Nachricht an Vamp
Suche Bodyguard der anderen Sorte!
Prolog
Dicke Freunde
Hey Leute mein Name ist Lara Bella, mein Leben war eigentlich ganz langweilig, bis ich an einem schönen Tag spazieren ging. Damals war ich 17 Jahre alt, und ich ging in den Wald (das mach ich immer, wenn es schönes Wetter ist). Ich lief den Waldweg entlang, dort hörte man die Vögel zwitschern, und den Wind in den Bäumen rauschen. Ich schloss die Augen, und atmete den frischen Waldduft ein. Ich liebte den Wald. Schon meine Kindheit habe ich im Wald verbracht, deswegen kenne ich jedes Versteck, jedes Blatt und jeden Baum.
Als ich an die Lichtung mit dem riesigen Kirschbaum kam, verschlug es mir, wie jeden Frühling, den Atem. Der Baum bewegte sich sanft wie eine Feder im Wind, dabei flogen die Blütenblätter in kleinen Wirbeln um mich herum.
Doch plötzlich hörte ich ein leises Wimmern. Ich schaute mich um, und dann entdeckte ich woher es kam. Etwas lag vor dem Baum. Es war sehr klein, darum ging ich ein paar Schritte näher ran. Scheinbar war es eine kleine Puppe (dachte ich) doch plötzlich regte sich die Puppe, als ich mich hin kniete. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, als das Etwas sich wieder bewegte.
„Was bist du?“, fragte ich leise.
Das kleine Ding sah hoch und musterte mich. Es sagte schließlich:„Geh weg!“ Dabei ließ es sich wieder ins Gras sinken.
Doch anstatt auf dem Absatz kehrt zu machen, nahm ich sie ganz vorsichtig auf die Hand, und ging wieder zurück zur Farm. Am Abend, als ich alle Wunden an ihrem kleinen Körper verarztet und verbunden hatte, schlug meine Patientin die Augen auf. Verwirrt sah sie sich um, und dann mich fragend an.
„So, jetzt bist du mir was schuldig. Also. Wer bist du, was bist du und wer hat dich angegriffen?“
Sie sah sich an, und stellte erleichtert fest, dass sie behandelt war und ihre Schmerzen nachgelassen hatten. Dann sah sie mich wieder an und säuselte: „Na gut. Ich heiße Lora und bin eine Elfe vom Feuerstamm. Ich bin vor den Wölfen geflohen. Dabei habe ich nicht darauf geachtet wo ich hinfliege, und bin gegen den Baum geflogen. So tollpatschig wie ich bin. Gott sei Dank, war es ein Kirschbaum, und durch den Blütenduft haben sie meine Fährte verloren. Die Wölfe sind einfach weitergerannt und ich war in Sicherheit. Und wer bist du?“, fragte sie und schaute mich mit großen Augen an.
„Also ich bin Lara.“
„Ah ja, danke Lara“, flüsterte sie. Dann fingen wir beide an zu lachen.
Kapitel 1
Zur falschen Zeit am falschen Ort
Seit diesem Tag, an dem Lora und ich uns kennen gelernt haben, sind 2 Jahre vergangen.
Ich wurde von einer kleinen nerv tötenden Stimme aus meinen wohlverdienten Schlaf gerissen.
„Lara wach auf, mir ist langweilig. Komm wir gehen in den Wald. Bitte, bitte. Außerdem hab ich Hunger. Steh auf!“
Ich schlug die Augen auf, und vor mir saß auf dem Bett meine kleine Freundin Lora, die Feuerelfe. Als ich sie sah murmelte ich: „Noch 5 Minuten.“ Danach machte ich die Augen wieder zu.
„Muss ich dir erst Feuer unterm Hintern machen, oder dich verhexen, damit du endlich aufstehst?“, sagte sie mit einer belustigten Stimme. Ich muss sagen, dass ich sie echt lieb habe, aber manchmal könnt ich sie echt an die Wand klatschen (was ich aber erst gar nicht versuche, da sie ziemlich zickig werden kann. Und das möchte ich mir, am Morgen echt nicht antun) Ich erbarmte mich, und stand auf.
„Aber nur, weil du es bist“, sagte ich zur ihr, und zwinkerte ihr zu. Ich kroch ins Bad, um mich zu waschen. Nach einer warmen Dusche, zog ich mir meine Lieblings Jeans, und mein ausgewaschenes Top an, und ging mit Lora auf der Schulter runter (wie gut das sie nur 15 cm groß ist, und grad so schwer wie `ne Fernbedienung) Unten schnappte ich mir eine Schüssel, Müsli und eine Packung Milch, und ging damit wieder hoch. Da ich bei meinen Grosseltern wohnte war ich meistens alleine daheim. Grenny war bei ihren Freundinnen, und Opa war bei seinen Kumpels. Ich hatte mich dran gewöhnt, alleine zu sein, aber ganz alleine war ich ja nie. Ich hatte ja Lora und die Tiere die auf der Farm leben. Meine Eltern waren bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen, da war ich gerade mal 2 Jahre alt. Ich hatte viele Bilder von meinen Eltern gesehen, aber ich frage mich bis heute, wieso ich nur wenig Ähnlichkeiten mit meiner Mom oder mit meinem Dad hatte. Meine Mom hatte zwar, wie ich, hüftlanges goldblondes Haar, aber sie hatte blaue Augen. Mein Dad hatte grüne. Meine Augen sind rosa. Meine Granny sagt, dass das sehr selten vorkommt, aber nicht ungewöhnlich sei. Trotzdem gehe ich fast immer mit Sonnenbrille raus, ich mag die Blicke einfach nicht. Wie sie mich anschauen, als ob ich von einem anderen Planeten kommen würde. Oben angekommen ging ich in mein Zimmer. In einer Ecke hatte ich mir richtig gemütlich gemacht. Ich hatte mir 2 kleine Sessel ersteigert, und eine kleine Fernsehecke gezaubert. Ich setzte mich in einen der Sessel, und Lora auf dem Tisch ab. Auf dem Tisch hatte ich eine kleine Kiste. Ich schloss sie auf, und holte eine kleine Minischüssel heraus, mit einem Minilöffel (da Lora ja schon ziemlich lange bei mir ist, habe ich natürlich an alles gedacht) Das gab ich ihr, und wir frühstückten erst mal ausgiebig. Danach machten wir uns auf in den Wald. Nach einer Stunde rumlaufen, setzten wir uns an einen dicken Baum.
„Und zufrieden? Jetzt sind wir im Wald und sitzen doof rum“, motzte ich. Ich liebe den Wald, aber bei diesem Wetter, wäre ich lieber am See schwimmen gegangen.
„Lehn dich zurück und genisse die frische Luft. Es ist doch wunderbar hier „, sagte sie mit so viel Freude, die mir auch schon Spaß macht. Nach 10 Minuten rumsitzen, gingen wir weiter. Kamen aber nicht weit.
Auf einer Lichtung sahen wir 3 riesige Kerle, die einen Mann hinter sich her schleiften. Mitten auf der Lichtung blieben sie stehen.
„Du Lara, ich glaub wir sollten verschwinden, bevor die uns noch sehen“, sagte sie mit einer gewissen Furcht in der Stimme.
Ich zog sie hinter eine dicke Eiche, und lugte um die Ecke.
„Sei still! Wir gehen ja gleich. Ich will nur gucken, was die da mach…“ Weiter kam ich nicht. Da ich sowieso schon flüsterte, blieb mir die Stimme ganz weg, als ich sah, was die Kerle mit dem Mann machten. Erst köpften sie ihn, und dann schossen sie noch 3-mal in die Brust.
Lora fing an zu wimmern, und auch ich, hatte mehr als Angst.
“Okay, ich glaube wir gehen besser.“
Als ich die Kerle bei dem Mord beobachtete, sah ich kein bisschen Reue oder Mitleid. Deshalb wusste ich, dass wir besser sehr schnell verschwinden sollten. Ich setze Lora in meine Tasche, aber so, dass sie rausgucken konnte. Ich drehte mich um, als die Kerle die Leiche in Brand setzten, und ging langsam los. Als ich mich schon 10 Meter entfernt hatte, ging ich etwas schneller. Und das war ein Fehler. Ich passte nicht richtig auf und trat einen Ast kaputt. Es knackte unglaublich laut. Der ganze Wald schien still zu stehen. (das kann nur mir passieren, das ist gar nicht lustig)
Dann hörte ich Lora‘s Stimme: „Lauf Lara, lauf!“
Schon hörte ich, wie sich viele Schritte, sehr schnell näherten. Ich rannte um mein Leben. Hinter mir schrien die Kerle, ich solle stehen bleiben, sie würden mir nichts tun. Doch das Schlimmste war, das sie mich Schneckchen nannten oder Süße.
„Lora mach was!“, schrie ich.
Sie schaute mich verdutzt an.
„Du kannst doch alles was mit Feuer zu tun hat, also lass irgendwas explodieren!“
Sie verstand. „Okay, ich werds versuchen.“
Ich konzentrierte mich weiter aufs Rennen, damit ich nicht über irgendwas stolperte. Plötzlich hörte ich hinter mir einen lauten Knall, und schmerzvolle Schreie.
„Das war’s, aber beeil dich!“, sagte sie, was mich ein bisschen hibbelich machte. Als wir endlich zuhause waren, fiel ich keuchend aufs Bett.
„Das war mehr als knapp. Und riskant, aber du hörst ja nie auf mich. Ich sagte dir, das wir lieber gehen sollten.“ Sie ein bisschen säuerlich.
„Ja ich weiß“, stöhnte ich.
Kapitel 2
Wieso bekommt man immer das, wann nicht haben möchte???
Nach ein paar Tagen hatten Lora und ich, den Vorfall im Wald schon fast vergessen. Wir wollten in die Stadt, weil ich mir neue Klamotten kaufen wollte (außerdem habe ich Lora versprochen Kekse zu kaufen. Wenn es was gibt, ist was Lora und ich gemeinsam haben, dann dass wir beide für Kekse sterben würden. hihi) Wir waren in einer Boutique, und ich kaufte mir ein süßes Top, mit einem Motiv vorne drauf. Dann auch noch eine schöne graue Röhrenjeans. Nach 3 Stunden Powershopping, und 3 vollen Tüten, setzten wir uns in ein Eiscafé. Ich bestellte mir ein großes Eis, und Lora stürzte sich direkt auf die Sahne (das Gute ist, das Lora sich nur für die Leute sichtbar macht, die sie auch kennt. Alle anderen sehen sie nicht) Ich schaute mich ein bisschen um. Als ich dann Lora ins Gesicht sah, konnte ich mich vor Lachen fast nicht mehr halten. Ich musste mich wirklich anstrengen, denn die Leute schauten schon so komisch in unsere Richtung. Lora‘s ganzes Gesicht war voller Sahne, und ich nahm die Kirsche vom Eis, und steckte sie ihr ins Haar. Jetzt konnten wir beide nicht mehr aufhören zu lachen. Nach einem, bestimmt 5 minütigen, Lachanfall, bezahlte ich das Eis. Und ich glaubte, dass die Leute auch froh darüber waren, dass ich endlich ging. Lora saß wieder auf meiner Schulter, und ich kramte mein Portmonee und meine Sonnenbrille aus meiner Handtasche. Ich setzte sie auf, und nahm mein Monatsticket zur Hand (ich weiß auch nicht, ich hatte zwar ein Auto und einen Führerschein, aber machen Leute sind trotzdem nicht für die Straße geeignet, und ich gehörte eindeutig zu diesen Leuten)
Plötzlich stupste Lora mich an und zeigte hinter mich. „Lara schau mal! Oh mein Gott, bitte nicht.“ Ihre Stimme zitterte.
Ich sah in die Richtung und erstarrte. Das konnte nicht sein. 10 Meter hinter mir standen die blöden Typen aus dem Wald.
„Sie war doch grade noch da. Scheiße Jungs, könnt ihr nicht mal ein kleines Mädchen im Auge behalten?“, sagte anscheinend der Anführer der Käse- Truppe.
„Sorry Chef“, sagten alle im Chor.
„Und denkt dran, wenn ihr sie findet, der Boss will sie lebend.“
Bei dem Satz gefror mir fast das Blut in den Adern. Wie gut, das ich mir die Sonnenbrille angezogen hatte, und mir einen Zopf gemacht hatte. Da kam auch schon meine Rettung, der Bus. Ich stieg mit einen mulmigen Gefühl ein. Ich setzte mich nach ganz nach hinten, und schaute den Typen hinterher.
„Das war haarscharf Lara. Wenn die dich finden bist du tot“, sagte Lora, jetzt ein bisschen entspannter.
„Oh ja, das war knapp. Lora wir müssen was unternehmen! Fällt dir denn nichts ein?“ Ich schaute sie fragend an (sie ist immer diejenige, die die besten Ideen hat. Ich brauche immer zu lange zum überlegen) Ich sah schon eine kleine Rauchwolke über ihrem Kopf. Das hieß, wohl, dass sie sich wirklich Gedanken machte.
„Ich hab’s“, sagte sie lächelnd. „Ich habe dir doch erzählt, dass es eine Untergrund- Zeitung gibt. Die nur Wesen wie ich kriegen. Das heißt Gnome, Kobolde, Vampire, Werwölfe, und noch viele mehr. Vielleicht könnten wir einen Starken anheuern, uns wie ein Bodyguard zu beschützen.“
Meine Augen leuchten auf als ich das hörte. „Lora du bist ein Genie. Dafür hast du dir eine Packung deiner Lieblingskekse verdient.“
Am nächsten Morgen machten wir uns gleich an die Arbeit. Wir bastelten den ganzen Tag an dem perfektesten Artikel. Zwischendurch haben wir ein paar Keks- Pausen gemacht. Am Ende einigten wir uns auf eine kleinen Text:
>Suche Bodyguard der anderen Sorte. Er sollte stark sein. Ich habe mich in eine missliche Lage gebracht, durch die ich ohne Schutz, wahrscheinlich nicht mehr lange unter den Lebenden weile. Daher bitte ich, helfe mir!
PS: Es gibt auch einen guten Lohn. <
Ich weiß es ist jetzt nichts Besonderes, aber nah ja.
„Wenn das klappt, küss ich den Glücklichen, der auf uns aufpasst. Das verspreche ich“, sagte ich, mit einem dicken Lächeln auf den Lippen.
„Das will ich sehen“, sagte sie.
Am nächsten Tag wurde ich von meinem Handy geweckt, aber auch nur, weil es direkt unter meinem Ohr lag. Ich spürte das Vibrieren ziemlich deutlich. Auf dem Bildschirm sah ich, dass die Nummer unterdrückt war. Ich tapste ganz leise ins Bad, weil ich Lora nicht wecken wollte (die, wie ich manchmal mit Erstaunen feststellte, einen ziemlich leichten Schlaf hatte, aber dafür schnarcht, wie mein Opa)
„Hallo“, sprach ich ins Telefon.
„Ja guten Tag, ich melde mich auf ihre Anzeige in der Zeitung.“
Ich dachte wirklich nicht, dass sich wirklich jemand meldet.
„Oh ja, gut. Dann können wir gleichen einen Termin machen.“
Nach 5 min legte ich auf und ging wieder in mein Zimmer.
„Wo warst du? Und wer war das am Telefon?“, hörte ich eine verschlafene Stimme sagen. „Das war grade unser erster Interessent, an unserem Artikel“, sagte ich Freudestrahlend.
Den ganzen Tag klingelte mein Handy, aber die meisten Anrufe waren nur Streiche. Am Ende hatten wir schließlich doch 4 Kandidaten, die sich vorstellen wollten. Ich sagte ihnen, dass sie am nächsten Tag vorbei kommen sollten. (aber immer mit einer Stunde dazwischen)
Am Abend waren Lora und ich ziemlich erschöpft. Wir ließen uns ins Bett fallen und quatschten noch ein bisschen darüber, wie der nächste Tag ablaufen soll.
„Du Lara“, sagte sie angespannt.
„Ja, was ist los?“, gab ich zurück.
Sie schaute mich traurig an. „Was ist, wenn das doch nicht gut geht, und das mit dem Bodyguard gar nichts nützt? Wenn sie dich doch kriegen? Was soll ich denn ohne dich machen?“, sagte sie und ihr liefen die Tränen übers Gesicht.
„Wein doch nicht! Es wird alles gut. Sie werden irgendwann keine Lust mehr haben mich zu suchen, und aufgeben, dann können wir wieder normal leben. Okay?“, sagte ich. Doch ich konnte den Gedanken auch nicht außer Acht lassen. Dass sie mich vielleicht doch kriegen. Ich nahm Lora in den Arm, und sang mit ihr mein Lieblings Lied, was schon meine Mutter und meine Oma, mir vorgesungen hatten, bis wir einschliefen.
Ich träumte unruhig. In meinem Traum lief ich einen langen Gang entlang, ohne ein Ziel oder ein Ende zusehen. Aber da war diese Stimme, die immer wieder meinen Namen rief. Irgendwie kam mir diese Stimme bekannt vor, doch ich wusste nicht woher. Sie sagt immer den gleichen Satz: „Lara du bist nicht normal. Du bist was ganz besonderes. Du musst gut auf dich aufpassen!“ Es war eindeutig eine Frauenstimme.
Durch einen groben Stich in die Wange wachte ich auf. Vor mir stand Lora und musterte mich skeptisch.
„Was ist los? Wieso redest du im Schlaf?“
Ich schaute sie schlafgetrunken an. „Hab schlecht geträumt. Wie viel Uhr haben wir eigentlich?“
„Wir haben gleich 10 Uhr. So langsam solltest du dich fertig machen. Unser erster Gast kommt schon in 3 Stunden“
Na ja, wie gut das ich Ferien habe. In der Schulzeit hätte ich das bestimmt nicht durchgehalten. Ich hatte auf meiner Schule nur 2 gute Freunde. Für die anderen war ich nur der merkwürdige Freak, mit den seltsamen Augen. Meine besten Freunde waren Tony und Louiletta, kurz genannt, Lulu. Sie fand ihren Namen schon immer bescheuert. Deswegen nennt sie sich immer Lulu. Tony hat strahlend blaue Augen, einen Hammer Körper, kurze, blonde Haare. Er war schlichtweg der Mädchenschwarm an unserer Schule. Tony und ich haben mehr so ein geschwisterliches Verhältnis. Er ist der große Bruder, den ich nie hatte, und ich bin die kleine Schwester, die er nie hatte. Lulu und ich kennen uns schon seit dem Kindergarten und haben keine Geheimnisse voreinander. Okay, bis auf Lora. Von ihr habe ich noch niemanden was erzählt. Wie auch? Die würden mich ja für bekloppt halten. Nur leider sind beide über die Ferien weg gefahren, und ich durfte, wie jedes Jahr, hier versauern. Nur gut das ich Lora hab. Mit ihr wird es nie langweilig. Lulu hat schulterlanges, schwarzes Haar, blattgrüne Augen, und eine Ausstrahlung, als hatte sie eine Sonne gefressen.
„Hallo, Erde an Lara.“ Lora schnippte vor meinem Gesicht hin und her.
„Oh sorry, war grade in Gedanken woanders“, sagte ich lachend, stieg aus dem Bett, und ging Richtung Bad.
„Ja, das bist du ganz schön häufig“, meinte sie kopfschüttelnd.
Ich verdrehte die Augen. „Ich hoffe nur, dass alle den Weg hierher finden“, sagte ich zu Lora, die auch schon nervös schaute. Ich weiß noch als ich kleiner war, da bin ich fast immer an der Einfahrt der Farm vorbeigelaufen, nur weil ich immer am Tagträumen war. Auch so ist unsere Farm nicht leicht zu finden.
Erstens: Sie liegt am Ende der Stadt.
Zweitens: Wenn man dann die Einfahrt gefunden hat, steht das Schild mit dem Namen >Rosekross Farm<, an einer Ecke, wo man es kaum sieht.
Wenn man das dann entdeckt hat, ist die Farm nur noch 10 min entfernt. Man muss dann nur noch durch eine sehr lange Baumallee fahren, die der ganze Stolz von meinem Opa ist. Unsere Farm ist ziemlich groß, wir haben ein Haupthaus, in dem wir drei wohnen. Wir haben einen Pferdestall, einen Kuhstall und einen Hühnerstall. Hinter der Farm haben wir noch drei riesige Felder. Zwei für die Tiere, und eins zum Anbauen. Mein Opa liebt seine Arbeit (und er ist erst 56) Ich füttere morgens nur die Tiere (wenn Granny das nicht schon gemacht hatte)
„Lara!“ Lora‘s Stimme zog mich wieder in die Gegenwart.
„Na endlich. Ich versuche jetzt schon geschlagene 5 Minuten dich an zusprechen“, sagte sie.
„Sorry, war in Gedanken.“ Ich war aber immer noch nicht ganz bei der Sache. Ich lief zum Schrank und kramte meine neue graue Röhrenjeans und mein neues Top mit dem großen Ausschnitt raus. Ich ging weiter ins Bad. Dort stellte ich mich unter die Dusche. Danach ging es mir einigermaßen besser. Ich stand jetzt vor dem Spiegel. Meine nassen Haare klebten an meinem Körper. Ich kämmte sie. Dann nahm ich den Föhn und trocknete sie. Ich zog mich an, legte ein wenig Rouge auf (da ich immer sehr blass war) und ein wenig Gloss. Meine Augen schminke ich nie, da sie, sowieso ungewollt heraus stechen. Zurück im Zimmer, beobachte ich Lora wie sie sich ihr Outfit raussuchte. Sie entschied sich für einen süßen, goldenen Rock und ein rotes Top. Sie band sich ihre Haare zu einen Zopf, und wir beide riefen im Chor: „Fertig!“
Kapitel 3
Eine ungewollte Überraschung.
„Wann wollte den der erste komm…“ Weiter kam ich nicht, denn ich wurde von einem Klingeln unterbrochen. Ich erschrak. Als ich mich wieder gefasst hatte, und bemerkt hatte dass es die Türklingel war, nahm ich Lora auf die Schulter und ging hinunter. (ihr fragt euch bestimmt warum ich Lora immer trage? Na ja seit dem Vorfall vor 2 Jahren, bei dem wir uns kennen gelernt haben, kann Lora nicht mehr fliegen. Sie war lange traurig, und ich hatte echte Mühe, sie auf andere Gedanken zu bringen) Unten angekommen lief ich zur Tür. Als ich sie aufmachte, erschrak ich schon wieder. Vor der Tür stand ein 2 Meter großer Troll.
„Oh mein Gott“, flüsterte ich.
„Toto sagt hallo“, sagte das Riesenbaby.
„Ja hallo. Lass mich raten, du kommst auf die Anzeige hin hierher? Dann muss ich dich leider enttäuschen Kleiner, aber ich suche jemanden der ein bisschen unauffälliger ist. Es tut mir echt leid.“ Ich sah ihn gespielt traurig an.
„ Toto nicht böse.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder.
„Also wenn das schon so anfängt, kann es ja nicht schlimmer kommen, oder?“, fragte ich mit so viel Sarkasmus wie möglich.
Lora schüttelte nur den Kopf. Wir saßen gerade am Esstisch und knabberten ein paar Kekse als es wieder klingelte. Ich war sehr gespannt wer oder was es diesmal ist. Mit Schwung zog ich die Tür auf…. Aber sah niemanden.
Jemand räusperte sich und sagte: „Hier unten.“
Ich sah nach unten und musste ein Kichern unterdrücken. Da stand ein waschechter Kobold. Mit grünem Anzug, orangenen Haaren und einer Pfeife im Mund.
„Oh, hallo“, sagte ich sichtlich überrascht. Danach bat ich ihn herein, aber nach 10 Minuten war alles geklärt. Der Kobold namens Fred, ging ein bisschen missmutig von dannen.
Ich schaute Lora belustigt an und sagte: „ Wo der eine zu groß ist, ist der andere zu klein. Aber wie sagt man so schön? Alle guten Dinge sind 3.“ Ich lächelte, und Lora strahlte mich auch schon an. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer und schauten uns einen Film an, da die nächsten Gäste erst später kamen. Nach 20 Minuten konnte ich mich nicht mehr auf den Film konzentrieren, also ging ich ins Bad um mich frisch zu machen. Dort schaute ich in den Spiegel, schaufelte mir 2 Hände voll Wasser ins Gesicht, und fühlte mich besser. Danach sprühte ich mich mit meinem Lieblingsparfum, Vanille und Rosenduft ein. Ich nahm es wirklich gern, aber es ist sehr selten und sehr teuer. Ich legte noch ein bisschen Gloss auf, und ging zurück ins Wohnzimmer. An den Geräuschen die ich hörte, stellte ich fest, das Lora eingeschlafen war. Ich schlich mich zum Fernseher und machte ihn aus. In der Küche setzte ich mir eine Tasse Tee auf, und wartete und wartete. Endlich klingelte es. Ich schaute auf die Uhr, es war halb 4. Was ich sah, als ich die Tür öffnete, gefiel mir. Vor mir stand ein Junge, ein paar Jahre älter als ich. Er hatte schwarze, kurze Haare die ihm vom Kopf abstanden. Seine Augen waren eisblau und strahlten mich an. Die Nase war gerade, und sein Mund lud zum Küssen ein. Und erst sein Körper. Seine Bauchmuskeln stachen durch das schwarze T-Shirt hervor. War was mir klar wie Kloßbrühe war, er war ein Vampir.
‚Reiß dich zusammen, und fang nicht an zu sabbern Lara‘, musste ich mich jetzt schon selber tadeln. Na ja bei so einem Anblick verschlägt es so manchem Mädchen den Atem.
„Hal..lo“, stotterte ich. „Lass mich raten, du kommst wegen der Anzeige?“ Ich lächelte ihn leicht an, er lächelte zurück.
„Ja. Bin ich, bin ich schon zu spät, oder ist der Job noch zu haben?“
Ich sah ihn vergnügt an, und fing leise an zu kichern. Er schaute leicht verwirrt aus. Tja ich hab halt so eine Wirkung auf Männer. Was nicht immer zu beneiden ist. Ich zupfte an seinem Arm, und gab ihn damit zu verstehen, dass er rein kommen soll. Dann gab ich ihm ein Zeichen, damit er leise war, denn Lora schlief ja. Ich zeigte auf die Küche, und das wir uns da unterhalten könnten. Als wir uns setzten sah er mich fasziniert an, ich wurde schlagartig rot und sah verlegen zur Seite.
„Also“, fing er an. „Du suchst einen Beschützer?“ Er begutachtete mich wieder
„Für mich und meine Freundin.“
Er sah jetzt aus dem Fenster. „Wenn ich fragen darf, wieso brauchst du denn einen Bodyguard?“
Ich sah ihm direkt in die Augen und mich durchzuckte ein Schauer. Ich schüttelte leicht den Kopf und fing an zu erzählen. „Ich bin mit meiner Freundin im Wald spazieren gegangen, und als wir an einer Lichtung ankamen, haben wir einen Mord beobachtet. Na ja, und als wir weglaufen wollten, war meine Dussellichkeit kaum zu überhören. Natürlich wurden wir verfolgt, aber meine Freundin konnte sie ablenken, und wir konnten entkommen. Aber ein paar Tage später bemerkte ich die Leute, wie sie uns verfolgten, bis ich wir mit dem Bus noch rechtzeitig fliehen konnten. Seit dem trauen wir uns nicht mehr raus.“ Ich sah ihn entschuldigend an.
„Und deine Freundin ist wer?“
„Ich bin die Freundin.“
Ich griff nach unten und hob Lora auf den Tisch „Hey süße endlich wach?“, neckte ich sie.
„Na ja egal. Also ich bin Lora und das ist Lara und wer bist du?“
Ich schaute wieder rüber.
„Oh, du musst eine Feuerelfe sein. Freut mich dich kennenzulernen Lora. Also wegen eurem Problem, ich kann euch weiterhelfen. Nur wenn ihr wollt.“ Er sah mich wieder an und lächelte. Und ich wäre dahin geschmolzen, wenn ich mich nicht am Stuhl fest gehalten hätte.
„Wir würden dir gerne den Job geben, aber wir erwarten noch jemanden, und der kommt auch wegen der Anzeige.“ Lora sagte das so süß das ich ein Kichern unterdrücken musste.
„Aber du kannst hier warten, wenn du nichts vorhast oder so.“ sagte ich noch schnell.
„Klar, wieso nicht? Und ich heiße William, aber ihr dürft mich Will nennen.“
Ich lächelte ihn an. ‚Will also. Hm ein schöner Name für einen schönen Mann‘ Ey! Was dachte ich da? Seit Jahren hat mich kein Junge so auf die Palme gebracht.
„Ich muss es einfach fragen. Sind deine Augen normal, oder bist du irgendein Wesen? Solche Augen hab zuletzt vor 500 Jahren gesehen, … bei einem Engel!“ sagt er erstaunt.
Ich war baff. Wie konnte das sein?
„Das… nein … aber wieso?“
Lora sah meine Verwirrung und sagte: „Nein sie ist ein Mensch. Wenn nicht, dann hätte ich es ja gemerkt, oder nicht?“
Ich bekam fast nichts mehr mit.
„Es kann auch ein einfacher Gendefekt sein, das ist gar nicht so selten.“
‚Aha, ich war ein ganz normaler Gendefekt. ‘
„Lara es hat geklingelt.“ Die Stimme von Lora zog mich aus meinen Gedanken. Ich stand auf und ging zur Tür. Ich machte sie auf, und war baff. Da dachte ich nur: ‚heute ist mein Glücks tag. ‘ Denn vor mir stand ein zweiter heißer Typ. Aber im Gegensatz zu Will, der war recht blass, war der richtig gebräunt. Er hatte schokobraune Augen und kurze braune Haare. Sein Gesicht war kantig, aber nicht zur sehr. Seine Nase war gerade und sein Mund war eine Verführung.
„Hey, ich komme wegen der Anzeige. Ich bin … “ sagte er, aber weiter kam er nicht.
Will kam in den Flur gestürmt: „Ich wusste es. Jack altes Haus, wie geht dir? Lang nicht gesehen“, sagte er und kam zur Tür.
Die Jungs begrüßten sich wie echte Kerle und waren schon in ein Gespräch vertieft.
Ich räusperte mich…. Keine Reaktion. Ich räusperte mich noch mal, nur lauter…. Wieder keine Reaktion (Männer)
„Jungs“, schrie ich schon fast. Endlich. Sie schauten mich verwirrt an. „Ich störe euch ja nur ungern, aber wäre die Sache nicht so gefährlich für Lora und für mich, würde ich euch ja gerne ausreden lassen. Aber es ist halt kein Spaß seit diese Typen hinter uns her sind.“
Die Jungs sahen mich an als wäre ihnen ein Licht aufgegangen.
„Lara das ist Jack. Er ist ein Werwolf und ich bin ein Vampir, wenn es dir noch nicht aufgefallen ist.“ Jack lächelte mich an und ich lächelte zurück.
„Dass du ein Vampir bist wusste ich schon als ich dich sah.“
„Also was für Typen, und welche Typen sind hinter dir her? „
Ich sah zu Will und der nickte.
„Ich geh Lora suchen“, sagte ich und ging Richtung Küche. Ich hörte wie Will meine Geschichte Jack erzählte. In der Küche sah ich Lora wie sie auf einem Stuhl so am schlafen war, das sie jeden Moment runterfallen könnte. Ich lachte leise in mich hinein, nahm sie hoch, und lief mit ihr ins Wohnzimmer. Dort legte ich sie auf das Sofa. Ich ging zurück zu den Jungs.
Will räusperte sich. „Wir haben uns ein bisschen unterhalten, über dich und dein Problem. Wir haben uns entschieden, dass wir dich zusammen beschützen wollen. Auch wenn wir denken das ein Mädchen wie du, nicht wirklich von Mördern verfolgt wird.“
Ich sah ihn ein bisschen geschockt an. „Was heißt hier bitt schön ein Mädchen wie ich?“
Sie sahen mich belustigt an. Dann sagte Jack etwas, was mich erröten lies. „Wir meinten ein Mädchen, was so hübsch ist wie du.“
ich war sprachlos. Ich lief zurück in die Küche und die Jungs folgten mir. Ich setzte mich und nahm mir einen Keks, und noch einen. Erst dann ging es mir wieder besser „Also ich danke euch für das Kompliment, aber…“
„Nichts aber. Wir haben beschlossen, dass wir das auf eigene Kappe machen. Das heißt, das du uns auch nicht bezahlen musst, okay?“
Wow. Heute ist echt mein Glückstag. Jetzt wollen auch noch zwei super heiße Jungs auf mich aufpassen, und das auch noch für lau. „Aber das könnt ihr doch nicht machen. Das ist…“ Ja, jetzt war ich ein bisschen überfordert.
„Ding dong!“- die Klingel war meine Rettung.
Moment mal, wieso klingelt es bei uns? Ich entschuldigte mich und ging zu Tür, ich hatte zwar ein komisches Gefühl im Bauch, aber ich öffnete, und war geschockt.
„Hey Süße“, sagte der Chef der Vollidioten- Truppe.
Ich wusste nicht was ich machen sollte, also schrie ich. Ich schrie mir die Lunge aus dem Hals. Vor mir standen mindestens ein Dutzend, 2 metergroße, hirnlosen Typen. Ich bekam wackelige Knie, und mir wurde auf einmal ganz heiß. Der Chef sah nicht schlecht aus, mit seinen blonden kurzen Haaren und den grünen Augen. Aber als er nach mir schnappte, war er für mich nicht mehr wert, als der Abfall in meiner Mülltonne. Als er mich erwischte, zog er mich nach draußen. Hinter mir hörte ich wie Will und Jack dazukamen. Fredi (so nannte ich den Vollidioten) schmiss mich über seine Schulter. Dabei trat und schlug ich um mich, doch alles nützte nichts. Mit letzter Kraft holte ich mit dem Elenbogen aus, und schlug ihn gegen seinen Hinterkopf. Oho. Das brachte was. Er ließ mich los und ich fiel unsanft zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie will mit drei Typen gleichzeitig kämpfte, und anstatt Jack sah ich einen riesigen Wolf. Ab da war mir klar, dass meine Angreifer keine normalen Menschen, sondern auch irgendwelche Wesen waren. Ich stand langsam auf und wurde direkt an den Haaren nach hinten gezogen. Dann bekam ich eine saftige Ohrfeige. Vor meinen Augen tanzten kleine, schwarze Sternchen, und ich schmeckte Blut. Als ich wieder klar sehen konnte, wurde ich gegen einen Baum gedrückt. Fredis Hände schnürten mir die Luft ab. Jappend versuchte ich Luft zu holen, was ziemlich schwer war, da mir ein Idiot die Luftröhre zu drückte. Langsam verschwamm meine Sicht und ich brachte nur noch ein schwaches Krächzen heraus.
„Na Süße, machst schon schlapp?“, fragte er und lies mich fallen. „Sei froh, dass der Boss dich lebend will, aber probieren darf man ja.“ Bevor ich verstand was er da gerade gesagt hatte, kam er auf mich zu, und drückte mich wieder gegen den Baum. Doch anstatt das er mich wieder halb erwürgte, kam sein Kopf immer näher an meinen Hals. Ein stechender Schmerz durchzuckte mich, und mir entwich ein Schrei. Meine Beine wurden weich, und ich hatte Mühe grade zu stehen. Ich wurde müde. Plötzlich wurde Fredi von mir weggerissen, und ich schaute ihn Wills Augen. Dann wurde alles schwarz und ich fiel.
Als ich aufwachte lag ich ihn einem Bett. Es war nicht mein Bett, denn aus meinem Bett wäre ich schon längst rausgefallen, aber in diesem Bett konnte man sich ja verlaufen. Langsam öffnete ich meine Augen weiter, und richtete meinen Kopf ein wenig auf. Mich durchzuckte mich ein stechender Schmerz, und ich wurde zurückgedrückt in die weichen Kissen.
„Bleib ruhig liegen. Es ist alles gut. Dir ist nichts Schlimmes passiert“, sagte Will.
Ich dachte nur: ‚Nichts schlimmes also? Wenn ich mich recht erinnere wurde ich 1. halb erwürgt und 2. halb ausgesaugt. Sowas nennen sie nichts Schlimmes. ‘ Ich wollte meinen Mund aufmachen um ihm eine saftige Ansage zu machen, als ich Lora erblickte. Sie saß mit Tränen in den Augen an der Bettkante. Oh war das ein Anblick. Mein Ärger war wie weggeblasen. Langsam rutschte ich zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Eine Weile weinte sie nur. Nach und nach beruhigte sie sich wieder.
Sie schaute mir ins Gesicht und sagte mit einer, mich erstaunenden, festen Stimme: „Mach so was nie wieder!“ Sie holte Luft und gab noch peinlich berührt hinzu: „Und besonders nicht wenn ich schlafe.“
Ich konnte nicht anders als zu lachen. Will und Jack sahen mich fassungslos an bis Lora sie in mein kleines Geheimnis einweihte.
„Das macht sie immer. Anstatt zu weinen, fängt sie an zu kichern oder zu lachen. Ich musste mich auch erst dran gewöhnen. Wie man an einem Grab stehen kann, und zu lachen anfängt.“
Jetzt mussten beide grinsen und wechselten bedeutende Blicke aus. Ich hoffte nur dass sie mich nicht für verrückt hielten. Lora gähnte einmal herzhaft und kuschelte sich an mich an. Das war mein Zeichen, und ich fing leise an zu singen. Als das Lied zu Ende gesungen war stellte ich fest, das nicht nur Lora eingeschlafen war sonder auch die Jungs. Mh das war merkwürdig. Naja. Ich ging zur einer x-beliebigen Tür und zog sie auf. Wow. So einen Kleiderschrank hätte ich auch gern. Der war so groß wie mein Zimmer. Ich schnappte mir ein Hemd, was mir eindeutig zu knapp war (es ging mir bis kurz über den Po) Na gut. Dann lief ich zur nächsten Tür. Und, Bingo! Das Badezimmer. Ich schlüpfte leise hinein und schloss ab. Ich zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Danach sah ich mich im Spiegel an. Oh, man, jetzt weiß ich warum Lora geweint hat. Ich sah schrecklich aus. Meine Haut war noch blasser als sonst. Ich hatte viele Blutergüsse. Besonders am Hals, und die Busspur war auch noch deutlich zu sehen. Ich zog mich an und rubbelte meine Haare ab, Dann schlich ich mich wieder raus und stellte fest, das Will nicht mehr da war. Leise, damit die beiden anderen nicht wach wurden, schlich ich zur letzten Tür. Ich lief einen endlos langen Flur entlang, ohne zu wissen wohin, und warum ich hier war. Nach einer gefühlten Ewigkeit endete der Flur mit einer Treppe nach unten. Langsam und vorsichtig stieg ich die Stufen hinunter und stand in einer riesigen Eingangshalle. Nach einigem Suchen fand ich auch den Weg in die Küche. Nach weiterem Stöbern fand ich alles, was ich für einen Tee brauchte. Nur die Tassen wollten es spannend machen, und spielten verstecken mit mir. Haha. Als ich eine, der ziemlich hoch angebrachten, Schränke aufmachte, sah ich die blöden Dinger endlich. War ja klar dass sie ganz oben standen. Mit einigem Strecken wollte ich gerade nach einer lila-weiß getupften Tasse greifen, als ich einen bedeutungsvollen Pfiff hinter mir hörte.
„Was für ne Aussicht“, sagte mir eine viel zu bekannte Stimme.
Ich drehte den Kopf nach hinten, nur, um zusehen wie Will mir auf meinen Hintern schaute. Ich dachte nur, wenn der so weiter glotzte brauchen wir bald Hammer und Nagel, um seine Augen wieder an Ort und Stelle zu bringen. Dummerweise fiel mir jetzt erst auf, warum er so auf meinen Hintern fixiert war. Das Hemd was ich an hatte ist mir so über den Po gerutscht, das man eine viel zu freizügige Aussicht hatte. Peinlich berührt lies ich meine Arme wieder sinken und zupfte an dem Saum des Hemdes.
„Soll ich den Augenarzt hohlen damit er dir neue Augenimplantate einsetzt? Deine jetzigen wollen anscheinend nicht mehr“, sagte ich frech und streckte ihm die Zunge raus.
„Mh, mit so einem Hinkucker brauche ich nicht nur ein Paar Implantate“, sagte er genauso frech zurück. Dann kam er auf mich zu und reichte mir, ohne Mühe, eine der Tassen. Er kam sogar näher als nötig.
Wie gemein. „Angeber“, raunte ich gespielt beleidigt. Ich setzte mich an die Tisch, goss mir heißes Wasser ein und ließ den Teebeutel in die Tasse plumpsen.
„Du scheinst ja wieder munter zu sein. Geht‘s dir besser?“, fragte er.
Ich glaubte sogar ein klein wenig besorgt.
„Na ja wie man’s nimmt. Auch wenn es nicht schön war, erwürgt zu werden, oder gebissen oder geschlagen“, sagte ich in einem leicht hysterischen Tonfall. Ich nahm einen Schluck und merkte dass ich den Süßstoff vergessen hatte. Ich lief zur Küche rüber und durchwühlte die Schränke. Wohl bedacht den Blick im Rücken. Besonders wenn ich mich bückte. Nach 5 Minuten wollte ich schon aufgeben, als ich den Kühlschrank aufzog. Wow ich hab ihn! Zwischen dem ganzen Obst, und Jogurts, und den Flaschen mit Blut. Halt was… Ah ja genau Will ist ein Vampir. Jetzt verstand ich das mit dem Blut. Mh cool.
„Hast du Durst?“, fragte ich ihn gelassen.
„Wenn du so fragst, ja.“
Ich also schnappte mir also den Zucker (wohl gemerkt aus dem Kühlschrank) und eine Flasche mit Blut, und stellte es auf dem Tisch ab. Dann lief ich nochmal zu dem Hängeschrank, und kam gerade so, mit Zehenspitzen stellen, an ein Glas ran. Den lustvollen Pfiff hinter mir, ignorierte ich.
Als ich mich wieder setzte konnte ich mir eine Frage nicht verkneifen: „Wieso hast du den Zucker im Kühlschrank?“
„Tja Zuckerschnute, das ist und bleibt ein Geheimnis“, sagte er lachend.
Echt witzig dachte ich mir, da durchzuckte plötzlich ein stechender Schmerz meine Schulter. Keuchend fiel ich auf die Knie. Mist, das passiert mir in den letzten zwei Wochen ständig. Dadurch wusste ich aber, das es gleich wieder vor bei sein müsste.
Will kniete sich zur mir und musterte mich skeptisch. „Alles okay?“, fragte er mich besorgt.
„Jaja alles okay“, brachte ich brüchig hervor. Langsam rappelte ich mich auf, da die Schmerzen nachließen.
„Hast du das öfters?“, fragte er grübelnd.
„Seit zwei Wochen kommt es fast täglich“, meinte ich, und nahm einen Schluck von dem, inzwischen fast kalten, Tee.
„habt ihr eigentlich alle Typen erwischt?“, wollte ich wissen.
„Na ja“, fing er an. „Einige konnten wir besiegen doch der, der dich angegriffen hat, konnte fliehen als ich mich zur dir umdrehte“, sagte ein klein wenig gepeinigt. „ Ach übrigens haben Lora und Jack ein paar Sachen von dir eingepackt, du wohnst erst mal hier bei mir.“
Als er mein entsetztes Gesicht sah fügte er schnell noch: „zur Sicherheit“ hinzu.
„Und wo sind meine Sachen wenn ich fragen darf? Ich würde mir gerne was anderes anziehen“, meinte ich und zog das Hemd noch ein Stückchen tiefer.
Er sah mich mit einem verführerischen Lächeln an. „Wofür denn? Das steht dir doch ausgezeichnet.“
„Danke, aber ich möchte gern ein wenig joggen gehen und ich glaube nicht dass das, dafür das perfekte Outfit ist.“ Haha ich hab’s ihm gezeigt. Er stand auf und ich folgte ihm. Oben lief er auf eine Doppeltür zu und öffnete sie.
„Das ist dein neues Zimmer, deine Sachen habe ich schon in den Schrank einräumen lassen"
hey leute balds gehts weiter!!
Tag der Veröffentlichung: 23.09.2011
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Widmung:
ich widme dieses buch allen lesern und meinen besten freunden lari,nata,alina und marvin