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Die jungen Detektive

S – Susa:

10 Jahre alt, kennt sich mit Hunden, Pferden und Adlern bestens aus

 

R – Rina:

10 Jahre alt, heißt eigentlich Marina-Annette, will aber Rina genannt werden

 

M – Milly:

9 Jahre alt, hat seit Jahren immer die gleiche Frisur, Mollies Freundin

Kapitel 1: Die Bitte

Milly aß gerade Eis, als Susa und Rina vorbeischauten. Milly sprang auf und begrüßte ihre Freundinnen.

„Neuer Fall?“, fragte sie.

Susa schüttelte ihren Kopf. „Wir wollten dich bloß besuchen kommen.“

„Das ist aber nett v…“ Milly erschrak. Ihre Mutter trat hinaus mit Plätzchen und einem Brief.

„Mama“, knurrte Milly.

Frau Grün lachte. „Oh, hab ich die jungen Detektive bei einem Fallbesprechen gestört?“

Rina erwiderte: „Nein, wir… wir… Im Moment haben wir keinen neuen Fall.“

„Gut.“ Frau Grün lächelte. „Ich habe hier einen Brief an dich, Milly.“

Milly nahm ihn entgegen und öffnete ihn gleich.

 

Liebe Milly,

 

besteht er noch, der SRM-Club? Ich hoffe es, denn ich hätte eine Bitte an euch. Ich weiß nicht, ob ihr solche Fälle löst. Sicher findet ihr meine Bitte dumm und lacht über mich. Aber es ist mir sehr, sehr wichtig. Seit 4 Tagen ist mein Hund Tapsi fort. Es wäre zu schön, wenn ihr mir helfen würdet.

 

Mollie

 

Susa meinte: „Vielleicht ist, äh Tapsi weggelaufen?“

„Ta.. Tapsi? Nie im Leben! Ich kenne den Hund. Er liebt sein Zuhause“, erwiderte Milly.

Dabei sah sie ihre Mutter streng an, die schnell das Weite suchte. Rina nahm ihren Notizblock heraus und schrieb auf:

 

Fall: Tapsi

 

-       Hund

-       Weggelaufen – unmöglich

 

„Weggelaufen – unmöglich“, las sie mit, während ihre Freundinnen ihr beim Schreiben zusahen.

„Also gestohlen“, dröhnte Rinas Stimme.

Susa und Milly zuckten zusammen.

„Woher sollen wir wissen, wer verdächtig ist? Wie sollen wir´s nachprüfen?“, fragte Milly.

„Ganz einfach. Wir besuchen diese Mollie für ein bis zwei Wochen und sehen uns um.“

Susa und Milly waren mit Rinas Vorschlag einverstanden.

Schnell fragten sie ihre Eltern.

Kapitel 2 Bei Mollie

Jeder durfte. Auch Mollies Eltern waren einverstanden. Es waren Ferien. So fuhren die jungen Detektive SRM mit dem Zug von Bergienburgstadt nach Burgien. Mollie wartete bereits. Als der Zug einfuhr, hob sie die Hand und winkte. SRM winkte zurück.

Susa war die Erste, die ausstieg. Sie hatte ihre beiden Adler Maja und Blume dabei und marschierte an Mollie vorbei, Milly rief sie zurück und stellte sie dann erst einmal vor. „Das ist Rina. Mollie. Rina.“

Susa und Rina nickten.

Susa sagte: „Entschuldigung. Ich habe jemand anderen gewinkt und so gedacht, dass ...“

„Das ist egal“, unterbrach Milly sie.

Mollie hatte sich einen Pferdewagen ausgeliehen. Mit dem fuhren sie zu Mollies Haus.

Maja und Blume ließen sich auf einem Baum nieder, während die Mädchen sich auf den Boden setzten.

Susa fing an: „Mollie, wer kommt dir verdächtig vor?“

„Niemand“, antwortete Mollie.

„So? … Guten Tag.“ Susa hatte eine Frau gesehen, die aus dem Haus Richtung Straße lief. Kurz blickte sie auf SRM und Mollie, dann sprang sie, ohne zu grüßen, einem Auto entgegen, in das sie einstieg.

„Unhöflich ist die“, knurrte Susa. „Wer ist das?“

Mollie erklärte: „Das ist Allia, das Hausmädchen. Sie hat Tapsi immer gefüttert.“

Da kam Mollies Mutter, Frau Zwerg, mit Kuchen und Tee.

„Bedient euch!“, sprach sie mit tiefer, donnernder Stimme, dass Susa und Rina vor Schreck aufsprangen.

Als die Mädchen den Kuchen gegessen und den Tee getrunken hatten, flüsterte Susa: „Das Hausmädchen. Hatte es nicht ein Päckchen in der Hand?“

Rina lachte: „Ja und?“

Susa erklärte: „Da stand ‚Hundefutter‘ drauf.“

Rina murmelte: „Komm, zieh deine Brille auf!“

Susa tat es wütend.

Mollie staunte: „Was für eine seltsame Briolle!“

Susa erwiderte: „Ja, man steckt die Bügel hinten zusammen. Die hat mein Papa gemacht. Ich brauche aber nur zum Notfall eine Brille.“

„Das ist ein Notfall!“, raunte Rina.

„Jetzt reicht´s!“, schrie Milly aus vollem Halse. „Ich habe gute Augen und ebenfalls ‚Hundefutter‘ gelesen. Das Verhalten dieser Allia war sehr seltsam. Susa, du kannst deine Brille ausziehen.“

Aber Susa dachte gar nicht dran. „Ich kann damit leben. Basta!“

Kapitel 3 Cousine Anna

Die jungen Detektive und Mollie gingen spazieren. Als sie wieder zurückkamen, saß ein Mädchen auf einem Stuhl und versuchte Maja und Blume anzulocken. Susa sah das und pfiff. Da kamen die Adler zu ihr. Milly erklärte Susa, dass das Mollies Cousine Anna sei. Susa hob die Hand und winkte. Anna winkte nicht zurück, sondern beäugte sie nur mit ihren schwarzen Augen. Susa erzählte Milly und Rina, dass auch diese Anna verdächtig wäre.

Die Mädchen baten Mollie also: „Sag Anna nicht, dass wir SRM, die jungen Detektive sind.“

Mollie nickte.

SRM wollte alleine sein und den Fall besprechen. Die drei durften ins Büro von Herrn Zwerg.

Dort lachte Rina. „Also zwei sind verdächtig. Hihihi.“

„Was?“, fragte Susa.

Rina verstummte.

Susa nahm ihren Block heraus und schrieb auf. Rina und Mollie wollten wissen, was sie schrieb. Susa zeigte es.

 

Verdächtige:

Hausmädchen Allia

-       Päckchen Hundefutter

-       Verhalten

Anna

-       Verhalten

 

Während ihre Freundinnen lasen, suchte Susa den Schreibtisch ab. Sie fand 3 Bilder in der obersten Schublade. Das erste Bild zeigte Anna und den Welpen Tapsi, das zweite Anna und der junge Tapsi und das dritte Tapsi in den Armen von Anna.

Susa ging ein Licht auf. „Diese Anna muss Tapsi schon von seiner Welpenzeit her kennen. Das heißt, er folgt ihr bestimmt, wenn sie ihn ruft. Naja, jedenfalls wenn sie ihn, äh, auf den Arm nehmen und wegbringen würde, würde Tapsi sich nicht wehren.“

Milly sprang auf.

„Klar! Ich glaube, diese Anna hat etwas damit zu tun. Sie wollte Tapsi immer haben.“

„Und Allia?“, fragte Rina.

Milly meinte: „Du untersuchst das!“

Kapitel 4 Noch ein Verdächtiger

Einige Tage später. Mollie feierte Geburtstag. SRM hatte zwei Tage später ein Spiel für 30,- Euro gekauft. Mollie freute sich sehr über das Geschenk. Anna zitterte die ganze Zeit und Milly und Susa nickten sich zu. Rina beäugte Allia, die aufgeregt hin und her hüpfte.

„Ist die immer so?“, fragte Rina Mollie, die den Kopf schüttelte.

„Sonst nie“, war Mollies Antwort.

Nun überreichte Anna ihr Geschenk: Abenteuerbücher. Dabei schien sie sehr unsicher zu sein. Milly verstand es: Wenn sie einen Hund, oder besser gesagt, den Hund ihrer Cousine geklaut hätte, hätte sie auch Angst und ein schlechtes Gewissen. Da stolperten auch schon die ersten Gäste an. Lina und Katrin hießen sie. Die beiden gratulierten Mollie und nahmen Platz. Lina war dünn, Katin das Gegenteil. Die beiden waren die allerbesten Freundinnen, das merkte SRM. Es erschienen noch Linda, Ariane, Sara, Nadine, Anja und ein Mädchen, das alle nur Mops nannten. Mops saß am anderen Ende des Tisches. Jeden, der mit ihr sprechen wollte, wehrte sie ab. Als Lina erzählte, was mit Tapsi passiert war, errötete Mops. Sie zitterte, als wäre es eiskalt. Aber es waren 35 Grad. Alle schwitzten. Dann brachte Allia Torten und Kuchen. Sie sah Milly giftig in die Augen und drehte sich danach schnell um. Sie rannte ins Haus und kam mit Tassen zurück.

Nach dem Essen wurde gespielt. Mops spielte nicht mit. Rina wollte ihre Eltern anrufen. Dabei hatte sie Gelegenheit, Allia nachzuschnüffeln. Die verhielt sich sehr merkwürdig – fand Rina. Susa fütterte ihre Adler. Während sie das tat, beobachtete sie Mops. Von SRM spielte nur Milly mit. Aber sie war auch nicht bei der Sache. Sie war ständig in Annas Nähe und beäugte Mollies Cousine. Um 18 Uhr war Schluss. SRM fand sich zusammen. Susa, Rina und Milly waren sich einig: Auch diese Mops war eine Verdächtige.

Kapitel 5 SRM ist sich nicht einig

Am nächsten Morgen gab es Plätzchen, Kaffee und Milch. SRM wollte nichts. Die jungen Detektive hatten einen Fall zu lösen. Susa, die Schlauste und Anführerin, erklärte: „Also, Mops. Findet heraus wo sie wohnt!“

Milly unterbrach sie: „Moment! Anna ist die, die Tapsi geklaut hat.“

„Nein!“, warf Rina ein. „Es war Allia.“

So brach Streit aus. Jeder sollte seinen Weg gehen. Susa erkundigte sich, wo Mops wohnte und wie sie wirklich hieß. Dann nahm sie Zettel und Stift und notierte:

 

Jannilia Hamster

wohnt in Baumwald

liebt Hunde und kennt sich mit ihnen aus

sonst lustig

 

Mollie wusste, dass Susa Mops verdächtigte und gab ihr zwei Bilder als Beweis, dass Mops sonst nie traurig wäre.

Gleich nach dem Mittagessen – da gab es Suppe – machte sich Susa auf den Weg. Baumwald lag nicht weit weg. Das zehnjährige Mädchen nahm Blume und Maja mit. Was Susa da sah, im Garten der Familie Hamster, ließ die Detektivin aufschrecken. Mops spielte mit einem schwarzen Hund – mit Tapsi.

 

Zur selben Zeit hörte Rina, dass sich Allia verabschiedete. Dann sah das Mädchen die Frau mit einem Päckchen ans Auto laufen. Schnell flitzte Rina zu Mollie und lieh sich ein Fahrrad aus. Sie folgte Allia mit sicherem Abstand. Als sie sah, dass das Hausmädchen in einen Weg einbog, der schmutzig war, hielt sie an. Rina verfolgte Allia erst Minuten später. Dank den Spuren! Doch dann besann sich Rina. „Mehrere Spuren? Mehrere Wege?“, dachte sie. Aber das Mitglied der SRM-Detektive hatte Glück. So gelang sie an eine Hütte, wo Allias Auto stand. Wuff! Rina traute sich nicht zu atmen. Hatte da nicht ein Hund gebellt? Das Mädchen sah sich schon als Sieger.

„Na, da verlang ich eine Entschuldigung. Ich wusste ja gleich…“

Ihre Gedanken musste sie vergessen. Sie legte sich auf den Boden, gut versteckt hinter Büschen. Allia trat heraus.

„Komm, Hündchen!“, befahl sie.

Rina stockte der Atem.

„Wusste ich es doch! Allia war es. Oh nein, Tapsi haut gar nicht ab“, dachte sie.

Rina zog das Fahrrad hinter sich her. Dann stieg sie darauf und fuhr schnell zu Mollies Haus. Das musste der Rest von SRM erfahren.

Milly hatte alle nötigen Informationen über Anna erfahren, die ihr fehlten. Sie beobachtete Anna und fiel fast in Ohnmacht. Anna hatte einen schwarzen Hund, Tapsi.

Kapitel 6 Gibt es Tapsi dreimal?

Rina war die Erste, die ankam. Sie berichtete Molly gleich, was sie gesehen hatte. Wenig später marschierte Milly ein und erzählte: „Hey, Anna war´s.“

Rina sah sie verwundert an. „Wie kommst du denn da drauf? Ich habe Allia mit Tapsi gesehen.“

Da kam auch schon Susa. „Ich hatte recht. Es ist Mops. Ich habe sie mit Tapsi gesehen.“

„Sehr seltsam“, meinte Milly.

Susa und Rina gaben ihr recht. Plötzlich trat Frau Zwerg hervor.

„Es gibt Kuchen“, trällerte sie.

Susa sah Allia anfahren, lief zu deren Auto und bat um rohes Fleisch für die Adler. Allia nickte. Sie hatte gerade eingekauft.

Zuerst gab es Kuchen, Tee, Kaffee und heiße Schokolade, zum Abendessen grünen Salat und belegte Brote.

Um 22 Uhr lagen alle im Bett. Die Adler hatten Platz auf einem der vielen Bäume im Garten. Alle schliefen. Alle? Naja, Susa nicht.  Sie konnte nicht schlafen. Sie dachte über diesen Tag nach und beschloss, einen Brief an ihre Eltern zu schicken. Sie stand also auf, nahm sich einen Zettel und einen Stift und schrieb:

 

Hallo Mami, hallo Papi,

 

hier in Burgien ist es toll. Leider haben wir den Fall noch nicht gelöst. Er wird immer seltsamer. Es gibt drei Verdächtige. Das ist nichts Neues, aber Milly, Rina und ich waren an drei verschiedenen Orten und jeder hat Tapsi gesehen – zur gleichen Zeit. Ich frage mich schon, ob es Tapsi dreimal gibt. Die zwei Wochen reichen bestimmt nicht…

Kapitel 7 Verzweifelte Detektive

Der nächste Morgen. SRM war als Erster auf, fast gleichzeitig. Susa lief mit ihren Freundinnen in die Küche. Dort machten sie Kaffee, Tee und Kakao. Sie schnitten Brotscheiben und suchten Marmelade, Schinken und Käse heraus. Da stolperte auch schon Allia ins das Zimmer – überrascht. Sie gab Susa rohes Fleisch, griff nach einer Brotscheibe, biss einmal hinein und legte sie zurück. Dann suchte sie das Weite. Susa packte die Wut. „So geht das aber nicht“, rief sie dem Hausmädchen hinterher.

Zum ersten Mal seit vier Jahren hatte Milly eine neue Frisur – die gleiche wie Rina sie hatte.

„Ach komm, das hat keinen Sinn“, sagte Milly.

Rina nickte. „Sollen wir dir die gleiche Frisur machen, die wir haben?“

Susa war einverstanden.

Gleich die Frisur haben? Das wollte SRM nun immer machen. Die drei waren glücklich. Doch dann erinnerten sie sich an den ungelösten Fall.

„Das schaffen wir nicht“, erwiderte Rina.

Milly und Susa stimmten ihr zu. Dieser Fall war äußerst seltsam und rätselhaft. SRM war sich sicher, den Fall nicht zu lösen. Die jungen Detektive mussten es zugeben. Sie waren verzweifelt.

Kapitel 8 Eine Lösegeldforderung

12 Uhr. Der Postbote brachte ein Päckchen, das anonym geschickt wurde. Es war für Mollie. Das Mädchen zeigte SRM einen Brief und einige Fotos. Das alles war im Päckchen gewesen. Milly las den Brief laut vor:

 

Tag Mollie,

 

du suchst Tapsi? Ich hab ihn. Es geht ihm gut. Bestimmt willst du ihn haben. Dann bezahl 1.000 € und der Hund ist wieder dir. Bring das Geld morgen zur Berghütte nach Mullingen.

Sei um 18 Uhr dort! Komm alleine!

Es grüßt

XXSuperschlau

 

Rina und Susa trauten ihren Ohren nicht.

„Super“, meinte Milly ironisch. „Was nützen uns die Bilder?“

Susa erwiderte: „Seht doch! Auf dem 1. Bild sind zwei Uhren. Außerdem auf dem 2. Foto könnte ein Spielplatz sein. Kennst du den, Mollie?“

Mollie nickte. „Der Spielplatz in Mullingen. Der ist in der Nähe von der Berghütte.“

Susa sprang auf. „Wie weit ist es bis nach Mullingen?“

„Zwei Kilometer. Wieso?“

„Na, das Versteck ist bestimmt die Berghütte. Los, SRM, auf zur Hütte. Mollie, zeig uns, wo diese Berghütte ist!“

Kapitel 9 Unternehmen Berghütte

Susa nahm Maja und Blume auch dieses Mal mit. Mit ihren Fahrrädern fuhren die vier Mädchen zur Berghütte.

„Das ist der Spielplatz“, erklärte Mollie.

SRM und ihre Freundin versteckten die Fahrräder hinter Büschen.

Susa forderte: „Mollie, du bleibst hier! Rina, du auch! Milly, du kommst mit mir!“

Die beiden von SRM schlichen näher an die Hütte. Ein Fenster stand offen. Milly und Susa pochte das Herz doppelt so schnell als sonst.

Susa flüsterte: „Mily, lauf zurück und sag Mollie und Rina Bescheid. Sie sollen, wenn ich in einer halben Stunde nicht wieder rauskomme, die Polizei rufen. Wenn jemand kommt, lenk du bitte die Person ab! Rede laut, so dass ich es sicher höre! Dann kann ich das Weite suchen.“

Milly nickte. Sie half Susa noch durchs Fenster zu steigen und lief dann zu den Büschen. Drinnen angekommen schlich Susa. Niemand schien aber da zu sein.

„Umso besser“, dachte sie.

Als sie das nächste Zimmer betrat, erschrak sie.

„Die zwei Uhren, der Futternapf, auf dem Tapsi steht. Das ist das Versteck. Aber wo ist der Entführer und wo ist Tapsi?“

Susa sah auf die Uhr. Noch fünf Minuten. Dann würden Mollie und Rina die Polizei rufen. Also schnell! Sie lief Richtung Ausgang zurück. Doch da blieb sie an etwas hängen und fiel zu Boden. Sie sah sich um und entdeckte einen großen Ring auf dem Boden.

„Eine Falltür!“, erkannte Susa.

Ihre Finger berührten schon den Ring, als sie Millys dröhnende Stimme hörte.

„Guten Tag, Frau… äh, egal. Könnten Sie mir sagen, wie ich nach Bergienburgstadt komme?“

Für das Susa war es das Zeichen abzuhauen. Sie schlich ans offene Fenster und hoffte, Milly hätte diese Frau von der Hütte weggelockt. Hatte sie – zum Glück. Susa stieß sich ab, kletterte durchs Fenster und rannte zu Rina und Mollie. Sie keuchte. Milly redete noch ein wenig mit der Frau, die bestimmt nicht die Entführerin war. Danach ging sie zu ihren Freundinnen.

Kapitel 10 Vorbereitungen für den nächsten Tag

„Und, Susa?“, fragte Milly.

„Ja, hier wurden die Fotos geschossen. Ich habe eine Falltür entdeckt. Sollen wir die jetzt öffnen? Ich kam ja nicht dazu.“

Milly schüttelte den Kopf. „Lasst uns fahren! Wir müssen Vorbereitungen für morgen machen.“

Mollie sagte: „Ja, und außerdem gibt es jetzt Pudding und Eierbrote.“

Die vier fuhren also wieder heim. Dort angekommen, fütterte Susa ihre Adler, die sie während der Zeit in Mullingen vergessen hatte. Die Mädchen nahmen Platz. Mollies Mutter brachte Eistee und belegte Brote. Als Nachtisch gab es leckereren Vanillepudding. Nach der stärkenden Mahlzeit – es war jetzt 17 Uhr – ließ Mollie SRM alleine. Die jungen Detektive mussten für morgen alles vorbereiten.

Milly schrieb auf, was sie brauchten: Limo, Sprudel, belegte Brote, Decken, Kartenspiel, Strick.

Sie meinte: „Wir fahren morgen um 12 Uhr von hier los. Dann können wir bis 18 Uhr die Hütte beobachten.“

Es kribbelte im Bauch von Susa und Rina. Die beiden waren sehr aufgeregt.

„Morgen wissen wir, wer Tapsi geklaut hat“, murmelte Susa.

Natürlich würde Mollie kein echtes Geld mitnehmen, nur Spielgeld.

Um 20 Uhr packte SRM alle nötigen Sachen ein. Eine Stunde später war jeder der jungen Detektive eingeschlafen.

Kapitel 11 Das gibt´s doch nicht

Um 8 Uhr am nächsten Morgen kochte Allia in der Küche Kaffee und Kakao. Auf dem Tisch standen Kaffeeschnitten und Bananencreme.

„Im Kühlschrank sind Nudeln und Soße für heute Mittag. Ich bin nachher weg“, erklärte sie.

„Wo sind Sie denn?“, fragte Rina.

„Geht euch nix an“, knurrte Allia.

Das war doch ziemlich verdächtig. Susa und Milly mussten zugeben, dass Allia sehr wahrscheinlich die Entführerin war.

Um 9 Uhr fuhr das Hausmädchen fort – für drei Tage. Doch dann bekam SRM mit, dass Mops und Anna auch nicht Zuhause waren. So war jeder der Detektivinnen überzeugt, dass sie recht hatte mit ihrem Verdacht. Schließlich verdächtige alle drei verschiedene Personen. Um 12 Uhr nach dem Mittagessen fuhren die Detektive nach Mullingen zur Berghütte. Mollie sollte später nachkommen. SRM versteckte sich hinter den Büschen. Sie aßen die Brote und spielten Karten. Maja und Blume waren auch dabei.

Es blieb die ganze Zeit ruhig.

„18 Uhr“, flüsterte Susa.

Da trat auch schon eine vermummte Gestalt aus der Hütte. Mollie kam wenig später mit dem Sack voller Spielgeld.

„Nun, wer ist es?“, fragte Milly leise.

Susa tippte auf Mops, Rina auf Allia und Milly auf Anna.

Gerade als die Gestalt den Sack mit dem Geld nehmen wollte, gab Susa ihren Adlern das Zeichen. Die flogen auf und jeder von ihnen krallte sich in einen Arm der Vermummten. SRM kam jetzt auch heraus. Susa riss den dunklen Schleier ab. SRM und Mollie erschraken.

Es war nicht Mops.

Es war nicht Allia.

Es war… auch nicht Anna.

Wer hatte dann Tapsi gestohlen?

Es war Lina, die SRM so nett fand.

„Maja, Blume, passt gut auf sie auf!“, lachte Milly. Sie nahm einen Strick und band Lina an einem Baum fest, natürlich nur vorerst, damit sie nicht abhauen konnte.

Dann liefen SRM und Mollie in die Hütte.

„Richtung Falltür! Susa, zeig uns den Weg!“, kommandierte Milly.

Endlich! Mollie kamen die Tränen.

Susa, war die Erste, die nach unten ging, dann Rina, Milly und Mollie war die Letzte.

Dort unten war es dunkel.

Wuff!

„Hört mal! Hundegebell!“, rief Susa.

„Ein Lichtschalter“, erkannte Rina und machte das Licht an.

Jetzt sahen sie.

„Da ist Tapsi“, schrie Milly.

„Tatsächlich! Ein Wunder“, lachte Rina.

Aber Tapsi war nicht alleine. Bei ihr waren acht Welpen. Mollie jammerte vor Freude. Susa erklärte kurz, was sie vorhatte, dann fuhr sie Herrn Zwerg holen. Der kam mit dem Auto, um Tapsi und die Welpen zu transportieren – und Lina mitzuholen.

Kapitel 12 Vielen Dank, SRM

Mollie fand gar keine Worte. SRM wusste aber, was sie sagen wollte: Vielen Dank!

Außerdem wollte sie jedem von SRM in drei Monaten einen Welpen schenken. Milly und Rina sagten sofort begeistert zu. Susa erwiderte, dass sie schon einen Hund hätte und erst ihre Eltern fragen müsste.

Die restlichen Tage vergingen wie im Flug und so war der Abschied da.

Mollie brachte ihre Freundinnen zum Bahnhof.

Zuhause sprach Susa mit ihren Eltern. Sie durfte einen Welpen aufnehmen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.09.2014

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