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Ich glaub' es nicht!!!!

„Willst du mich verarschen?“, brüllte ich meinen total tollen (ironisch) Bruder an. „Ich will nicht mit nach New York! Kannst ja allein da hin gehen...“ *Na toll...jetzt will der mich echt mitnehmen, wo ich mich hier endlich wieder wohl?!* „Du musst mich doch auch verstehen. Ich suche seid Ewigkeiten nach einem so guten Job und den lass ich mir nicht entgehen, nur weil du nicht mit willst. Freunde kannst du dort auch neue finden!“, versuchte mein Bruder sich zu verteidigen. Ich muss ihn wohl mal kurz vorstellen: Er ist 1,85m groß, 25 Jahre alt, durchtrainiert, braune Haare, mega blaue Augen und heißt Alexander Pietro Paulus Pawiski. Ich weiß, es ist ein bescheuerter Name, deswegen wird er auch immer nur Alex genannt. Er hasst es, wenn ich ihn mit seinem ganzen Namen anspreche. „Alexander Pietro Paulus ich komme nicht mit nach Amerika, nur weil du so einen beschissen Job gefunden hast! Es ist mir egal, dass ich Englisch kann... Ich will hier in Deutschland bleiben.“, zickte ich ihn an. Er schaute mich böse an und schreit: „Nenn mich nicht so! Mein Name ist Alex! Du wirst mitkommen. Ich hab die Verantwortung für dich und jett fang an deine Sachen zu packen. In zwei Wochen fliegen wir, so dass du nach den Ferien dort gleich auf deine neue Schule gehen zu können. Hab ich mich klar ausgedrückt?“ Ich drehte mich wütend um, ging in mein Zimmer und schmiss die Tür hinter mir zu.

*Ich glaub´s nicht...Schon in zwei Wochen will er los?! * Schnell rief ich meine beste Freundin Lissa an und erzählte ihr die ganze Misere. Ich erzählte ihr, dass mein Bruder seinen Job in der PR-Firma verloren hat und nur in den USA einen neuen gefunden hat. „Und stell dir vor: In zwei Wochen will er schon ab zu den Ammis. Kannst du dir das vorstellen? Und ich soll mit! Ich HASSE ihn! Was denkt der sich eigentlich? Dass ich ganz friedlich und ohne Widerworte einfach mit ihm mitkommen werde?!“, meckerte ich lauthals ins Telefon. Lissa kam gar nicht zu Wort. „Hey! Jetzt mal langsam... Du ziehst nach New York?! Das ist ja krass! Hab dich doch nicht so. Du kannst doch Englisch sprechen seid du denken kannst und auch sonst hast du auch nie Probleme damit Freunde zu finden.“

„Ja und? Ich will hier bei dir bleiben und nicht mit diesen Tussen da was zu tun haben. Ich würde da aufallen wie ein bunter Vogel!“

„Das tust du hier doch auch und hast keine Probleme damit!“

„Das ist was ganz anderes! Ich bin hier aufgewachsen und jeder kennt mich nicht anders...“

„Wieso soll das was anderes sein? Die Ammis werden sich auch schnell dran gewühnen, dass du anders bist. Was ist denn schon dabei?“

„Ich wette da sind alle Jungs so wie mein Bruder... Voll die Playboys, nichts anderes zu tun als and die Nächste zu denken, die nicht gleich bei drei auf den Bäumen ist“

„Das glaube ich nicht“, meinte Lissa beruhigend zu mir. Ich schwieg. * Soll sie doch glauben was sie will *, dachte ich und legte einfach auf. Ich legte mich auf mein Diwanbett und schlief ein, während ich darüber nachdachte, was Lissa gesagt hatte.

Irgendwann weckte Alex mich und entschuldigte sich dafür, dass er mich vorhin so angeschriehen hat. Er nahm mich in den Arm und sagte leise zu mir: „Ich weiß doch, dass es schwer für dich ist hier weg zu ziehen. Aber es geht nicht anders. Wir müssen nach New York. Ich fliege morgen für drei Tage nach New York, um uns eine neue Wohnung zu suchen. Möchtest du mitkommen? Aber wenn wir dann wieder da sind, packst du bitte schnell deine Sachen, damit wir die schon voraus schicken können in unsere neue Wohnung. Ok?“ Ich nickte an seiner Brust. Ich hatte ihn sooo lieb. Er ist der einzige, den ich noch habe.

 

NEW YORK. Die Stadt ist echt noch größer als ich dachte. Ich hatte aber auch nicht viel Zeit, sie mir anzugucken, weil wir nur von einer Wohnung zur Nächten rannten. Denn entweder waren die Wohnungen viel zu klein für uns, zu teuer oder jemand anderes war schneller wie wir und hatte sich schon für die Wohnung entschieden.

Doch da kam sie, unsere Wohnung! Der Makler meinte zu uns, dass sie noch keiner für die Wohnung interessieren würde, obwohl sie schon seid einem halben Jahr zur Miete frei steht. * Na super! Kann ja nur bedeuten, dass das eine Bruchbude ist... * Ich schaute meinen Bruder skeptisch an. Er zuckte nur die Achseln und wollte mir mit seinem Blick klar machen, dass ich der Wohnung eine Chance geben sollte. Da schloss der Makler auch schon die Tür auf und wir kamen aus dem staunen quasi nicht mehr raus. Die Wohnung bestand aus zwei Schlafräumen beide mit eigenem Bad, Wohnzimmer, Küche, Gemeinschaftbad, Eingangsbereich und ich konnte es nicht glauben. Eines der Zimmer hatte einen begehbaren Kleiderschrank! Dazu waren sie Zimmer alle der Hammer: Groß und doch gemütlich. Das Highlight für meinen Bruder war die Edelstahlküche, die schon eingebaut war. Denn man konnte glauben, was man wollte, aber mein Bruder liebte es zu kochen. Ich fand die Badezimmer viel besser, mit Eckbadewanne und riesiger Dusche mit allen möglichen Funktionen. Ich sagte zu meinem Bruder: „Das ist sie! Das ist unsere Wohnung.“ Mein Bruder sagte mit Bedenken: „Ich glaube nicht, dass diese Wohnung so wenig kostet wie mir weiß gemacht wurde.“ An den Makler gewannt fragte er: „Wie viel kostet diese Wohnung wirklich? Ich habe ein begrenztes Budge!“ „Die Wohnung kostet mit allem drum und dran 1100€, wie ich es ihnen gesagt hatte.“, antwortet dieser. Ich konnte es nicht glauben. Mein Bruder sagte sofort, dass wir die Wohnung nehmen würden und ich fiel ihm glücklich um den Hals, denn wenn wir schon nach New York ziehen müssen, wollte ich mich in unserer neuen Wohnung auch wohl fühlen. Obwohl die Wohnung so groß ist, sah sie dennoch echt gemütlich aus.  

Und da ist es wieder... das ARSCHLOCH!!

Schon war es soweit. Wir mussten morgen ganz früh zum Flughafen und ich schlief bei Lissa, weil ich sie noch so lange bei mir haben wollte wie ich sie noch sehen konnte. Ich verbrachte die restliche Woche nur mit meiner besten Freundin, die mir auch beim packen half. In meinem alten Zimmer ist nichts mehr. Nur noch einen Koffer mit den nötigsten Sachen hatte ich hier bei mir in Deutschland. Als wir morgens um 5 Uhr am Flughafen ankamen, wurden wir alle ganz still im Auto. Lissa rollten die Tränen über die Wangen. Kurz bevor wir abflogen umarmte ich sie fest und flüsterte ihr zu: „Wir telefonieren jeden Tag und ich komm dich so oft besuchen wie es geht.“

Während des Fluges schliefen Alex und ich die ganze Zeit, da wir in der Nacht nicht zur Ruhe gekommen sind. Zum Glück haben wir geschlafen, denn als wir in unserem neuen zu Hause ankamen, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Die Wohnung war das einzige Chaos. Alles neuen und alten Möbel lagen überall unaufgebaut und dazwischen die ganzen Kartons mit unseren Sachen. Das hieß den ganzen Tag Möbel aufbauen und Sachen auspacken. Um Spät abends fielen wir völlig erschöpft ins Bett und schliefen bis in den späten Morgen durch.

 

Dann machte ich mich fertig und rief Alex zu, dass ich die Gegend erkunden würde, schnappte meine Tasche und machte mich auf den Weg. Alles war gleich um die Ecke, was man braucht: Supermarkt, Café und jede Menge Läden zum shoppen. * Hier könnte ich es mir gut gehen lassen. Ich liebe Shoppen * Ich ging in das Café und setzte mich in eine Ecke, damit ich alles beobachten konnte, bestellte einen Cappuchino und lehnte mich zurück. Da kam eine Gruppe Jungs rein. * Oh mein Gott! Die sehen echt heiß aus. * Der zweite von links hatte es mir echt angetan. Ca. 1,80m, braun gebrannt, durchtrainiert, blonde wuschelige Haare und dunkel braune Augen. Als er bemerkte, dass ich ihn anstarre, grinste er mich frech an und kam auf mich zu. „Na Süße. Ich hab dich hier noch nie gesehen. Du bist echt heiß.“ „Ach, und jetzt glaubst du, ich müsste mich dir an den Hals werfen, weil ich ja sooo allein bin und es nicht glauben kann, dass der wehrte Herr mich bemerkt und angesprochen hat, oder was?!“, gab ich schnippisch zurück. * Was denkt der sich eigentlich? Dass ihm jede gleich zu Füßen liegt, nur weil er so mega aussieht?! Ich glaub´s nicht * Er sagt leicht beleidigt zu mir: „Normalerweise springt mir gleich jede an den Hals und geht bereitwillig mit mir ins Bett“ „Und du denkst, ich bin wie die anderen? Da hast du dich aber geschnitten! Und jetzt hau ab, Arschloch.“, antwortete ich mit einem zuckersüßen Grinsen im Gesicht. „Wart´s ab, wir sehen uns wieder“, schnauzte er mich an und geht zu seinen lachenden Kumpels zurück. * Mann... Ich hoffe hier sind nicht alle so selbstgefällig wie der eben. *

 

In den letzten beiden Ferienwochen erkundete ich New York und wir packten zu ende aus. Am ersten Schultag überraschte Alex mich wirklich. Als ich fragte, wie ich ab jetzt immer zur Schule zu kommen sollte, schaute er mich bedeutungsvoll an und sagte: „Hier haben alle Schüler ihren eigenen Wagen und das wollte ich dir nicht vorenthalten und habe mir gedacht, da du dir ja schon ewig wünscht endlich eine Ducati zu haben, hab ich die kurzerhand ein Motorrad gekauft, statt einen Wagen. Sie steht unten in der Garage. Ich hoffe sie gefällt dir.“ „Du bist der Beste!“, fiel ich dem besten Bruder der Welt um den Hals und rannte mit meiner Schultasche in die Garage. Und da stand sie – meine mega geile Ducati. Ich zog mir den Helm über und brauste los.

 

Auf dem Parkplatz der Schule angekommen, starrten mich alle an, wie ich von meinem Motorrad abstieg und den Helm auszog und dann meine wirren, lockigen und kunterbunten Haare zum Vorschein kamen. Auch sonst sah ich echt gut aus – 1,63m, mit langen Beinen, einem knackigen Arsch, Körbchengröße C und dünn, aber nicht so ein dürres Gerippe, an mir ist schon was dran. Die Jungs glotzten unverholen und den Mädels fielen fast die Augen aus dem Kopf vor Neid. * So, jetzt muss ich nur noch das beschissene Sekretariat finden und mich anmelden. * „Hey Schönheit. Suchst du mich?“, quatschte mich auch schon der Typ aus dem Café an. Ich guckte ihn herausfordernd an und sagte: „Na Arschloch?! Wie geht’s? Dich such ich bestimmt nicht, aber wenn du die Güte hättest, könntest du mir sagen, wo das Sekretariat ist.“ Mürrisch antwortet er: „Den Gang links bis nach hinten und dann rechts.“ Und schon zischt er ab. Der Direktor gab mir Stundenplan, Bücher und den Tipp mich von einem gewissen Maik fern zu halten, der mache nur Ärger. Ich bedankte mich und suchte den Raum, wo ich gleich mein verhasstestestes Fach überhaupt haben werde – Physik. Ich klopfte an und zu allem Übel sah ich gleich das Arschloch da sitzen und gehässig grinsen. „Ah, sie sind bestimmt die neue Schülerin aus Deutschland. Setzten sie sich nach da hinten neben Maik“, begrüßte mich die Lehrerin freundlich und deutete auf den Platz neben dem Arschloch. * Das war ja klar. Als hätte ich es nicht gewusst *  

Neue Schule - neues Glück... Pustekuchen!

In Gedanken versunken, merkte ich zuerst gar nicht, dass mich der Lehrer angesprochen hat. Erst als ich merkte, dass mich alle anstarrten - Maik natürlich mit einem süffisantem Grinsen im Gesicht. „Ich hoffe sie werden in Zukunft aufmerksamer sein. Würden sie jetzt die Güte haben und sich vorstellen? Mein Name ist Miss Jones“, pampte mich diese Miss Jones auch gleich an. „Ich bin Samantha Catharina Maria Pawiski – kurz Sam. Ich komme aus Deutschland und bin 16 Jahre alt.“, stellte ich mich mürrisch vor. Ein Mädchen mit langen braunen Haaren lächelte mich mitleidig an. Als sie bemerkte, dass ich sie auch anschaute, deutete sie mit einem Kopfnicken zu Maik.

Zwei Stunden später wusste ich genauestens, wer hier welche Rolle in der Klasse spielt. Wer die Klassenclowns, Streber und Loser sind. Endlich war Pause und die Braunhaarige gesellte sich zu mir. „Hi, ich bin Lexy. Hast du Bock mit mir in die Cafeteria zu kommen?“, fragte sie mich. „Klar, ich hab echt Hunger. Heut' morgen hab' ich nix gegessen, weil ich viel zu aufgeregt war, weil mein Bruder mir eine Dukati geschenkt hat.“, stimmte ich gleich zu. In der Cafeteria roch es genauso wie bei uns in Deutschland. Nach vergammeltem Abfall und Kotze. * Echt widerlich! Können die nicht mal richtig sauber machen?! Das kann ja keiner aushalten. * Lexy setzte sich an den Tisch mit den Cheerleaderinnen. * Oh nee! Die kann ich überhaupt nicht ab. Ich hätte nicht gedacht, dass sie auch so eine ist. So sieht sie gar nicht aus! * „Hey Leute! Das ist Sam. Sie ist neu und hat sich schon mit Maik angelegt und Miss Jones verärgert.“, verschaffte sie sich Gehör und stellte mich vor.

Die Anderen begrüßten mich freundlich und brabbelten wie vorher alle gleichzeitig munter durcheinander.

 

Plötzlich schüttete mir das Arschloch seine Cola über mich und ich starrte ihn fassungslos an. * Na warte... Das gibt Rache! * Und schon tropfte er von oben bis unten von dem nächstbesten Getränk, das mir in die Hände kam. Wenn Blicke töten könnten, würde ich jetzt nicht mehr unter den Lebenden weilen. Zum Glück hatte ich in den nächsten Stunden Sport. So musste ich mir keine Klamotten von irgendwem ausleihen.

Ich kam also auf den Sportplatz und alle Blicke lagen wieder mal auf mir. Ich hatte eine kurze, sexy Leggins und ein Tank – Top mit der Aufschrift 'Gucken – NICHT anfassen!' an. * Mein Gott?! Haben die noch nie 'n Mädel mit 'nem geilen Outfit gesehen oder was? * Selbst der Sportlehrer musste sich erst zwingen, sich von mir abzuwenden, um sich dann dem Unterricht zu widmen.

Er klatschte in die Hände und brüllte über den Platz: „So Leute, heute machen wir mal zur Abwechslung Ausdauertraining. Also los, erstmal zum warm machen zehn Runden um den Platz!“

Allgemeines Stöhnen, doch alle liefen widerwillig los und ich fragte den Jungen neben mir: „Ist der immer so drauf?“ „Ach, der hat heute schon nen guten Tag, musst ihn mal erleben, wenn er schlecht drauf ist... Ich bin übrigens, ich bin Mirko.“, antwortet er mir freundlich. „Na klasse. Scheint ja echt in Mode Arschloch oder Miesepeter zu sein. Ich bin Sam.“, brummte ich zurück. * Mirko sieht echt gut aus. Braungebrannt, 1,70m, braune Haare und Augen. Echt süß *-* „Du bist neu hier, oder? Ich kann dir die Schule zeigen, wenn du möchtest.“, bat er mir an. Ich stimmte zu und nach gefühlten 200 Runden und 1000 Sprints schlenderten wir in Schulgebäude.

Eigentlich hatten wir beide schon Schulschluss, aber er meinte, ihm mache es nichts aus, er würde mir echt gern die Schule zeigen. In der Schule zeigte er mir, wo die jeweiligen Fachräume sind und wo die Toiletten und alles sind. Im Grunde genommen sieht sie Schule nicht anders aus als meine Alte. Der größte Unterschied liegt darin, dass hier viel mehr Spinde stehen.

 

Mirko fragte mich : „Hast du Lust noch mit mir 'nen Latte zu trinken?“ * 'nen Latte? Ist der Schwul oder was? * „Klar, wieso nicht? Ich muss vorher nur mal nach Haus und duschen, denn ich hab vorhin 'ne Cola übergeschüttet bekommen“, stimmte ich zu. Er lachte und meinte, er habe schon gehört, dass ich mich mit Maik angelegt hätte. * Hier sprechen sich Neuigkeiten aber eindeutig schneller rum als in Deutschland * „Sag mir kurz deine Adresse, dann fahr ich dir hinterher und warte so lange bis du fertig bist, ok?“, fragte er und guckte mich unsicher an. Ich nannte ihm meine Adresse und meinte, es sei kein Problem, wenn er bei mir warten würde. * Der ist garantiert Schwul! Soo unsicher kann man doch nicht sein, nur weil man 'n Mädchen fragt, ob man bei ihr auf sie warten könne... Werd' ich schon noch rausbekommen * Wir gingen auf den Parkplatz und ich stieg kurzerhand auf meine Ducati und rief ihm noch kurz zu: „Fahr mir einfach schnell hinterher.“ Er guckte nur stutzig, zuckte die Achseln und stieg in sein Auto. 

Ich hab´s doch gewusst!

Zu Hause angekommen, schnell unter die Dusche gesprungen und neue Sachen angezogen. Ich kam ins Wohnzimmer und Mirko saß brav da, wo ich ihn zurückgelassen habe. „Die Wohnung ist echt der Hammer!“, meinte er beeindruckt. „Was machen deine Eltern?“ „Meine Eltern sind tot. Ich wohne bei meinem Bruder, der ist PR-Manager.“ , antwortete ich ihm leichthin und schaute mich glücklich in der großen Wohnung um. „In welches Café gehen wir jetzt?“, guckte ich ihn fragend an. „Los komm, ich zeig dir, wo es den besten Latte der ganzen Welt gibt.“, sagte er und zog mich mit sich. „Ich fahre“ Wir stiegen in sein Auto und schon brauste er los. Im Café 'Am Eckchen' rief uns die Bedienung ein freundliches „Hallo Mirko, das Übliche?“ zu. Mirko nickte nur und deutete auf einen freien Tisch am Fenster. Er fing gleich an, drauf los zu plappern, was es so neues gibt und ich konnte ihm kaum folgen, da ich die meisten Leute über die er redet gar nicht kannte. Zwischendurch wurden unsere Latte Macchiatos gebracht. Ich nahm einen Schlug. „Das ist wirklich der beste Latte, den ich je in meinem Leben getrunken habe!“, stellte ich erstaunt fest. Er quasselte mich noch mit allerhand uninteressanten Fakten über New York zu als er fragte, ob ich noch mit zu ihm kommen wolle. Dann könne er mir noch sein Haus zeigen. Ich stimmte zu.

 

Dort angekommen, staunte ich nicht schlecht, denn sein 'Haus' ist kein Haus sondern ein wunderschönes Anwesen. * Wow! *-* Ich hätte nicht gedacht, dass er so schön wohnt. Er war ja so begeistert von meiner Wohnung. * Wir gingen rein und er zeigte mir sein 'Haus'. Irgendwann kamen wir dann auch in seinem Zimmer an und ich staunte, als ich sah wie ordentlich alles in den Regalen steht und dass nicht mal ein Paar Sachen im Zimmer verstreut lagen. Jetzt wollte ich wirklich wissen, ob er schwul ist und küsste ihn einfach. Er riss die Augen auf und stieß mich von sich. „Das g-g-geht nicht“, stammelte er und wurde rot. „Nicht, dass du nicht echt hübsch bist, aber das geht nicht!“ Jetzt schaute er mich unsicher an und wartete, was ich jetzt tun würde. „Was ist denn dein Problem? Du kannst es mir ruhig sagen. Du kannst mir vertrauen!“, versuchte ich ihm klar zu machen. „Das kann ich echt nicht sagen!“, versuchte er sich raus zu reden. „Ach komm schon. Ich werd' dich schon nicht verurteilen!“ „Du wirst mich dann aber zurück weisen und nichtx mehr mit mir zu tun haben wollen!“ „Quatsch! Kann es sein, dass du schwul bist?“ Er riss die Augen auf und schaute mich entsetzt an. Er nickte und senkte den Blick. „Ist doch cool. Ich wollte schon immer 'nen schwulen Freund haben.“ Mirko schaute mich erleichtert an und umarmte mich. „Freut mich, dass es dich nicht stört.“ Den restlichen Tag zeigte er mir noch echt tolle Plätze in New York, die ich sonst wohl nicht gefunden hätte, und wir quatschten noch über eine Menge Sachen und wie es so in Deutschland ist.

 

Am nächsten Morgen holte Mirko mich für die Schule ab, weil es stark regnete. Da ist es nicht so toll mit dem Motorrad zu fahren und ich hab sein Angebot, dass er mich bei Regen mit zur Schule nimmt, dankend angenommen. Auf dem Parkplatz war absolut nichts los und wir liefen lachend ins Schulgebäude, wo ich natürlich promt in die Arme von Maik lief. * Das musste ja so kommen. Der vermiest einem auch echt jedes Mal die Laune! * Maik guckte mich echt grimmig an, als er bemerkte, dass ich mit Mirko da bin. Also umarmte ich Mirko spontan und flüsterte ihm ins Ohr: „Spiel mal bitte kurz mit“ Und dann küsste ich ihn zärtlich, wobei wir beide die Augen schlossen und ich mich dicht an ihn presste.

 

Maiks Sicht:

Ich glaub´s nicht. Die ist einen Tag hier und hat schon 'nen Freund. Und dann auch noch diesen beschissenen Mikro. Ich dachte echt, der ist schwul. * Mein Gesicht wurde noch finsterer, verkniff mir eine bissige Bemerkung, drehte mich um und ging. * Wieso macht mir es so viel aus, mit wem diese Zicke zusammen ist? Die geht mir doch total am Arsch vorbei. Aber sie ist schon verdammt heiß! Und sie ist nicht so wie die anderen. Sie ist mir nicht gleich auf den Schoß gesprungen. Die scheiß Ziege hat mich als Arschloch bezeichnet. Na warte! Dir werd' ich zeigen, wer hier der King ist... *

 

Sams Sicht:

Als ich mich wieder von Miko löste, war Maik verschwunden und Mirko grinste mich verschmitzt an: „Der ist mit 'nem Blick abgehauen, als würde er jeden, der ihn jetzt anspricht, umbringen wollen. Du weißt aber, dass er so was nicht auf sich sitzen lässt, oder? Er hat bis jetzt jede bekommen, die er wollte.“ „Dann wird es ja mal Zeit, dass sich das ändert und DU musst mir dabei helfen!“, meinte ich augenzwinkernd zu ihm. Wir gingen in den Unterricht und tüftelten den ganzen Tag an unserem Plan, wie wir Maik eins reinwürgen können. *-*

Theaterluft

Mirko und ich kicherten die ganze Zeit im Unterricht und bekamen fast nichts mit. In der Mittagspause stellte Mirko mich seinen Freunden vor: „Das sind Benny, Laura und Kai. Die aus dem Schoß von Benny ist seine Freundin Mia.“ Benny hat blonde Haare, die im wild vom Kopf abstanden und ist mindestens einen Kopf größer als Mia, was auch nicht sonderlich schwer ist, denn sie ist nicht größer als 1,53m. Sie hat kurze schwarze vom Kopf wie ein Igel abstehende Haare, ein Piercing an der Lippe und blaue Augen wie Benny. Laura hat lange braune Haare und grüne Augen, die hinter einer wunderschönen Brille versteckt sind. Kai ist wohl mit Abstand der heißeste der Gruppe. Er ist echt groß, hat blonde etwas längere Haare, blaue Augen und einen gut trainierten Körper. „Hey, ich bin Sam. Freut mich euch kennen zu lernen.“, lächelte ich sie an und fühlte mich gleich freudig aufgenommen und nicht wie das fünfte Rad am Wagen wie bei Lexy und ihren Cheerleadern. Die anderen klärten mich erstmal über die Tischordnung auf. „Also, da hinten haben wir die Streber und Nerds, dessen Namen ich alle nicht weiß.“, sagte Laura und zeigte auf den letzten Tisch bei den Mülleimern. „Und das sind die Tussen mit ihren zu knappen Klamotten und durch OPs 'verschönerten' Körpern. Die Oberzicke ist Fiona, die mit dem Chihuahua in ihrer Handtasche. Sie ist schon ewig hinter Maik her, der sie aber immer abblitzen lässt, aber sonst mit jeder ins Bett springt. Er sitzt mit den anderen Sexgöttern am nächsten Tisch. Zu denen muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Die nächsten sind die Cheerleader, die immer alle zusammen sind und nie zu verstehen sind, da sie alle durcheinander reden.“ „Ja, das hab' ich auch schon gemerkt“, brummte ich und verdrehte die Augen, weil die Cheerleader mir jetzt schon auf die Nerven gingen. * Aber Maik ist hier doch mit großen Abstand der heißeste! * Grimmig schaute ich zu seinem Tisch, da lächelte er mich auch schon wider schelmisch an. Ich schaute wieder weg und meine Laune war im Eimer. „Und wer sind die anderen?“, wollte ich noch wissen. „Ach, die neben der Tür sind sie Schleimbolzen – die Dauerkranken. Halt dich von denen bloß fern! Die Anderen sind alle uninteressant.“, zählte Mia den Rest auf. Benny sagte: „So, jetzt hast du die Hackordung gelernt und nu' kommen wir zu den wichtigen Sachen. Was machen wir heut' Nachmittag?!“ „Wir könnten ins Kino gehen.“, schlug Kai vor. „Da kommt der neue Film mit Silvester Stallone jetzt.“ „Cool, den wollten wir uns eh ansehen!“, stimmten Mia und Benny zu. Ich schaute Mirko fragend an, denn eigentlich wollten wir heute Nachmittag zusammen schwimmen gehen. Er nickte und meinte: „Wir sind dabei“ und grinste mich dabei an. Ich freute mich riesig darauf. Silvester Stallone ist nämlich mein Lieblingsschauspieler., auch wenn er schon so alt ist, sind seine Filme immer wieder der Hammer!

 

Da klingelte es auch schon und wir hatten die letzten Stunden dieses Tages: eine Doppelstunde Theater – mein absolutes Lieblingsfach. Ich freute mich schon richtig auf die Stunde. Da kam auch schon ein junger Lehrer voller Elan, eine große Box auf der Hüfte balancierend, ins Klassenzimmer gerauscht. * Der sieht ja geil aus! * „So, ich bin Jackson Warneck. Nennt mich einfach Jackson per du. Dann wollen wir auch gleich anfangen. Kommt mal alle nach vorne und stellt euch in einen Kreis. Dabei gab es gleich wieder Gerangel unter den Mädchen, wer neben Jackson stehen dürfe und wer nicht. Ich grinste in mich hinein und konnte sie gut verstehen, weil er echt gut aussieht. Brauner Bürstenhaarschnitt, der ihm aber echt gut stand, warme braune Augen, da Muskeln, wo sie angebracht waren und was mir am besten gefiel sind die Lachfalten, die sich bilden, wenn er lacht. Denn er nahm das Gerangel der Mädels wegen ihm mit Humor: „Na na na, immer der Reihe nach. Es kann sich jeder von euch bei mir einschleimen, aber eine pro Stunde reicht mir!“ Kurz darauf standen wir in einem ordentlichen Kreis und Jackson begann mit dem Unterricht. „Als erstes machen wir Lockerungsübungen. Wir fangen mit dem ausschütteln der Arme und Beine an!“ Schon schüttelten sich alle und das sah echt lustig aus, viele lachten dabei laut. Ich fühlte mich echt wohl. „So, als nächstes geht jeder einzelne auf den Hacken in die Mitte des Kreises und sucht sich eine Stimmung aus in der er den anderen einen Guten Morgen wünscht. Das muss so gut sein, dass jeder weiß, in welcher Stimmung man grad ist.“ Gesagt, getan. Viele brummten ein müdes 'Guten Morgen'. Ich gab mein bestes Beispiel für einen beschissenen morgen, brüllt also mehr oder weniger: „Guten Morgen?! Dass ich nicht lache!“ Alle guckten mich erstaunt an und Jackson meinte: „Das war richtig gut! Wie heißt du?“ „Ich bin Sam.“, antwortete ich ihm und freute mich, dass es ihm gefiel wie ich schauspielerte.

Nach den restlichen Aufwärmübungen wurden wir in Gruppen eingeteilt und wir sollten uns einen kurzen Dialog zu einem Thema ausdenken. Ich war mit Mirko, Mia, Fiona und Maik in einer Gruppe. * Was für ein Glück! Das kann ja was werden! * Dann wurden uns die Themen zugeteilt und da ich ja eh schon so viel Glück hatte, sollten wir zu dem Thema 'Vertrauensbruch' einen Dialog vorbereiten. * Das wird doch nie was! Wie soll ich das bloß schaffen mit Fiona und Maik?! * Fiona schlug vor, dass sie mit Maik ja knutschen könne. Maik war strikt dagegen und beschwerte sich: „Diese Oberzicke küsse ich für keine tausend Pferde!“ Da keifte Fiona auch schon los: „Mirko werde ich auf keinen Fall küssen! Meinetwegen kann das ja Mia machen.“ Mia schüttelte den Kopf: „So wird das nichts! Sam hast du 'ne Idee?“ „Hm... Vll kann eine von uns ja in einen von den beiden Jungs verliebt sein und dieser Junge küsst eine andere von uns einfach und sein Kumpel sagt das dann der dritten von uns?“, machte ich einen Vorschlag, war aber nicht wirklich davon begeistert und freute mich um so mehr, als plötzlich Jackson hinter mir stand und sagte: „Prima Sam. Das ist eine tolle Idee! Macht da mal 'nen ordentlichen Dialog draus und dann wird das schon“ machte er uns Mut, weil er bemerkte, dass wir alle nicht so ganz zufrieden waren. Nach langen Diskussionen haben wir dann auch endlich die Rollen verteilt. Maik sollte den umschwärmten Jungen spielen, Mirko dann den Kumpel, der alles weiter sagt, Fiona die hintergangene Freundin, die in den Jungen verliebt ist und ich sollte die sein, die ungewollt geküsst wird und Mia ist die, die von Mirko erfährt, dass ich Maik geküsst habe und das dann Fiona sagt. Wir probten eine Weile, bis jeder zufrieden mit seinem Text war. Maik grinste die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd, weil er mich küssen durfte. Ich hatte die schlechteste Laune überhaupt und dachte wieder an Mirkos und meinen Plan. Ich ging zu Mirko, zog ihn zu mir runter und küsste ihn leidenschaftlich. Mirko stieg sofort darauf ein, da er ja wusste, wieso ich ihn küsste. Währenddessen sich Maiks Miene zusehends verdunkelte.

 

„Jetzt wollen wir mal sehen, wie ihr eure Dialoge hinbekommen habt.“, verschaffte sich Jackson Gehör. „Die Gruppe mit dem Thema 'Stress mit den Eltern' kommen als erstes dran.“ Die Gruppe ging auf die Bühne und stellte seine Ergebnisse vor. Ich bekam davon nichts bin. Ich hing meinen eigenen Gedanken nach. * Wieso wird Maik immer so wütend wenn ich Mirko küsse? Der will mich doch nur ins Bett bekommen... Mal sehen, was der sich noch alles einfallen lässt, um mich rum zu kriegen... Ich hoffe er lässt mi... * „Sam?!“, Mirko fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Wir sind jetzt dran!“ „Ich komm ja schon.“ Wir gingen auf die Bühne und spielten unseren kleinen Dialog ab. „Maik ist ja sooo toll“, schwärmte Fiona los und ich stimmte ihr zu sagte aber, dass ich nicht in in verliebt sei. Da waren wir auf auf dem nach-Hause-Weg. Vor meiner Haustür wartete Maik und küsste mich einfach ohne Vorahnung. Ich schloss die Augen und merkte, dass mir der Kuss gefiel, stieß ihn aber von mir und schaute ihn entsetzt an. Da kam Mirko und sah alles und schlug bei Maik ein und freute sich mit ihm, dass Maik ja jetzt 'ne neue Freundin hätte. Am nächsten Tag stand dann Mirko bei Mia und erzählte ihr, dass ich gestern Maik geküsst hätte und jetzt mit ihm zusammen sei. Mia regte sich total auf und faselte irgendwas unverständliches vor sich hin, während sie zu Fiona ging und ihr sagt: „Sam ist mit Maik zusammen. Sie hat ihn gestern geküsst!“ „Was?!“, schrie Fiona auf und rannte zu mir und brüllte mich an: „Wie konntest du mir das antun? Du wusstest genau, dass ich in Maik verliebt bin! Ich habe dir vertraut!“ und schon gab die mir eine Ohrfeige und lief heulend weg. Ich lief ihr hinterher, um klarzustellen, dass ich sie nicht hintergangen habe, aber sie hörte mir nicht zu. Dann waren wir am Ende angekommen und ich war ganz durcheinander wegen der Gefühle, die ich bei dem Kuss von Maik empfunden habe. Währenddessen waren Jackson und die anderen von uns begeistert. Als wir wieder von der Bühne gingen, wurde mir auf einmal total schlecht und ich rannte schnell auf die Toilette. Den Rest der Stunde bekam ich nicht mehr mit. 

Wahre Freundschaft

Ich rannte auf die Toilette und übergab mich in die Kloschüssel. * Mist! * Mir war richtig übel. Plötzlich ging die Tür auf und ich hörte ein zaghaftes Klopfen an der Kabinentür. „Sam, bist du da drin? Die Jungs und wir machen uns schon Sorgen um dich. Komm raus, wir haben Schulschluss. Wir bringen dich nach Hause.“, fragte Mia mich besorgt und Laura fügte hinzu: „Wenn du nicht raus kommst, kommen die Jungs gleich rein!“ * Mann, die machten sich ja echt Sorgen um mich. * Ich machte die Tür auf, schaute in zwei besorgte Gesichter, ging zum Waschbecken und wusch mir erstmal das Gesicht. „Was ist denn los mit dir? Ist dir schlecht?“, schaute mich Laura fragend an. Ich antwortete ihr: „Ich glaub ich bekomme meine Tage!“ Ich hoffte, dass es nicht so schlimm werden würde. „Hast du das immer, wenn du deine Tage bekommst?!“, guckte mich Mia mitleidsvoll an. Ich nickte und fühlte mich elend.

Dann ging ich mit den beiden Mädels raus zu den Jungs, die mich echt besorgt anstarrten. „Jetzt bringen wir dich erstmal nach Hause und den Kinobesuch verschieben wir auf später. Wir können ja bei dir 'ne DVD oder so gucken, wenn du nichts dagegen hast?“ Ich sagte, ja und die anderen freuten sich auf einen gemütlichen Nachmittag. „Wenn ihr was zu knabbern haben wollt, muss vorher aber noch schnell einer was besorgen. Wir haben zur Zeit nichts zu Hause.“, sagte ich zu den anderen. Denn ein gemütlicher DVD-Nachmittag geht nicht ohne Knabberzeug. Benny meinte, er könne schnell die Sachen besorgen. „Soll ich irgendwas bestimmtes mitbringen?“, fragte er noch schnell über die Schulter. „Gummibächen!“, rief ich ihm hinterher. Alle schauten mich komisch an. „Was?!“ „Gummibärchen?! Wie bist du denn drauf?!“, fragte mich Kai. „Das sind meine Lieblingssüßigkeiten – also sag nix!“, guckte ich ihn böse an. Die anderen zuckten die Achseln: „Wenn du meinst. Uns schmecken die nicht!“ Ich steckte den anderen die Zunge raus und meinte, dass dann mehr für mich über bliebe.

 

Dann machen wir uns in die entgegengesetzte Richtung von Benny auf zu mir nach Hause. „Sag mal, was hast du jetzt eigentlich?“, fragte mich Mirko auf dem Weg. „In einer Stunde bekomme ich Unterleibschmerzen und heute abend habe ich dann mal wieder meine Tage.“, antwortete ich ihm freimütig. Er schaute mich mitleidig an. „Ich kenn' das von meiner Schwester, die jammert und zickt dann immer mindestens vier Tage lang rum! Warum seid ihr während eurer Tage bloß immer so angepisst?“ „Tja, wir Mädchen haben das jeden Monat, dann können wir ja wohl mal angenervt und zickig sein, oder was?!“, verteidigte Laura unsere Ehre. Endlich kamen wir vor meiner Haustür an und ich ließ die Anderen in meine Wohnung ein und zeigte ihnen alles. Da klingelte es auch schon und Benny war mit einer riesen Tüte voller Knabberzeug und meinen Gummibächen wieder da. Er schmiss sich auch gleich auf´s Sofa und fragte: „So, was gucken wir jetzt? Was hast du alles so da, Sam?“ Ich ging in mein Zimmer und kramte die besten Filme aus meiner DVD-Sammlung. „Da hätten wir Matrix, Herr der Ringe, Fluch der Karibik und Stirb langsam.“ „Cool! Ich wäre für Stirb langsam.“, war Kai gleich Feuer und Flamme. „Hast du nicht was anderes da, was auch uns als Mädchen anspricht?“, fragte mich Laura und guckte skeptisch auf die Filmauswahl. Mia meinte ganz zu meinem Glück: „Ach quatsch! Fluch der Karibik ist auch was für Mädels! Lass den mal schauen. Die Anderen kenn' ich eh schon auswendig...“ „Gut, dann nehme ich ausnahmsweise auch mal Rücksicht auf dich, Laura.“, stimmte Kai widerwillig zu. Die anderen waren ganz der Meinung von Mia und Kai und nickten zustimmend. Während ich die DVD in das Laufwerk legte, machten es sich die Anderen schon mal gequem. Mia kuschelte sich an Benny und Laura lümmelte sich neben sie. Dann kam Kai und dann Mirko. Ich setzte mich neben Mirko und lehnte mich an ihn. Schon ging der Film los. * Oh Wunder! Die gucken tatsächlich richtig den Film und niemand redet ständig dazwischen. Das würde mit Lissa niemals gehen. *

 

Wie vorhergesagt kamen nach ungefähr einer halben Stunde die Unterleibschmerzen und ich ging in die Küche um mir eine Wärmflasche zu machen und Tabletten zu nehmen, weil die Unterleibschmerz sonst nie weggehen würden. Als ich wieder ins Wohnzimmer ging, bemerkte ich, dass fast alle eingeschlafen sind. Nur Laura und Benny waren noch wach. Mia schlief auf Bennys Brust und Kai und Mirko hatten sich aneinander gekuschelt und schliefen mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich schaute Laura fragend an und deutete auf die Beiden. „Mirko ist schwul und schon Ewigkeiten in Kai verliebt. Und ich glaube, dass Kai ihn auch liebt, aber er hat nie gesagt, dass er schwul oder so ist. Er hatte auch mal eine Freundin. Sie hat aber vor einem Jahr mit ihm Schluss gemacht. Etwas zu sagen traut sich aber keiner von beiden. Das ist echt kompliziert.“, flüsterte mir Laura zu. „Dass Mirko schwul ist, wusste ich schon, aber nicht, dass er auch verliebt ist. Irgendwie passen die beiden zusammen.“ „Woher weißt du, dass er schwul ist?“ „Ich hab ihn gestern einfach geküsst und er hat mich von sich gestoßen und da habe ich erraten, dass er schwul ist.“, grinste ich Laura an. Sie und Benny grinsten zurück und wir drei guckten den Film zu Ende. Danach weckten wir die Anderen ohne Rücksicht auf Verluste auf und Kai und Mirko rückten beschämt voneinander ab. Wir begangen eine Kissenschlacht und lachten und schrien dabei viel herum.

Da hörte ich, dass mein Bruder nach Hause kam und ins Wohnzimmer ging. „Was ist denn hier los?“, fragte er mich lachend. „Ach, ich hab' meine neuen Freunde mitgebracht. Wir haben uns 'ne DVD angesehen. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.“ „Nein nein. Viel Spaß noch. Ich gehe in mein Arbeitszimmer.“, antwortete er mir, lächelte die Fünf an und ging in sein Arbeitszimmer. Laura schaute mich mit großen Augen an: „Wer war das denn?“ „Meinst du Alex? Das ist mein Bruder. Ich wohne bei ihm, da meine Eltern Tod sind. Er ist echt der Beste. Auch wenn ich ihn im Moment nicht so leiden kann, weil ich wegen ihm aus Deutschland wegziehen musste.“ „Dein Bruder ist echt heiß!“, stellte Mia fest. „Wie alt ist er?“ „Er ist 25 Jahre alt und PR-Manager.“, sagte ich. * Was ist denn jetzt mit Laura los? Die guckt auf einmal so verträumt. Wenn das wegen Alex ist, sollte sie ihn sich ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen... * „Alex ist ein richtiger Playboy. Also lasst bloß die Finger von ihm. Er tut seinen Freundinnen eigentlich nur weh!“ Laura wurde rot und schaute schnell woanders hin. Die Jungs grinsten und meinten: „Dein Bruder scheint wohl ein cooler Typ zu sein.“

 

Danach redeten wir noch über jede Menge belangloses Zeug. Mia erzählte mir von der Theater – AG, die Jackson ins Leben gerufen hat. Ich war begeistert und wollte der Gruppe betreten, da wurde ich auf einmal von Benny gefragt: „Sag mal, hattest du in Deutschland einen Freund?“ „Ich hatte einen bevor meine Eltern starben. Seid dem spiele ich nur noch mit den Jungs.“ Plötzlich wurde ich ganz traurig und mir stiegen die Tränen in die Augen und ich begann zu weinen. Mirko nahm mich in den Arm und tröstete mich.

Ich wachte irgendwann durch ein Ziehen in meinem Unterleib wieder auf und merkte erst jetzt, dass ich in Mirkos Armen eingeschlafen war. * Wie peinlich! Gleich am ersten Tag musste ich wegen meinen Eltern weinen! * Aber die Anderen waren echt freundlich zu mir und guckten mich verständnisvoll an. Ich räusperte mich und sagte, ich müsse mal auf Klo. Ich glaube, ich habe grad meine Tage bekommen. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon halb 11. Laura, Mia, Benny und Kai meinten, dass sie jetzt auch mal nach Hause müssten, denn morgen sei ja wieder Schule. Ich verabschiedete sie schnell und lief dann erstmal auf Klo.

 

Mirko wartete auf mich in meinem Zimmer. „Geht es wieder mit deinen Eltern?“ Ich nickte. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht bevor ich gehe.“ „Kannst du bleiben? Ich will jetzt nicht allein sein!“, fragte ich Mirko leise. „Klar, wenn du das möchtest. Ich sag' nur schnell meiner Mutter Bescheid. Sonst macht sie sich wieder Sorgen.“ Er tippte schnell eine SMS in sein Handy und kam dann zu mir und legte seine Arme um mich. Ich war so müde und fühlte mich echt wohl in Mirkos Armen. * Das war wirklich ein schöner tag heute – trotz der Unterleibschmerz und meiner Heulattacke * Über diesen Gedanken schlief ich im stehen ein. Ich spürte nur noch wie Mirko mich hoch hob und ins Bett legte. Er wollte gehen, doch ich packte in am Handgelenk. „Bitte bleib“, nuschelte ich, er legte sich zu mir und dann war ich auch schon tief und fest eingeschlafen. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.01.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Danke an alle, die mir geholfen haben. Besonders Inca, Chiara und Adina :) Ich hab euch lieb :*

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