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Sündhafte Tat...

 

 

 Zufrieden stieg Jason ins Auto. Er hatte seinen Auftrag ohne Probleme erledigen können. Es war ein leichtes gewesen, sein Zielobjekt auszuschalten. Kaltgemacht.

Niemand hatte ihn gesehen.

Niemals.

Auch das war ein Grund, warum er einer der Besten in diesem Job war. Austräge ausführen und Stillschweigen darüber bewahren. Jasons ganzes Leben bestand aus Verschwiegenheit.

Sein wohl am besten behütetstes Geheimnis, wartete bereits Zuhause auf ihn.

Doch jetzt schrillte sein Smartphone. Die, ihm nur allzu bekannte Nummer leuchtete auf.

Es klingelte genau zweimal. Jason wusste nur zu gut, was das bedeutete. Probleme.

„Scheisse“

Seine 9mm warf er ins Handschuhfach. Diese Waffe, hatte ihm gute Dienste geleistet und würde es vermutlich noch einige Male tun müssen…

 

Am Treffpunkt angekommen, parkte Jason seinen SUV und betrat die heruntergekommene Bar. Scheinbar willkürlich setzte er sich an einen der Tische und wartete ab. Bald schon klopfte er ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte. Geduld war noch nie seine Stärke gewesen und wann immer er sie bei Einsätzen brauchte, hasste er es.

„Marx“, sprach ihn eine tiefe Stimme mit seinem Decknamen an, deren Besitzer sich nun zu ihm setzte. Jason musterte den Glatzkopf nur kurz, er hatte sich noch nie mit Gepflogenheiten aufgehalten, sondern ging immer gleich zum Wesentlichen über.

„Was gibt’s Beauford?“

„Probleme“, knurrte dieser ernst.

„Ha. Das dachte ich mir auch schon“, lachte Cross humorlos. Beauford, griff in die Innentasche seines Anzugs, der über seinen, von Steroiden aufgepumpten Körper spannte und schob dann einen Speicherchip über den Tisch.

„Dem Boss wurden, äusserst wertvolle Dokumente gestohlen. Er will sie zurück. Und den Dieb. Tot“

„Wer ist es?“, fragte Cross, während er den Chip einsteckte.

„Wissen wir nicht“

„Gut“ Jason, nickte dem Bodyguard des Auftraggebers knapp zu und verliess die Bar.

 

Im SUV zog er seinen Laptop hervor und schob den Chip ein. Sofort erwachte der Bildschirm zum Leben und spielte ein Überwachungsvideo ab. Es war nur ein Ausschnitt, in dem der Dieb offenbar bereits die Stromversorgung gekappt hatte, denn die Galerie des Bosses, lag in beinahe völliger Dunkelheit. Nur die groben Umrisse des Raumes waren zu erkennen. Gespannt sah Cross auf den Bildschirm, wollte endlich den Idioten sehen, der mit dem Einbruch bei dem Boss sein Todesurteil unterschrieben hatte.

Da!

Es war nur ein kurzer Moment, bevor die Überwachungskamera vom Dieb aus dem Verkehr gezogen wurde, doch Jason hatte deutlich ein paar Hände gesehen und den unscharfen Umriss einer Person.

„Sehen wir uns doch mal an, wen wir da haben“, murmelte Cross lächelnd. Er schaltete auf Standbild und zoomte an die Person heran, suchte nach Erkennungszeichen, Tattoos, schätzte Grösse und Gewicht des Mannes. Irgendetwas liess Jason stutzen, ein ungutes Gefühl überkam ihn, ohne zu wissen woher. Als er jedoch die Hände des Diebs musterte, knallte er den Laptop zu und warf ihn von sich, sodass er irgendwo im Fussraum des Autos zu liegen kam.

„Verdammte Scheisse!“ Unbändiger Zorn riss ihn in einem Strudel mit, während ihn die Erkenntnis an seinem empfindlichsten Punkt traf.

„Fuck! Fuck! Fuck!“, brüllte Cross ausser sich und schlug auf das Lenkrad. Das durfte doch nicht wahr sein! Wie von Sinnen, raste er los, ignorierte jede Geschwindigkeitsbegrenzung und war mehrmals nah dran jemanden zu überfahren. Aber er wollte gerade nicht irgendjemandem wehtun… Nein, er wusste genau wen er jetzt in die Finger bekommen musste!

 

Nachdem er sein Ziel erreicht hatte, nahm er seine Glock wieder an sich, steckte sie sich hinten in den Hosenbund und sprang aus dem Auto, wobei er die Tür mit voller Wucht zu knallte. Adrenalin schoss durch seine Blutbahnen, drängte ihn dazu, alles um sich herum zu zerstören. Aber er riss sich zusammen. Vorerst…

 

Völlig lautlos, betrat er das Haus und ging geradewegs ins Wohnzimmer. Wie erwartet fand er dort den Ursprung seiner Wut.

Nick Leclaire.

Allein beim Betrachten dieses schlanken Körpers, welcher mit dem Rücken ihm zugewandt stand, stieg in ihm das Verlangen hoch, Nick zu packen und so lange zu vögeln bis er seinen Namen vergass. Bis sie beide nicht mehr wussten, wer und was sie waren.

Auftragskiller und Meisterdieb.

Eine katastrophale Kombination, die eigentlich weder funktionieren, noch sein dürfte.

„Jay, du bist zu früh“, meinte Nick fröhlich. Cross wunderte sich nicht im Geringsten, das sein Partner von seiner Anwesenheit wusste. Dieser hatte die Anmut eines Panters und die Wachsamkeit eines Löwen. Beides war für den Meisterdieb sehr oft von grossem Nutzen, doch momentan verfluchte Jason diesen grazilen Körper, denn er wollte verdammt nochmal nicht hart werden, sondern wütend bleiben.

Dieses Mal war Nick zu weit gegangen!

Schnell war Jason bei seinem Liebhaber, welcher sich sogleich ihm zuwandte.

„Du elender Dieb!“, schrie er und stiess ihn in die Brust.

„Na das wusstest du doch schon“, Nick lächelte seelenruhig weiter, was Jason nur noch zorniger machte. Auch dieser intensive Blick aus den tiefblauen Augen, die ihn nun belustigt an funkelten, liess er an sich abprallen.

„Du bist bei meinem Auftraggeber eingebrochen! Leugne es nicht, es gibt davon ein Video!“, schob er sofort nach, als Nick den Mund öffnete und es abstreiten wollte.

„Aha. Und darauf ist mein Gesicht zu sehen?“, fragte der Dieb tiefenentspannt. Er wusste natürlich sehr genau, dass dem nicht so war, dafür war er einfach zu brillant. Blitzschnell packte Jason dessen Handgelenke. „Nein, aber deine verdammten Hände!“

„Du willst mich identifiziert haben, anhand meiner Hände?“ Laclaire hob amüsiert eine Augenbraue. Er war sich seiner Sache sicher. Es war zwar wahr, dass er keine Handschuhe trug, doch die brauchte er auch nicht, denn er verwendete eine Creme, die in seiner Branche immer wieder vor kam und die Hände versiegelte wie ein Handschuh. Fingerabdrücke gab es somit nicht.

„Hör auf mit deiner Unschuldsmiene! Glaubst du, ich würde die Hände nicht erkennen, die sich schon so oft um meinen Schwanz geschlossen haben?!“ Hart schlug er Nick ins Gesicht, sodass sein Kopf zur Seite geschleudert wurde.

„Bist du geistesgestört?!“, schrie Jason ihn an, war kurz davor alles um ihn herum nieder zu schlagen. Was hatte sich sein Partner nur gedacht! Genau der sah ihn nun wieder an, seine Augen leuchteten und er leckte sich lasziv über seine blutende Lippe. Scheisse!

Nick wusste genau, wie gross seine Wirkung auf Cross war. Wie heiss und erregend. Sein Blut geriet in Wallungen und er hatte das Gefühl seine Knochen würden schmelzen.

„Und jetzt?“, raunte Nick verführerisch. Für ihn war das alles nur ein Spiel über Macht und Dominanz. Er hatte keine Angst vor Cross. Vor dem was er war.

Ein Killer.

Nicht einmal für Jason selbst war er mehr. Ganz gleich, ob seine Opfer nun selbst Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder oder Terroristen waren. Anfänglich hatte ihn dieses Wissen in der Nacht schlafen lassen. Doch nun reichte das längst nicht mehr. Mord war Mord.

Einzig und allein Nick, konnte ihn vergessen lassen.

Exakt der Mann, der nun alles zerstört hatte…

Harsch drängte Jason, den immer noch grinsenden Leclaire an die Wand. Erst das Klicken der Glock liess Nick ernst werden, sein Lächeln verblaste. Das Spiel war vorbei…

Er sah auf die Waffe, die nun auf seine Stirn gerichtet war und blickte dann in Cross‘ Augen.

„Du willst mich töten“, es war keine Frage, nur ein ernstes Seufzen.

„Ich muss. Du selbst hast dich in mein Fadenkreuz gestellt, als du bei meinem Boss eingebrochen bist“

Tief einatmend schloss Nick die Augen, ganz so, als wolle er aufgeben, dann jedoch öffnete er sie wieder und sah Jason direkt an.

„Dann tu es“

Cross war von der Intensität dieses Blickes gefangen genommen. Sein Herz schlug wie wild, sodass er die Vibration bis in den Finger, der am Abzug lag, spüren konnte. In seinem Kopf brach eine Sintflut an Gefühlen los. Hunderttausend Stimmen redeten auf ihn ein. Alle schrien andere Argumente in seine Zellen, verwirrten seine Neuronen und liessen ein schrilles Alarmsignal ertönen.

Das hier war Nick...

Dieser Mensch, war sein Leben. Er gab ihm, in all diesem Chaos, das sie beide Alltag nannten, so etwas wie Normalität. Doch würde er Nick nicht selbst töten, so würde sein Boss jemand anderen damit beauftragen…

Jemanden, der wahrscheinlich nicht so gnädig wäre, sondern ihn zuerst leiden lassen würde. Denn da gab es ja noch die Dokumente, welche Nick entwendet hatte…

Es musste etwas verdammt wichtiges sein. Kleine Dinge waren noch nie Leclaires Stil gewesen. Ein Wunder, dass die Mona Lisa noch nicht in ihrem Wohnzimmer hing. Und das war nur dem Umstand zu verdanken, dass dem Dieb dieses Gemälde nicht zusagte.

Scheisse! Es muss sein!

Cross, beschwor sich selbst, es zu tun. Den Abzug zu betätigen. Ein einzelner Schuss. Sauber. Ohne jegliche Qual. Aber sein Hirn belagerte ihn mit Erinnerungen an seinen Dieb. Wie er es liebte von diesen Lippen geküsst zu werden und sie selbst für sich zu beanspruchen. Leclaires Lachen zu hören, oder ihn einfach nur dabei zu beobachten, wie er sich bewegte. Jeder Schritt war so voller Geschmeidigkeit und Eleganz, dass Cross allein beim Anblick des wohlgeformten, strammen Hinterns sofort hart wurde.

Er hatte schon bei ihrer ersten Begegnung, Nick nicht widerstehen können. Hatte ihn damals entkommen lassen, weil er Nicks Charme erlegen war.

Nein!

Das durfte ihm nicht noch einmal passieren!

Zitternd, umschloss er die Waffe fester und versuchte seinem Finger das Signal zu geben, es hinter sich zu bringen. Doch die Übermittlung schlug fehl, sie kam einfach nicht an seinem Herzen und seiner Liebe zu Nick vorbei. Voller Verzweiflung wandte er den Blick ab, kniff die Augen zusammen und versuchte es ein letztes Mal.

Er durfte sich nicht von seinen Empfindungen leiten lassen. Gefühle hatte in seinem Job nichts zu suchen.

„Jason“ Die sanfte Stimme seines Partners liess ihn zusammen zucken. Seine ganze Stärke und sein raues Wesen nützte ihm nichts. Nicht bei Nick Leclaire.

Er spürte wie sich die geschmeidige Hand des Diebes um seine Finger legte, sie langsam von der Glock lösten und sie ihnen schliesslich entnahm. Das Klicken verriet ihm, dass sein Partner die 9mm wieder gesichert hatte, doch das alles nahm er wie durch einen Schleier wahr. Als würde er dieser ganzen Szenerie lediglich als Zuschauer beiwohnen. Auch, dass Leclaire die Waffe auf die Küchenzeile legte, ging an ihm vorbei. Erst als sich Nicks Arme um ihn schlangen und Jason an ihn zogen, begann er wieder zu reagieren. Zögerlich erwiderte Cross die Umarmung, vergrub sein Gesicht an Nicks kurzen, schwarzen Haaren und verarbeitete sein Versagen. Er war schwach. Zu feige um einen Auftrag auszuführen…

Mit einem Mal wurde ihm bewusst, wie sehr Nick ihn verändert hatte. Wie schwerwiegend seine Gefühle für den Dieb geworden waren. Aus reiner Begierde und sexueller Spannung, war mehr gewachsen. Etwas Tiefes und in all ihrer Verdorbenheit, doch so unfassbar Reines. Wenn Jason bei Nick war, vergass er all die äusseren Umstände und war einfach nur ein Mann, der einen anderen Mann liebte.

„Nick, du bist in Gefahr“

„Sind wir beide das nicht immer?“ Cross wurde überrascht von Leclaires Leichtigkeit. Er schien überhaupt nicht besorgt zu sein.

Das war er nie.

Nick war einer der Menschen, die niemals den Mut verloren, immer weiter kämpften, zugleich aber genau wussten, wann es ernst zu sein galt.

Überwältig und immer wieder aufs Neue begeistert von diesem Mann, drängte er sich näher an den warmen, schlanken Körper in seinen Armen. Nicks unwiderstehlicher Duft stieg ihm in die Nase und schien jeden Nerv in Cross' Körper zu aktivieren. Plötzlich wurde ihm Leclaires Nähe, nur zu bewusst und liess sein Blut kochen. Verlangen kroch durch seinen Körper, seine Hände wanderten wie von allein an den Saum von Nicks Shirt und schlichen sich darunter. Ertasteten warme, zarte Haut, unter der schön geformte Muskelstränge zuckten. Er spreizte seine Finger, glitt über den Rücken aufwärts und strich dann geniesserisch über Nicks Seiten. Dieser hatte indes begonnen, in Cross‘ kurzen, blonden Haaren zu wühlen und ihn näher an sich zu ziehen.

 

Als sich endlich ihre Lippen trafen, wurden sie von einem elektrisierenden Gefühl überwältigt. Beide waren wie unter Strom, süchtig nach jeder weiteren Energieladung. Ein wildes, fast schon gewaltsames Gerangel entstand, in dem sie sich gegenseitig hin und her stiessen, sich unaufhörlich auf den Mund ihres Liebsten stürzten und leidenschaftlich Zungenspiele ausfochten.

 

Hektik brach aus, beide lechzten danach den anderen zu berühren und ihre eigene Sucht zu stillen. Als Nick, Jason die Lederjacke auszog und dabei seine heisse, harte Latte gegen Cross‘ rieb, stöhnten beide auf. Ein animalisches Knurren entwand sich Jasons Kehle, seine Geduld war vollends aufgebraucht und er war nicht willens, auch nur eine weitere Sekunde, ohne Nicks nackter Haut unter seinen Fingern zu verbringen. Grob zerrte er seinem Partner das Shirt über den Kopf und riss Nick dann an sich. Dieser schlang die Arme um Jasons Nacken, küsste und leckte ihn, während Cross seine Hände unter Nicks Arsch schob und zu packte.

„Ah! Verdammt, Jay!“, stöhnte der Dieb direkt an Cross‘ Ohr. Die Erregung in seiner Stimme und seine Härte, die gegen Jasons Bauch drückte, liessen auch ihn aufstöhnen.

Unvermittelt änderte er sein Ziel, der Weg zum Sofa erschien ihm plötzlich wie ein verdammter Marathon und so wischte er, mit einer schnellen Armbewegung alles vom Esstisch und setzte Nick dann darauf ab. Gierig blickte er auf den freien Oberkörper seines Geliebten, zelebrierte die leicht gebräunte, makellose Haut und die sanften Erhebungen seiner Muskelpartien. Die zarten Brustwarzen, die sich etwas dunkler von Nicks Körper abhoben, zogen Jason unwiderstehlich an. Er schloss seine Lippen um eine der beiden Lustobjekte, leckte mit seiner feuchten Zunge darüber, saugte und biss, bis sie leicht anschwoll und Nick sich unruhig stöhnend ihm entgegenreckte. 

„Oh ja! Ah! Nicht aufhören“, flehte der Dieb und vergriff sich in Cross‘ Haaren.

„Das hab ich auch nicht vor“, warnte Jason, liess seine Zunge über Leclaires zuckende Brustmuskulatur gleiten und reizte dann die andere Knospe. Beine schlangen sich um seine Hüften, pressten ihre Härten aneinander, sodass Jason vor Erregung fast schwarz vor Augen wurde.

„Heilige Scheisse, Nick!“ Dieser grinste ihn mit leuchtenden Augen an, zog Jason das Shirt aus und presste seine Hände auf dessen Arsch. Seine diebischen Finger, wollten sich unter den Bund seiner Pants schleichen, doch Cross hielt ihn auf, fasste seine Handgelenke und drückte Nick auf die Tischplatte, seine Hände über den Kopf gefangen.

„Nicht so hastig, das ist mein Spiel“, raunte Jason dem Dieb ins Ohr, ohne dessen Hände los zu lassen. In den meerblauen Augen, glänzten Lust und Bitte. Allein dieser Ausdruck, liess es in Jasons Hose noch enger werden. 

 Grinsend beugte er sich zu Leclaire hinunter, fuhr mit seiner Zunge über dessen Unterlippe und nahm sie dann zwischen die Zähne. Cross hatte diesem Mund noch nie widerstehen können. Diesen zarten Lippen, die so verdammt köstlich schmeckten. Versuchung in ihrer reinsten Form. Genau wie alles andere an seinem Dieb.

Bewundernd küsste er sich zentimeterweise über Nicks Hals und seinen sehnigen Körper, genauestens darauf bedacht, nicht ein Stückchen Haut unberührt zu lassen. Vibrierende Muskeln spielten unter Jasons Mund, reckten sich ihm willig entgegen. 

Als Cross den Bund von Nicks Jeans erreichte, öffnete er sie und streifte dem Dieb sämtliche Kleidung ab. Störende Textilien, mehr nicht. 

Einen Moment betrachtete er einfach nur das Meisterwerk vor ihm. Die langen Beine, die schlanken Hüften und Nicks Schwanz, der sich Jason hart entgegenreckte.

Herrlich!

„Hör auf mich anzustarren, Jay“

„Warum? Mir gefällt was ich sehe. Sehr sogar“

„Naja, wenn das so ist...“ Provozierend griff sich Nick zwischen die Beine, begann sich selbst zu befriedigen und blickte dabei Cross in die Augen. Jason sah ungläubig zu, konnte nicht sagen was er mehr wollte, Nicks heissem Treiben weiter zu sehen, oder ihn sofort dabei zu unterbrechen und es Leclaire zu besorgen. 

„Bin ich zu deiner Party auch eingeladen?“

Nick hielt kurz inne und lächelte ihn verwegen an.

„Du bist sogar der Ehrengast. Wie lange willst du mich noch warten lassen?“ Um seine Worte noch weiter zu verdeutlichen, rutschte Leclaire weiter auf die Tischplatte, stützte sich mit den Beinen ab und präsentierte seinen Hintern. 

Wortlos, zog Jason sich aus und war ganz und gar nicht überrascht, als Nick plötzlich zwei Päckchen in der Hand hielt. Eines davon, nahm er halb in den Mund, während er das andere öffnete und seine Finger mit Gleitgel benetzte. 

Fassungslos beobachtete Cross wie sich sein Dieb selbst zu weiten begann. Sein Schwanz pochte schmerzhaft, hielt dieses Schauspiel, welches sich ihm hier bot, kaum mehr aus. Jason riss sich von dem Anblick los und packte Nick am Kinn.

„Genug“, flüsterte er warnend und nahm mit den Zähnen sachte das Kondom zwischen Nicks Lippen hervor. So viel visueller Sex war mehr als irgendjemand ertragen konnte. 

 

Schnell streifte er sich das Kondom über, positionierte sich und küsste Nick voller Leidenschaft, als er langsam in ihn eindrang. Der Muskelring war nachgiebig und liess ihn gewähren, die heisse Enge umschloss Jasons Härte gierig und verlangend. Cross verharrte, gab Nick und sich selbst einen Moment dieses intensive Gefühl zu erleben. Jedes Mal aufs Neue, brachte ihn diese Vereinigung ihrer Körper, fast um den Verstand. Er liebte es, wie Nick auf ihn reagierte. Sich ihm entgegendrückte und die Hüften anhob, um ihn noch weiter in sich aufzunehmen. Als könnten sie so komplett miteinander verschmelzen und fort an als eins leben. Ein Herz in zwei Körpern. Zwei halbe Seelen endlich zusammengefügt. Nichts stand zwischen ihnen. Weder Geheimnisse, noch ihre gefährliche Situation, in der sie sich befanden. Nichts trennte sie mehr.

Jason blickte in Nicks Augen, sah das Leuchten der Gefühle darin und konnte nicht anders, als Leclaires Mund erneut zu überfallen, ihm so zu versichern, dass er genauso fühlte, während er sich mit langsamen Stössen zu bewegen begann.

„Ah, Jay, mach weiter“, stöhnte der Dieb und liess seine Hände über Cross‘ Rücken gleiten.

„Du bist so verdammt schön“

 

Jason griff zwischen sie, legte seine Hand um Nicks glühende Härte und entlockte diesem so, lauter abgehackte Worte. Mit dem Daumen, strich er über die pralle Eichel, verteilte die feuchten Perlen der Vorfreude und fuhr über die samtige Spalte, bevor er die Bewegungen seiner Hand, an die seiner Stösse anpasste.

„Ahh -hmm..Ja...“

 

Schon bald, klammerte sich Nick fester an ihn, sein Stöhnen wurde wilder, hemmungsloser. Mit einer letzten Bewegung, trieb Jason ihn über die Klippe und die Muskeln des Diebs kontrahierten. Die rhythmischen Erschütterungen von Nicks Körper, liessen auch Cross ans Limit kommen, seine Eier zogen sich zusammen, sein Schwanz pochte und er ergoss sich voller Erlösung, tief in seinem Partner. Alles wurde ihm aus Körper und Geist gerissen, seine Energie verschwand und er liess sich auf Leclaire sinken. Ihre feuchte, überhitzte Haut schmolz zusammen, als sie sich aneinander klammerten und dem wilden Pochen ihrer Herzen lauschten, während sie in ihrem wohligen High aus Hormonen vor sich hin dämmerten.

In diesem Moment zählten nur sie beide und Cross konnte für einen Augenblick endlich die Sorgen aus seinem Bewusstsein verbannen. Er war glücklich und das lag einzig und allein an Nick, der sich, mit geschlossenen Augen und einem müden Lächeln, unter ihm etwas zu recht rücken wollte. Eine hölzerne Tischplatte war ja nun wirklich nicht ideal und schon gar nicht bequem.

Mit zitternden Muskeln, stemmte sich Jason hoch, ging in die Küche und wusch sich, bevor er sich daran machte, auch Nick zu säubern.

„Ich sollte deinem Auftraggeber wohl öfters einen Besuch abstatten, wenn es danach jedes Mal so endet“, murmelte Nick träge und setzte sich auf. Jason schüttelte ungläubig den Kopf. Sein Dieb ignorierte die Gefahr nicht einfach, er liebte sie. All die Konsequenzen, die Möglichkeit erwischt zu werden, das war Nicks Sucht. Die feine Linie zwischen Erfolg und Scheitern, beschritt Leclaire wie einen täglichen Arbeitsweg. Allerdings hatte Nick heute eine falsche Abzweigung genommen und Cross hatte fürchterliche Angst es nicht mehr auf den richtigen Weg zurück zu schaffen.

„Komm her“, forderte Jason sanft und Nick rutschte an die Tischkante. Seufzend sah er seinem Partner in die meerblauen Augen. Er wollte nicht nachdenken, sondern den Frieden noch etwas länger geniessen. Behutsam, zog er ihn in die Arme und hob ihn dann hoch, um ihn zur Couch zu tragen. Jason legte sich auf den Rücken und zog seinen Partner auf sich. Die Arme schlang er um ihn, streichelte nachdenklich Nicks Rücken und versuchte vergeblich seinen Auftrag zu vergessen. Selbst jetzt, da sie Brust an Brust und Herz an Herz hier lagen, konnte er die nahende Gefahr nicht ignorieren.

„Du machst dir zu viele Sorgen“, murmelte Nick und küsste Jason immer wieder auf die Brust. Cross musste sich mühselig beherrschen um nicht schnaubend eine bissige Antwort zu geben, stattdessen wandte er den Kopf ab und starrte auf einen nichtexistenten Punkt in der Luft. Die Wut über Nicks Tat und die Angst wegen den daraus resultierenden Konsequenzen, vermischten sich und schnürten ihm die Luft ab.

„Warum hast du es getan? Wieso bist du eingebrochen?“ Auf Jasons Frage hin, setzte sich Leclaire, auf seinem Schoss aufrecht hin. Er sah Cross eindringlich in die Augen bevor er zu sprechen begann.

„Weil ich das von ihm stehlen wollte, was ich mehr als alles andere will. Dich“, fügte Nick an, als ihn sein Partner nur fragend ansah. Auch Jason setzte sich nun auf, war so nur noch Zentimeter vom Gesicht seines Diebs entfernt.

„Dann, kannst du nur verlieren“

„Ja?“

„Ja. Denn mein Auftraggeber hatte mich nie. Ich gehöre schon seit unserer ersten Begegnung nur dir“ Jason nahm Nicks Gesicht in seine Hände und zog ihn noch näher. Sie starrten sich in die Augen, ernst, hart, ehrlich.

Als die Worte zu Nick durchgedrungen waren, stürzte er sich auf Jason, küsste ihn, vereinnahmte ihn vollkommen, als wolle er ihm sein Zeichen aufdrücken. Feuer erwachte aus ihrer Glut und brachte sie beide zum Brennen.

 

„Du musst mir die Dokumente geben“, sagte Jason schliesslich atemlos. Leclaire zog nur skeptisch eine Augenbraue nach oben.

„Verdammt, Nick! Gib mir dein Diebesgut, dann werde ich es meinem Boss bringen und behaupten, ich hätte dich umgelegt“

„Meinst du nicht eher flachgelegt?“ Da war es wieder, dieses einmalige, verruchte Grinsen, welches Cross jedes Mal in die Knie zwang.

„Jay, ich werde sie dir nicht geben“

„Ach und warum nicht?! Nur so kann ich dir helfen und dich-“

„Aber du sollst mir nicht helfen, sondern ich dir!“ unterbrach Nick seinen Partner.

„Mir? Wieso? Mir will schliesslich niemand ans Leder“

„Vielleicht nicht unmittelbar, aber ich sehe wie sehr dich dieser Job belastet. Bei jedem Auftrag bringst du auch ein Stück von dir um. Das muss aufhören!“

„Wir wissen doch beide, dass es nicht so einfach ist, aus so einer Branche unbeschadet heraus zu kommen. Er könnte mich ans Messer liefern“

Sanft küsste Nick die, von ihm so geliebten Lippen. „Siehst du, und da komme ich ins Spiel“ Noch ein Kuss, eine sanfte Berührung und ein liebevolles Lächeln. „Dein Boss mag ja ein hohes Tier in der Regierung sein, aber er ist ein lausiger Killer. Anfangs hat er nämlich deine Arbeit selbst erledigt, nur ziemlich schlampig“

„Was willst du mir damit sagen?“

„Ich bin bei ihm eingebrochen um Beweise zu stehlen und genau das habe ich auch getan. Ich kann ihn mit mehreren Morden in Verbindung bringen. Genau jetzt, sind die Dokumente an einen Kontaktmann von mir übergeben worden, der dafür sorgt, dass dein Boss für immer in den Knast wandert“

Fassungslos sah Jason in Nicks Gesicht, verarbeitete das eben Gesagte, aber in seinem Kopf ergab das alles keinen Sinn. Nichts. Alles.

„Dann werde ich auch eingebuchtet“

„Nein, wirst du nicht. Dein Boss kennt deine Identität nicht, dass weisst du doch. Und ausserdem wird er wohl kaum zugeben, dass er einen Killer beauftragt hat und sich so selbst belasten. Jay, du bist frei“

Nick drückte sie beide wieder auf die Couch, umarmte Jason fest und gab ihm Zeit alles zu verarbeiten.

 

Die Nacht brach herein, ohne dass sie sich auch nur bewegten. Stille hatte sich über sie gelegt, in der Jason versuchte zu verstehen. Wahrlich begreifen, was Nick getan hatte und was das alles für ihn bedeutete, konnte er jedoch nicht. Aber seinen Geliebten an sich gedrückt zu spüren, wie er ihn wärmte, beruhigte ihn. Er war nicht allein. Nick war da. Mehr brauchte er nicht. Alles andere zählte nicht. Die ungewisse Zukunft jagte Jason keine Angst ein, nicht mit Nick an seiner Seite.

„Ich bin arbeitslos“, sagte Cross schliesslich, denn alles andere war noch zu unwirklich um es realisieren zu können.

„Stimmt. Und schon Ideen was du jetzt machen willst? Gärtner? Lehrer? Sanitäter?“, witzelte Nick und stützte sich auf um Jason ins Gesicht sehen zu können.

„Hm… Ich glaube eher weniger. Ich bin mir nicht sicher, ob mir Legales so gut liegt“, lachte Cross und strich seinem Dieb über die Arme.

„Na, wenn das so ist. Ich könnte einen Komplizen vertragen“

„Mich?“

„Aber natürlich. Du hast äusserst geschickte Finger“, hauchte Nick verrucht und liess einen von Jasons Finger zwischen seinen Lippen verschwinden.

Hart schluckend versuchte er Nick zu ignorieren, wie dieser immer wieder seinen Finger in den Mund gleiten liess und ihn mit den Augen anfunkelte.

„So was wie Mr. Und Mrs. Smith, also?“, ächzte Jason.

„Richtig erkannt, Mr Smith“ Leclaire zwinkerte ihm zu und hatte inzwischen von Cross‘ Finger abgelassen, wofür dieser zu gleichen Teilen dankbar wie enttäuscht war.

„Und du bist dann meine Mrs. Smith?“

„Lass das “s“ weg und ich bin dabei“, lächelte Nick.

Sie beide waren sich der Zweideutigkeit ihrer Worte nur allzu bewusst. Jason konnte nicht sagen, wann er das letzte Mal so glücklich gewesen war. Nachdem das hier der schlimmste und schmerzhafteste Tag seines Lebens zu werden gedroht hatte, hatte sein Dieb alles verändert. Er war sein Licht in der Dunkelheit. Zusammen komplettierten sie sich, auf eine seltsam reine Weise und das würden sie für immer tun…

 

Mister und Mister Cross Leclaire…

 

 

Impressum

Texte: Sämtliche Rechte der Texte, liegen bei mir
Tag der Veröffentlichung: 06.04.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
ähmm... Wolfi..? jaa ich bin versaut...! *Therapeuten anruf* XD aber ich kann gut damit leben! Umso mehr, da du wieder daa bist, meine andere Hälfte meiner Seele (was heisst, dass du auch versaut bist! wegen mir...) ;)) hdl♥

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