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Es ist kalt. Der Atem stößt in weißen, wogenden Wolken in die Luft. Die Nase in den Himmel gestreckt, kann ich es schon riechen. Die Hektik rings um mich herum, nehme ich nicht
wahr, denn ich bin zuhause.
Lange laufe ich einfach nur der Menge nach. Weiß nicht so genau- wohin? Am Ende passe ich mich an, keiner schaut mich an. Es ist kalt.
In meinem Kopf dreht sich alles, ich bin kaputt, ich freue mich, ich bin überfordert und ich war schon lange nicht mehr hier. Aber ich bin zuhause.
Was würde ich für ein freundliches Gesicht geben, ein freundliches Wort oder einfach nur Aufmerksamkeit. Es ist kalt.
Ich möchte schreien : Beachtet mich! Ich bin da! Ich bin zuhause.
Ich kann es nicht. Was würden sie denken? Gehen sie dann auf mich zu und sagen: Willkommen? Nein, denn es ist kalt.
Die Antworten kenne ich bereits und während ich darüber nachdenke, fallen langsam kleine Schneeflocken auf meinen Ärmel. Kleine, perfekte Flocken. Kurz verweilen sie an ihrem Standort. Sie haben mich bemerkt. Aber geht das überhaupt? Haben Schneeflocken Einfühlungsvermögen? Die Vernunft sagt mir nein….und es ist wieder kalt.
Langsam schlurfe ich weiter, immer noch hechten die Menschen an mir vorbei. Ein vertrauter Duft steigt mir in die Nase; warte – ich folge dir!
Immer stärker erinnert er mich an etwas Bekanntes. Was war es nur? Dieser Duft sagt, ich bin zuhause.
Dieses Gefühl steigt in mir auf, ich werde aufmerksam auf eine Bewegung am äußersten Rand meines Blickfeldes. Die Schneeflocken fallen immer schneller, werden sie wirklich größer, oder ist das nur Einbildung? Es wird kalt.
Ein Hand auf meiner Schulter lässt mich aufmerksam werden, wie mechanisch drehe ich mich um. Dieses erwartungsvolle Gesicht, welches Freude ausdrückt, hab ich nicht erwartet. Diese heftige liebevolle Umarmung überrascht mich ebenso. Alles was mich bedrückt, fällt ab.
Es ist warm.
Ich bin willkommen.
Ich bin nicht allein.
Ich bin Zuhause!

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Tag der Veröffentlichung: 28.10.2009

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