Kapitel 1: Geisterhafte Begegnungen
1. Das spukende Schloss
2. Gruseliger Garten
3. Die Geisterbahn
4. Lisas nächtliche Freunde
5. Der verfluchte Spiegel
Kapitel 2: Kürbisabenteuer
6. Der magische Kürbis
7. Kürbislicht im Dunkeln
8. Jacks leuchtende Augen
9. Das Kürbisrätsel
10. Die Kürbisgeister
Kapitel 3: Zauberer und Hexen
11. Der kleine Zauberer
12. Hexe Wandas Flug
13. Freitag der 13.
14. Das Zaubertrankgeheimnis
15. Die Katze der Hexe
Kapitel 4: Monsternächte
16. Der freundliche Frankenstein
17. Der Werwolf im Wald
18. Monstertanz
19. Das Monster unter dem Bett
20. Die Nacht der Kreaturen
Kapitel 5: Vampirgeschichten
21. Vampir Viktors Fest
22. Die Vampirschule
23. Der kleine Vampir und das Licht
24. Der durstige Vampir
25. Vampirfamilie im Mondlicht
Kapitel 6: Mysteriöse Masken
26. Die Maske des Magiers
27. Verwunschene Maskerade
28. Die lachende Maske
29. Der maskierte Fluch
30. Halloween
31. Das Geheimnis der goldenen Maske
Kapitel 7: Gruseltiere
32. Die schwarze Katze
33. Die Eule im Mondschein
34. Spinnennetzzauber
35. Die Rattenkönigin
36. Der fliegende Frosch
Kapitel 8: Süßes oder Saures
37. Die Süßigkeitendiebe
38. Das verzauberte Bonbon
39. Der Karamellkobold
40. Süßes Gold
41. Der Schokoladenschatz
Kapitel 9: Dunkle Wälder
42. Der Wald der Schatten
43. Die verschwundenen Kinder
44. Der Baum der Geister
45. Die Waldhexe
46. Das Rätsel der Dunkelheit
Kapitel 10: Mitternachtsabenteuer
47. Der Mitternachtsexpress
48. Das geheime Gruselschloss
49. Der Mondgeist
50. Die Uhr schlägt Zwölf
51. Der Fluch der Mitternacht
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Viel Spaß beim Gruseln!
1. Das spukende Schloss
Tim und Lina waren die besten Freunde. Sie wohnten in einem kleinen Dorf, umgeben von saftigen grünen Wiesen, hohen Bergen und tiefen Wäldern. Eines Tages, während sie durch den Wald streiften, entdeckten sie einen geheimen Pfad. Neugierig, wie Kinder nun mal sind, folgten sie dem Pfad und stießen auf ein großes, altes Schloss, das im Dunkeln des dichten Waldes versteckt lag.
„Wow, sieh dir das an!“, rief Tim und seine Augen leuchteten vor Aufregung. Lina, etwas vorsichtiger, zögerte. „Ich weiß nicht, Tim… Es sieht ein bisschen gruselig aus.“
Das Schloss war mit Efeu bewachsen, und die Tür stand leicht geöffnet. Ein kühler Wind wehte aus dem Inneren und ließ die Kerzen in den alten Leuchtern an den Wänden flackern. Aber die Neugier der Kinder war geweckt. Sie traten ein.
Die Eingangshalle war riesig. Staub bedeckte das alte Mobiliar, und die Portraits der früheren Bewohner schienen die Kinder anzustarren. Sie hörten ein leises Flüstern, das durch die verlassenen Korridore wehte.
„Vielleicht sollten wir besser gehen“, flüsterte Lina, aber in diesem Moment hörten sie ein leises Kichern. Sie sahen einander an und entschieden, dem Geräusch zu folgen.
Sie gingen eine alte Wendeltreppe hinauf und fanden ein Zimmer, in dem ein kleines Licht brannte. In der Mitte des Raumes stand ein altes Himmelbett, und daneben war ein kleiner Tisch mit alten Puppen und Spielzeugen.
„Das muss das Zimmer eines Kindes gewesen sein“, sagte Tim leise.
Plötzlich hörten sie wieder ein Kichern und dann eine sanfte Stimme. „Wer seid ihr und was macht ihr in meinem Schloss?“, fragte eine durchsichtige Gestalt, die vor ihnen erschien. Es war ein kleines Mädchen in einem alten, zerfetzten Kleid.
Lina zitterte. „Wir… wir wollten nur…“, stammelte sie.
„Wir haben dein Schloss im Wald gefunden“, beendete Tim den Satz mutig.
Das Geistermädchen kicherte wieder. „Ich bin Amelia“, sagte sie. „Dies ist mein Zuhause, oder besser gesagt, es war mein Zuhause.“
Tim und Lina waren zunächst ängstlich, aber sie stellten fest, dass Amelia freundlich war. Sie erzählte ihnen, dass sie vor langer Zeit in dem Schloss gelebt hatte und dass sie dort spielte und lachte, bis eines Tages ein schrecklicher Sturm kam und sie in den Flügeln des Windes verloren ging.
„Seitdem bin ich gefangen in diesen Wänden“, erklärte Amelia.
Die Kinder hörten ihr aufmerksam zu und fühlten Mitleid mit dem Geistermädchen. Sie beschlossen, ihr zu helfen.
„Wir werden dich befreien, Amelia!“, versprach Lina.
Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, das Schloss zu erkunden und nach einem Weg zu suchen, um Amelia zu befreien. Sie stolperten über geheime Gänge, lasen verstaubte Bücher in der riesigen Bibliothek und entdeckten am Ende einen versteckten Raum mit einem alten Zauberspiegel.
Amelia erklärte ihnen, dass der Spiegel der Schlüssel zu ihrer Befreiung war. Er war jedoch mit einem Zauber belegt, der nur durch die Reinheit des Herzens gebrochen werden konnte.
Die Kinder standen vor dem Spiegel, ihre Hände fest umschlungen, und dachten an all die glücklichen Momente, die sie miteinander verbracht hatten. Ihre Freundschaft und ihr Mut ließen den Spiegel erglühen und der Zauber wurde gebrochen.
Amelia erschien vor ihnen, dieses Mal nicht als Geist, sondern als ein echtes Mädchen. „Ihr habt es geschafft!“, rief sie und umarmte sie.
Das Schloss erblühte vor ihren Augen zu neuem Leben. Die Wände waren nicht mehr dunkel und düster, sondern strahlten in warmen Farben. Der Staub verschwand, und das Lachen von Amelia erfüllte die Luft.
Die Kinder verbrachten den Rest des Tages mit Amelia im Schloss, spielten und lachten zusammen. Als die Sonne unterging, verabschiedeten sie sich von ihrer neuen Freundin und versprachen, sie bald wieder zu besuchen.
„Ihr seid jederzeit willkommen in meinem Schloss“, sagte Amelia und winkte ihnen zum Abschied.
Tim und Lina verließen das Schloss, ihre Herzen erfüllt von der Magie der Freundschaft und dem Wissen, dass das Schloss im Wald nicht länger ein Ort des Schreckens war, sondern ein Ort der Freude, an dem das Lachen eines tapferen Mädchens ewig hallen würde.
2. Gruseliger Garten
„Schau mal da rüber, Anna“, flüsterte Max und deutete auf das alte, verlassene Haus am Ende der Straße. Dunkle Wolken zogen am Himmel auf und warfen Schatten über das Gemäuer, das seit Jahren leer stand.
Anna zögerte. „Ich weiß nicht, Max. Mama hat gesagt, wir sollen da nicht hingehen.“
Max lachte. „Ach, komm schon! Hast du Angst?“, neckte er sie.
Anna straffte die Schultern. „Nein, habe ich nicht!“, entgegnete sie und folgte Max, der bereits über den kaputten Zaun kletterte.
Der Garten war wild und ungepflegt. Dornenbüsche und hohes Gras wucherten überall, und die Bäume waren kahl, ihre Äste wie knochige Finger, die nach den Kindern zu greifen schienen.
„Es ist nur ein Garten, Anna. Es gibt keinen Grund, Angst zu haben“, sagte Max, doch seine Stimme zitterte ein wenig.
Als sie tiefer in den Garten gingen, entdeckten sie eine alte, verrostete Schaukel, ein verfallenes Baumhaus und Spielzeuge, die verstreut im Gras lagen.
„Sieh mal!“, rief Anna und hob eine Puppe auf, deren Augen fehlten. „Ich glaube, hier haben mal Kinder gewohnt.“
Plötzlich hörten sie ein Rascheln im Gebüsch. Die Kinder erstarrten und starrten in die Dunkelheit des Gartens. Ein kalter Wind wehte, und sie hörten ein leises Wimmern.
„Wir sollten gehen“, flüsterte Anna, aber Max war neugierig. „Nein, lass uns nachsehen, was das ist.“
Sie folgten dem Geräusch und kamen zu einem alten Brunnen. Das Wimmern wurde lauter.
„Ich glaube, da ist jemand“, sagte Max und leuchtete mit seiner Taschenlampe in die Tiefe des Brunnens. Doch da war nichts.
„Max, lass uns bitte gehen“, bat Anna erneut, doch in dem Moment erschien eine blassblaue Gestalt vor ihnen. Es war ein kleiner Junge, durchsichtig und schimmernd, mit traurigen Augen.
„Hilf mir“, flüsterte der Geisterjunge.
Die Kinder erschraken, aber sie sahen auch die Traurigkeit in den Augen des Jungen und beschlossen, ihm zu helfen. Sie erfuhren, dass er Thomas hieß und vor vielen Jahren in dem Haus gewohnt hatte. Er war im Garten beim Spielen gestorben und konnte nicht in Frieden ruhen.
„Wir müssen ihn befreien“, sagte Anna entschlossen.
Die Kinder begannen, den Garten zu erkunden. Sie fanden ein altes Tagebuch, das Thomas gehörte. Darin lasen sie von einem vergrabenen Schatz, den Thomas und seine Freunde im Garten versteckt hatten.
„Wir müssen den Schatz finden!“, rief Max. „Vielleicht kann das Thomas befreien.“
Sie suchten stundenlang, gruben Löcher und durchforsteten jeden Winkel des Gartens. Der Geisterjunge beobachtete sie, seine Augen voller Hoffnung.
Als der Mondschein den Garten in ein silbernes Licht tauchte, stolperten Anna und Max über eine versteckte Falltür. Mit zitternden Händen öffneten sie sie und fanden eine Kiste voller alter Spielzeuge und Erinnerungen von Thomas.
Der Geisterjunge lächelte. „Danke“, flüsterte er, und eine sanfte Brise wehte durch den Garten. Die Dunkelheit wich, die Bäume erblühten, und der Garten verwandelte sich in einen Ort voller Farben und Leben.
Thomas’ Geist fand Frieden, und mit einem letzten, dankbaren Blick verschwand er.
Anna und Max verließen den Garten, ihre Herzen voller Staunen über das Abenteuer, das sie erlebt hatten. Sie wussten, dass der gruselige Garten nicht länger ein Ort der Dunkelheit war, sondern ein magischer Ort, wo der Geist eines kleinen Jungen in Frieden ruhte.
3. Die Geisterbahn
Es war der Abend von Halloween. Der Mond, rund und hell, schien über dem kleinen Städtchen, wo Ben und seine Freunde lebten. Jedes Jahr freuten sie sich auf die Kostümpartys, das „Süßes oder Saures“ und natürlich auf die Geschichten über Geister und Monster.
In diesem Jahr war jedoch etwas anders. Ein mysteriöser Rummelplatz hatte am Rande der Stadt seine Zelte aufgeschlagen. Die Hauptattraktion war eine gruselige Geisterbahn, von der es hieß, sie sei verzaubert.
„Ich habe gehört, dass echte Geister darin leben!“, sagte Mia aufgeregt und blickte zu der düsteren Attraktion hinüber, deren Eingang von geschnitzten Kürbissen beleuchtet wurde.
Ben, obwohl er der Mutigste der Gruppe war, zögerte. „Sollten wir nicht besser zum Festplatz zurückgehen?“, schlug er vor. Aber die Neugier war stärker, und gemeinsam betraten sie die Geisterbahn.
Im Inneren erwartete sie ein düsterer Gang, gesäumt von Spinnweben und gespenstischen Dekorationen. Die Kinder stiegen in einen Wagen und mit einem Ruck setzte sich dieser in Bewegung.
Die Dunkelheit umhüllte sie, nur unterbrochen von flackernden Lichtern und den schaurigen Geräuschen von Heulen und Kettenrasseln. Die Atmosphäre war unheimlich, und mit jedem Meter, den sie vorankamen, stieg die Anspannung.
„Vielleicht war das doch keine gute Idee“, flüsterte Mia und klammerte sich an Ben. Doch es gab kein Zurück mehr. Die Reise durch die Geisterbahn hatte begonnen.
Mit jedem Raum, den sie durchquerten, wurden die Dekorationen gruseliger, die Geräusche lauter. Dann, inmitten der Fahrt, kam der Wagen plötzlich zum Stehen.
„Was ist passiert?“, fragte Ben, aber bevor jemand antworten konnte, öffnete sich eine versteckte Tür, und ein kühler Wind wehte herein.
Vor den Kindern erschien ein bleicher Junge in zerrissenen Kleidern. Seine Augen waren dunkel, und er blickte die Kinder mit einem durchdringenden Stare an. „Willkommen in der Geisterbahn“, sagte er mit einer Stimme, die so kalt wie der Wind war, der durch den Raum wehte.
„Wer bist du?“, fragte Mia ängstlich.
„Ich bin Liam“, antwortete der Geisterjunge. „Ich bin hier gefangen und kann nicht entkommen.“
Ben, obwohl erschrocken, fühlte Mitleid für den Jungen. „Wie können wir dir helfen?“, fragte er.
Liam erzählte ihnen von einem alten Fluch, der auf der Geisterbahn lastete. Vor vielen Jahren, in einer stürmischen Halloween-Nacht, war ein böser Zauberer gekommen und hatte den Rummelplatz verflucht.
„Um den Fluch zu brechen, müsst ihr das Amulett des Zauberers finden“, sagte Liam. „Es liegt versteckt im tiefsten Raum der Geisterbahn.“
Die Kinder, obwohl ängstlich, waren entschlossen, Liam zu helfen. Sie folgten ihm durch die düsteren Gänge, vorbei an gruseligen Gestalten und durch Räume, die aus ihren schlimmsten Alpträumen zu stammen schienen.
Schließlich erreichten sie den tiefsten Raum. Es war ein großer, runder Raum, in dessen Mitte ein alter, verrosteter Käfig hing. Darin war das Amulett – es glänzte im Dunkeln mit einer geheimnisvollen Kraft.
„Wie sollen wir da herankommen?“, fragte Mia.
Ben sah sich um. Er entdeckte eine alte Leiter. „Wir müssen klettern“, sagte er entschlossen.
Mit zitternden Händen stieg er hinauf, die anderen Kinder und Liam unten, ihre blassen Gesichter im Dunkeln kaum sichtbar. Als Ben das Amulett erreichte, spürte er eine kalte Hand, die seine berührte.
Er schrie auf und fiel fast von der Leiter, aber er hielt das Amulett fest. Die kalte Hand gehörte zu Liam, der plötzlich neben ihm erschien.
„Du hast es“, sagte Liam, seine Augen nun voller Hoffnung.
Mit dem Amulett in der Hand kletterten sie hinunter. Der Raum begann zu beben, die Wände zu wackeln. Die Kinder rannten hinaus, den dunklen Gang entlang, zurück zum Eingang der Geisterbahn.
Als sie das Licht erreichten, war der Fluch gebrochen. Die Geisterbahn zerfiel zu Staub, und Liam stand vor ihnen – ein normaler Junge, befreit von der ewigen Dunkelheit.
„Danke“, sagte er, bevor er im Licht der aufgehenden Sonne verschwand.
Die Kinder kehrten zum Festplatz zurück, das Abenteuer und die schaurige Begegnung in der Geisterbahn für immer in ihren Herzen eingebrannt. Sie wussten nun, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gab, als sie je geahnt hatten, und dass Mut und Freundschaft jeden Fluch besiegen konnten.
4. Lisas nächtliche Freunde
Es war der Morgen des 31. Oktober, als Lisa aus dem Fenster blickte. Die Sonne hatte sich hinter dicken Wolken versteckt und gab dem Tag einen düsteren, mysteriösen Charakter. Lisa liebte Halloween; die Verkleidungen, das Laufen von Tür zu Tür und natürlich die Geschichten von Geistern und Hexen, die an diesem Tag zum Leben erwachten.
An diesem Halloween würde Lisa elf Jahre alt werden. Es war kein Zufall - oder das war zumindest, was Lisa gerne glaubte. Sie war überzeugt, dass ihr Geburtstag an Halloween ihr magische Kräfte verlieh.
Das Haus, in dem Lisa mit ihrer Familie lebte, war alt und knarzig. In den Nächten konnte sie die Geräusche des Hauses hören: das leise Klirren der Fenster, das Ächzen des Holzes und manchmal, wenn der Wind besonders laut heulte, glaubte Lisa, flüsternde Stimmen zu hören.
Diese Halloween-Nacht war anders. Als die Uhr Mitternacht schlug, erwachte Lisa aus ihrem Schlaf. Ein silberner Schein fiel durch ihr Fenster und beleuchtete ein altes Puppenhaus, das Lisa von ihrer Großmutter geerbt hatte.
Lisa rieb sich die Augen und blickte zum Fenster. Drei schimmernde Gestalten schwebten dort, von Mondlicht umgeben. Sie waren durchsichtig, aber ihre Gesichter waren deutlich zu erkennen. Sie waren Kinder, so alt wie Lisa, mit wirbelnden Roben und leuchtenden Augen.
„Wer seid ihr?“, fragte Lisa, ihre Stimme zitterte, aber sie war nicht ängstlich.
„Wir sind deine nächtlichen Freunde“, sagte der erste Geist. „Ich bin Oliver.“
„Ich bin Emily“, sagte der zweite.
„Und ich bin Aiden“, fügte der dritte hinzu.
„Warum seid ihr hier?“, fragte Lisa.
„Wir kommen jede Halloween-Nacht, aber nur diejenigen, die an Halloween geboren wurden, können uns sehen“, erklärte Emily.
Lisa staunte. In ihren Händen hielt sie die Schlüssel zum Puppenhaus. Sie wusste nicht, wie sie dorthin gekommen waren, aber sie spürte eine unerklärliche Verbindung zu den Geistern.
„Komm mit uns“, sagte Aiden. „Es gibt eine verborgene Welt, die nur heute Nacht geöffnet ist.“
Die Geister führten Lisa durch das Fenster hinaus in die kühle Nacht. Sie flogen über den verlassenen Park, wo die Bäume wie gruselige Silhouetten im Mondlicht standen, bis sie ein verfallenes Schloss erreichten, das Lisa noch nie zuvor gesehen hatte.
„Dies ist unser Zuhause“, sagte Oliver und führte Lisa ins Innere.
Das Schloss war erfüllt von anderen Geistern, die durch die Hallen schwebten, tanzten und lachten. Es war eine Welt voller Magie und Mysterium, die nur in dieser besonderen Nacht lebendig wurde.
Lisa verbrachte die Nacht mit ihren neuen Freunden. Sie erzählten ihr Geschichten aus der Zeit, bevor sie Geister wurden, von alten Schlachten und verlorenen Lieben, von Königen und Königinnen, die in dem Schloss gelebt hatten.
Als die Sonne am Horizont erschien, wusste Lisa, dass es Zeit war zu gehen. Die magische Welt würde für ein weiteres Jahr verschwinden.
„Werdet ihr wiederkommen?“, fragte Lisa, als sie sich von Oliver, Emily und Aiden verabschiedete.
„Jedes Jahr, in dieser besonderen Nacht“, versprach Emily.
Lisa kehrte in ihr Bett zurück und legte die Schlüssel zum Puppenhaus beiseite. Sie wusste, dass es eine Verbindung
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Marcos Schneider
Bildmaterialien: Marcos Schneider
Cover: Marcos Schneider
Lektorat: Marcos Schneider
Korrektorat: Marcos Schneider
Übersetzung: Marcos Schneider
Satz: Marcos Schneider
Tag der Veröffentlichung: 08.10.2023
ISBN: 978-3-7554-5543-1
Alle Rechte vorbehalten