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Endlich war die Schule zu Ende. Gerade die letzte Stunde, Englisch, war mal wieder so lang gewesen und ich wollte so schnell wie möglich nach Hause. Ich wusste noch nicht mal wiso. Den ganzen Tag hatte ich so ein komisches Gefühl im Bauch - als würde etwas Interressantes passieren. Aber ich mag Überraschungen also würde ich warten. Hatte ich auch eine andere Wahl? Ich war schnell zu Hause und ging hoch in mein Zimmer. Ich war alleine; meine Mutter musste länger arbeiten und mein Vater kommt eh erst um 5 Uhr. Nachdem ich meinen Schulsachen auf meinen Schreibtisch legte ging ich runter und schob mir eine Pizza in den Ofen. Ich hatte nicht viel auf und war nach 10 Minuten fertig.
Hausaufgaben, Essen, und mich dann irgentwie beschäftigen - mein normaler Tagesablauf. Möchte man meinen...
Ich beschloss nach dieser köstlichen Pizza an den Computer zu gehen und ein bisschen im Internet zu surfen. Ich schloss die Tür hinter mir und drehte mich um.
Warum bekam ich keinen Schreck? Wiso schrie ich mir nicht die Lunge aus den Leib? Warum stand ich da und schaute ihn an?
Ein Mann lag auf meinen Bett und beobachte mich. Ich stand wie gelähmt da, wusste einfach nicht was ich tun sollte.
"Hallo Loren", sagte er schließlich. Woher kannte er meinen Namen?
Er sah nicht normal aus, aber ich kam nicht darauf wiso. Irgentetwas störte dabei sah er aus wie ein ganz normaler, durchschnittlicher Mann. Vielleicht 25 bis 30.
Blauer Jeans, rotes T-Shirt, und schwarze Sneakers. Er hatte schwarze Haare - noch nie hatte ich so schwarze Haare gesehen, aber an ihnen konnte nicht legen warum er nicht normal war; es passte einfach zu ihm. Vielleicht etwas zu dünn, aber auch das schien bei ihn einfach dazu zu gehören.
"Willst du mich nicht begrüßen?", fragte er mit einem Lächeln.
Und ich wusste einfach nicht was ich sagen soll. "Doch, hallo." Meine Stimme brach, ich hätte wegrennen können, nachdem ich es sagte, aber ich stand einfach starr.
" Sehr gastfreundlich."
Nachdem ich nicht antwortete sagte er sakastich "Willst du nicht wissen wer ich bin? Wie ich hier rein komme? Ob du verrückt bist?"
Was sollte das? Langsam kam meine Stimme wieder,"OK,also: Wer bist du? Was machst du hier? Bin ich verrückt?" Ich war schon imer sehr ironisch, frech und konnte durch eine gute Ausbildung von meiner Mutter gut mit Sakasmus umgehen... wie man mal wieder hören konnte.
"Na also geht doch! OK dann fang ich mal an. Wer ich bin, wirst du noch früh genug erfahren. Wie komm ich hier rein? Naja, wie soll ich dir das erklären? Ich kann immer irgendwo hinkommen und es ist egal wo ich bin oder wo der Ort ist wo ich hin will. Damit wirst du dich wohl erstmal zufrieden geben müssen."
"Na klasse. Und was willst du mit mir?", langsam wurde ich wütend. Warum sprach er in Rätseln? Hielt er mich zum Narren?
"Ja...also wie soll ich dir es erklären? Ich mach es kurz: du kommst mit mir."
"BItte??? Glaubst du ich bin blöd? Was soll das hier? Und wer bist du?!" Ich fing an zu schreien. Entweder hier war irgendein Vollidiot, der sich ein Spass erlauben wollte oder ich war wirklich verrückt.
"Oh nein du bist nicht blöd, du wurdest schließlich auserwählt. Nur aus Interesse: Weißt du eigentlich wer du bist?"
Was solte denn das jetzt?! Natürlich wusste ich, wer ich war!
"Loren Roob. Wer denn sonst?"
"Das ist nur dein Name aber nicht deine Bestimmung...."
Was laberte der da von Bestimmung?
"Du bist eine Auserwählte; wusstest du das nicht?", redete er weiter,"Wahrscheinlcih weißt du noch nicht mal was diese Bestimmung mit sich trägt, aber dafür bin ich ja da." Er grinste hämisch.
"Bitte? Was soll denn jetzt dieser Schwachsinn? Soll das ein Scherz sein ihr oder schlafe ich schon?"
"Keine Sorge aber du bist hellwach und das hier ist kein Schwachsinn: Ich soll dich holen. Es wird Zeit für deine Ausbildung."
"Wenn du Irrer glaubst ich würde irgentwo mit dir hingehen hast du dich aber sehr getäuscht. Und jetzt verschwinde hier und lass dich hier nirgendwo mehr blicken sonst rufe ich die Polizei!" Jetzt war ich wirklich sauer. Was bildete der sich denn ein? Gott sei Dank hatte ich mich von den Schreck erholt und konnte mich durchsetzen...hoffte ich.
"Gut ich gehe, aber du kommst mit. Oder glaubst du ich mache mir unötigt Umstände. Meine Bestimmung bringt viel Arbeit mit sich und ich habe kaum Freizeit also beschwer dich nicht."
Jetzt verstand ich wirklich nichts mehr. " Äh... ja ok ich glaube das reicht...was soll das hier?"
Schon wieder grinste er so,"Hatte ich das nicht bereits gesagt? Ich bin hier um dich zur deiner Ausbildung abzuholen."
Jetzt wusste ich was an ihm ungewöhnlich war. Es war seine ganze Haltung...als würde er normalerweise dazu gezwungen, rund um die Uhr vrosichtig zu sein...als würde er jeden Tag, jeden Augenblick auf einen Angriff warten. Nun aber sah er entspannt aus - als gefiele ihm die momentanige Situation. Vielleicht war es tatsächlich so, dass er im Moment auf keine Gefahren achten muss.
" Und langsam wird es Zeit aufzubrechen..." Man merkte ihm an, dass er liebend gern noch ein bisschen geredet hätte.
Stattdessen sprang er blitzschenll auf und hob mich hoch! Es ging so schnell... ich merkte es nur daran, dass ich auf einmal keinen Boden mehr unter den Füßen spürte.
Ich fing an zu schreien... zu spät.
"Dich hört keiner mehr. Ich besitze eine Begabung, die bewirkt, dass keiner mehr uns hört. Außerdem sind wir schon aus der Stadt raus."
Das wäre doch unmöglich, war mein erster Gedanke. Aber fast sofort kam ein anderer: Er konnte womöglich alles. Ich glaubte zu träumen. Es war wie Fliegen.
Vielleicht vergingen nur Sekunden, aber es hätten auch Stunden sein können, ich konnte nicht einschätzen, wie lang diese Reise dauerte. Aber irgendwann war es vorbei und ich spürte wieder Boden unter den Füßen.
"Nun mach die Augen wieder auf, es ist ja vorbei...", sagte der Mann, oder was immer er auch war.
Wir waren in einem Wald, aber er sah anders aus, als bei mir zu Hause. Ich sah nur Bäume. "Was soll das?! Bring mich sofort nach Hause!"
Er wirkte genervt, "Verstehst du nicht, oder willst du es nicht verstehen? Wir fangen jetzt an dich auszubilden in der Grundlage deiner Bestimmung und sei froh, dass du mich als deinen Lehrer bekommen hast. Andere hätten dein Mundwerk jetzt schon mit einen Schließzauber verrigelt. Ich denke allerdings anders, als andere und will das du Fragen stellen kannst, aber wenn du so weiter machst, werd ich ich wohl doch sorgen, dass du ruhig bist.
Also... was siehst du hier?"
Nach dieser Standpauke dahcte ich erstmal nach. Vielleicht wäre es besser, wenn ich erstmal bei diesen Schwachsinn mitmachte und herausbekam, was hier ablief. Und vielleicht war es wichtig, zuzuhören, wer weiß was ich mit diesem Wissen anfangen konnte... wobei mir dieses Abenteuer irgendwie gefiel.
"Ähm... Bäume?"
"Und was schließt du daraus?"
"Dass das hier ein Wald ist?", antwortete ich.
"Sag mal wiso fragst du denn? Ist es nun ein Wald oder nicht? Ich kann es nicht leiden, wenn Schüler die Antwort als Frage stellen."
"Es ist ein Wald.", wiederholte ich.
"Schon besser... Ja es ist ein Wald, allerdings ein besonderer. Ihr wirst du die ersten Schritte der Magie, des Kampfes, des Schleichens und des Benehmens erlernen. Ich werde dich beobachten und entscheiden ob du nun eine Kriegerin werden wirst oder eine andere Aufgabe besser gewachsen bist."
Irgendwie fand ich das Ganze interessant und ich fragte mich, ob dass doch nicht so ein schlechter Scherz sein soll, wie ich am Anfang gedacht hatte. Es kam mir zu wirklich vor.
"Ok und wie wird das Ganze ablaufen?" Ich wollte doch schon genauere Angaben haben.
"Die Schnellsten haben nach einen halben Jahr ihre Bestimmung gefunden, manche brauchen aber auch 2 bis 3 Jahre. Dann kommt natürlich die genaue Ausbildung noch dran, die die dich zu dem macht, wozu du am besten taugst. Und stell dir das nicht als Spass wie im Zeltlager. Schließlich hast du es mit mir zu tun."
"Und was ist mit meinen Eltern und der Schule?!"
"Deine Eltern wirst du nie wieder sehen..., und die Schule ist hier."
"Meine Eltern.... sollen sie denken ich wär tot?", ich machte mir Sorgen, ich liebte sie doch...
"Die Polzei wird nach dir suchen und niemals einen Hinweis finden, was aus dir geworden ist. Sie werden deine Akte schließen und du wirst vergessen sein. Mach dir keine Sorgen, deine Eltern werden darüber hinwegkommen." Er versuchte wirklich, mich zu trösten! Ich glaubte mich verhört zu haben.
"Dürfte ich denn dann mal wissen wer du bist?"Das konnte ich doch fragen.
"Oh na gut du hast ein Recht es zu erfahren. Ich bin Cujo, ehemaliger Krieger und Magier, nun dazu bestimmt, meine Fähigkeiten und mein Wissen neuen Kriegern und Magier zu übermitteln. Ich bin ein Gelehrter des Windzirkels und arbeite in Namen des Rates."
"Oh." Mehr viel mir dazu nicht ein.
"Ja, oh. Keine wirkliche Reaktion einer guten Schülerin, aber..."
"Was ist der Windzirkel? Wiso bist du jetzt ein Gelehrter? Werde ich auch mal so?" Meine Begeisterung wuchs, ich wollte schon immer etwas Besonders sein und liebte Fantasy-Geschichten. Und nun hatte ich die Chance, etwas zu werden, woran die Menscheit nicht glaubt!
"...na so sollte sich das anhören..." Mein Lehrer wirkte tatsächlich zufrieden.
"Du wirst das alles noch erfahren, denn am Anfang der Ausbildung wirst du erstmal Geschichte lernen um zu begreifen, was das hier alles soll."
Er ging zwichen den Bäumen weg. "Wo gehst du hin?" wollte ich wissen. "Wo genau befinden wir uns eigentlich?"
"Es wird Zeit in meine Hütte zu gehen, wo wir erstmal alles besprechen werden und dazu etwas essen. Das hier ist der Wald zwichen den Welten. In diesen Fall der Erde und Karant, der Planet wo ich mein Zuhause habe. Karant ist sehr viel kleiner wie die Erde, aber sehr viel schöner. Du wrist noch früh genug dahin finden."
Wir erreichten eine Hütte aus Stein, mit Holzscheiten an der Seite und Fenster und Tür aus alten schönen Holz. Es sah wie ein Märchenhaus aus. Das Dach war aus Steinplatten und sie sahen alt aus; eben wie aus dem Mittelalter und trotzdem stabil wie eh und je.
Cujo hielt mir die Tür auf. Ich trat ein und konnte mein Staunen kaum unterdrücken. Das Haus sah von außen klein aus, aber sobalt man hinein trat, dahcte man an eine Villa. Die Einrichtung hatte zwar etwas modernes, im Sinne von meiner Welt, aber bestand hauptsaächlich aus Holz und Stein, Leder und vielen Pflanzen. Es war gemütlich und ich konnt emir gut vorstellen hier zu leben. Cujo führte mich durch die Räume. Eine kleine Küche ( den Raum hätte am fotographieren und in ein Möbelhauskatalog stecken können) mit Anschluss zum Wohnzimmer und ein Badezimmer, sowie Flur, befanden sich im ersten Geschoss. Oben waren die Schlafzimmer. Sie waren insgesammt drei. Eins gehörte Cujo und ich konnte mich zwichen den beiden anderen entscheiden. Da sie sehr groß waren, beinhalteten sie auch gleichzeitig genug Platz um in Ruhe zu arbeiten.
"Unten befindet sich noch ein Keller mit allen Gerümpel, den man sich vorstellt, und eine Vorratskammer. Hast du Hunger?", beendete er sein Bericht.
Mein Magen knurrte hörbar. Ich hatte seit den Morgen nichts mehr gegessen und es war bereits später Nachmittag. "Eine Kleinigkeit wär nicht schlecht...", antwortete ich.
"Komm mit, ich mach uns ein leckeres Mahl."
Das Essen war köstlich; es gab eine Art Eintopf mit einem Fleisch, welches würzig schmeckte und nach Cujos Meinung auch noch sehr gesund war. "Es stammt vom einem Jorht. Das ist ein Reh, wobei das Fell einen silbernen Schimmer besitzt und es die Beine einer Raubkatze hat.., also von der Schnelligkeit und Geschicktheit her.", lachte er.
Nach dem Essen gab er mir zwei Bücher. "Das ist die grobe Geschichte unserer Art" er zeigte auf das älter aussehende Buch, "Und in diesen Buch stehen die Kampfkünste, die Techniken des Kämpfens und die Gaben, welche manche von Uns besitzen, beschrieben. Von beiden Büchern gibt es mehrere Bände, aber noch reichen die ersten Bände. Am besten gehst du jetzt erstmal ins Bett, morgen musst du früh aufstehen, aber les ruhig noch."
"Alles klar, gute Nacht.", sagte ich.
"Ich hoffe du wirst eine angenehme Nacht haben." Er lächelte.
Da fiel mir ein, was er vorher nich gesagt hatte. "Wann muss ich denn morgen genau aufstehen?", fragte ich mit Argwohn.
"Das wirst du sehen... Aber keine Sorge, du wirst dich da dran gewöhnen."
Mir war das Nichts. Ich war eine Langschläferin und das schon seit ich acht bin.
Wir gingen nach oben. Mein Zimmer war unterteilt in zwei Bereiche; indem einen waren mein Bett, ein Schrank und ein sehr großer Spiegel, und in dem anderem Bereich war ein riesiger Schreibtisch, sowie ein Bücherregal und die Tür.
Da ich nichts weiter zum Anziehen hatte, als das, was ich trug, sah ich in den Schrank und war leicht erstaunt. Ich fand eine Art Kittel, der mit silbernen Streifen verziert war und einen ganz leichten Stoff hatte. Dann waren da noch mehrere normale Sachen, die ich als Freizeitklamotten bezeichnen würde. Ich war überrascht, denn ich hatte mich schon daran gewöhnt, wohl kaum freie Zeit zu haben. Ich gedachte morgen Cujo zu fragen, wie das mit den Anziehsachen aussah. Schätzungsweise war der Kittel für magische Übungen oder etwas ähnliches.
Zum Schluss entdeckte ich einen ledernen Wams und eine Hose, aus den selben Material. ich war mir sicher, dass diese Sachen für das Kämpfen gedacht waren.
Cujo hatte wohl doch alles im Haus, was ich brauchte.
Nachdem ich mir alles angesehen hatte, zog ich meine Sachen aus und zog mir ein Nachthemd an, welches ich ebenfalls im Schrank entdeckt hatte. Dann legte ich mich ins Bett und hatte eigentlich vor, noch ein wenig über den vergangen Tag nach zu denken. Aber kaum hatte ich mich in die Daunendecke gekuschelt, glitt ich in den Schlaf über.

Am nächsten Tag weckte mich Cujo kurz nach nachdem die Sonne aufgegangen war.
"Ich hab dich schon länger schlafen lassen, wie ich es normal mache. Also mecker nicht.", sagte er, als ich murrte.
"Hast du schon in den Schrank geschaut?" Ich nickte.
"Gut, zieh dich an. Du wirst den Umhang gesehen haben. Nimm ihn mit, wir werden dich testen, wie es mit deinen magischen Fähigkeiten aussieht. Dieser Mantel wird diese Fähigkeiten, falls du denn welche bestitz, unterstützen. Wenn wir fertig gegessen haben, fangen wir an." Mit diesen Worten verließ er den Raum.
Ich stand auf und suchte mir die Sachen aus den Schrank. Nachdem ich auch den Mantel angezogen hatte, ging ich hinunter.
Cujo wartete mit frischen Brot auf mich. Wir aßen schnell; er hatte es wohl eilig.
Wir verließen das Haus und gingen einen Weg entlang zu einer Richtung. Sie sah nicht aus wie etwas besonderes, aber wie Cujo mir erklärte, war hier einiges an Magie.
"Du wirst jetzt versuchen ein paar Aufgaben zu lösen. Die Magie ist nicht in dir drin; sie ist in der Luft, in Stein, Holz und Erde. Wir können sie nur in uns aufnehmen und sie bändigen, um Dinge zu bewegen oder sonstiges. Sei einfach ruhig und leise. Du wirst die Magie entweder spüren und so zu sagen anfassen können oder du merkst gar nichts. Das wär nicht unbedingt schlimm. Die meisten Krieger haben so gut wie gar keine Fähigkeiten und sind trotzdem exellente Krieger. Was du kannst wird sich noch zeigen. Aber sei unbesorgt; wer auserwählt wird, kann immer etwas besser wie andere. Konzentrier dich einfach auf deine Umgebung. Ich lass dich erstmal alleine. Berichte mir nachher von deinen Erlebnissen.", erkärte er mir.
Ich glaubte diese Aufgabe gut lösen zu können. Ich liebte es im Wald zu liegen und einfach nur den Vögeln zuzuhören, wie sie zwitschern, oder den Wind, wie er zwischen den Bäumen flüsterte.
Nachdem ich allein war, legte ich mich hin und entspannte mich. Der Wald ziemlich ruhig. Der Wind rauschte an mir vorbei, streichelte mich. Ich hatte den Wind immer geliebt; er war da und kühlte mich ab, oder tröstete mich, wenn ich allein war. Auch dieses Mal genießte ich ihn. Es schauerte mich, vielleicht durch die Aufregung.
Ich nahm nach weniger Zeit kaum noch etwas wahr. Spürte nur noch den Wind und diese Erwartung, die mich regelrecht zum Schütteln brachte. Ich fing an immer mehr zu hören. Erst dachte ich, ich würde träumen, aber da waren tatsächlich das Rascheln im Gras, wo eine Maus durchrannte, und das Knacken einer Haselnuss, die ein Eichhörnchens versucht zu brechen. Ich hörte einfach alles; ich vernahm die Schmerzensschreie eines Kaninchen, als der Fuchs es erwischt.
Man nahm es nicht wahr, aber der Wald war voller Leben. Ich nahm an, sogar die Geräusche von über drei Kilometer zu hören. Sobalt ich mich auf ein Geräusch konzentrierte, hörte ich es noch besser. Da kam mir der Gedanke - es war der Wind, der mir das schickte. Ich dachte wieder an Cujo und überlegte gerade, wie lange ich wohl schon hier lag, als ich seine Schritte, die gesschickt über den Waldboden huschten, hörte. Also brauchte ich wohl nur ein Ziel und der Wind schickte es mir.
Cujos Schritte kamen immer näher, bis er die Lichtung betrat.
"Katrin, was hast du erlebt?", fragte er mich, als er mir aufhalf. Mittlerweile nahm ich nur noch das wahr, was in meiner Umgebung deutlich zu hören war. Doch sobalt ich an die Maus dachte, die über die Wiese gehuscht war, hörte ich ähnliches überdeutlich.
"Ich hab ALLES gehört.", flüsterte ich. Ich war noch vollkommen verwirrt.
"Was?! Wie du hast alles gehört?", er war sichtlich überrascht. "Was genau hast du getan?"
"Ich lag hier und hab den Wind gespürt... und dann hörte ich auf einmal alles. Und sobald ich mich auf ein Geräusch konzentriert hatte, hörte ich es noch deutlicher...."
"Oh nein... das ist Wahnsinn!" Anscheinend wusste er etwas, über mein Erlebniss, etwas wichtiges. Vielleicht verstand er es oder kannte es.
"Was war das Cujo? Was ist mit mir passiert?", natürlich wollte ich es auch wissen.
"Komm mit.", statt mir eine Antwort zu geben.
Als brave Schülerin folgte ich ihm. Der Weg führte zurück zum Haus. Wir gingen hinein und er bedeutete mir, dass ich mich auf das Sofa setzen sollte und dort warten solle. Er ging nach oben. Ich vermutete, er suchte etwas in seinen Arbeitszimmer. Meine Vermutungen wurden als richtig bewiesen. Er kam mit einem Buch wieder und legte es mir vor die Nase.
"Dieses Buch handelt ausschließlich über Gaben. Versuch etwas über deine Erlebnisse vorhin herauszufinden. Ich werde mich mich mit Bekannten darüber kundtun, ob es wirklich sein kann, dass du eine Tochter des Windes bist. Ich bin gespannt, was sie sagen werden. Und störe mich jaa nicht! Du wirst dieses Buch erstmal lesen." Cujo nahm sich ein paar Behälter aus der Küche, ich schätzte es waren bestimmte Kräuter, und verließ das Haus.
Was hatte er da über Tochter des Windes geredet? Was sollte das sein? Ich hab den Wind immer als ein zu Hause empfunden, als etwas, was zu mir gehörte.
Ich hoffte etwas derartiges in diesen Buch zu finden. Also schlug ich es auf. Das Buch war nicht besonders dick, hatte aber eine kleine Schrift. Es gab kein Inhaltsverzeichnes, also blätterte ich los. Im ersten Kapitel wurde erklärt, was Gaben wirklich waren. Ich las es mir gründlich durch.
Gaben waren wie es hier stand, entweder angeboren oder wurden erlernt. Es tauchen nicht mehr viele unbekannte auf, aber die einzelnen waren so gut wie einzigartig, besonders die, die mit den Elementen zu tun hatten. Also war Cujo wohl so erschrocken gewesen, weil meine Gabe oder was es auch war mit dem Element Luft zu tun hatte. Auch stand hier, dass die Grundlegenen Gaben hier beschrieben wurden. Wahrscheinlich sollte ich selber etwas über meine Bestimmung herausfinden, schließlich hätte mir Cujo es auch erzählen können, oder?
Ich suchte weiter. Die nächsten Kapitel waren eher über Magische Fähigkeiten. Wenn man also hervorragend zaubern konnte, war das schon fast eine Gabe. Das Ganze interessierte mich allerdings nicht wirklich. Ich glaubte nicht, dass ich mit Maggie zu gut umgehen konnte, schließlich hatte das auf der Lichtung nichts mit Magie zu tun gehabt, glaubte ich.
Dann entdeckte ich etwas über die Elemente. Sie suchten sich die Menschen aus, die mit dem entsprechendem Element gut klarkamen. Und manchmal, so stand es hier wörtlich beschrieben, gebaren sie Ihre Kinder, die dann mit ihrem Element die Mächtigsten waren. Selten erleben die Welten einen Krieger des Feuers, eine Priesterin des Wassers, einen Zauberer der Erde oder eine Tochter des Windes. Da hatte ich es: Tochter des Windes. Ich war selten und mächtig. So stand es hier und nach dem Buch und der Reaktion von Cujo hatte es lange keine Tochter des Windes mehr gegeben.
Aber... wiso ich? Ich war nichts, hatte noch nicht einmal eine richtige Ausbildung. Als ich an meinen Lehrer dachte, wurde mir klar, dass ich wohl nicht mehr dessen Tochter werden sien können. Ich wusste nicht genau, wie mächtig er war, aber ich glaubte er war es nicht genug. Ich war gespannt auf die Zukunft.
Und ich las weiter. Es gab ein Kapitel über die Töchter des Windes. Dort stand, sie wären die Bsten unter den Scharfschützen und Spione. Sie konnten je nach Erfahrung alles hören, was der Wind zu ihnen trägt und gleichzeitig bewirken, dass niemand sie hörte. Mit den Bogen oder der Armbrust trafen sie alles, was ihnen gefällt, der Wind trägt den Pfeil zu ihrem Ziel. Magie ist nicht ihre Stärke, doch sie hatte ein angeborenes Schutzschild, welches keine Magie zu zerstören vermag. Noch dazu waren sie unglaublich schnell, schneller als Pferde oder Jears, das war eine Raubkatze, die nur die Zauberer der Erde bezwingen konnten, allerdings konnten sie auch jedes Tier zähmen. Töchter des Windes waren geschickte und flinke Jäger, dessen Heimat in den Klippen der Aryste liegt.
Ich war erstaunt über meine Fähigkeiten. Ich war tatsächlich etwas Besonderes. Ich wollte gerade anfangen das Kapitel über die Priesterinnen des Wasser zu lesen, als Cujo wieder hereinkam.
Er verstaute die Gefäße wieder in den Regalen der Küche und war dann sehr schweigsam.
"Bin ich wirklich eine Tochter des Windes? Wenn ja, was hat das zu bedeuten?", Ich wollte sein Schweigen brechen.
"Ja du bist eine Tochter des Windes. Und du bist schon jetzt mächtiger als normal!", flüsterte er.
"Was soll das heißen? Bin ich die Einzige oder gibt es noch mehr Töchter des Windes?"
"Nein, Loren, du bist die einzige und noch dazu warst du verschollen. Seit über 130 Jahren...", er wirkte nachdenklich.
"Was?! Ich war verschollen? Was henau soll denn das wieder heißen? Ich hätte gern Antworten und nicht noch mehr Fragen!"
"Du wirst noch früh genug erfahren was das hier soll. Jetzt werden wir uns erstmal fertig machen. Der Rat des Windzirkels erwartet uns." Er stand auf und ging nach oben. "Los du musst deine Sachen packen, wir haben nicht viel Zeit."
Die nächste Stunde war ein einziges Durcheinander. Ich hätte nicht gedacht, dass Cujo so viele Sachen besitzt. Er packte viele Bücher ein, natürlich Anziehsachen, Reiseproviant und Decken. Dann, als wir alles hatten für die Reise, gingen wir einen anderen Weg in den Wald. Wir ereichten kurz darauf die Pferdeställe. Er erklärte mir, dass was er gemacht hat, um mich hierhin zu bringen, ging nicht , weil bestimmte Bedingungen fehlten. Was das aber Bedingungen waren, sagte er mir nicht. Ich konnte eigentlich nicht reiten, aber Cujo versicherte mir, dass das kein Problem wäre, die Pferde seien sehr zahm und hören auf die Gedanken, die der Reiter ihnen mitteilt. Ich fragte ihm wie dies ginge, aber darauf wollte er mir mal wieder nicht antworten. Ich suchte mir einen ganz schwarzen Wallach aus, und versuchte mich mit dieser Gedankenübertragung. Es klappte gut, schon nach kurzer Zeit hatte ich keine Probleme mehr mit dem Steuern des Pferdes. Cujo sagte mir, der Wallach hätte keinen Namen, das hätten die meisten nicht, da es Pferde für die Schüler wären und diese ihren Pferd einen Namen geben könnten. Mir fiel kein passender erstmal ein und wollte auch erst sehen wie das Pferd vom Charakter er war. Mein Lehrer erzählte mir, er wäre recht wild, aber trotzdem sehr mitfühlend und liebenswürdig. Aber ich wollte
Erfahrung haben und mich dann für ein Namen entscheiden, also nannte ich den Wallach erst einmal mein Schwarzer.
Wir ritten durch den Wald mehrere Stunden, aber Cujo wollte immernoch nicht über meine Herkunft reden. Als es dunkler wurde, machte wir Halt. Wir aßen Brot mit getrocknetem Fleisch. Da fing er dann an zu erzählen.
"Was hast du gelesen in dem Buch, was ich dir gegeben habe?", fragte er mich.
Ich musste erstmal schlucken. "Also, ich bin also eine Tochter des Windes, bin ein hervoragerner Späher und Scharfschütze und ich bin selten. Ist das richtig?"
"Ja ist es, mit der nötigen Ausbildung. Noch dazu bist du aber besonders und ich werd es dir erklären. Normalerweise werden die Auserwählten der Elemente schon bei der Geburt gesehen. Du allerdings bist unter Menschen aufgewachsen noch dazu unter denen auf der anderen Welt. Wir wussten nicht, dass eine Auserwählte uns abhanden gekommen war. Normalerweise würden sie schon als Kinder ihre Ausbildung begingen, daher hast du auch einiges nachzuholen. Doch irgentwie musst du auf die andere Seite geschafft worden sein, kurz nach deiner Geburt."
"Könnte es nicht auch sein, dass ich schon dort geboren worden bin?"
"Nie gab es solch eine Situation, deswegen könnte es möglich sein, wobei ich es bezweifel. Doch die entscheidene Frage ist eher, wer ist deine Mutter? Sie könnte viele Fragen beantworten."
"Ich denk mal, die Eltern, die ich auf der anderen Welt hatte, waren nicht mit mir verwandt?"
"Nein, das kann nicht sein. Dein Vater ist der Wind, und dieser hat jemanden genommen um dich zu erschaffen."
Ich dachte über seine Worte nach. Meine Mutter hätte aber doch auch aus meiner alten Welt stammen können oder? Da kam mir ein Gedanke.
"Aber auf der anderen Welt gibt es doch den gleichen Wind oder? Schon da spürte ich oft, wie er zu mir sprach. Was ist wenn ich wirklich dort erschaffen worden bin? Was spricht dagegen?", fragte ich.
"Die Elemente sind auf beiden Welten gleich. Und gab seit langen keine Töchter des Windes mehr. Momentan gibt es auch gar keine Kinder der Elemente mehr. Du bist die erste seit über 130 Jahren, wie ich dir bereits heute Mittag sagte. Vielleicht bist du der Anfang eines neuen Zeitalters. Vielleicht tauchen auch noch die drei anderen auf... und vielleicht sind sie genauso wie du, auf der anderen Welt aufgewachsen..." Sein Gemurmel war kaum zu verstehen. "Doch nicht ich hab das zu entschieden. Dafür ist der Rat zuständig, doch wir werden noch ein paar Tage reisen müssen, bis wir meine Welt erreischt haben. Und dann noch ein paar Wochen, bis wir das Land des Windes erreischt haben, Aryste. Bis dahin müssen wir dir das Kämpfen lehren, denn du wirst vielen Gefahren ausgesetzt sein."
"Ich dachte ich wär so mächtig und unschlagbar, sozusagen?", ich war ein wenig verwirrt.
"Ja aber eben nur mit der richtigen Ausbildung, doch dafür bin ich nicht wirklich der richtige Lehrer. Ich werde dir das nötigste beibringen, um diese Reise zu überleben, aber dann werden unsere Wege sich vermudlich trennen. Doch lass uns jetzt schlafen gehen, morgen wird ein anstrengender Tag auf uns warten. In den Pausen und vorallem am Abend werden wir mit dem Kämpfen anfangen. Du wirst gelesen haben, dass du mit dem Bogen am meisten kämpfen wirst, doch auch der Schwertkampf ist wichtig. Du wirst wahrscheinlich nie Magie anwenden können, das ist nicht deine Stärke, aber da du ein angeborenes Schutzschild hast, wirst du kein Nachteil haben gegenüber Magier. Aber du wirst sehen..."
"Ok, dann schlaf ich jetzt. Gute Nacht.", sagte ich.
"Ja gute Nacht.", nachdem er das Feuer mit Magie ausgemacht hatte, legte er sich auch hin.
Ich nahm mir meine Decke und machte mir noch Gedanken über die Zukunft. Was hielt sie wohl für mich bereit? Vorallem auf das Kämpfen freute ich mich. Ich wollte wissen, ob ich wirklich so gut mit dem Bogen war und ob das Schwert auch eine Waffe für mich war.
Langsam döste ich ein. Und nach ein paar Minuten schlief ich.

Am nächsten Morgen standen wir früh auf und packten wieder alles ein. Als fast wieder alles verstaut hatten, hielt Cujo mir einen Dolch hin.
"Du solltest vielleicht nicht ohne Waffe reisen. Es kann immer sein, dass man von Räubern überrascht wird, und auch wenn du noch nicht das Kämpfen gelernt hast, wird er doch sehr nützlich sein. Aber jetzt lass uns aufbrechen.", mit einem Lächeln gab er mir die Waffe.
Ich wog den Dolch in der Hand. Er passte wie angegossen in meine Hand. Und ich war schon ein bisschen stolz auf ihn. Irgentwie fühlte ich mich schon besser mit einer Waffe in der Hand, vielleicht war das etwas Angeborenes, dieser Instinkt, eine Verteidigung zu haben, wobei ich das in meiner Vergangenheit noch nicht gespürt habe.
Aber es fühlte sich gut an.
"Na los, komm!", rief Cujo. Ich hatte die ganze Zeit den Dolch betrachtet und nicht bemerkt, wie mein Lehrer sich auf sein Pferd setzte. Schnell stieg ich ebenfalls auf.
Der Tag verging quälend langsam. Die Landschaft bietete auch keine Abwechslung, wir reisten durch Wald und noch mehr Wald. Gegen Mittag machten wir eine Rast und Cujo sagte mir die wichtigsten Regeln beim Kampf, Regeln, die ich, wie er mir mitteilte, niemals vergessen durfte.
"Als erstes darfst du niemals deinen Gegner unterschätzen. Auch wenn ein Kind vor dir steht, es könnte ein Trick sein, denn man kann alles mit Magie machen. Das Kind könnte ein Trugbild sein, und wenn du grad nicht aufpasst, rammt dir jemand ein Messer in den Rücken. Also pass immer auf dein Leben auf, es ist teuer.
Zweitens, respektiere dein Gegenüber. Es ist eine Schande jemanden zu beleidigen wegen sein Äußeres oder sein Verhalten. Gerade du musst dein Ansehen behalten. Deine Rolle den Völkern gegenüber ist bedeutend. Mag das einfache Volk dich nicht oder sieht eine Bedrohung in dir ist es vorbei. Natürlich haben die Adelsfamilien das Sagen, aber der Grundstock der Welt liegt doch im einfachem Volk. Bei den Kindern der Elemente ist vorallem die Tochter des Windes für die armen und schlichten Leute zuständig. Sie ist sozusagen die Herrscherin des Gesindels. Enttäuschst du diese Leute, könnte ein Bürgerkrieg oder schlimmers ausbrechen. Daher musst du auch noch die Riten und Traditionen lernen, um dir sicher zu sein, das Volk zu frieden zu stellen. Pass auf mit dem, was du sagst. Du bist das Symbol für die einfachen Leute, und diese darfst du nicht enttäuschen.
Drittens trau niemanden. Egal was für Leuten du begegnest, alle werden versuchen. das Beste zu erbringen, und wenn es dein Tod ist. Von dir wird erwarten, den Volk vertrauen zu schenken, aber tue das nur oberflächlich. Du brauchst Masken. Lerne, nur das den Leuten zu zeigen, was erfordert wird, aber zeige niemals das, was du wirklich empfindest. Das könnte fatale Fehler geben, man könnte deine Gedanken erraten. Außerdem gehört das zu deinem Stand. Priesterinnen des Wassers werden als gutmütig bezeichnet. Zauberer der Erde ebenso, allerdings bgingt man ihnen ernsteren Respekt entgeben wie den Priesterinnen, diese sind eher die Mütter der Welt, denen man seine Sorgen erzählen kann. Kämpfer des Feuers sind hart, aber gerecht. Sie sorgen für Ordnung und Gerechtigkeit und gleichen sich mit den Priesterinnen aus, die für das Wohlgefallen und der Zufriedenheit der Völker zuständig sind. Du dagegen bist die Botschafterin. Du schaust unter dem Gesindel nach, wie es ihnen geht und sorgst da für Ruhe, genauso wie in den Klippen, in Dörfern und so weiter. Wie gesagt du bist die Botschafterin, in Friedenszeiten, wie in Kriegszeiten. In deinen Büchern wirst du mehr lesen können. Wir müssen weiter, heute Abend werden wir weiter machen, auch im Praktischen.", endete er und kurz darauf saßen wir schon wieder auf unseren Pferden.
Ich konnte meinen Pferd befehlen, das von Cujo zu folgen sodass ich mich nicht damit beschäftigen musste. Ich lies in der Zeit und stellte meinem Lehrer zwichendurch ein paar Fragen, die er geduldig beanwortete. Ich hatte das Gefühl, er freute sich über mein Interesse über die Dinge, die ich las.
Am Abend lagerten wir an einem Bach. Am Nachmittag hatten wir einen Kaninchen gefangen, welches wir nun aßen. Es war ganz lecker, doch die Arbeit und die Zeit, die es kostete, es zuzubereiten, war nervend. Nachdem wir fertig mit Essen waren, fingen wir mit dem Kämpfen an.
"Da du ein angeborenes Talent für den Bogen hast, brauchen wir nicht also zu sehr damit üben, aber du musst dich trotzdem mit ihm vertraut machen.", mit diesen Worten reichte er mir einen Bogen, der leicht und begehm in der Hand lag. "Das ist ein Kurzbogen, weder eine Waffe für den Krieg noch für die Jagd, aber für das Üben ist er prima. Schieß einfach mal auf ein Ziel, zum Beispiel auf dem Baum dort. Du musst versuchen, dich zu konzentrieren, um dem Wind zu zeigen, wo der Pfeil hinsoll. Dafür gibt es keine Anleitung, es ist ein Instinkt, den du in dir finden musst. Probier es erstmal einfach aus, nach einiger Zeit wirst du keine Probleme mehr haben."
Ich nahm mir ein Pfeil und zielte auf ein Kuckucksloch im Baum, der mir gegenüber stand. Sobalt die Sehne gespannt war, spürte ich den Wind um mir herum deutlicher. Während ich den Wind wahr nahm und auf das Loch starrte, schoss ich. Es überraschte mich kaum, dass der Pfeil direkt ins Ziel traf. "Du siehst, wie leicht es ist.", sagte Cujo. Er redete weiter, über die Natürlichkeit des Treffens bei meiner Herkunft, doch ich achtete nicht auf ihn. Der Wind wurde stärker und brachte mir das Geraschel eines Hasens im Gebüsch ein paar Meter weiter von mir. Konzentriert legte ich einen weiteren Pfeil in die Sehne und achtete auf die Geräusche des Hasens. Der Pfeil traf, natürlich traf er. Ich ging zwichen den Bäumen und suchte den Hasen. Als mit ihm zurückkam, blickte mich Cujo überrascht an. "Na, über unser Esssen brauchen wir uns wohl keine Gedanken machen.", meinte er lächelnd.
"Nein, das glaube ich auch nicht." Ich legte den Hasen nah ans Feuer.
"Ok, ich denke über das Bogenschießen brauchen wir uns nicht mehr kümmern. Das ging noch schneller. als ich gedacht habe. Aber nun werden wir sehen, wie du mit dem Schwert umgehen kannst." Aus einem Beutel holte er zwei Schwerter heraus." Das sind eineinhalb Händer. Hier." Er reichte mir eines und stellte sich vor mich.
"Du überraschst mich immer wieder aufs Neue, deshalb werden wir enfach mal sehen, wie groß deine Talente diesmal sind."
Plötzlich sprang er auf mich zu. Ich wusste nicht wie, ich war das noch nicht mal, sondern etwas, was in mir verborgen war, aber ich drehte mich halb und hielt mein Schwert so, dass seines dagegen stieß. Dann folgte eine Salve Schrittfolgerungen meinerseits, bis mein Lehrer entwaffnet war. Ich bekam das Ganze noch nicht einmal richtig mit, da war es auch schon vorbei.
"Den Göttern...", flüsterte Cujo nur und sah mich an, als wär ich mutiert oder so.
"Was war denn das?", fragte ich ihn, ebenso erschrocken.
"Du kannst alles! Wie kannst du solche Schritte kennen?! Das ist etwas, was man bei den Kriegern des Feuers erwartet, aber doch nicht bei den Töchtern des Windes! Ich brauchte Jahre des Trainings, um so reagieren zu können! Was genau hast du nur gemacht?", sagte er.
"Ich weiß es nicht; etwas in mir drin hat das gemacht nicht ich. Ehe ich mich versah, hatte ich das schon getan."
"Ah! Es sieht so aus, als hätten die Elemente etwas neues erschaffen oder du bist einfach einzigartig mit deinen Fähigkeiten.", da lachte er nur noch. "Ich bin gespannt, was der Rat sagen wird. Behalte das Schwert und den Bogen. Es sind nicht die besten Waffen, aber erstmal werden sie reichen. Im Kampf kann ich dir wohl nichts mehr beibringen, also werden wir den Rest der Reise mit der Geschichte meiner Welt verbringen."
Er wollte nichts mehr sagen und legte sich schlafen. Ich verstand immer noch nicht und war zu aufgekratzt, um zu schlafen, aber gehorsam legte auch ich mich hin. Statt Anwtorten gab mir die Welt nur noch mehr Fragen. Wann werden sie beantwortet worden sein?

Die nächsten zwei Tage verliefen ereignislos. Die Kampfübungen wurden nicht wieder aufgenommen, doch ich fing immer das Abendessen. Ich las in meinem Buch weiter über das Verhalten der Menschen und horschte auf die Geschichten von meinen Lehrer.
Am fünften Tag ereischten wir eine Höhle in einem Berg, wessen Spitze man nicht erkennen konnte, so hoch war er. Cujo erzählte mir, dass der Eingang der Höhle der Durchgang zur seiner Welt war. Ich fragte ihn, wiso wir nicht meine Ausbildung in der anderen Welt begonnen hatten. "Damit manche Leute nichts von dir wissen. Manche Völker sehen es nicht gerne, wenn wir Lehrer unsere Schüler aus der anderen Welt holen, und ist der endlose Wald, der nun hinter uns liegt, der sicherste Platz, den die Menschen kennen. Doch du musst deine Ausbildung bekommen, sonst wirst du nicht überleben, und diese Ausbildung kann nicht ich ausführen, dazu fehlt mir das Recht und das nötige Wissen. Auf der anderen Seite werden wir einen Freund von mir treffen, der uns begleiten wird. Ich habe erst gestern mit ihm gesprochen. MIt ihm werden wir nicht so lange bis Aryste brauchen, wie zu Fuß und wir werden nicht in solcher Gefahr leben. Doch nun lass uns gehen."
Wir ritten in die Höhle und kurz darauf war es stockdunkel. Ich vertraute Cujo und versuchte meine Angst zu überwinden. Das hier war ein zeitloser Ort, das spürte ich. Ich wusste nicht, wie lange und wie weit wir schon geritten waren, doch plötzlich entdeckte ich ein Licht in der Dunkelheit. Entschlossen ritten wir darauf zu.
Auch da wusste ich nicht, wie lange es dauerte. Es hätten Stunden sein können, oder auch nur ein paar Minuten, aber schließlich erreichten wir das Licht.
Das Tor, wie es Cujo bezeichnete, war zwei mann hoch und ebenfalls so breit. Ich sah nichts dahinter, dafür war das Licht zu krell, doch sobalt wir hindurch gingen, spürte ich förmlich die andere Welt. Und kurz darauf standen wir in einem Wald... schon wieder.
"Wo genau sind wir?", fragte ich meinen Lehrer.
"Horche auf die Geräusche hier, sie werden es dir verraten.", antwortete er grinsend.
Ich tat wie geheißen. Sobalt ich mich entspannte, und mich auf die Natur und deren Geräusche konzentrierte, schlug mir der Wind ins Gesicht. Es war nicht unangenehm, sondern eher einer stürmischen Begrüßung, wie die eines Kindes. Ich fühlte mich augenblicklich geborgen.
Willkommen zurück, flüsterte etwas.
Wer bist du?, fragte ich. Was war das? Oder hatte ich mir da was eingebildet?
Ich bin dein Vater, der Wind, mein Kind. Es ist schön, dass du entlich den Weg zu deiner Heimat gefunden hast. Es freut mich, dich in den Wäldern der Siyee begrüßen zu können, antwortete es.
Oh, du bist es, mehr fiel mir nicht ein, wie dämlich...
Ja, ich bin es. Aber, fällt dir denn nichts anderes ein? Ich hatte erwartet bei deiner Ankunft mit Fragen drchlöchert zu werden. Er wirkte amüsiert. Und da gingen mir Duzente von Fragen durch mein Kopf.
Naja ich bin ein wenig verdattert. Aber ok... wer ist meine Mutter? Wiso bin ich nicht hier bei dir aufgewachsen? Das war erstmal das Wichtigste, was mir einfiel, als ich mich einigermaßen gefasst hatte.
Deine Mutter wirst du nicht mehr kennenlernen können, tut mir leid. Alle Mütter der Kinder der Elemente, sterben noch der Geburt ihrer Kinder. Es ist kein wirkliches Sterben, sondern eher ein Auflösen der Existens. Sie steckt nun in dir; sie ist ein Teil deiner Seele.
Ich musste dich der anderen Welt überlassen, weil ... weil ich dich schützen musste. Du wirst in Laufe der Zeit mehr darüber erfahren, doch jetzt müssen wir uns erstmal um wichtigeren Dingen kümmern. Ich werde euch aus dem Wald herausführen. Wendet euch erstmal nach Süden. Nicht weit entfernt ist eine Höhle, wo ihr die Nacht verbringen könnt. Sage deinen Lehrer, dass ich seinen Freund ebenfalls zu dieser Höhle führen werde. Beeilt euch, bald wird es dunkeln. Die Stimme verhallte. Mir war schwindelig. Hatte ich da wirklich mit meinen Vater gesprochen? Es war kaum zu fassen. Langsam nahm ich Cujo und unsere Umgebung wieder wahr.
"Und, war er nett zu dir?", fragte Cujo mich.
Ein Windstoß umhüllte uns. Das war wohl die Meinung meines Vater gewesen.
"Er hat zu mir gesprochen."
"Ja natürlich. Was ein schlechter Vater wär er denn, wenn er dich nicht begrüßen würde? Also, ich will ja gar nicht alles wissen, aber wo sollen wir uns hinwenden?"
Scheinbar wusste er genau, was zu tun war.
"Wir sollen nach Süden zur einer Höhle in der Felswand, wo wir übernachten sollen. Und er schickt deinen Freund auch dahin, sagte er."
"Gut dann lass uns gehen."
Lächelnd trieb er sein Pferd wieder an. Sie schienen erfreut hier zu sein. Vielleicht waren sie auch hier zu Hause. Ich machte mir keine Gedanken darüber. Mein Schwarzer, wie ich ihn nun immer nannte, der Name passte einfach zu meinem Wallach, folgte bereitwillig seinem Artgenossen vor ihm.
Nach knapp einer halben Stunde hatten wir die Höhle erreicht. Die ganze Zeit über hatte ich den Geräuschen des Waldes zugehört und spürte mit jeder Sekunde mehr die Harmonie der Lebewesen hier.
Cujo schickte mich zum Jagen. Ich freute mich, da ich hoffte, noch einmal mit meinen Vater reden zu können. Zu Recht; sobald ich allein im Wald herum lief, hörte ich ihn.
Es tut mir Leid, aber dauerhaft kann ich nicht mit dir reden; die Welt ist groß und ich trage eine ebenso große Verantwortung dieser Welt gegenüber, sodass ich manchmal zu beschäftigt bin, um dir alles zu erzählen, erklärte er mir.
Ich denke damit kann ich leben, auch ich hab noch viel zu lernen und werde wohl meine Zeit füllen können, lachte ich.
Ok dann fangen wir mal an zu jagen, sagte er.
Plötzlich sah ich Duzente von Rehen, Füchsen und anderen Tieren vor meinen Augen, oder besser, ich hörte sie.
Also zu was hast du Appetit?, fragte mich mein Vater. Ich ging auf das Spiel ein.
Welches Reh ist denn grade schön dick und lecker?
Ich hörte ein großen Bock, der aus einem Bach trank, deutlicher. Und er war nur wenige Hundert Meter entfernt.Danke, das erleichtert doch erheblich die Qual der Wahl, lachte ich. Schnell näherte ich mich dem Bock und wollte schon einen Pfeil in die Sehne legen, da hörte ich ihn wieder, Denk daran, die Natur ist die Mutter der Welt und du bist eine Jägerin, doch achte immer auf das Gleichgewicht der Natur; wer nicht die Tiere erlegt, die es reichlich gibt, ist ein Mörder. Gerade du musst diese Regel einhalten, denn du bist das Vorbild der Jäger. Machst du es falsch, tun es auch Hunderte Andere.
Ich dachte an de Tiere, die ich schon gejagt und getötet hatte. Du warst bisher gerecht, mach dir keine Sorgen über die Leben, die schon ausgelöschst hast, sondern denke an die Zukunft, sie ist wichtiger.
Ich zielte und traf... natürlich. Während ich den Bock auf meine Schultern hiefte und mich auf den Rückweg machte, fragte ich weiter.
Gibt es andere Kinder der Elemente? Oder bin ich die Erste... oder einzige?
Seit 130 Jahren bist du wieder die Erste. In den nächsten Jahren werden die anderen auftauchen. Wann, wie, wo und vorallem warum, darf ich dir nicht verraten. Kinder der Elemente werden immer gebraucht, sie existieren nicht einfach so. Das letzte Jahrhundert war eine Zeit des Friedens, doch bald kommt wieder der Krieg. Die Natur hat es so voraus gesehen udn daran kann man nichts ändern. Sobald alle bereit sind, werden wie Elemente euch die nötigen Informationen geben, doch vorher schweigen wir.
Cujo meint, meine Fähigkeiten im Kampf mit dem Schwert wären nicht normal. Woran liegt das?
Das bedeutet, dass dieser bevorliegende Krieg schneller und schlimmer kommen wird wie in den letzten Jahrhunderten. Die anderen Kinder werden sicherlich genauso mächtig sein wie du, doch auf einer anderen Art.
Doch daran denke erst, wenn es so weit ist. Nun musst du dich ersteinmal einer anderen Herausforderung stellen müssen. Er verstummte.
Was meinte er? Ich war bald bei unserem Unterschlupf eingekommen und da kam mir der Gedanken an diesem Freund von Cujo. Vielleicht war er schon da und war diese Herausforderung. Ich blieb stehen und konzentrierte mich auf die Geräusche um mich herum. Ich hörte das Geflüster der Beiden, obwohl ich noch gut zwanzig Meter von der Höhle entfernt war. Die Versuchung zuzuhören war groß, aber ich verscheuchte den Gedanken. Schließlich durfte ich meine Fähigkeiten nicht missbrauchen und noch wusste ich nicht, wo die Grenze war. Also legte ich die restlichen Meter zurück und machte mich gefasst.

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Tag der Veröffentlichung: 13.10.2009

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