Mitte der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts begann der Siegeszug der mobilen Telefonie. Jeder, der sich wichtigmachen wollte, hatte kleine Telefonzellen in den Händen, die man zwar kaum tragen, dafür aber umso mehr jedem stolz präsentieren konnte. Einige Prestigeversessene bauten sich die Mini-Telefonzellen auch in ihre Luxusautos ein und bedeuteten damit dem rückständigen Fußvolk, dass ein neues Zeitalter der Kommunikation begonnen hatte. Es dauerte nicht sehr lange, bis die Handys, die immer kleiner und billiger wurden, bald das gesamte Straßenbild dominierten. Schon Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das Handy dem Mitteleuropäer so wichtig wie die Banane dem Schimpansen.
Gleichzeitig wurden aber auch die Milliardenunternehmen gegründet, die es mithilfe des Versprechens auf eine neue digitale Epoche schafften, den Menschen den Heimcomputer zu verkaufen. Das Internet trat seinen Siegeszug an und überzeugte durch seine simple aber einleuchtende Botschaft. Vorbei waren die Zeiten, in denen man Briefmarken kaufen und wochenlange Wartezeiten bei der schneckenartigen Post in Kauf nehmen musste. Von nun stand selbst dem rückständigsten Hinterwäldler die ganze Welt offen. Man konnte endlich alle Schranken durch ein Wunderwerk der Technik überwinden und alle Grenzen der Kommunikation neu erfinden. Man musste nicht mehr selbst in einen Hörer sprechen, man konnte nun auch anonym die ganze Welt umarmen.
Das Internet veränderte die Welt in einem Maßstab, die man nur mit der Erfindung des Rades vergleichen kann. Die Schnelligkeit, mit der die neuen Technologien den Globus überfluteten, hat ihre Ursache in einer blinden Akzeptanz der User dem Fortschritt gegenüber. Man weiß, dass man bei Aufkommen der Eisenbahn viele Kritiker kannte, die sich aber geschichtlich nicht durchsetzen konnten. Selbst die Elektrizität oder das Automobil wurden anfangs skeptisch adaptiert. Beim Internet hatte man aber gar keine Zeit
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 25.08.2016
ISBN: 978-3-7396-7052-2
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Widmung:
Sie werden es nicht glauben: Ich habe kein Smartphone. Ich weiß, dass ist Blasphemie. Aber ich lebe. Glauben Sie mir.