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Kapitel 1




Man muss lange leben, um ein Mensch zu werden.
Man muss lange lieben, um ein Stückchen Menschheit zurückzugewinnen.



Liebes Tagebuch,
da sich mein Leben in den letzten Jahren sehr stark verändert hat, ziehe ich um. Ich kann mein Geheimnis einfach nicht länger geheim halten. Meine Freundinnen sind misstrauisch und in unserer Stadt gab es schon viele Todesfälle auf unerklärliche Weise. Es war ein Versehen, ich wollte es nicht, und außerdem hat mich mein Freund dazu gedrängt. Auch wenn ich ihn so liebte, musste ich Schluss machen. Er hat mich zu dem gemacht was ich jetzt bin. Er ernährt sich von Menschen. Und auch das Yoko mich nicht mehr findet ziehe ich jetzt nach Beverly. Obwohl ich mir nicht sicher bin ob er mich nicht doch finden würde. Morgen gehe ich offiziell auf die Reeder Schule. Angst, hab ich keine, nur das ich wieder jemanden beiße. Klar, es ist ein gutes Gefühl das Leben anderer in sich aufzunehmen aber.... Ich habe das Gefühl, dass alles besser wird an dieser Schule. Aber jetzt geh ich erst mal schlafen...........



Melody legte ihren Stift auf den kleinen Holznachttisch und starrte ihr rotes Tagebuch an. Wie einfach doch alles gewesen wäre wenn mich Yoko nicht verwandelt hätte. Dann wäre ich jetzt bestimmt tot . Dann ließ sie sich in ihre wichen Kissen zurückfallen und schlief ein. Aber nicht mal in ihren Träumen war sie sicher. Er verfolgte sie. „Na meine Kleine, gut angekommen? Willst du mir nicht verraten wo du bist? “, fragte Yoko ganz samt. „Lass mich in Ruhe! Verfolg mich nicht.“, schrie sie zurück. Yoko darauf: „Hey, wir haben uns doch mal geliebt. Willst du das wirklich aufgeben? All die schönen Momente.“ „Ja aber das war bevor du mich in diese Kreatur verwandelt hast, " Mel lief eine kleine Träne die Wange hinunter, “du hast gesehen was dann passiert ist, mein Dad liegt im Koma und meine Mom wer weiß wo die hin geflüchtet ist.“ Er antwortete:“ Ich habe dich verwandelt weil du im Sterben lagst. Ich wollte dich nicht verlieren, aber das hab ich jetzt.“ Seine Worte taten Mel im Herz weh und eine Träne kullerte ihr die Wange entlang. Yoko trat zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, wischte ihr die Träne aus dem Gesicht und umarmte sie. Auf einmal war nur noch diese Schwärze da. Mel wollte jetzt nicht diskutieren. Sie wollte einfach ihren Weg alleine gehen. Alles was passiert ist vergessen. Und dazu gehörte leider auch Yoko. Ihre Liebe ist in dem Moment verblasst, als sie frisch verwandelt aufwachte und in ein ihr arrogantes Männergesicht blickte, das sich Yoko nannte.

Melody wachte auf und sah sich in ihrem Zimmer um das sie übrigens nur besaß, da sie so eine großartige Hypnotiseurin ist. Bei Vampiren ist das ganz einfach, man braucht den Menschen nur tief in die Augen zu schauen. Und man muss noch nicht einmal laut aussprechen, was man will, sie machen es sowieso. Ihr langes schwarzes Haar klebte in ihrem Gesicht. Normalerweise hätte sie nur schulterlanges Haar, aber durch ihre Vampirkräfte, wachsen ihr Haare viel schneller. Sie hatte sich an die Locken die ihr bis zur Taille reichten schon gewöhnt. Außerdem fand sie dass ihre herzförmigen Lippen besonders gut aussahen.

Warum verfolgte sie Yoko? Klar, er sah unheimlich süß und attraktiv aus, sein langes blondes Haar war immer gestylt und seine blauen Augen ein Traum. Trotzdem hatte sie mit ihm Schluss gemacht. Es war alles zu kompliziert. Außerdem wollte sie nicht ihr ganzes Leben mit einem Mann verbringen, der so war wie Yoko eben war. Arrogant, gefährlich und eben ein Monster weil er einfach mal so Menschen umbrachte.
Melody stieg aus dem Bett und raste mit Vampirgeschwindigkeit in den Wald. Sie hatte Riesenhunger und wollte nicht riskieren schon am ersten Schultag jemanden zu beißen. Denn dann konnte sie gleich wieder umziehen. Eigentlich brauchte sie gar nicht in die Schule zu gehen, aber was sollte sie sonst den ganzen Tag machen. Sie wollte einfach mit etwas beschäftigt sein, nicht mehr mit ihrem vergangenen Leben. Mel hörte ein Herz schlagen ganz in ihrer Nähe, es musste ein Reh sein. Genau das Richtige zum Frühstück. Sie nahm die Verfolgung auf und spürte den Herzschlag des Tieres. Auch wenn es noch so schnell laufen würde Mel war trotzdem schneller. Ihre Fangzähne sprangen hervor und sie schlug sie in das Tier als sie so nahe wie möglich war. Sie riss das Tier zu Boden. Es war angenehm. Das Blut rann ihre Kehle hinunter und erfüllte sie mit einer Frische, als wäre sie neu geboren. Dann kam der ekelhafte, metallische Nachgeschmack der sie aufhören ließ an dem Tier zu saugen. Es war schon tot, und deshalb schmeckte es nicht mehr gut.
Später rannte sie in die Schule. Trotz ihrer Schnelligkeit kam sie zu spät. Scheiße, dachte sie, dass macht eine guten Eindruck. Ich Blödmann. Als sie in die Klasse kam, schauten sie alle komisch an mit weit aufgerissenem Mund. Hatte sie sich den blutverschmierten Mund nicht abgewischt? Sah sie so anders aus?

Mel grinste und sagte: „Hey ich bin Melody Retro, und neu hier, wie man sieht.“
Der Lehrer deutete ihr, sich auf den einzigen leeren Platz hinzusetzen, neben einen scharfen Typen. Schwarze wirre Haare und schon von weitem für Mel zu erkennen grüne Augen. >> Miss Retro, warum so spät dran? Hatten sie wichtigeres zu erledigen?< fragte der Lehrer. Melody schüttelte den Kopf und sagte freundlich mit einem Lächeln:> Nein, was könnte denn wichtiger sein als die Schule. Und so ein netter Lehrer wie sie?> Alle in der Klasse lachten und von zwei Mädchen hinter ihr hörte sie sogar:> Schleimerin>. Doch das interessierte Mel nicht.>> Nun gut, Miss Retro, aber wenn sie nächstes Mal wieder zu spät kommen gibt es einen Tadel.>
Na da hab ich aber Angst, dachte sie. Dann setzte sie sich und hörte dem Lehrer unaufmerksam zu, da sie immer nur auf den scharfen Typen neben ihr blickte. Er schaut mich oft an. Ob ich ihm gefalle? Wär ich ein normales Mädchen könnte aus uns was werden. Habe ich ein Pech, dachte sie. Melody schrieb nicht wirklich mit als der Lehrer etwas auf die Tafel schrieb, sie tat nur so. Dann ließ sie ihr langes Haar auf eine Seite fallen damit der Junge neben ihr nichts davon mitbekam.
Nach den Stunden endlich aus. Mel hatte seinen Namen erfahren. Damon. Es war nicht sehr aufregend in der Schule und Mel hatte auch nicht viel mitbekommen da sie nur Damon angestarrt hatte. Meine Güte war nur mehr er in ihren Gedanken? Sie musste sich ablenken lassen. Sie hatte geschworen, dass sie in Zukunft die Finger von Typen lassen würde. Aber ich muss zugeben, irgendetwas ist an ihm anziehend. Es ist nicht nur seine Aura , die in allen bunten Farben schimmert, er zieht mich an wie ein Magnet.

Sie sollte an irgendetwas anderes denken. Am Abend war eine Party zum Beginn der Schule. Was übrigens keinen Sinn ergab, denn keiner freute sich auf die Schule. Alle hatten gerade erstmal ihren ersten Tag und dachten schon wieder an das Wochenende und an die nächsten Ferien. Mel konnte Gedanken lesen. Normalerweise wäre sie ein nettes Mädchen gewesen und hätte nicht anderen Gedanken belauscht, doch sie konnte nicht wiederstehen. Was in den Köpfen der anderen Schüler so herumging. Angst vor der Schule, Trauer um verstorbene und um die vergangenen Ferien. Hass auf Lehrer und Gefühle und Gedanken was man auf die Party anziehen soll. Da ging Mel natürlich hin, denn sie liebte Partys. Besser gesagt sie hatte sie geliebt nach dem Vorfall mit Yoko hatte sich alles geändert. Sie hatte immer sehr viel Spaß und lächelte immer. Jetzt nicht mehr. Vielleicht würde sie das ablenken, laute Musik, viele Leute, nur Spaß. Und ein bisschen Alkohol, damit Stimmung aufkommt. Doch der Alkohol wirkte bei Melody nicht so stark.
Als sie wieder in ihrem zuhause war fing Melodie an zu singen. Singen war ihre große Leidenschaft. Sie konnte es so gut und mit so viel Gefühl. Musik holte sie immer aus blöden Situationen heraus. Wenn es ihr einmal schlecht gegangen ist, hatte sie die Musik wieder auf die Beine gebracht.
Später zog sie sich ein Kleid an das sie sich an diesem Tag noch schnell geklaut hatte, beim Heimweg. Es glitzerte und war schwarz wie eigentlich alle ihre Sachen. Einfach nur schwarz. Und noch den passenden Hut dazu, Strümpfe und die langen Lederstiefel die sie in Sydney erworben hatte. Doch Italien gefiel ihr besonders gut. Melody war nur kurz in den jeweiligen Orten da sie einen passenden Ort gesucht hatte um zu bleiben. Die Leute waren dort so warmherzig und hilfsbereit.
Sie brauchte sich nicht schminken denn das ging von alleine, sie brauchte sich nur vorstellen was sie tragen möchte und es kommt von alleine. Je nach Gefühlen. Es war das Beste, am Vampirdasein, fand sie. Also dachte sie einfach an schwarzen Liedschatten und weißer Umrandung, an kirschrote Lippen und Puder und so weiter. Vielleicht treffe ich da neue Freundinnen mit denen ich reden kann oder ihnen vielleicht erzählen kann wer ich bin. Okay da müsste erst mal die Hölle eingefrieren.

Überall Lichter, Leute und diese Horrormusik. Durch mein Gehör verstärkte sich die Musik noch, also stellte ich diesen Vampirsinn ab. Wer hat diese Party organisiert? Mel saß in einer Ecke und trank einen Punsch mit Erdbeergeschmack. Langweiliger konnte die Party nicht werden außer es würde noch ein Clown auftreten und Volksmusik spielen. Das wäre das Beste…. Kennengelernt hatte sie schon ein paar Mädchen aus ihrer Klasse. Aber alles was sie darüber sagen konnte war: Zicken. Keine Freundinnen. Außer Sam, sie war nett zu ihr gewesen. Sie hatte blondes kurzes Haar und blaue Augen.
Für den Abend hatte sie ein rosa Strasssteinekleid ausgesucht. Oder war das auch nur gespielt da sie neu ist? Mel stand auf und wollte sich gerade noch etwas Alkohol holen, als Damon vor ihr stand. „ Wow, wo kommst du jetzt her?“, fragte sie. „Ich hab dich hier ganz alleine gesehen. Willst du noch was trinken? ……Ach, ich hol dir was.“ „Ja danke“. Er nahm ihren Becher und ging zum Stand. Er war süß. Er kam und reichte ihr den Becher. „Ist wohl nicht dein Ding Party machen?“ fragte er. „Eigentlich doch. Aber das ist eine lange Geschichte.“ „Erzähl sie mir, ich kann gut zuhören. Wir könnten auch ein bisschen an den Teich gehen. Wenn es dunkel ist, ist er besonders schön.“ Mel staunte. „ Ah, ja und du hast auch gerade Zeit? Ich glaube die Mädels die wollen alle mit dir tanzen.“ Fragte ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
Welche Anziehungskraft dieser Typ doch hat. Und er ist kein Vampir der hypnotisiert. Tja, das es noch Traumprinzen gibt. Er nahm sie an der Hand und sagte: „ Die können warten… außerdem würd ich dann die Chance verpassen dich kennenzulernen. Und das wäre doch schade, vor allem weil du dich dann noch mehr langweilst.“ Die Art wie er redete war zuckersüß. Seine Augen sahen sie eindringlich an. Sie nickte , und ging mit ihm mit, über eine kleine Brücke zum wunderschönen Teich. Er war sehr schön beleuchtet. Die Lampen waren verschieden bunt. Und es ging etwas magisches von ihm aus.„ Na ,warum magst du keine Partys mehr.“ Melody überlegte kurz was sie ihm erzählen sollte. „Weißt du, begann sie , es hat alles mit einem blöden Fehler angefangen. Und bei einer Party ist mein Vater angegriffen worden , er liegt jetzt im Koma und meine Mutter ist abgehauen und nie wieder zurückgekommen. Ich denke sie ist tot. Und nach all dem wollte ich noch mal neu anfangen, also hab ich meinen Vater und meinen damaligen Freund zurückgelassen.“ Mel konnte die Tränen nicht mehr unterdrücken. Damon nahm eine Hand von ihr und hielt sie fest. Es war eine tröstende Geste von ihm und Melody fühlte sich sogar wohl mit dieser Berührung. Doch sie spürte auch das Damon Zuneigung für sie empfand, dabei sollte er doch eine Party feiern und nicht mit einem Vampir hier draußen stehen.“ Das tut mir so Leid. Wer hat sie denn angegriffen?“
Nein, ich darf es ihm nicht erzählen. Er würde mir sowieso nicht glauben. Außerdem muss unsere Existenz geheim bleiben, was wenn jeder Vampir, den es auf der ganzen Welt gibt, einem oder zwei Menschen es erzählen würde, wüsste es bald die ganze Welt. Oh, wenn das nicht passiert wäre, das mit Yoko, dann hätte ich noch alles. Mein Leben, meine Familie. „Das erzähl ich dir ein anderes Mal, ich weiß auch nicht genau ob es stimmt…“. Hoffentlich fingen ihre Augen jetzt nicht golden zu leuchten an. Das wäre nicht gerade gut. Ooh. Sein Duft überwältigte sie und ihre Fangzähne sprangen heraus. Alle ihre Sinne waren nur noch auf seinen einzigartigen Duft gerichtet. Es roch so süßlich. Das war nicht gut, sie musste weg, bevor sie ihn biss. Ihr Mund begann sich gegen ihren Willen zu öffnen und ihre Augen verdunkelten sich. Mel löste sich aus seiner Umarmung. Sie wusste nicht genau was los war. Er kannte Mel doch gar nicht und trotzdem fühlte er mit ihr. “ Entschuldige, ich muss weg“. Sie rannte los, als ginge es um ihr Leben. Damon wollte noch etwas sagen, doch sie war schon außer Reichweite. Es ging um ein Leben. Ein sehr wichtiges Leben. An einem Baum blieb ich stehen und versuchte mich abzureagieren.

Liebes Tagebuch
ich hätte es schon wieder getan. Ich hätte einen unschuldigen Jungen gebissen . Er ist so normal und gutaussehend. Nicht einmal ein bisschen arrogant. Ich habe es gespürt. Er gehört zu mir. Es heißt immer jeder trifft in seinem Leben seinen Gefährten. Und der der ihn nie trifft, dem wird immer etwas fehlen. Als wäre sein Leben unvollständig. Ich sehe es schon voraus, er lässt mein Herz wieder schlagen. Aber ich will das alles nicht. Wenn er in meine Nähe kommt, meldet sich mein Vampirinstinkt.
Das Problem ist ich möchte ihm das nicht antun. Aus ihm eine Kreatur machen. Ich weiß nicht einmal ob er dafür stark genug wäre. Immer wenn ich ihn sehe beginnt mein Bauch zu kribbeln.
Die Leute in der Schule sind ganz nett, doch nichts für meinen Geschmack. Ich weiß nicht einmal nach was für einen Geschmack ich überhaupt suche. Vielleicht sollte ich es lieber sein lassen. Die würden doch sowieso wieder blöde Fragen stellen. Und herumschnüffeln. Ich sollte nicht zu dieser Schule zurück gehen.
Außerdem muss ich unbedingt noch zu Damon und mich entschuldigen, dafür dass ich weggerannt bin. Und das ich ihn einfach auf der Party stehen lassen habe. Ich komm mir so blöd vor. Ach, quatsch. Ich bin doch schon mit so vielen Problemen fertiggeworden, da wird mir das wohl nicht so schwer fallen.



Melody dachte einfach zu viel nach. Sie hatte alle Zeit der Welt. Sie würde noch so lange leben, und machte sich jetzt schon so viele Gedanken. Es war schon spät. Eigentlich müsste sie nicht schlafen gehen, sie könnte Tag und Nacht aufbleiben. Nur wegen ihrer Vis Vamp. Sie griff nach ihrem Pearcing am Nabel. Ohne dieses original angefertigte Ding könnte sie nicht in der Sonne überleben. Es würde nur ein Haufen Asche überbleiben. Ich wünschte ich hätte jemanden mit dem ich reden kann. Nach einer Sekunde war sie schon wieder im Wald. Mel setzte sich an ihren Lieblingsplatz. Es war nur eine kleine Lichtung, aber die hatte ihr als sie hierher gekommen war so schön gefallen, auch im Dunkeln. Sie überkam ein Hungergefühl. Ihr Magen schrie förmlich: Hunger, Hunger! Man das kann echt nerven. Sie setzte sich auf als sie plötzlich den Duft von Nelken wahrnahm. Das erinnerte sie an ...an...Yoko!! Er musste ihr gefolgt sein. Der Duft war überall um sie herum. Seine Nelkenzigaretten und sein Eu de Parfum erkannte sie überall. Ihre Augen sprangen überall in der Gegend herum, aber sie sah nichts. Das kann nicht sein er muss hier sein. Scheiße. Wieso muss mir das passieren, wer konnte ihm verraten haben wo ich bin "? dachte sie sich. Ihre Vampiraugen konnten nichts wahrnehmen. Ihr Gehör konnte nichts hören, nur das Rascheln der Blätter im sanften Wind. Sie konnte auch keine Aura wahrnehmen, nur diesen Geruch.Also rannte sie wieder zu ihrem Haus und schloss die Tür. Natürlich war das blöd, denn er konnte sowieso durch das Fenster wenn er es aufbricht. Sie sank hinter der Tür zusammen und ein paar Tränen fielen auf ihr Kleid, das sie immer noch anhatte. Mel versuchte in seine Gedanken zu gelangen. Mit ganz viel Konzentration würde sie es schaffen, das hatte Yoko ihr selbst beigebracht. Wenn er sie nur einlassen würde. Aah. Yoko? Ich bin`s! Melody, meine Süße! Was ist los, willst du doch wieder zurück? Vergiss es, ich will nur wissen ob du auch da bist. Ich hab dich gerochen. Im Wald. Jaap, finde doch heraus ob ich dich schon gefunden habe. Wenn du nicht freiwillig zu mir zurückkommst muss ich dich eben holen...Yoko...lass mich alles was mal war ist vorbei, du musst es akzeptieren...ich muss.. ich sterbe vor Hunger. Dann bediene dich in der Stadt, statt immer im Wald. Ich habe, Vampir sei dank, noch etwas im Kühlschrank.Dieser Fertigfraß…ekelhaft…komm schon Melody du weißt wir gehören zusammen.. Nein,und jetzt beantworte mir die Frage, Yoko. Bist du da wo ich bin? Ja-Nein_Vielleicht…

Mel brach die Verbindung ab. Er war mit Sicherheit da, sonst hätte er nicht gesagt sie soll es herausfinden. Mel stand auf und nahm sich die Flasche mit Blut die sie als Reserve für ihre Reise mitgenommen hatte, oder für irgendetwas war sie immer zu gebrauchen. Klapp einen Strohhalm und schon fertig. Es war kein Menschenblut sonder Tierblut, dass sie sich selbst abgezapft hatte.

Kapitel 2




In der Früh stand sie schon vor Damons Haus und wartete bis er endlich auftauchen würde. Wovon sie das wusste dass er hier wohnte? Ihre Sinne hatten es ihr gesagt. Sie musste sich noch entschuldigen. Es war nicht gerade einfach seinem Blut zu wiederstehen. Da ging die Tür auf und er kam heraus. Himmlisch, sieht so aus als hätte er verschlafen mit seinem wuscheligem Haar. Er hatte einen überraschten Eindruck als er mich sah. „ Hey Damon, ich wollt mich entschuldigen dafür das ich gestern so schnell weg bin. Aber ich hatte total vergessen im Krankenhaus anzurufen, um zu fragen wie es meinem Vater geht. Und als wir geredet haben, da is es mir wieder eingefallen.“ „Ja, ist schon in Ordnung. Wollen wir uns heute treffen im Cafe? Ich kenne eines da gibt es den besten Kaffee auf der ganzen Welt.“ „ Klar, aber ich mag keinen Kaffee und wenn wir jetzt nicht gehen kommen wir noch zu spät in die Schule, und dann bekommen wir einen fetten Tadel." .sagte Mel und musste über sich selbst lachen. Damon lachte mit. Er hatte ein bezauberndes Lachen. „Im besten Cafe gibt es natürlich auch den besten Tee oder Kakao oder auch Saft oder auch Cocktails… Und du passt doch sowieso nicht auf in der Schule. Immer wenn ich dich angesehen habe, warst du tief in Gedanken, oder hast mich beobachtet. Ich fand es ja die ersten 10 Minuten ganz süß, aber den Rest der Stunde fand ich es unheimlich.“ Damon lachte. „Du hast es bemerkt? Du hättest ja nicht immer hersehen müssen um zu bemerken das ich dich noch immer beobachte. Tut mir Leid, aber hat dir schon mal jemand gesagt das du wunderschöne grüne Augen hast?“. Ich glaube ich werde rot. Warum habe ich das jetzt gesagt? Mhh, vielleicht weil es die Wahrheit war. Sag jetzt ja das Richtige, Damon.
Er antwortete ganz verlegen: „Nein, das hat mir noch nie jemand gesagt. Aber deine Augen sind noch schöner hinter deinem grün schimmert ein leichtes violett. So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Wenn er mich jetzt küsst bin ich verloren. Das wäre echt fabelhaft. Es knisterte zwischen den beiden heftig. Aber es geschah nichts. Sie sahen sich nur in die Augen. Dann gingen sie langsam los in die Schule. Der Weg schien ihr unheimlich lang zu sein mit ihm. Umso schöner war es. Sie unterhielten sich über alle Klassenkameraden. Da Damon alle schon länger kannte hatte er viel mehr zu erzählen. Mel fasste nur ein paar Worte auf da sie gefangen von ihm war: „ sam ist supernett… Manu ihre beste, von der solltest du dich lieber fern halten………Clique mit Nora und Benji…… Susi ist eher schüchtern…Leonard ist mit Sam zusammen……Alex und Joshua sind schwul aber……Karl ist der Streber unter…… und meine Clique besteht aus mir…Sandra…Kevin…John der mit Lisa geht und Erik und vielleicht auch du..also wenn du magst. Melody? Mel?“
Mel hörte ihm nicht richtig zu und sagte dann: „ Ja klar. Was hast du grad gesagt?“ Damon rollte die Augen und lächelte leicht genervt. „ Du hast keinen Plan was ich gerade gesagt hab. Oder?“
„ Doch doch. Du hast mir ….von deiner Fußballmannschaft erzählt.“, sagte sie verwirrt. Sie blickte ihm in die Augen.
„ Nein das hab ich nicht. Ich hab dir von meiner Clique erzählt. Weißt du ich erzähl es dir später noch einmal.“
„ Okay entschuldige, ich war so in Gedanken.“ Ja, in Gedanken an ihn. Nur an ihn.
In der Schule war niemand in seiner Klasse, alle waren aufgebracht und rannten wirr umher. Das totale Chaos war hier ausgebrochen. Wir wussten nicht was los war. Ein paar hatten Tränen in den Augen. Andere hatten Angst.Sie roch das Blut sofort, das schwer in der Luft lag. Mel hörte Geschreie. Als sie genauer hinhörte hörte sie: Sie wurde angegriffen...zwei Bisswunden...blutleer! Diese Worte waren wie ein Schock für sie. Hier an der Schule. Wer würde so eine klare Botschaft senden? Wie konnte das sein? Doch dann wurde ihr alles klar. Yoko! Es gab in der Gegend keinen Vampir, deshalb hatte Melody sich hier niedergelassen
„ Was ist hier los? Bleib hier ich sehe nach.“, sagte Damon und fasste mich an der Schulter. Er zerrte mich zu den Schließfächern. Ich hierbleiben auf keinen Fall ich muss auch da rein. Blitzschnell rannte sie rein zu Damon, der aufgebracht mit einem Lehrer redete. „ Wie kann das sein? Man wird nicht einfach so von einem Tier oder etwas anderes angegriffen, er sah Mel neben ihm stehen, du solltest doch warten! Entschuldigen sie Herr Potwo ich muss zu dem Mädchen schauen, lebt sie noch?“ Er antwortete: „ Ja, aber nicht mehr lange, sie ist noch nicht blutleer, aber alle sagen sie sei schon hinüber.“ Damon deutete ihr, ihm zu folgen. Er nahm sie an der Hand und Beide stolperten weiter. Also liefen sie die auf den Schulhof.
Mel schockierte der Anblick des jungen Mädchens. Sie kannte sie nicht, aber trotzdem stieg Trauer in ihr auf. Damon lief weiter, aber Melody blieb reglos stehen. Es war alles ihre Schuld. Wenn Yoko das getan hatte, war alles ihre Schuld. Sie griff an ihre Vis Vamp und bat sie ihr Kraft zu geben. Da fiel ihr etwas auf: Der Vampir hatte nicht ganz von ihr getrunken, er musste gestört worden werden. Die einzige Rettung für das Mädchen wäre Blut. Blut von einem Vampir, damit sie sich verwandeln konnte, denn sonst würde sie sterben. Mel konnte es nicht tun. Aber sie fühlte sich verantwortlich da sie Yoko hierher gelockt hat, und solange sie nicht wieder zurückkommen würde, würde er weiter töten. Okay. Sei nicht immer so ängstlich Mel. Ich muss sie retten solange ihr Herz noch schlägt. Hoffentlich dankt sie mir, oder verprügelt mich, dass ich sie in so etwas verwandelt habe. Ich tu es...Sie raste auf das Mädchen zu und schrie „ Sie braucht Blut, ruft einen Krankenwagen. Beiseite Damon.“ Sie zog das Mädchen hoch und trug sie fort, in einen leeren Raum, ohne Zuschauer und sperrte zu. Damon lief ihr nach und hämmerte an die Tür. Sie hörte Stimmen und Fäuste die auf die Tür klopften. Auf dem Rucksacks des Mädchens stand Rayne. Mel zog ihr Messer aus der Tasche, das sie zur Selbstverteidigung mitgenommen hatte, und ritzte sich den Arm auf. Blut strömte heraus. Sie hielt den Arm an Rayne`s Mund, und ließ sie trinken. Rayne hustete und kam endlich wieder zu sich. „Rayne, kannst du mich hören? Ich bin Melody. Du wirst bald sterben, aber mach dir keine Gedanken darüber, du wachst bald wieder auf und dann wird es dir besser gehen. Was ich damit sagen will ist, du bist in ein paar Tagen ein Vampir, ich werde dir helfen.“ Es kam ihr ein bisschen komisch vor. Rayne hatte die Augen ein bisschen geöffnet, und bekam ganz glasige Augen. Mel konnte ihr nicht mehr Blut geben, das sie selbst zu schwach wäre. Wenn sie ihr mehr hätte geben können, wäre sie nicht gestorben und auch kein Vampir. Und da merkte sie dass es völlig falsch war. Sie sollte das nicht tun. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Das war falsch. Wenn irgendwer verdacht schöpft. Was soll ich jetzt tun. Ich nehme sie einfach mit nach Hause. Das Herz beginnt wieder zu schlagen. Sie wird sich jetzt in nächster Zeit verwandeln.
Die Rettung ertönte. Sie sperrte die Tür auf und ging mit ihr auf dem Arm hinaus. Alle starrten sie an, wie wenn sie ein Monster wäre. „Ihr geht’s wieder besser, sie ist stabilisiert. Meine Mutter war Krankenschwester.“ Was Besseres fiel ihr nicht ein. Doch die fragenden Gesichter waren ihr jetzt auch egal. Sie musste einfach nach Hause. Und Yoko, dieser Trottel, unheimlich süßer Trottel, musste aufhören. Er konnte nicht jeden umbringen nur weil ihm gerade danach ist. Damon sagte: „ Gut wir bringen sie in den Wagen, gib sie mir Mel.“ Sie wollte sie nicht hergeben. Aber er nahm sie einfach weg. Er nahm ihr ihr geschaffenes Kind weg.Sie wurde in einen Krankenwagen geladen und Melody starrte ihr einfach nach. Die Wunde an ihrer Hand war endgültig weg.
Wenn sie untersucht wird, ist es blöd, denn sie könnten sich die genetischen Veränderungen nicht erklären. Sie würden dann die besten Ärzte der Welt eintreffen lassen, und sie wäre ein Versuchskaninchen. Das wäre schrecklich. Also musste sie Melody nach dem Koma (dauert übrigens drei Tage) herausholen. Keine leichte Angelegenheit. Denn sie wird rund um die Uhr bewacht und die Ärzte würden sie nicht gehen lassen. Da musste sie einfah ihre Kräfte spielen lassen. Mel verließ die Schule sofort wieder. Keine Fragen. Sie wollte keine Fragen beantworten.

Also ging Mel an ihren Lieblingsplatz im Wald (der ihr mittlerweile nicht mehr so gut gefiel, da sie gestern Yoko, gerochen hatte). Sie konnte sich aber eben nur dort entspannen. Es war ruhig dort, es roch nach Fichten und Tannen, nach Weihnachten, das sie nie richtig feiern konnte da ihre Eltern nie da waren und später auch nicht wirklich. Den Rest kannte sie zu gut. Als sie sich an den Baumstamm lehnte, spürte sie schon wieder einen Geruch. Aber dieses Mal war es nicht, dieser Nelkenduft, es war...fabelhaft. Flieder gemischt mit Orchideen und Blut. So gut konnte kein Baum riechen, außer.., sie musste kurz nachdenken, Damon.
Sie blickte sich um und hinter dem Baum blickte er hervor. Als wollte er Mel erschrecken. Das funktionierte leider nicht. Da sie einen sehr guten Geruchssinn hat, und Gehörsinn. Sie ging einen Schritt um den Stamm und dann sah sie in sein perfektes Gesicht. Das sich aber zu einem traurigen Seufzer entwickelte: „ Man, ich wollte dich erschrecken. Aber das hat wohl nicht geklappt.“ Sie antwortete: „Tja ich hab dich gerochen. Hoppla. Nicht das du stinken würdest, es ist dein Parfüm. Flieder und Orchideen.“ „Genau. Von wo weißt du das?“
„Ich kenn mich aus mit so was. Bist du mir gefolgt?“, fragte ich?
„Ja, ich wollt nur noch sagen dass du gute Arbeit geleistet hast. Und, na ja, ich beobachte dich gerne.“
„ Ach was. Bin ich den so schön? , fragte ich verlegen. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„ Ja sogar noch schöner, nein, einzigartig. Besonders deine Augen. Sie kommen mir manchmal grün vor, und manchmal sind sie richtig golden, wie jetzt. Wie geht denn so etwas?“ Er machte ihr Komplimente. Wie schön. Er war so gut und nett. Sie fühlte sich noch nie von einer Person so angezogen wie von ihm. „ Damon, so etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt.“ Ich schaute ihn an. Was sollte ich noch darauf sagen? Deinen Augen sind auch total schön? Oder küss mich endlich du Trottel, warte nicht so lange. Ich will es doch auch. Was kann schon sein? Da ergänzte er und hauchte Mel ins Ohr: „ Küss mich jetzt oder ich bin fort so eine Chance bekommst du nie wieder.“ Sie starrte ihn an. Genau diesen Satz wollte sie von ihm hören. Aber so einfach war sie nicht zu kriegen. Er kam näher zu ihren Lippen. Sie konnte sein Blut in den Adern spüren, hören fast schon schmecken. Als sich ihre Lippen schon fast berührten, drehte sich Mel weg und sagte: „So einfach bin ich nicht zu haben, Damon! Lass dir was Besseres einfallen um mich zu… beeindrucken.. Ich weiß noch wie es bei meinem Ex war, er hängt immer noch an mir.“ Sie ging zu ihm hin und gab ihm einen Kuss auf die Wange.Mel rannte davon, doch Damon folgte ihr. Sie hätte viel schneller rennen können, doch das wäre dumm von ihr gewesen. Schließlich holte Damon sie ein und schlang seine Arme um ihre Taille. Beide stürzten ins Gras das ihnen bis ans Knie reichte. Gelbe Blumen blühten auf der Wiese und der Geruch stieg ihr sofort in die Nase. Herrlich…dachte Mel Damon beugte sich zu ihr hinunter und berührte ihre Lippen. Mel war im siebten Himmel. Sie hatte nie gedacht dass es sich so gut anfühlen konnte einen Sterblichen zu küssen. Die Küsse wurden heftiger und Melody spürte wie ihre Zähne sich langsam herauszogen. Das war nicht gut. Sie musste aufhören, sonst biss sie ihn womöglich noch. Sie löste sich schnell von ihm und strahlte ihn an ohne ihre scharfen Zähne zu zeigen. „ Ich muss jetzt los. Bis später, Damon.
„ Okay, kann ich dich wenigstens nach Hause begleiten, Madam ich- riech- dich –überall.?“
Mel war schon am Gehen.
„ Ne ne, wir sehen uns morgen. Mister küss- mich- jetzt- sofort- sonst –sterbe- ich.“ Es war lustig gemeint. Und sie konnte in seinem Gesicht ein kleines Lächeln aufblitzen sehen. War ja nicht so schwer, einfach zu gehen. Aber noch eine Minute länger, hätte Mel ihn gebissen. Das hätte sie nicht verkraftet. Wenn sie eine Freundin hätte, würde sie es ihr erzählen, dass er sie geküsst hatte. Aber was wäre wenn sie sich einfach mit Rayne anfreunden würde. Sie ist jetzt auch ein Vampir. Noch nicht ganz, aber schon fast. Ich halte es nicht mehr aus. Ich brauche einen Snack. So ziemlich alles an diesem Tag war komisch. Als hätte ich nicht gewusst, dass das Leben nie einfacher werden würde.

Kapitel 3




Liebes Tagebuch,
Ich habe heute das getan was ich nie machen wollte, denn ich habe einen Menschen verwandelt. Ich kannte sie nicht einmal. Sie wurde angegriffen von einem Monster, dessen Namen ich nicht nennen will…Yoko.
Ich glaube dass es Yoko ist, der mir hierher nach ist. Und er braucht hin und wieder einen Snack. Ich meine nicht von Tieren sondern er beißt Menschen. Ich wollte Rayne nicht sterben lassen also hab ich ihr mein Blut gegeben. Sie wird nicht überleben. Denn ich konnte ihr nicht so viel Blut geben. Sie starb in meinen Armen und dann ist wieder aufgewacht. Was mich fasziniert ist das ich unglaublich starke Gefühle für Damon entwickle. Er ist süß, rücksichtsvoll und keine Ahnung. Heute hat er mich geküsst, zuerst hab ich abgelehnt aber dann konnte ich nicht anders.Ich muss auch herausfinden ob er der Richtige ist. Und mit Yoko muss ich unbedingt auch noch reden. Aber Telepathie hilft nicht viel. Denn wenn er mich nicht mehr hören will kann er einfach stoppen. Ich muss ihn so treffen, auch wenn die Gefahr besteht, das er mich auch wieder nach hause zwingen wird. Oder ich verliebe mich wieder in ihn. Dadurch dass er mich verwandelt hat, habe ich eine besondere Liebesbindung an ihn. Und das ist..........



Mel war schon seit einiger Zeit zu Hause und machte sich Gedanken. Warum muss das Leben immer so Scheiße sein? Es war jetzt etwa 12 Uhr Mitternacht. Hatte ich schon erwähnt, dass ich von acht Uhr Abends bis sechs Uhr Früh goldene Augen habe. Damit ich in der Dunkelheit besser sehen kann. Sie hatte sich entschlossen endlich mit Yoko über die Sache zu reden. Jetzt musste sie nur noch raus. Sie sprang aus dem Fenster und landete sanft auf dem Boden. Die Tür benutzte sie nur bei Tag, bei Nacht schaute sowieso keiner aus dem Fenster. Melody rannte im Wald umher und suchte nach Yoko´s Geruch. Sie rannte am See umher und setzte sich hie und da nieder. Neben ihrem Lieblingsbaum blieb sie stehen. Sie hörte nichts, sah nichts, und roch nichts. Dann schrie sie: „ Yoko, ich weiß das du da bist. Komm sofort her. Ich muss mit dir reden du......“, sie wollte gerade das letzte Wort sagen, als sie von hinten jemand umarmte. Sie erschrak und warf ihn nach vorne auf den Boden. In Selbstverteidigung war sie gut. Wer konnte das schon sein außer Yoko. Er war es auch. Schnell stand er auf und warf mich an den Baum der hinter mir stand. Ein Glück das ich ein Vampir war, einen normalen Menschen hätte das umgebracht. Er umklammerte mich wieder. „ Lass mich los.“ Aber er weigerte sich. Nach ein paar Minuten gab er sie frei. „ Ich hab dich so vermisst. Wie konntest du nur abhauen?“, fragte er. Ich wich vor ihm zurück. „Da fragst du noch? Ich wollte weg von zu Hause, weg von all dem.“
„ Ach komm schon. Du gehörst zu mir. Warum hast du mich nicht einfach mitgenommen? Wir hätten zusammen noch einmal neu anfangen können.“ Die alten Gefühle für ihn krochen langsam wieder an sie heran.
„Du weißt ganz genau warum. Du beißt Menschen, bringst sie sogar um. Ich will das nicht. Warum hast du gerade sie gebissen?“ Mel sprach verzweifelt. Sie meinte das Mädchen Rayne.
„Frisches Fleisch schmeckt besser. Werd erwachsen Mel. Du hast es doch gespürt, früher wie gut es ist Menschen zu beißen. Kommstmit mir zurück? Ich hab dir doch gefehlt, nicht? Spürst du nicht dieses Zucken das durch deinen Körper geht wenn du versuchst mir zu wiederstehen? Spürst du nicht das Band das uns zusammenhält?“
Yoko trat noch näher zu ihr und schaute ihr direkt in die Augen. Wie schön sie doch waren, ganz schwarz. Er nahm sie in die Arme so dass sie sich anschauen konnten. Mel konnte sich nicht wegbewegen. Sie waren wie magisch angezogen voneinander. Oh mein Blut. Bitte nicht. Ich hatte mich von ihm getrennt. Ich will ihn nicht küssen. Obwohl es so schön wäre. Nein. Ging es ihr durch den Kopf. Aber da sagte er: „ Das Band verbindet uns. Und wir gehören zusammen. Du bist etwas Einzigartiges.“ Die dunklen Mächte drängten sie näher aneinander. Mel hatte doch etwas vergessen. Sie hatte das schon mal gehört von...von...Sie wusste es nicht mehr. Yoko küsste sie, mit Leidenschaft. Und Mel gefiel es. Ihre Lippen berührten sich. Wie in alten zeiten fühlte sie sich schwerelos und musste an einfach gar nichts denken. Aber vielleicht wollte sie deswegen weg weil sie eben egal was er tat, ihn liebte. Sie spürte ein wort auf ihrer Zunge das nahe dabei war ihr zu entgleiten. Aber dann fiel es ihr ein. Damon. Sie stieß ihn weg. „Mach das nie wieder mit mir. Hau ab.“ Er hatte Hypnose angewandt und die Bindung genutzt. Was für ein Scheiß Typ. Mit aller Macht wehrte sie sich gegen ihn.
„ Ich komme wieder, aber erst mal muss ich mich um meine Angelegenheit kümmern. Kommt dir der Name D-A-M-O-N nicht bekannt vor?“ Er hatte das Wort buchstabiert. Mel erschrak. Was würde er mit ihm machen. „ Lass ihn in Ruhe. Bitte.“ Bettelte sie ihn an. „ Schade wer mit dir rummacht bekommt auch eine Strafe dafür. Du bist meine Prinzessin der Dunkelheit.“ Melody versuchte ihn anzugreifen und schleuderte ihn zu Boden. Er lachte sein allerbitterstes Lachen. Es war grauenvoll. Dann verschwand er im Gebüsch.
Mel kullerten die Tränen herunter. Sie mahlte sich die grausamsten Sachen aus. Das er ihn umbringen, oder beißen, oder foltern würde. Wäre Damon ihr nicht in den Wald gefolgt. Sie musste unbedingt zu Damon. Hoffentlich war er noch zu Hause. Schnell sprintete Melody los.

Als sie vor seiner Tür stand und klingelte meldete sich niemand, doch dann ging die Tür auf und eine Frau stand da. Sah aus wie seine Mutter. Dann redete die Frau: „Hallo, wer bist du und was willst du so spät noch hier.“ Sie wirkte nicht richtig ausgeschlafen. Mel schaute auf die Uhr. Es war 4 Uhr morgens. Schlechtes Timing. „Hallo, ich bin Melody. Ich muss unbedingt zu Damon. Bitte.“, sagte sie. „Okay, ich schau ob er schläft.“ Schlimmsten Falles schläft er nicht mehr und Yoko hat ihn umgebracht. Mel hörte einen aufgeregten Schrei. Da kam seine Mutter die Treppen hinunter und schrie: „Er ist nicht da. Aber er ist immer da. Das kann nicht sein ich hab ihn doch noch vor dem Schlafen gehen gesehen. Ich rufe die Polizei.“
Sie tippte aufgeregt eine Nummer in die Tasten.

Mel rannte davon. Einfach irgendwohin. Hauptsache davon. Es stürzten Gefühle in sie ein, Trauer, Wut und am allermeisten Hass. Ich hasse Yoko. Warum hat er das getan? Um mich zu ärgern? Oder war er schon…Nein, er lebt noch, er muss noch leben. Andernfalls würde ich ihm nie verzeihen. Er ist nicht so gemein. Ich kenne Yoko anders. Früher da war alles so einfach. Ich war mit ihm zusammen meine ganze Kindheit. Ich hab mich bei ihm ausgeheult, hab mich mit ihm zu Tode gelacht. Und mich in ihn verliebt. Aber die Umstände dass er ein Vampir war machte mir es schwer. Und jetzt kommt er nicht von mir los. Tja, ich muss zugeben ich bin noch immer in ihn verknallt. Aber Damon.. Irgendetwas verbindet mich mit ihm. Au, blöder Ast. Scheiße ich blute. Warum muss das immer mir passieren? Sie rannte, und rannte weiter bis Melody an etwas Hartes prallte. Besser gesagt, an jemand hartem. Sie blickte auf und sah in ein wunderschönes Gesicht. Yoko. „Wo ist Damon?“, schrie sie.“ Wo ist er? Komm schon sag es mir.“
Mel schubste ihn, durch ihre vampirischen Fähigkeiten flog er und prallte an einen Baum. Er stöhnte. Doch es konnte ihm nicht viel angetan haben, denn er war ja auch ein Vampir. Yoko richtete sich auf und schaute mit wuterfüllten Augen zu mir. Das bedeutet nichts Gutes, dachte Mel. „Ich warne dich, mach so etwas nicht nochmal. Hab ichs doch gewusst das du gleich zu ihm rennst und nachschaust. Du vergisst diesen Trottel jetzt.“, hauchte er ihr zu.
„ Nein“, sagte sie leise und wurde lauer „Nein, nein, nie wieder und sag mir endlich wo Damon ist!“ Er kam näher zu Mel, doch sie wich zurück. Ihre Augen verwandelten sich in die einer Kreatur der Nacht. Noch immer liefen ihr Tränen über die Wangen, doch sie scheute sich nicht es ihm zu zeigen.
Yoko starrte sie an, dann schritt er noch näher und griff nach ihrem Hals. Er drückte sie an einen Baum. Mel quiekte und bekam fast keine Luft mehr. Mein Gott was soll das? Will er mich umbringen? Nein, glaub ich nicht. Ich bekomm fast keine Luft mehr. Ich will doch nur Damon. Abgesehen davon das Yoko unheimlich sexy ist macht er mir Angst. Wenn das meine…ach ja ich hab ja niemanden mit dem ich reden kann. Der mit mir lacht, weint und meine Gefühle teilt. Tja Schicksal.
„Du liebst ihn, oder? Ist es nicht so…du hast dich in ihn verknallt?“, fragte er Mel mit einem verachtendem Unterton. Als sie nickte sprach er weiter
„Leider zu spät. Ich habe ihn nicht mehr. Ich habe ihn dort hingebracht wo er hingehört. Und wenn ich dich nicht noch lieben würde, hätte ich ihn längst umgebracht.“
Er ließ Mel endlich los und sie sank zu Boden. Um ihren Hals waren Abdrücke von seiner Hand und etwas Blut tropfte von den Stellen an denen er mit den Nägeln zugedrückt hatte. Die Erde war ziemlich feucht.
Mel konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Sie fing an zu weinen. Ihre Tränen schmeckten nicht nach Salz sondern nach einfach gar nichts. Das war bei Vampiren so. Noch ein Zeichen dass Mel erinnerte was sie war. Ein Monster.
Dann wispelte sie: „Nein, nein, ich glaube dir nicht! Ich ..ich weiß du hast ihn.“ Jetzt sah er sie komisch an. Dann ging er einfach als wäre nichts gewesen. „ Meld dich falls du wieder etwas brauchst.“, sagte er im arroganten Tonfall. Sie strich sich ihre schwarzen Haare aus dem Gesicht.
Sie wisperte noch leise an ihn gewandt: „Arrogantes Arschloch….“ Und Melody war sich sicher das er diese Worte noch gehört hatte.

Lange saß sie noch dort im Laub. Normalerweise würde sie Herbst als eine wunderschöne Jahreszeit empfinden, doch sie bemerkte gar nichts. In diesem Moment war ihr alles egal. Mel war alleine. Man hatte ihren fast Freund entführt, sie hatte kein Zuhause, keine Familie und auch keine Freunde. Sie lebte jetzt schon 20 Jahre als 16 Jähriges Mädchen. Ihr reichte es jetzt mit dem Vampirdasein. Hätte ich gewusst das Vampir sein so kompliziert ist, hätte ich mich nicht verwandeln lassen.

Irgendwann stand sie auf und ging ins naheliegende Krankenhaus. Ihre Sinne trieben sie dorthin. Mittlerweile war es schon finster geworden. Die Tiere der Nacht sind aus ihren Verstecken gekrabbelt. Das konnte Mel hören. Sie überquerte eine stark befahrene Straße. Wenn man das so nennen konnte, denn in der Nacht war hier überhaupt nichts los. Wenn ich doch nur ein Auto hätte, dachte sie. Dann könnte sie mehr wie ein normaler Mensch wirken. Melody musste ihre Gedanken ordnen und das konnte sie am Besten im Krankenhaus. Immer wenn sie als kleines Mädchen traurig oder verwirrt war, ist sie ins Krankenhaus gegangen. Sie ging immer zu ihrem kleinen Bruder. Mel redete nie über ihren kranken Bruder, sie konnte das einfach nicht verkraften. ER war krank und das schon seit seiner Geburt. Wir hatten gewusst das es irgendwann an der Zeit war das er stirbt. Ich wollte es aber nie so richtig wahrhaben. Aber als er dann eines Morgens nicht mehr aufwachte… Es war schrecklich. Danach bin ich nie wieder ins Krankenhaus. Aber als dann sie schreckliche Sache passierte an der mich Yoko verwandelte. War ich wieder öfters dort. Es weckt alle alten Erinnerungen. Mann, ich möchte nach Hause. Da fällt mir ein…Rayne sie muss auch noch hier sein. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit für sie zu jagen. Damit sie endlich ein echter Vampir wird. Mmh, vielleicht kann sie mich ja verstehen.

Kapitel 4




Mel betrat das Spital. Es war ein sehr großes Gebäude, mit nur weißen Wänden. Es waren nicht mehr viele Schwestern da, nur noch die, für den Nachtdienst. Sie sahen nicht gerade munter aus, eher als würden sie einschlafen. Eine Dame am Empfang fielen sogar im Sekundenschritt die Augen zu. Augen zu…1-2-3-4 Sekunden und wieder Augen auf.
Es hingen merkwürdige Bilder an der Wand. Nichts für Melodys Geschmack. Sie steht eher auf Mystisches. Das was ihr gleich in die Nase stieg, war der vertraute Krankenhausduft. Es roch nach Desinfektionsmittel. Meine Sinne orteten Rayne. Sie war im zweiten Stock. Na dann nichts wie ab nach oben, dachte sie. Sie nahm die Treppe, und schlich sich an einer Krankenschwester vorbei die gerade nach den Patienten sah. Fast hätte sie sie gesehen, aber Mel ist einfach zu gut. Auf den Treppen waren Teppiche aufgeklebt damit die Patienten nicht ausrutschen und runterfallen würden. Wie dämlich. Jeder normale Mensch würde den Aufzug nehmen. Ich nicht. Ich bin ja auch kein Mensch. Ich kann sie schon riechen. Rayne muss ganz in der Nähe sein. Nur noch ein paar Stiegen. Hoffentlich hat sie noch keinen gebissen. Das kann in einer Tragödie enden. Noch ein Grund mich zu beeilen. Wie konnte sie sie nur vergessen. Ich hab ziemlich viel hinter den Ohren. Ah, endlich Zimmer 112. Sie war endlich an ihrer Tür angelangt. Mel hörte ein Rascheln hinter der Tür. Aber eine Präsenz verriet Mel das Rayne nicht in ihrem Zimmer war sondern direkt hinter ihr. Sie drehte sich langsam um und blickte in ein vor Hunger schneeweißes Gesicht. Als sie sie anstarrte schrak Rayne zurück. Sie erkannte Mel wieder und hatte anscheinend Angst von ihr Ein Zeichen das sie dringend Blut brauchte, und noch niemanden angegriffen hatte, war ihre weiße Haut und die leichte rote Umrandung der Iris. Melody atmete erleichtert auf und fiel ihr um den Hals. „ Wie geht’s dir? Hast du Hunger?“, fragte Mel. Als sie nicht antwortete nahm Mel sie an der Hand und deutete ihr mitzukommen. Rayne schaute sie nur die ganze Zeit an. Dann sagte sie. „Du hast mich umgebracht.“
„ Nein, ich hab dir nur geholfen nicht zu sterben.“ Sie machte das Fenster in dem Zimmer auf und sprang mit Rayne aus dem Fenster auf die Wiese. Sie landete sanft. Rayne hatte sich an sie geklammert. Klar, sie war ja auch noch nie aus dem zweiten Stock gesprungen. Mel machte das auch nur selten. Rayne löste ihre Arme und sagte: „ Wow, das war unglaublich.“ „ Tja, ist es. Aber du wirst dich noch daran gewöhnen.“
„ Okay. Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte sie. Mel antwortete gelassen: „ Das wirst du schon sehen.“ Sie gingen los. Überquerten Straßen und Rayne fragte ständig wo sie hingehen würden. Doch Melody verriet ihr nichts. Natürlich führte sie sie in den Wald. Ein schöner Ort zu jagen und zu reden.
An ihren Lieblingsplatz wollte sie nicht gehen, da Yoko ständig dort aufkreuzte. Sie kamen an eine Brücke, die über einen kleinen Bach gebaut worden ist. Eigentlich ein ganz netter Ort. Mel entschloss hier zu bleiben. Der Mond war mittlerweile nicht mehr von Wolken bedeckt und spendete Licht. Beide setzten sich hin, auf einen kleinen Hügel, der nach der Brücke herausragte. Mel nahm Rayne´s Hand und zog sie nach unten. Wie sollte sie jetzt anfangen? Es war schwierig jemandem zu erklären dass er ein Vampir war. Sie versuchte es ganz einfach.
„ Du bist jetzt ein Vampir. Und hast du schon großen Hunger? Oder willst du mich etwas fragen? Oder einfach abhauen und deinen eigenen Weg gehen?“, sprudelte es aus Mel heraus.
Rayne lächelte: „ Ich bin also echt ein Vampir. Wow. Eigentlich habe ich keine Fragen. Und Hunger habe ich ein bisschen. Warum hast du mich nicht einfach sterben lassen?“ Das kam überraschend. Mel musste kurz nachdenken dann sagte sie entschlossen: „ Tja das ist eine lange Geschichte. Es fängt eigentlich alles mit Yoko an. Er ist auch ein Vampir. Er hat mich verwandelt.“
Melody erzählte ihr die ganze Geschichte bis in alle Details. Manchmal musste sie sogar weinen. Rayne hörte ihr mit offenem Mund zu. „ Tja und jetzt ist Damon irgendwo. Sagt Yoko die Wahrheit? Kann ich ihm noch vertrauen? Naja. Und jetzt hab ich dich geholt weil ich dachte du hast Hunger, bevor du noch einen Arzt beißt.“ Es folgte langes Schweigen. Es schien so als musste Rayne erst alles verdauen. Dann nahm sie Mel in die Arme und wisperte ihr ins Ohr: „Das tut mir so Leid. Ich werde dir helfen Damon zu finden. Und das mit mir ist doch egal. Danke das du mich gerettet hast. Aber du hättest es echt nicht auf dich nehmen müssen.“
„Gern geschehen, aber ich musste doch nur wieder gutmachen was Yoko angerichtet hatte. Ich konnte doch nicht noch einen Menschen sterben lassen. Aber ich glaube mit dir werde ich noch jede Menge Spaß haben.“, antwortete sie. Wow das hatte echt gut getan. Jemandem alles anzuvertrauen. Ich glaube ich habe Rayne schon ins Herz geschlossen. Sie saßen noch eine Weile dort.

Sie ist nett. Und dass sie mir helfen möchte hätte ich nie gedacht. Irgendwo da draußen musste Damon sein. Warum kann ich kein normales Leben führen? Warum bin ich nicht irgendwo am Arsch der Welt aufgewachsen, wo kein unheimlich süßer Vampir mich verwandelt hätte. Warum hatte ich meine Eltern verloren? Warum , warum Warum. So viele Fragen und nur eine Antwort: Weil das Leben eben so ist…


Beide standen gleichzeitig auf. Dann sagte Mel: „ Gut ich bringe dir jetzt bei wie man Jagd. Du musst zuerst mal genau hinhören. Wir haben so gute Ohren das wir jedes noch so kleine Geräusch hören können. Du musst lauschen und wenn du einen Herzschlag von einem Tier wahrnimmst, dann verfolgst du es. Verstanden ?“
Rayne blickte für einen Moment verwirrt drein doch dann sagte sie mit fester Stimme: „Verstanden. Kann es los gehen? Ich höre etwas.“ Rayne konzentrierte sich genau und hörte ein kleines Herz schlagen.
„ Okay, ich auch. Das ist ein Reh du musst versuchen an Schnelligkeit zu denken und an den Herzschlag des Tieres horchen du darfst es nicht verlieren. Wenn es dich erstmal gehört hat versucht es zu fliehen, also musst du so schnell wie möglich hinterher. Streng dich an das ist das erste Mal.“ Rayne dachte nur an diese eine Geräusch und daran das sie es aussaugen würde. Dann dachte sie aber an die süßen Kulleraugen und an das feuchte Näschen. An die kleinen Füße. „ Oh, ich kann aber kein armes Tier töten.“
Mel seufzte und sagte: „ Willst du lieber Menschen essen? Du musst es machen, sonst kannst du nicht überleben.“
Rayne nickte kurz und danach versuchte sie loszurennen, doch es funktionierte nicht, sie war noch immer so langsam wie ein Mensch. „ Versuch´s nochmal. Du schaffst es konzentriere dich, ich werde dir nachlaufen.“, schrie Melody zu ihr. Erneut versuchte Rayne loszulaufen, endlich funktionierte es. Sie wurde immer schneller und schneller. Rayne nahm den Geruch des Tieres wahr und verfolgte es. Melody rannte hinter ihr her und schrie: „Gut und jetzt musst du es mit deinen Reißzähnen am Hals fangen.“
Das Reh begann bereits zu flüchten. Es hatte Angst und sein Herzschlag schlug schneller. Noch ein Grund warum jagen so schön war. Die Angst die das Tier antrieb, trieb auch die beiden Vamps an.
Immer näher kamen sie an das hilflose Tier heran. Immer lauter hörten sie den Herzschlag des Tieres. Rayne versuchte ihre Zähne in den Hals des Tieres zu schlagen, traf aber nur ein Bein. Sie rutschte aus weil der Boden feucht wurde doch kam schnell wieder auf die Beine. Melody verfolgte jedoch das Tier und schlug ihre Reißzähne in den Hals des Tieres und saugte ein bisschen. Dann machte sie das Tier lebensunfähig. Im Klartext sie schlug mit der Faust auf den Kopf des Rehs und zerrte es zu Rayne. Sie ließ es vor ihr fallen und sagte: „ Das wird schon noch was. Beim ersten Mal konnte ich es auch noch nicht. Hier trink. Damit du stärker wirst und schneller.“
„ Ich bin selbst zu blöd wenn es um jagen geht. In der Schule konnte ich doch auch nichts. Aber danke.“ Sie näherte sich dem Tier und schlug ihre Zähne in den Hals des Toten Tieres. Dann saugte sie genüsslich. Da es ihr erstes Essen war trank sie alles gierig aus bis nur noch ein kleines Tröpfchen Blut in dem Tier war. Mel musste während dieser Szene an früher denken als sie noch gelernt hatte zu jagen. Yoko hatte mir beigebracht wie es richtig geht. Natürlich musste ich es erst an den Tieren versuchen bevor ich an Menschen rangehen durfte. Wir hatten so viel Spaß gehabt. So viel miteinander gelacht. Als ich es nicht schaffte ein Tier umzulegen und danach weinte weil ich dachte ich sei ein Nichtsnutz hatte er darauf geantwortet>> Mach dir nichts draus. Du wirst es schon noch lernen. Und ich liebe dich so wie du bist. Es ist nicht immer leicht aber du kannst es schaffen.<< Danach hatte er mir eine Hand um die Schulter gelegt und wir sind im Wald umhergegangen haben Späße gemacht und uns geküsst. Es war so schön doch als er dann mit mir Menschen gehen jagen wollte, da hätte ich fast zugebissen doch dann gezögert. Ich konnte es einfach nicht. Yoko schon doch ich hatte einfach Mitleid mit ihnen. Yoko hatte sich zuerst aufgeregt doch nach einer Weile hatte er es akzeptiert und ich ging in den Wald jagen und er in die Großstadt. Aber manchmal da drängte er mich dazu. An solchen Tagen verstand er nicht das ich sozusagen ein Vegetarier war. Und einmal hatte ich wegen ihm auch einen Menschen umgebracht.
Die Stimme von Rayne riss Mel aus ihren Erinnerungen. Sie starrte in ihr Gesicht dann fing sie an zu kichern und lachte laut. „ Was ist los? Warum lachst du so? Mel? Hey, was ist?“, sagte Rayne verwirrt
Als sich Mel endlich einkriegte sagte sie: „ Wenn du dich im Spiegel sehen könntest du siehst total komisch aus. Auf deiner Nase ist Blut und dein Mund ist voller Blut .!“ Sie fing erneut zu lachen an. Rayne holte ihren Minispiegel aus der Tasche, den sie immer dabeihatte, und blickte hinein. Nach einer Weile fing auch sie zu lachen an. Rayne sah sich an, sie war total mit Blut verschmiert. Das Vampire sich nicht im Spiegel sehen können ist nur Mythos, natürlich können sie sich sehen. Sonst könnten sie doch nicht so perfekt aussehen.
Später gingen die Zwei noch zum Fluss der durch den Wald führte und zu der kleinen Brücke wo sie vorher gesessen hatten. Wunderbar klares Wasser. Rayne wusch sich das Gesicht und danach gingen beide naja wohin sollten sie gehen ? Sie beschlossen einfach nach Damon zu suchen, ohne Plan.
Mel fragte Rayne : „ Hab ich dir eigentlich schon erzählt das in der Nacht unsere Augen golden leuchten ?“ „ Ne aber ich hab es schon gesehen als ich im Krankenhaus war. Zuerst hatte ich voll Angst das irgendetwas mit mir nicht stimmt, aber dann hab ich mich erinnert das du mich verwandelt hast. Und mir das irgendwie zusammengereimt.“
„ Okay aber das sieht so wunderschön aus. Ich finde jeder Vampir hat einen eigenen Goldton in den Augen. Deines ist ganz hell.“ ,sagte Mel mit einem Strahlen im Gesicht. Die beiden brachen auf in die Stadt, da sie noch keinen Plan hatten, entschlossen sie sich in Clubs herumzutreiben und andere Vampire aufzuspüren. Vielleicht wissen die etwas über Damon. Oder wo Yoko´s Versteck war. Also gingen sie wieder über die Straße und in eine Gasse. Dahinter musste der Night-Club sein. Sie spähten um die Ecke und sahen eine Menschenmenge anstehen. Ob sie da wohl reinkommen würden? Das Leuchtschild vom Club war schon kaputt, denn das b war nicht mehr beleuchtet. Laute Musik dröhnte von drinnen an Mel´s Ohr. Sie hätte am liebsten gleich mitgetanzt, doch das wäre aufgefallen. Mel sagte: „ Ich glaube rein kommen wir hier nicht mehr, aber ich glaube der Junge dort hinten könnte uns weiterhelfen. Siehst du den da?“ Sie zeigte auf einen Jungen mit schwarzer Weste und auffälligen blauen Haaren. Außerdem hatte er schöne Gesichtszüge. Das konnte nur ein Vampir sein, wenn Mel ´s Gefühl sie nicht täuschte. „ Komm mit.“ Sie gingen an der langen Schlange vorbei. An betrunkenen Menschen die orientierungslos herum liefen. Als der Junge die Beiden direkt anschaute liefen sie schnell in einen Wahrsagerraum. Melody zerrte Rayne hinein. Sonst könnte er Verdacht schöpfen dass sie ihn angreifen wollen.
Sie befanden sich in einem kleinen Raum mit einer alten Frau. Sie sah etwas komisch aus mit der ganzen Schminke im Gesicht. Ihre langen weißen Haare hatte sie zusammengebunden. Vor sich hatte sie eine Glaskugel und Tarotkarten liegen. Plötzlich sagte sie: „ Es wird Zeit dass ihr endlich mal was tut. Ihr müsst sie aufhalten und die Kartenstücke finden und zusammenfügen. Sie zeigen euch den Weg zum Portal. Zu dem Portal das Gutes und Böses schon seit Jahrtausenden trennt. Seit Jahrtausenden, Portal ,den Weg zum Portal…mit den Kartenstücken…“ Die Frau bekam wieder etwas Farbe in ihr zierliches Gesicht, das mit Falten bedeckt war, und sah etwas normaler aus.

Kapitel 5




Beide sahen sich verwirrt an. Sie hatten keine Ahnung von was diese Frau sprach. Wahrscheinlich nur eine Verrückte…dachte Mel dann sagte sie: „Wie bitte? Sie müssen uns verwechseln. Ich habe keine Ahnung von irgendwelchen Landkarten. “ „ Aber wenn sie eine Wegbeschreibung brauchen, vielleicht zur Psychiatrie, den kenne ich, ich kann es ihnen zeigen“, sagte Rayne mit einer etwas kindlichen netten Stimme, als wäre die Frau wirklich verrückt. Melody versuchte Rayne unauffällig mit dem Fuß zu treten, worauf Rayne einen kleinen Laut von sich gab und sie böse anstarrte.
Die Frau erwiederte: „ Mädchen du bist etwas ganz Besonderes..in dir steckt so viel Magie.
Ich weiß wer ihr seid. Ihr solltet euch auf die Suche machen. Nach dem Portal zur anderen Dimension. Dort wo die kostbaren Blutrosen wachsen.“ Die Frau bekam ganz schwarze Augen, als sie redete.
Mel überlegte kurz, dann sah sie Rayne an die kurz davor war hinauszurennen. Sie schwitzte fürchterlich. Danach sagte Mel: „ Ehm..sie wissen das wir..“, sie brach ab.
So genau wollte sie es auch nicht sagen doch die Wahrsagerin, sie sollte man eher Hexe nennen, antwortete: „ Dass ihr Vampire seid. Ja ich habe es vom ersten Moment an gewusst als ihr hier rein gekommen seid. Ich habe sogar voraus gesehen. Habt ihr noch ein bisschen Zeit?“ Okay, unheimlich. Konnte sie wirklich wahrsehen? Oh mein Gott. Ich finde das hier unheimlich . Blutrose…Blutrose
Wo habe ich das schon einmal gehört? Es fällt mir nicht ein. Sollen wir noch warten und hören was sie uns zu sagen hat? Oder einfach abhauen. Vielleicht hilft sie uns ja Damon zu finden, da sie uns kommen gesehen hat. Sie könnte uns sagen wo er ist. Möglicherweise ist er jetzt schon tot. Grauenvolle Vorstellung, weg damit.


„Ja, eh nein….Melody ?“, antwortete Rayne da Melody nichts sagte. Sie nickte Rayne einfach zu und die nahm sie an der Hand und nagm auf dem Sofa neben dem Eingang platz.
„ Gut, vor vielen Jahren lebten die Vampire in einer anderen Dimension, das schwarze Portal schließt diese Welt von unserer ab. In dieser Welt gibt es die sogenannten Blutrosen, davon ernähren sich die Vampire. Sie sollen köstlicher als jedes Blut im ganzen Universum sein. Sie wurden auch extra für Vampire erschaffen. Doch eines Tages brach Krieg aus in dieser Welt und die Vampire konnten irgendwie das schwarze Portal öffnen. Es heißt, es wurde noch nie versucht es aufzubrechen, deshalb wusste auch keiner, ob es möglich war. So, und jetzt haben wir sie an der Backe. Die Vampire hatten so viel Neugier, was sie darauf brachte diese Welt zu erkunden. Aber ein paar blieben zurück. Das Portal schloss sich. Aber man kann es nur von innen öffnen, heißt es. Ein Problem denn die Vampire können nicht mehr zurück. Aber es gibt etwas mit dem man es aufmachen kann. Ich weiß nicht was es ist aber die Karte zusammengesetzt zeigt den Weg zum Portal.“ Die alte Frau begann zu lächeln und zeigte ihre schwarzen Zähne. Rayne fand es ekelhaft.
„ Wow, moment mal und wir sollen sie suchen. Wieso wir. Und von wo sollen wir überhaupt wissen, dass das alles stimmt?“ „Ja, ihr Lieben, es steht so in der Prophezeiung.“
Das war zu viel für die Beiden. Sie hatten eine neue Aufgabe obwohl Melody noch ihre alten Probleme nicht bewerkstelligt hatte. Sie fanden es total unheimlich und absurd, dass Vampire früher in einer anderen Welt gewohnt hatten.

Als Melody ihre Gedanken geordnet hatte, erzählte sie der Hexe noch das mit Damon. Die Hexe machte ein großes Damdam um ihre Glaskugel herum und schließlich sah sie auch etwas. Jetzt wussten sie wo er war. Sie hatte etwas von großer Gefahr gesprochen. Melody machte sich Sorgen um ihn. Denn es war nun mal schon wieder ihre Schuld, das einem unschuldigen Menschen etwas derart schreckliches passierte.
Sie gab ihnen noch eine blaue Flüssigkeit mit zur Verätzung von Vampiren. „ Mhh, also wenn ich mal Selbstmord begehen will, ist das alles eine gute Lösung.“, scherzte Rayne zwischendurch, als die alte Frau die Waffen austeilte. Und Silberdolche. Was gefährlich für sie war denn die Beiden waren auch Vampire. Und diverses zum Kämpfen gab sie ihnen auch noch mit.
Doch Melody fragte sich ständig warum gerade sie das tun musste.
Warum gerade sie ausgewählt wurde.
Warum gerade sie?
Aber sie konnten endlich Damon retten.
Gefühle in ihr regten sich als sie an ihn dachte. Es war so blöd. Am liebsten würde sie einfach irgendwo hinrennen und dort schreien bis sie nicht mehr konnte und dann zusammenbrechen. Sie bedankte sich noch bei ihr. Und um den Vampir den sie Fangen wollte um ihn auszuquetschen wo Damon sei brauchten sie jetzt auch nicht mehr. Er würde wahrscheinlich schon längst weg sein. Aber das sie hier rein gerannt sind hat ihnen einiges erspart. Das Kämpfen und Befragen. Aber jetzt stand ihnen noch etwas viel Schlimmeres bevor. Sie mussten in das Geheimversteck von dem König der Vampire eindringen. Er ist der mächtigste unter ihnen. Der Anführer. Es hat ihn noch nie jemand besiegt. Deshalb ist er ja auch der König unter ihnen. Aber Mel hatte zuvor nie von ihm gehört. Sie konzentrierten sich diese blöde Stelle zu finden die irgendwo tief im Wald sein musste. Hinter Zweigen und Büschen, wo kein einziger Sonnenstrahl hindurchblitzte.
Also nahmen sie einen Umweg durch Gassen, die ekelig nach Fisch und Müll rochen. Sie mussten sich die Nase zuhalten , den ihr Riechsinn war viel ausgeprägter als der der Menschen. Sie kamen an kleinen Fenstern vorbei und nach einer Weile fragte Rayne: „ Meinst du wir werden ihn finden?“ Melody wusste genau was sie meinte. Rayne meinte damit ob sie ihn lebendig finden würden. Natürlich, natürlich natürlich, redete sich Mel ein.
„ Ich hoffe wir werden ihn lebendig finden. Sonst würde ich das nicht aushalten. Weißt du ich glaube ich liebe ihn. Das wird mir immer klarer, je länger er von mir getrennt ist.“
Rayne antwortete: „ Du hast das Glück dich zu verlieben und Pech ihn wahrscheinlich wieder zu verlieren, und ich verliebe mich nie.“ Als sie den Wald endlich erreichten, holten sie tief Luft und rannten bis sie endlich eine Vampirfährte aufnahmen. Sie kamen also schon näher. Mel hatte ein flaues Gefühl im Magen, und ihr wurde übel. Was sie tun würde wenn sie ihn fanden wusste sie noch nicht. Erst mussten sie ihn finden. Mel sagte nach einer Weile: Ich glaube wir müssen hier entlang.“
„ Glaubst du—oder weißt du?, fragte Rayne.
Mel dachte kurz nach und antwortete: „ Ich weiß es sicher. Komm wir sind bald da. Riechst du das auch? Blut…“.
„ Ja“, fügte Rayn hinzu.
Melody zeigte in Richtung Dickicht von vielen, um nicht zu sagen tausenden, Bäumen umringt. Sie setzten sich in Bewegung und kamen immer näher. Ein Ast zerbrach unter ihren Füßen und Rayne erschrak. „SSSSh“, flüsterte Mel. Sie hatte so ein komisches Gefühl verfolgt zu werden. Ja, Rayne verfolgte sie schon lange. Aber da war eine Präsenz. Sie war nur hauchdünn und doch fühlte Mel sich beobachtet. Rayne musste es auch bemerkt haben, denn sie sah sich um. Ich schaute mich auch um. Hinter den Bäumen und Büschen war nichts zu sehen. Ihre Vis Vamp gab ihr zusätlliche Kraft. Und alles in ihr schlug Alarm.
Ich glaube hier sind irgendwo Wachen. Aber warum zeigen sie sich nicht? Ein König muss doch beschützt werden. Wenn wir versuchen in den Tunnel hineinzukommen werden sie uns doch sicher aufhalten. Oder ? Ich versteh das alles nicht. Mir ist so komisch. Uuuuh. Was riecht denn hier so komisch? Mir steigt das Adrenalin bis zum Kopf. Okay Melody, beruhige dich. Alles wird gut. Damon ich lass dich nicht im Stich.

Mel ging einige Schritte weiter, als sie keine Schritte mehr hinter sich hörte. Völlig verblüfft fragte sie: „ Ray, ist alles in Ordnung? Ray?“ Sie drehte sich um und sah…..sie sah nichts. Rayne war spurlos verschwunden. Wo konnte sie hin sein. Mel hatte einen Moment nicht aufgepasst und BANG! Weg war sie. Sie bekam höllisch Angst und drehte sich ein paar male, doch sie konnte Rayne nirgends finden. Was ist nur geschehen? Mel ging zum Eingang der Höhle mit einem Gefühl noch immer beobachtet zu werden. Sie packte einen silberdolch aus ihrere Hosentasche und hilt ihn fest in der Hand, bereit zum angreifen.
Die Wachen waren sehr gut. Doch Melody musste besser sein. Auf einmal packte sie etwas von hinten und hielt ihr ein furchtbar stinkendes Tuch vor den Mund. Das stinkende Zeug war übrigens Betäubungsflüssigkeit. Sie versuchte nicht einzuatmen und währte sich gegen den Angreifer, aber spürte dass sie immer schwächer wurde. Sie täuschte die Betäubung vor, und tat so als wäre sie bewegungsunfähig. Doch das war sie nicht. Mel bereitete sich auf den Kampf vor. Der Wache schmiss das Tuch in ein Gebüsch und sprach etwas in einen kleinen Knopf hinein.
Er stellte sich mit dem Rücken zu ihr und Melody studierte ihn durch. Er war supermuskulös und beherrschte sicherlich einige Kampftechniken. Was sie aber trotzdem nicht davon abhielt, den Deckel von der ätzenden Flüssigkeit, aufzumachen. Mit einem Ruck stand sie auf und schüttete etwas von dem Gesöff auf den Wachen. Doch der wich aus und versuchte mich zu packen. Melody wehrte sich und stach ihm mit einem Dolch ins Knie sodass er losschrie. Spätestens jetzt hatten alle bemerkt das der Wache ein Problem hatte. Bald würden hier nicht nur einer stehen sondern ein Dutzend.
Ich versuchte wegzulaufen, aber der Mann packte mich schon wieder. Dieses Mal von hinten. Als er sie hochhob trat Mel ihm in die Weichteile und stieß ihren Ellbogen in sein Gesicht. Er blutete Stark. Melody konnte sich von ihm losreißen und fiel zu Boden.

„ Du kleine Rotzgöre“, schrie der Muskelmann. Auf keinen Fall nennst du mich Rotzgöre, dachte Melody. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und packte ihn am Hosenbein. Melody riss daran und brachte ihn zu Fall. Beim Sturz trat er mit den Füßen um sich und traf mich im Gesicht. Ihre Lippen platzten auf und sie schrie…
Melody zerrte sich an ihm hoch und stach mit aller Kraft in seine Brust ein. Sein Schreien ging in einem Gurgeln unter. Blut rann ihm aus dem Mund und der Nase, aus den Ohren und aus seinem Herz. Sie hatte es geschafft.
Doch als sie einen Augenblick unaufmerksam war, traf sie ein Fausthieb von hinten und ihre Welt begann sich zu drehen. Es wurde schon schwarz vor ihren Augen und ihre Atmung ging immer langsamer.
Mel sah wie ein bewaffneter Wächter vor sie trat und irgendetwas deutete. Danach fiel sie eine unendliche Schwärze. Ihre Beine sackten zusammen und jemand trug sie fort.

Kapitel 6




Melody öffnete langsam ihre Augen. Sie war sehr schwach und ziemlich müde. Als erstes bemerkte sie, dass sie auf sehr hartem kaltem Boden saß und ihre Hände und Füße gefesselt waren. Dort wo die Seile an der Haut rieben waren rote Stellen und es schmerzte. Ihre Waffen konnte sie nicht mehr spüren, wahrscheinlich hatten sie ihr die Wachen abgenommen. Da ihre Augen leicht verschwommen sahen konnte sie nicht feststellen wo sie war. Sie konnte ein leichtes Leuchten von der rechten Seite sehen.
Oh mein Gott, wo bin ich. Wieso muss ich mich immer in solche Schwierigkeiten bringen? Toll, jetzt weiß ich nicht wo ich bin. Wer war das der mich festgenommen hat? Mein Kopf tut weh und meine Gelenke schmerzen und hey….. was ist das klebrige Zeug auf meinem Kleid? Oh nein, das ist total versaut. Es riecht nach ….nach BLUT. Scheiße. Ist das von mir? Ahh, der Kampf. Wie lange war das her? Ich hab total das Zitgefühl vergessen.
Mel versuchte die Fesseln irgendwie aufzubekommen, doch es gelang ihr nicht.
Mein Hals schmerzt und ich habe total Hunger. Auf lecker Blut. Das wäre jetzt eine Delikatesse. Wie soll ich um Shena´s willen Damon befreien? Er braucht mich doch. Und ich brauch auch Hilfe. Ich bin so wütend…
Sie hörte ein Rascheln von der anderen Seite der Wand kommen.
Es ist also noch jemand hier…Hoffentlich Rayne. Aber warum sollten sie uns zusammenstecken? Wir würden doch sicher einen Fluchtplan ausmachen.
Sie zerrte so heftig an ihren Fesseln, doch sie wollten sich nicht von ihr trennen. Immer wieder schnitt sie sich in die Arme, doch die Wunde heilte wieder. Melody war ganz verschwitzt und voller Dreck. Die Männer hatten sie den ganzen Weg hier hin geschleift.
Also kroch sie langsam zu der Person hin. Besser sehen konnte sie jetzt. Da entdeckte sie auf der Wand einen hervorstehenden Haken. Er könnte scharf genug sein. Da fiel ihr ein dass sie doch ein Taschenmesser um ihren Hals hatte. Offenbar hatte sie es oben, denn jetzt war es nicht mehr da. „ Fuck, FUCk, F U C K. Scheiße!!!“, brüllte sie durch den Raum. Er war klein ,ein Hocker stand neben einem kleinen Tisch und Gitterstäbe vor einem Fenster. Es war ein Gefängnis. Und es war feucht und stank fürchterlich nach Schweiß, Blut und Angst. Sie schob sich weiter an den Haken heran.
„ Hey, mein kleines Teufelchen! Ich habe doch gewusst du wirst zu mir zurückkehren.- Obwohl ich mir das ein bisschen anders vorgestellt habe.“, sagte eine Stimme die ihr nur allzu bekannt vorkam. Dieser sexy raue Unterton in der Stimme würde sie überall erkennen.

„ Yoko, was – wie… und ich bin nicht dein Teufelchen!“, schrie Mel. Sie war völlig aus der Fassung gebracht. Wie kam er denn hier hin. Sie hatte sich wirklich jeden vorgestellt aber nicht ihn.
„ Kein Grund dich so aufzuregen. Ich sitz hier genau so fest wie du.“
Melody rollte die Augen. Einen Moment hätte sie gedacht er hätte sie entführen lassen. Doch er hatte auch Fesseln an den Armen und Füßen. Yoko gings auch nicht besser als Mel. Eine Frage blieb aber noch offen: „ Warum bist du hier gefangen?“, fragte Mel? Sie bewegte sich immer weiter zu dem scharfen Ding in der Wand und als sie endlich da war begann sie zu reiben. „ Ja es funkt.“, freute sich Mel. Sie rieb solange biss die Fesseln nur noch so dünn waren dass man sie von alleine abreißen konnte. Endlich geschafft.
Yoko begann zu sprechen: „ Willst du mir nicht lieber verraten warum du hier sitzt?“ Mel verdrehte abermals die Augen und stand auf und ging zu Yoko hinüber. „ Ich und Rayne wollten Damon befreien. Er muss hier unten sein. Aber vor dem Eingang der Höhle hat Rayne jemand gepackt, ich hab meinen ersten Vampir umgebracht und dann hat mich ein anderer Prötz überwältigt. Und jetzt bin ich hier, und das alles nur wegen dir…“
„ Aha, warum ich hier sitz ist eine lange Geschichte. Willst du mich nicht erstmal befreien?“, sagte er gutgelaunt.

„ Nee, so ist es mir viel lieber. Fang an deine Geschichte zu erzählen sonst lass ich dich nicht frei.“
„ Also“, begann er „ dir ist doch sicher aufgefallen das die Menschen immer mehr Verdacht schöpfen das es noch andere Kreaturen in dieser Welt gibt. Und ich hab von einer Pflanze gehört, die es nur an einem bestimmten Ort gibt, von dieser Pflanze kann man ewig Blut trinken--,“
Mel unterbrach ihn und setzte sich direkt gegenüber von ihm „ Warte du weißt auch von dieser Pflanze? Sie wächst in einer anderen Dimension, und es gibt nur ein Portal um dorthin zu kommen. Aber du willst nur diese Blume kosten, stimmts. Dir geht es gar nicht um die Menschen. Du hast dich noch nie darum gesorgt.“
Er starrte sie verblüfft an und sagte: „ Okay, weißt du noch etwas über dieses Ding. ?“
„ Ja, dort wohnten die Vampire. Aber sie sind ausgebrochen, weil sie wissen wollten was hinter dem Portal liegt. Und ich bin diejenige die das Portal finden muss und die Vampire wieder zurückbringen soll. Das sagt die Prophezeiung.“
Yoko sagte erstaunt: „ Okay und von wo weißt du das?“
„ Ich war bei einer Wahrsagerin. Sie hat uns auch den Weg hierher gezeigt. Ich kann es mir nicht vorstellen. Diese Blutrose zu finden.“
„ Okay, ich bin hier weil ich die Blutrosen finden wollte. Ich habe nur gewusst das der König der Vampire einen Teil der Karte hat die zum Portal führt. Er hat mir einen Tausch vorgeschlagen und ich hab es angenommen.“, erzählte er.
Ich sagte leise: „ Und was für ein Tausch war das?“
Er starrte Mel an und antwortete: „ Karte gegen einen Menschen.“
Melody hielt die Luft an. Sie konnte es nicht fassen. Nur wegen dieser Karte hatte er ihr Damon weggenommen? Sie stand auf und schrie: „ Was? Wieso hast du das getan? Wieso gerade ihn? Du hast ihn mir weggenommen und jetzt liegt er wahrscheinlich im Sterben. Wie konntest du nur?“
Mel weinte. Die Tränen bestanden aus Blut. Yoko schien es keines wegs leid zu tun. „ ich war so sauer auf ihn. Er hat mir dich weggenommen. Was sollte ich tun. Es war perfekt. Ich hätte die Karte bekommen und dein Damon wäre endlich aus der Bahn gewesen.“
„ Du Mistkerl, warum rede ich überhaupt noch mit dir?“,schrie sie ihn an. Sie ging zu ihm und schlug ihm ins Gesicht.
„ Mach doch was du willst. Auf jeden Fall hat der König mir die halbe Karte gegeben und ich bin gegangen.Ein paar Stunden spätervtauchten zwei Wachen hinter mir auf und nahmen mich gefangen. Die Karte hat er behalten und mich hier rein gesteckt.“
Mel antwortete: „ Du hättest doch wissen sollen das er dich linkt. Ich bin so sauer. Du bist so arrogant, denkst immer nur an dich. Hast du einmal an mich und Damon gedacht?“ „ Ich hab es doch für dich getan. Ich liebe dich. Damon passt einfach nicht zu dir nur ich…“

Mel ging näher zu ihm und schaute ihm geradewegs in die schwarzen Augen. Sie sagte: „ Es tut mir soooo leid“. Melody küsste ihn und kam immer weiter zum Hals. Sie ließ ihre Eckzäne aufblitzen und biss zu. Sie hatte vor ihn auszusaugen. Yoko währte sich nicht. Er schaute nur geradeaus. Während Mel im Blut versank .Kaum fassbar. Du blöder Vixer. Ich kann es nicht glauben das du mir so etwas antust. Wir waren immer zusammen, doch einmal lebt man sich auseinander. Liebe verblasst.
Die schönen Zeiten. Ach, da war alles noch so einfach.
Ich kann es nicht tun ich bin nicht grausam. Warum soll ich ihn umbringen? Lass los Mel . Lass bitte los..

Sie ließ von ihm ab. Yoko war in Ohnmacht gefallen. Sie hatte es schon wieder getan. Verdammt. Ihre Erinnerungen kamen wieder hoch. Das wollte sie nicht. Der Kampf, der Angriff, das Blut. Ihre Eltern. Nein, nein, nein, sei jetzt stark. So ein Gefühl vergisst man nie auch wenn man ewig lebt. Aber was sollte sie jetzt machen? Wie kleine Blitze schlugen die Bilder in ihr ein. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren und genau durchdenken.
Egal was jetzt geschehen ist sie musste sich einen Fluchtplan ausdenken. Irgendwie musste sie doch hier herauskommen. Früher hatte Melody immer stundenlang in Bibliotheken verbracht. Sie hatte sehr viel gelesen und Bücher innerhalb kürzester Zeit verschlungen.. In vielen Romanen kam es vor das jemand entführt oder gefangen genommen worden war. In den meisten Fällen kamen alle wieder zurück. Es wurde so leicht beschrieben, den Wachen zu entkommen und alle Bösen umzubringen. Melody schnaufte.Doch im echten Leben war es nicht so einfach. Das war es nie.
Doch die Hoffnung starb zuletzt und Mel prügelte an die Tür so fest sie konnte. Als sie genauer hinsah, bemerkte sie das es zwar morsches Holz war aber nicht durchzudringen schien. Sie boxte mit ihrer ganzen Kraft und holte sich tiefe Schrammen an den Armen und Beinen aber das würde in ein paar Stunden wieder heilen. Viel schneller als bei einem Sterblichen, das war ein sehr großes Vorteil. Als sie das morsche Holz weggerissen hatte bemerkte sie das die Tür doppelt war. Von vorne und hinten aus Holz aber innen aus Eisen. Und das Eisen konnte nicht einmal der stärkste Vampir durchbrechen, besonders deswegen weil Eisen eine erlärgische Reaktion auslöst. Melody wich zurück, denn sie wollte auf keinen Fall mit dem Eisen in berührung kommen. Als sie es zum ersten Mal getan hatte, hatte sie eine Woche keine Kraft mehr gehabt.
Ich kann es nicht glauben. Was soll ich denn jetzt machen? Ich glaube ich brauche Yokos Hilfe um hier wieder rauszukommen. Es klingt komisch aber, ja ich brauche ihn. Wenn er noch lebt.
Mel prüfte seinen Atem. Alles okay er atmet noch, also rüttelte sie an seinem Arm. Er war ganz klebrig. Blut haftete an ihm.Melody wischte sich das Blut in ihr Gewand. Er hatte sich anscheinend verteidigt als er gefangen genommen worden ist. Sie begutachtete die Wunde genauer und roch daran. Es war nicht nur Blut sondern auch Silber. Jemand hatte ihn angeschossen mit dem Feind aller Vampire, Silber getunkt in eine Chemikalie die keiner kannte. Außer der König der Vampire. Wenn er diese Kugel nicht herausbekommt würde er in Kürze sterben. Denn das Gift verbreitet sich langsam in seinem Körper und löst sozusagen Yoko von innen auf. Als ob er nie dagewesen wäre. Sie spielte mit dem Gedanken ihn einfach sterben zu lassen, doch das konnte sie auch nicht machen. Ich hatte ihn doch geliebt. Außerdem war sie nicht so grausam. Mel hatte ein flaues Gefühl im Magen. Nein das kann ich nicht ich kann ihn nicht sterben lassen.
Sie riss ein Stück von ihrem T-shirt ab und versuchte das Stück Silber herauszubekommen. Es war schwierig aber Mel schaffte es herauszuziehen, wobei Yoko stöhnte. Die Kugel landete in einer Ecke und sie begann die Zweite herauszuziehen. Sie war in seinem Rücken. Gott sei Dank hatte keine Kugel sein Herz getroffen, denn dann wäre er tot. Sie flüsterte: „ Yoko Yoko wach bitte auf. Er seufzte und einen Moment dachte Mel er würde seine Augen nicht mehr öffnen und unendlich lange schlafen. Aber dann regte sich etwas in seinem Gesicht. Ja seine Augen öffneten sich. Mel setzte sich neben sie und blickte ihr schnurstarcks in die Augen. Es war ein magischer Moment, so wie früher. Zack, Damons Bild fuhr in mich ein und der Moment war vorbei, mein Damon. Er begann zu lächeln und als er merkte dass sie ihn vorher gebissen hatte drehte er den Kopf weg. Er war sichtlich sauer denn er ignorierte Melody. Kaum zu glauben das er sich einmal wegdrehen würde, wenn er sonst so an ihr hing.
„ Yoko, es tut mir Leid. Ich hab falsch reagiert.!“ Stammelte sie. Es fühlte sich an als würde die Luft immer dicker zwischen ihnen werden. „ Du wolltest mich umbringen…mh.“, sagte er mühevoll. Er war schwach und hatte viel Blut verloren. „ Ich war so wütend …aber bitte verzeih mir.“
Sie wollte nicht mehr reden, sondern nur hier wegkommen. Melody biss sich in ihren Arm bis Blut herausströmte und drückte ihn Yoko an den Mund. Damit er stärker wurde. Er trank hastig, als ob es um sein Leben ginge. Aber zu viel durfte er auch nicht trinken, denn sonst wäre sie geschwächt gewesen. Sie riss ihren Arm weg und sah Yoko an. „ Geht’s dir wieder besser?“, fragte sie ihn. Er nickte nur kurz und versuchte aufzustehen. Melody bot ihm Hilfe an doch er wandte sich von ihr ab. Mel konnte es verstehen. Nach ein paar Minuten des Schweigens sagte er schließlich : „Ach ich kann dich nicht ignorieren. Dafür lieb ich dich zu sehr. Melody, bitte was findest du nur an diesem blöden Typen… Sieh mich an, seh ich nicht gut genug aus, oder stört dich was an mir?“ Was für eine Blöde Frage. „ natürlich stört mich etwas an dir. Alles. Deine Art, wie du mit Menschen umgehst als wären sie nur Spielzeug, deine Arroganz, du hältst dich für was besseres und für so mächtig. Aber sieh dich nun an. Du sitzt in einem Verließ und? Hat sich das ausgezahlt?“ Sie wandte mich von ihm ab. Um die Wut vor ihm zu verbergen kauerte Mel sich zusammen. „ Und mich hast du da mit reingezogen, und Rayne. Oh Gott rayne…du hast sie doch gebissen oder?“ fragte ich ihn verzweifelt. Sie konnte sich nicht vorstellen was mit ihr jetzt passierte. Warum hatten sie sie überhaupt nicht zu ihnen eingesperrt?
„Ja, hab ich. Aber nur um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Eine Warnung damit du dich nicht mehr mit diesem Typen triffst.“ Es tat weh, die Wahrheit aus seinem Mund zu hören. Melody drehte sich wieder um. „ Du Mistkerl, und genau wegen solchen Sachen hasse ich dich.“
„Ich spüre dass du mich hasst. Aber es gibt auch einen Teil in dir der mich immer noch begehrt. Gib es zu Melody Mariana Retroges.“ So ein Bastard. Er hatte mich bei meinem vollen Namen genannt. Er wusste genau dass ich das hasste und das es mich an meine Vergangenheit erinnerte. An meine Eltern. Ein paar Bilder der Party an denen ich sie das letzte Mal sah tauchten wieder auf. Nein, nein nicht darüber nachdenken.
„Lass das. Nenn mich gefälligst nicht so.“ Er grinste mich an und sagte : „ Entschuldige, komm her.“ Er zeigte neben sich und Mel kroch zu ihm hinüber. „Warum?“, fragte sie verwirrt. Yoko wischte ihr eine Träne mit dem Daumen aus dem Gesicht. „Du verwischt dein Make-up!“
Was? Er dachte an mein Make-up?
Sie bezweifelte dass es verwischen würde, da sie es mit ihren Kräften sozusagen raufgezaubert hatte. Es war eine billige Anmache um ihre Nähe zu gewinnen. „Es kann nicht verwischen!“, sagte ich und lehnte mich an ihn. „ Ich weiß.“ Sagte er darauf. Er gab es sogar zu. „Hilfst du mir hier raus?“, fragte sie. „Aber klar doch für dich mache ich doch alles…“. Das wusste ich. Aber ich wollte nicht genau darauf eingehen. Es war merkwürdig in seinen Armen einzuschlafen. Sich wieder wie ein normaler Mensch zu fühlen. Sie brauchte den Schlaf eigentlich nicht.

Kapitel 7




Rayne zitterte am ganzen Körper und hielt sich die Ohren zu um den grässlichen Lärm nicht zu hören. Jemand hatte laute Musik aufgedreht und sie in einen Käfig gesperrt. Aber das war noch nicht das schlimmste. Vor ein paar Minuten waren Männer zu ihr gekommen und hatten sie gequält mit Peitschen und Messern. Sie hatten sie sogar gebissen und das alles nur aus Spaß. Wimmernd hatte sie alles ertragen müssen und hatte keine Chance zu fliehen gehabt. Nun brannten die Wunden wie Hölle die si ihr zugefügt hatten. Blut floss an ihrem Körper hinab und trotzdem konnte sie nur an eines denken. Was war mit Melody passiert? Hatten sie sie auch festgenommen und eingesperrt? Oder hatte sie es geschafft zu fliehen? Sie hoffte das Melody nicht so dumm sein würde um nach ihr zu suchen und sie zu retten. Rayne fand sie war es nicht wert. Sie war doch nur eine Neugeborene. Tränen flossen ihre Wangen hinab und vermischten sich mit dem Blut dass ohnehin schon den Boden verunstaltet hatte. Sie wusste sie würde sterben. Es gab keinen Ausweg aus den Krallen des Todes.

Melody träumte: Ich fliege durch die Wolken. Der Himmel ist so schön blau und die Sonne erhellte diese wunderschöne Welt unter mir. Sie ist nicht sehr gepflegt, aber man bekommt doch den Eindruck dass sich jemand um sie kümmert. Häuser stehen aneinandergereiht auf einer Seite. Mit wunderhübschen Gärten. Und riesengroße Blumen. Ich musste zweimal hinsehen. Sie leuchten in dem schönsten Rot das ich je gesehen habe. Sie sehen aus wie Rosen nur haben sie Zacken an den Blättern. Manche sind aber schwarz. Ich lasse mich auf eine Pflanze nieder. Sie ist so weich und unwiderstehlich. Ich muss einfach reinbeißen und das tue ich dann auch. Durch meinen Körper fährt ein Kribbeln und das zeug das ich heraussaugte, ließ kleine Bomben auf meiner Zunge explodieren. Es war das köstlichste auf der ganzen Welt. Da sah ich auf einmal………


„Tragt sie raus, Leute, wenn sie nicht aufwacht.“, hörte Melody eine ziemliche tiefe Stimme sagen. Plötzlich hatte sie die Augen weit offen um das Geschehen zu beobachten. „Hey, fasst mich nicht an, ich kann alleine gehen.“, fauchte sie einen Wachen an der sie gerade hochheben wollte. Die beiden Wachen nahmen sie fest am Arm mit sich in einen riesengroßen Raum. Er war prachtvoll geschmückt mit goldenen Kronleuchtern, großen roten Teppichen, Verzierungen an den Wänden und einem Thron in der Mitte, genau richtig für einen König. Da musste Melody wieder an ihren Traum denken, er war so real. Bei einem war sie sich aber ganz sicher, die Rosen waren Blutrosen.
„Hallo, Leute. Du, ich nenn dich einfach mal Blacky. Warum wolltest du und deine kleine Freundin in meinen Palast einbrachen?“,hallte eine Männerstimme von der anderen Seite des Raumes, sodass Mel sich umdrehen musste. Es war der König der Vampire, sie wusste zwar nicht wie er genau aussah, aber so hätte sie ihn sich vorgestellt. Flavio, Lysander schaute Mel und Yoko mit ernster Miene an.
„Wir sind nicht eingebrochen, eure Männer haben uns gefangen genommen. Außerdem haben sie etwas das uns gehört.“, schrie Melody gerade so heraus. Wahrscheinlich hätte sie einen netteren Ton anschlagen sollen, denn der König schien nicht sehr geduldig. Er setzte sich auf seinen Thron und sagte: „Ach, so bescheiden. Alles was in meinen Höhlen ist, gehört auch mir. Außerdem war es ein Tausch, dein kleiner Freund gegen ein Stück der Karte der Blutrosen…hahaha.“ Sein herrisches Lachen gefiel Mel gar nicht, was sie auch noch wütender machte. Das war bestimmt kein fairer Tausch, denn Yoko saß ja auch im Kerker. „Das nennen sie Tausch. Ausgeburt der Hölle.“ Sie wollte am liebsten zu ihm rennen und ihm eine in die grinsende Fresse schlagen, sodass Blut spritzte, doch zwei Wachen hielten Mel fest. „Er ist ja auch hier gefangen… Und wo ist Rayne? Lasst mich los ihr Dreckskerle.“ Sie wärmte sich gerade erst auf in Sachen Schimpfwörter. Melody fauchte die Wachen an und wand sich hin und her, doch leider konnte sie dadurch nichts ausrichten. Es führte nur dazu das sie sie noch fester hielten. Melody schielte zu Yoko hinüber der noch kein einziges Wort gesagt hatte und nun verstand sie auch warum. Der König hatte ihn mit einem Bann belegt, sodass er sich nicht bewegen konnte. Nur seine Augen rollten immer wieder zwischen Melody und Flavio Lysander hin und her. Flavio lächelte und sagte: „Die kleine Rayne, genauso stur wie du……“. Sein selbstgefälliger Ton gefiel ihr gar nicht. Außerdem fragte sie sich warum sie ihn nicht auch duzte.
„Wo ist sie? Wo ist Rayne?“, schrie Melody noch einmal. „Was ist wenn ich dir sage, sie kann dich sehen?“, fragte er mit einem hinterlistigen Glitzern in den Augen. Mel wurde etwas ruhiger und blickte sich nach allen Seiten um, aber Rayne war nirgendwo zu sehen. Sie sagte mit einer vom Schreien rauen Stimme: „Lügner… Wo ist sie?“ Er drückte amüsiert auf einen dunkelroten Knopf und erhob sich von seinem diamantenüberzogenen Thron. Wen hatte er nur ausgeraubt um sich so etwas leisten zu können? Von der Decke kam ein kleiner Käfig heruntergefahren, der gerade genug Platz für einen Menschen hatte. Ich musste genauer hinsehen um das etwas dass sich am Boden wälzte zu erkennen. Rayne war darin gefangen und sah ziemlich schwach aus. Sie war am ganzen Körper mit Blut beschmiert und dem Geruch zufolge war es ihr eigenes. Ihre blasse Haut schimmerte in dem fahlen Licht geradezu und am Hals hatte sie sehr viele Bissspuren. Das allerschlimmste war das ihre Augen mich glasig ansahen und nach Hilfe baten. „Rayne…“, sagte ich. Aber mehr brachte ich nicht heraus. Ich wusste nicht, dass manche Vampire auch das Blut eines anderen tranken und mir tat Rayne einfach nur total Leid. Es kullerte Rayne sogar eine Träne ihre Wangen hinunter.
„Na ist sie nicht bezaubernd? Deine kleine Freundin schmeckt vorzüglich, noch so frisch. Aber sie ist so schwach und ängstlich, im Gegensatz zu dir…“, Flavio steuerte direkt zu Meloedy und schaute ihr tief in die Augen. Was sie normalerweise ziemlich erotisch gefunden hätte, aber er ekelte sie einfach nur an. Flavio Lysander bewegte seinen Finger um ihr Gesicht während er sprach:… du bist mutig, stark, eine Persönlichkeit. Deine Aura ist anders als die der anderen Vampire.“ Er ging einmal um sie herum und Melody betrachtete ihn zum ersten Mal genauer. Er sah eigentlich ganz gut aus. Müsste mit 20 verwandelt worden sein. Er hatte braune Dreadlocks und pechschwarze Augen. Außerdem hatte er eine schwarze Jeans an und ein dunkelgrünes T-Shirt mit einem langen Mantel. Als Schuhe trug er schwarze Lederstiefel. Flavio kam naher und fasste Mel unters Kinn sodass sie aufschauen musste.
„Lass sie gehen. Alle. Rayne, Yoko und Damon.“, sagte sie ihm mit fester Stimme.
„Nur wenn ich etwas dafür bekomme, Kleine.“ Das klang nicht gut. Was würde ein so reicher Typ wie er noch haben wollen was er nicht schon hatte?
Er ging wieder ein paar Schritte zurück und stand nun neben Raynes Käfig. Sie wimmerte kurz als er sie ansah.
„Was…was willst du?“, fragte ich.
„Sieh dir diese Anwesen hier an. Ich habe Geld, Macht, ich bin der König der Vampire. Doch ich bin einsam, ich brauche eine Königin, eine Gefährtin der Nacht. Ich brauche dich… Wenn du dich für deine Freunde opferst, dürfen sie gehen.“ Ein grausames Lachen kam aus seiner Kehle und er gab seinen Dienern ein Zeichen. Sie ließen mich los und gingen hinaus. Melody starrte ihnen sehnsüchtig nach. Doch sie wusste dass sie nicht fliehen konnte. Sie ließ sich sein Angebot durch den Kopf gehen. Wenn sie in diesem drecksloch bliebe, dann würden die anderen gehen können. Doch wenn nicht würde Flavio sie alle foltern und umbringen. Oder als Sklaven arbeiten lassen. Aber das war kein gutes Ende. Und wer würde dann das Portal öffnen?
Flavio Lysander griff abermals nach ihrem Kinn und drehte es in die Richtung an der Die Tür war. Langsam strich er Melody an den Adern ihres Halses entlang, und sie erschauerte. Sie würde sich von ihm nicht beißen lassen, das stand fest. Abermals erhob er seine Stimme und sagte: „Leben oder Sterben, du entscheidest!“ Nun hielt er sie an ihrem Handgelenk fest. Melody stand ziemlich unter Druck. Dann begann sie zu flüstern, wobei sie immer lauter wurde: „Ich werde niemals deine Gefährtin werden, das kannst du vergessen.“ Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt sie fest.
„Na dann, holt sie rein.“, sagte er laut, worauf zwei Wachen herein kamen mit jemanden im Schlepptau. Mein Atem hörte auf und sie erkannte ihn wieder. Und ihr tat es so leid ihn da mit reingezogen zu haben. „Damon!“, schrie sie und riss sich von dem König los. Sie war so froh dass er noch lebte auch wenn er sehr schwach aussah. Mel rannte zu ihm hin und umarmte ihn. „Es tut mir so Leid. So Leid.“, flüsterte sie ihm zu. Es war schön ihn in den Armen zu halten. Damon flüsterte ihren Namen ihr Ohr. Sie fühlte sich auf einen Schlag so schuldig dass sie ihn in den ganzen Vampirschlamassel hineingezogen hatte. Wäre sie doch nie weggezogen.
Mel vergoss eine Träne und bemerkte dass Damon kleine Wunden an seinem Hals hatte. Und das machte sie wütend. Nicht nur deswegen, weil Flavio ihm das angetan hatte, weil in ihrem tiefsten Inneren sie die erste und einzige sein wollte die sein Blut kostete. Wie konnte sie nur an so etwas denken?
Melody wollte ihn nicht mehr loslassen, doch der König rief nach einem Lorence Blake und ein junger Vampir zerrte sie von Damon weg. Sie fauchte nach ihm doch er hob sie auf und stellte sie auf ihre Füße. Der Vampir hatte blonde Haare und war ziemlich stark geschminkt um die Augen herum, was ihn angsteinflößender machte als er wahrscheinlich war. Er hatte einen guten Körperbau, eindeutig überlegener als Melody.
Seine melodische Stimme hallte im Raum wie die des Königs: „Wenn ich mich vorstellen darf… Lorence Blake, Prinz der Nacht.“ Von einem Prinzen der Nacht hatte sie noch nie etwas gehört. „Habe ich auch gerade mitbekommen.“, sagte Melody schnippisch. Als Mel nun wieder zu Damon hinüber schielte, war sie entsetzt. Auch er war nun mit diesem Bann belegt.
„Frech die Kleine.“, sagte er an seinem „Vater“ gewandt.
Flavio drehte eine Dreadlock um den Finger und sagte: „ Ja…das ist sie…“. Er ging auf Melody zu und Lorence Blake trat etwas zurück. Sie wollte wieder etwas sagen, doch er nahm ihr ihre Stimme sodass nur noch ein heiseres Geräusch aus ihrem Mund kam. Dann legte er abermals ihren kopf schräg und sie konnte mich nicht mehr bewegen. Dann sprangen seine Zähne hervor und er leckte sich mit der Zunge darüber. Schnell biss er zu und sie hätte geschrien wäre ihre Stimme nicht weg gewesen. Es brannte höllisch, da er sie ohne ihren freien Willen biss.
Auch der Prinz der Vampire hatte sich seine Mahlzeit ausgesucht und biss in Damons Hals. Mel musste die Augen schließen um es nicht mit anzusehen.
Endlich ließ Flavio von ihr ab und ließ sie zu Boden fallen. Auch Lorence hörte abrupt auf und lächelte mich zufrieden an, als ich sah dass Damon bewusstlos am Boden lag.
„Sie gehört dir…“, und mit diesen Worten verließ der König den Saal und Melody kroch zu Damon hinüber um seinen Puls zu prüfen.
„Keine Sorge er lebt.“, sagte Lorence. Langsam kam er näher und beugte sich über Melody. Er leckte an dem Blut das ihr über die Schulter rann und schien somit einen Verdacht zu betätigen. Er wusste das Melody etwas Besonderes war. Und so überlegte er sich einen Plan.
Melody half Damon aufzustehen, der inzwischen wieder munter war. Damon sah sie mit einem verträumten Blick an und nun lag alles an Lorence. „Wachen sperrt die drei wieder in eine Zelle.“, sagte er schließlich und Melodys Herz begann zu stocken.
Nein, Nein, Nein… Ich will nicht das ihnen etwas passiert… Warum habe ich das Angebot nicht einfach angenommen? Dann wären sie jetzt alle frei. Ich kann nicht mehr und mir ist schwindelig. Warum hat Lorence Blake so einen merkwürdigen Gesichtsausdruck aufgesetzt als er mein Blut testete? Bitte, bring uns doch gleich um, lass uns doch nicht noch länger im Kerker…
Was soll ich tun?
Wie als hätte der Prinz ihre Gedanken gelesen sandte er ihr etwas: „Niemand wird hier umgebracht… Spiel einfach mit.“ Melody verstand gar nichts mehr. Sie sollte wobei mitspielen? Lorence fasste ihre Hand und zog sie hinter sich her, als wäre sie eine Sklavin, während die Wachen die anderen abtransportierten. Mittlerweile war auch Yoko wieder aus seiner Starre erlöst und er wollte sich freikämpfen doch es nutzte nichts.
„Darling, ich mache dir nun dasselbe Angebot wie mein Schöpfer. Sie dürfen gehen, wenn du dich für sie opferst.“, sagte er und zog Mel zur Tür. Aber sie wollte nicht mit ihm mitgehen. Sie wollte zurück ihren Freunden helfen. Nimm es an. Schon wieder war er in ihrem Kopf. Was hatte er bloß vor? Als er mit seinen grünen Augen in die von Melody schaute machte sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens. Sie standen nun im Flur und Melody sagte: „Okay, ich nehme es an. Aber lass sie frei.“
Er lachte kurz. „Gut. Gehen wir auf mein Zimmer.“

Kapitel 8




Lorence hatte Melody in seinem riesigen Zimmer abgesetzt um mit seinem Schöpfer zu reden. Er wollte klarstellen, dass Yoko, Rayne und Damon wieder freigelassen werden. Und das natürlich für immer, während sie für immer in diesem Loch von Palast verbringen musste und nicht ihre Prophezeiung erfüllen konnte. Außerdem fragte sie sich was Lorence Blake im Schilde führte. Mel saß auf seinem Bett und betrachtete die Mischung aus alten und neuen Möbeln die völlig eigenartig aussahen. Es waren die meisten Stücke mit Gold verziert und sahen ziemlich protzig aus. Der völlige Gegensatz dazu war der riesige Flachbildschirm der an der Wand hing und der Laptop am Holztisch. Es stand sogar ein Massagestuhl mitten im Raum. So ein Teil wollte sie schon immer ausprobieren, also setzte sie sich einfach drauf und schaltete den Stuhl ein. Melody fragte sich in diesem Moment wie sie nur an Verwöhnung denken konnte. Sie war eingesperrt und hatte viel Blut verloren. Also stand sie auf und ging an den Kühlschrank der in einer Ecke des Raumes stand. Was würde ein Vampir wohl in einem Kühlschrank haben, als Blutkonserven?
Und tatsächlich befand sich darin wonach sie suchte. Mel nahm sich einfach etwas ohne zu fragen denn Lorence war doch sowieso nicht anwesend. Das hatte er sich selbst eingebrockt. Der erste Schluck tat ihr unheimlich gut. Sie hatte schon fast vergessen wie Menschenblut schmeckte, aber in diesem Augenblick fand sie es einfach köstlich. Sie trank alles in einem Zug ohne abzusetzen und nahm sich eine zweite Konserve.
Als Lorence Blake nach 10 Minuten immer noch nicht wieder zurück war entschied sie sich einfach in den anderen Zimmern nachzusehen. Die erste Tür führte in ein Bad. Es war sehr geräumig und als Melody in den Spiegel sah erkannte sie sich selbst nicht mehr. Ihre Haare waren verwuschelt und sie war ziemlich dreckig. Ihr klebten noch Blutreste am Hals und an ihrer Kleidung. Schnell wusch sie sich das Gesicht und kämmte sich das Haar mit dem Kamm den sie gefunden hatte. Lorence würde schon nichts dagegen haben. Schon etwas frischer spähte sie auch hinter die Zweite Tür und hätte fast vor Schreck geschrien. Es war ein weiteres Schlafzimmer mit zwei Betten, die an den Wänden standen. Ein riesieger Kronleuchter zierte die Decke und ein prachtvoller Teppich den Boden.
Und mittendrin saßen zwei Junge Menschen, die gerade Pizza aßen. Sie hatten nur Dessous an und Viele Bisswunden am Hals. Melody wusste genau was sie waren und entschuldigte sich für das Hereinplatzen. Sie beäugten sie mit gierigen Blicken. Sie wollten gebissen werden. Ihnen machte das sogar Spaß, sich von Vampiren das Blut aussaugen zu lassen, wegen den Pheromonen, die ein Vampir abgibt, beim zubeißen. Melody ekelte sich davor.
Die Brünette sagte mit einer zuckersüßen Stimme: „Hi“.
Und die Blonde stand auf und ging mit langen Schritten zu Melody hinüber. Doch sie wollte gerade ablehnen, als sie ihren Hals entblößte. Und wurde unsanft zurückgezogen und die Tür schlug vor ihrer Nase zu. Völlig erschrocken drehte sie sich um und schaute in das Gesicht von Lorence. „Was machst du da?“ fragte er wütend über meine Entdeckung. „Ich hab mich umgesehen. Keine Sorge ich trink nicht aus der Quelle.“, sagte ich schnell. Er hatte sie total überrascht und sie stolperte auf die andere Seite des Zimmers. „Sag nicht du trinkst nur aus Konserven?“, fragte er belustigt. Mel wusste gar nicht was daran so lustig war. Er kam wieder näher. „Eigentlich fast gar nicht. Ich bevorzuge Tierblut.“
Darüber lachte er herzhaft, dass er ihr eher verrückt erschien. Auf irgendeine Weise war er auch verrückt.
„Habt ihr sie freigelassen?“ fragte Melody. Und das war das einzige was sie wissen wollte. „Ja genau in diesem Moment müssten sie aus den Höhlen hinaus sein.“, antwortete er. Er ging zum Kühlschrank und nahm sich eine Blutkonserve wie es zuvor Mel getan hatte. Melody fiel ein riesengroßer Stein vom Herzen. Wenigstens ihre Freunde hatte sie gerettet. Und sie würde es irgendwann auch hier raus schaffen. Tot oder lebendig. Wahrscheinlich tot, aber sie wollte es wenigstens versuchen. Denn wurde sie nicht damit beauftragt das Portal in eine andere Dimension zu öffnen um den Vampiren ihre Heimat zurückzugeben? Ja und das war ihre Verpflichtung, außerdem hatte sie sowieso nichts Besseres zu tun als von Land zu Land zu reisen, sodass nicht auffiel, dass sie nicht älter wurde. Sie steckte sich einen Strohhalm in den Beutel den ihr Flavio zuschoss und zog kräftig daran.
Er stand lässig an ein Regal gelehnt und ich musste fast kotzen, als ich daran dachte seine Gefährtin zu sein. Nein, das würde nie im Leben passieren. Sie liebte nur einen Mann und das war Damon, der sich wohl gerade ziemlich komisch fühlen musste. Denn nun wusste er dass es Vampire gab. Ziemlich böse Vampire…
„Über was denkst du nach?“, fragte Lorence und beobachtete Melody ganz genau. „Nichts… Warum hast du mir vorhin gesagt, ich solle mitspielen? Was hast du denn mit mir vor?“, fragte Melody. Sie musste es jetzt wissen. Sie setzte sich auf den Massagestuhl und legte den Kopf nach hinten. „Du hast die Macht. Meinem Vater ist es nicht aufgefallen als er dein Blut kostete, aber mir.“ Er grinste Mel an wie ein Honigkuchenpferd. Was war so toll daran die Macht zu haben? „Was meinst du damit? Welche Macht hab ich denn?“, meine Stimme war ganz leise. „Oh, du weißt es nicht. Es heißt eben die Macht. Du hast die Macht das Portal zu öffnen, du weißt schon die Karten…Blutrosen…schwarze Dimension….“ Da ging mir ein Licht auf. Er also wollte sicher auch wieder zurück. Und er weiß viel mehr als die Wahrsagerin. Das war gut. Meine Miene hellte sich etwas auf. „Oh ja, davon hab ich gehört. Ich bin diejenige die alle Vampire wieder zurückschickt oder so. Aber ich habe die Kartenteile nicht.“ „Aber ich… der Teil den dein Freund eigentlich haben wollte. Wir sind schon seit Jahrtausenden im Besitz von dieses Teils, denn Vater will nicht das die Karte in falsche Hände gerät und das Portal wieder geöffnet wird. Die Stücke sind deshalb in vielen verschiedenen Ländern verteilt.“ Melody stand auf. „Das heißt dein Vater will nicht zurück? Seit ihr denn von dort geflohen?“
Lorence hatte einen etwas glasigen Gesichtsausdruck, als würde er die Vergangenheit noch einmal erleben.
Dann begann er zu erzählen: „Im anderen Reich, da gibt es immer jemanden der die Macht über alles hat, in unserem Fall damals war es Königin Merrylynn. Sie sorgte für Ordnung und Recht. Aber Vater war immer schon der Herrscher Typ, er wollte an die Macht, er wollte das Portal das Menschen und Vampire trennten öffnen.
Er versuchte wirklich alles, aber Merrylynn ließ sich von Flavio nicht verführen.“
Mel unterbrach ihn: „Aber warum wollte er denn unbedingt das Portal öffnen?“
„Es gingen Gerüchte um, das auf der anderen Seite die Menschen besseres Blut hatten als die Blumen. Dass es dort schöner wäre und das es dort noch keine Könige oder dergleichen gab. Wenn die Vampire in die andere Welt gehen würden bräuchten sie neue Herrscher. Und dann überzeugte er viele Vampire das Portal zu öffnen. Und eines Tages brachten sie die Wachen um und machten es auf, viele Vampire gingen hinüber, auch ich. Und hinter uns schloss die Königin das Portal wieder und dann war es weg. Einfach verschwunden. Wir wussten nicht dass es von der Menschenwelt aus kein sichtbares Portal gab. Das störte uns auch nicht wir leben einfach unter ihnen. Aber manche merken einfach das es nicht besser wurde, sondern schlechter. Du weißt ja gar nicht wie ich die andere Welt vermisse. Die Welt der Menschen wird durch uns zerstört. Es sollte nicht so sein. „
Melody musste mit ihm fühlen. Er wollte einfach wieder in sein Zuhause. „Ich kann dich verstehen. Aber ich werde es schaffen ich bringe euch alle wieder zurück. Nur musst du mich gehen lassen.“ Er sah mich an dann sagte er: „Ich weiß. Ich komme mit, ich werde dir helfen.“ Ich hätte mich schon fast verschluckt als er das sagte. Er wollte: „Was? Was ist mit deinem Vater?“ Ich hustete und sah ihn ungläubig an. Sein Vater würde ihn niemals gehen lassen. Ich hatte gesehen wie er drauf war, und er höchstpersönlich hatte die Vampire aus der anderen Welt in unsere Welt geführt. Flavio würde nie zulassen dass sein Sohn das alles wieder zunichtemachte. Wie wollte er das anstellen? „Was soll mit ihm sein? Ich habe keine Angst vor ihm und solange er nicht weiß was ich wirklich mache, kann er mir auch nichts anhaben.“, sagte er gelassen. Ich fragte mich warum er sich da so sicher war. „Und was wenn er es herausfindet?“, fragte ich.
„Keine Ahnung. Entweder er lässt mich umbringen, oder er holt mich wieder zurück. Bei ihm kann man nie wissen.“ Mir gefiel das Ganze nicht so gut, aber ich war froh dass er nicht so wie sein Vater war. Mit mir hätte sonst noch was passieren können, aber es war nichts geschehen. „Gut… dann gehen wir…“, drängte ich ihn und stand schnell auf. „Nicht so schnell. Ich hab meinen Vater erzählt ich mach mit dir ne kleine Reise, aber ich will den Ausgang nicht benutzen.“ Ich runzelte die Stirn. Was führte er denn jetzt schon wieder im Schilde?
„Was meinst du damit? Willst du uns hinausteleportieren?“, fragte ich etwas belustigt. Aber seine ernste Miene und sein Blick der mich auch etwas nachdenklich ansah, verriet mir schon die Antwort. Er meinte das wirklich ernst. Sein Blick änderte sich in ein boshaftes Lächeln, was ihn umso mehr seinem Vater ähnlich sah. Es machte mir ein wenig Angst, aber ich schätzte um aus diesem Loch wieder herauszukommen musste ich mich auf ihn verlassen.
„Was? Du willst uns hier raus teleportieren?“, hakte ich noch einmal nach. Und da lachte er herzhaft.
„Nein, du Dummerchen. Du machst das.“
Diese Unterhaltung fing langsam an dämlich zu werden und etwas beunruhigend. Er trat näher zu mir heran und sah mir in die Augen. Seine Augen sahen seltsamerweise ziemlich gruselig aus aber ich versuchte seinem eisernen Blick standzuhalten. „Melody… du siehst so blass aus. Bist du überhaupt noch anwesend? Oder in eine andere Welt abgedriftet?“
Ich hörte seine Stimme langsam zu mir durchdringen und versuchte von seinem Gesicht wegzusehen, das nun wieder amüsiert schmunzelte. Mir kam es schon fast so vor als ob er mich wie ein dämliches Kind behandeln würde, nicht als die zukünftige Weltretterin. Ich wusste noch nicht einmal ob ich es überhaupt schaffen würde diese Kartenteile zu finden. Oder wie ich es schaffen sollte Damon alles zu erklären.
Es wäre alles am einfachsten wenn ich seine Erinnerungen löschen würde. Der Arme kannte sich gar nicht aus und wurde in so einen Mist hineingezogen. Auch wenn es mir schwerfällt muss ich ihn zurücklassen. Er wird es nicht akzeptieren aber dann soll er mich wenigstens vergessen.
„Nein. Ich werde gar nichts machen wie ich so etwas nicht kann.“, sagte ich nach langem Nachdenken.
„Komm schon. Du kannst alles. Du hast Macht. Ich will diese Macht spüren. Außerdem wird es dir viel leichter fallen gegen das „Böse“ zu kämpfen wenn du deine Grenzen kennst.“ „Ich dachte ich hätte nur die Macht.“, und dabei sagte ich die Macht besonders betont und mit einem Grinsen im Gesicht. Er schüttelte leicht den Kopf.
„Bist du wirklich so schwer von Begriff, oder willst du mich nur ärgern.“ Fragte er mit einem langen Schnaufen. Als ob ich ihn ärgern wollen würde. Lorence zupfte an meinem Hemd, dort wo ein Faden abstand und riss ihn ab. Ich dachte mir nur: Okaay…
„Ich denke eher ersteres. Und ein bisschen zweiteres. Ich will jetzt hier raus, also was muss ich machen? Einen Zauberspruch aufsagen?“ Ich versuchte so ernst wie möglich zu klingen was mir nicht so gut gelang.
„Eigentlich nicht. Du musst dich auf einen Ort festlegen, an den du unbedingt hinwillst. Ganz fest daran denken und deine Macht in dir sammeln. Du wirst es wahrscheinlich als ein Kribbeln in deinem ganzen Körper spüren. Und dann musst du die Macht einfach loslassen. Aber du kannst dir natürlich auch mit den Worten: Scriptorium potestatem… indem du sie immer wieder aufsagst.“
„Woher weißt du soviel darüber?“, fragte Melody ihn. Lorence ging zu einer seiner Kommoden und öffnete die unterste Schublade. Er machte ein verstecktes Fach auf und holte ein altes kleines Buch heraus. Es sah modrig aus. „Da drin steht alles über Mächte und Zaubersprüche bis zu Beschwörungen und Tränken. Schon seit Jahrtausenden im Familienbesitz.“
Ich starrte das kleine Büchlein an und hielt den Atem an als es in meiner Hand zu kribbeln begann. Dann schlug ich es auf. Melody staunte über all die alten Aufzeichnungen und Sprüche.
Es schien förmlich vor Macht überzuquellen. Ich blätterte weiter bis ganz nach hinten wo ein Familienstammbaum aufgeführt war. All seine Vorfahren waren dort eingetragen.
Dann schlug sie das Buch wieder zu und sah in Lorence Richtung der sie musterte. Ihr wurde etwas unbehaglich aber sie sagte nichts.
„Spürst du etwas? Wenn du es berührst fühlst du dich dann anders, besser?“, fragte er nach einer Weile. Aber sie hatte tatsächlich etwas gespürt. Dieses Buch war voller Macht und reagierte irgendwie auf sie. Ein leichtes Kribbeln in den Fingern und ein Gefühl als würde sie Hitze und Kälte gleichzeitig spüren. „Ja, warum?“
„Ich spüre nichts. Ich versuche schon seit Jahren aus den Sprüchen schlau zu werden und sie zu praktizieren aber bisher gelang mir nur ein Anhalte Zauber. An den anderen bin ich momentan dran. Tränke sind relativ einfach. Man muss sich alle Zutaten zusammensuchen und sie mit dem eigenen Blut dem desjenigen für den er gelten soll aktivieren. Nach ein bisschen Übung wirst du alles beherrschen.“ Hörte sie da etwa ein bisschen Eifersucht aus seiner Stimme heraus? Naja, wer würde nicht Macht und Zauber begehren? Es war doch sicherlich nützlich.
„Okay. Too much information an einem Tag. Bis vor kurzem kam ich nicht mal mit meinem eigenen Leben klar. Geschweige denn mit meinem Exfreund.“ Mel schnaufte.
Lorence zog eine Augenbraue hoch und lächelte. „Du meinst doch diesen arroganten Typen mit den blonden Haaren, oder?“ Jetzt musste auch sie lächeln. Auch er fand ihn arrogant. Er hatte also gute Menschenkenntnisse oder hatte nur geraten. „Ja genau der. Er heißt Yoko. Er stalkt mich zurzeit.“ Ihr kam es ziemlich gelassen über die Lippen, was sie nicht gedacht hätte.
„Mhh, kann ich mir vorstellen. Er hat dich doch verwandelt, nicht wahr? Ihr habt eine Bindung zueinander und alle Gefühle für dich äußern sich bei ihm viel stärker und intensiver.“, erklärte er Melody und packte nun Kleidung und andere Sachen in eine Reisetasche. Also würden sie bald vom unterirdischen Palast fliehen. Durch Mel´s Macht. Sie musste den Kopf schütteln.
„Aber wie kommt es dazu dass meine Gefühle für ihn plötzlich weg waren?“
„Eine ganz einfache Erklärung. Hast du nach deiner Verwandlung überhaupt etwas gefühlt? Hast du zugelassen dass deine Gefühle dich einnehmen? Oder hast du sie ausgeschaltet? Ich kenne deine Geschichte ja nicht. Aber hast du?“
Aus seinem Mund ergab einfach alles Sinn. Er war ein so kluger Mann und so ehrlich. Mel dachte zurück. Dachte zurück an die Zeit in der sie aufwachte. Es war so viel geschehen und sie wollte es nicht eingestehen. Vampire hatten die Feier gestürmt, hatten alles verwüstet. Hatten Ihren Vater ins Koma befördert und ihre Mutter war weg. Vielleicht auch unter den Toten vielleicht hatten sie sie mitgenommen. Und ich, ich wurde von den Vampiren gebissen. An den Händen, an ihrem Hals an ihren Füßen, an ihren Bauch. Sie waren überall an ihr. Saugten, schmatzten und pumpten sie voll mit Pheromonen. Bis sie dem Tode nahe war und dann tauchte Yoko auf und sie waren alle weg. Und die Schwärze übemannte sie. Er hatte ihr sein Blut eingeflößt und danach umgebracht. Am nächsten Morgen wachte sie völlig benommen und mit einem eigenartigen Gefühl in sich auf. Er war da. Er sah an ihr herab. Es war zu viel passiert und es ging so einfach. Zack und weg war diese Leere die ihr Herz drohte zu zerbrechen. Und sie wusste es.
Langsam kam sie wieder in die Realität zurück. Lorence hatte bemerkt dass Melody für einen Moment weggewesen war und hatte gewartet.
„Ich schätze du hast Recht. Es ging so einfach den Schalter umzulegen und nichts zu fühlen.“
Er nickte bestätigend. „Ja das stimmt. Aber die Frage ist willst du ihn wieder umlegen?“ Wollte sie das?
Wollte sie Damon aufgeben und wieder mehr für Yoko empfinden als nur Hingezogenheit? Wäre es nicht einfacher Damon alles vergessen zu lassen und bei ihm den Schalter umzulegen damit er ein normales glückliches Leben führen konnte , ohne Vampire? Jetzt da er wusste dass es sie gab würde es alles noch schlimmer machen.
Melody wusste nicht mehr weiter. Das eizige was sie wusste war dass sie wieder zu Damon wollte und zu sehen wie es ihm nach diesem Schlamassel ging.
Ich schüttelte den Kopf: „Nein.“ Sagte sie als Bestätigung. „Wegen dem Menschen. Es ist schon etwas Besonderes an ihnen nicht wahr? „ Melody nickte und fragte sich was ihm wohl wiederfahren war, da er so nachdenklich und etwas traurig schien. Aber sie wagte es nicht zu fragen. Stattdessen stand sie auf und sagte: „Können wir jetzt los?“ Er hatte seine Tasche fertig gepackt und sah mit einem zufriedenen Lächeln an. „Ja“

Kapitel 9




Melody spürte die Macht in ihr. Sie breitete sich mit einer Hitzewelle in ihrem ganzen Körper aus. „Scriptorium potestatem…“, murmelte sie immer wieder.
Sie konzentrierte sich nur auf eine Sache. Hier heraus teleportiert zu werden. Während sie Lorence von der Seite musterte und sie mit einer Hand festhielt. Melody spürte eine leichte Brise um sie herum wehen als sie ihre ganze Kraft sammelte. Sie konzentrierte sich darauf diese Macht auf ihre Hände zu steuern und murmelte immer wieder diese Worte. „Gut…lass sie jetzt auf die Stelle los wo sich das Portal öffnen soll. Und denk immer nur an deine Freunde.“, wisperte Lorence ihr ins Ohr. Sie musste an ihre Freunde denken. Wo auch immer sie jetzt waren, genau dort wollte sie auch hin.
Mit einer einzigen flüssigen Handbewegung ließ sie ihre Macht auf die vor ihr liegende Wand. Es war als ob die Spannung, die Elektrizität nun weg waren. Melody fühlte sich etwas ausgelaugt aber als sich an der Wand ein blauer Schimmer ausbreitete blieb ihr der Mund offen stehen. „Das war… oberhammer…“, sagte Lorence erstaunt und versuchte die Oberfläche des schimmernden Kreises zu berühren. „War ich das gerade?“, fragte ihn Mel. Doch sie wusste es selbst. Was sie gerade getan hatte und gespürt hatte war echt. „Ja… wir müssen schnell hindurch bevor es sich wieder schließt.“ Er drehte sich lächeln zu ihr um und Melody schritt näher. Sie berührte es auch und es fühlte sich an wie Wasser. Aber es blieb nichts an ihr hängen. Lorence streckte ihr seine Hand entgegen und Melody nahm sie dankend an. Sie war zwar kein Angsthase aber hatte doch, wie soll man das beschreiben, Respekt vor diesem blauen Etwas. Doch ehe sie noch etwas sagen oder einen Rückzieher machen konnte zog er sie auch schon hinter sich hinein. Es herrschte kurz ein tosender Wind und dann flogen sie im weiten Bogen in weiches Gras. Melody landete vor blauen Turnschuhen und sah nach oben.
Ein freudiges Gefühl breitete sich in ihr aus. Ja, sie hatte es geschafft. Der Zauber war ihr perfekt gelungen, gleich beim ersten Versuch. Sanfte Himmelblaue Augen starrten auf sie herab. Die Kleidung blutüberströmt.
„Melody, oh Mel. Wie hast du es da raus geschafft? Wir dachten dass wir dich verloren hätten…“, erklang eine hysterische Stimme neben ihr. Dann wurde sie in die Arme gedrückt und atmete den Duft von Blut und Asche ein. Rayne ging es schon besser. Gott sei Dank. Obwohl sie ziemlich mitgenommen aussah. Ihr Haar war verfilzt und mit Blut verklebt, ihre Kleidung war ein einziger roter Fleck und ganz zerrissen. Die Bisse verheilten schon langsam, aber sie sah etwas blasser aus als normal.
„Oh ma cherie, ich wusste du würdest einen Plan aushecken wie du da lebend wieder rauskommst.“, sagte Yoko. Er stand noch immer vor ihr wo sie gelandet war und offensichtlich wollte er Melody in die Arme schließen, aber sie blockte ab. Auch er sah ganz zerzaust und dreckig aus. Sie wollte ihn nicht umarmen. Es wäre seltsam für sie gewesen. Für ihn nicht.
Aber für mich. Ich habe wirklich den Schalter umgelegt. Es ist so als ob unsere Verbundenheit unsere Verliebtheit nachgelassen und nur noch ein leichtes Kribbeln übrig geblieben worden war. Die Vergangenheit mit ihm soll für mich Vergangenheit bleiben. Auch wenn er nicht einsehen kann das es vorbei war. Irgendwann, und die Zeit wird kommen wird darüber hinweg sein und nicht mehr um mich kämpfen. Oh, mein Gott. Bitte nicht weinen.



Sie wollte nur eines und das war Damon sehen. „Wo ist er?“, fragte sie. In Yokos Augen blitzte kurze Enttäuschung auf die aber sogleich wieder verschwand und zu einer selbstgefälligen Mimik wurde. „Wir haben in den Schatten gelegt. Er sieht ziemlich schlimm aus.“, antwortete Rayne.
„Willst du mich nicht deinen hübschen Freunden vorstellen?“, fragte Lorence. Melody hatte ihn ganz vergessen und drehte sich um. Er saß gelassen auf einem Baumstamm und zog die Rinde vom Baum ab. Er war der einzige der nicht so zerfetzt wie alle anderen aussah. Owohl in der Kajal um die Augen etwas dreckig aussehen ließ. Seine blonden Haare waren perfekt und seine Kleidung sauber. Seine Augen glitzerten ein wenig und Melody sagte: „Ja ,also dass ist Lorence Blake der Prinz der Vampire. Und das ist Yoko und das Rayne.“ „Ah ja. Der arrogante Ex Freund der Frischling. Nett euch kennen zu lernen.“, sagte er mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen und gab Rayne einen Kuss auf ihre Hand als er sie entgegennahm. Was sie nicht wirklich störte. Sie errötete sogar.
„Ich mag ihn nicht. Ich hoffe doch du schickst dein Hündchen wieder zurück.“, bemerkte Yoko um ihm für seine Bemerkung eine rein zu wischen. Doch Lorence tat es nur mit einem Lächeln ab.
„Er bleibt und hilft uns mit den Blutrosen.“, stellte Melody klar und verließ sie ,um zur großen eiche zu rennen an der die zusammengesunkene Gestalt von Damon lag. Sie hoffte das Yoko und Lorence nicht aneinander geraten würden, denn sie schienen beide sehr viel Temperament zu haben. Außerdem konnte Yoko nichts besser als sich zu streiten und in schwierige Situationen zu bringen.
Schon von weitem konnte Melody das Blut riechen dass von seinem Hals geronnen war. Die Blutung musste bereits gestoppt haben. Ihr wurde ganz flau im Magen als sie sich zu Damon hinunter beugte und seinen Kopf in ihre Hände legte. Er lag so hilflos am Boden und hatte die Augen geschlossen. Sein Puls ging einigermaßen normal und Mel vergoss Tränen. Schon wieder, dabei hatte sie sich doch geschworen diese Schwäche nicht zu zeigen. Aber wie konnte man für so einen hübschen jungen Mann keine Träne vergießen? Melody tastete seinen Hals ab. Es würde wieder verheilen. Dann beugte sie sich zu ihm hinunter und gab ihm einen sachten Kuss auf die Lippen. Sie wusste nicht wie es weiter gehen konnte und saß nur da und sah in sein Gesicht.
Sah ihn so lange an biss sie sich ins Handgelenk biss und das Blut in seinen Mund fließen ließ. Sie konnte ihn nicht einfach den Schmerzen überlassen. Damon hatte zu viel Blut verloren und wenn es das einzige war dass sie für ihn tun konnte war ihr das auch Recht. Denn es war alles ihre Schuld. Ihre verdammte Schuld. Hätte sie Damon nicht verzaubert, nicht einmal zugelassen das er sich in sie verknallte hätte ihn Yoko nicht aus Rache an den König der Vampire ausgeliefert. Selbst als der da lag, noch blutverkrustet und schmutzig fand ihn Melody ganz niedlich. Sie strich ihm noch einmal über´s Gesicht und blickte dann kurz zu den anderen hinüber.
Yoko war nicht mehr bei ihnen und hatte sich warscheinlich verschanzt. Mit Sicherheit holte er sich die nächste Mahlzeit. Kein Wunder auch er hatte viel Blut verloren. Und es war einfach seine Art einfach so zu verschwinden und dann wieder überraschend aufzutauchen.
Rayne und Lorence unterhielten sich miteinander und warfen sich flirtende Blicke zu. Es schien definitiv zu knistern zwischen den beiden. Die Szene zauberte Mel ein Lächeln auf die Lippen. Plötzlich bewegte sich Damon neben ihr und hustete. Na, endlich er wachte auf.
Schnell schlug er seine Augen auf und holte tief Luft. Er griff als Erstes an seinen Hals doch die Male waren bereits verheilt. Ungläubig schaute er nun in ihr Gesicht, dass sich schon wieder ganz feucht anfühlte. Melody hatte Angst was er sagen würde. Sie hatte Angst dass er sie nicht mehr mögen würde. Was besser wäre.
„Melody?“, fragte er mit leiser Stimme. Es war schon fast ein Flüstern. „Ja…“, flüsterte ich und nickte. Melody streckte eine Hand nach ihm aus und er nahm sie und zog Mel in seine Arme. Erleichtert atmete sie aus. Ihr war gar nicht bewusst gewesen dass sie die Luft angehalten hatte.

Rayne schaute mit verträumten Blick den Beiden zu. Liebend gerne hätte sie auch so geliebt werden wollen. „Süß, nicht?“, ertönte eine samtige Stimme neben ihr. Noch immer verträumt sagte sie „Ja…“ Als sie merkte das der Typ, der übrigens ein Prinz war neben ihr stand wich sie ein wenig zurück. Auch Lorence schaute gebannt auf Melody und Damon. Er mochte es in Raynes Nähe zu sein, auch deshalb weil sie sich nicht gleich an seinen Hals warf wie all die anderen Mädchen zuvor. Sie hatte etwas eigenes fand er.
„Warum hast du uns geholfen?“, ergriff Rayne plötzlich das Wort. Sie wollte ihm auf keinen Fall zeigen dass sie ein wenig eingeschüchtert war wegen seines Status als Prinz.
„Melody ist die Auserwählte. Sie wird uns in die schwarze Dimension zurückführen…“, begann er und erzählte Rayne die Geschichte die er heute auch schon Melody erzählt hatte. Nachdem er fetig war hatte er einen traurigen Gesichtsausdruck und Rayne hätte fast seine Hand genommen zog sie jedoch schnell wieder zurück. Es wäre zu komisch gewesen.
„Und deswegen willst du mithelfen das Portal zu finden?“ fragte sie und schaute ihm in die Augen.
„Ja, wenn das für dich in Ordnung ist?“ Rayne wurde ohne ersichtlichen Grund rot im Gesicht und lächelte.
„Aber immer doch.“
„Und was ist mit mir?“, erklang eine Stimme und alle drehten sich zu Damon um der Hand in Hand mit Melody zu ihnen rüberschlenderte. Melody strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Was soll mit dir sein? Hast du was zu sagen?“, fragte ihn Melody.
Er lächelte sanft und sagte: „Ne, aber ich wollt nur klarstellen dass ich auch noch da bin.“
„Na klasse, ein Scherzbold unter uns.“, fügte Lorence noch hinzu und Mel kicherte schlug ihm aber dann auf die Schulter und sagte: „Hey lass ihn.“
Im Moment sah Damon sehr stabil aus und Melody bewunderte ihn dafür dass er nicht durchdrehte, weil er die ganze Vampirscheiße miterlebt hatte.
„Und wo sind wir jetzt?“, fragte Rayne aufgeregt. Sie setzte sich ins Gras und sah zu den Anderen hoch. Das war eine gute Frage. „Ich schätze mal das unsere kleine Heldin das auch nicht weiß.“, sagte Lorence fragend in die Runde. Da hatte er aber sowas von Recht. Mel hatte sich nur dorthin teleportiert wo ihre Freunde waren. Und die wussten ja auch nicht wo sie hingebracht wurden. Damon seufzte und Mel schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung. Schließlich bin ich ja keine Hellseherin, oder?“, fragte sie Lorence. Der grinste sie frech an. „Du würdest es mir doch sagen wenn ich eine Hellseherin auch noch wäre.“ Mel war langsam am verzweifeln und Lorence hatte nichts besseres zu tun als sie auf die Folter zu spannen. Er lachte nur. „Ich denke du bist keine Hellseherin.“, meldete sich Rayne. Aber das half Mel auch nicht viel weiter.
Damon ließ sich nun ins Gras nieder und beobachtete alle aufmerksam. Anscheinend schien ihn das sehr zu faszinieren.
„Danke.“
„Ich denke dass du so einige versteckte Talente hast.“, sagte nun Lorence endlich.
Oh Gott, ich und versteckte Talente? Der scherzt doch.
„Also soweit ich das mitbekommen hab, kannst du vermutlich alles wenn du es nur willst.“, pflichtete ihr nun Damon bei worauf sie ihm ein warmes Lächeln schenkte. Wie konnte man sich nicht in diesen Typen verlieben?
„Wie süß“, quietschte Rayne. „Also hier muss es doch irgendwo ne Straße geben, Mel benutze deine Fähigkeiten und sag uns wo eine ist, los“. Diesen herrischen Ton kannte Mel von ihr gar nicht und verdrehte die Augen.
„Hört mal ich kann das nicht. Lasst uns einfach nach ner Straße suchen. Die altmodische Art, bitte.“ Und somit war das Thema für Mel beendet. Damon erhob sich und nahm sofort wieder Mels Hand. Diese Geste war so wundervoll dass Mel fast schon wieder zittrige Knie bekam.
„Ok.“, gab auch Lorence klein bei und half Rayne auf.
„Irgendwann verrätst du mir aber all dieses Vampirzeugs, oder?“, flüsterte Damon in Mels Ohr. „Du willst wirklich etwas darüber wissen?“
„Ja, vor allem will ich alles über dich wissen.“ Mel lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er wollte wirklich nicht schreiend davon laufen. Er wollte bei ihr bleiben und mehr erfahren. Es war unglaublich.

Und in diesem Moment tauchte Yoko wieder auf und sagte: „Ihr noch hier?“ Er fuhr sich durch die Haare und blickte etwas feindselig Damon an. Der wiederum ihn feindselig ansah. Woho, da wollte Mel nicht dazwischen kommen.
„Wir wollten gerade los, ne Straße finden.“, erklärte ihm Rayne und dann gingen sie gemeinsam los. Sie gingen Richtung Wald am Rand entlang nach Süden. Manchmal lauschten sie den Vögeln. Mel entgingen Yokos Blicke nicht die auf ihr ruhten aber sie ließ sich von ihrem Ex nicht stören. Sie plauderte mit Damon lieber über ihre Kindheit. Und sie genoss es.

Als sie endlich rasteten holte Yoko eine Packung Kaugummi aus seiner Jackentasche. Eigentlich war die Rast nur für Damon da er der einzige Mensch war und auch Ruhe brauchte.
„Von wo hast du den Kaugummi?“, fragte Melody ihn und klang verdächtig. Alle sahen nun zu Yoko der das Päckchen in den Händen hielt und sich langsam einen Kaugummistreifen in den Mund schob.
„Von einer Tankstelle.“, antwortete er kühl.
„Was? Und wann hast du den gekauft.“, fragte sie misstrauisch weiter. Damon schnaubte neben ihr und anscheinend wussten alle was jetzt komen würde.
„Erinnert ihr euch wie ich vorhin kurz weg war? Hab mir an ner Tankstelle ungefähr 50m von hier nen Kaugummi gekauft.“ Er sagte das so gleichgültig und gelassen aber in Melody fing es langsam an zu brodeln. Wie konnte ein Mensch so eingebildet sein?
Irgendwie war Mel nicht die einzige die auf ihn sauer war.
Gemeinsam riefen wir: „Yoko!“
„Warum hast du uns nichts erzählt. Wir rennen doch schon fast ne Stunde wie wild umher.“
Jetzt lächelte er. „Ich weiß. Aber ihr habt mich ja nicht gefragt.“ Yoko zuckte die Schultern.
Lorence verlor kurz die Kontrolle und stieß Yoko zu Boden. Dann ging er wieder nach vorne. Yoko sah verdutzt drein und stand wieder auf. Geschieht ihm recht.
Also führte Yoko die Anderen zur Tankstelle. Der Weg war schneller geschafft, als gedacht.

„Da ist sie, na endlich…“ freute sich Rayne.
„Wir sind nicht allzu weit entfernt von einer Stadt namens Cranbird.“, erklärte Yoko alwissend.
„Ich erkläre dich hiermit zu unserem Navi.“, witzelte Damon wobei er sich fiese Blicke von Yoko einheimste. Irgendwie gefiel es Melody dass er keine Angst vor Yoko hatte. Aber dafür hatte sie nun Angst ihn alleine zu lassen. Denn ihr Magen schrie nach Blut, aber Damons nach richtigem Essen. Und sie wollte ihn nicht unbedingt zur Jagd mitnehmen. Vielleicht würde es ihn so sehr schockieren dass er mit ihr kein Wort mehr sprach.
„Ich schlage vor erstmal stärkt sich jeder.“, sagte Mel. Rayne nickte und Lorence ging sogleich in den Tankstellenshop. Natürlich er trank kein Tierblut. Er trank direkt aus der Quelle. Melody und Rayne besorgten Damon was zu Essen und dann musste sie ihn schweren Herzens in der Obhut ihres kaltblütigen Ex Freundes lassen.
„Yoko, ich lasse Damon bei dir. Wehe es passiert ihm was.“ Versuchte sie ihm zu sagen.
„Ich schaue das er nichts anstellt, Prinzessin.“, sagte er und grinste Mel an. Sie musste wohl damit vorlieb nehmen.
„Ich bin kein Hund. Ich wird schon aufpassen dass ER niemanden beißt. Sitz Yoko.“, sagte Damon selbstsicher und ab diesem Moment wollte Melody gar nicht mehr weg. Die Beiden würden sich bekriegen.
Aber vom Hunger getrieben packte ich mir das Erstbeste Tier und saugte es aus.

Kapitel 10


Damon

„Du siehst gut aus für einen Sterblichen.“, sagte Yoko zwischendurch um nicht immer nur finster dreinzustarren. Das war ihm leid.
„Hast du ein Problem damit?“, fragte Damon feindselig.
„Nein, aber ich hab ein Problem mit dir.“, fauchte Yoko Damon an. Aber er schrak nicht zurück. Er hatte keine Angst vor ihm. Wenn Yoko ihm was antun würde würde Mel ihn umbringen. Nun stand Yoko auf und ging näher zu Damon. Er war größer, vielleicht lag es aber auch nur an der Frisur.
„Hey Leute, hört auf euch zu bekriegen.“, sagte Lorence genervt. Langsam gingen ihm die Beiden tierisch auf die Nerven. Wegen eines Mädchens zu streiten hatte er nicht nötig. Er bekam alle Mädels.
Lorence stellte sich zwischen die Beiden. „Ohne ihn wären wir erst gar nicht in diese missliche Lage gekommen, er hat mich entführt.“ Sagte Damon sauer. „Und ohne dich wäre ich jetzt wieder mit meiner Prinzessin zusammen. Du wirst ihr bals langweilig werden und dann kommt sie zu mir zurück.“, schnauzte Yoko zurück. Damon war es egal was er sagte.
„Hey.“, schrie Lorence, :“ streiten bringt sich nichts. Melody hat sich entschieden und basta.“
„Wenn er nicht da wäre hätte ich dich schon längst umgebracht.“, sagte Yoko und war verschwunden. Lorence schüttelte nur den Kopf. Solche liebeskranken Idioten hatte er noch nie gesehen.

„Mach dir nichts draus. Wenn ihm wirklich etwas an Melody liegt, lässt er dich in Ruhe..!“, versuchte ihn Lorence zu beruhigen. Er klapste ihm auf die Schulter und setzte sich auf eines großen Fels in der Nähe von einem Ahornbaum. Damon schüttelte den Kopf. Niemand hatte ihm gesagt dass Liebe so schwierig sein konnte.
Er seufzte: „ja vielleicht. Aber er hat so viel Wut in sich, es würde mich nicht wundern wenn er mich „versehentlich“ umbringt.“ Damon zuckte mit den Schultern. Er gesellte sich neben Lorence der einen Fussel von seinem Hemd zupfte. Er ist wirkich ein pingeliger Typ.
„Sag mal, was ist eig so wichtig an diesen Blutrosen oder diesen Karten die dahin führen sollen?“, fragte Damon interessiert. Diese neue Welt faszinierte ihn. Lorence blickte in den Himmel und dann direkt in die Augen von Damon.
„Weißt du, früher hatten Vampire hier in der Menschenwelt gar nicht existiert. Ich und andere der ältesten lebten einst in der schwarzen Dimension. Das Blut bekamen wir durch die Blutrosen“, er machte eine kurze Pause und leckte sich die Lippen dann fuhr er fort „man konnte so viel trinken wie man wollte, ihnen ging nie das Blut aus. Es war köstlich. Mein Vater war König in diesem Land und wollte schon lange die Menschenwelt erobern. Einige andere wollten das auch. Einer alten Legende nach gab es dort das köstlichste Blut. Als wir es endlich schafften das Portal zu öffnen, gingen sehr viele Vampire fort, doch einige blieben zurück, auch meine Mutter.“
Er stand auf und lehnte sich an einen baum.
„Und weiter“, forderte ihn Damon auf.
„Es gefiel uns gut und das Portal fiel in Vergessenheit. Außerdem konnte man es nicht mehr öffnen. Man kann es nur von innen öffnen. Und es wandert, keiner weiß wo es sich gerade befindet.“
Lorence lächelte Damon an. Man konnte erkennen dass er traurig war. Es war sein Grund dieses Portal zu finden.
„Aber was ist mit der Karte.“, fragte Damon neugierig.
„Die Karte verändert sich auf magische Weise, sodass man wenn man sie zusammengesetzt hat sie den Weg zum Portal zeigt.“
Er hielt ihm ein Stück von der Karte hin. Die Karte war alt und zerrissen und ca. 2- 4 cm groß. Außerdem befanden sich Linien und seltsame Zeichen darauf.
„Warum sind so viele Teile der Karte vorhanden?“
Er verstand noch nicht ganz.
„Es war ein Vampir. Sein Name war Shekol. Er hat sie bei einem Kampf zerrissen sodass keiner mehr zurückkehren kann. Er hat natürlich verloren. Deshalb ist sie in 6 Teile in 6 Dimensionen verteilt.“
„Aha, ok verstehe. Du willst wieder zurück?“
„Ja, ich hasse es hier. Es ist alles nur ein Versteckspiel. Außerdem vermisse ich meine Mutter. Ich hab euch geholfen weil Melody die Auserwählte ist. Sie wird uns zurückbringen. Es ist ihre Aufgabe.“

Melody

Melody und Rayne kehrten mit vollem Magen wieder zurück. Rayne hatte an der Lippe noch ein klein wenig Blut und Melody etwas am Hals. Die Beiden gesellten sich zu Damon und Lorence. Die Stimmung war etwas bedrückt. Was hatten die beiden getrieben?
Und wo war Yoko?
„Na, habt ihr euch gut unterhalten?“, fragte Rayne die beiden und lächelte besonders Lorence an. Lorence trat an sie heran und antwortete:“ Ja aber mit dir kann man mehr Spaß haben. Ich hab schon viel von dir gehört.“ Mel gesellte sich mit einem Augenrollen zu Damon und umarmte ihn. Ihn zu halten war das schönste Geschenk auf Erden dachte sie. Dann küssten sie sich.
Lorence strich mit seinem Finger Rayne das Blut von der Lippe, was sie sofort erröten ließ. Lorence fand das ganz süß. Zwischen den beiden knisterte es und nach ein paar Sekunden war der magische Moment wieder vorbei.
Er drehte sich zu Mel und Damon um und sagte: „Los jetzt. Wir haben was zu tun.“
Mel kicherte. Sie wollte erst mal ausspannen und nicht gleich wieder anfangen irgendwelche Karten zu suchen. Aber naja, so spielte das Leben eben nicht.
„Wir haben keine Karte…“, sagte sie enttäuscht. Doch Lorence zog aus seiner Hosentasche vorsichtig ein altes Stück Papier heraus. Als Mel genauer hinsah wusste sie dass das ein Stück der Karte war.
„Doch.. Ich habe sie meinem Vater gestohlen.“ Einen Moment herrschte erstaunte Stille und dann freuten sie sich total. Rayne und Mel hüpften aufgeregt umher.
Wie konnte man nur an so etwas denken.
„Ich danke dir.“, sagte Melody lächelnd. Rayne umarmte ihn und trat schnell wieder beiseite. Schon wieder verfärbte sich ihr Gesicht rot. Es war zu niedlich.
Man merkte es ihr sofort an.
„Du weißt doch sicherlich wo das nächste Stück der Karte ist?“, fragte Mel ihn. Aber er schüttelte den Kopf. Hätte sie sich gleich denken können.
„Naja, ich glaube wir sollten uns erst mal waschen gehen und ausruhen bevor wir weiter machen.“ Schlug Rayne vor. Ich nickte.
„Ja, ich wird mit Damon zu mir gehen und du kannst ja schon mal mit Lorence mitgehen, wenn’s dir nichts ausmacht.“ Schlug ich vor.
„Ja, wenn’s dir auch nichts ausmacht.“
„Ne ne ich hab gern schöne Frauen um mich.“ Lächelte er.
„Na dann.“ Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Jeder normale Vampir sah dass es zwischen den Beiden knisterte. Mel freute sich für Rayne, so mal sie ihr doch erzählt hatte, dass sie nie den Richtigen fand und immer Pech hatte. Mel drehte sich um und von einem zum anderen Augenblick wurde ihr schwindelig. Ihre Augen verdunkelten sich und sie fiel auf die Knie. Ihr tat der Kopf so unheimlich weh, als würde ihr jemand einen Dolch durch den Kopf stoßen. Mel keuchte und dann hatte sie eine Vision. Sie war kurz und sie sah sich selbst im Wald. Das katenstück in der Hand. Sie konzentrierte sich auf die Karte auf den Weg. Setzte all ihre Macht ein und wie von unsichtbarer Hand zeichnete sich eine rote Linie durch die Karte. Ihr nächstes Ziel. Genauso musste Melody es machen.

Leise drangen Stimmen an ihr Ohr und sie sah sich verwirrt um. Es war alles wieder normal und die Vision war vorbei.
Melody fand sich in den Armen von Damon wieder.
„Ich weiß es..!“, schrie sie stürmisch und klatschte in die Hände. „Was weißt du?“, fragte Damon. Ich schüttelte den Kopf.
„Wie wir das zweite Stück Karte finden. Ich hatte eine Vision.“
„Super.“, schrie Rayne. „Und“?, fragte Lorence.
„Ich muss mit meiner Macht irgendwie die Karte dazu bringen dass sie eine rote Linie zeichnet und dem besagten Ort ist ein Portal zu einer anderen Dimension.“ Melody war sich ganz sicher.
„Und du glaubst das funktioniert nur weil du es gesehen hast?“, fragte Rayne. Alle sahen mich gespannt an.
„Ich bin mir ziemlich sicher dass es funktioniert. Du hast große Kräfte.“ Toll!
Also versuchte es Melody mit ihrer ganzen Kraft und bewegte ihre Hände auf der Karte. Sie war sich sicher dass sie es schaffen würde. Nach einer Zeit spürte sie es. Ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen. In ihrem Brustkorb breitete sich eine Macht aus und dann begann sich auf der Karte eine rote Linie zu zeichnen.
Ja, schrie Mel innerlich und atmete erleichtert auf.
Sie sah ihre Freunde an. Einen nach dem andern. Auch Yoko war wieder da und staunte.
Alle lächelten zu ihr zu ihr zurück und Mel hatte sich lange nicht so gut gefühlt, seit sie ein Vampir geworden war.
Nun hatte sie eine Aufgabe.
Eine Bestimmung.

Melody beschloss dass ihnen noch eine lange Reise bevorstehen würde, aber erst wollte sie einfach nur feiern.


ENDE

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Tag der Veröffentlichung: 08.08.2010

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