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Als die Steine über Münster rollten

Ein denkwürdiges Spektakel im September 1965

 

©Michaela Nela Autorin/Alle Rechte vorbehalten

veröffentlicht am 31.08.2023

 

Mein Beitrag zum 46. Wettbewerb der Gruppe Kinder und Jugend

Thema: "September" - Was passierte im September

 

Cover: Michaela Nela von Bildmaterialien von Pixabay

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     https://pixabay.com/de/vectors/fuchsie-mund-die-rolling-stones-633645/

Als die Steine über Münster rollten

Ein denkwürdiges Spektakel im September 1965

Es war das Jahr 1965, als das Summen der Vorfreude durch die Straßen von Münster hallte. Die Jugendzeitschrift Bravo hatte das sensationelle Gerücht verbreitet, dass
die britische Rock-Band "The Rolling Stones" ihre musikalischen Talente erstmals nach Deutschland bringen würde. Die Ankündigung traf ein wie der Blitz, und bald konnte man kaum ein Gespräch führen, ohne dass der Name der Band fiel.

Während die Eltern mit besorgtem Blick über die potenziellen Ausschreitungen und Krawalle diskutierten, die ein solches Ereignis mit sich bringen könnte, konnten sich viele junge Menschen kaum vor Aufregung halten. Die Vorstellung, dass Mick Jagger und seine Bandkollegen auf deutschem Boden rocken würden, war schlichtweg elektrisierend.

Der Tag des ersten Deutschland-Konzerts der Rolling Stones näherte sich rasch und die Halle Münsterland erstrahlte in einem Licht, das nicht nur von den Scheinwerfern stammte. Die Karten waren heiß begehrt, und der Ansturm war so groß, dass die Band beschloss, nicht nur abends aufzutreten, sondern auch nachmittags – ein doppelter Genuss für die Fans.

Die Vorgruppen traten auf und heizten die Menge an, bis schließlich der Moment kam, auf den alle gewartet hatten. Die Bühne bebte förmlich vor Aufregung, als die Rolling Stones sie betraten. Ihre Auftritte waren zwar kurz, aber oh, wie intensiv!

Mick Jagger wirbelte über die Bühne, als ob er von einer eigenen Energiequelle gespeist würde. Hits wie "Satisfaction" brachten die Halle zum Toben und die Begeisterung der Fans war nicht, zu übersehen.

In der ersten Reihe stand der Pressefotograf Willi Hänscheid, seine Kamera ein verlängerter Arm seiner kreativen Seele. Sein Sohn Wolfgang begleitete ihn und beide fingen die Momente ein, die für die Ewigkeit bestimmt waren.
Die intensiven Blicke der Bandmitglieder, der Schweiß, der von ihren Stirnen tropfte, und die magische Verbindung zwischen den Musikern und dem Publikum wurden
auf Film gebannt. Die Porträts, die aus nächster Nähe geschossen wurden,
 erzählten Geschichten von Leidenschaft und Musikalität.

Doch nicht nur die Fans und die Band standen im Rampenlicht.
Die Ordnungshüter, die die Bühne umringten, waren eine Mischung aus Neugier
und Nervosität. Die Geschäftsleitung der Halle und die Polizei hatten in Vorbereitung auf mögliche Ausschreitungen deutsche, holländische und britische Polizei sowie Feldjäger aufgeboten. Doch die Sorge erwies sich als unbegründet.
Das Konzert in Münster verlief friedlich und harmonisch, ganz im Gegensatz zu den turbulenten Ereignissen, die nur wenige Tage später in Berlin stattfinden sollten.

Und so ging jener denkwürdige Tag in die Annalen der Musikgeschichte ein. Münster wurde zu einem Schauplatz der Rock'n'Roll-Legenden, und die Erinnerung daran blieb lebendig in den Bildern von Willi Hänscheid und den Herzen derjenigen, die Zeuge dieser unvergesslichen Nacht wurden. The Rolling Stones hatten Deutschland gerockt, und Münster hatte gezeigt, dass Musik die Kraft hat, Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hintergründe friedlich zusammenzubringen – selbst wenn die Steine rollen.

 

 

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Texte: Michaela Nela
Korrektorat: Ben Andrew
Tag der Veröffentlichung: 31.08.2023

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