Herr Pfarrer, es zu sagen fällt mir schwer. Ehrlich hinterher ist Schicht im Schacht und keine Macht den Drogen mehr. Hochwürden rät mit Denker Falten, was zum Henker ist da los. Mein Sohn, du brauchst nen Blutdruck Senker. |
Im Dezember steigt die Sause. |
Hipster schlürfen Bier und Gin. |
Deren Kinder trinken Brause. |
Mancher säuft den heißen Tee, |
Mit reichlich ’Asbach‘ drin. |
Das Kühlhaus voller Flaschen. |
Ein Rausch von grünem See |
Mit Weine aus Holunder |
Und eisgekühlte Bommerlunder. |
Ich sage Resi, lass den stecken! |
Nichts Trocknes will mir schmecken. |
Bitte schnell ein Bier vom Fass, |
Oder kalte Radler Maß. |
Im Treff!
Die Gäste über dreißig |
Und keine 'Sau' verstand mein Wort |
Und Fräulein Resi kehrte fleißig, |
Mit Tuch und Besen, |
Den Glasbruch hastig fort. |
Besucher tranken Golden Nass. |
Und lehnten ‘prall‘ am Tresen. |
Mancher soff ein dünnes |
Helles |
Oder Märzenbier vom Fass. |
Blau beginnt der Tag. Der Himmel fahl. |
Neuschnee auf den Bergen. Wasser stürzt zu Tal. |
Gänsegeier kreisen hoch am Kar |
Und südwärts fliegt die Waldrapp-Schar. |
Reich bedeckt der Schnee die Almen. |
Quellen gurgeln. Schlote qualmen. |
Gut geheizt ein jedes Haus |
Und hinterm Saustall lugt der Bergfex raus. |
Am Ostfriedhof bei dreizehn Grad und spitze Schatten. Ein jeder hier trägt seine Bürde. So mancher schleppt den Trauerkranz mit ganzer Kraft und Würde! |
Baum an Baum im Friedhof steht. |
Im Umfeld alter deutscher Eichen |
Ruhen tote Leichen. |
Wie bleich der Tag zu Neige geht. |
Natur tüncht schwarz die Himmel. |
Und nach der Hostie zum Gebet |
Strömen gleich o schau die Alten |
Für Dunkelbier und Braten |
Zum Gasthof ’Weißer Schimmel‘. |
Wie es Dumper rumste. Der alte Graf vom Bankerl plumpste. Ein Fremder strullte lang die nahen Sträucher an. Ein Hund roch hin, erbrach sich dran! |
Wie riecht es faul und morsch nach tot. |
Ein Schließer nächtlich Wache hält |
Und Buchenlaub, das erdwärts fällt, |
Verfärbt das Gras die Wege rot. |
Was trägt der Wind vom Ausgang her? |
Ein Singen lind ein Seufzen schwer. |
Hier ruht, was einstmals enden sol |
Das Leben der Geschwister Scholl. |
Dem Lande verbunden
Im Tiroler Gefilde, |
Verschrecken die Berge. |
Die Adler bewachen, |
Der Keiler und Bachen, |
Ihr waldiges Land. |
An felsiger Wand, |
Es duften die Zirbeln. |
Die Wolken verwirbeln |
Und spinnen der Winde, |
Ein frostiges Band. |
Am schattigen Wegrand, |
Die Enziane blühen und |
Üppig der Klee |
Und hiesige grüßen mit kehligem 'C'. |
Friedhof
Ein Friedhof in München. |
Da hüpfen die Raben gen Hecken. |
Die Alten mit Stecken, |
Befüllen die Kannen im Becken. |
Die Gräber mit prächtigen Steinen. |
Die Gärten in Reihen |
Da siehst, du nicht einen, |
Am Grabe verweilen und weinen. |
Die scheiden, die bleiben. |
So manche verrecken |
Und erstarren in Räumen, |
In Erden an knorrigen Bäumen. |
Winterstellung!
Feinde bündeln Heer für Heer. |
Doch die Ostfront ruht. |
Der Eissturm heult. Ein weißes Meer. |
SS, ’Das Reich‘ ist auf der Hut. |
Ein Sturmmann Posten steht. |
Ein Leuchtsignal am Himmel zieht, |
In Farbe Weiß, gefolgt von Rot, |
Gewiss, ein Angriff droht. |
Texte: Veitenhansl Thomas
Bildmaterialien: Veitenhansl Thomas
Cover: Veitenhansl Thomas
Tag der Veröffentlichung: 25.01.2023
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