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Ein grausamer Tag

Es war wir immer ein grauer Tag. Meine Schwester und ich gingen wie jeden Morgen nach draußen in den Stall um die Kühe zu melken. Heute war aber irgendwie alles anders. Die Tiere waren unruhig.  Als wir fertig waren, ging ich nach draußen um mir mein Pferd zu schnappen, es zu satteln und in den Wald zu reiten. Ich ritt zu dem Grab meiner Mutter. Unterwegs pflückte ich noch ein paar Blumen. Veilchen. Das waren ihre Lieblingsblumen gewesen. Ich legte sie an ihren Grabstein den Vater selbst gemacht hat, da wir für einen richtigen Grabstein nie genug Gold gehabt hatten. Als ich so an meine Mutter dachte, liefen mir Tränen über die Wangen. Ich sah zu meinem Pferd. Nicolaus, Er warf mein Ein und Alles. Mein bester Freund. Er war ein prächtiger Schimmel mit langer weißer Mähne. Für mich war er wie ein Familienmitglied. Ich würde ihn für nichts auf der Welt hergeben. Am Abend ritt ich wieder zurück, brachte Nicolaus in den Stall, den er sich mit einer Schafherde, dem alten Kutschpferd Heart , ein paar Kühen und Schweinen teilen musste, dann ging ich in unsere kleine Hütte die gerade so für uns drei reichte. Vater reichte Lucie und mir Kartoffelsuppe. Keiner von uns mochte sie aber das ist so ziemlich das Einzigste was wir uns im Moment leisten konnte. Seid der Eiserne König die Herrschaft von Amare an sich gerissen hat, sind viele Familien halb ausgestorben. Das ganze Volk wird von den Soldaten des Königs unterdrückt. Wenn man auch nur einen falschen Schritt geht wird man sofort geköpft oder gefoltert.Vater riss mich aus meinen Gedanken „Zyria? Hast du mich gehört?” Ich schrak zusammen und antwortete „Ja entschuldigung, ich habe gerade nach gedacht… Was sagtest du?“ Er verdrehte nur gekonnt die Augen „Ich habe gesagt, dass du und deine Schwester immer zusammen bleiben sollt“ Er setzte sich „Das sind wir doch immer“ Meinte Lucie „Ja ich weiß, aber ich habe vor hin gesehen dass du“ und er zeigte auf mich „ in den Wald geritten bist. Ich weiß wie sehr dich der Tod deiner Mutter noch mitnimmt, aber in Zukunft geht ihr nur noch zusammen, egal wohin habt ihr mich verstanden?!“ Wir nickten beide. Ich stand auf und ging mit Lucie zusammen in unser, naja Zimmer konnte man das nicht nennen. Es war unser Dachboden es haben gerade zwei Betten und ein Schrank reingepasst. Ich zog mich schnell um und legte mich ins Bett. Als ich aufwachte war das Grauen schon in vollem Gang…

Das böse Erwachen

Draußen schrien Menschen. Rotes Licht und Qualm drangen an die undichten Fensterscheiben. Ich sprang sofort auf und weckte Lucie diese schrie laut auf als sie nach draußen sah. Ich wollte nicht sehen was da vor sich ging ich konnte es mir schon vorstellen. Ich schlüpfte schnell aus meinen Schlafkleider und zog mir, da ich nur Kleider hatte, schnell ein anderes über. Lucie tat es mir nach. „Wir müssen Vater wecken“ Sagte ich panisch zu Lucie. Sie nickte und wir stürmten die Treppe hinunter zu Vater, aber er war nirgends zu finden. Hinter uns stürzten die Dachstützen ein. Lucie und ich schrien auf „Raus“ Rief sie und zerrte mich am Arm nach draußen. Was uns da bot war einfach nur schrecklich. Unser Vater lag, mit einem großen, roten Fleck auf der Brust, in einer Pfütze und starrte mit leeren Augen in den Himmel. Ich schrie und wollte zu ihm rennen, aber Lucie hielt mich zurück. Sie zerrte mich in den Stall „Bist du bescheuert?“ Schrie ich sie an „Vater ist tod!“ Schrie ich weiter ich wollte mich einfach nicht beruhigen „Shhht“ Machte Lucie und hielt mir ihre Hand vor den Mund. Als sie merkte, dass ich still war fing sie an die Pferde zu satteln. Nicolaus kam gleich zu mir und stupste mich mit seiner Nase an. Während Lucie nun auch Heart sattelte, streichelte ich Nicolaus und fing an zu schluchzen. Lucie kam mit Heart im Schlepptau zu mir und umarmte mich „Ich weiß, dass das jetzt schlimm ist, aber die sind nicht hinter Vater, mir oder dem Dorf her“ Meinte sie nur und stieg auf. Ich verstand nicht was sie da meinte, doch als ich sie fragen wollte trat man hinter uns die Stalltür ein „Steig auf!“ Schrie Lucie. Ich sprang auf Nicolaus, dieser stieg und gallopierte sofort los. Heart mit Lucie hinter uns. Ich hörte noch wie jemand schrie „Los hinterher“ oder „Verfolgt sie“. Doch im Moment sah es gut für uns aus, wir hatten einen gewaltigen Vorsprung. Leider reichte dieser nicht. Plötzlich sprang eine schwarze Gestalt von dem Baum vor uns und riss Lucie vom Pferd. Ich wollte ihr zur Hilfe kommen aber sie schrie nur „Lauf!“ Und trat Nicolaus in die Seite. Er stieg und schlug mit den Vorderhufen wild um sich, dann preschte er los. Tief in den Wald hinein...

Gefangen

Nicolaus rannte und rannte. Er schien zu wissen um was es ging. Schließlich fiel er in einen sachten Trab. Ich schlang die Arme um seinen Hals und fing an zu weinen. Er schnaubte als Zeichen des Verständnis. Es war im Dorf durch das zerstörende Feuer hell gewesen, umso mehr fürchtete ich mich vor der Dunkelheit im Wald, aber ich hatte ja noch Nicolaus. Nach einer Weile blieb Nicolaus stehen und schnaubte beruhigend. Ich stieg ab und klopfte seinen Hals. Hinter mir regte sich plötzlich etwas. Drei, wahrscheinlich in schwarz mit einem silbernen Drachen auf Brust gekleidete Männer traten aus dem Schatten der Bäume. Nicolaus bäumte sich auf und wieherte laut. Einer der Männer setzte seine Armbrust an und zielte auf Nicolaus Kopf. Er wieherte auf und gallopierte davon. Der Mann senkte seine Armbrust wieder. Er hatte zum Glück nicht geschossen, aber in den Satteltaschen war alles Wichtige, was ich in den paar Minuten zusammen klauben konnte. Langsam wurde es heller ich erkannte, dass ich mit meiner Vermutung, was die Kleidung der Männer anging Recht behalten hatte. Sie hatten komplett schwarze Kleidung an, einen schwarzen, im Wind wehenden Umhang und auf ihrer Brust prangte ein feuerspuckender, silberner Drache mit einem blutroten Schwert in der rechten Klaue. Das Zeichen des Eisernen Königs.                                                                         Sie kamen auf mich zu. Ich stand blitzschnell auf wirbelte herum und rannte davon in den Wald. Ich stolperte über Baumwurzeln, Steine und alles was noch im Wald lag. Doch ich hatte keine Chance. Ich war eingekreist. Einer der Soldaten, wahrscheinlich der Offizier, kam auf mich zu „Wer wollte da denn abhauen?“ Fragte er süßlich. Als ich nicht antwortete gab er zwei der Soldaten ein Zeichen, diese fesselten mich daraufhin und schufen mich auf ein Pferd. Ein großes, unheimlich schwarzes Pferd.Mir wurde alles schwarz vor Augen.                                                                                                                                                          Als ich wieder wach wurde, pragte vor mir ein großes, gefährlich aussehendes Schloss. Die Soldaten hielten genau darauf zu.

Der Eiserne König

Ich wusste nicht wie lange ich bewusstlos war. Jedenfalls hatte ich starke Kopfschmerzen. Nach einer Weile hörte ich Stimmen aus dem Gang. Die Kerkertür wurde aufgeschlossen. Ich wurde unsanft an den Armen auf die Beine gezogen und davon gezerrt.                   Nach endlosen Gängen und Türen kamen wir an einem großen Portal an. Zwei Wachen standen davor. Als sie die Soldaten sahen öffneten sie das knarrende Portal. Zum Vorschein kam ein Thronsaal. Die Soldaten ließen mich unsanft auf den Boden fallen. So hockte ich da, auf den Boden kniend.                                                                                                                                                                                 Schließlich wurde das Portal erneut geöffnet und zwei Personen traten ein. Zwei Männer. Der eine mit einer Rüstung aus Eisen. Ich schloss sofort daraus den König. Naja mein König war er nicht. Ich und mein ganzes Dorf haben ihn niemals als König angesehen. Er hatte schütteres Haar, kohlrabenschwarze Augen, die gefährlich blitzten und eine goldene mit Juwelen besetzte Krone auf den Kopf. Der Zweite Mann war ein vielleicht 2 Jahre älter als ich also ungefähr 18 oder 19 Jahre alt. Er hatte schwarze Haare, grüne Augen und war, wie der König in schwarz gekleidet, aber was ich komisch fand, er trug weder einen Umhang noch das Zeichen des Eisernen Königs auf der Brust. Naja zu dem Zeitpunkt war es mir auch egal. Jedenfalls gingen sie an mir vorbei. Der junge Mann stellte sich seitlich von dem König, während dieser sich vor seinem Thron  aufstellte und zu mir sah. Ich blickte ihn nicht an. Der König winkte einen der Soldaten vor und forderte ihn auf zu berichten. Der Soldat verbeugte sich und fing an „Wir haben alle Mädchen aus dem Dorf gefangen genommen oder getötet Herr. Diese hier wollte entkommen“  Der König nickte und fragte mich dann in einem herablassenden Ton „Wie lautet dein Name?“ Ich antwortete ihm nicht. Das ging ihm alles nichts an „Ich frage dich ein letztes Mal. Wie lautete dein Name?“ Fragte er noch einmal, dieses Mal aber in einem bedrohlichen Ton. Ich antwortete wieder nicht. Der König nickte dem Soldat zu. Dieser zog eine Peitsche aus seinem Umhang hervor und holte aus. Die Peitsche klatschte über meinen Rücken. Ich schrie laut vor Schmerzen. Ich konnte mir die Tränen grade noch so verkneifen. Ich bekam noch drei weiter Hiebe dann ließ der König es dabei und befahl dem Soldat „Bring sie wieder in den Kerker dort kann sie sich noch einmal überlegen, ob sie hier nach ihrem Willen handelt, oder nach dem was ich ihr sage“ Er lachte böse. Ich sah zu dem jungen Mann. Er hatte nicht einen Ton gesagt, aber jetzt viel mir wieder ein wer er sein könnte. Der Sohn des Königs. Ich wusste nur seinen Namen nicht. Der Soldat brachte mich wieder in den Kerker. Dort sank ich kraftlos auf den Boden und fing an zu weinen.

Ein Trick ?

Ich war nun schon fast zwei Wochen hier. Völlig kraftlos, abgemagert und verstört. Ich hatte überall schwerwiegende Wunden. Dem König kümmerte dies nicht, er dachte wahrscheinlich, dass ich ihm irgendwelche Informationen geben könnte, aber ich hatte nicht eine Einzige. Ich wusste ja nicht mal mehr warum ich überhaupt hier war. Ich hatte ja nichts verbrochen oder? Ich konnte und wollte nicht mehr. Ein paar Tage, oder vielleicht auch nur Stunden länger und ich würde zusammenbrechen. Endgültig.                                          Anscheinend war es draußen dunkel, denn hier wurde es immer kälter. Ich spürte meine Füße nicht mehr, obwohl ich spürte ja auch sonst nichts mehr, außer entsetzliche Schmerzen so wohl körperlich als auch seelisch. Dir Kerkertür wurde geöffnet und der Folterknecht kam wieder herein, in Begleitung des Prinzen. Er sollte wohl kontrollieren ob der Knecht auch hart genug zu schlägt. Der Knecht nahm die Peitsche hoch und schlug zu. Die Peitsche streifte meine Schulter und riss ein Stück meines Gewands weg nun sah man mein Zeichen. Ich hielt sofort meine Hand darauf. Hoffentlich hat das keiner gesehen. Ging es mir durch den Kopf. Nach einer Weile, war ich wieder alleine. Ich lag einfach nur noch auf dem Boden die linke Hand auf meiner rechten Schulter. Ich lag bis spät in der Nacht dort. Als mich jemand sanft aufhob und auf das harte, naja Bett konnte man das nicht nennen, legte riss ich erschrocken die Augen auf. Ich sah in die schwarzen Augen des Prinzen. „Entschuldige ich wollte dich nicht erschrecken“ Sagte er nur leise. Ich brachte keinen Ton heraus. Warum ist er hergekommen? Im Auftrag des Königs? Oder aus eigenem Antrieb? Ich sah ihn immer noch geschockt an. „Du weißt nicht wer ich bin oder?“ Fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Mein Name ist Raven“ Sagte er „Und deiner?“ Langsam taute ich aus meiner Starre auf „Zyria“ Antwortete ich schwach. Er sah wohl meine Angst in meinen Augen, denn er sagte „Keine Sorge. Mein Vater hat mich nicht geschickt. Ich wollte dir noch sagen…also lass meinen Vater nicht dieses Zeichen sehen“. Ich starrte ihn an, er hatte es also doch gesehen. „Warum?“ Fragte ich leise. Er blickte mich an „Ich bin nicht so wie mein Vater, ich will es auch nie sein“ Sagte er. Ich nickte. „Ich lass dich jetzt lieber alleine“ Sagte er und stand auf. Kurz bevor er hinaus ging sagte ich noch „Danke“. Er drehte sich zu mir um „Wofür?“. „Dafür, dass Ihr mich nicht verratet“. Er lächelte leicht, dann drehte er sich um und ging.

Traum & Real

6.Kapitel Ich schlief zum Ersten Mal seid ich hier war wieder die Nacht durch. Am nächsten Morgen ging das Grauen, aber wieder los. Die Soldaten holten mich ab und brachten mich wieder in den Thronsaal. Prinz Raven war diesmal nicht da. Zum Glück…                              Als ich wieder im Verließ saß, dachte ich nur an Prinz Raven. Ich fragte mich was das für ein Gefühl war, das die ganze Zeit in meinem Bauch umher geisterte. Der König ließ aber nicht locker. Ein paar Minuten später kam ein Knecht herein. Er hatte dieses Mal ein Messer in der Hand. Er nahm meinen linken Arm und drückte ihn fest. Dann Stach er darauf ein. Ich schrie laut. Mir liefen Tränen über die Wangen. Nachdem er noch fünf weitere Male mit dem Messer zugange war, ging er, ich brach zusammen. Ich konnte einfach nicht mehr. Wenig später hörte ich vor der Tür Schritte. Ich verkroch mich in der hintersten Ecke der Zelle, in der Angst dass dort schon wieder jemand stand, der mir etwas Böses anhaben will. Die Tür wurde geöffnet. Ich sah zitternd auf und erkannte, im Dunklen, einen Mann in schwarzer Kleidung, als er näher trat sah ich, dass es Prinz Raven war. Ich starrte ihn nur an. Ich traute nicht mich zu bewegen aus Angst vor den Schmerzen die die vielen Wunden verursachten. Ich starrte ihn weiter ängstlich an und fragte mich warum er hier war. Eine Weile sagte niemand von uns etwas. Schließlich räusperte er sich und fragte „Ist dir kalt?“ Ich sagte nichts, sondern schwieg. Das beantwortete wohl seine Frage, denn er zog seinen Umhang aus und legte ihn mir über. „Danke!“ Sagte ich leise. Schließlich traute ich mich zu fragen „Was…was ist mit meiner Schwester?“                                                                                                                                                                                                                 „Schwester?“                                                                                                                                                                                                                                       „Ja, meine Schwester ich bin mit ihr aufgewachsen!“                                                                                                                                                                „Ich weiß was eine Schwester ist! Und ich wüsste nicht, dass noch ein Mädchen in deinem Alter hier wäre…“                                                               Ich schwieg wieder. Was war dann mit Lucie passiert? Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Hatte ich denn jetzt alles verloren? Ich sah schnell weg und hoffte, dass er meine Tränen im Dunklen nicht sah.                                                                                „Hey. Jetzt weine doch nicht“ Sagte er                                                                                                                                                                                              „Was soll ich dann? Mich freuen? Ich hab keinen blassen Schimmer was ihr alle hier von mir wollt, oder was ich gemacht habe oder warum ich überhaupt hier bin! Wenn ich fragen würde, bekäme ich sicher keine Antworten sondern nur wieder Schläge, oder es geht wieder jemand mit einem Messer auf mich los! Wenn Ihr mich fragt, ich habe allen Grund zum weinen“                                                                         „Ich versteh dich ja auch, aber….“ Er schwieg                                                                                                                                                                      „Ich weiß nicht was ich gemacht haben soll! Ich soll Eurem Vater Informationen geben, aber ich weiß nicht einmal mehr von was er spricht!“ „Wenn ich könnte, würde ich das verhindern, aber ich kann nicht…jedenfalls jetzt noch nicht“ Sagte er mitfühlend Ich sah zu ihm „Ihr wollt mir helfen? Warum?“ „Wie schon einmal gesagt, ich bin nicht so wie mein Vater und ich werde es auch hoffentlich nie sein“ Er kam auf mich zu, und setzte sich neben mich. Ich hatte immer noch ein wenig Angst. Was wenn das nur ein Plan ist? Ein Plan, den er gerade ausführte? Das erinnerte mich an etwas, das meine Mutter mir immer gesagt hatte ~ Traue niemanden, nicht einmal deinen eigenen Gefühlen! ~ Ich merkte, wie er mich von der Seite her ansah, traute mich aber nicht ihn ebenfalls anzusehen. Wir hörten draußen Schritte. „Ich muss gehen“ Sagte er leise Ich nickte nur und gab ihm seinen Umhang zurück „Nein, den behalte mal schön. Du hast hier genügend Möglichkeiten ihn zu verstecken“ Er zwinkerte mir zu und verschwand schnell.

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Tag der Veröffentlichung: 23.07.2013

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