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Big Mama Florie

 

Im Labor

 

Die geöffnete Futterröhre war viel zu klein für "Big Mama Florie". Florie presste und drückte ihren geschundenen Körper mit der ungeheuren Kraft ihrer entsetzlichen Panik in den Rettung verheißenden Tunnel. Ihr geschundener Körper knackte und knirschte. Hautfetzen lösten sich von ihren Schultern und klammerten sich, wie mit einem blutigen Schnellkleber befestigt, an die enge Röhrenöffnung. Tief in ihrem Inneren hoffte sie auf ein Wunder.

 

Jedoch vergeblich. Sie war einfach nicht mehr geschmeidig genug, um dort hinein zu gelangen.

 

Florie schwanden die Sinne. Nach Luft ringend zog sie sich entmutigt zurück. Ihre Kraftreserven waren völlig aufgebraucht und alles in ihr schrie nach Erlösung. Flehend und durchsetzt von der falschen Hoffnung des Selbstbetruges, blickte sie zum Deckel ihres gläsernen Laborbehälters hoch. Unerreichbar über ihr leuchtete eine wärmende Lichtquelle. Ein glühender Stich jagte durch ihr Hirn, als sie eine kleine zitternde Hand wahrzunehmen glaubte, die verzweifelt am Glas kratzte. Suchend und ebenfalls vergeblich bemüht zu retten.

 

Urplötzlich krachte ein Schmerz, ausgelöst von der verehrenden Injektion die man Florie in die Blutbahn gejagt hatte, fetzend und reißend durch ihren Leib. Mit nie dagewesener Klarheit spürte Florie, wie ihre Lebenskraft schwand.

 

Vor ihren Augen begannen undurchdringbare, rötlich wabernde Schleier, den Reigen nahestehender und endgültiger Vernichtung zu tanzen. Ihr Geruchssinn, ihr Gehör, ja ihr gesamter Körper schien alle Erinnerungen an seine Aufgaben verloren zu haben. Ohnmächtige Leere durchdrang "Big Mama" bei dem Gedanken an diese widerlichen verdrehten Menschen. Immer wieder fielen ihnen neue Vernichtungsmittel ein. Mörder. Brutale Bestien. Ohne das geringste Mitgefühl. Desinteressiert und dumm nur auf die Vernichtung vermeintlicher Feinde bedacht. Uneingeschränkter, blinder Zorn überfiel sie. Menschen! Ein tiefer, hilfloser Seufzer brach anklagend aus ihrer Brust und füllte den nichts verstehenden Raum. Auf die unerklärliche Weise des Todes gefasst, schloss sie mit sich ab. Ein Spitzer, leiser Schrei prallte von der Decke herab. Hoffend rufend,--- und doch ängstlich zugleichFlorie schossen Tränen in die halb gebrochenen Augen, als sie die Stimme ihrer Tochter zu erkennen glaubte.- Warum? -, war ihr letzter, entsetzlich kraftloser Gedanke.

 

Dann schwanden Florie die Sinne. Immerhin empfand sie keinen Schmerz mehr, als sich die Kanüle des Analyseautomaten tief in ihre Leber bohrte. Dann ging in dem versteckten Labor im vierten Untergeschoß des Weißen Hauses das Licht aus. 

 

Aber wen interessierte das schon.

 

 

 

 

Im Labor

Die geöffnete Futterröhre war viel zu klein für "Big Mama Florie". Florie presste und drückte ihren geschundenen Körper mit der ungeheuren Kraft ihrer entsetzlichen Panik in den Rettung verheißenden Tunnel. Ihr geschundener Körper knackte und knirschte. Hautfetzen lösten sich von ihren Schultern und klammerten sich, wie mit einem blutigen Schnellkleber befestigt, an die enge Röhrenöffnung. Tief in ihrem Inneren hoffte sie auf ein Wunder.

 

Jedoch vergeblich. Sie war einfach nicht mehr geschmeidig genug, um dort hinein zu gelangen.

 

Florie schwanden die Sinne. Nach Luft ringend zog sie sich entmutigt zurück. Ihre Kraftreserven waren völlig aufgebraucht und alles in ihr schrie nach Erlösung. Flehend und durchsetzt von der falschen Hoffnung des Selbstbetruges, blickte sie zum Deckel ihres gläsernen Laborbehälters hoch. Unerreichbar über ihr leuchtete eine wärmende Lichtquelle. Ein glühender Stich jagte durch ihr Hirn, als sie eine kleine zitternde Hand wahrzunehmen glaubte, die verzweifelt am Glas kratzte. Suchend und ebenfalls vergeblich bemüht zu retten.

 

Urplötzlich krachte ein Schmerz, ausgelöst von der verehrenden Injektion die man Florie in die Blutbahn gejagt hatte, fetzend und reißend durch ihren Leib. Mit nie dagewesener Klarheit spürte Florie, wie ihre Lebenskraft schwand.

 

Vor ihren Augen begannen undurchdringbare, rötlich wabernde Schleier, den Reigen nahestehender und endgültiger Vernichtung zu tanzen. Ihr Geruchssinn, ihr Gehör, ja ihr gesamter Körper schien alle Erinnerungen an seine Aufgaben verloren zu haben. Ohnmächtige Leere durchdrang "Big Mama" bei dem Gedanken an diese widerlichen verdrehten Menschen. Immer wieder fielen ihnen neue Vernichtungsmittel ein. Mörder. Brutale Bestien. Ohne das geringste Mitgefühl. Desinteressiert und dumm nur auf die Vernichtung vermeintlicher Feinde bedacht. Uneingeschränkter, blinder Zorn überfiel sie. Menschen! Ein tiefer, hilfloser Seufzer brach anklagend aus ihrer Brust und füllte den nichts verstehenden Raum. Auf die unerklärliche Weise des Todes gefasst, schloss sie mit sich ab. Ein Spitzer, leiser Schrei prallte von der Decke herab. Hoffend rufend,--- und doch ängstlich zugleichFlorie schossen Tränen in die halb gebrochenen Augen, als sie die Stimme ihrer Tochter zu erkennen glaubte.- Warum? -, war ihr letzter, entsetzlich kraftloser Gedanke.

 

Dann schwanden Florie die Sinne. Immerhin empfand sie keinen Schmerz mehr, als sich die Kanüle des Analyseautomaten tief in ihre Leber bohrte. Dann ging in dem versteckten Labor im vierten Untergeschoß des Weißen Hauses das Licht aus. 

 

Aber wen interessierte das schon.

 

Juan

- Was ist nun, was muss ich machen? -, fragte Juan seine hochschwangere Frau bei der gerade die Presswehen eingesetzt hatten.

 

Juan der von der Situation so viel Verstand wie ein Kaktus vom Fliegen, brach der Angstschweiß aus. Seine vor kurzem verstorbene Mutter, Gott hab sie selig, hatte ihm nicht gerade Mut gemacht als sie ihm vom 22. März des kommenden Jahres warnte. - Ein Datum des Unheils -, sagte die greise Indiofrau damals mit ungewohntem ernst. Hier wo jetzt unser Dorf steht, befand sich einst ein Opferplatz der Alten Azteken-, wusste sie zu Berichten. - An eben diesem Datum wurde eine unschuldige Jungfrau mit einem kupfernen Schwert geköpft. Der erste Hieb zertrümmerte nur ihre Wirbelsäule da das Ritualwerkzeug vom goldenen Halsschmuck der Unglücklichen abgelenkt wurde. Das Junge Opfer verfluchte seine Henker und versprach sich zu rächen.  Es kannte den wahren Grund dieser Hinrichtung. Ihre Opfergabe wäre aber nicht nutzlos.  So jedenfalls soll der König gesagt haben, als er ihr beruhigend lächelnd, das prächtige Geschmeide anlegte.-

 

Das junge Mädchen empfand wohl diese rätselhafte Weisheit eher als beißenden Hohn. Vergleichbar einer Fiebermücke die ihre Krankheitserreger im Wirtskörper versenkt, um dann die Stichwunde mit ihrem desinfizierenden Speichel zu Beglücken, - verglich Mutter. - Jede Ratte ist mehr wert als Du-, soll das Opfer zu dem Priester geschrien haben. Der König der Azteken schaute aus seinem steinernen Thron, beeindruckt von den Worten der Verlorenen, zum Himmel hinauf. Ein weißer Kondor, der weit oben in der Luft flügelschlagend auf der Stelle verharrte, soll einen langgezogenen unwilligen Schrei zum Priester hinab geschleudert haben. So intensiv, das dieser zusammenbrach und vor den Thron rollte. Einige Augenblicke lang lag er da. Völlig regungslos. Doch plötzlich erhob er sich als wäre nichts geschehen. Sein weit ausgestreckter Arm deutete auf den Mond, der gerade begann die Sonne zu Verdunkeln. Ein lüsternes Raunen ging durch die Menge der gebannten Zuschauer, als sich der Arm des Priesters langsam senkte und auf das Opfer deutete. Der zweite Hieb dann, trennte schließlich den Kopf der bedauernswerten im selben Augenblick vom Rumpf, als Sonne und Mond die Hochzeit der Finsternis vollendet hatten.

 

 

Unheil verkündende Lautlosigkeit erfasste die Stätte der Gewalt. Nur aus einem harten Büschel Ichu-Grases, das

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Hans-Dieter Wagner
Bildmaterialien: Hans-Dieter Wagner
Cover: Hans-Dieter Wagner
Tag der Veröffentlichung: 06.04.2020
ISBN: 978-3-7487-3482-6

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dietrich von Teja ist freier Science-Fiction-Autor und Wissenschaftsjournalist des Authors Analytics e.V. Er wurde in die Nachkriegszeit geboren und wuchs in Deutschland in der Freien und Hansestadt Hamburg auf. Seit frühester Jugend befasste er sich mit den fundamentalsten Fragen der Physik und den damit verbundenen naturwissenschaftlichen Disziplinen. Aus der Zusammenfassung seiner Erkenntnisse, überarbeitete er die Originalfassung dieses Buches mit dem Titel "Stille Wasser" aus dem Jahr 2005, zum besseren Verständnis seiner Leser in "Big Mama Florie".

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