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Prolog

Ich kann nicht einmal sagen, wie man meine Spezies nennt. Tengel klingt merkwürdig, aber auch Engeufel hört sich nicht gut an. Mein Zwillingsbruder Louis und ich sind jedenfalls keine normalen Menschen. Unsere Mutter Athena hat sich vor Jahren in einen Engel verliebt – einen richtigen Engel, der im Himmel lebt. Als ob diese Situation nicht schon verzwickt genug wäre, ist unsere Mutter eine Teufelin.

Aus dieser Liebe zwischen einem Engel und einer Teufelin sind Louis und ich entstanden. Wir sind also halb Engel, halb Teufel.

Unsere Mutter war einmal ein Mensch gewesen. Als sie gestorben war, war sie in den Himmel gekommen, wo sie sich in Rahmiel, den Sohn des höchsten Engelwächters, verliebt hatte. Nachdem die anderen Engel von ihrer verbotenen Liebe erfahren hatten, war unsere Mutter aus dem Himmel verbannt worden und in der Hölle gelandet.

Oma und Opa sind gar nicht unsere leiblichen Großeltern. Sie hatten Athena noch vor unserer Geburt adoptiert, wodurch sie zu einer richtigen Teufelin geworden war.

Da wir dadurch auch zur Teufelsfamilie gehören, ist es uns möglich, zwischen Hölle und Erde zu wandern. Den Himmel dürfen wir allerdings nicht betreten. Die Engel wissen nichts von unserer Existenz, und das soll auch so bleiben.

Mich stört dieses ständige Pilgern, auch wenn ich natürlich meinen Vater sehen möchte. Außerdem fühle ich mich nicht besonders wohl in der Hölle. Für die anderen Teufel sind wir Freaks, da zur Hälfte Engelblut in unseren Adern fließt.

Ich hätte so gerne ein richtiges Zuhause, wo ich mit meinen Eltern und Louis wohnen kann. Vielleicht werde ich dann auch endlich Freunde finden, mit denen ich regelmäßig etwas unternehmen kann.

Aber das ist nur Wunschdenken; ich weiß ja genau, dass das niemals so eintreffen wird.

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Tag der Veröffentlichung: 17.02.2016

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