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Ich möchte hier Umstände schildern,
die manch anderer als quälende empfindet,
nicht schlafen zu können.
Die Betroffenen sagen dazu Schlaflosigkeit
meine Erlebnisse sind ganz anderer Art.

Ganz bewußt verzichte ich auf den Schlaf,
weil ich schon als junger Mann,
der seine Ausbildung begann,
verspürte,
dass es mir absolut nichts ausmachte, mal eine
Nacht nicht im Bett verbracht zu haben.

Im Laufe des Tages,
der dann nach einer durch geschlafenen Nacht
folgte,
verspürte ich immense Energie,
eine super gute Stimmung!

Parallel dazu entwickelte sich eine echte Leidensgeschichte.
Die Depression.


In den sechziger Jahren war der Begriff
bi-polare Störung mit Sicherheit noch nirgendwo
im Gebrauch.
So wurde mit mir experimentiert,
eine konkrekte Diagnose stellte auch niemand.
Meist sagte der Facharzt zu meiner Mutter:

"Der Junge hat Entwicklungsstörungen"

Der erste Klinikaufenthalt war nötig, da war ich mal gerade ins 2. Lehrjahr gekommen.

Den Lehrstoff aufzuholen nach der langen Fehlzeit im Betrieb und besonders in der Berufsschule, war schon anstrengend.

Mit Ach und Krach bestand ich dann die Abschlussprüfung.
Ein Jahr danach verließ ich die Firma und mein
Elternhaus und ging nach Berlin.
Zu dieser Zeit ging es mir echt gut und ich hatte wirklich keinerlei Ängste.
Schließlich war nun eine Zeit angesagt,
wo mir niemand das fertige Essen vor die Nase
stellte.

Der Abenteurer in mir wollte es einfach wissen,
wie organisiere ich das Waschen meiner Wäsche,
was koche ich mir...

Das Foto zeigt mich und Kollegen,
etwa zwei Jahre bevor ich in unsere Haupstadt
ging...





In meiner Berliner Zeit hatte ich die typische
Winter-Depression, trotzdem flog ich nach Hause um
Weihnachten mit der Familie verbringen zu können.

Sie staunten alle nicht schlecht,
als ich ein Taxi bestellte und mit Ihnen zu einem
gutem Restaurant fuhr.
Schließlich hatte ich in der gedrückten Stimmung keine großartigen Bedürfnisse, so dass ich eine ganze Menge Geld angespart hatte...

Vorher in dem heißem Sommer in Berlin verscherzte ich es - wie schon so oft dann später-
mit meinem Arbeitgeber.

Nach diesem so richtig schönem familiärem Weihnachtsfest nahm ich einen neuen Job an.
Meine Anschrift in Berlin war damals Kurfürstendamm
Nr. 111
So hatte ich keinen weiten Weg zu meiner Stelle,
dem "Eden Playboy Club"
Es war der Rosenmontag,
es war bitterkalt und der Schnee lag schon mindestens einen Meter hoch an den Strassenrändern,
da traf ich in diesem Club einen Typ,
der aus meinem Ortsteil kam.
Nach einer kurzen Begrüssung wandte ich mich wieder meinen Aufgaben zu.
Der Typ hat auch einen Namen,
es war der Rolf N.
Hoffentlich liest er irgendwann einmal dieses Büchlein, um sich zu erinnern, was Rufmord ist!

Pünktlich um Mitternacht kündigte unser DJ, der aus Puerto Rico kam, die Show an.
Im Laden stand mitten auf der Tanzfläche ein Pool,
darin tänzelten drei Go-Go-Girls nach den heißen Rhythmen, die Jonny laufen ließ.

Die Attraktion wurde von Jonny so aufgerufen:
"Die erste Dame, die einen Herren in voller Bekleidung zu den Mädels in den Pool wirft,
bekommt vom Haus eine Flasche guten Whisky!"

Es war kurz vor Feierabend,
ich stand gegen eine Säule gelehnt, träumte etwas vor mich hin,
da stubste mir meine Kollegin Jenny ihren Ellenbogen
in meine Rippen und fragte mich:
"Wann hast Du denn Feierabend?"

"Sicher dann, wenn alle Gäste gegangen sind." erwiderte ich.

Total überraschend nahm mich Jenny auf ihre Arme und
warf mich vor Publikum in den Pool. Das noch darin
plätschernde Girl kircherte etwas blond-blöde.

Völlig geschockt kletterte ich pitsche-nass wieder heraus und marschiert die etwa 500 Meter nach Hause,
um mir schnellstens etwas Trockenes anzuziehen.
Das ich mir auf dem Wege dorthin keine Lungenentzündung bei den herrschenden Minusgraden
zugezogen habe, grenzt an ein kleines Wunder...

Später einmal,
als ich wieder daheim bei meinen Eltern wohnte,
wurde ich gefragt, ob es die Wahrheit sei,
das ich in einer Bar in Berlin nackig herum gesprungen sei.
Ohne irgend einem Schamgefühl konnte ich antworten,
dass es die Fantasie eines Studenten sei,
der während seiner Ausbildung zum Ingenieur zu diesem Zeitpunkt Gast in dem Laden gewesen wäre.

Eine andere Story,
die ich leibhaftig in Berlin, Berlin-Ost und Bochum
erlebt habe, steht geschrieben in:
Der junge Spion

Das sei nur deshalb erwähnt,
weil man in einer so großen, obendrein Haupstadt eine enorme Menge erleben kann,
sofern man sich unter die Menschen begibt.

Wird fortgesetzt...


Nun,
nach endlich wieder einigen durch geschlafenen
Nächten,
möchte ich in meinen Schilderungen fortfahren:





Dieser Hormon-Schub ist nicht das Einzige
was ich erlebe.
Da gibt es noch eine Besonderheit:

Das Durstgefühl ist ja immens während dieser
Phasen, somit gehe ich häufig hin und trinke
frisches, kaltes Leitungswasser.

Beim letztem Schluck geschieht immer etwas sehr
seltsames:
Sobald das eisige Wasser meinen Gaumen berührt,
verspüre ich einen regelrechten "flash",
die Kälte geht bis in den Kopf hinein und macht
ein verdammt angenehmes Gefühl.
Etwa so, wie wenn ich Traubenzucker zu mir nehmen
würde...

Bisher habe ich niemandem davon erzählt,
um so begeisterter berichte ich hiermit gleich
ganz Vielen davon.

Eine weiter positve Erfahrung machte ich während
meiner Schlaf-Entzüge:
Plötzlich sind zumindest für einige Tage diese
quälenden Pfeiftöne aus meinen Ohren.
Ein Facharzt meinte dazu vor Jahren:
"Der Tinnitus ist nicht heilbar,
damit müssen Sie schon leben..."

Ein feines Gehör, fast wie eine Fledermaus zu haben
ist ein wirklich sinnlicher Genuss,
hält er leider nur für kurze Zeit an,
bevor irgendein schräger Komponist in mir meint,
diese bizarren Pfeiftöne seien nun wieder fällig.


Jetzt kommt wieder eine wohlige Müdigkeit auf,
die ich gleich noch mit einem spätem Nachtmahl
verstärken werde;
was also bedeutet,
hier gleich wieder eine Unterbrechung zu machen.
Um dieses Intermezzo zu gestalten,
noch ein Foto, ganz neu gemacht, mit einer Aussage,
die wahrscheinlich nur ich verstehe...





Weil ich, wie ich finde,
noch so einiges zum Thema zu erzählen habe,
wird mein Büchlein fort gesetzt!

Schließlich hat mich doch Gott
als mitteilsamen, extrovertierten Menschen geschaffen.





Obwohl ich an der Nordseeküste lebe,
fasziniert mich neben dem Meer
immer wieder neu
unser Wald...


Impressum

Texte: die Rechte an den Fotos besitze ausschließlich ich.
Tag der Veröffentlichung: 13.04.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Meiner bald Ehefrau Ilona

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