Ich trink‘ nen Eimer Landler Bier. Es gibt Gebratenes bei Mutter. Drei Schäufele mit Krautsalat und reichlich Rotwein Soße zum Karotten Futter. Ich schwanke beim nach Hause gehen und dünste üble Düfte. Am Hosenstall durchs Hosentürl ziehen kalte Märzenlüfte. Hunde, Katzen, fette Ratzen schreckten hoch und glotzten blöd. Unterschichtleraffen fangen an zu gaffen. Ich bleibe stehen, wühle in den Taschen und such mir was zu naschen. Verreck‘ noch mal, schon wieder rot! Es leuchtet hell, schreit grell und mahnt ein Gehverbot. |
Nach der Schule.
Vor der Ampel!
Ampeln zeigen kürzer, grün und länger Rot. |
Schüler scherzen warten! |
Dicke Frau mit Hut, |
Lacht mit Frontsoldaten. |
Eine Nonnen-Brut |
Steht an Radweg Kanten |
Und Kinder essen Kekse statt Vollkornbrot. |
Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland.… |
Horch a mal!
Bringe uns vom Keller fünfzehn Bier. |
Mir die Filzpantoffeln |
Und Mäuschen hinter her, |
Heiße Bratkartoffeln. |
Befehl' den Kurzen Küche putzen, |
Anschließend tafeln wir. |
Beim Kohle Kumpel um die Ecke. |
Ruß und Staub und trist die Gassen. |
Rost und Teer an Fensterbrettern. |
Billighölzer hört man schreddern. |
Restmüll, Säcke auf den Straßen. |
Graue Schmiere, Koks, Gestank. |
Alles trist, ich fühl‘ mich krank! |
Doch Woolworth-Haus und Wendy's |
Hell erleuchtet, blitze blank. |
Dunkel war, der Mond schien helle, als ein Ferrari Blitzschnelle langsam dicht ans Heck auffuhr. |
Auf der Autobahn der Nassen |
Drei Vierzigtonner rasen |
Und weiße Sprinter folgen prompt |
Und ein Krad mit Fernlicht kommt. |
Wer langsam düst, verreist bequem |
Bei Coke und Zigaretten. |
Mäuschen kannst ‘den Arsch verwetten‘, |
Bin fristgerecht zu Hause. |
Schluss mit sülzen, ’Mach‘ mal Pause‘, |
Bin entspannt und angenehm! |
Die Zeit hält an. Die Stadt beschenkt uns reich mit Stille. Am Himmel tanzen hundert Elfen den heiteren Hochzeit-Frühlings-Reigen. Vom Wald vernehm‘ ich wohl das Singen eines- Goldpirol. Er zerfetzt der Nacht ihr Schweigen. Halt nein!, verzeih, es ist die Nachtigall, die uns begrüßt und mir den trüben Tag versüßt. |
Erster Eindruck
Autos gasen. Bremsstaub auf den Straßen. |
Kinder husten. Hund mit Halter steht bei Rot! |
Alte Menschen warten. Schreiten los, |
Ein Bußgeld droht. |
Koks und Fisch Geruch in engen Gassen. |
Signale schalten. Gelb mit langen Phasen. |
Morgens hoppeln Ruhrpott Hasen |
Im Gras am Floß. |
Texte: Thomas Veitenhansl
Bildmaterialien: Thomas Veitenhansl
Cover: Thomas Veitenhansl
Tag der Veröffentlichung: 14.03.2023
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