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Der Gen-Manipulator

"Herr Professor Fränklistein! Hurra! Es ist geschafft!
Unsere jahrzehntelange Mühe und Arbeit ist endlich vor Erfolg gekrönt!
Ich kann es noch gar nicht fassen: Unser toller Gen-Manipulator hat die gesamte Versuchsreihe mit Kleinstkindern, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Greisen beiderlei Geschlechts mit den besten Ergebnissen beendet. Durch die Veränderung der Gene können wir nun den neuen Menschen schaffen!
Gratulation, Herr Professor! Sie haben das Werk vollbracht und mit Sicherheit den Nobelpreis verdient!"

"Das hab´ isch doch immer jesacht, Wiesel."

"Ich verbeuge mich in tiefer Verehrung vor Ihnen, Herr Professor Doktor Fränklistein. Ihr Name wird in die Analen eingehen und ich danke der Allmacht, dass ich Ihnen in all´ den Jahren assistieren durfte!"

"Die Allmacht bin isch, Wiesel!"

"Sicher, Herr Professor! Selbstverständlich sind Sie nun die Allmacht! Sie haben es in den Händen, die Menschheit neu zu formen!"

"Des werd´ isch mache, wies mir gefällt, Wiesel!"

"Wenn ich dabei andeuten dürfte, Herr Professor, entschuldigen Sie, wenn ich es zu benennen wage:
Aber, Ihr fortgeschrittenes Alter,... sollten wir nicht zuerst einen Menschen nach Ihrem Vorbild klonen?"

"Wiesel, kä Wort daribber! Isch werd´ mir doch kä
Gongurenz ranzichte!"

"Da würde aber früher oder später Ihr unermess-liches Wissen verloren..."

"Seie Sie still, Wiesel! Ich will nix davon höre! Sie habbe sichä noch im Labor uffzuräume. Isch werd´in Ruh´ ä bissche daribber nachdenke!"

"Gewiss, Herr Professor!"
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"Wiesel, komme Sie mal!"

"Herr Professor, haben Sie Ihre Entscheidung getroffen?"

"Fange mer von obbe a, Wiesel. Was halte Sie vom Bundespräsidente?"

"Bezüglich des Klonens?"

"Ei, klar! Da davon schwätze mir doch! Des is unser Thema!"

"Der Bundespräsident? Hm, eigentlich ganz sympathisch. In der Bevölkerung und in anderen Staaten recht beliebt. Kein schlechter Repräsentant.
Aber deshalb gleich klonen? Die Kosten sind schließlich exorbitant hoch!"

"Un die Kanzlerin?"

"Eine ausgebuffte Dame, aber..."

"Sehe, Sie Wiesel, gehe Sie alle Bolidigger dorsch:
Sie finne immä ä Aber, ä Hake, ä Wurm oder ä Mack!
Die scheide all´ aus!"

"Aber Leute aus der Forschung und Technik, wie Sie zum Beispiel, Professor?"

"Ei, die gibt´s. Sin ach Gude dabei. Abber die sin widder fir die Industrie un Wertschaft dädisch und die is in de Händ von Kaafleut´. Un Kaafleut´ ziehe de Leut das Geld aus de Tasch. Solle mer des unnerstütze?"

"So gesehen, gewiss nicht, Herr Professor! Könnten wir nicht die besten Miltärs klonen, startegisch denkende Generäle, Stabsoffiziere, hervorragende, intelligente Soldaten, aus denen wir heroische Kämpfer gestalten könnten...
Deutschland würde zur unüberwindlichen Macht heranwachsen, Herr Professor!"

"Un wie gehabt, annere, friedlich Länner besetze. Nä, Wiesel! Wolle Sie vieleicht im Gaugasus, Afghanistan odder sonstwo ä Labor betreibe?"

"Natürlich nicht, Herr Professor! Da haben Sie Recht. Wie wäre es mit hervorragenden Künstlern, zum Beispiel?"

"Aach die gibts zugegebbenermaße. Aber fir was wolle Sie Kinstler klone, frag isch?
Die meiste sin arme Schluckä. Maler gibts genuch. Von de werklich gude, kann mer sich Siebdrucke kafe. Die Bildhauer stelle uns die Gechend mit Objekte un Skulpture voll. Schauspillä un Musikä gibts wie Sand am Meer. Schriftsteller un Dichtä? Noch nie is so viel geschribbe wore, wie heut´ zutach un kaum äner liest
mehr. All´ sitze vor de Glotz!"

"Wäre den niemand wert, geklont zu werden, Herr Professor? Bedenken Sie doch bitte, wieviel ihrer Mühe und Arbeit in dem Projekt steckt! Und die ganzen Gelder, die uns zugeflossen sind! Sollte dies alles umsonst gewesen sein?"

"Net ganz, Wiesel, net ganz!"

"Sie denken also an Gruppen von Menschen, die sie in Betracht ziehen? Welche könnten das sein?"

"Ja, Wiesel, so isses. Ä Grupp käm fir mich in Frach:
Die Putzfraue!"

"Wie meinen, Herr Professor? Doch nicht etwa die Gruppe der Raumpflegerinnen!"

"Genau die, Wiesel!"

"Aber wieso ausgerechnet..."

"Gude Putzfraue sin absolute Mangelwar, Wiesel!
Habbe Sie schon mal ä gude Putzfrau gehat?"

"Unsere letzte Hausperle hat uns vor zwölf Jahren verlassen, Herr Professor. Danach hatten wir Zugehfrauen, die stundenweise kamen. Sie verließen uns aber häufig gerade dann, wenn sie eingearbeitet waren!"

"Sehe Sie Wiesel, wo werklicher Bedarf is?"

"Ich verneige mich vor Ihrer Weisheit, Herr Professor!"

"So, Wiesel: Jetz mache wir ä Plan! Ich schlaach vor, Sie notiere:
Erschtens manipuliere mer den Gen-Manipulator so, dass er nur auf Fraue eines bestimmten Alters, die vom Wese her ehrlich, treu, fleißig un ausdauernd sin un ä Lebe als Single vorziehe, reagiert.
Zweitens, suche mer iwer Stelleanzeige geeichnete Testpersone, die mer äm langfristische Pragdigum unnerziehe könne. Die Ergebnisse werte mer gemeinsam aus un entscheide uns dann fir drei Type:
a, den Familiehaushaltstyp,
b, den Singlehaushaltstyp und
c, den Typ fir de gehobene Haushalt, der aach als Hausdame fungiere kann, ferner
d, den Pflegetyp fir Kranke un Seniore.
Drittens gründe mer ä Firma, die diese verschiedene Type uff´m Arweitsmarkt vermittelt. Natirlich geeche Provision, versteht sich.
Was saache Sie dazu, Wiesel?"

"Ich bin von Ihrer Genialität überwältigt, Herr Professor Fränklistein!"

"Sie habbe den Dok net erwähnt, Wiesel!"

"Entschuldigen Sie Herr Professor Doktor Fränklistein"

"So geheert sichs, Wiesel! Ach, war nur ä Scherz, Wiesel!"

"Notiere Sie weidä:
Des Programm muss so gestaltet sei, dass niemand wäß, dass mer klone. Also müsse annere Räumlich-geide un ä unverdächdige Ausstattung her. Mir stelle vertrauenswirdische Psychiader un Psychologe an, die die Leit behannele. Die Gongurrenz derf nix mitkrieche! Mir mache hier schee gemiedlich weidä, tun so, als ob nix wär, saache, mir stehe korz vorm Dorchbruch, damit die Gelder weider neikomme.
Die Golleche aus de USA un anner Länner fiere mer ä
bissche an de Nas rum, damit se net druff komme, wies geht.
Sie sorche dafir, das alles so klappt!
So, isch glaab, isch hab´ mer reddlisch Urlaub verdient!
Isch flieg drei Woche nach Ägypte. Eischentlich inderessiere misch mer die alde Pharaone.
Soll isch Ihne ä ächte Skarabäus mitbringe, Wiesel?
Die sin dort billisch. Ä Eschter kost nur finf Euro!"


Der Termin

"Nächste Haltestelle Bahnhof. Umsteigemöglichkeit in alle Richtungen!"

"Bitte, lassen Sie mich durch. Ich muss umsteigen! Nun gehen Sie schon zur Seite!"

"Ich steige auch aus, mein Herr. Ich bin gehbehindert! Sie kommen schon rechtzeitig heraus!"

"Ich habe es eilig! Ich habe einen Termin! Lassen Sie mich sofort durch! Weg, zur Seite!"

"Ich kann nicht. Hier ist es so eng. Ich bin richtig eingeklemmt! Sie müssten mich schon hochnehmen und tragen!"

"Verflucht! Das werden wir sehen: Schaffner! Kommen Sie mal! Ich muss hier durch und diese Faru lässt mich nicht!"

"Können Sie das nicht selbst in die Hand nehmen? Ich stecke fest! Ich komme nicht bis zu Ihnen durch."

"Was, ich? Wie stellen Sie sich das vor, Schaffner?
Womöglich erhalte ich noch eine Anzeige wegen sexueller Belästigung, wenn ich diese Frau anfasse!
Das würde Ihnen wohl so passen! So etwas lasse ich mir nicht gefallen! Ich habe einen wichtigen Termin!
Kommen Sie endlich her und regeln das hier. Sie sind dafür zuständig!"

"Immer langsam mein Herr! Keine Aufregung! ich versuche, mich durchzuzwängen!"

"Machen Sie schnell! Ich mus umsteigen! Ich habe einen Termin!"

"Sie kommen schon rechtzeitig heraus. Ich glaube, der Termin hat Sie!"

"Werden Sie nicht unverschämt, Schaffner! Geben Sie mir Ihren Namen! Ich werde mich über Sie beschweren! Ich kann für Ihre Entlassung sorgen!"

"Nun bin ich ja hier. Außerdem bin ich kein Schaffner, sondern Kontrolleur! Bitte, zeigen Sie zuerst Ihren Fahrschein, meine Dame! .....Der Behindertenausweis ist in Ordnung. Ich besorge Ihen einen Sitzplatz!"

"Nicht nötig! Ich steige auch um!"

"Haben Sie, mein Herr einen Fahrschein?!"

"Ich bin nicht Ihr Herr! Ich habe einen wichtigen Vorstellungstermin bei der Fitex-AG. Da war keine Zeit, einen Fahrschein zu lösen!"

"Dann werden die Kollegen Ihnen an der nächsten Station einen Bußgeldbescheid über sechzig Euro austellen. Bitte, halten Sie Ihren Personalausweis bereit!"

"Aber mein Termin!"

"Mit Ihrem Termin habe ich nichts zu schaffen! Ich habe dafür zu sorgen, dass Ihre Personalien vom Stationspersonal aufgenommen werden und Sie den Bußgeldbescheid erhalten!"

"Aber der Termin ist ungeheuer wichtig für mich! Haben Sie doch ein Einsehen!"

"Wenn ich mich einmischen darf: Ihr Termin hat sich soeben erledigt! Ich bin die Personalleiterin der Fitex-AG!"


Bei der Arbeitsagentur

"Der Nächste bitte, Herr Hintertreffer!"

"Grüß Gott!"

"Grüß Gott, Herr Hintertreffer! Womit kann ich Ihnen dienen?"

"Mit Arbeit!"

"Was ind Sie von Beruf?"

"Maurer!"

"Wo waren Sie zuletzt beschäftigt?"

"Bei Fixbau!"

"Hat man Sie entlassen?"

"Eigentlich nicht, sondern ich wurde nach der Schlechtwetterphase nicht weiterbeschäftigt!"

"Weshalb? Haben Sie sich etwas zuschulden kommen lassen?"

"Nichts habe ich mir zuschulden kommen lassen!"

"Sind Sie sich da so sicher?"

"Da bin ich mir ganz sicher! Nie habe ich blau gemacht, wenns nötig war, Überstunden geschoben, wenn es verlangt wurde, auch am Samstag. Pünktlich war ich auch immer und nur einmal drei Tage krank geschrieben!"

"Haben Sie Alkoholprobleme?"

"Wo denken Sie hin? Auf dem Bau ist das lange vorbei!"

"Dann verstehe ich nicht, warum man Sie nicht weiter beschäftigt."

"Na, Fixbau stellt fast nur noch Ausländer ein!"

"Die sind offensichtlich besser und fleißiger!"

"Nein, das nicht, aber billiger!"

"Dann müssen Sie eben Ihre Ansprüche ein wenig herunterschrauben, mein Lieber!"

"Ein wenig ist gut gesagt! Ausländer arbeiten für halben Lohn!"

"Ich sagte doch: Sie müssen von Ihren überzogenen Ansprüchen herunterkommen. Arbeiten Sie doppelte Zeit, dann haben Sie Ihr gewünschtes Lohnniveau und alles ist paletti! Sonst kann ich Ihnen nichts anbieten.
Auf Wiedersehen, Herr Hintertreffer!"

"Der Nächste bitte, Herr Kropfhals!"


Hundeliebe

"Bitte, nehmen Sie Ihr Hundevieh weg!"

"Komm, Harras, setz´Dich weiter rechts, neben mich. Sitz! Brav so!"

"Jetzt ist Ihr stinkender, haariger Köter schon wieder bei mir! Nehmen Sie ihn endlich weg!"

"Mein Herr! Erstens saß ich zuerst auf dieser Bank.
Zweitens ist mein Hund kein Köter, vielmehr ein reinrassiger Schnauzer mit einem Stammbaum, hinter dem Sie sich verstecken könnten!"

"Aber er hart, stinkt und will mich anschnüffeln! Ich kann das nicht ausstehen!"

"Mein Hund wird täglich gebürstet, wöchentlich einmal gebadet und wenn er Sie anschnüffelt, dann haben Sie einen Geruch an sich, der ihn interessiert!
Harras, sitz! Brav so!"

"Werden Sie nicht anzüglich! Ich dusche zweimal täglich und ich benutze Deodorant und Aftershave!"

"Das riecht man. Sogar sehr intensiv! Neben Ihnen fangen mir die Augen an zu tränen. Mein Hund wollte vielleicht nur feststellen, welch atypischen Menschengeruch Sie verbreiten!"

"Unverschämtheit! Muss man sich hier alles gefallen und dazu noch beleidigen lassen? Sie sind ein ungehobelter Mensch, mein Herr!"

"Entschuldigung! Sie hat man wohl mit dem Klammerbeutel gepudert! Sie sind es doch, der unverschämt und anzüglich wurde! Sie können ja auf einer anderen Bank im Park Platz nehmen, wenn es Ihnen hier nicht gefällt!"

"Leider sind die nächsten Bänke besetzt!"

"Nicht meine Schuld. Dieses ist eine öffentliche Anlage, wo sich jedermann, auch mit angeleinten Hunden aufhalten kann. Und wir waren zuerst hier! Gell, Harras?"

"Wuff!"

"Brav so!"

"Nun bellt das Vieh auch noch!"

"Harras bellt nicht. Er gibt nur Laut und er hat nur meine Feststellung bezüglich der öffentlichen Parkanlage bestätigt. Gell, Harras?"

"Wuff!"

"Brav so!"

"Er bellt schon wieder!"

"Harras, mein Sitznachbar scheint schwer von Begriff zu sein! Also: Dies von Ihnen fälschlich bezeichnete Bellen war nur die Bestätigung, da ich doch durch die Frage Gell, Harras, eine Antwort von ihm erwartete. Die gab er. Das hat mit Intelligenz zu tun! Sollte er einmal bellen, so hört sich das ganz anders an. So, Harras, nun bekommst Du aus der Tüte Dein Futter!"

"Igitt, was ist denn das?"

"Pansen! Selbst aufgekocht! Ein Leckerbissen. Gut für seine Magensäfte!"

"Das stinkt ja entsetzlich! Die reinste Luftverpestung. Können Sie ihm das Fressen nicht einige Meter weiter abseits servieren?"

"Bei diesem starken Spaziergängerverkehr heute, wäre mein schöner schattiger Platz gleich besetzt. Das wäre Ihnen natürlich sehr recht, wie ich vermute!
Außerdem müssen Sie sich ja nicht neben uns aufhalten, wie ich bereits erwähnte!"

"Muss ich leider doch! Ich habe nämlich in diesem Parkbereich eine Verabredung mit einer Dame. Eine neue Bekanntschaft. Ah, da kommt sie schon!"

"Schönen guten Tag, meine Liebe! Setzen sie sich doch hier auf diese Seite. Der Herr hat nämlich einen ungezogenen Hund. Sie sehen wundervoll aus! Wie freue ich mich, dass Sie ein wenig Zeit für mich erübrigen konnten. Die Frage ist, was wir gemeinsam unternehmen. Welchen Wunsch haben Sie?"

"Ja, Grüß Gott! Danke! Ein schöner Tag heute und was für ein schöner Hund! Wie heißt er denn?"

"Harras, aber zum Glück gehört das stinkende Vieh nicht mir, sondern diesem Herrn!"

"Ich finde ihn aber toll. Der stinkt doch gar nicht. Komm mal her, mein Lieber! Lass´ Dich streicheln. Ja, Du magst das, gell?"

"Vorsicht, das Vieh haart. Sie werden Ihr Kleid beschmutzen!"

"Die paar Haare machen doch nichts! Die kann man schnell ausbürsten! Was für eine Rasse ist das, wenn ich fragen darf?"

"Schnauzer, reinrassig, mit Stammbaum!"

"Ach, wie interessant. Wo haben Sie ihn bekommen?"

"Eigentlich hat ihn meine Frau in einem Zuchtzwinger erworben. Nach unserer Scheidung überließ sie mir Harras freundlicherweise, sozusagen als kleines Trostpflaster."

"Das war aber lieb von ihr! Was für ein schöner Hund und so anhänglich.
Ja, Harras, Du lässt Dich gerne streicheln.
Er drückt sich richtig an mich!"

"Er findet Sie auf Anhieb sympathisch! Aber nicht nur er. Auch ich finde Sie sehr sympathisch! Sie haben ein freundliches Wesen und sehen hervorragend aus, wenn ich mich so ausdrücken darf!"

"Ich kann Hunde nicht ausstehen! Sie stinken, wühlen im Dreck, haaren, schnüffeln an sich und anderen Menschen herum, bellen, heulen, beißen. Sie verschmutzen die Wohnung, zerreißen Schuhe und Teppiche, stören die Nachtruhe, pinkeln unschuldige Bäume an und machen ihr großes Geschäft auf Gehwege. Schon Tucholsky sagte in etwa: <Hunde sind lebende Organismen, die Flöhen ermöglichen, auf ihnen einen Staat zu gründen>! Soviel zu dem Ungeziefer, welches sie mit sich rumschleppen!"

"Erstens gibt es hier Hundeklos und zweitens schleppt Harras auf Grund seiner guten Pflege kein Ungeziefer mit sich herum. Er zerbeißt nichts, bellt nur sehr selten und stört weder die Nachtruhe, noch sonstwie!"

"Trotzdem liegen hier überall Tretminen herrum!"

"Der Hund ist der beste Freund des Menschen!"

"Das finde ich auch! Wie war noch Ihr Name?"

"Gestatten, Reiter! Wendelin Reiter!"

"Wendelin. Was für ein schöner Name! Wen-de-lin.
Ich heiße Elke Schön. Sie dürfen Elke sagen!"

"Hoch erfreut, Elke! Sie machen ihrem Namen alle Ehre! Und meinen Harras mögen Sie auch -und er Sie!"

"Wenn hier die allgemeine Hundeliebe ausgebrochen ist, bin ich wohl überflüssig und kann gehen!"

"Ganz, wie Sie wünschen!"

"Frau Schön, können wir uns zu einem anderen Zeitpunkt unter weniger unerfreulichen Umständen einmal treffen?"

"Ich glaube nicht!"

"Wuff!"

"Brav, Harras!"

"Dann wünsche ich den beiden Hundeliebhabern noch einen angenehmen Nachmittag! Wie man sich bei Frauen doch täuschen kann!"

"Und bei Männern! Ich wünsche Ihnen anderweitigen Erfolg!"


Klamottenkauf

"Suchen Sie etwas?"

"Ja, Jeans, Größe Fünfzig!"

"Welche Marke?"

"Ich suche keine Marke! Ich suche passende Jeans!"

"Dort hinten auf dem Regal liegen welche und links am Ständer haben wir auch unterschiedliche Größen!"

"Danke! Bitte, wo sind hier die Umkleidekabinen?"

"Dort hinten, links in der Ecke. Sind zur Zeit alle besetzt. Sie müssen etwas warten!"

"Danke!"
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"Stimmt etwas nicht?"

"Am Bauch passen einige Jeans, aber nicht in der Länge. Sie sind alle viel zu lang!"

"Jeans sind meistens länger! Sie müssen sie individuell kürzen lassen!"

"Machen Sie das hier?"

"Nein. Sie müssen zu einer Änderungsschneiderei gehen oder ihre Frau kürzt Ihre Jeans."

"Ich bin Single!"

"Dann müssen Sie zur Änderungsschneiderei!"

"Passende haben Sie also nicht?"

"Für Ihre Figur nicht!"

"Aha!"

"Nehmen Sie nun eine von den Jeans?"

"Nein, lieber nicht!"

"Dann muss ich alle wieder wegpacken! Was suchen Sie sonst noch?"

"Vielleicht ein Sweatshirt!"

"Die finden Sie in der Abteilung rechts hinten bei der Kollegin.
Erna, ich mach´jetzt Pause!"

"Danke!"
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"Kann ich Ihnen helfen?"

"Ich suche ein Sweatshirt ohne Aufdruck!"

"Die sind praktisch alle bedruckt, Bebbeton, Hundknoch, Waldsee und andere Marken, aber Sie können ja mal nachschauen!"

"Das Material scheint aus Plastik zu sein!"

"Plastik führen wir überhaupt nicht! Die sind aus synthetischen Stoffen natürlich hergestellt, garantiert atmungsaktiv, wasch- und bügelfreundlich! Fühlen Sie mal!"

"Hm, Plastik!"

"Wirklich nicht! Teilweise sogar mit etwas Baumwolle gemischt! Welche Größe benötigen Sie denn?"

"XL!"

"Aha, wegen ihrem Bauch! Die Ärmel werden bei der Größe aber zu lang für Sie sein!"

"Wie bei den Jeans die Beinlänge!"

"Wie, bitte?"

"Ach, nichts!"

"Versuchen Sie mal diese auszuprobieren!"

"Sind aber alle bedruckt!"

"Natürlich! Wie ich vorher schon erklärte, trähgt man nichts anderes mehr!"

"Wenn ich mich entschließen könnte, dieses Hundknoch-Sweatshirt zu nehmen... Hm, vielleicht passt es... Dieses Hundegerippe sieht etwas makaber aus, aber so etwas liegt mir irgendwie. Der Synthetikstoff riechst sowieso bald wie ein vergammeltes Gerippe...
Wieviel zahlt mir denn die Firma, wenn ich damit Reklame laufe?"


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

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