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Nr. 3

 

Ottokar steht jede Nacht am Fenster, im Bett schnarcht seine ständig verkaterte Frau. Er träumt von einem engelsgleichen, blondgelockten und zarten Geschöpf, welches ihn nach allen Regeln der Kunst verführt. Eines Nachts wird ihm sein Wunsch erfüllt, jedoch verläuft alles ganz anders ab als in seinen kühnsten Träumen...

 

Eine sternenklare Nacht. Überall funkeln Lichter auf mich herab. Der volle, gelb schimmernde Mond scheint mir ins Gesicht. Ich atme tief ein und wieder aus. Meine Frau schläft bereits seit zwei Stunden. Sie kommt, im Gegensatz zu mir, in letzter Zeit, dank Vino und Spirito, sehr früh zur Ruhe. Und lässt mich mit meinen Gelüsten, ich bin zwar keine 18 Jahre mehr, aber auch noch nicht tot, allein. Die Uhr schlägt Zwölf. Es ist Mitternacht und ich bin noch putzmunter. Ich werde mein Fernglas der Marke CARL ZEISS JENA holen und noch eine Weile diesen atemberaubenden Nachthimmel beobachten und mir dabei einen runterholen. Manche brauchen Pornos, ich habe meine Fantasie! Ich träume seit meiner Jugend davon, von einer wunderschönen, blonden Sternenfrau geküsst zu werden. Wahrscheinlich hatte meine Mutter – Gott hab sie selig – mir als Bube zu viele Feenmärchen vorgelesen. Statt einer süßen Zauberfee liegt in meinem Bett jedoch eine besoffene, fette Elfe. Eigentlich bin ich auch ganz froh, dass meine Alte jeden Abend – noch vor dem Sandmann – ins Schlafzimmer, ins Traumland torkelt. Wir haben, glaube ich, schon seit zwei Jahren keinerlei Intimitäten ausgetauscht. Ich würde auf ihr auch gar keinen mehr hochbekommen, allerdings meinen Schwanz blasen konnte sie immer ganz gut. Aber diese Zeiten sind wohl vorbei, statt an meinem Hannes zu lutschen, nuckelt sie lieber am Flaschenhals. Oh, wie schön, eine Sternschnuppe. Ich wünsche mir gleich mal was: Einen nackten Engel, der jetzt bitte vom Himmel hoch droben zu mir direkt – warte, ich verziehe mich ins Wohnzimmer, da habe ich meine Ruhe – herab geschwebt kommt. Blonde Locken bis zum straffen Ärschl, ein semitransparentes Glitzernachthemd, welches den Blick auf zarte, rosa Knospen, stramme Schenkel und einen goldenen Flaum (Engel dürfen Haare auch zwischen den Beinen tragen) freigibt. Während ich den Wunsch immer und immer wieder vor mir her bete, schreite ich nebenan ins Wohnzimmer und spüre deutlich einen Ständer emporwachsen. Huch! So eine gewaltige Anschwellung hatte ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr und das ganz ohne Titten-F***-Film. Wow. Der schwellt ja immer mehr an. Heiliges Blächlein, der wächst und wächst und wächst, um Himmelswillen, wo wächst der hin? Über den Hosenbund meiner gestreiften Schlafanzughose. Wupp! Wächst er weiter und weiter, wie Pinocchios Nase, dabei habe ich heute noch kein einziges Mal geschwindelt. An meinen Knien vorbei, an meinen Unterschenkeln entlang, schlängelt er sich wie eine Riesenwürgeschlange in Richtung Fußboden. Windet sich weiter vor mir auf den Boden und stößt jetzt am Relax-Sessel an. Ich traue meinen Augen nicht. Immer länger und dicker wird er. Ein ausgewachsener Elefantenbulle würde jetzt bereits vor Neid erblassen. Ausgewachsen scheint mein beseelter Fleischklopfer aber noch nicht zu sein. Da sollen Frauen noch einmal sagen, wir Männer hätten die Macht über unsere Schwänze! Ich bin das beste Beispiel, dass dem nicht so ist! Jetzt schiebt er mit all seiner Rüsselkraft das nicht gerade leichte Ledermöbel zur Seite und nimmt weiter Fahrt auf, geradewegs zum großen Panoramafenster. Doing! An der Fensterscheibe kommt er zum Stehen, mir fließen die Schweißtropfen. Ob ich Helga um Hilfe rufe? Hannes, mein Schwanz, macht sich weiter selbstständig, ich erkenne ihn nicht wieder. Er drückt den Hebel herunter und offen ist die Balkontür und weiter wächst er wie die Zauberbohne zum Himmel empor. Ich träume! Ich haue mir zwei, drei Backpfeifen in meine verdutzte Fresse, doch ich wache aus dem Alptraum einfach nicht auf. Natürlich habe ich mir schon immer einen riesigen Long-Ding-Dong gewünscht, aber doch nicht so einen, nicht so einen unbändig langen, fetten. Ich muss mich an Couch und Schrankwand festhalten, sonst zieht mich diese riesige Penisschlange noch hinaus auf den Balkon. Lieber Himmel, bitte lass jetzt alle Nachbarn schon schlafen. Mit einem Rutsch lande ich auf den Boden und klammere mich an der hellgrauen Auslegeware fest. Ich grabe meine Finger zwischen die Fasern und kralle mich daran fest und danke in diesem Moment meinem Eheweib, dass unbedingt dieses Langhaar-Flokati-Knüpfwerk haben wollte. Davon völlig unberührt wächst mein ungestümer Hannes steil weiter nach oben und räkelt und windet sich über die Baumkronen hinweg in die Höh‘. Immer höher und höher schraubt er sich empor, wie im Märchen „Jack und die Riesenbohne“. Nur, dass es sich bei mir um keine Bohne handelte, sondern um meinen wild gewordenen Schwanz Hans!

Plötzlich ertönt Harfenmusik. Liebliche Stimmen erklingen. Glitzernd schöne Engelsfrauen rutschen auf meiner Riesenpenispflanze hinab und während sie sich um meine rosafarbene Riesenranke (Gott sei es gedankt, verfärbt sie sich nicht auch noch grün) verteilen, zähle ich insgesamt siebenundsiebzig Engel, die meinen Riesenschwanz rundherum saugen, küssen, kneten und massieren. Ich bin im Himmel. Eindeutig. Ich spüre siebenundsiebzig warme, zarte Lippen, einhundert vierundvierzig flinke, reibende Hände, einhundert vierundvierzig pralle, junge Brüste und sehe einhundert vierundvierzig nackte Arschbäckchen. Mein gesamtes Blut fließt in meinen meterlangen Phallus, pulsierende Adern so dick wie Wasserrohre umgeben mein Riesengewächs.

Glocken läuten, und zwar die meinen! Ein golden scheinendes Engelwesen macht sich neben mir sitzend an diesen zu schaffen. Rabimmel, Rabammel, Rabums! Oh ja, bringe meine Glocken zum Klingen. Wie gerne würde ich sie jetzt alle – eine nach der anderen – durchrammeln bis zum Morgengrauen. Aber mein sagenhafter Schwanz ist so unglaublich dick und lang, dass selbst die allergrößte Riesin aus dem Märchenwald vor mir Reißaus nehmen würde. Unter dem engelsgleichen Stöhnen, den Küssen, Schmatzen, Zutschen und all den wunderbaren Liebkosungen fließt mir aber auch so schon genug Blut zwischen die Beine. In meinem Kopf herrscht gähnende Leere. Dafür vibrieren zwei Stockwerke tiefer all meine Nervenzellen, angefangen bei der Vorhaut bis zum Sack, auf Höchststufe. Ich vernehme Trommelwirbel und dann, dann rauscht mein ganzer angestauter Saft durch mein unendlich langes Rohr und spritzt nur so aus mir heraus. Die Engel klatschen jubelnd in die Hände und über sie ergießt sich ein riesengroßer Sperma-Regenbogen. So schön groß und bunt und während sie mit offenen Mündern hin und her flattern, fließt all mein Blut – wie bei den Niagarafällen – zurück in meinen Kopf und ich explodiere erneut. Erneuter Trommelwirbel. Mein Sack ist so hart, er scheint zu barsten. Das Engelchen, welches meine Glocken mit den Fingerchen zart weiter läutet, lächelt mich an und drückt mit ihrem linken Ringfinger auf einen ganz bestimmten Punkt zwischen meinen Pobacken und erneut sprudelt es aus mir heraus und ein weiterer Sperma-Regenbogen ergießt sich am Himmel. Triangel-, Violinen- und Flötenklänge ertönen in meinem Kopf. Und dann erklingt ein gewaltiges Schlagwerk. Alle Cherubinen (hey, ich bin belesen!) sind mit einem Mal verschwunden und wie bei einem Luftballon, den man am Zipfel zieht und die Luft unter einem quietschenden „Pfffffff!“ entweicht, schrumpft mein Pimmel wieder auf Normalgröße zurück. Puha! Ich bin fix und fertig und drehe mich wie ein alter, greiser Mann auf den Bauch, um mich so mit letzter Kraft, mit den Händen auf dem Boden abstützend, aufzurichten. Da vernehme ich plötzlich eine Männerstimme: „Halt!“

Augenblicklich durchfährt mich ein seltsames Gefühl. „Bleib so!“ Ruft der Mann hinter mir – die Balkontür steht noch offen – und ich drehe meinen Kopf seitwärts. Ich erkenne nur einen Umriss. Dann kommt der Schatten näher. „Lege Dich wieder auf Deinen Rücken, Mensch!“

Vollkommen starr vor Angst, mache ich das, was mir geheißen. Nun sehe ich ihn deutlich vor mir. Einen Engel, einen männlichen Engel mit goldenen, kurz gelockten Haaren, goldenen Flügeln, einem weißen Kleidchen, welches die Sicht auf seinen nicht gerade kleinen und ebenfalls goldschimmernden Schwanz preisgibt. Mir schwant nichts Gutes. „Ich bin nicht schwul und habe es auch nicht vor zu werden!“ Dabei versuche ich zu lächeln.

„Du hattest Deinen Spaß! Jetzt will ich meinen haben. Nichts auf der Erde ist umsonst.“ Dabei lacht er mich vielsagend an. Mir wird angst und bange und in meiner Not versuche ich nach meiner Frau zu rufen, aber kein einziger Ton kommt über meine Lippen. Der Engelsmann berührt mit seinem linken Zeh meinen schläfrigen Freund und mit einem Mal und wie von Zauberhand erwacht mein Schwanz und streckt und wächst zu ihm empor. Als mein Hannes seinen Engelsfreund (wie er ihn nennt, weiß ich nicht) berührt, befiehlt er meinem mit einem kurzen „Stopp!“ nicht mehr weiterzuwachsen. Aha, so geht das also! Nach einer kurzen Schwanz-an-Schwanz-Begrüßung schlängelt sich sein goldener zu mir hinab und berührt meine Lippen, bohrt sich in meinen Mund, tief und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: GAB, Romy van Mader
Bildmaterialien: GAB, Romy van Mader
Cover: GAB, Romy van Mader
Lektorat: K. Armenti
Tag der Veröffentlichung: 17.01.2019
ISBN: 978-3-7438-9368-9

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