nochmals anzusehen raus. Ich sah zum Tisch und mein Magen fing an zu knurren. Viel Obst und Fleisch lagen auf den Tellern. Ich wüsste nicht wann ich bis jetzt auch so richtig den Magen voll hatte. Doch wenn ich hier schon gefangen war, dann konnte ich wenigstens was essen! Außerdem musste ich Kräfte sammeln um im Richtigen Moment abzuhauen! Sobald Arsas endlich anfing zu reden!

Ich ging zum Tisch und schnappte mir einen Apfel, biss genüsslich rein. Als mir ein Geruch zur Nase stieg, ekelte ich mich vor mir selbst. Ich hatte auf dem Weg kein Wasserfall gefunden, wenigstens in keiner Umgebung wo ich mich sicher fühlte. Ich legte den Apfel zurück auf den Tisch und ging zur Wanne. Es war voll mit Wasser, das noch warm war. Ich zog mich aus und stieg in die Wanne. Sobald ich drinnen lag, schloss ich die Augen. Es war mal angenehm nicht mit kaltem Wasser zu baden, obwohl ich sagen musste, dass sich mein Körper daran gewöhnt hatte. Ich sah zu meiner Schulter und legte den Verband ab. Die Wunde war nicht verheilt, doch Gott sei Dank hatte sich die Entzündung zurückgezogen, fürs erste! Vorsichtig säuberte ich meine Wunde und musste die Zähne zusammenbeißen um kein Schmerzenslaut von mir zu geben. Ich tauchte unter und schloss die Augen. Es war wirklich ein schönes Gefühl! Als ich was spürte schloss ich die Augen Unterwasser auf und sah ein Schatten. So schnell wie ich konnte setzte ich mich auf, dass ich dabei Wasser verschluckt hatte machte die Situation nicht besser. Ich braucht eine Weile bis meine Sicht wieder klar wurde. Ich sah zu Arsas und erlebte den zweiten Schock. Ich saß  hier vollkommen nackt und dieser Arsch tat so als wäre es normal!

„Geh raus!“ schrie ich ihn an und versuchte das meiste von mir zu bedecken.

„Du bist nicht die erste Frau die ich nackt sehe Hope.“ Grinste er und hatte wirklich den Mut mich zu mustern.

„Raus hier, sonst bringe ich dich um!“ schrie ich weiterhin und konnte nicht fassen dass er sich noch Zeit ließ, bis er lachend rausging. Ich sah mich nach einem Tuch um und fand Gott sei Dank eines auf einem Stuhl. So gut wie ich nur konnte bedeckte ich meinen Körper damit und ging wütend zu Arsas, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte und gerade genüsslich meinen Apfel aß.

„Was sollte das vorhin?! Hast du nicht mitbekommen das ich bade“ knurrte ich ihn an und blieb dicht vor ihm stehen. Doch er zuckte nur die Schulter.

„Doch, aber ich wollte die Gelegenheit nicht  entgehen lassen deinen wunderschönen Körper zu sehen.“ Grinste er und schmiss den Apfel weg, während ich verwirrt dastand. Meine Wunderschönen Körper?!

Er stand auf und blieb dicht vor mir stehen.

„Obwohl ich sagen muss, das alles an dir wunderschön ist.“ Flüsterte er und zog mir die nassen Haare aus dem Gesicht. Ich weiß ich hätte seine Hand wegschlagen und ihm eine verpassen sollen, doch mein Körper reagierte auf nichts im Moment außer auf seine Berührung. Was war nur los mit mir?! Wir sahen uns  an und plötzlich änderte sich seine Haltung!

„Zieh dich an, wir machen einen kleinen Spaziergang.“ Er tat so als hätte er das von vorhin nicht gesagt, oder als würde diese komische Situation nichts für ihn bedeuten. Es war ja auch so, doch wieso  lächelte er mich in einem Moment an und sah mich so intensiv an, das ich nicht verstand was mit ihm los war. In der anderen Sekunde war er wieder ein Arschloch!

„Nicht die alten Sachen! Hier!“ er zeigte aufs Bett und da lagen neue Sachen.

Ich packte sie und ging ins Zimmer rein wo die Wanne stand. Ich knallte die Tür zu und zog mich einfach an. Denn meine alten Sachen  mussten wirklich gewaschen werden! Fertig angezogen ging ich raus und ohne ihm was zu fragen nahm ich die Salbe und schmierte es mir auf die Schulter. Er tat nichts weiter als mich zu beobachten, das sah im Spiegel.

„Wohin?!“

„Wir machen einen kleinen Rundgang, damit jeder uns sehen kann.“

„Wieso das denn?!“

„Damit jeder sieht, das du Menschenfrau mir gehörst!“ das grinsen kam wieder und ich hätte ihn Ohrfeigen können.

„Ich gehörte dir nicht!“ knurrte ich ihn an.

„Doch, denn du willst ja nicht im Zimmer eingesperrt sein! Finde dich damit ab, wenigstens nach draußen hin!“ Er ging zur Tür und blieb davor stehen, ich ging zu ihm doch sah ihn nicht an.

„Irgendwann werden wir zwei uns gegenüber stehen, das ist dir bewusst oder?!“

Arsas sah mich ebenfalls nicht an als er sprach.

„Ich weiß, doch bis dahin tue einfach das was ich dir sage dann bekommst du auch deine Antworten!“

Kapitel 8

 

„Ich habe zwei Fragen!“

„Hm?“

„Erstens  wieso zum Teufel musste ich unbedingt ein Kleid tragen.“

„Ich wollte dich mal in was weiblichem Sehen!“

Ich blieb mitten am Marktplatz stehen und warf ihm einen unglaublichen Blick zu, dann schüttelte ich den Kopf und ging weiter. Ich ignorierte gekonnt die komischen Blicke die mir die Wolfsmenschen zu warfen. So als wäre ich ein Weltwunder! 

„Zweitens  wo ist mein Rucksack?“

Eigentlich war mir das Essen egal, ich wollte darauf hinaus dass ich mein Messer bekam obwohl ich wusste dass sie es mir nicht geben würden.

„Du brauchst keine Waffen!“

„Ich will mein Messer!“

Ich blieb wieder stehen und verschränkte die Arme. Ein Zeichen das ich nicht locker lassen würde, bis ich es in der Hand hielt.

„Du brauchst auch kein Messer!“

„Doch! Es bedeutet mir was okay?“

„Ach ja? Und was?!“ Ihm schien das wirklich zu interessieren.

„Es ist ein Geschenk! Außerdem würde mir hier ein Messer ja nichts bringen!“  Ich betonte es so, als wären die Wölfe zu stark um sie mit einem kleinen Messer fertig zu machen.

„Ich hab gesehen was du damit tun kannst!“

Er ging weiter und ignorierte mich. Ich musste mein Messer zurückbekommen. Es war wirklich ein Geschenk gewesen, es war für mich mehr als nur ein Messer. Deswegen stellte ich mich vor ihm hin und sah ihm in die Augen. Ich konnte nicht fassen dass ich das jetzt tun würde, aber ich wollte es zurück und Arsas konnte es mir zurück bringen!

„Arsas, bitte!“

Er sah mich lange an, vielleicht um zu kontrollieren ob ich log oder die Wahrheit sagte. Nach einem tiefen Seufzer, schüttelte er den Kopf und sah mich wieder an.

„Ich werde es versuchen, jetzt weiter!“

Ich folgte ihm weiter ein bisschen außerhalb vom Dorf  blieben wir stehen und Arsas starrte aufs Meer hinaus. Für einen Moment dachte ich, er hätte vergessen dass ich neben ihm stand. Ich sah auch hin und vergaß für einen kurzen Moment die ganzen Gefahren auf dieser Welt. Ich genoss einfach die Stille und die Ruhe, die dieses Bild mir gab.

„Gleich geht die Sonne unter.“

Er drehte sich zu mir um und sah mich an, doch ich starrte weiterhin zum Meer.

„Magst du den Sonnenuntergang?“

„Nein.“

Ich hörte aus seiner Stimme heraus dass er verwirrt war.

„Welche Frau steht denn nicht auf den Sonnenuntergang?“

„Ich! Ich mag eher den Sonnenaufgang.“

„Wieso?“

„Wenn du ihn siehst, dann wird dir bewusst das du  noch einen weiteren  Scheiß Tag auf dieser Welt überlebt hast!“

Als er auflachte, sah ich ihn an.

„Komische Art das zu beschreiben.“

„Du hast keine Ahnung!“

„Ach ja?“

Er kam wieder auf mich zu, doch diesmal blieb ich wo ich war. Wenn er dachte er könnte mich so verunsichern hatte er sich geirrt.

„Glaubst du wirklich, das du der einzige Mensch bist der Tagtäglich dem Bösen, in seine hässliche Fresse blickt? Glaubst du das du, der einzige bist der Tag für Tag für seine Leute und für sich selbst Kämpft?!“

Ich sah ihm an das er wütend wurde.

„Nicht jeder hat eine dicke Mauer, das ihn vor dem Bösen beschützt!“ zischte ich zu ihm rüber, doch er grinste nur.

„Wenn du meinst!“

Keiner von uns sagte mehr was, wir sahen uns nur an. Wer würde gewinnen? Wer würde zuerst den Blickkontakt abbrechen und damit verlieren? Keiner von uns wollte das. Doch als sein Blick intensiver wurde, musste ich hart schlucken. Ich wusste nicht woher diese komischen Gefühle herkamen und was sie zu bedeuten hatten.

„Du glaubst du hast keine Mauer? Du hast die größte Hope und du hast Angst!“

„Angst?!“ ich fing an zu lachen, weil er anfing Blödsinn zu erzählen.

„Ja! Du hast eine Mauer um dich herum,  Jahrelang aufgebaut. Du hast Angst dass jemand kommt und es einstürzen lässt. Doch dir ist nicht bewusst dass die größte Gefahr, von dir selbst ausgeht. Irgendwann wird dich die Einsamkeit einholen und stück für stück ersticken.“

Auch wenn das gesagte mich berührte, ließ ich mir nichts anmerken!

„Wer hat deine Mauer einstürzen lassen Wolf?!“

Was er kann, kann ich schon länger! Er gab mir darauf keine Antwort, grinste mich nur an.

„Wir sollten zurück!“

„Angst vor der Dunkelheit?“ fragte ich spöttisch und wir machten uns zurück auf den Weg.

„Ich bin die Dunkelheit!“ kam nur als Antwort.

Als wir wieder im Dorf ankamen, lief mir das Mädchen von vorhin entgegen. Sie blieb vor mir stehen und reichte mir eine Blume. Ich sah sie nur verwirrt an und wusste nicht was ich jetzt machen sollte.

„Die ist für dich.“ Sagte sie lächelnd und dachte nicht mal daran, auch nach ein paar Minuten die Hand runter zu nehmen. Ich nahm einen tiefen Atemzug und sah sie an.

„Wieso?“ meine Stimme klang kalt und genervt zugleich. Was wollte sie nur von mir!

„Weil sie genau so hübsch ist wie du.“

Arsas der neben uns stand, gab kein Kommentar dazu ab. Er sah nur mich an und wartete auf meine Reaktion. Sie ist nur ein kleines Mädchen! Was soll sie dir schon antun. Außerdem hatte mich seit langem keiner mehr schön genannt. Naja, außer Arsas der Arsch, doch das zähle ich nicht. Alles was aus  seinem Mund kam war rein spöttisch.

„Gefällt sie dir nicht?“ sagte das Mädchen schmollend nach einer Zeit und sah traurig auf den Boden. Es ist nur ein Kind! Ich kniete mich zu  ihr hin und nahm die Blume aus ihrer Hand.

„Danke.“ Ich versuchte so nett wie möglich zu sein.

„Dir hat sie nicht gefallen oder?“ fragte sie mich weiterhin schmollend und sah mich nicht an. Komm schon Hope! Sei nicht so Herzlos, nicht zu einem kleinen Mädchen! Ich wusste nicht wieso es mir schwer viel sie anzufassen, doch ich tat es. Ich hob ihr Kinn und sah ihr lächelnd in die Augen.

„Doch, es gefällt mir sehr. Vielen Dank. Wie heißt du denn?“

„Tarnelia.“ Auch wenn sie nicht mehr ganz schmollte, war sie immer noch traurig.

„Ist ein Wunderschöner Name. Ich heiße Hope. Danke Tarnelia für diese wunderschöne Blume.“ Erst jetzt mischte sich Arsas ein.

„Tarnelia, geh zurück zu deinem Bruder. Er macht sich bestimmt sorgen.“ Seine stimmte klang sehr streng und das Mädchen traute sich nicht mal ihn anzusehen.

„Ja, Clanwolf.“ Damit drehte sie sich um und rann davon.

Ich stand auf und ohne Arsas anzusehen ging ich Richtung des Schlosses.

Oben angekommen, setzte ich mich auf das Bett und sah die Blume in meiner Hand an. Ich wusste nicht genau was das für eine Blume war, doch sie war schön. Als ich bemerkte wie mich Arsas anstarrte, schmiss ich die Blume achtlos aufs Bett und rieb mir die Stirn.

„Tarnelia mag dich. Sie  ist ein sehr  verschlossenes Mädchen, redet für gewöhnlich nicht mit Fremden.“

„Und wenn schon!“  Ich wollte ihm nicht zeigen, dass mich das doch tief drinnen berührt hatte. So was hätte ich einfach nicht von einem….Wolf erwartet!

„Sie hat keine Familie.“

„Was ist mit denen passiert?“ ich fragte nur nebenbei, versuchte so zu klingen als würde es mich nicht interessieren.  Doch es interessierte mich mehr, als ich zu gab.

„Sie wurden ermordet.“

Den Stich im Herzen spürte ich, doch wie immer versuchte ich es zu ignorieren. Und wenn schon? Viele hatten ihre Eltern verloren!  Mich mit einbezogen. Dennoch wollte sich meine Neugierde nicht legen.

„Wie?“

„Menschen.“

Erst jetzt sah ich ihn an und wusste dass er das mit Absicht tat. Er wollte wie immer meine Reaktion sehen. Doch ich konnte einfach kein Mitgefühl zeigen. Ich konnte einfach nicht, das würde bedeuten Schwäche zu zeigen, besonders gegenüber Arsas wollte ich das auf gar keinen Fall!

„Tut mir leid für sie!“ sagte ich ohne eine Emotion und legte mich hin.

„Aber wenigstens hat sie ihren Bruder.“ Fügte ich dann hinzu und schloss die Augen. Ich konnte den Schrei meiner Mutter über die Jahre hinweg einfach nicht vergessen. Jedes Mal  träumte ich davon und hörte es. Mir kam plötzlich ein anderer Gedanke.

„Wo sind eigentlich deine Eltern?“

„Ich bin ein Clanwolf. Mein Vater ist der Alpha, meine Geschwister die Clanmitglieder.“

„Deine Mutter?“ meine Stimme klang spöttisch, doch Arsas ging darauf nicht ein.

„Ich habe keine!“

„Jeder hat eine Mutter, außerdem ist das ja schön und gut. Doch was ist mit deinen richtigen Eltern passiert?“

„Das ist nicht von Bedeutung. Ich brauche keine Mutter! Keine Frau! Keine Kinder! Ich bin ein Krieger.“

Ich verdrehte die Augen und setzte mich wieder auf.

"Wenn du meinst!" soll er doch sagen und lassen was er möchte.

"Ich hätte den Alpha anders erwartet."

"Was meinst du mit anders?"

"Naja, nicht so...alt!"

"Du hast keine Ahnung wie stark er ist. Nicht umsonst, wurde er zum Alpha. Also pass auf wie du dich in seiner Nähe verhältst."

"Was hat er vorhin gemeint?"

Nein, ich hatte das nicht vergessen und Arsas wusste genau was ich meinte.

"Es gibt Sachen, die ihr Menschen nicht wisst!"

"Und die wären?"

"Nicht heute!"

Also langsam machte er mich wütend.

"Ach ja und wann dann? Ich bin eh hier gefangen, kann nicht weg! Ich will Informationen Arsas!" 

"Die bekommst du auch, aber nicht heute. Du solltest jetzt schlafen."

"Und wo schläfst du?" nicht das es mich jucken würde, ich fragte nur einfach so nebenbei. Vielleicht wollte ich nicht das er jetzt geht, nicht weil ich seine Nähe genoss. Sondern weil....naja, je schneller ich meine Antworten bekomme, desto schneller bin ich hier weg.

"Mein Zimmer ist neben deines, also falls du was brauchen solltest...."

"Wird nicht nötig sein!"

Er zuckte gleichgültig die Schulter und ging zur Tür.

"Warte!"

Er drehte sich langsam zu mir um und sah mich fragend an.

"Morgen will ich meine Antworten!"

Als Antwort grinste er nur und verschwand. Ich sah zur Blume das noch auf dem Bett lag und nahm es in die Hand. Dann legte ich es auf den Tisch, das neben dem Bett lag und zog dieses abscheuliche Kleid aus. Ich legte mich unter die weiche Decke und drehte mich zum Fenster. Der Mond schien so hell wie noch nie.

Kapitel 9

 "Nein!"
Schweißgebadet wachte ich mitten in der Nacht auf und brauchte ein paar  Minuten bis ich mich orientieren konnte! Ich hatte wieder von dieser Nacht geträumt, eigentlich hatte ich bis jetzt sehr selten eine nacht wo ich es nicht getan hatte!
Ich schmiss die Decke zur Seite und zog das Kleid an, ich musste  wieder runterkommen! Im Flur angekommen, hatte ich kurz Probleme den Ausgang zu finden! Als ich endlich unter dem freien Himmel stand, zog ich die frische Luft so tief ein wie ich konnte. Es war ein bisschen kühler geworden, doch daran war ich auch gewöhnt.
An dem Tag wo ich in den Wald fliehen musste, war Herbst. Ich weiß heute noch wie die nächsten Wochen für mich gewesen waren. Ich blieb dort wo ich war, Tag für Tag wartete ich auf meine Eltern. Ich wollte nicht weg gehen, weil ich Angst hatte sie würden doch kommen und mich da nicht finden. Am Anfang konnte ich noch in der Nähe der Höhle bleiben um das zu essen was die Oras zurückgelassen hatten an Tieren. Doch mit der Zeit wurde es immer schwieriger und die Gefahr war einfach zu groß das diese Monster doch noch auf mich aufmerksam wurden. Eines Nachts hatte ich so Hunger, das es schon weh tat und ich vom Boden nicht aufstehen konnte. Ich lag einfach da und weinte. Meine Eltern waren nicht gekommen, sie waren Tod und diese Erkenntnis brachte mich noch mehr zum weinen. An diesem Tag, hörte ich auf ein Kind zu sein!  Ich lag einfach da und wartete auf meinen Tod! Eines Tages wurde es so schlimm, das ich mir wünschte ich würde einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen. Ich hörte Gewitter und Geräusche, war jedoch zu schwach um etwas zu machen. Es war mir auch egal, ich wollte und konnte einfach nicht mehr! Auch meine Sicht hatte sich verschlechtert, die Augen offen zu lassen kostete mich einfach zu viel Kraft. Ich wusste das jemand neben mir war, ich hörte sie, doch tat nichts. Ließ zu das mich ein Fremder Mann in den Arm nahm und mich aus der Höhle brachte. Wir waren in Bewegung und irgendwann hatte ich anscheindend das Bewusstsein verloren. Ich hörte als ich aufwachte nur gemurmel, er zwang mich meinen Mund aufzumachen.
"Du musst was essen kleines! Na los!"
Ich hatte Hunger, doch es war einfach zu schwer!
Irgendwann muss er es geschafft haben, nach einer weile kam die Kraft immer mehr zurück. Als ich endlich aufstehen konnte, bedankte ich mich bei ihm. Er war ein Jäger, das einzige was ich von ihm gelernt hatte. Er gab mir ein Messer, einen Rucksack mit Essen und ich ging.
"Bleib doch einfach hier Hope, da draußen ist es zu gefährlich für ein Kind!" Hatte er mir gesagt.
"Ich bin kein Kind!" Hatte ich ihm geantwortet, mich bedankt und verschwand dann im Wald.

Ich setzte mich hin und sah zum Mond auf. Es spiegelte sich so wunderschön am Meer, das war zugegeben echt friedlich. Der Grund wieso ich wieder in den Wald zurück ging, war das ein Teil in mir auf ein Wunder wartete. Doch nach Wochen, Monaten und Jahren hatte sich die Hoffnung in Wut und Hass umgewandelt! Ich wusste das es nicht gesund war, doch ich konnte nicht anders! Ich kann nicht anders! Es war diese Innerliche Ruhe die ich einfach nicht finden konnte und jetzt hatte ich Setran verloren! Jemanden der für mich ein Freund werden konnte, dem ich den Rücken zukehren würde und wusste er zieht nicht das Messer! Ich zog die Frische Luft noch tiefer in meine Lungen und schloss die Augen. Ich ballte meine Faust und drückte so lange zu bis ich den Schmerz spürrte! Mir kamen die Worte von Arsas in den Sinn! Irgendwann hatte er gesagt, würde es mich ersticken.
"Doch noch lebe ich!" Flüsterte ich in die dunkle  Nacht rein und stand auf um zurück zu gehen. Ich blieb kurz stehen als ich ein Geräusch hörte und stellte sogar  das Atmen ein. Ich war nicht alleine! Ich ging langsam in die Richtung wo ich die Geräusche gehört hatte, konnte jedoch nichts und niemanden sehen! Ich atmete wieder aus und drehte mich um. Ein Mann stand vor mir, ich konnte sein Gesicht nicht sehen, doch erkannte die Stimme!
"Na wen das nicht die Menschenhure ist!" Kam es von Tey und ich griff zu meinem Messer.

Als meine Hand ins Leere griff, verfluchte ich Arsas!
Ich ignorierte ihn und wollte an ihm vorbei, doch er hielt mich am Arm fest und drückte zu. Ich würde keinen einzigen Schmerzenslaut von mir geben, nicht vor diesem Arschloch.
"Lass mich los!" Knurrte ich ihn an, doch er drückte nur noch mehr zu.
"Oder was?" Knurrte er mir ebenfalls zu.
"Oder ich töte dich!"
Nach ein paar Sekunden, ließ er mich los und ich machte mich auf den Weg.
"Du wirst dafür bezahlen du Schlampe, das Schwöre  ich dir!" Schrie er mir hinterher.
"Fick dich!"
Damit ging ich in die Richtung des Schloßes.
Als ich die Tür hinter mir zuschloss, lehnte ich mich dagegen und hielt meinen Arm fest! Es brannte wie Feuer! Ich hob den Ärmel hoch und machte eine Kerze an um mir anzusehen wie schlimm es war. Dieser Arschloch hatte seine Krallen so tief in mein Arm reingebort, das es angefangen hatte zu Bluten.
"Was ist passiert?"
Erschrocken drehte ich mich um und war selbst von meiner  Reaktion überrascht! Ich erschrack mich echt sehr selten, doch ich hatte nicht mitbekommen das Arsas im Zimmer war. Ich zog meine Hand weg und bedeckte meinen Arm.
"Was machst du hier drinnen?"
"Ich wollte mal nach dir sehen!" Er stand vom Bett auf und kam auf mich zu.
"Du bist verletzt!"
"Bin ich nicht!"
"Du Blutest!"
"Tue ich nicht!" Ich wollte an ihm vorbei doch als er mich an der gleichen Stelle packte zuckte ich kurz vor Schmerzen zusammen.
"Ich bin ein Wolf! Ich kann Blut riechen!"
Er zog meinen Ärmel zurück und sah sich die Wunde an, ich ließ ihn einfach machen!
"Wer war das?"
"Jemand der mich nicht mag!"
"Ach komm, da ist ja eine Nadel im Heuhaufen schneller zu finden!"
"Ernsthaft?!"
Er fing an zu lachen während ich versuchte einen grinser zu unterdrücken!
"Es tut mir Leid, doch das musste sein!" Grinste er weiterhin, während ich ihm einen Schlag gegen seine Brust verpasste. Als ich wieder vor Schmerz zusammen zuckte wurde er ernst.
"Wer  Hope?"
"Das ist nicht so wichtig Arsas! Ist nur ein Kratzer, ich hab viel schlimmeres durchlebt!"
"Mir ist es wichtig! Ich will wissen wer meinen Befehl missachtet! Wer mich Herausfordert!" Knurrte er.
 Anscheinend hatte das für ihn mit Macht zu tun und er wollte seine Macht demjenigen präsentieren! Obwohl ich sehr gerne sehen würde wie dieses Arschloch fertig gemacht wird, behielt ich es für mich!
"Ich habe ihn nicht gesehen okay? Er hat nur gemeint das ich als Mensch hier nichts zu suchen habe und verschwinden soll! Dann hat er mich losgelassen und ist verschwunden!"
Er glaubte mir nicht, doch war anscheindend im Moment zu genervt um weiter zu Diskutieren. Er zog mich zum Waschbecken und wischte mir mit einem nassen Tuch das Blut weg. Dann nahm er die Salbe und schmierte es auf meine Wunde. Seine Berührungen lösten bei mir überall eine Gänsehaut aus und auch meine Atmung beschleunigte sich. Wieso passierte das bloß andauernd? Ich sah zu seiner Hand und fragte mich wie viele Menscher er wohl getötet hatte.  Als er stoppte sah ich hoch und merkte wie er mich ansah.  Er hob langsam seine Hand und strich vorsichtig über meine Wange. Ich konnte nichts machen, ich konnte mich nicht bewegen, kein einziges Wort brachte ich über meine Lippen. Ich schloss einfach die Augen und tat nichts!
Zum ersten mal seit sehr sehr langem, berührte mich jemand!
"Wir sind nicht die bösen Hope." Flüsterte er und zog seine Hand weg. Ich ignorierte die Kälte die mich plötzlich überkam und schloss die Augen auf.
"Ihr seit aber auch nicht die guten!" Ich drehte mich von ihm weg.
"Geh! Ich komm alleine klar!"
Er sagte nichts, ich hörte nur seine Schritte und dann die Tür. Ich blieb noch eine weile so stehen, dann ging ich zum Wasser und wusch mir das Gesicht! Ich war wütend auf mich selbst, weil ich zugelassen hatte das er mich berührt! Ich zog mich aus und legte mich wieder hin. Kaum schloss ich die Augen, hörte ich den Schrei meiner Mutter!

Am nächsten Morgen, weckten mich laute Geräusche auf. Es hörte sich so an, als würde jemand Streiten. Ich stand auf und war glücklich als ich meine frisch gewaschenen Sachen sah.

Doch bevor ich meine Sachen anzog musste ich mich um meine Wunde auf der Schulter kümmern. Und wenn ich schon dabei war, auch an die restlichen. Ich stöhnte schmerzvoll auf, als ich versuchte meine Haare zu binden. Meine Schulter war noch nicht komplett g
Verheilt und das brachte mich zur Verzweiflung! Fertig angezogen klopfte es an der Tür.
"Ja?"
"Ich habe essen für euch."
Es war Amelia.
"Komm rein."
Schüchtern wie beim letzten mal, kam sie rein ohne mich anzusehen und stellte das Essen auf den Tisch.
"Braucht ihr sonst noch was?"
"Was ist dieses Geschreie unten?"
Sie wusste anscheinend nicht, ob sie es mir sagen durfte.
"Amelia?"
"Fragt bitte euren Clanwolf."
"Meinem Clanwolf?!"
Arsas ist bestimmt nicht 'Mein' Clanwolf!
"Braucht ihr sonst noch was?" Wiederholte sie sich und wollte anscheinend so schnell wie möglich raus hier.
"Ähm, eigentlich bräuchte ich kurz deine...Hilfe!" Das mir dieses Wort so schwer über die Lippen kam, zeigte mir nochmals das ich bis jetzt fast nie um Hilfe gebeten hatte!
"Könntest du mir...könntest du?" Zum ersten mal sah ich in ihrem Gesicht einen verwirrte Ausdruck. Ich zeigte auf meine Haare.
"Oh...natürlich. Bitte setzt euch."
Sie nahm den sessel und stellte es vor den Spiegel. Ich tat was sie mir gesagt hatte und hoffte das ich es später nicht bereuen würde.
"Was wollt ihr?"
"Ich Überlasse es dir, sie sollen mir nur nicht im Weg stehen. Am besten einen festen Zopf."
Ich sah in ihrem Gesicht das sie was dazu sagen wollte, doch sie hielt sich zurück.
"Oder hast du was anderes vor? Weißt du was, mach was du für Richtig hällst."
"Wirklich?"
"Klar, leg los."
Ich meine wie schlimm sollte es denn sein? Ich hätte schwören können, ein kleines lächeln auf ihrem Gesicht gesehen zu haben.
"Euer Haar ist Wunderschön."
"Dein, Amelia!"
"Verzeiht?"
"Dein Haar."
"Verzeiht, ich wollte nur respektvoll sein."
"Das kannst du auch so sein."
Sie nickte und fing an während ich einfach da saß und wartete. Seit dem ich Amelia gesehen hatte, empfand ich ausnahmsweise mal keinen Hass auf ein Wolf. Sie hatte so etwas unschuldiges an sich und auf irgendeine art und Weise, mochte ich ihre ruhige art. Ich war ab und zu skeptisch, als ich bemerkte das sie von den Seiten anfing, doch ich ließ sie mal. Im Moment war sie so in ihrem Element und das hier schien ihr zu gefallen.
"So fertig."
Sie schien zufrieden mit dem Ergebnis zu sein. Sie hatte ein paar Zöpfe nur an dein Seiten gemacht, meine Haare jedoch hinten offen gelassen.
"So ist euer..."
Als ich ihr einen Blick zuwarf verbesserte sie sich.
"Ich meine so ist...dein Haar immer noch schön offen, jedoch stehen sie euch...ich meine dir, nicht im Weg."
Ich lächelte sie an und zum ersten mal lächelte sie offenherzig zurück.
"Danke Amelia, es ist wunderschön geworden. Von wo hast du gelernt das zu machen?"
Ihr lächeln verschwand und sie wirkte plötzlich traurig.
"Von meiner Mutter."
"Sie ist Tod!"
"Ja, es sind schon vier Jahre vergangen. Doch Menschen sterben."
Dieser Satz brachte mich dazu sie verwirrt anzusehen.
"Deine Mutter war doch ein Wolf?"
"Ja, aber wir sind auch zur Hälfte Menschen."
Dieser Satz von ihr störte mich.
"Wölfe sind keine Menschen!" Vielleicht kam das gesagte von mir zu scharf rüber, den sie neigte wieder den Kopf und sagte nichts.
"Weißt du wo Arsas ist?"
"Die Clanwölfe sind beim Kampftraining."
"Kannst du mich zu diesem Platz bringen?"
"Natürlich."
Ich stand auf und folgte Amelia zum Platz. Vielleicht sollte ich mich entschuldigen, für das gesagte von vorhin. Doch es war nun mal nicht möglich gleichzeitig ein Wolf und ein Mensch zu sein. Entweder man war das eine oder das andere! Am Platz angekommen sah ich zu den Wolfsmännern die sich gegenseitig nieder schlugen. In der mitte stand Arsas um ihn herum drei andere Wölfe. Er grinste und als er mich sah, zwinkerte er mir zu. Kurz sah ich mich um, ob das doch jemand anderen galt, doch weder neben mir, noch hinter mir war jemand.

Der erste Wolf lief auf Arsas zu und noch bevor er ansatzweise an ihn rankam, bekam er schon einen Schlag verpasst das einen Menschen auf der Stelle Bewusstlos hätte werden können. Der zweite, griff ihn von hinten an und legte seinen Arm um sein Hals. Er verpasste ihm einen Schlag mit dem Hinterkopf, drehte sich um und der zweite Schlag traf den Wolf am Magen. Er ging zu Boden und lag einfach da. Besser für ihn, wenn er am Boden liegt.
"Hope?"
Ich sah zu der Mädchen Stimme und erkannte Tarnelia.
"Hey."
 Ich kniete mich hin um mit ihr in Augenhöhe zu sein und sah sie fragend an.
"Naja, ich hab noch eine Blume für dich weil dir die letzte nicht gefallen hat."
Sie reichte mir eine orange  rote Blume.
"Das stimmt nicht, die letzte Blume war auch sehr schön."
Sie streichelte über meine Haare und lächelte.
"Deine Haare sind Wunderschön."
Sie nahm die Blume und steckte sie zwischen die Zöpfe. Ich sah wahrscheinlich lächerlich aus, doch wollte nicht das sie sich nochmal auf die Suche nach einer Blume macht.
"Vielen dank."
"Weißt du der Clanwolf ist gar nicht so böse." Verwirrt sah ich sie an.
"Meinst du Arsas? Der ist Harmlos, da hast du Recht!"
Sie kicherte und nickte dabei.
"Arsas bringt immer Esser für mich und meinen Bruder vorbei."
"Wirklich?" Also Egoismus hätte ich bei ihm erwartet!
"Ich muss jetzt los, machst du mir auch irgendwann die Haare so wie bei dir ?"
Ich sah Tarnelia an und bemerkte nochmals wie unschuldig sie war! Sie war einfach nur ein kleines Mädchen das ihre Eltern verloren hatte. Natürlich war sie hier sicher und hatte einen Bruder und Arsas die sich um sie kümmerten. Doch war ich innerlich so zerstört, das ich es ihr nicht gegönnt hatte? Hätte ich mich besser gefühlt wenn sie das gleiche Schicksal wie ich gehabt hätte? War ich denn so kurz davor gewesen, so ein Herzloser Mensch zu sein?
"Hope? Wieso weinst du?"
"Was? Ich weine nicht, hab nur was im Auge!" Ja sehr Kreativ! Ich wischte mir die Träne weg und lächelte sie an.
"Komm einfach morgen zu mir, dann machen wir deine Haare genau so wie meine okay?"
Sie lächelte und umarmte mich so plötzlich, das ich nicht wusste wie ich mich verhalten sollte. Doch dann erwiederte ich die Umarmung und schloss die Augen. Ich hielt meine Tränen zurück und musste hart schlucken. Als sie mich loß ließ, lächelte ich sie gezwungen an und sah ihr hinterher wie sie  fröhlich zu den anderen lief. Sie sah friedlich aus und das obwohl sie fast im selben Alter war wie ich, als ich meine Eltern verloren hatte!  Ich wischte mir nochmals die Augen und stand auf. Aus dem Augenwinkel sah ich Amelia, ich wollte zu ihr blieb jedoch stehen als plötzlich Tey neben ihr stand. Was zum Teufel wollte er von ihr?! Er packte sie am Arm und zog sie aus der Menge weg. Ich sah panische Angst in ihren grünen Augen und er schien sie anzuschreien. Als er ihr eine Ohrfeige verpasste, sah ich nur noch schwarz! Ich ging mit schnellen Schritten zu ihnen, rief seinen Namen und verpasste ihm eine. Er taumelte zurück, den der Schlag kam unerwartet. Amelia schrie erschrocken auf und fing an zu weinen. Ich verpasste ihm noch eine und schmiss mich auf ihn. Als ich auf ihn viel, nutzte ich diesen Vorteil und schlug immer wieder auf ihn ein.
"Wenn du sie nochmals anfasst dann schwöre ich dir das ich dich umbringe du Arschloch!" Schrie ich ihn an. Als ich ihm noch eine verpassen wollte packte er mich am Arm und schleuderte mich weg. Jetzt war er es der sich auf mich gesetzt hatte und zum Schlag ausholte. Doch dazu kam es nicht, den Arsas stand hinter ihm, packte ihn am Hals und zog ihn runter von mir. Ich hätte jetzt erwartet das er mich anschrie, weil ich wieder etwas getan hatte das ich nicht tun sollte. Doch stattdessen sah ich nur Wut in seinem Gesicht, das nicht mir galt. Er hob Tey hoch und warf ihn gegen die Wand. Das er so stark war, hätte ich nicht erwartet. Er ging zu Tey und verpasste ihm immer wieder einen Schlag. Er schien in seiner Wut gefangen zu sein. Keiner von den anderen Wölfen traute sich ihn davon abzuhalten und das wusste Arsas!

"Bitte Hope, du musst ihn aufhalten." Flehte mich Amelia von der Seite an, doch ich sah nur  zu Arsas wie er immer wieder auf Tey einschlug und das, gefiel mir!
"Er verdient das!" Zischte ich zu ihr rüber doch sie schüttelte den Kopf.
"Du Verstehst das nicht! Wenn er Tey umbringt, wird Arsas sterben wegen Verrat!"
Erst jetzt sah ich sie an und lief dann zu Arsas, der immer noch auf Tey einschlug. Ich musste zugeben das Tey auch viel einstecken konnte! Immerhin war er ja auch ein Clanwolf.
"Arsas! Hör auf!"
Er hörte mich nicht!
"Arsas!" Schrie ich, doch er machte weiter.
Als er seine Faust nochmals hochhob, umschlingte ich es mit meinen Händen.
"Arsas....Bitte!"
Erst jetzt, reagierte er! Zuerst sah er zu meinen Händen das um seine Faust geschlungen war und dann in meine Augen. Ich sah die Wut, ich spürrte zum ersten mal, wie gefährlich und stark Arsas sein konnte!
"Hör auf!"
Er schloss die Augen und Atmete schwer, dann riss er seine Faust aus meinen Händen und stand auf.
"Sie gehört mir, also falls irgendjemand diese Menschenfrau anfasst....das hier ist nur eine kleine Warnung!" Knurrte er zu der versammelten Menge, packte mich am Arm und zog mich Richtung Schloss!

Kapitel 10

 Den gazen Weg über, bis zum Zimmer, hatte keiner von uns was gesagt. Auch jetzt saß ich einfach auf dem Bett und wartete bis Arsas sich beruhigt hatte. Seit wir im Zimmer waren lief er auf und ab.
"Arsas?!"
Er blieb plötzlich mitten im Raum stehen und drehte sich zu mir um. Ich sah das er sich zusammenreißen musste, doch verstand nicht wieso er plötzlich auf mich wütend war! Ich meine okay, ich hatte einen Clanwolf angegriffen und das zum zweiten mal und dann hatte ich Arsas dazu gebracht seinen 'Bruder' fast zu Tode zu prügeln, doch ganz ehrlich Tey hatte das verdient!
"Wieso?" Knurrte er und blieb vor mir stehen. Ich fühlte mich plötzlich verletzlich in dieser Position, denn er ragte über mir und das gefiel mir nicht, also stand ich auf und sah ihm in die Augen!
"Er hat Amelia geschlagen!"
"Was?!" Jetzt war er verwirrt!
"Er hat Amelia geschlagen!" Wiederholte ich mich und sein verwirrter Ausdruck verschwand nicht. Doch dann fing er an wie ein verrückter zu lachen und schüttelte fassungslos den Kopf.
"Sag mal willst du mich verarschen? Ist das für dich vielleicht ein spaß?!" Zischte er und kam noch näher.
"Siehst du das ich lache?!"
"Hope! Du kannst nicht auf ein Clanwolf losgehen nur weil er eine Dienerin schlägt!"
"Heißt das du tolerierst sein Verhalten?!" Schrie ich und konnte nicht fassen was er da von sich gab. Ich kannte Arsas nicht, wieso überraschte mich das bloß?! Vielleicht weil ein kleiner Teil in mir gehofft hatte, das er nicht so drauf war?! So konnte man sich eben täuschen!
"Nein! Aber was wenn das passiert wäre, als ich nicht in der Nähe war? Hope, er hätte dich umgebracht! Und er hätte auch ein Recht dazu gehabt, du hast seine Ehre verletzt!"
"Ich brauche keinen Beschützer! Ich kann auf mich selbst aufpassen!"
"Tey ist ein Clanwolf! Er ist stark, mach nicht den Fehler seine Stärke zu unterschätzen!"
"Und ich bin nicht Schwach!"
"Hope!" Schrie er doch beruhigte sich dann wieder.
"Clanwölfe gehen auf die Jagd weil es ihnen Spaß macht! Jeder von ihnen kann in eine Saws Höhle rein und da lachend wieder raus gehen! Bitte hör auf ihre Stärke zu unterschätzen!"
"Das ist das Problem! Ihr glaub ihr seid besser als die schwachen Menschen! Ich bin nicht Schwach Arsas!"
Ich drehte mich wütend weg und versuchte mich zu beruhigen. Wir waren nur deren Spielzeug und ich war es leid! Ich spürrte Arsas hinter mir und als er seine Arme um mich schlingen wollte, versuchte ich auf Abstand zu gehen, doch er war schneller! Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und wieder konnte ich mich gegen seine Berührungen nicht währen!
"Ich würde dich niemals als ein Schwächling bezeichnen Hope, du bist die stärkste Person die ich gesehen habe. Doch du musst verstehen, das wir anders sind." Flüsterte er mir ins Ohr und ich schloss dir Augen. Seinen Atem so nah auf meiner Haut zu spüren verursachte bei mir wieder dieses Gefühl das ich nicht beschreiben konnte! Doch ich musste auch zugeben das mich diese nähe beruhigte. Erst jetzt wurde mir bewusst das ich innerlich einen Kampf führte, doch ich konnte nicht ganz definieren um was es sich handelte! Ich sah runter zu seiner Hand das auf meinem Bauch lag und legte meine drauf. Meine Atmung beschleunigte sich wieder und ich spürrte seinen warmen Atem. Auch bei ihm hatte sich die Atmung beschleunigt! Ich drehte mich zu ihm um, sah ihn jedoch nicht an! Ohne darüber nachzudenken legte ich meine Hand auf seine Brust und fühlte seinen Herzschlag. Sein Herz schlug schnell so wie meines! Ich sah ihm tief in die Augen und merkte wieder wie schön sie waren. Ich fuhr mit meiner Hand über seine Wange und dann strich ich ihm über die rauen Lippen. Er zog mich näher zu sich und ich konnte nicht mehr denken! Mein Gehirn hatte sich ausgeschaltet! Ich fühlte nur, fühlte wie alles in mir zu brennen begann. Als seine Lippen so nah an meinen waren, drängte sich ein Gedanke! Du wirst Schwach! Dieser einer Satz, brachte mich in die Realität zurück! Ich riss mich aus seinen Armen und ging wütend auf Abstand! Er sagte nichts, sah mich nur an.
"Mach das nie wieder!" ich lief aus dem Zimmer raus!

"Ich muss etwas töten!" Knurrte ich den leeren gang rein und lief Richtung Wald. Ich hätte ihn fast geküsst! Einen Wolf! Ich rann weil die Wut immer mehr an die Oberfläche kam! Wie konnte ich nur zulassen das es soweit kam! Am Strand angekommen kniete ich mich auf den Boden und schrie meine Wut raus!
"Ich bin Schwach!" Schrie ich so laut wie ich konnte und schlug immer wieder mit der Faust auf den Sandboden! Ich hätte ihn fast geküsst, was war nur loß mit mir! Seit ich diese Mauer betreten habe, habe ich mich verändert! Ich hab zu gelassen das Arsas mit mir spielt! Nach der Wut kamen die Tränen. Setran! Wie konnte ich zulassen das mein Bewusstsein ihn vergaß! Ich war nur aus einem Grund hier her gekommen und ich würde nicht mehr zulassen das Arsas gewann! Ich will meine Antworten!
Nach einer Weile stand ich auf und ging zurück. Ich steuerte direkt auf sein Zimmer und riss die Tür auf. Vor mir stand ein verwunderter und nackter Arsas! Ich schloss die Tür wieder zu und verfluchte mich dafür.
"Komm rein!"
"Bist du angezogen?"
"Ja!"
Ich atmete tief durch und erinnerte mich wieder daran wieso ich hier war, bevor ich rein ging. Ohne ihn anzusehen setzte ich mich aufs Sofa und versuchte möglichst ihn nicht direkt anzusehen.
"Und, wieder beruhigt?" Kam es spöttisch von ihm, er verhielt sich so als wäre das von vorhin nicht passiert, was auch gut war!
"Ich will endlich Antworten, schluss mit den spielchen!"
"Dabei wurde es doch recht interessant findest du nicht?"
"Arsas!" Ich hatte keine Nerven dafür! Er hob kapitulierend die Hände und setzte sich mir gegenüber.
"Was willst du wissen?"
"Was waren das für Dinger?" Ich musste nicht erwähnen das ich die mutierten Wölfe meinte, er wusste es nämlich.
"Wir wissen es nicht!"
"Wie ihr wisst es nicht? Wölfe sind doch so allwissend!"
"Sind wir anscheind nicht! Wir wissen nicht was sie zu diesen Monstern gemacht hat. Wölfe sehen nicht so aus und das weißt du!"
"Du warst aber nicht sonderlich überrascht! Das heißt das war nicht das erste mal!"
"Nein! Wir hatten bis jetzt 10 von denen! Doch zum ersten mal hatten sie in der Greenzone getötet. Sie waren vorher nur hier, in unserer Nähe!"
"Hier?!" Er nickte nur.
"Hope diese Monster waren Bekannte! In letzter Zeit verschwanden immer mehr Wölfe und als wir sie dann fanden..."
"Waren sie mutiert! Ich dachte aber das Wölfe nicht infiziert werden können?!"
"Nicht einfach so!"
Ich dachte kurz darüber nach und als ich seinen Blick sah, wusste ich was er meinte.
"Jemand ist für diesen Virus verantwortlich! Das ist doch unmöglich! Wisst ihr schon wer dahinter stecken könnte?"
"Ja! Die Wölfe!"
"Was?!"
"Hope, wir haben Feinde! Feinde die uns auslöschen wollen! Wir sind nicht die einzige Wolfs Kolonie!"
"Arsas...was ist auf der anderen Seite der Mauer?"
Statt einer Antwort stand er auf und lief auf und ab.
"Wir waren mehr! Früher hatten wir einen anderen Alpha, einen grausamen! Viele folgten ihm, viele nicht! Die, die sich ihm in den Weg stellten wurden gefoltert und getötet. Es folgte ein Krieg. Wir sammelten uns und griffen den früheren Alpha an. Wir brachten ihn zum sturz, doch seine Anhänger schafften es zu fliehen. Wir mussten auch viele Verluste erleiden, deswegen machten wir auch keine Jagd auf die Verräter!  Wir ließen sie einfach weiter ziehen, der größte Fehler! Sie wurden immer mehr, hatten Spione die mitten uns waren, die in der Stadt waren! Deswegen ist es auch wichtig das kein Mensch hierher kommt, die Gefahr auf ein Verrat ist zu groß!"
Er setzte sich wieder hin und schien mit den Gedanken weit weg zu sein. Ich musste das alles mal verarbeiten! Die Wölfe hatten uns die ganze Zeit vor ihres gleichen beschützt!
"Das ist nicht möglich!"
"Wir müssen Angst verbreiten Hope, damit die Menschen in der Stadt nicht auf dumme Gedanken kommen!"
"Gibt es auf der anderen Seite nur Wölfe?"
"Nein! Doch diese Kreaturen sind nicht das größte Problem!"
"Also was?! Die Wölfe bekämpfen sich und wieder einmal sind die Menschen zwischen den Fronten? Was wollen die überhaupt von uns?" 

"Euch versklaven, töten keine Ahnung die sind sicher kreativ was das angeht! Er hat immer gesagt, das er die Welt säubern möchte! Da ihr nichts weiter als Insekten seit! Du willst nicht das sie gewinnen, glaub mir!"
"Also habt ihr Jahrelang die Menschen vor Euresgleichen beschützt!"
Ich konnte nicht fassen was ich da hörte, das klang alles so unwahrscheinlich und wie eine große Lüge!
"Das Problem sind nicht nur die Verräter, sondern auch die Seltanen! Sie sagen ihnen das sie bei denen Willkommen sind! Manipulieren sie, um die Mehrheit zu werden! Deswegen müssen wir aufpassen!"
"Ich wusste nicht...."
Ich wusste nicht das alles so eine Gefahr darstellte! Woher auch? Ich hatte im Wald gelebt, mich aus allem rausgehalten!
"Niemand sollte das wissen, das darf diese Mauern nicht verlassen Hope! Wenn die Seltanen das mitbekommen, haben wir alle ein Problem!"
"Wieso?"
"Wieso was?"
"Wieso habt ihr das getan, für die Menschen?! Das musstet ihr nicht! Ihr hättet euch aus allem raushalten können!"
"Weil wir nicht die bösen sind! Wir wollen keinen Krieg! Wir wollen Frieden!"
Ich sah ihn an und glaubte ihm. Ich wusste jedoch nicht was ich fühlen sollte! Jahrelang hatte ich im glauben gelebt, wir wären ihnen egal, dabei haben sie uns beschützt, sich gegen ihren Alpha gestellt damit wir leben konnten! Das erste mal im Leben, fühlte ich rein gar nichts mehr! So als würde ich fallen!
"Die Menschen sollten das wissen, sie sollten..."
"Nein! Das darf diese Mauern nicht verlassen!"
"Die Menschen in der Stadt müssen sich darauf vorbereiten! Was wenn die Mutierten sich sammeln? Was wenn sie die Stadt angreifen? Arsas, niemand würde da Lebend rauskommen!"
"Wir haben es unter Kontrolle!"
"Arsas?!"
"Ich habe Nein gesagt!" Schrie er und schlug auf den Tisch. Da ich so eine Reaktion nicht erwartet hatte zuckte ich zusammen!
"Das ist zu Riskant! Wir haben es unter Kontrolle!"
"Wenigstens ist zwischen denen und euch eine hohe und dicke Mauer!"
Sie würden es nicht schaffen drüber zu klettern, oder?!
"Diese Mauer hat nur einen Ausgang. Wir brauchen das, damit wir auf der anderen seite Jagen können!"
"Ist das nicht gefährlich?"
"Es grenzt nicht direkt am Wald, wir haben ein freies Feld, das macht es jedoch nicht ganz ungefährlich! Doch die Menschen brauchen das was vor der Mauer ist mehr, damit bleibt uns nur das was hinter der Mauer ist!" Plötzlich schien er fertig zu sein, müde und ausgelaugt. Das er sich so vor mir zeigte überraschte mich!
"Wie viele Wölfe sind bis jetzt Verschwunden?"
"30!"
"Das heißt das 20 von diesen Mutierten noch da sind!"
Das war nicht gut! 20 waren 20 zu viel!
"Arsas, wir müssen sie Jagen!"
Er lehnte sich zurück und lächelte mich aus dem nichts an, was dazu führte das ich ihn verwirrt ansah.
"Wir? Ich und die anderen sind dabei!"
"Ich kann helfen!"
"Du bist verletzt! Außerdem war es für mich alleine schon schwer einen zu töten! Ich erledige das!"
Ich dachte darüber nach und musste ihm leider recht geben! Dann kam mir plötzlich ein anderes Bild.
"Wieso hast du es verbrannt?"
"Das ist Problem Nummer, was weiß ich wie vieltes! Es stirbt nicht!"
"Wie es stirbt nicht?"
"Du kannst ihm sein Herz rausreißen, seinen Kopf abtrennen, ihn in Stücke hacken...es stirbt nicht, steht immer wieder auf! Außer du verbrennst es!"
"Deswegen hast du auch den zweiten gesucht und verbrannt!"
"Was meinst du mit dem zweiten?!"
"Ach komm schon, jetzt tu nicht so!"
"Hope, ich habe keine Ahnung von was du sprichst!"
Ich sah ihn genervt an, doch nach einer Weile bemerkte ich das er nicht log! Er hatte wirklich keine Ahnung von was ich sprach! Mein Herz schlug schneller und ich hatte ein ungutes Gefühl! Wenn es nicht Arsas war, wer zum Teufel war es dann?!
Als er meinen Gesichtsausdruck sah, wurde auch er unruhig!
"Hope?! Wovon sprichst du?"
"Ich habe den zweiten Verfolgt nachdem es Setran gebissen hat! Ich fand ihn schließlich neben dem Fluss, Tod!"
War er Tod? Oder hatte ich es einfach falsch eingeschätzt! Nein! Es war Tod, da bin ich mir sicher!
"Was ist dann passiert?!"
"Ich habe es in eine Höhle Versteckt um ihn später als Beweis in die Statt zu bringen!"
"Du hast was?!" Er stand wütend auf.
"Bleib locker! Als ich wieder zurück zur Höhle gegangen bin, war er nicht mehr dort! Ich dachte damals du wärst mir gefolgt!"
"Du hattest Glück das er nicht auferstanden ist, als du noch bei ihm warst!" Er setzte sich wieder hin und für ihn schien die Sache geklärt zu sein, doch nicht für mich!
"Nein! Es war Tod, ich hätte drauf schwören können Arsas!"
"Das ist nicht möglich! Woran soll er denn bitte gestorben sein?!"
"Ich weiß es nicht! Doch ich weiß, das mir jemand gefolgt ist und die Leiche mitgenommen hat!"
"Hope!"
"Nein! Hör auf mich als gestörte anstempeln zu wollen okay?! Ich kann sehr wohl zwischen Tod und Lebendig unterscheiden!"
Das er glaubte mich ständig wie ein Kind behandeln zu können brachte mich auf 180! Diesmal war ich die jenige die im Zimmer auf und ab lief!
"Okay ich glaube dir! Doch was hat ihn getötet?!"
Ich dachte angestrengt nach und versuchte einen Zusammenhang zu finden! Meine Gedanken sprach ich laut aus.
"Es hat mich angegriffen und kurz bevor es mich erwischt hat, hast du mich gerettet. Es hat bei dir nicht locker gelassen! Es war darauf aus dich zu töten! Das zweite hat Setran angegriffen und ihn gebissen, doch nicht getötet! Wieso nicht?!"
Arsas hörte mir nur zu und unterbrach mich nicht!
"Wieso ist es abgehauen als es Setran gebissen hat?! Und kurz darauf sehe ich ihn Tod liegen!"
Ich blieb stehen und sah Arsas an, er erwiederte meinen Blick und ich war mir sicher das er genau das dachte was mir gerade durch den Kopf ging!
"Es war das Blut!" Sprach ich unser beider Gedanken aus und setzte mich hin.
"Wie ist das möglich?"
Tja, das war die Frage worauf ich keine Antwort wusste.
"Er beißt Setran, stirbt kurz darauf an seinem Blut und nach einer Weile stirbt Setran, wegen dem Biss!"
"Die Lösung ist also Narmanen Blut!" Arsas grinste, doch mir war alles andere als grinsen zu mute.
"Du wirst nicht die Narmanen als Köder benutzen, das lass ich nicht zu!"
"Ich brauch sie nicht, ich brauche nur ihr Blut! Wir müssen das testen, falls es wirklich funktioniert dann haben wir die Lösung für unser Problem!"
"Du kannst doch nicht einfach in ein Dorf marschieren und um ihr Blut bitten!"
"Ich bin ein Clanwolf, ich muss um gar nichts bitten!"
Ich verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts dazu!
"Ich will mit dir mitkommen!"
"Nein!"
"Wieso nicht?"
"Du bist hier sicher!"
"Darf ich dich daran erinnern das hier ein wütender Clanwolf herumläuft der mich Tod sehen will?!"
"Tey wird dich  nicht anfassen!"
"Bist du dir da ganz sicher?!"
Er überlegte kurz und fluchte dann schließlich!
"Weißt du, alles wäre einfacher wenn du aufhören würdest auf Clanwölfe loszugehen!"
Ich hob nur meine Augenbrauen! Es war definitiv nicht meine Schuld!
"Kann ja nichts dafür wenn meine Fäuste allergisch auf Arschlöcher reagieren!"
Er grinste mich nur kurz an und dann musterte er mich von oben bis unten! An meinen Haaren blieb sein blick schließlich  ruhen.
"Deine Haare, passen dir! Sieht schön aus."
Auch wenn dieser Plötzlicher Themenwechsel mich verwirrte, nickte ich nur dankend!
"Das ist Amelia's Werk, sie ist echt gut darin!"
"Du magst sie?!"
"Wieso so verwundert?! Mein Herz ist nicht aus Stein!"
"Mich wundert es, das du überhaupt eins besitzt!"
"Sehr witzig!" Ich ging auf sein lachen nicht ein und griff zu meinen Zöpfen und mir fiel es ein als meine Hand ins leere Griff!
"Oh nein!"
"Was?!"
"Die Blume die mir Tarnelia geschenkt hat in der Früh, sie muss im Kampf runter gefallen sein!"
"Mit Tarnelia sind es dann wohl zwei, die dich mögen." Er grinste dreckig.
"Du kannst mich mal!"
"Gerne, du musst mir nur sagen wann!" Ich fühlte mich bei seinem Blick den er mir jetzt zuwarf echt unwohl!
"Jetzt wird sie sich auf die Suche nach einer neuen Blume machen!"
"Wieso Hope?!"
"Wieso was?!"
"Wieso hast du dich für Amelia eingesetzt? Da du doch Wölfe so sehr hasst?!"
"Sie hat das nicht verdient! Nicht mit ihm!"
"Du glaubst das Tey..."

"Es ist nicht leicht für ein Mädchen das keine Eltern hat, oder Familie! Ich kenn das und Amelia hat was besseres verdient als diesen Arschloch!
"Ich Verstehe. Ich werde persönlich dafür sorgen das Tey die Finger von ihr lässt."
Verwundert drehte ich mich zu ihm und versuchte etwas aus seinem Gesicht rauszulesen, doch er schien es ernst zu meinen. Ich nickte dankend und blieb wieder an seinen Augen hängen. Er hatte schöne Augen, das musste ich zugeben! Aber natürlich würde ich das niemals laut sagen, niemals!
"Was jetzt?"
"Die Sonne wird gleich untergehen, also haben wir noch Zeit!
"Wofür?"
Ohne ein Wort zu sagen stand er auf und holte eine weitere Salbe raus, doch dieser hier war grün.
"Befreie deine Schulter!"
"Was ist das?!"
"Das wird deinen Schmerz auf der Schulter kurzfristig betäuben. Na los, sonst wird es nichts wenn wir hier Zeit verschwenden."
 Auch wenn ich immernoch verwirrt war, tat ich was er sagte. Nach einem kurzen brennen, das mir die Tränen in die Augen trieb, spürrte ich nichts mehr. Ich bewegte meinen arm in alle Richtungen, der Schmerz kam nicht.
"Komm mit!"
Ich folgte ihm zum Trainingsplatz, dann weiter an einen Platz das von gitter stäben umzingelt war. Es sah wie eine Kampfarena aus.
Wir gingen durch eine Gittertür und ich sah 5 Metalltüren.
"Was ist dahinter?"
"Du willst etwas töten?! Ist zufällig mein Spezialgebiet!"
"Arsas?!" Was zum Teufel hatte das denn zu bedeuten?
"Weil du mit Messern gut umgehen kannst, bekommst du deins und das hier."
Zuerst reichte er mir mein Messer und dann ein zweites das zugegeben viel schöner als meine aussah. Es hatte am Griff viele verzierungen darunter auch zwei Wölfe die seite an seite standen. Ich erinnerte mich an die Kette das ich in seinem Zimmer gefunden hatte.
"Und was soll ich mit denen machen?!"
"Töten!"
"Dich?!" Ich grinste ihn verschwörerisch an.
"Was sich liebt, das will sich töten!"
"Träum weiter!" Diesmal war er mit dem grinsen drann.
"Hinter jeder Tür ist ein Saws. Keine Angst, wir haben ihnen die Krallen rausgezogen und eine Maske aufgetragen damit sie nicht beißen können. Wir benutzen sie als Training für die Jungwölfe. Du willst Töten? Töte wie viele du willst!"
Während wir im Wald um unser Leben rennen vor diesen Monstern verwenden die Wölfe sie für Training! Ich schüttelte fassungslos den Kopf, doch es wäre ein Ventil, auch wenn es ein krankes war!
"Bereit?"
Ich nickte und stellte mich in Kampfposition, außerdem wäre es gut für mich! Nicht das ich aus der Übung kam.
"Falls was schieflaufen sollte, ich bin hinter dir!"
"Das wird nicht nötig sein!"
Als Arsas das Zeichen gab, hörte ich wie die Tür langsam hochgeschoben wurde. Ich war aufgeregt und konnte das Adrenalin spüren.
"Noch was, es kann dich immer noch in zwei Hälften reißen vergiss das nicht!"
Ich hörte ihm gar nicht mehr Richtig zu, konnte kaum erwarten zu Kämpfen! Zuerst hörte ich dieses wiederliche Stöhnen das es von sich gab, dann sah ich seine Blutroten Augen die in meine Blicken. Als es sich bereit machte auf mich loszurennen, konnte ich ein grinsen nicht verkneifen. Mit einem Schrei lief es auf mich zu und ich erwiederte diesen schrei!

Kapitel 11

 Schwer Atmend und Blutüberströmt kniete ich vor den Leichen der  Saws, die Köpfe irgendwo hinter mir Verteilt. Ich sah nach hinten wo Arsas gegen eine Wand gelehnt, mit verschränkten Armen dastand und mich musterte. Das hat er wahrscheinlich nicht erwartet! Ich glaube auch das es an seinem Ego gekratzt hat, weil ich ihn nicht um Hilfe gebeten habe. Ich stand auf und wischte das Blut ab so gut es ging, dann reichte ich ihm sein Messer, doch er griff nicht danach.
"Du kannst es behalten."
"Ich will kein Geschenk von dir!"
"Ist auch keines! Ich brauche kein Messer."
Er ging an mir vorbei zur Gittertür und ich folgte ihm.
"Ich muss sagen, ich bin beeindruckt!"
"Wovon?!"
"Deinen Kampfkünsten. Wo hast du gelernt so zu Kämpfen?"
Er schloss die Tür und wir machten uns auf den Weg.
"Ich habe es mir selbst beigebracht. Wenn man keinen Ausweg hat, dann muss man lernen zu töten!"
Bis zum Zimmer sagte er nichts mehr, oben angekommen legte ich die beiden Klingen auf den Tisch und setzte mich aufs Bett. Er hingegen lehnte sich gegen die Tür uns sah mich an. Ich griff zu meiner Schulter und spürrte Plötzlich den Schmerz der mich überkam. Ich wollte es ja ignorieren, doch es kam wie eine Wucht und ich hatte Probleme keinen Laut von mir zu geben.
"Das ist die Nachwirkung von der Salbe!"
Er ging zu einem Schrank und holte die gelbe Salbe raus, während der Schmerz mir Tränen in die Augen trieb!
"Du hättest mich warnen können!" Zischte ich ihm Schmerzvoll rüber und versuchte den Schmerz wegzuatmen! Er setzte sich neben mich und half mir das Oberteil auszuziehen. Ich ließ zu das er die Salbe auf meine Schulter schmierte und schloss die Augen als sich der Schmerz linderte. Ich atmete tief durch und hielt die Augen geschlossen, nach einer Zeit als ich bemerkte das er innegehalten hatte, schloss ich die Augen doch auf. Er saß einfach vor mir und starrte mich an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten und wusste nicht was ich jetzt sagen sollte. Als ich mein Oberteil anziehen wollte, hielt er mich davon ab.
"Die sollten gewaschen werden, ich kümmer mich darum."
Ich nickte nur und versuchte möglichst seinen Blicken auszuweihen.
"Wie viele Menschen hast du getötet Arsas?"
Diese Frage kam einfach so raus und ich wusste nicht ob ich überhaupt eine Antwort darauf bekommen würde. Lange sagte er nichts, sah mich nur an.
"5!"
Ich war Überrascht, hätte nicht gedacht das es so wenige waren, dann kam mir eine andere Frage über die Lippen.
"Wie viele...Wölfe hast du getötet?"
"Ich weiß es nicht mehr!"
Er stand auf und ging raus zum Balkon, ich folgte ihm. Er hatte die Augen geschlossen und Atmete die frische Luft tief ein.
"Wie viele Tote hast du auf der Liste Hope?!"
Tja, wie viele hatte ich?! Ich wusste es nicht!
"Ich hab es mir nicht gemerkt!"
"Hast du Wolfsblut an den Händen kleben?" Erst jetzt drehte er sich zu mir um und sah mir in die Augen, ich erwiederte seinen Blick. Damals als ich wieder zur Höhle ging, Wochen und Monate sogar Jahre drauf wartete das meine Eltern zurück kamen, wurde ich wütend! Ich hatte kein anderes Gefühl in mir als Wut und Hass! Ich wollte Rache und hab alles getan um es zu lindern, doch so einfach war  es nicht! Der erste Wolf den ich getötet habe, war wahrscheinlich kaum älter als 20! Ich hatte ihn in der Stadt gesehen und wusste was er war. Betrunken lief er durch den Wald und ich folgte ihm! Er bemerkte mich spät, drehte sich zu mir um und fing an zu grinsen. Er dachte ich wäre ihm gefolgt, weil ich ihn wollte. Wankend kam er auf mich zu und ich blieb dort wo ich war! Er packte mich an den Haaren und zog mich zusich. Damals war ich 14 Jahre alt gewesen. Mein Körper war wie festgefroren und ich ließ zu das er mich küsste, an mir roch! Einem Wolf kannst du wohl nicht wiederstehen, hatte er dreckig gelacht. Ich erinnerte mich an diese Nacht, an den Schrei meiner Mutter, holte das Messer raus und stach ihm in den Hals. Da er in so einem Zustand nicht stark genug war taumelte er zurück, doch für mich war es nicht vorbei! Ich sprang auf ihn und stach immer wieder auf ihn ein, bis ich keine kraft mehr hatte! 

Dann, als ich schweratmend und Blutüberströmt war, ging ich von ihm runter und sah ihn an. Ich sah zu dem Toten Wolf und empfand...nichts! Meine Wut und mein Hass hatten sich nicht gelegt! Ich wollte nur noch mehr Blut, ich wollte sie alle Tod sehen!
"Hope?!"
Verwirrt sah ich Arsas an, der meine Gedanken unterbrochen hatte.
"Niemand hat eine weiße Weste!"
"Warst du jeh Zuhause?!"
"Der Wald ist mein zuhause!"
"Das meine ich nicht!"
Jetzt wo er es so fragte, dachte ich darüber nach wieso ich nie zurück gegangen war. Ich konnte nicht, ich hatte zu sehr Angst und mit den Jahren die vergingen hatte ich es verdrängt.
"Nein!"
"Wieso nicht?"
"Ich will nicht mehr darüber sprechen!"
Ohne ihn anzusehen ging ich rein und setzte mich auf das Bett, Arsas ging zur Tür und blieb davor stehen.
"Ich schicke Amelia, sie soll dir Wasser zum Baden bringen." Damit schloss er die Tür hinter sich zu und ich saß im stillen da.
Dann zog ich mich aus und legte mich hin. Über die Jahre hinweg, kam es mir nicht einmal in den Sinn zurück zu gehen. Ich konnte es einfach nicht, ich könnte das Haus nicht betreten ohne zusammen zu brechen! Vielleicht war das der Grund, denn falls ich dort hin zurück gehen würde, würde sich alles öffnen was ich tief drinnen eingeschlossen hatte und ich wusste nicht ob ich das verkraften könnte. Nach einer Weile klopfte es an der Tür.
"Komm rein Amelia."
Mit gesenktem Blick kam sie rein und ging schnell in den Raum nebenan um das Wasser auszuleeren. Ich stand auf und folgte ihr.
"Wie geht es dir?"
"Gut danke. Braucht ihr noch was?"
"Nein, danke."
Als sie an mir vorbei wollte griff ich ihren arm, den ich wollte mich entschuldigen. Doch sie stöhnte schmerzvoll auf und riss sich aus meinem griff. Ich wusste das etwas nicht stimmte, also packte ich sie nochmals am Arm und zog den Ärmel ihres Kleides hoch. Sie hatte einen blauen Fleck und ich wusste das es nicht der einzige an ihrem Körper war.
"War das Tey?!" Knurrte ich sie an und ging zur Tür, doch sie schmiss sich regelrecht drauf und hielt mich zurück.
"Bitte nicht, ich flehe euch an." Sie konnte ihre Tränen nicht zurück halten und das einzige was ich jetzt wollte war Tey Tod sehen!
"Er verdient es nicht anders!"
Sie dachte nicht mal im Traum daran von der Tür wegzugehen.
"Amelia! Lass mich durch!"
"Ich bitte euch, bitte!"
"Wieso verteidigst du dieses Arschloch?!"
"Ich habe sonst niemanden! Ich würde auf der Straße landen, bitte!"
Ich ging von der Tür weg und lief auf und ab.
"Du wirst nicht mehr zu ihm zurück gehen! Ab jetzt bleibst du bei mir!"
"Ich kann das nicht von euch verlangen, ich will euch nicht zur last fallen."
"Amelia, entweder du akzeptierst meinen Vorschlag, oder ich Schnapp mir mein Messer und schlitze dieses Arschloch auf?! Deine Entscheidung!"
"Ihr wollt mich wirklich bei euch haben?"
Ich ging auf sie zu und war froh das sie aufgehört hatte zu weinen.
"Du bleibst bei mir!"
Plötzlich lächelte sie und umarmte mich.
"Ich danke euch."
"Dir, Amelia!"
"Verzeiht." Lächelnd lies sie von mir ab und sah mich dankbar an. Wenn sie in meiner Nähe war, konnte ich verhindern das Tey sie anfasst!
"Komm, hilf mir Baden."
Lächelnd gingen wir zum Bad und Amelia half mir dabei, dannach legten wir uns hin, doch der Schlaf wollte nicht kommen.
"Ich wünschte ich wäre so stark wie du."
Ich sah sie an, doch sie starte zur Decke .
"Du bist stark Amelia! Stärke muss nicht Körperlich sein."
"Doch, den anders kann man sich nicht währen. Würdest du mir beibringen zu kämpfen?"
"Wieso übst du nicht mit den Clanwölfen?"
"Ich bin eine Dienerin und keine Kämpferin."
"Ich bringe es dir bei."
Sie nickte dankend und schloss die Augen, ich tat es ihr gleich. Kaum schloss ich die Augen, hörte ich wieder den Schrei meiner Mutter!

Und wieder ein Sonnenaufgang! Als die Sonne aufgegangen war sah ich zur der Schlafenden Amelia und fragte mich wann sie zum letzten mal so friedlich geschlafen hatte. Ich wollte sie nicht aufwecken! Ich schnappte mir die Klingen und versteckte sie so gut es ging.

Meine Hose hatte ich wieder angezogen und beim Oberteil hatte ich einfach ein Hemd von Arsas genommen, da es mir zu groß war hatte ich es an den Seiten verknotet. Ich blickte zu Amelia und ging raus in den Flur. Ich ging die Treppen runter und fragte einen Wolf, wo die Küche war. Dannach folgte ich einfach meiner Nase. In der Küche angekommen warfen mir die Wölfe dort komische Blicke zu, sagten jedoch nichts.
"Könnt ihr mir einpaar Sachen vorbereiten? Ich will es rauf ins Zimmer bringen."
"Wir können es euch hochbringen wenns fertig ist Suwan!"
"Suwan?! Ich heiße Hope und ist nicht nötig, ich warte hier!"
Sie nickten und machten sich an die Arbeit. Ich dachte an die Zeit, wo ich für mein Essen Jagen musste! Komisch wie sich alles verändert hatte! Sie reichten mir ein Tablet mit frischem Obst und Fleisch. Schon beim Anblick knurrte mein Magen! Ich nahm es mit und ging rauf ins Zimmer. Mit einer Hand versuchte ich das Tablet zu halten, mit der anderen schloss ich die Tür auf.
"Aufwachen Amelia!"
Doch als ich mich umdrehte stand nicht nur Amelia vor mir. Arsas saß auf dem Sofa und startte mich mit einem komischen Blick an. Tarnelia hatte sich neben ihn gesetzt und Amelia stand mitten im raum, so als wüsste sie nicht wie sie sich verhalten sollte.
"Guten Morgen Hope." Lächelte Tarnelia und umarmte mich stürmisch. Sie war die einzige die lächelte.
"Guten Morgen."
Ich legte das Essen auf den Tisch und zog einen Stuhl heran.
"Amelia, setzt dich bitte."
Sie sah zu Arsas rüber und wartete wahrscheinlich das er ihr ein Befehl dafür gab, doch Arsas sah nur mich an.
"Amelia! Setz dich!" Auch wenn das jetzt von mir wie ein Befehl rüberkam, tat sie es und setzte sich neben Arsas.
Ich schnappte mir einen Apfel und biss genüsslich rein, die Mädels sahen mich nur ein bisschen erschrocken an.
"Was?!"
"Zuerst beginnen die Clanwölfe und dann der rest, das nennt man Respekt!"
Ich sah Arsas tief in die Augen und biss nochmals ganz langsam in den Apfel rein, während er nur kurz grinste doch nicht darauf einging. Erst als Arsas anfing zu essen, begannen auch die Mädchen.
"Na los, ich will auch solche Haare wie deines Hope."
"Da musst du Amelia fragen."
Sie sah flehend zu Amelia und hatte einen dicken grinser als die nickte. Die beiden standen auf und gingen zum Tisch, während die zwei Beschäftigt waren sah ich zu Arsas.
"Was machen wir heute?"
"Wir gehen zu einem Narmanen Dorf, ich muss es testen."
"Also was?! Sobald du das Blut hast, machen wir uns auf die Suche nach einem mutierten Wolf?!"
"Ja! Doch wir zwei werden nicht alleine hingehen, ich brauche meine Brüder."
"Solange deine 'Brüder' nicht den Fehler machen mich anzufassen!"
"Werden sie nicht, dafür habe ich gesorgt! Du hast Amelia bei dir aufgenommen?!"
"Ich will nicht das sie bei Tey bleibt!"
Ich sah die zwei Mädchen an, wie sie lachend vor dem Spiegel standen und das zauberte auch mir ein kleines lächeln. Wie konnte sich mein Leben nur so schnell verändern. Lächelnd sah ich zu Arsas und räusperte mich um diese Szene zu ignorieren.
"Wann machen wir uns auf den Weg?"
"In 2-3 Stunden."
Ich würde Amelia gerne mitnehmen, doch es könnte sein das es zu gefährlich sein würde, andererseits war es hier auch nicht sicher.
"Amelia kommt mit mir."
"Falls ihr was passiert, bist du dafür verantwortlich!"
Ich hätte mehr erwartet, zum Beispiel das er mit mir darüber lange Diskutieren würde, doch damit stand er auf und ging raus. Vielleicht hatte er endlich eingesehen das ich am Ende eh das mache, was ich möchte! Gut für ihn!

Nach dem Essen hatte Amelia gesagt, das sie noch ein paar Sachen bräuchte für den Weg. Tarnelia hatte sich wieder einmal auf die Suche nach einer neuen Blume für mich gemacht und ich war rausgegangen um draußen auf sie zu warten. Am Brunnen angekommen blieb ich plötzlich stehen und begegnete dem Alpha. Er saß einfach am rand, ganz alleine und blickte weit weg. Ich drehte mich um und wollte gehen, doch er hielt mich auf.
"Hallo Hope, komm setze dich bitte zu mir."
Unsicher ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn.

"Ein schöner Tag, findest du nicht?"
"Ähm, ja. Klar!"
Als er mich ansah war ich verwundert wie offen er mich anlächelte.
"Du weißt worum es geht? Hat Arsas dir deine Fragen beantwortet?"
"Ja!"
"Er setzt sich viel für dich ein Hope. Arsas, hat seit dem Vorfall mit ihr, niemanden gerne um sich gehabt. Ich hatte mir langsam sorgen um ihn gemacht, weil er so fern von uns allen lebte. Doch jetzt, seit er dich kennt, hat er sich verändert."
Ich wusste nicht was er genau meinte, doch bei einem Punkt blieb ich hängen.
"Ihr?"
"Seine Geliebte."
"Moment mal, Arsas war verliebt?!"
"Ja das war er, doch seine Liebe zum Clan und seinen Brüdern war stärker. Seit dem sie ihn verraten hat, hat er niemanden mehr nah genug an sich herangelassen."
Okay! Jetzt wurde ich neugierig!
"Wer war sie?!"
"Ich fürchte das kann ich dir nicht sagen, das muss du ihn selbst fragen."
Er stand auf und nahm meine Hand in seine. Augenblicklich verkrampfte sich mein Körper und mir wurde unwohl. Doch ich ließ es zu und sagte nichts.
"Pass auf ihn auf Hope! Er ist ein guter Mann."
Mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken, denn meine Hand wollte er nicht loslassen. Erst dannach ließ er mich los und ging rein. Als  ich ihn nicht mehr sah, wischte ich ungewollt meine Hand an meiner Hose ab.

"Wir gehen!"
Arsas kam mit vier anderen Clanwölfen zu mir und Amelia. Wir machten uns auf den Weg zum Tor und ich konnte es kaum erwarten endlich wieder im Wald zu sein, ich hatte es vermisst.
"Hope?"
Bei dem Schrei von Tarnelia blieb ich stehen und drehte mich zu ihr um.
"Geh bitte nicht." Sie war traurig, doch ich musste.
"Ich komme wieder."
"Versprichst du es mir?"
"Ich Verspreche es."
Sie gab mir nickend einen Kuss auf die Wange, reichte mir eine Blume und lief weg. Ich stand auf und folgte den anderen raus. Draußen angekommen fühlte ich mich wieder frei.
"Wieso trägst du mein Hemd?"
"Du hast viele! Du bekommst es gewaschen zurück!"
"Ich hätte es lieber ungewaschen zurück."
Die anderen fingen an wie blöd zu lachen, während ich Arsas nur einen Wütenden Blick zu warf.
"Na los, Bewegung!" Mit diesem Befehl von Arsas machten wir uns auf den Weg.

Wir waren jetzt an der Grenze von Greenzone und ich wurde immer ungeduldiger. Doch Arsas meinte das wir hier übernachten sollten. Zwei der Wölfe waren im Wald verschwunden um zu Jagen, während ich und Amelia Holz sammelten.
"Wieso gibt es keine Frauen im Clan?!" Erst lachte Amelia weil sie dachte ich würde scherzen.
"Oh, die Frage ist ernst gemeint."
"Natürlich ist sie ernst gemeint!"
"Es gab zu wenige Frauen nach dem Verrat. Die Wölfe wollten ihre Spezies nicht riskieren und so wurden keine Frauen mehr im Clan aufgenommen."
Ich konnte nicht fassen, das die Männer das einfach so entschieden haben! Ich meine Frauen sind keine Geburtsmaschienen!
"Also gab es früher welche."
Amelia nickte und sammelte weiter, während ich mich auf die Wiese fallen gelassen hatte. Die Frage brannte mir schon auf den Lippen, doch ich war mir nicht sicher ob mir Amelia antworten würde.
"Amelia?!"
"Hm?"
"Wer war Arsas Geliebte!"
Mitten in der Bewegung hielt sie inne und sah sich um.
"Wir dürfen nicht darüber reden!"
"Wieso nicht?!"
"Der Clanwolf hat es verboten!"
"Siehst du ihn irgendwo? Ich nicht!"
Sie sah sich nochmals um und setzte sich zu mir.
"Ich werde auch so tun als wüsste ich von nichts, Versprochen!"
Sie strich ihr Kleid glatt und sah sich nochmals länger um.
"Sie hieß Trana, war einer der ersten weiblichen Clankämpfern! Die beiden wuchsen sozusagen miteinander auf, habe ich gehört. Er war verliebt in sie, das war verboten! Clanwölfen war es untersagt! Sie sind Kämpfer und keine Ehemänner! Doch das Herz, kennt keine Regeln. Sie hatten es anscheinend geheim gehalten. Es gibt sogar das Gerücht, das Arsas vom Clan aussteigen wollte."
Also der Arsas den ich kennegelernt hatte, würde seinen Clan niemals verlassen! Hatte er sie so sehr geliebt?! Das passte nicht zu den Worten vom Alpha, er hatte mir was anderes gesagt!

"Naja, Arsas war nicht der einzige! Der frühere Alpha wollte Trana auch und als er die Gerüchte hörte, schickte er Arsas immer öfters in die Greenzone. Das sind alles natürlich sachen, die ich von anderen mitbekommen habe, also weiß ich nicht wie wahr sie sind. Das einzige was ich dir mit Sicherheit sagen kann, ist der Schwarze Tag!"
"Schwarzer Tag?! Meinst du als sie beschlossen haben, den Alpha zu stürzen?!"
"Genau! Sie hatten einen Plan und bis zur letzten Sekunde sollten es nur die Kämpfer wissen um die Verluste gering zu halten! Doch es gab einen Verräter, der den Alpha gewarnt hatte. Die Clankrieger liefen genau auf eine Falle zu! Es floss viel Blut, gab viele Verluste. Erst als das Volk mitkämpfte, konnten sie es schaffen! Die Verräter konnten natürlich fliehen, doch der Alpha und sein mithelfer wurden geschnappt! Der Verräter war Trana!"
"Sie hat Arsas Verraten!"
"Ja, doch das war nicht das schlimmste! Der Clanwolf, der den Alpha geschnappt hat, darf ihn Töten! In diesem Fall war es Arsas!"
"Und was ist mit Trana passiert?!"
"Sie hat ihren Clan verraten. Auf sie wartete nur der Tod!"
"Vor seinen Augen wurde also Trana getötet!"
"Nicht Direkt!"
Ich sah vom Boden hoch und sah zu ihr.
"Wer hat Trana getötet?!"
"Das war ich!"
Erschrocken drehten wir uns zu Arsas, der ohne eine Emotion neben einem Baum stand. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, wusste nicht ob er wütend war! Amelia stand erschrocken auf und ich tat es ihr gleich.
"Wir müssen das Feuer anzünden!" Damit drehte er sich um und Verschwand zwischen den Bäumen!

Kapitel 12

 "Wir sind Tod! Wir sind sowas von Tod!"
"Amelia! Hör jetzt auf damit!"
Nach dem Arsas zwischen den Bäumen verschwunden war, hatte sie damit angefangen und langsam nervte es mich.
"Wir hätten nicht darüber reden sollen! Er wird uns umbringen!"
"Naja, genau genommen nicht 'uns'!"
Ich blieb stehen und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Falls einer von uns beiden daran glauben musste, dann war definitiv nicht von mir die rede.
Amelia riss die Augen auf und sah mich erschrocken an.
"Oh mein Gott! Ich bin Tod!"
Ich konnte nicht anders als laut aufzulachen, ihr jetziger Zustand war einfach nur lustig.
"Wie schön das du darüber lachen kannst!" Sagte sie angefressen und bewegte sich keinen Millimeter mehr.
"Es war schön dich kennen gelernt zu haben, mögest du in Frieden Ruhen." Ich machte ein Kreuz und ging weiter.
"Hope?! Das ist nicht witzig!"
Ich packte sie am Arm und zog sie mit.
"Doch! Ach komm hör jetzt auf! Ich werde ihm sagen das ich dich gezwungen habe!"
"Und das wird er dir glauben?!"
"Oh ja! Jetzt komm!"
Wir gingen mit dem Holz zu den anderen und ich warf das gesammelte auf den Boden. Zögernd tat es auch Amelia und wagte es nicht aufzusehen. Arsas hatte sich einen Hasen geschnappt und war gerade dabei es auszuweiden. Er sah mich nicht an, war ganz in seinem Element. Ich hingegen hatte mich ihm gegenüber gesetzt und tat nichts anderes als ihn mit meinen Blicken zu durchbohren. Ich wusste das er es spürte, doch er war zu stur um mein Blick zu erwiedern!

Fertig gegessen saßen wir alle um das Feuer herum. Die einzigen die still dasaßen waren ich und Arsas. Er hatte mich immer noch nicht angesehen und ich bezweifelte das es so schnell passieren würde. Ich musste zugeben das überraschte mich! Arsas war niemand der vor etwas weglief, doch dieser Punkt war anscheinend seine Achilles Ferse. Ich hatte mich noch nie in jemanden verliebt, deswegen wusste ich nicht was das für ein Gefühl sein musste. Noch schlimmer musste es sein, seine Liebe mit den eigenen Händen zu töten. Plötzlich stand er auf.
"Ich mache ein paar Runden! Haltet die Ohren offen!"
"Arsas!" 
Er verschwand im Wald und ich folgte ihm.
"Arsas! Bleib stehen!"
Seine Schritte wurden immer schneller und ich musste fast schon rennen um mithalten zu können. Er war wütend!
"Bleib stehen!" Schrie ich und diesmal tat er es, mit dem Rücken zu mir.
"Denk jetzt bloß nicht das du mir Überlegen bist!"
"Wie meinst du das?!"
"Meine Geschichte! Von dem armen Arsas!"
"Das kommt von dir, nicht von mir!"
Er drehte sich zu mir um und blieb dicht vor mir stehen.
"Sollte es auch nicht! Ich bin stärker als du denkst und du hast keine Ahnung wie grausam ich sein kann!"
So eine Wut hatte ich bei ihm letztens mit der Sache mit Tey gesehen!
"Ich bin nicht dein Feind Arsas! Ich will dich auch nicht bemitleiden oder gar mich daran aufgeilen!"
"Was willst du dann!"
Was wollte ich?! Ihm sagen das es mir Leid tut, obwohl ich nicht daran schuld hatte? Ihm sagen das Trana ein Miststück war und es nicht anders verdient hat?! Nach dieser Frage die er mir gestellt hatte, wusste ich tatsächlich nicht ganz was ich wollte, deswegen tat ich etwas Unüberlegtes! Ich ging auf ihn zu und Umarmte ihn. Manchmal waren Worte Sinnlos, das wusste ich zu gut. Im ersten Moment wollte er mich von sich stoßen, doch ich ließ es nicht zu. Erst als er tief ausatmete lies ich von ihm ab, drehte mich um ohne ihn anzusehen und ging zurück.
Ich verstand wieso er wollte das jeder ihn wie eine Tickende Zeitbombe sah, das war seine art nicht nochmal Verletzt zu werden, so wie bei mir. Vielleicht waren wir uns zwei ähnlicher als ich dachte. 
Bei den anderen angekommen fragte mich Amelia ob alles in Ordnung sei.
"Ja! Ich werde ein bisschen schlafen, das solltest du auch tun."
Ich drehte ihnen den Rücken zu uns schloss die Augen, nach einiger Zeit schlief ich ein.

Als ich Aufwachte hatte ich ein bedrückendes Gefühl! Ich hörte rein gar nichts und damit meinte ich nichts! Keinen Wind, keine Insekten keine Tiere. Ich stand auf und bemerkte das ich alleine war.
"Amelia?Arsas?Wo seid ihr?!"

Je tiefer ich in den Wald rein ging, desto schneller schlug mein Herz!
"Ist hier jemand?!.....Irgendjemand?"
Ich hatte das Gefühl das ich ganz alleine im Wald war und das beängstigte mich.
"Hope!"
Ich blieb stocksteif stehen, diese Stimme würde ich Überall erkennen.
"Das ist nicht wahr! Es ist ein Traum!"
Ich drehte mich zu meiner Mutter um die in ihrem weißen Nachtkleid, was sie in jener Nacht getragen hatte, lächelnd dastand.
Ich schluckte den harten Kloß in meinem Hals runter und versuchte ruhig zu atmen.
"Nimm dich in acht...Vertraue ihm nicht...."
"Wem soll ich nicht Vertrauen?!"
"Du bist Wunderschön meine Tochter....so stark...pass auf Hope!"
Ich hatte Angst mich zu bewegen, die Gefahr das sie einfach Verschwand war zu groß.
"Bist du wirklich hier?" Ein flüstern, meine Stimme hatte an Kraft verloren.
"Ich liebe dich...."
Plötzlich kam ein starker Wind und um uns herum wurde es dunkler.
"Mutter geh nicht....bitte geh nicht, ich brauche dich so sehr....bitte!" Ich war im Moment keine starke selbstbewusste Frau! Ich war ein kleines Mädchen das ihre Mutter vermisste und wenn es sein musste würde ich mein ganzes Leben lang hier stehen und sie ansehen. Meine Mutter hatte aufgehört zu lächeln und sah an sich runter, ich folgte ihrem Blick und musste zusehen wie sich ihr weißes Nachtkleid Blutrot färbte. Endlich bewegten sich meine Beine und ich rann auf sie zu, doch erreichen konnte ich sie nicht den irgendjemand packte mich von Hinten am Hals und ließ mich nicht zu ihr.
Ich schrie, schlug um mich, doch dieser jemand war sehr stark! Meine Mutter sah mich an und schrie!
"Nein!Mutter!Lass mich los du..."
Ich spürrte einen Stich mitten auf der Brust! Als ich runter sah, hatte plötzlich ich ein weißes Nachtkleid an. Ich drehte mich um und sah nur einen Schwarzen Rauch.
Mit Schmerzen und Blut fiel ich auf die Knie.

"Hope?!"
Ich schreckte auf und sah Arsas über mir. Panisch tastete ich meine Brust ab und sah mich dann um. Die zwei Wölfe die hier waren warfen mir komische Blicke zu, Amelia hingegen sah mich besorgt an.
"Du hast nur geträumt, alles ist gut."
Ich musste öfters hintereinander schlucken um hier nicht loszuschreien oder in Tränen auszubrechen. Da mir die Blicke von allen zu viel waren stand ich auf.
"Ich muss...ich komm gleich!" Sagte ich und ging in den Wald rein, kletterte auf den Hügel rauf, setzte mich hin und schloss die Augen.
"3...2...1.."
Als ich mich halbwegs beruhigt hatte schloss ich die Augen auf und entschied hier sitzen zu bleiben bis die Sonne aufging.
Als ich eine Bewegung hinter mir wahrnahm, sah ich nicht nach weil ich wusste das es Arsas war. Anscheinend hatte ich mich an seine Aura gewöhnt. Wortlos setzte er sich zu mir. Eine Zeit lang sagte keiner von uns was, doch dann fing Arsas an zu reden.
"Als Trana...auf den Knien und Verletzt vor mir war sah ich ihr in die Augen. Jeder wartete das ich ihr den Kopf abschlug, doch ich sah nur diese Frau an für das ich alles getan hätte. Ich habe ihr nur eine Frage gestellt...Wieso?!"
Ich sah ihn an und war Überrascht das er mir das von sich aus erzählte.
"Was war ihre Antwort?"
"Ich dachte sie würde mich wütend und hasserfüllt ansehen, doch statt dessen sah ich Trauer in ihren Augen. Sie sagte das es ihr leid tat, sie sagte...das sie ihn liebt..."
"Was hast du zu ihr gesagt?"
"Nichts! Ich hob das Schwert und weiß du was sie getan hat?! Sie hat gelächelt und genickt, so als würde sie sagen das es in Ordnung sei!"
"Arsas...ich..."
"Ist schon in Ordnung Hope! Es ist lange her! An dem Tag wusste ich das nicht nur sie gestorben war auf diesem Feld, sondern auch ich! Das dachte ich wenigstens bis vor kurzem..." er sah mich an und ich konnte sein Blick nicht deuten. Nach einer Zeit sah ich zu dem Sonnenaufgang.
"Ich liebe den Sonnenaufgang weil....es das letzte ist was ich mit meinem Vater erlebt habe. Weil es das letzte schöne war, bevor er unterging."
Ich saß hier auf einem Hügel und sah mit einem Wolf den Sonnenuntergang an! Wie konnte sich mein Leben nur so schnell verändern!

Wieso empfand ich keinen Hass mehr für diesen Wolf! Wieso wurde eine Wölfin zu meiner Freundin?! Wurde ich etwa zu dem was ich mein Leben lang versucht hatte zu vermeiden? Wurde ich schwach...konnte ich nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden? Manipulierten sie mich alle? Im Moment wusste ich auf keiner dieser Fragen eine Antwort, doch was ich zu diesem Zeitpunkt auch nicht gewusst hatte war...das sich alles verändern würde in kürzerster Zeit!

Wir hatten uns auf den Weg gemacht und laut Arsas hatten wir es nicht mehr weit zum Narmanen Dorf. Ich war gespannt wie sie reagieren würden, wenn Clanwölfe zu ihnen kamen um ihr Blut zu holen.
"Und du glaubst immer noch das ist eine gute Idee?!"
Ich war immer noch skeptisch, obwohl ich wusste das sie nicht nein sagen würden. Sie hatten einfach zu sehr Angst vor den Clanwölfen.
"Ich muss es probieren, eine andere Option gibt es nicht!"
Er ging voraus und wir folgten ihm. Nach der Sache was auf dem Hügel passiert war, hatte keiner von uns was gesagt. Wir taten einfach so als wäre das alles nicht passiert, worüber ich dankbar war, denn ich wollte dieses ganze Emotionale nicht mehr hören oder machen. Ich hatte das Gefühl das ich mich langsam selbst verlor. Das bin nicht ich!
Als wir im Dorf ankamen, bekamen wir sowohl neugierige als auch beorgte Blicke. Kein Wunder, immer hin waren es mit Arsas fünf Clanwölfe, das war keine Sache das man jeden Tag sah!
Der Dorfanführer kam auf uns und lud uns zu sich ein. Sie stellten vor uns essen und Getränke und ich konnte in seinen Augen die Unruhe sehen! Er fragte sich bestimmt im Moment was er wohl falsch gemacht hatte und außerdem glaube ich das er Angst vor Arsas hat, ganz besonders vor Arsas! So wie er im Moment dasaß und diesen Mann ansah, wer würde es ihm Übel nehmen!
Zwei der Clanwölfe hielten draußen vor der Tür Wache, die anderen zwei hatten sich seitlich hingestellt.
"Was darf ich für euch tun Clanwolf?"
"Das was ich dir jetzt erzählen werde, bleibt in diesem Raum. Verstanden?!"
"Natürlich."
Ich musste zugeben das es bisschen amüsant war, wie nervös er dasaß. Ich musste mich beherrschen um nicht zu grinsen.
"Wir haben ein kleines Problem, mit dem Virus. Es scheint sich zu mutieren. Das einzige was du wissen musst, ist das wir Narmanen Blut brauchen."
Tja, jetzt dachte er wahrscheinlich das die Wölfe gekommen waren um ihn umzubringen. Kein Wunder, so wie Arsas das betont hatte. Weil mir dieser Mann langsam leid tat, ging ich dazwischen.
"Wir müssten ihr Blut abnehmen um was zu testen. Sie müssen das natürlich nicht machen, doch das würde uns helfen. Den diese Gefahr bedroht uns alle!"
"Welche Gefahr?"
Bevor ich weiter erklären konnte, ging Arsas dazwischen.
"Das ist im Moment nicht von Bedeutung. Wir haben keine Zeit dafür, wir brauchen das Blut jetzt!"
"Natürlich, doch ich müsste unseren Dorfarzt herrufen damit er das macht."
"Korna! Geh zum Arzt und hole was nötig ist!"
Der eine Blonde Clanwolf nickte und verschwand um die Sachen zu besorgen. Wir anderen saßen still und leise da, nach der Zeit wurde es einfach nur unerträglich.
"Ich werde kurz frische Luft schnappen!"
"Hope! Pass auf und entferne dich nicht so weit verstanden?"
Auch wenn mir dieser Befehlston ganz und gar nicht gefiel, hielt ich die Klappe und nickte nur bevor ich raus ging.
Ich hatte gar nicht bemerkt wie groß dieser Narmanen Dorf war! Ich schlenderte durch den Markt und sah viele schöne strickerrein. Fast alle Dörfer kauften und verkauften gegenseitig, so blieb jeder auf den Beinen. Man konnte nicht alles nur in einem Dorf finden, jeder hatte seine Spezielle Ware und wenn etwas im eigenen Dorf nicht Verkauft wurde musste man sich auf den Weg machen. Die Händler hatten immer was zu tun.
Als ich an einem Stand hielt war ich gerade beschäftigt mit einer Wunderschönen Kette und bemerkte gar nicht das sich jemand hinter mich geschlichen hatte, bis er mir ins Ohr flüsterte.
"Dreh dich nicht um!"
Ich legte die Kette zur Seite und griff zu meinem Messer.
"Du zählst jetzt bis fünf und folgst mir dann Hope."

Einerseits machte es mich unruhig das er meinen Namen kannte und anderseits kam mir diese Stimme sehr bekannt vor! Als ich mich umdrehte sah ich nur seinen Rücken, er ging Richtung Wald. Wieso sollte ich einem Fremden folgen?! Das könnte eine Falle sein, doch meine Füße hatten sich schon in Bewegung gesetzt! Ich denke das meine Neugierde mich irgendwann umbringen wird, doch darüber würde ich mir Gedanken machen wenn es so weit war.
Langsam folgte ich ihm in den Wald, doch nach einer weile reichte es mir.
"Stopp!"
Er hielt tatsächlich an, drehte sich jedoch nicht um.
"Zeig mir dein Gesicht!"
Als er sich umdrehte konnte ich sein Gesicht immer noch nicht sehen weil er nach unten sah und eine Kappe anhatte.
"Wer bist du und was willst du von mir?!"
"Du musst keine Angst vor mir haben Hope, ich  will dir nichts böses."
Das er sein Gesicht immer noch nicht zeigen wollte, machte mich wütend und unruhig zu gleich.
"Du solltest aber vor mir Angst haben! Zeig mir dein Gesicht, ich werde das nicht nochmal wiederholen!"
Das ich ein Lachen hörte, machte diese Situation nicht besser.
"Du wirst dich nie ändern was? Aber das macht nichts, ich mag dich so wie du bist...kleine!"
Kleine?! Was zum....
"Nenn mich nicht so...."
Konnte es wirklich möglich sein?! Nein! Ich habe ihn sterben sehen, das ist nicht möglich. Ich ging auf ihn zu und mit einem Ruck riss ich ihm die Kappe runter.
"Hörst dich gut an, wie gehts deiner Schulter?"
Vor mir stand ein grinsender Setran!

Zuerst kam der Schock!  Ich blieb einfach vor ihm stehen und sah ihn an! Das konnte nicht wahr sein! Träumte ich wieder?!
"Du bist Tod...das ist...."
"Ach das hört man doch gerne von seiner Freundin, hab dich auch vermisst."
Ich umarmte ihn stürmisch und wir standen einfach da.
"Wie?!" Ein flüstern mehr bekam ich nicht raus.
"Ich weiß es nicht kleine."
Er löste sich von der Umarmung und erst als ich ihm in die Augen sehen wollte, bemerkte ich das er sie geschlossen hielt.
"Setran?!"
"Hope, etwas ist anders an mir und ich will nicht das du mich als Monster siehst!"
Ich Verstand nicht worauf er hinaus wollte.
"Setran...sieh mich an!"
Er nahm einen Tiefen Atemzug und schloss langsam die Augen auf. Ich sah keinen Blau mehr, sondern nur Schwarz! Seine Augen waren Pechschwarz! 
Aus dem Reflex heraus ging ich ein paar Schritte zurück, was Setran falsch verstanden hatte. Er hob die Kappe und setzte es wieder auf.
"Es tut mir leid, doch wie ist das möglich? Ich hab dich sterben sehen!"
"Ich weiß es auch nicht, als ich die Augen aufschloss war ich in einem komischen Raum. Key hat mir dann später mitgeteilt das du dich auf den Weg zu den Wölfen gemacht hast."
"Hast du vor der Mauer auf mich gewartet?!"
"Was anderes blieb mir nicht übrig! Wenn du nicht rausgekommen wärst, wäre ich zu dir reingegangen."
Ich konnte nicht fassen das er die ganze Zeit in meiner Nähe war und auf mich gewartet hat.
"Die Wölfe haben mir nichts getan, was mich zugegeben überrascht hat. Arsas hat mich sozusagen beschützt."
"Arsas?!"
"Der Wolf der verhindert hat das ich Oras Futter werde."
"Aha!" Setran warf mir einen komischen Blick zu das ich nicht genau deuten konnte.
"Na gut, komm kleine lass uns abhauen!"
Er packte mich am Arm und zog mich mit sich. Ich versuchte mich loszureißen doch irgendwie war er stark...zu stark. Setran bemerkte gar nicht das ich mich befreien wollte.
"Bleib stehen!"
Erst als ich ungewollt meine Stimme hob blieb er verwirrt stehen und sah zu seinem Griff.
"Oh, tut mir leid kleine."
"Seit wann bist du so stark?!" Das alles gefiel mir ganz und gar nicht, doch ich würde mich in einem ruhigen Moment darum kümmern!
"Hey! Das war ich doch immer. Wir reden wenn wir weit weg von den Wölfen sind."
Während Setran sich schon auf den Weg gemacht hatte, blieb ich stehen. Ich konnte jetzt nicht einfach so gehen, nicht ohne...naja ich musste noch was testen.
"Hope?! Komm endlich!"
"Ich kann nicht!"
Setran kam verwirrt auf mich zu und blieb fragend vor mir stehen.
"Was bedeutet du kannst nicht?!"

"Hör zu, ich bin so glücklich dich zu sehen und bin so dankbar das du am Leben bist."
"Hope?! Was soll diese Scheiße? Wir haben nicht so viel Zeit, wir reden wenn wir Sicher sind!"
Als er wieder mein Arm packen wollte, wich ich zurück und hielt ihn auf Abstand.
"Geh zurück zur Erde, ich komm so schnell ich kann okay?"
"Was zum Teufel ist los mit dir?! Die Wölfe werden dich nicht einfach so gehen lassen!"
"Setran, es gibt ein paar Dinge die ich testen muss okay? Ich kann Arsas jetzt nicht im Stich lassen, das wäre Verrat!"
"Arsas?! Arsas, ernsthaft?! Hope was ist los mit dir?"
"Wie meinst du das?"
"Du redest nur noch von Arsas! Du warst es doch, die mich davon überzeugen wollte das Wölfe die Feinde sind und jetzt kommst du mir mit, das du ihn nicht Verraten kannst!?"
Seine bedrohliche Aura die er im Moment hatte gefiel mir ganz und gar nicht! So hatte ich Setran noch nicht gesehen....so hasserfüllt!
"Beruhige dich!"
"Ich bin Ruhig, glaub mir!"
Das waren nur Worte denn er sah ganz und gar nicht beruhigt aus! Ich Umarmte ihn und er erwiderte die Umarmung sofort.
"Ich kann dich nicht beschützen wenn du nicht bei mir bist."
"Die Wölfe tun mir nichts Setran. Bitte Vertraue mir, ich werde versuchen so bald wie möglich zur Erde zu kommen."
Ich löste mich von der Umarmung und ging auf Abstand.
"Was machen die Clanwölfe hier?!"
Ich hatte gehofft das er diese Frage nicht stellen würde.
"Sie sind zur Kontrolle hier, es scheint alles gut zu sein. Keine Angriffe mehr."
Er kam wieder auf mich zu und sah mich so intensiv an, das sich mein Herzschlag beschleunigte. Er strich mir über die Wange und gab mir einen kleinen Kuss, bevor seine Lippen zu meinem Hals wanderten. Ich war nicht fähig etwas zu sagen oder zu machen.
"Ich will dich nicht hier alleine mit den Wölfen lassen Hope!" Flüsterte er mir ins Ohr.
Erst jetzt ging ich ein paar Schritte zurück und versuchte ruhig zu atmen.
"Ich komm schon klar, du weißt ja was für ein Überlebens Künstler ich bin."
Er grinste und wollte nochmal auf mich zu kommen doch ich drehte mich um.
"Warte auf der Erde auf mich." Damit ging ich wieder zurück zum Dorf und wagte es nicht mich nochmals zu Setran umzudrehen. Ich wusste nicht wieso ich ihn angelogen hatte, immerhin ist es doch Setran?! Ich weiß nur das sein Blick als er sich aufgeregt hat mir eine Scheiß Angst eingejagt hatte!

Kapitel 13

 Mein Herzschlag hatte sich erst wieder beruhigt, als ich die Clanwölfe vor der Tür hab Wache stehen sehen. Ich ging rein und setzte mich auf ein Sessel. Was zum Teufel ging hier vor sich?! Wieso war Setran am Leben? Ich meine, ich war froh und dankbar doch nicht blöd! Man kam nicht einfach so von den Toten zurück, nicht als Mensch! Meine Welt hatte sich in den letzten Wochen auf den Kopf gestellt, vor allem wusste ich nicht ob ich es Arsas sagen sollte?! Seufzend fiel ich im Stuhl in mich zusammen und lehnte den Kopf zurück.
"Hope?!"
Ich zuckte bei Arsas stimme zusammen und setzte mich auf, es machte mich wütend wie schreckhaft ich geworden war!
"Habt ihr das Blut?"
"Sind gerade dabei. Alles okay?"
"Ja!" Nichts war okay!
"Wo warst du?"
Er zog einen Stuh heran und setzte sich vor mich, definitiv zu nah!
"Markt, hab mir ein paar Sachen angesehen."
Er hob mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Dann legte er seine Stirn an meine, eine Überaschende geste für mich. Ich wusste nicht seit wann ich uns Arsas so eine Beziehung hatten, das ständig Körper kontakt enthielt! Was war nur los und wieso machte es mir mittlerweile nichts mehr aus!
"Ich weiß die letzten Tage waren anstrengend für dich. Wir bleiben diese Nacht hier, dann können wir uns richtig ausruhen. Was hälst du davon?"
Das er mich nach meiner Meinung fragte, war Überraschung nummer zwei. Eigentlich wäre es mal angenehm auf einem richtigen Bett zu schlafen, statt auf dem kalten Boden!
"Wir sollten keine Zeit verlieren." Dennoch war es irgendwie Zeitverschwendung.
Ich lehnte mich zurück, damit ich ihm nicht mehr so nahe war.
"Die laufen nicht davon! Sam?!"
Der andere Clanwolf kam aus dem Zimmer raus und blieb vor Arsas stehen.
"Sie sollen für uns eine Unterkunft organisieren, wir bleiben die Nacht hier!"
Der Clanwolf verschwand nickend und ich blieb mit Arsas wieder alleine. Als ich ihn ansah, bemerkte ich seinen Komischen Blick.
"Was?!"
"Du riechst anders!"
Ungewollt verspannte ich mich innerlich, doch versuchte ruhig zu sein.
"Dann hör auf ständig an mir zu riechen! Du weißt das es Pervers ist?!"
Er schwieg und Gott sei dank kam Sam zurück.
"Sie werden uns später hinführen." Sagte er und ging wieder rein.
"Lass uns ein bisschen die Gegend erkunden bis sie fertig sind!"
Ohne auf meine Antwort zu warten packte er meine Hand und zog mich hinter sich her!

Wir schlenderten durch den Markt und jeder der Arsas sah, ging ihm aus dem Weg. Ich blieb an dem Stand stehen wo ich vorhin die Kette gesehen hatte. Es war eine Kette mit einer Sonne und einem Mond, die miteinander verbunden waren. Die Kette war wirklich sehr schön, doch leider hatte ich mein ganzes Geld im Rucksack, der jetzt seelenruhig im Zimmer von Arsas war.
Er stellte sich neben mich, wenn man vom Teufel sprach!
"Wir sollten zurück gehen."
Ich legte die Kette zurück und sah Amelia lächelnd auf mich zukommen. Ich kam ihr entgegen und sie zeigte mir den Schal das sie ergattert hatte.
"Ist das nicht schön?"
"Ja, die Farben passen dir."
"Finde ich auch, ich habe es um die Hälfte bekommen weil der Verkäufer gedacht hat ich wäre auch ein Clanwolf."
Sie grinste über beide Ohren, ich fragte mich wie lange es wohl her war das sie so glücklich ist und das nur wegen einem Schal.
"Amelia! Also echt, ziehst du die Verkäufer über den Tisch? Von dir hätte ich es nicht erwartet."
"Was kann ich denn dafür wenn sie Arschkriecher sind!"
Ich lachte laut Hals los, zum einen weil ich echt nicht gedacht hätte das sowas je aus ihrem Mund rauskommen würde, zum anderen mochte ich diese Frau von Tag zu Tag mehr.
"Na los, wir wollen die Wölfe ja nicht warten lassen."
Wir folgten den anderen in ein leer stehendes kleines Haus wo wir die Nacht bleiben sollten. Zu meiner Überraschung war dieses kleine Haus von innen sehr schön eingerichtet. Arsas hatte Amelia in die Küche verfrachtet damit sie uns was kochte. Die Clanwölfe hatten sich um das Haus verteilt. Ich Verstand auch nicht wirklich den Sinn dahinter, immerhin waren wir hier sicher.
Ich und dieser Arsch hatten uns an das Sofa gelehnt und starrten in die Luft.

Ich sah rüber zu Arsas der anscheinend eingeschlafen war, seine Augen waren geschlossen. Er sah so unschuldig aus in diesem Moment! Als ich etwas an seinem Hals leuchten sah beugte ich mich rüber und schob langsam sein Hemd zurück. Er trug die Wolfskette die ich in seinem Schrank gefunden hatte, mich würde es echt interessieren was die Geschichte dahinter war.
"Sollen wir rauf in ein Zimmer?"
Ich zuckte zurück und verfluchte mich innerlich!
"Ich dachte du würdest schlafen!"
"Ich kann ja weiterhin so tun als ob, wenn es dich lockerer macht."
Im Moment würde ich ihm nur zu gern dieses Grinsen rausprügeln!
"Sehr witzig!"
Ich lehnte mich mit verschenkten Armen wieder zurück.
"Gefällt sie dir?"
"Was?!"
"Die Kette."
"Ist okay. Von wo hast du sie?"
"Sie gehörte meiner Mutter."
Verwundert setzte ich mich gerade auf und drehte mich zu ihm.
"Deiner Mutter?!" Als Antwort nickte er nur und Strich über die Kette.
"Ich dachte..."
"Falsch gedacht! Natürlich hatte ich auch Eltern!"
"Hatte?!"
Seine Eltern waren also auch Tod, doch wie und wann.
"Wie auch immer! Amelia, wann ist das essen fertig?"
Sie kam mit roten Wangen rein und ich wusste immer noch nicht ob es die Angst vor ihm war.
"Gleich Clanwolf."
Sie nickte respektvoll und ging wieder zurück in die Küche.
"Tja, so eine hingebungsvolle art wirst du bei mir nicht sehen Arsas!"
"Ach denkst du?!"
"Nein, ich weiß es!"
Wir grinsten uns provozierend an und keiner von uns wollte diese Albernheit beenden.
"Das werden wir sehen Hope."
"Vielleicht nur in deinen Träumen."
"Oh in meinen Träumen läuft die ganze Sache anders!"
"Ach ja?!"
"Hmm!"
Er beugte sich ein bisschen zu mir rüber und hatte wieder dieses Grinsen das mich auf die Palme brachte.
Da mir plötzlich bei seinem Blick ohne Grund warm wurde, stand ich auf und ging zu Amelia, sein Lachen ignorierte ich brav!
"Hey, sollen ich dir helfen?"
"Nein danke."
"Amelia? Wieso grinst du?"
Sie drehte sich zu mir um und grinste weiterhin.
"Der Clanwolf und du!"
"Was soll mit mir und diesem Arschloch sein?"
"Ihr zankt euch ständig."
"Tja, das kommt davon wenn dein Clanwolf ein Ego bis zum geht nicht mehr hat!"
Ich setzte mich ans Tisch und für mich war die Sache erledigt, doch nicht für sie!
"Was sich neckt...liebt sich...."
Mit einem fassungslosen Blick sah ich sie an.
"Nein! In unserem Fall ist es anders!"
"Ach ja?!"
"Ja! Was sich neckt...das will sich töten!"
"Der Clanwolf würde dir niemals was antun."
Ich sah sie wieder an und diesmal hatte sie kein dreckiges Grinsen, sondern ein weiches lächeln auf dem Gesicht.
"Wie kommst du darauf?!"
Ich wusste das Arsas mir nichts tun würde, glaub ich zumindest. Ich wusste auch worauf sie hinaus wollte, doch das war etwas unmögliches! Ich und Arsas?! Das würde niemals passieren, mal davon abgesehen das ich keine Ahnung hatte von so einer art der Liebe. Ich war nie verliebt und glaubte nicht daran das mich jemals jemand so sehr lieben würde.
"So wie er dich ansieht und so wie du ihn manchmal ansiehst...da kann mir keiner das Gegenteil sagen."
"Was?!"
"Das schlimme ist ja das ihr selbst eure Blicke nicht sieht."
"Das reicht!"
Das ging langsam echt zu weit!
"Was müsste denn passieren damit du ihm eine Chance gibst?!"
"Das reicht hab ich gesagt!"
Als sie die Härte in meiner Stimme Wahrnahm, sagte sie nichts mehr und machte weiter.
Was zum Teufel hatte sie gemeint mit den Blicken?! Ich hatte Arsas noch nie so angesehen, mal davon abgesehen das ich gar nicht wusste wie diese Blicke überhaubt aussahen!
Arsas liebte mich nicht! Und ich ihn auch nicht, also war die Sache geklärt.
Ich stand auf und wollte rausgehen, da stand er schon hintermir.
"Wo willst du hin?"
"Das geht dich nichts an!"
Er packte mich am Arm und ich riss mich aus seinem Griff, was zuviel war, war zuviel!
"Hör auf damit!"
"Es ist dunkel und gefährlich!"
Mein Lachen machte ihn nur noch mehr wütender.
"Was glaubst du eigentlich wer ich bin?! Ein Hilfloses Schaf? Ich bin in diesem dunklen Wald aufgewachsen und das alleine!"

"Hope!"
"UND ob du mir glaubst oder nicht, aber auch damals gab es die Monster!"
Ich schloss die Tür auf und wurde nochmal am Arm festgehalten, okay jetzt wurde ich wütend!
"Lass mich los!"
"Ich lass nicht zu das du alleine in den Wald gehst!"
"Was kümmert es dich Überhaupt?!"
Wir schrien uns vor dem Haus an, so schnell konnte sich die Stimmung zwischen uns ändern! Amelia lag falsch, zwei Menschen die sich angeblich lieb hatten, taten doch nicht das hier!
"Du bist nicht mehr alleine Hope und ich werde auch nicht zulassen das du dich je wieder alleine durch das Leben Kämpfen musst!"
Plötzlich war es still, ganz still! Ich wusste nicht wieso er jetzt damit angefangen hatte und was das gesagte von ihm bedeuten soll!
"Was soll das bedeuten?!"
"Hope! Du musst endlich loslassen bitte!"
"WAS?! Was soll ich loslassen?!"
Ich hatte Überhaupt keine Ahnung mehr wie wir in diese Situation geraten waren und was das ganze sollte!
"Sieh dich um!"
"Lass mich los!"
"Kommt dir nichts von dem Bekannt vor?!"
Ich sah mich um, sah einen Brunnen vor dem Haus stehen den ich vorher gar nicht bemerkt hatte! Sah mir das Haus genauer an, das an dem Wald grenzte. Ich sah mir die anderen Häuser an, sah die Wege konnte jedoch nichts bemerken!
"Wovon sprichst du?!"
"Hope! Das ist dein Haus!"
"Das ist doch bescheuert!"
Ich riss mich nochmals aus seinem Griff und machte mich auf den Weg! Ich musste alleine sein und nachdenken.
"Das ist dein Zuhause! Der Ort wo du aufgewachsen bist!"
Ich drehte mich wütend um und sah mir die Umgebung nochmals an, doch nichts von dem kam mir bekannt vor!
"Du lügst! Du weißt nichts über mich!"
"Ich weiß mehr als du denkst! Ich weiß wieso genau dieses Dorf angegriffen wurde! Ich weiß wieso...wieso sie euch angegriffen haben!"
Ich konnte nichts sagen, denken oder fühlen! Wusste nicht was das alles sollte und vor allem wieso!
"Du lügst..." nur ein flüstern, mehr bekam ich nicht raus! Wieso sollte er das tun?! Nur um mich zu verletzen?! Wieso würde Arsas sowas machen, wieso würde er wollen das ich...mit einem Schlag kam mir dieser Satz entgegen! Er ist ein Wolf!
"Sieh dich genauer um!"
Am Liebsten würde ich ihm eine Verpassen und das immer und immer wieder. Doch meine Beine bewegten sich von selbst! Ich ging an Arsas und Amelia vorbei, rein in das Haus, die Treppen rauf und machte die zweite Tür auf! Mir kamen diese Möbel nicht bekannt vor, nichts von dem hier! Ich ging wieder runter, in den Keller! Ich schloss die Tür auf und blieb angewurzelt stehen als ich das kleine Fenster sah, das Fenster aus dem ich abgehauen war, in den Wald um mich vor den Wölfen zu Verstecken die meine Mutter getötet hatten! Ich bekam keine Luft mehr, es war so als wäre ich wieder 9 Jahre alt und hier gefangen! Ich hielt mir die Ohren zu, weil ich wieder den Schrei hörte! Den Schrei meiner Mutter das wegen Arsas verstummt war und wieder wegen ihm nur noch lauter in meinen Ohren lag! Ich musste hier raus, ich bekam einfach keine Luft! Mit geballten Fäusten lief ich raus, raus aus diesem Keller, raus aus diesem Haus und wollte einfach nur zurück in meine Höhle!
"Hope warte!"
Ich lief, doch weit kam ich nicht den Arsas machte den Fehler mich nochmals aufhalten zu wollen! Noch bevor er mich zu sich ziehen konnte, bekam er meine Faust zu spüren! Ich hatte nicht erwartet das ihn das umhaute, doch es tat gut! Ich Verpasste ihm noch eine und noch eine, doch meine Wut legte sich nicht! Auch nicht als das Blut wie ein Wasserfall aus seiner Nase lief und meine Faust so wehtat, das ich es im Normalfall wahrscheinlich nicht aushalten würde.
"Wieso?"
"Hope.."
"Wieso?! Nur um mich leiden zu sehen? Nur um...weißt du was mein größter Fehler bis jetzt war?! Dir zu Vertrauen! Einem Wolf zu Vertrauen! Ich hätte dich töten sollen als ich die Gelegenheit dazu hatte!"
"Dann tue es!"
Er zog sei Messer raus, zwang mich es zu halten und hielt es auf seine Brust.
"Töte mich! Töte mich wenn du dich dadurch besser fühlen wirst! Denn ich kann nicht mehr mitansehen wie es dich Stück für Stück zerreißt!"

Auch wenn es mich ein bisschen aus dem Konzept warf, war ich wütend! Es wäre so einfach, ich musste nur zustechen...ich konnte es nicht!
"Ich habe jahrelang dem Mann treue geschworen der meine Eltern vor meinen Augen in Stücke gerissen hat! Jeden Tag wachte ich mit einem Schwur auf, das ich ihn irgendwann selbst in Stücke reiße und als er schließlich vor mir Kniete und ich ihm den Kopf von den Schultern trennte...empfand ich nichts Hope! Denn meine Eltern waren nicht mit seinem Tod Lebendig! Ich weiß wie es dir geht und ich will nicht das du weiterhin leidest so wie ich es Jahrelang getan habe...doch wenn du unbedingt deine Rache willst...dann nimm sie an mir!"
Die Clanwölfe hatten sich schon längst um uns versammelt, ihre Waffen gezogen um mich zu töten falls ich es wagen sollte. Das einzige was sie davon abhielt war Arsas der sie mit seiner gesteckten Hand zurück hielt!
"Lass mich los!"
"Tue es, töte mich!"
"LASS MICH LOS!"
"TÖTE MICH!"
Dann passierte es! Ich fiel in mich zusammen und weinte! Wie ein Wasserfall liefen die Tränen runter! Ich hatte das Gefühl das mein Herz sich im Stücke riss, das Gefühl zu ersticken!
Ich kniete am Boden, in den Armen von einem Wolf und schrie alles raus was sich durch die Jahre gesammelt hatte! Ich schrie und konnte nicht aufhören, es war so als würde sich mit jedem Schrei der Schmerz mir meine Kehle nur noch mehr zuschnürren! So als würde ich nie wieder aufhören können zu schreien, so als würde sich diese Tür, die Arsas mit Gewalt aufbrach sich nie wieder schließen! Im Moment wollte ich einfach meine Augen schließen und sie nie wieder aufmachen! Es tat so weh...so weh!
"Ich werde dich nicht alleine lassen...nie wieder!"
Ich konnte einfach nicht aufhören zu schreien und im Moment war es mir einfach egal das ich in seinen Armen lag, im Gegenteil! Würde er mich jetzt loslassen so könnte ich nie wieder aufstehen!
"Nie wieder...ich verspreche es dir Hope!"

Kapitel 14

 Das erste mal in meinem Leben wusste ich nicht was ich fühlen sollte, ich spürte nur die leere in mir! Arsas hatte mich hochgehoben und in dieses Zimmer gebracht wo ich auf einem Bett lag. Er hatte sich neben mich gesetzt und mich so lange im arm gehalten bis ich das Gefühl hatte nicht mehr weinen zu können. Ich muss eingeschlafen sein, denn jetzt lag ich alleine im Bett. Amelia hatte sich an die Bettkante gesetzt und strich mir über den Rücken, soll wahrscheinlich eine Geste sein damit ich mich nicht alleine fühlte.
"Du musst was essen, ich bringe dir was."
Damit verschwand auch sie und ich war alleine  und das wollte ich nicht.
Komisch wie schnell sich etwas ändern kann! Früher hatte ich jede Sekunde geschätzt wo ich alleine war, doch jetzt?!  Ich sah mich um und wusste nicht ob es besser war das ich mich an dieses Zimmer nicht erinnern konnte, nichts in diesem Haus kam mir bekannt vor außer der Keller! Als es an der Tür klopfte setzte ich mich auf und sah aus dem Fenster. Ich wusste das es Arsas war, wie gesagt ich kannte seine Aura mittlerweile.
"Wie geht es dir?"
Er setzte sich zu mir und wartete das ich was sagte. Auch wenn ich im Moment nichts in mir einordnen konnte, war ich mir bei einer Sache sicher.
"Ich will alles wissen!"
"Ich weiß!"
"Dann rede!"
"Ich kann dir nicht alles erzählen! Das war der Grund wieso der Alpha nicht wollte das du die Mauer verlässt! Es hat einen bestimmten Grund!"
"Du kannst nicht mein Leben auf den Kopf stellen und dann Schweigen!"
"Ich darf nicht reden!"
"Wieso?!"
"Weil es so ist! Ich Verspreche dir das du es erfahren wirst, doch nicht jetzt."
"Wann dann?!"
"Wenn die Zeit kommt."
"Lüge! Du Vertraust mir nicht!"
"Ich Vertraue dir Hope."
"Der Alpha vertraut mir nicht! Aber wieso?"
"Gib der Sache Zeit, bitte."
Die art wie er Bitte sagte, führte dazu das ich nicht weiter der Sache nach ging, wenigstens für Jetzt nicht.
"Ich habe was für dich."
Arsas griff in seine Tasche und holte etwas glitzerndes raus. Ich erkannte es sofort, es war die Kette die ich am Marktplatz gesehen hatte und kaufen wollte, jedoch das Geld dazu nicht bei mir hatte. Er müsste es gekauft haben als ich mit Amelia sprach.
"Wieso?!" Ja ich war Verwundert, obwohl Arsas für mich nicht mehr wirklich ein Fremder war, gab es dennoch etwas zwischen uns, etwas das ich zu dieser Zeit nicht einordnen konnte.
"Ich habe gesehen das es dir gefallen hat."
Er streckte mir die Kette hin und ich Überlegte ob ich es wirklich annehmen sollte. Doch da er nicht dazu geneigt war es zurück zu nehmen, griff ich danach.
"Danke!"
"Gerne doch."
"Und du willst nichts im Gegenzug?!"
"Nein! Darf ich?"
Ich wusste nicht genau was er meinte, erst als er nach der Kette griff verstand ich es. Zögernd nickte ich und drehte ihm den Rücken zu, während er die Kette um mein Hals legte. Ich spürte seine Warme Hand, er berührte mich nicht wirklich, dennoch bekam ich Gänsehaut. Als er seine Hand zurück zog, drehte ich mich zu ihm um und war mir nicht bewusst das er so nah war. Ich sah ihm in die Augen, konnte einfach nicht anders. Er erwiderte meinen Blick und es lag ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.
"Was?!"
Ich versuchte meine Nervosität nicht anmerken zu lassen, doch wusste auch das Arsas so etwas spürren musste als Wolf, vielleicht deswegen dieses Lächeln.
"Ich kann es nicht vergessen!"
"Was kannst du nicht vergessen?!"
"Den Kuss."
Mein Herz setze kurz aus als er seine Hand auf meine Wange legte, ich wünschte er würde das alles nicht so ernst meinen, doch dieser Wunsch war verflogen. Ich konnte meine Augen nicht von seinen nehmen, auch wenn ich das bis jetzt nicht mal mir gestanden hatte, erging es mir nicht anders. Damals hatte ich ihm gedroht ihn zu töten, falls er es wieder wagen sollte mich zu küssen, doch jetzt war ich es die seine Lippen wollte. War ich denn immer noch in einem Schock Zustand?! Normal war es definitiv nicht!
Als er mit seinem Daumen über meine Lippe fuhr, schloss ich automatisch die Augen.
Diese Berührungen lösten in mir mehr aus als es sein sollten.
Wollte ich ihn, weil ich mich zum ersten mal so einsam fühlte?

Ich schloss die Augen auf und wollte ihm eigentlich sagen das er aufhören sollte, das ganze ein Fehler war und wir uns auf unsere Aufgabe konzentrieren sollten, doch all diese Sätze verflogen als ich seinen Blick sah! Amelias Worte kamen mir in den Sinn.
"Das ist ein Fehler!"
"Wahrscheinlich ja!"
"So etwas würde nie..."
"Vielleicht nein!"
"Das dürfen wir nicht!"
"Nein!"
Mein Körper bewegte sich automatisch, ich setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn! Ich tat das was mein Körper so sehr wollte! Mein Verstand hatte sich Verabschiedet, je länger ich ihn küsste, je länger ich seine Berührungen auf meinem Körper spürrte, desto schlimmer kam das Verlangen. Ich hatte noch nie einen Mann so berührt, so geküsst und das schlimmste...so gewollt wie Arsas! Jetzt war es offiziell, ich hatte mich selbst verloren, ich betrug mich selbst!
Er hob mich hoch und wir lagen jetzt auf dem Bett. Ich spürrte sein Gewicht auf mir, jedoch gab er sein bestes um mich nicht unter sich zu erdrücken. Seine Lippen wurden immer verlangender, seine Berührungen fester. Mir ging es nicht anders, ich schlang meine Beine um ihn und drückte ihn zu mir. Ich wollte und konnte meine Augen nicht aufmachen, denn das wäre die Realität für mich und das war das letzte was ich im Moment wollte, ich wollte nicht über richtig uns falsch Nachdenken, ich wollte nur fühlen.
Als er grob seine Mitte gegen meine drücke und ich spürrte wie sehr Arsas mich wollte, konnte ich ein lustvolles Stöhnen nicht unterdrücken, dies führte zu einem Knurren seinerseits.
Er leckte über meinen Hals und biss zu, nicht fest so das er mir nicht wehtat, jedoch fest genug um mich nochmals aufstöhnen zu lassen!
Als ich plötzlich seine Lippen nicht mehr spürrte, kam die Enttäuschung.
"Sie mich an!"
Ein Befehl von ihm, der ich nach ging!
"Soll ich aufhören?!"
Ich schluckte hart, sagte jedoch nichts dazu. Wieso hatte er plötzlich aufgehört?! Hatte ich was falsches gemacht oder was es weil ich ihn dabei nicht ansehen konnte?! Wahrscheinlich das letzte!
"Hope? Ich werde nicht weiter machen wenn du mich nicht mal ansehen kannst."
Ich wusste das Sex zwischen Mensch und Wolf nicht gefahrlos war, doch wieso schreckte mich das nicht ab?! Wie ein Schlag kam die Antwort! Arsas würde mir niemals weh tun, das wusste ich einfach.
"Hope?!"
Mein Schweigen hatte er anscheinend falsch verstanden, weil er den versuch unternahm auf Abstand zu gehen, doch ich hielt ihn zurück. Ich wollte nicht das er aufhörte.
"Ich habe so viel erlebt in den letzten Wochen Arsas."
"Verstehe, du benutzt mich als Ventil?!" Auch wenn er versuchte wütend zu klingen, sah ich ihm an das er das nicht ernst meinte also machte ich weiter mit dieser albernheit.
"Was denkst du den Wolf?! Zu was anderes seid ihr ja nicht fähig."
"Ach ja?!"
"Hmmm"
"Ich Verspreche dir das ich dich dazu bringen werde mich anzuflehen Menschenfrau."
"Nur Wörter keine Taten Wolf!"
Grinsend sahen wir uns an, diese Situation war so angenehm und wir beide taten alles um nicht in die Realität zurück zu gehen.
Arsas lächelte mich an, gab mir einen Kuss und sah mir wieder in die Augen, diesmal war er ernst.
"Hope...willst du mich?"
Seine Frage war nicht ob ich das wollte, sondern ob ich ihn wollte und als ich ihn so ansah wusste ich nicht was die Zukunft für uns überhaupt bereit hielt, deswegen entschied ich mich zum ersten mal für die Gegenwart.
"Ich will dich Arsas! Willst du MICH?!"
"Du hast ja keine Ahnung!"
Damit küsste er mich so stürmisch wie noch nie, so als würde sein Leben davon abhängen! Ich spürrte seine warme Hand auf meinem Bauch und versuchte dem drang zu widerstehen die Augen zu schließen. Ich griff zu seinem Hemd und versuchte die Knöpfte aufzumachen, was für meine Verhältnisse echt zu lange dauerte! Genau in dem Moment, wo Arsas das gleiche mit meinem Hemd machen wollte, hörten wir ein Schrei!
Er entfernte sich so plötzlich von mir, das ich nicht mal gleich Verstand was da draußen gerade vor sich ging. Als weiter Schreie folgten sah er mich an.
Wir hatten so eine Ahnung, wieso die Menschen schrien, doch keiner von uns wollte das laut aussprechen.

Als die Tür plötzlich auf ging und ich eine bleiche Amelia sah, hatte sich unsere Vermutung bestätigt, noch bevor sie sprach.
"Die Infizierten Wölfe! Sie greifen das Dorf an!"
Ich sprang vom Bett und griff zu meinen Waffen.
"Wie viele?!" Kam es von Arsas, der sich nicht mal die Mühe machte sein Hemd zu zuknöpfen.
"Ich weiß es nicht Clanwolf, doch die anderen Kämpfen bereits!"
"Ihr beide bleibt drinnen und versperrt die Tür!" Mit diesem Befehl Verschwand Arsas und ich blieb mit Amelia im Zimmer alleine.
Wenn er wirklich dachte ich würden den Schwanz einziehen, hatte er sich geirrt.
"Wo willst du hin?!"
Ich sah Amelia an das sie Angst hatte.
"Ich werde kämpfen!"
"Nein! Das ist zu gefährlich!"
"Ich werde mich nicht hier Verstecken Amelia! Du bleibst hier okay?!"
"Geh nicht! Bitte!"
Ihr Versuch mich davon abzuhalten war zwecklos.
"Verstecke dich!" Sagte ich zu ihr und schloss die Tür hinter mir zu. Ich rann raus und war geschockt von dem was ich sah! Es waren zu viele!
Ich zog meine Messer raus und lief auf den einen zu der mich nicht bemerkt hatte! Im letzten Moment wo er sich umdrehte und seine Klauen hob, stieß ich mit beiden Messer in seine Kehle. Mit einer schnellen Bewegung trennte ich ihm den Kopf ab, ein Fehler den ich begann war es, nicht auf meine Umgebung zu achten. Einer anderer stieß mich so hart weg, das mir kurz die Luft wegblieb! Er hatte sich auf mich geworfen und versuchte an meine Kehle heranzukommen! Ich drückte ihn mit einer Hand zurück und stieß mit der anderen Hand, wo ich das Messer hielt zu. Nach dieser kurzen Ablenkung verpasste ich ihm einen Stoß und warf ihn von mir runter. Mein Messer konnte ich nicht mehr rausziehen, es war immer noch in seinem Hals. Ich stand sofort auf und machte mich auf einen Angriff bereit. Er knurrte mich an, bevor ein brauner Wolf ihn Angriff.
Ich hatte Arsas schon mal in seiner Wolfsgestallt gesehen, doch diesmal war es anders. Er beendete das was ich begonnen hatte und ging von dem Monster weg. Er kam auf mich zu und knurrte mich an.
"Ich werde mich nicht verstecken! Na los, wir müssen ihnen helfen!"
Ich wusste das ihm diese Idee nicht gefiel, doch er wusste auch das er mich nicht umstimmen konnte. Die anderen Clanwölfe kamen auch in ihrer Wolfsgestallt zu uns und warteten auf den Befehl von Arsas. Der warf mir einen letzten Blick zu und neigte seinen Kopf, dann liefen wir los!

Das erste mal, das ich einen Sonnenaufgang ignorierte! Wir saßen am Marktplatz und die Leichen wurden nebeneinander auf den Boden gelegt. Amelia hatte meine Wunden so gut es ging verbunden und half hier und da den jenigen, die Verletzt waren. Die Clanwölfe hatten die anderen infizierten gejagt und ich wartete hier das Arsas wieder zurück kam. Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken, der Himmel verdunkelte sich, so als würde es auch Trauern.
35! 35 Leichen davon 10 Kinder! Ich hatte sie gezählt! 10 Mütter und Väter die vor den leblosen Körpern ihrer Kinder weinten.
"Hope, sie sind zurück."
Ich nickte Amelia zu und sah in den Wald rein, zu den Wölfen die auf uns zukamen. Arsas blieb kurz vor den Leichen stehen, ich sah die Trauer in seinen Augen, dann kam er zu mir.
"35!"
Sagte ich zu ihm, er wusste was ich meinte. Ich konnte verstehen wieso er sich nicht zurück verwandeln wollte! Als ich seine Wunde bemerkte sprang ich auf und rief nach Amelia. Sie rann zu uns, doch noch bevor sie was machen konnte ging Arsas weg.
Ich folgte ihm zu den Leichen der infizierten Wölfe, die immer noch Tod waren, wenigstens etwas positives.
"Das Blut funktioniert Arsas! Es tötet sie!"
Er Verwandelte sich zurück und ich sah das sich die Wunde langsam verschloss. Ein sehr hoher Vorteil als Wolf!
"Bist du Verletzt?!"
Mit einem Besorgten Blick kam er auf mich zu und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände.
"Nein, alles okay...denk ich!"
Er gab mir einen langen Kuss und legte seine Stirn an meine.
"Wir konnten sie nicht retten!" Sagte er wütend und schrie seine Wut raus, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Mit geballten Fäusten stand er vor den Leichen dieser Monster, so als würde er sie nochmal töten wollen.

"Auch wenn, würde das Ergebnis nicht anders aussehen Arsas! Es waren zu viele!"
Er schüttelte den Kopf und ging in das Haus rein um sich anzuziehen.
"Die Infizierten konnten die Narmanen nicht töten, wegen dem Blut!"sagte er.
Arsas sah fertig aus! Ich setzte mich auf seinen Schoß und Umarmte ihn, weil ich wusste das nicht nur ihm das helfen würde, sondern auch mir. Das tat es, er entspannte sich und strich mir durch das Haar.
"Dir geht es gut, das reicht für mich." Sagte er.
Wir hörten von draußen wieder Laute schreie. Aus dem Reflex heraus stand Arsas auf und lief raus, ich folgte ihm, bereit noch mal zu Kämpfen!
Ich ging raus zu der unruhigen, ängstlichen Menge. Ein paar der Verletzten Narmanen lagen auf dem Boden.
"Ich kann sie nicht anfassen! Sie sind heiß wie Feuer!"
Ich hörte sehr wohl diesen Satz von Amelia und wusste was als nächstes kam! Blut!
"Was passiert mit meinem Mann?" Eine Frau schrie und wollte hilfe, sah uns so an als wüssten wir was zu tun war. Doch außer mir wusste niemand, das sie nichts tun konnten! Sie würden aufhören zu atmen und genau das geschah auch. Dafür musste ich die Leichen nicht ansehen, denn das weinen der Frau wurde lauter!
"Sie sind Tod!" Sagte Amelia.
"Nein! Das sind sie nicht." Eigentlich hatte ich geflüstert, doch Arsas hatte es sehr wohl gehört! Es waren viele als ich dachte! Jeder hatte Angst, dachten sie hätten die geliebten Menschen verloren und weinten, während ich mir das alles ansah.
Er kam langsam auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen.
"Hope?"
Ich konnte mein Blick nicht von den Toten nehmen, den ich wartete auf etwas! Etwas, das mir versichern würde, das meine Theorie richtig war.
"Hey? Alles okay?" Sprach Arsas weiter, doch ich beachtete ihn gar nicht, sondern wartete.
Auch als die Frau aufschrie und nur wenige wussten was der Grund war, blieb ich ruhig stehen.
Arsas dachte wohl das ich in einem Schock Zustand war, denn er packte mich an der Schulter und schüttelte mich. Erst dann sah ich ihn an.
"Sie sind nicht Tod Arsas!"
"Doch das sind sie!"
"Nein! Sie werden zurück kommen, das ist das Blut!"
Zuerst war er verwirrt, wusste nicht was ich da von mir gab, dann nach einer weile sah ich wie es ihn, wie ein Schlag nach hinten taumelnd ließ.
"Zurück kommen? Wie Setran?"
"Ja! Wie Setran!"

Kapitel 15

 "Wie kannst du so etwas vor mir verheimlichen?" Er schrie und ging aufgebracht im Wohnzimmer auf und ab. Obwohl das ganze Dorf ihn im Moment hasste, wegen dem was er den 'toten' Narmanen angetan hatte, konzentrierte er sich im Moment nur auf mich! Er hatte keine Fragen gestellt, hatte sich von mir abgewandt und den Befehl gegeben die Toten Körper einzusperren.  Viele hatten sich aufgeregt, wollten ihre Freunde,Familie oder Verwandte ins Friedhof tragen doch Arsas hatte seine Autorität eingesetzt! Sie hatten nicht den Mut dem Clanwolf zu widersprechen. Nicht mal ich wagte es im Moment den Mund aufzumachen, er war noch nie so wütend auf mich gewesen und der Blick den er mir zuwarf, ich hatte Angst das ich etwas in ihm durch meine Tat, gegenüber mir zerbrochen hatte.
"Bitte hasse mich nicht."
Ich konnte im Moment nicht die taffe sein, dem dieser Blick egal wäre . Nicht nachdem was gestern zwischen uns war. Weil ich es nicht mehr ertragen konnte, sah ich zu meinen Händen nur um nicht ihn ansehen zu müssen. Eine Zeitlang sagte er nichts, danach nahm er einen tiefen Atemzug, setzte sich zu mir und zwang mich ihn anzusehen.
"Ich könnte dich niemals hassen Hope." Sagte er und nahm nochmals einen tiefen Atemzug, bevor er weiter sprach.
"Doch du musst mir alles erzählen!"
"Als wir hier ankamen und ich raus ging, während ihr mit dem Blut beschäftigt wart, kam er zu mir!"
"Der Geruch an dir...ich wusste das es etwas war, aber nicht genau was!"
"Ich dachte er wäre Tod! Ich habe mich gleich auf den Weg zu euch gemacht! Ich wusste nicht das er am Leben ist."
"Wieso hast du es mir nicht gleich gesagt?"
"Ich konnte nicht! Weil ich selbst nicht wusste was genau er ist."
"Du wolltest ihn schützen!"
Für Eifersucht war es echt nicht die Richtige Zeit!
"Natürlich wollte ich ihn schützen! Setran ist mein Freund!"
"Ist?!"
"Was erwartest du denn von mir? Das ich ihn plötzlich hasse nur wegen dem was er jetzt ist?!"
"Mich hast du gehasst, wegen dem was ich bin!"
Wie ein Schlag hatte ich diesen Satz zu spüren bekommen! Irgendwo hatte er recht, ich hatte die Wölfe gehasst, weil sie keine Menschen waren, doch das war nicht der einzige Grund gewesen!
"Das ist nicht fair!"
"Das ganze Leben ist nicht fair!"
"Lass mich gehen!"
Noch bevor er mich ansah, schüttelte er den Kopf.
"Das kann ich nicht!"
"Ich kann mit Setran reden, erfahren was passiert ist!"
"Ach ja! Und wo willst du hin um mit ihm zu reden?"
"Zu ihm Nach Hause!"
"Nein!"
"Arsas bitte!"
"Nein, habe ich gesagt!"
Jetzt wurde ich wütend!
"Ich dachte du Vertraust mir!"
"Das tue ich!"
"Ach ja?! Deswegen willst du mich nicht gehen lassen? Oder ist es weil du ein Befehl hast Clanwolf!"
Ich hätte mir so sehr gewünscht nicht mehr auf diese Art zu streiten, doch anscheinend war dieser Wunsch etwas unmögliches!
Arsas sah sich kurz um und vergewisserte sich wahrscheinlich das uns niemand zuhörte. Die anderen waren immer noch damit beschäftigt, alles unter Kontrolle zu halten.
"Nein! Ich kann nicht damit Leben, falls dir etwas passieren sollte Hope! Nicht nach dem..."
Ich wusste was er meinte und das Überraschte mich! Es ging Arsas gar nicht darum seinen Befehl zu missachten, seine einzige Sorge war es das mir nichts passierte. Ich setze mich zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Brust, während er seinen Arm um mich schlang. Ich hatte mich geirrt! Streiten würden wir dennoch, doch es würde am Ende anders laufen als bis jetzt. Ich konnte nicht verhindern laut aufzulachen!
"Was ist?"
"Diese Situation ist so...fremd für mich!"
"Du solltest dich daran gewöhnen!"
Ich sah ihm in die Augen und legte meine Hand auf sein Gesicht, strich mit den Fingern über sein Augen, über seine Nase und über seine Lippen.
"Mir wird nichts passieren Wolf! Bitte lass mich gehen, damit ich verstehen kann was vor sich geht! Damit ich zu dir zurück kommen kann, bevor du eine falsche Entscheidung triffst."
Ich sah wie er einen innerlichen Kampf führte, es war nicht leicht das wusste ich! Würde er mich jetzt gehen lassen, würde er sein Befehl missachten, doch das war ja nicht das erste mal.

"Als ich damals den Befehl bekommen habe dich zu töten, war es für mich ein Befehl wie jeder andere! Ich machte mich auf den Weg, nahm nicht viel mit weil ich wusste es würde schnell gehen!"
"Tzzzz"
"Ich habe im Wald gesucht und sah dich, wie du gekämpft hast! Du hattest keine Angst, ich sah nur dieses Feuer in deinen Augen! Da wusste ich das du nicht einfach nur ein Befehl warst, dieser Kampf hatte mir gefallen! Obwohl die Oras es für mich erledigen würden, konnte ich einfach nicht zulassen das du so stirbst!"
"Das war der Tag an dem ich Setran getroffen habe. Er hatte mich zu sich nach Hause gebracht und meine Wunden versorgt."
"Ich weiß!"
"Du wusstest es?!"
"Ich habe dich seit dem Tag im Wald beobachtet!"
Kurz setzte mein Herz aus! Was wenn er wusste das es die Erde gab! Was wenn er wusste das ich dort war! Ich versuchte ruhig zu atmen und ließ ihn weiter erzählen.
"Als ich dich das zweite mal sah, hast du einen Setranen mit einem Löffel erledigt, das war das zweite mal wo ich Respekt vor dir hatte. Ich muss zugeben das war echt amüsant!"
"Obwohl du es damals als Clanwolf gesehen hast wie ich ihn getötet habe, hast du nichts getan?"
"Er hat dich bedroht Hope! Wenn ich jetzt darüber so nach denke, hätte ich ihm viel schlimmeres angetan! Dann sah ich dich in dieser Nacht schlafen, es wäre so leicht gewesen mein Befehl auszuführen..doch ich konnte nicht!"
"Wieso?"
"Ich wollte einen letzten Test, den hast du bestanden!"
"Du hast mich nicht getötet weil ich nicht mit dir schlafen wollte? Ernsthaft?"
"Nein! Ich habe dich nicht getötet, weil du den Mut hattest mir die Stirn zu bieten! Einem Clanwolf! Deswegen bin ich zurück zur Mauer!"
"Du hast den Alpha umgestimmt!"
"Er hat gesagt, sollte ich es schaffen das du her kommst und hier bleibst, würdest du Leben!"
"Deswegen bist du wieder zurück und bist uns in den Wald gefolgt!"
"Ja! Ich wusste nicht das die Infizierten dort waren und euch angreifen würden."
"Und da hast du mein Leben schon wieder gerettet!"
"Ja, ich muss sagen das ich das Gefühl hatte ich wäre nur auf der Welt um deinen hübschen Arsch zu retten!"
Lächelnd schmiegte ich mich noch mehr an ihn, ich fühlte mich in seinen Armen so, beschützt! So als könnte mich die Welt mal Kreuz weise! Es ist das schönste Gefühl, das ich bis jetzt erlebte. Doch eines musste ich wissen.
"Bist du mir danach auch gefolgt?"
"Nein, ich bin zurück und habe gehofft du würdest mir folgen! Doch stattdessen machst du ein Aufstand und mir damit noch mehr sorgen! Weißt du wie schwer es war, die Clanwölfe zurück zu halten damit sie nicht kommen um dich öffentlich hinzurichten?!"
"Ich muss mit Setran sprechen!"

"Nein!"
"Arsas! Es geht nicht anders!"
"Doch! Ich komme mit dir!"
Das war eine ganz schlechte Idee! Ich konnte einen Clanwolf nicht einfach mit auf die Erde nehmen! Die würden ihn töten!
"Du kannst nicht mit!"
"Wieso? Würde es deinen Freund stören?"
"Ich bitte dich! Er würde nicht sprechen, nicht wenn du bei mir bist!"
"Hope, geht es wirklich darum? Oder verschweigst du mir noch etwas?"
Jetzt war die Zeit wohl gekommen, ihm in die Augen zu sehen und zu Lügen! Es viel mir schwer, doch ich hatte keine andere Wahl! Ich sah ihn an und etwas schweres lag auf meinem Herzen!
"Nein, ich verschweige dir nichts!"
Er nickte langsam und ich wusste nicht ob er mir es Überhaubt abgekauft hatte, doch falls nicht, dann versteckte er es wirklich gut!
"Auch wenn ich dich gehen lasse, werden dir die anderen Clanwölfe folgen! Es ist auch ihr Befehl dich im Auge zu behalten! Ich kann dir nur einen kleinen Vorsprung geben, mehr nicht."
Ich umarmte ihn stürmisch, als dank für sein Vertrauen! Ich war mir nicht sicher gewesen für was er sich entscheiden würde, doch jetzt wusste ich es! Natürlich hatte ich immer noch ein schlechtes Gewissen, wegen dem was ich ihm Verschwieg. Doch ich konnte die Leben von den Menschen auf der Erde nicht in Gefahr bringen. Immerhin war es am Ende nicht Arsas der Entscheid, sondern der Alpha!

"Was sind sie?"
Ich, Arsas und Amelia standen vor den Gittern wo die Infizierten Narmanen waren. Sie warfen sich immer wieder gegen das Gitter, ihre Augen Schwarz ihre Zähne lang! Ich konnte auf die Frage von Amelia keine korrekte Antwort geben, weil ich es selbst nicht wusste.
"Die Frage ist nicht was sie sind! Sondern was sie machen werden wenn wir die Tür aufmachen würden!" Sagte Arsas und warf mir einen kurzen Blick zu.
"Wir müssen das dem Alpha sagen." Sprach er weiter.
"Ich werde zwei Clanwölfe zurück schicken um Bericht zu erstatten!"
Natürlich war es unnötig zwei Clanwölfe zu schicken, doch es wären zwei weniger die hinter mir her sein würden. Dafür war ich ihm Dankbar. Wir hatten uns dazu entschieden das ich mich gleich auf den Weg machte, während die anderen Clanwölfe hier wache hielten.
Als einer dieser Narmanen die Hand durch die Gitterstäbe streckte um Arsas anzugreifen, fiel mir auf das keiner von den dreien mich ansah! Sie konzentrierten sich nur auf die beiden Wölfe.
Wir ließen die infizierten hier unten und gingen zurück ins Haus.
Während Amelia in die Küche ging um zu Kochen, blieben ich und Arsas draußen. Ich packte meine Sachen ein und ging kurz in die Küche.
Als ich Amelia so sah, dachte ich daran wie sehr ich mein Leben damit verschwendet hatte die zu hassen, die ich gar nicht kannte! Amelia war keine Mörderin! Sie konnte nicht mal einer Fliege was zu leide tun. Ich hatte mein Leben damit Verschwendet zu hassen, statt zu Versuchen es zu verstehen!
"Hey."
"Hey, wie geht es dir? Soll ich deine Verbände wechseln?"
Sie trocknete ihre Hände und lächelte mich an, ich jedoch sagte nichts umarmte sie nur. Auch wenn sie dieses plötzliche Verhalten verwirrte, erwiderte sie es. Ich konnte sie nicht anlügen, ich Vertraute ihr!
"Ich gehe!"
"Was?Wohin?"
"Ich muss weg Amelia, um zu erfahren was die sind."
"Aber die Clanwölfe..."
"Werden mich nicht aufhalten können!"
Sie Verstand worum es ging.
"Okay! Ich beeile mich."
Sie machte sich daran ihre Sachen zu packen, auch wenn ich diese Geste zu schätzen wusste, konnte ich sie ebenfalls nicht mitnehmen!
"Du bleibst hier!"
"Auf keinen Fall! Ich gehe dorthin, wo du hingehst!"
"Amelia! Das kannst du nicht!"
"Wieso? Alleine ist es zu Gefährlich!"
"Ich beschütze dich, schon vergessen?"
"Ich bin immer noch ein Wolf!"
"Ja das bist du und ich bin ich stolz darauf, das ich eine starke Wölfin an meiner Seite habe, doch das muss ich alleine machen."
"Das gefällt mir nicht, es fühlt sich so an als würde ich dich nie wieder sehen!"Sie konnte ihre Tränen nicht verbergen und ich nicht meine Trauer.
"Ich Verspreche dir das wir uns wieder sehen werden! Pass auf meinen Clanwolf auf..okay?"

Lächelnd nickte sie und ich ging raus zu Arsas, der keine Emotion im Gesicht zeigte.
"Es ist Zeit!"
"Ich kann dir einen Vorsprung von einem Tag geben! Dennoch darfst du nicht stehen bleiben!"
"Danke."
Wir standen uns gegenüber und keiner von uns tat etwas.
"Pass auf dich auf!" Sagte er und ich drehte mich um und machte mich auf den Weg, doch nach ein paar Metern, konnte ich einfach nicht akzeptieren mich von ihm so zu Verabschieden! Ich ließ meine Tasche fallen und ging wieder zurück zu ihm! Ich küsste ihn, so wie bis jetzt noch nie! Ich würde nicht zulassen mir selbst im Weg zu stehen, nicht diesmal, nicht bei Arsas! Er erwiderte meinen Kuss genau so leidenschaftlich und Umarmte mich so fest, als könnte er verhindern das ich ging.
"Bitte bleibe am Leben!" Sagte er und ließ mich los.
"Ich Verspreche dir das ich zu dir zurück kommen werde!"
Damit machte ich mich diesmal wirklich auf den Weg!
Als ich mitten im Wald alleine stand und zurück sah, so als würde Arsas hinter mir stehen, wiederholte ich es diesmal für mich selbst!
"Ich komme zu dir zurück Clanwolf!"
Ein Schwur, den ich einhalten würde, egal was noch kommen mag!

Alles an mir wollte zurück zu Arsas, ich wollte meinen Kopf auf seine Brust legen und den rest des Lebens einfach da bleiben! Vergessen, einfach nur vergessen! Diese Infizierten Wölfe, die infizierten Narmanen sogar die Erde!
Doch ich konnte nicht! Dies lag einfach nicht in meiner Natur! Ich hatte mich bis jetzt jedem Kampf gestellt und würde, konnte mich diesmal nicht jahrelang unter der Erde verstecken!
Ich lief immer weiter, versuchte meine Spuren zu verwischen, auch wenn mir das bei den anderen Clanwölfe gelang, wusste ich das Arsas mich finden würde wenn er wollte. Doch ich hoffte das er mir immer noch Vertraute und wusste das ich weiß was ich tue! Wenigstens wäre er der einzige, denn sogar ich wusste nicht mal was mein Plan war!
Ich blieb nur stehen um was zu essen, dann lief ich weiter. Ich schlief nicht! Hatte keine Zeit für ein Schlaf, den ich musste mich beeilen!

Nach vier Tagen, war ich so erschöpft und fertig das mein Körper sich weigerte sich zu beeilen! Auf dem Weg begegnete ich ein paar Oras und zwei Saws, doch nach den Infizierten Wölfen, sah ich diese Monster nicht mehr als die Hauptgefahr!
Ich konnte einfach nicht mehr! Ich war so fertig, das ich mich auf den Boden lag und die Augen schloss! Weit war es nicht mehr, ich war fast da, dennoch musste ich schlafen, auch wenn ich es nicht wollte! Meine Augen schlossen sich von selbst!

"Hope?"
Die stimme kam mir bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen!
Auch wenn ich wünschte das es Arsas war, wusste ich das dieser Wunsch Schwachsinn ist.
Ich öffnete langsam meine Augen und sah in zwei Schwarze die mich besorgt ansahen.
"Setran?"
"Schön zu wissen das du mich noch kennst kleine!"
"Wo bin ich?"
"Auf der Erde! Sie haben dich bewusstlos draußen gefunden."
"Wie lange habe ich geschlafen?"
"Einen halben Tag. Warte ich helfe dir."
Mit Hilfe von Setran, setzte ich mich gerade auf und konnte meinen Blick nicht von seinen Schwarzen Augen nehmen! Auch wenn er das bemerkte, sagte er nichts dazu und reichte mir etwas zu essen.
"Wie bist du entkommen?"
Als würde das mit Arsas nicht reichen, musste ich auch noch Setran anlügen!
"Die Infizierten Wölfe haben das Dorf angegriffen! Während die Wölfe damit beschäftig waren, bin ich abgehauen!"
"Aha! Als wir uns das letzte mal gesehen haben, konntest du deinen Wolf nicht verraten! Was hat sich geändert?!"
Tief Seufzend verdrehte ich innerlich die Augen, Setran fehlte mir noch!
"Das spielt keine Rolle! Dich scheint es nicht zu Überraschen? Der Angriff?!"
"Kommt daher, das wir es wissen! Was haben sie mit den verletzten gemacht?"
"Wir?!"
Wie auf Kommando, kam Kay mit einem Lächeln rein und stellte sich vor mich hin.
"Hope, wie geht es dir?"
"Gut!"
"Das freut mich, unser Vater würde dich gerne sehen."
Ich warf einen Blick zu Setran, der mich anlächelte.
"Na los Hope." Lächelnd half er mir hoch, während ich versuchte zu verstehen was vor sich ging.

Ich folgte den beiden raus und sah die Blicke von den ganzen Menschen, manche von ihnen neigten Respektvoll den Kopf.
"Setran?! Was geht hier vor sich?!" Ich war die einzige dem es nicht zu lächeln zumute war.
"Das wirst du gleich erfahren Prinzessin."
"Was?!"
Ich ließ es zu das Setran mich an der Hand packte und ungeduldig zu einem Raum hinschob, das eine dicke Metalltür hatte!
Kay drückte auf ein paar Zahlen und nach einem lauten Geräusch ging die Tür auf! Das alles war mir so fremd, wo genau war ich und vor allem wie lange lebten diese Menschen schon hier unten?!
Die Tür ging langsam auf und ich sah einen Mann, der sein Rücken zu mir gewandt hatte und mit jemanden sprach.
"Vater, hier ist sie." Sagte Kay und als sich der Mann zu mir Umdrehte, war alles in mir eingefroren! Ich wagte es nichtmal zu atmen! Er lächelte mich an.
"Endlich habe ich dich gefunden meine Tochter."

Impressum

Texte: Michonne L.
Bildmaterialien: Kimi Eriky
Tag der Veröffentlichung: 23.01.2017

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