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Der Traum


>>Alec? Alec? Wo bist du? <<, schrie ich durch unser Haus. >>Such mich! <<, rief er. Verstecken! Ich konnte mir tausend Sachen vorstellen, die besser waren als verstecken spielen. Blöder weise war das das Lieblingsspiel von meinem Bruder. Ächzend lief ich durch unser Haus. So konnte man es eigentlich nicht nennen. Es war eher ein kleiner Stall, mit Heuboden oder so ähnlich. Ein Zimmer unten, ein Zimmer oben. Ich fing an lustlos nach Alec zu suchen. Ich suchte erst unten dann oben und wie nicht anderst zu erwarten, fand ich Alec nicht. >>Alec, du hast gewonnen! Komm raus! <<, rief ich durch das Haus oder Bretterverschlag, wie Alec und ich es nannten. Keine Antwort. Na toll. Ich wurde wütend, dass wurde ich übrigens sehr leicht. Heiß blütig, nannte das unser Vater immer, als er noch lebte. Doch das tat er schon seit über 5 Jahren nicht mehr, er hatte eine Lungenentzündung nicht überlebt. >>Alec, du IDIOT!!!! Ich werd dich jetzt nicht mehr suchen! <<, schrie ich wutentbrannt. Keine Antwort, ich hörte nur ein leises kichern. Ich wurde wütender, rasender, aggressiver. Mein Herz pochte laut und schnell. >>KOMM RAUS! <<, schrie ich. Lachend sprang er aus einem Schrank und schnitt mir Grimassen. >>Hör auf! <<, brüllte ich in an. Er provozierte mich weiter, sodass ich völlig meine Beherrschung verlor. Ich schrie und tobte und plötzlich lag Alec schreiend vor mir, er krümmte sich vor Schmerz. >>Hör auf damit Jane! Bitte! <<, flehte er mich an. Verblüfft starrte ich ihn an und alle Wut wich von mir. Alec hörte auf zu schreien und sich zu krümmen. Er lag erschöpft vor mir. >>Wie hast du das Gemacht? <<, fragte er. Gute Frage. Ich hatte keine Ahnung. >>Weis nich. <<, antwortete ich. Er stand auf. >>Ich glaub wir sagen Ella lieber nichts. <<, meinte er. Ich nickte zustimmend. Ella war unsere Tante. Unsere Mutter war bei unserer Geburt gestorben, wir hatten nur Dad gehabt, als der auch starb, kam Ella zu uns. Ella arbeitete gerade auf dem Feld. Bis vor einer Stunde hatten wir das auch getan. Wir gingen unregelmäßig in die Schule, meistens nur zweimal die Woche: Dienstags und freitags Die restlichen Tage arbeiteten wir auf unserem kleinen Feld vor der Bruchbude. In letzter Zeit hatten wir echt Pech, was die Ernte betraf. Wir hatten mal zwei Hennen gehabt, aber die waren vor ein paar Wochen kläglich verhungert. Wir kämpften Tag für Tag um das Überleben und wenn herauskäme, dass ich Alec Schmerzen zugefügt hatte, dann würde ich als Hexe angeklagt werden und das wollte ich nicht. Ich würde von den ganzen Pfarrer Trotteln verhört werden und danach verbrannt werden. Es grauste mir davor daran zu denken, deshalb verdrängte ich den Gedanken und kehrte aus der Gedankenwelt in die Gegenwart zurück. >>Ich hab Hunger! <<, meinte Alec. >>Dann nimm dir doch was. <<, antwortete ich. >>Wir haben nichts mehr! <<, entgegnete er. Ich seufzte und ging aus dem Bretterverschlag zu unserem kleinen Feld. Alec lief hinter mir. Ich sah das Feld auf dem fast nichts wuchs. Nur ein paar Halme des Korns neigten sich im Wind. Ich wusste, dass Alec es längst auch bemerkt hatte. Die dunkle Gestalt die zwischen den Halmen stand und der reglose Körper neben ihr. Ich schaute genauer hin. Der leblose, erstarrte Körper, der blutverschmiert auf dem Boden lag, war Ella. Ich wollte kreischen, schreien, heulen, doch Alec legte mir die Hand auf den Mund. Die dunkle Gestalt stand immer noch da. Ich erkannte, dass es sich um einen kleinen hässlichen Mann handelte. Um seine Lippen war trockenes Blut zu erkennen und die Spur eines Lächelns lag auf seinen Lippen. Er kam näher, immer näher. Mein Herz begann schneller zu pochen und ich musste gegen den Drang ankämpfen wegzurennen. Ich wollte gerade weg, als Alec mich festhielt und ich hörte eine Stimme aus seinem Mund, die ich noch nie zuvor gehört hatte. Er wirkte männlicher, obwohl er ein kleiner Junge war und zu meiner Verblüffung war sie wutverzerrt. >>Nein, Jane! Ich will es diesem Arsch zeigen! <<, flüsterte er. Er war ziemlich vulgär. Niemals hätte er so etwas in der Öffentlichkeit gesagt. Ich wollte mich aus seinem Griff winden, denn dieser widerwärtige Mann kam immer näher. Er verstärkte ihn. Ich wollte mich losreisen, mich befreien, mich retten. >>Nein, Jane! Bleib bei mir! <<, raunte er. Ich wollte nicht, obwohl ich wusste, dass Alec gleich vor Wut explodieren würde. Ich zog und riss und plötzlich wurde es mir schwarz vor Augen. Ich spürte noch den Aufprall auf der kalten Erde und hörte Alec’s verblüfften Schrei. … Ich kam zu mir und Alec flüsterte: >>Tut mir leid, Jane. Ich konnte es nicht kontrollieren. << Ich hörte Schritte näher kommen und ein kaltes Lachen. Ich hörte Alecs schmerzerfüllten Schrei und spürte unglaublichen Schmerz an meiner Kehle. Ich schrie, danach fing an mein ganzer Körper zu brennen und mir wurde wieder schwarz vor Augen. … Ich öffnete meine Augen und kam langsam wieder zu mir. Ich lag immer noch in auf der kalten Erde. Es war dunkel und Alec lag neben mir. Seine Augen waren ebenfalls geöffnet. Er schaute mich an und ich bemerkte, dass seine Augen rot waren. >>Du hast rote Augen<<, hauchte ich. >>Du auch. <<, entgegnete er. Ich bemerkte auf einmal, dass ich viel schärfer sah und hörte. Wie cool. Ich konnte alles genau erkennen. Ich richtete mich auf und blickte mich um. Am Feldrand sah ich drei Leute auf uns zu kommen. Ich ahnte nichts Gutes. Ellas Leiche lag 10m entfernt von uns. Es waren der Schmied und seine zwei Söhne, die auf uns zukamen. Ohne zu überlegen wandte ich mich ihnen zu, packte den Schmied und schlug ihm meine Zähne in die Kehle.
Schweißnass und ziemlich hysterisch schreckte ich aus dem Schlaf hoch. Alec saß neben mir und beruhigte mich, oder versuchte es zumindest. >>Jane. Du hast nur geträumt. <<, meinte er beruhigend. Ich sah ihm in die Augen, er hatte immer noch braune. Er war älter als in meinem Traum und ich sah nirgends den kleinen Mann. >>Was hast du denn geträumt? <<, fragte Alec neugierig. >>Erst war es eine Erinnerung. Es war da wo wir entdeckt haben, dass ich anderen Schmerzen zufügen kann und du sie gefühllosmachen kannst. << >>Du meinst al wir noch kleiner waren? Als wir verstecken gespielt haben und dann aufs Feld gegangen sind? << Ich nickte. >>Aber auf dem Feld hat sich es geändert. Wir haben uns damals nur gestritten und du hast mich Gefühllos gemacht. Aber in dem Traum, da lag Ella blutverschmiert auf dem Boden und so ein Typ hat uns in die Kehle gebissen und dann haben wir den Schmied und seine Söhne umgebracht. Dann bin ich aufgewacht. << Tröstend nahm er mich in den Arm. Früher war ich es gewesen die ihn trösten musste, doch jetzt war es anderstrum. Er war kein kleiner Junge mehr, er war 16 Jahre alt genauso wie ich. Wir hatten die Kindheit hinter uns gelassen und fast das Erwachsenenalter erreicht, was um 800 n. Chr. Doch ziemlich ungewöhnlich war und wir hatten diese Fähigkeiten. Ich konnte anderen Schmerzen zufügen, wenn ich eine besonders starke Empfindung hatte. Jedoch waren diese Schmerzen nicht besonders stark. Sie reichten aber aus, dass alle Angst vor mir hatten und ich musste feststellen, dass mir das gut gefiel. Alec konnte, wenn er es wollte den Leuten sämtliche Sinneswahrnehmungen rauben, also riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen und noch viel mehr. Er konnte sie sozusagen Gefühllos machen. Wir hatten das festgestellt als wir beide fünf waren. Am Anfang versuchten wir es geheim zu halten, doch jetzt wusste jeder über uns Bescheid. Man tuschelte über uns und es gab über all Gerüchte über uns. Ella war hingerichtet worden, sie dachten alle, damit würden unsere Fähigkeiten schwächer werden, doch sie wurden immer stärker und wir konnten sie besser kontrollieren. Wir wurden gefürchtet und gemieden, obwohl das nie unser Ziel gewesen war. >>Gute Nacht, Jane. Schlaf weiter. <<, sagte Alec zu mir, dann verschwand er aus dem Zimmer und ich sank in das Federkissen zurück. Ehe ich mich versah war ich wieder eingeschlafen und wurde in der restlichen Nacht zum Glück von Träumen verschont.

Der Scheiterhaufen


Alec weckte mich am Morgen sanft und brachte mir eine Kanne Milch und ein Brötchen ans Bett. Er war der beste Zwillingsbruder, den man sich wünschen konnte. Heute war Schule. Ich hatte überhaupt keine Lust darauf, denn ich konnte schon alles. Trotzdem zwang Alec mich, mich anzuziehen und scheuchte mich in die Schule. Wir setzten uns auf die beiden Holzstühle, die am weitesten hinten standen, wie immer. Die ersten zwei Stunden liefen ohne Probleme. Ich langweilte mich und dachte nicht einmal daran zuzuhören, doch in der dritten Stunde geriet alles aus dem Ruder. Die Lehrerin hatte wohl einen gewissen Hass auf Alec und mich, denn sie holte uns beide vor, um unser Wissen zu prüfen. Mit geschmeidigen, schnellen Schritten liefen wir den Gang zwischen den Stühlen zu ihrem Tisch entlang und sie begann zu reden. >>So jetzt lassen sie uns mal ihre Mathematischen Fähigkeiten testen. << Sie lachte ein ekelerregendes Lachen, dass bei mir würge reiz auslöste. >>Alec, dann sagen sie uns doch mal was 430 geteilt durch die Zahl 5 ergibt. << Alec überlegte kurz. Er setzte schon zum Reden an, als dieses hinterhältige Biest sagte: >>Setzen sie sich Alec, sie können nichts, sie sind ein totaler Versager. Nicht einmal eine leichte Rechenaufgabe können sie lösen. << Alec setzte sich, die Lehrerin lief ihm hinterher und begann mit dem Rohrstock auf Alecs ausgestreckte Finger zu schlagen, er stöhnte nicht, denn wie ich wusste, hatte er sich selbst Gefühllos gemacht. Trotzdem machte es mich unglaublich wütend, dass diese Schlampe Alec grundlos schlug und ich benutzte eine große Energiewoge in mir dazu, ihr Schmerzen zuzufügen. Innerhalb weniger Sekunden lag sie schreiend am Boden, doch plötzlich wurde um mich alles schwarz ich konnte nichts spüren, nichts hören, nichts sehen. Ich wusste, dass Alec dahinter steckte. Um mich herum wurde alles wieder sichtbar und sofort begann ich Alec anzuschreien. >>Geht es dir nicht gut? Ich hab mich nur mal rächen wollen! Ist doch nichts dabei und du machst mich Gefühllos, raubst mir meine Sinne? << Ich wusste, dass hätte ich nicht sagen sollen, den jetzt wussten alle, dass wir dahintersteckten. Die Lehrerin war mittlerweile aufgestanden und hetzte keuchend zur Tür. Alle anderen waren still, bis ein Junge anfing uns anzuschreien: >>Ihr seid von Dämonen besessen! Hexerei! << Darauf fingen alle an uns anzubrüllen und auf uns zu zeigen. Plötzlich ging die Tür auf und ein paar Männer in ziemlich hässlichen Aufzügen kamen herein. Alle verstummten. Die Männer kamen auf uns zu und drehten uns die Arme auf den Rücken. >>Alec und Jane, ihr werdet der Hexerei beschuldigt. <<, sprach einer von ihnen, >>Sie haben das Recht auf eine Verhandlung, dort wird entschieden ob sie hingerichtet werden. << Mit diesen Worten wurden wir aus dem Klassenraum und ins Justizgebäude der Stadt geführt. Wir gingen in einen Saal, der gleich neben dem Eingangs des riesigen Gebäudes lag. Dort wurden wir schon erwartet. Ein Typ mit Perücke saß da rum und begann zu reden: >>Alec, Jane ihr werdet der Hexerei angeklagt. Es ist eine ernste Sache, das wisst ihr. Bestreitet ihr, dass ihr Fähigkeiten habt, die anderen Schmerzen zufügen können oder die Sinne der anderen auslöschen können?<< >>Nein, wir bestreiten dies nicht, jedoch möchten wir ihnen versichern, dass wir keinerlei Gefahr darstellen. Wir sind nicht vom Teufel besessen und waren es auch nie. << >>DAS SOLL MAN EUCH BÄLGERN DOCH NICHT ETWA GLAUBEN! <<, schrie der Richter uns an, >>Ich verurteile euch zum Tod auf dem Scheiterhaufen! Die Hinrichtung wir sofort durchgeführt! << ehe ich mich versah, wurden mir und Alec die Arme auf den Rücken gebunden und wir fanden uns in einer gewaltigen Prozession wieder. Der Scheiterhaufen stand schon bereit. Wir wurden von drei Männern hochgeführt und an einen Holzpfahl gefesselt. Nachdem das passiert war, gingen die drei Männer auf das sanfte, grüne Gras zurück. Eine Frau und ein Mann kamen mit Fackeln und steckten das Holz und das Stroh, auf dem wir standen in Brand. Am Anfang wurde es kaum merklich wärmer um uns herum, doch bald wurde das zu unerträglicher Hitze. Das Feuer kam immer näher, Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und es war so unerträglich heiß um uns herum. Ich blickte zu Alec, er hatte die Augen geschlossen und ich wusste er konzentrierte sich ganz darauf den Schmerz nicht zu spüren. Das Feuer war nur noch wenige Zentimeter von uns entfernt und ich hatte unerträgliche Schmerzen. Ichbegann zu schreien und zu kreischen, Tränen liefen mir über die erhitzten Wangen. Ich sah nochmal zu Alec, er begann ebenfalls zu schreien, seine Haare waren schweißnass und doch versuchte er den Schmerz nicht zu spüren, der sich ins unerträgliche steigerte. Doch er schaffte es nicht. Unglaubliche Schmerzen breiteten sich in meinem ganzen Körper aus. Jedes Einzelne Körperteil schmerzte, ich wollte, dass die, die mir das Angetan hatten dasselbe spüren wie ich. Ich konzentrierte mich ganz auf den Gedanken ihnen schmerzen zuzufügen, wie die meinen und es klappte. Ich hörte schmererfüllte Schreie. Ich lächelte kurz, doch wieder begannen mich die Schmerzen zu überwältigen. Ich schrie. Niemand kann sich vorstellen, wie es ist an lebendigem Leib verbrannt zu werden. Von diesem Zeitpunkt an würde ich alle Menschen hassen, das schwörte ich mir. Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich dachte ich wäre endgültig gestorben. Meine Schmerzen wurden durch andere Schmerzen ersetzt. Sie waren in mir. Es brannte in mir, als hätte jemand ein Feuer in mir entfacht, doch das war nichts gegen den Scheiterhaufen. Von einem Moment auf den anderen war ich weg. Ich versteifte mich und die Schmerzen klangen ab. Dann spürte ich absolut nichts mehr, nur schwärze umgab mich.

Volterra


Langsam öffnete ich meine Augen. Ich lag auf einem Bett, Alec neben mir. Auch er schien wach zu sein. Ich richtete mich auf und bemerkte, dass ich alles viel schärfer sah, als sonst. Ich sah die kleine Mücke, die auf dem Tisch auf der anderen Seite des Raumes war. Ich sah den kleinen Fleck auf der Tapete. Ich sah jedes einzelne von Alecs kurzen Haaren. Doch plötzlich beunruhigte mich etwas. Ich hörte Schritte von draußen. Die Tür öffnete sich und ein Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren trat ein. >>Willkommen in Volterra! <<, fing er an, doch Alec unterbrach ihn. >>Sollten wir nicht Tod sein? << „Ach das! << Der Mann machte eine Wegwerfende Geste. >>Ich habe euch gerettet. Dabei habe ich leider meine Identität verraten müssen. Ich musste alle Zeugen beseitigen, also folglich das ganze Dorf oder die Stadt, wie ihr es nennen wollt. << >>Wie? Was heist das? Sie haben uns gerettet? <<, fragte ich. >>Ein Nomade hatte mir berichtet, dass ihr verbrannt werden sollt. Ich habe ihn mit dem köstlichsten Blut belohnt, danach bin ich sofort los. Ihr ward schon fast Tod, als ich kam. Für einen Augenblick dachte ich, ich sei zu spät, doch dann hörte ich eure Herzen. Ich biss euch und brachte euch hierher, damit ihr euch in Ruhe verwandeln konntet. << >>Verwandeln?! In was? <<, schrie Alec fast. >>Ihr seid doch klug, oder? Betrachtet euch gegenseitig und im Spiegel und dann dürft ihr raten. << Zuerst musterte ich Alec. Er war unverletzt und sah richtig gut aus. Er war blass und seine Haut war sehr glatt, seine Augen waren blutrot und er war unverletzt. Keine Brandwunden, nichts. Ich nahm den Kleinen Spiegel, den der Mann mir hinhielt und bemerkte bei mir dasselbe. Ich wusste trotzdem nicht was wir waren. >>Wir sind Vampire. <<, meinte Alec ruhig. Der Mann gab ihm ein anerkennendes Lächeln. >>Genau junger Alec. Ich habe euch in Vampire verwandelt und euch nach Volterra gebracht. Ich habe euch schon länger beobachtet. Eure Gaben sind sehr nützlich. << >>Da sie unsere Namen zu kennen scheinen, glaube ich, dass auch wir ein Recht darauf haben ihren zu kennen. <<, meinte ich. >>Natürlich, Jane. Wie unhöflich von mir. Mein Name ist Aro Volturi und ich führe zusammen mit Caius und Marcus den Clan der Volturi an. Und ich frage euch im Namen von uns allen, ob ihr, Jane und Alec, euch uns anschließen wollt. << Alec schaute mich fragend an, ich nickte ohne zu zögern. >>Es wäre uns eine Ehre. <<, meinte Alec. Aro lächelte uns breit an. >>Es gibt viel zu erklären, junge Freunde, doch will ich euch nicht länger von der Jagt abhalten. << Als er das aussprach spürte ich ein unglaubliches brennen in meiner Kehle und ich wusste, dass es nur mit Blut gestillt werden konnte. Aro führte uns in eine gr0ße Halle, wo sich bereits Menschen tummelten und sich neugierig umsahen. Ich roch vorsichtig, ein wunderbarer, süßer Geruch strömte zu mir und ich stürzte mich auf einen jungen Mann. Ich schlug ihm den Kiefer mit meinen messerscharfen Zähnen in den Hals und saugte das gesamte Blut aus ihm heraus. Als ich fertig war stand ich auf und lies seine Leiche achtlos fallen. Ich schaute ihn an und er tat mir überhaupt nicht leid. Ich erinnerte mich an die Schmerzen auf dem Scheiterhaufen zurück und verspürte einen so großen Zorn, dass ich gleich noch mal einen Menschen leertrank und ihn wegschleuderte. Ich stellte fest, dass ich begonnen hatte die Menschen zu hassen und ich wusste, dass es nicht wenigen hier genau so ging, Alec eingeschlossen. Als ich fertig war mit „Jagen“, man konnte es nicht unbedingt als jagen bezeichnen, aber egal, schaute ich mich in der Halle um. Alle anderen hatten sich auch ein paar Menschen geschnappt und sie ausgesaugt, sodass überall blasse Leichen lagen. Obwohl ich sie nicht kannte, dachte ich, dass es ihnen Recht geschieht. Ich sah mich nach Alec um und entdeckte ihn auf der anderen Seite der Halle. Ich rannte zu ihm rüber. >>War lecker! <<, meinte er grinsend. Ich nickte. Aro kam mit einem leichten Lächeln und zwei weiteren Leuten zu uns. Der zu seiner rechten hatte sehr helle, schulterlange Haare. Er war groß und schlank. Der zu seiner linken hatte bräunliche Haare, die ihm ein bisschen über die Schulter gingen. Er schaute ziemlich griesgrämig drein, als hätte er Depressionen. Mir fiel auf, dass alle in diesem Raum Umhänge in verschiedenen grau und schwarz Tönen anhatten. Aro und seine zwei Kameraden hatten eindeutig die dunkelsten. Sie waren tiefschwarz, wie die Nacht. Aro blieb mit seinen Gefährten vor uns stehen. >>Das ist Caius. <<, sagte er als er auf den mit hellen Haaren zeigte. Er nickte kurz, es sah fast militärisch aus. >>Und das ist Marcus. <<, meinte Aro auf den anderen griesgrämigen zeigend. Er drehte sich zu den übrigen Vampiren. >>Dies meine Damen und Herren sind Alec und Jane Volturi, wie wir sie jetzt nennen müssen. Sie verfügen über außergewöhnlich ausgeprägte Gaben, die einem Schmerz zufügen oder die Sinne rauben. Heute haben sie eingewilligt sich uns anzuschließen. Heißen wir sie in unserer Mitte Willkommen! << Eine kam langsam auf uns zugeschritten, sie hatte goldblonde Locken und einen warmen Gesichtsausdruck. Zuerst schüttelte sie mir, dann Alec die Hand. >>Mein Name ist Athenodora. Meinen Gemahl habt ihr gerade kennengelernt. << Sie blickte kurz zu Caius. >>Es ist mir eine Freude, dass ihr zu uns gestoßen seid. << Sie lächelte uns warm an und hakte sich dann bei Caius ein. Jetzt stellte sich die zweite vor. Sie schüttelte uns ebenfalls die Hand. >>Ich heiße Sulplicia und bin die Gemahlin von Aro. Ich bin sicher euch wird es bei uns gefallen. << >>Die übrigen werdet ihr sicher noch kennenlernen. <<, meinte Aro. >>Weshalb tragt ihr Umhänge in verschiedenen Schwarztönen? Wieso nicht einfach nur schwarz? <<, fragte Alec neugierig. >>Das will ich dir erklären. <<, meinte Caius mit einer kalten Stimme, >>Es zeigt unseren Rang an. Desto dunkler der Umhang, desto höher der Rang. << Langsam löste sich die Vampirschar auf. Aro winkte uns. Er führte uns in einen kleinen abgelegenen Raum in dem ein Tisch mit drei Stühlen stand. Caius und Marcus waren auch dabei. >>Setzt euch. <<, sagte Marcus mit rauer Stimme. Wir nahmen Platz. >>Wir sollten über eure Ausbildung sprechen. <<, meinte Aro. >>Ausbildung? <<, fragte ich. >>Jede Wache der Volturi braucht eine gewisse Ausbildung. Zumindest jeder Neugeborene. << >>Neugeborene? << >>So nennt man einen Vampir im ersten Jahr seines Vampirdaseins. Als Neugeborener Vampir, kann man seinen Durst am schlechtesten kontrollieren und man ist am stärksten. Man wir niemals wieder so stark sein, wie an diesem Abschnitt seines Lebens. <<, meinte Caius. >>Also ihr braucht eine Ausbildung. Ihr werdet lernen euren Durst unter Kontrolle zu bekommen und ihr werdet lernen eure Gaben zu kontrollieren und gezielt einzusetzen. Jeder von euch bekommt deshalb in diesen ersten Wochen je eine Stunde Unterricht bei unserem derzeitigen Tracker Denis. Er wird euch beibringen euch zu kontrollieren und zu beherrschen. <<, erklärte Aro. Wir nickten. >>Wir wollen, dass ihr schon bei der letzten und vernichtenden Schlacht gegen die Rumänen dabei seid. Also strengt euch an und enttäuscht uns nicht. <<, schloss Marcus. Wir wussten, dass das Gespräch beendet war und gingen nach draußen, wo ein Blondschopf auf uns wartete. Es stellte sich heraus, dass es Denis, der Tracker war. Er zeigte uns unser Zimmer. Es war luxuriös ausgestattet, hatte jedoch kein Bett. Als ich fragte weshalb, meinte er nur Vampire schliefen nicht. Wir verabredeten für den morgigen Tag einen Unerrichtstermin und dann lies er uns allein. In der Nacht hatten wir nichts zu tun, also machten wir einen nächtlichen Spaziergang durch Volterra. Denis hatte uns erklärt wir dürften uns tagsüber nicht mit nackter Haut in die Sonne stellen, denn dann würden wir glitzern und funkeln wie Diamanten und das Geheimnis der Vampire verraten. Von Athenodora wussten wir auch, dass es nur dann Blut gab, wenn es nötig war. Also alle ein bis zwei Wochen. Außerdem durften wir die Bewohner von Volterra nicht verwandeln oder jagen. Wir sollten uns in der Nähe der Stadt sehr unauffällig verhalten. Volterra war eine schöne Stadt. Sie war sehr gepflegt und sauber, was mir ungewöhnlich erschien, denn in unserer alten Stadt war alles immer schmuddelig und dreckig gewesen. Am Morgen kehrten wir zu unserem Versteck oder besser nach Hause zurück.

Unterricht bei Denis


Wir gingen zu dem vereinbarten Termin mit Denis. Wir hatten insgesamt zwei Stunden. Denis wollte uns erst einmal testen, wie gut wir unsere Gaben bereits beherrschten. Er dachte wohl wir wären ziemlich schlecht. >>Na gut. Jane, du fängst an. Du machst es an mir, damit ich sehe wie gut du bist. Erst machst du es willentlich, okay? Dann versuchst du erst ganz schwache Schmerzen zu verursachen, wenn du das hast steigerst du den Schmerzgrad immer weiter, bis ich abwinke, dann hörst du willentlich auf. Verstanden? << Ich nickte. Denis stand ganz locker vor mir. Ich dachte nur kurz Schmerz, schon krümmte er sich. Ich ließ es stärker werden, immer stärker und ich stellte fest, dass es mich mit einem gewissengrad Selbstzufriedenheit erfüllte. Es machte mir sogar ein wenig Spaß mit meiner Gabe. Denis schrie ich solle aufhören. Ich dachte daran, dass es aufhörte und das tat es dann. Keuchend richtete Denis sich auf. >>Das war gut. <<, meinte er, >>

Besuch


Er kam nach ein paar Minuten in die Halle geschritten. Er hatte lange braune Haare und ein kantiges Gesicht. Außerdem wirkte er leicht angeschlagen. Ihm fehlten ein Arm und ein Ohr. Ich stand gleich neben Caius Thron und so fragte ich ihn weshalb sie einen angeschlagenen Boten schickten. >>Ihnen ist klar, dass wir ihn töten werden. <<, flüsterte er mir kühl zu. Danach stand er auf und wandte sich dem Rumänen zu. >>Was willst du uns überbringen? Wie heist du? <<, fragte er in einem schroffen Ton. Seine kalte Art beeindruckte mich ungemein. >>Mein Name ist Adrian und ich komme um euch mitzuteilen, dass wir die letzte Schlacht gewinnen werden. Wir werden jeden einzelnen von euch vernichten! <<, schrie er Caius ohne Respekt ins Gesicht. >>Hast du eine Gabe Junge? <<, fragte Aro interessiert. Adrian nickte. >>Ich kann Kampfstrategien erkennen. <<, meinte er schroff. >>Willst du dich uns anschließen? <<, fragte Caius in gelangweiltem Ton. Wütend blickte er Caius an. >>Ich würde eher sterben, als mich einem ekelerregenden Pack wie euch anzuschließen! <<, schrie er aufgebracht. Auf Caius Gesicht konnte man die Spur eines Lächelns erkennen. >>Das hättest du nicht sagen sollen. Jane kommt doch mal bitte her. <<, meinte er in ruhigem, beherrschten Ton. Marcus schüttelte den Kopf. >>Nicht schon wieder deine Spielchen Bruder. << >>Sei kein Spielverderber Marcus, dass macht doch Spaß! << Er winkte mich zu sich hin. Langsam lief ich neben ihn. >>Jane, zeig unserem Gast was ab dem heutigen Tag einem respektlosen Idioten passiert. <<, befahl er mir lächelnd. Seine sadistische Art beeindruckte mich zutiefst und ich nahm mir vor auch etwas sadistischer zu werden. Ich genoss es richtig Adrian leiden zu sehen. Auf meinem Gesicht breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus. >>Jane, wir wollen unseren Gast doch nicht zu sehr leiden lassen<<, grinste Caius mich an. >>Bitte! Nur noch ein bisschen! <<, flehte ich und alle ausgenommen Adrian begannen zu lachen. >>Lass Alec auch mal. <<, lächelte Aro. Wiederwillig lies ich von Adrian ab und sah schon die schwarzen Schwaden meines Bruders kontrolliert zu ihm hingleiten. Adrian sank ohne Sinne in sich zusammen. Ich drehte mich zu ihm um. Er lächelte mich zufrieden an. >>Es macht wirklich Spaß Schwesterherz<<, sagte er zu mir gewandt. >>Ich glaube jetzt haben wir ihn genug gequält. <<, sagte Marcus. Mit einem leichten seufzen zog Alec die Schwaden zurück in seine Handflächen. >>Santiago`? Würdest du uns die Ehre erweisen? <<, fragte Caius. Schweigend trat der braunhaarige, muskelbepackte Vampir nach vorne. Er sah Adrian nicht einmal an, als er ihm den Kopf Abriss und Adrians Körper in Flammen steckte. >>Können wir nicht mal jemanden neuen fürs Kopfabreisen besorgen? <<, fragte er, >>Es wird langsam langweilig. << >>Wir werden sehen. <<, meinte Aro. Dann deutete Aro uns rauszugehen. Die drei Fremden gingen zuerst nach draußen, danach folgten wir ihnen. Als wir ein gutes Stück vom Thronsaal entfernt waren, stellten die drei sich uns vor. Bessergesagt die blonde stellte alle vor. Sie streckten uns nacheinander die Hand entgegen, während die blonde sprach. >>Mein Name ist Chelsea. Ich erkenne Bindungen zwischen einzelnen Personen und kann sie schwächen, lösen und stärken. Das<<, sie deutete auf den schwarzhaarigen, >>ist Afton, mein Gefährte. Er hat eine schwach ausgeprägte Gabe. Er hat ein schwaches Schutzschild, dass ihn selbst und die Person, die hinter ihm steht beschützen kann. Außerdem kann er sich unsichtbar machen, dieses Manöver kann jedoch durchschaut werden, wenn man genau hin sieht. Und dann haben wir noch Santiago. <<, sie deutete auf den Muskelprotz, >>Er hat keine besondere Gabe ist jedoch zurzeit unser stärkster Kämpfer und er vernichtet Vampire auf Befehl. Jedoch wird er dieser Aufgabe langsam leid. Deshalb sucht er schon seit geraumer Zeit nach einem Kumpel, der genau das gleiche kann. Allein ist ihm nämlich ziemlich langweilig. << >>Ähh ja. Ich bin Alec und das ist meine Zwillingsschwester Jane. Unsere Gaben habt ihr ja gesehen. Ich hoffe wir werden gute Freunde. <<, meinte Alec. Chelsea lächelte leicht. >>Das werden wir bestimmt. << Dann wandte sie sich zu Afton. >>Komm Afton. << Sie gingen den Gang entlang und verschwanden dann in ihren Zimmer. Santiago stand noch da. Er schien ziemlich okay zu sein. Als er unsere Fassungslosen Gesichter sah meinte er grinsend: >>An Chelsea werdet ihr euch gewöhnen müssen. Die ist immer so. Afton ist aber ein ganz netter Kerl. Soll ich euch noch ein bisschen herumführen? << Wir nickten. Der Tag mit Santiago machte richtig Spaß und in der Nacht beschlossen wir wieder einen Spaziergang durch das nächtliche Volterra zu machen.

Die Schlacht gegen die Rumänen und die Feier danach


Santiago brachte uns in den nächsten Tagen verschiedene Kampftechniken bei, die wir in der Schlacht gegen die Rumänen gebrauchen könnten. Eigentlich würden wir nur unsere Gaben brauchen, aber um uns die Zeit zu vertreiben lernten wir die Kampftechniken trotzdem. Wir mussten auch keinen Unterricht mehr mit Denis nehmen und das war sehr aufmunternd. Denis hatte nämlich begonnen richtig zu nerven. Wir mussten uns nur noch eine Woche seit der Ankunft des Gesandten der Rumänen gedulden. An einem Sonntag rief Aro uns alle zusammen, um uns mitzuteilen, dass wir heute die Rumänen angreifen würden. Der Weg nach Rumänien war ziemlich langweilig, doch wenigstens waren wir durch unsere übermenschliche Geschwindigkeit in weniger als einer dreiviertel Stunde da. Aro führte uns direkt zum Schloss der Rumänen. Davor war bereits eine Armee positioniert und ich fragte mich ob das die Überreste des rumänischen Clans waren. Wir blieben stehen und Caius rief Alec, Santiago und mich zu sich in die Speerspitze unserer Armee, während Aro und Marcus sich in den Hintergrund begaben. Ich konnte sehen, dass die Rumänen auf uns zu rannten und innerhalb weniger Sekunden war die Schlacht in vollem Gange. Mit voller Wucht prallten wir gegen die Rumänen. Es flogen Gliedmasen herum und Feuer brannten über das ganze Schlachtfeld verteilt. Caius hatte uns extra eingeschärft auf sein Zeichen zu warten ehe wir unsere Gaben einsetzten und so kämpften wir erst einmal ohne sie. Ich packte mir einen roten Rumänen und riss ihm die Arme aus. Alec schnappte sich seinen Kopf und warf ihn hinter sich. Es war super laut. Überall war Geschrei zu hören. Man hörte das reisen der Gliedmasen und wo man nur hinsah kämpften alle. Ich hörte einen Schrei, der ohne zweifeln von Caius kam. Ich lächelte meinen Bruder kalt an, er nickte. Aus seinen Handflächen drangen bereits die schwarzen Schwaden und ich folterte so viele Rumänen wie es ging. Santiago und Afton rannten umher und rissen den Rumänen wahllos die Köpfe ab. Chelsea und Caius nahmen sich die in sich zusammengesunkenen Rumänen, die von schwarzen Schwaden umgeben waren vor. Das Schlachtfeld war jetzt komplett erfüllt von Feuer und Rauch. Der Geruch von verbrannten Vampiren verbreitete sich rasend schnell. Am Schluss waren nur noch zwei Rumänen übrig, doch ehe wir sie angreifen konnten waren sie geflüchtet. Alec wollte hinterher, doch Caius schüttelte den Kopf und hielt ihn zurück. >>Lasst uns dieses Schloss einreisen und die Herrschaft der Rumänen ein für alle Mal untergraben! <<, schrie Caius in die Menge. Überall war zustimmendes Knurren zu hören, dann rannten alle auf das Schloss zu und fingen an es zu zertrümmern. Auch Alec und ich rannten darauf zu. Wir zertrümmerten mit unserer Neugeborenen kraft fast die Hälfte des Schlosses alleine. Anschließend wurde das Schloss noch in Flammen gesetzt. Caius stand vor den Überresten und hielt eine Siegesrede. >>Endlich ist es vollbracht! Wir haben die Rumänen bis auf zwei ausgelöscht! Doch lasst uns nicht leichtsinnig werden! Die nächste Schlacht wartet schon auf uns! Die niederträchtigen Ägypter weigern sich, sich an die Regeln, die uns eine friedliche Ewigkeit bescheren sollen, einzuhalten! Dagegen müssen wir etwas unternehmen! Wir haben ihnen eine Chance gegeben, aber diese haben sie nicht genutzt! Dafür müssen sie bestraft werden! Denn wer sich nicht an die Gesetze hält, dem droht der Tod, wie ihr wisst! << Wir brachen in Knurren und Triumphschreie aus. Caius rannte voran, wir alle rannten voller Freude hinterher. Aus dieser Schlacht konnte man schließen, dass Caius der Anführer auf dem Schlachtfeld war, Aro aber die Entscheidungen traf. Marcus war, wie es schien größtenteils für die Aufstellungen von Gesetzen zuständig. Am frühen Morgen kamen wir wieder in Volterra an. Alle verteilten sich auf ihre Zimmer. >>Noch Lust auf Karten? <<, fragte Santiago. Mit ihm waren wir mittlerweile ziemlich gut befreundet. >>Immer doch. << antwortete Alec. Mir viel auf, dass unsere Stimmen, also die von Alec und mir, deutlich kühler wurden mit jedem Satz den wir sprachen. Auf dem Schlachtfeld war mir wieder Caius Sadismus aufgefallen, den ich zu tiefst bewunderte. In gewisser Weise hatte ich mir die ganze Schlacht den Sadismus von ihm abgeschaut und festgestellt, dass es mir viel Spaß machte sadistisch zu sein. Das musste ich unbedingt beibehalten. Wir betraten Santiagos geräumiges Zimmer und setzten uns an den großen Tisch in der Mitte des Raumes. Wir verbrachten den ganzen Tag damit verschiedene Kartenspiele zu spielen. In der Nacht war uns wieder ein Imbiss vergönnt. Es war mehr ein ganzes Festmahl. Über einhundert Menschen tummelten sich in dem riesigen Thronsaal. Ich roch genau und suchte mir einen Jungen mit besonders reinem und süß riechendem Blut aus. Ich lächelte ihn kalt an und schon krümmte er sich vor Schmerzen. Ich lächelte noch mehr. Dann stürzte ich mich auf ihn und schlug meine messerscharfen Zähne in seine Kehle. Ich traf auf Anhieb die Hauptschlagader und durchtrennte sie mit meinen Zahnkanten. Ich genoss den Aufschrei des Jungen und begann langsam und genüsslich das Blut aus seinem Körper zu ziehen. Es schmeckte wundervoll. Es war ungewöhnlich süß und hatte einen würzigen Nachgeschmack. Ich genoss es mit jedem Zug mehr und ehe ich mich versah war sein Körper leer. Wütend warf ich seine blasse Leiche achtlos zur Seite und stürzte mich wahllos auf eine Frau. Ihr Blut schmeckte zwar nicht sonderlich gut, aber trotzdem konnte ich mich nicht von ihrem Blut losreisen. Es hatte einen bitteren Nachgeschmack. Als auch sie leer war, schnappte ich mir einen Mann mittleren Alters, dessen Blut sehr würzig und schmackhaft war. Danach war mein Durst gestillt. Ich sah mich im Saal um. Zwei Wachen waren bereits damit beschäftigt die blutleeren Leichen weg zu schaffen. Ich ging zu Alec und Santiago, die nur wenige Meter von mir entfernt standen. >>Und? Hats geschmeckt? <<, fragte Santiago grinsend. Ich nickte und lächelte. Mittlerweile konnte ich nicht anderst als kühl lächeln, genauso wie meine Stimme immer kühl oder kalt klang. Bei Alec war es das gleiche. Aro erhob sich von seinem Thron auf dem er mittlerweile wieder Platz genommen hatte und begann eine Ansprache: >> Ihr habt heute sehr gut gekämpft und ich bin sehr stolz auf euch. <<, er blickte zu mir und Alec, >>Vor allem auf unseren Neuzugang, Jane und Alec, bin ich stolz. Nur durch ihre Hilfe konnten wir die Rumänen fast ganz vollständig ausrotten. Doch droht uns schon ein erneuter Kampf. Dieses Mal mit den Ägyptern. Diese wollen sich nicht an die von uns aufgestellten Gesetze halten. Wir können diesen Umstand nicht akzeptieren. Wir haben ihnen eine Chance gegeben und ich, Caius und Marcus werden morgen mit ein paar anderen überprüfen, ob sie diese genutzt haben. Wir werden euch Morgen Abend weitere Informationen geben. Ihr könnt jetzt gehen. << Der Thronsaal leerte sich langsam und auch wir gingen mit schlurfenden Schritten hinaus. >> Glaubst du Aro nimmt uns morgen mit? <<, fragte ich Alec. >> Klar! Wir sind doch seine Lieblinge. << >>Und ihr habt den höchsten Rang<<, fügte Santiago hinzu. >>Hör auf! Ich werd ja ganz rot. <<, meinte Alec und wir brachen in schallendes Gelächter über den Witz aus.

Verhandlungssache


Nachdem wir mal wieder die ganze Nacht Karten gespielt hatten dieses Mal aber in unserem Zimmer, wurden wir, wie nicht anderst zu erwarten, in der Morgendämmerung von Aro gerufen. Als wir den Thronsaal betraten, wartete er bereits. >>Und seid ihr bereit? <<, fragte er. Ich nickte und sah aus den Augenwinkeln, dass Alec es mir gleich tat. >>Gut dann lasst uns gehen. Caius und Santiago werden uns begleiten << Wir traten langsam aus der Eingangshale heraus, wo eine menschliche Empfangsdame, die mir bisher noch nicht aufgefallen war, saß. Nachdem wir im Schatten einer Schützenden mauer waren, formatierten wir uns zu einer Raute und rannten in geschmeidigen und anmutigen Bewegungen los ohne unsere Formation zu verlassen. Nach Ägypten dauerte es trotz übermenschlicher Geschwindigkeit eine Stunde. >> Wo treffen wir die Ägypter? <<, fragte ich Aro. >>In einem ihrer Tempel. <<, antwortete dieser. Wir rannten tatsächlich zu einem Tempel. Wir betraten ihn immer noch in unserer rautenförmigen Formation und gerieten mitten in einen Streit hinein. Es waren zwei Ägypter und eine Frau die sich stritten. >>Ich werde mich den Volturi nicht beugen! Ich werde meinen Lebensstil nicht aufgeben. << >>Du bist so stur Dero! Die Volturi sind zu mächtig, als dass man sich ihnen wiedersetzen könnte. Ich werde das nicht tun. << >>Amun du bist so ein Dickkopf! Bist du wirklich bereit dein Leben zu ändern? Bist du dazu überhaupt fähig? << >>Es wird schwer werden Dero! Aber man braucht den Willen, den du offenbar nicht besitzt. Ihr weit euch alle dem Tod! Hast du nichts gelernt? Euch wird das gleiche geschehen, wie den Rumänen. << >> Wenn du so denkst Amun, dann hast du hier ncichts mehr zu suchen. Was ist mit dir Kebi? << >>Ich folge Amun überallhin. Ich finde seine entscheidung ist die Richtige. Man kann sich ändern Dero, man muss es nur wollen. << >>Verschwindet! << >>Wir hatten nicht vor zu bleiben. Sie sind da. << Wir liefen weiter auf den Mann namens Dero zu. >>Amun, mein Freund! Deine Entscheidung ist die richtige. Wir werden euch nichts tun. <<, sagte Aro. Amun und Kebi nickten, dann gingen sie schnellen Schrittes aus dem Tempel. >>Dero. Du hast deine Chance nicht genutzt. Das bedeutet Krieg. << >>Es muss nicht Krieg bedeuten. Lass uns unsere Sache machen und ihr macht eure. << >>Tut mir leid für dich, Dero, aber so funktioniert das nicht. Ihr habt eure Chance nicht genutzt. Die Einhaltung der Gesetze hat oberste Priorität<<, funkelte Alec, Dero wütend an. >>Und merk dir: Die Volturi geben keine zweiten Chancen. <<, fügte ich kühl hinzu. Aro und Caius schauten uns angenehm überrascht an. Santiago grinste nur wissend. Aro schenkte uns ein väterliches Lächeln, dann wandte er sich wieder Dero zu. >>Du hast uns gehört, Dero. Ihr habt eure Chance nicht genutzt. Du wusstest von Anfang an, was die Konsequenzen für deine Handlungen sind und du musst diese nun tragen. <<, sagte Caius. Mit einer Handbewegung gedeutete er uns, uns zurück zu ziehen. Wir drehten uns um und rannten in unserer immer noch bestehenden Struktur nach Hause. Nach Volterra. Aro wollte noch etwas erledigen und so waren wir zu viert. Santiago eilte mit schnellen Schritten voraus, sodass Caius, Alec und ich ein wenig zurückblieben. >> Wann greifen wir sie an? <<, fragte ich Caius, als wir die Empfangshalle betraten. >> Wir werden sie nur zu zehnt angreifen. Sie sind schwächer als die Rumänen und durch eure Gaben werden wir sie innerhalb weniger Minuten ausgelöscht haben. << >> Das denkst du doch nicht im Ernst, Caius <<, mischte Alec sich ein. >> Es ist durchaus möglich und auch wahrscheinlich. << >>Eigentlich stehen die Chancen dafür ziemlich schlecht. Was ist wenn wir nicht mitmachen? <<, warf Alec ein. >> Dann sind wir aufgeschmissen. <<, lachte Caius. >> Das war ernst gemeint! << >> Nein, das könnt ihr nicht tun! << >>Das ist Verhandlungssache. Gib uns einfach mehr Aufträge und wir werden sie alle auslöschen. Mit nur einer Schlacht. <<, meinte ich. >>Und wenn nicht? << >> Dann seid ihr aufgeschmissen. Ihr habt nämlich nicht viele mit Gaben. << >>Okay. Ich geb euch einen Auftrag, macht ihr dann mit? << >> Wenn du uns mehrere gibst, dann gerne. << Caius überlegte kurz. >>Ich werde das mit Aro besprechen, aber wir brauchen euch. Also verspreche ich, dass ich euch mehrere Aufträge geben werde. << >>Noch eine Bedingung haben wir. << >>Und die wäre? << >>Wir dürfen diese Aufträge alleine durchführen. << >>Abgemacht. Und dann kämpft ihr. << >> Ja, dann werden wir kämpfen. <<, sagte ich. Er nickte und lächelte sogar kurz. >> Was ist? <<; fragte Alec. >> Ihr seid nicht die ersten, die verhandeln. Aber man sieht an eurer Verhandlungsweise, dass ihr sehr klug seid. Ihr wisst man braucht euch und ihr macht euch das zu nutzen. Ihr seid auch die ersten die über Aufträge verhandeln. <<, lächelte er und wir wussten, dass unsere kleine Verhandlung beendet war. Wir wussten auch, dass wir bald gegen diese idiotischen Ägypter kämpfen mussten und dass wir endlich bald einen Auftrag kriegen würden. Wir waren schon an unserer Zimmertür angelangt, als Caius uns zurückhielt. >> Wir kämpfen morgen. Nur damit ihr euch vorbereiten könnt. << >>Wer kämpft alles? << >>Ein paar Wachen, Afton, Chelsea, Santiago, ihr und ich. Aro hält sich immer im Hintergrund also kann man ihn glaub ich nicht dazuzählen. Also Morgen so um 17 Uhr. Bis dann. << Ehe wir etwas sagen konnten war er schon zum Thronsaal gerannt. Am nächsten Tag machten wir uns mal wieder auf den Weg nach Ägypten. Wir erreichten die riesige Tempelanlage. Die Ägypter schienen uns nicht ernst zu nehmen, denn sie hatten sich im Gegensatz zu den Rumänen nicht vor dem Tempel positioniert. Ruhig und leise betraten wir das riesige Bauwerk und töteten jeden, der uns in die Quere kam lautlos. Wir wussten, dass wir nicht sehr lange unbemerkt bleiben konnten, denn das Verschwinden einer so großen Menge an Vampiren würde schnell bemerkt werden. Und wir hatten Recht. Nach nicht einmal einer halben Stunde ging die Schlacht los und wir waren gezwungen uns aufzuteilen. Ich verlor Alec aus den Augen und ein riesiger Vampir ging auf mich zu. Ich fügte ihm schon von weitem Schmerzen zu, doch davon ließ er sich nicht bremsen. Er packte mich am Hals und ich wusste gleich würde ich den Kopf verlieren. Und zwar wörtlich. Trotz der Schmerzen, die ich auf ihn ausübte, hörte er nicht auf mit seinem Unterarm einen ungeheuren druck auf meine Kehle aus zu üben. Mei Gesicht begann bereits zu bröckeln und ich versuchte meinen Schmerz auf ihn zu übertragen. Ich machte mich zu sterben bereit. Ich meine so richtig zum sterben. Ich bekam nicht richtig mit was geschah, aber jemand entwand mich dem Griff des Ägypters. Dieser jemand war ziemlich groß. Er streckte mir die Hand entgegen, zögernd ergriff ich sie. >> Felix. <<, meinte er. >> Ich kenn dich gar nicht. << >> Sagen wir ich hab mich erst vor zwei Minuten entschlossen mich euch anzuschließen. << >> Aha. Hast du meinen Bruder gesehen? << >>Ja. Dem geht’s ganz gut. Ihm hamn nur n paar Gliedmasen gefehlt. Die warn schnell wieder dran. << Entsetzt starrte ich ihn an. Er lachte kurz auf. >> Wir haben die Ägypter vernichtet. <<, meinte er ruhig. Und jetzt wurde mir klar, dass die Schlacht längst vorbei war. Wir standen vor der brennenden Tempelanlage. >> Hei, Jane! <<, rief Santiago mir zu, >>Gefällt dir meine Entdeckung. << >> Ja, sehr schön ausgewählt. <<, antwortete ich. Er nickte. >> Wo ist Alec? << >>Alec! Komm mal! << Alec kam hinter ein paar Wachen hervor. Er machte gerade seinen Arm wieder fest, doch sonst sah er ganz okay aus. >> Ah, da haben wir ja unseren Neuling. <<, hörte ich Aros Stimme, >>Er hat uns wahrlich einen guten Dienst erwiesen heute. Wer ist dafür, dass wir ihn behalten? << Einstimmig hoben alle die Hand. >>Sehr gut. Hier! <<, er warf Felix einen hellgrauen Umhang zu, >>Zieh den an, dann können wir endlich wieder zurück nach Volterra. <<

Demetri


Kaum zu glauben! Unser Auftrag war es tatsächlich irgendeinen dummen Tracker von diesem Amun wegzuholen und an zu werben. Das langweiligste, was es gibt. Wir hatten Chelsea und Felix, der mittlerweile weitgehend Santiagos Aufgaben übernommen hatte, zur Seite gestellt bekommen. Wir sollten Morgen mit ihm zurück sein, dabei wussten wir nicht einmal wo er sich im Moment aufhielt. Doch wir wussten, dass wir Aro lieber nicht enttäuschen sollten. Er hatte beschlossen, dass er vielmehr Vampire mit Gaben brauchte. Einfach so, aus heiterem Himmel. Man konnte der aufregen. >>Stopp. Ich rieche etwas. <<, meinte Chelsea. Wir hielten an. >> Meinst du es ist Amuns Geruch? <<, fragte Felix. >> Schwer zu sagen. Ich kenn seinen Geruch nicht. << >>Alec kennt ihn. <<, warf ich ein. >> Sehr gut. Alec komm mal hierrüber. << Alec schlenderte zu Chelsea und nahm den Geruch auf. >>Und? <<, fragte ich drängend. >> Er ist es. << >> Wir müssen seine Spur verfolgen! <<, meinte Felix. Ich nickte, jetzt nahm auch ich den Geruch auf und erkannte ihn ohne Probleme. >>Alec, du gehst voraus. <<, befahl ich. Er nickte und rannte los. Hatte er einmal den Geruch aufgenommen, war er nicht mehr zu bremsen. Man konnte fast meinen er sei der Tracker. Ich lächelte kurz bei dem Gedanken. Alec blieb so abrupt stehen, dass ich fast in ihn rein gerannt wäre. >> Was ist? <<, fragte Felix. >> Er ist irgendwo hier, glaub ich. <<, gab Alec zurück. >>Glaubst du? <<, fragte ich skeptisch. >> Können wir bitte einfach der Spur folgen? <<, fragte Chelsea genervt. >>Dafür bin ich auch. <<, meldete sich Felix zu Wort. Alec zuckte nur kurz mit den Schultern und rannte weiter. Nach einer Weile begann er sein Tempo zu verlangsamen. >>Was ist denn jetzt schon wieder los? <<, fragte Felix genervt. Ich drehte mich um und lächelte ihn sanft an, schon krümmte er sich vor Schmerzen. >> Felix, lass deine schlechte Laune nicht an uns aus. <<, sagte ich in zuckersüßem Ton. Dann lies ich von ihm ab und wandte mich Alec zu. >> Wir sind da, Schwester. <<, antwortete er auf meine unausgesprochene Frage. >> Wie gehen wir vor? Ich meine wir können doch nicht einfach da rein platzen. <<, fragte Chelsea. >> Wie recht du hast. <<, gab ich zurück. >> Also wie gehen wir vor? Schwere Entscheidung. Entweder wir platzen einfach rein, oder wir kündigen uns an. Schwierig, schwierig. << Schließlich entschieden wir, besser gesagt ich, uns lieber nicht an zu kündigen. Wir würden ihm damit nur Möglichkeit zur Flucht bieten und das war das letzte was wir brauchten. Auf eine Verfolgungsjagt hatte ich nämlich wirklich keine Lust. >>Felix, du gehst voraus <<, befahl Alec. >>Aber ich… << Weiter kam er nicht, denn er begann sich schon vor Schmerzen zu winden. >>Keine wiederrede Felix. <<, tadelte Alec ihn, während er sich vom sandigen Boden erhob. Zögernd trat er unserer kleinen Gruppe voran und betrat das von hohen Sandstein Säulen umringte Haus. Wir trafen zuerst auf Amuns Frau. Kebi hieß sie glaub ich. Sie schaute uns mit großen, ungläubigen Augen an und drehte sich um. >>Amun du hast Besuch. <<, rief sie durch den breiten Gang. Amun kam mit einer weiteren Person, wahrscheinlich dem Tracker, aus einem der zahlreichen Zimmer geschritten. Herablassen sah er uns an. >>Was wollt ihr? <<, fragte er kühl und kassierte dafür gleich ein bisschen folter. >>Das fragst du noch? Wir wollen ihn. <<, Alec deutete auf den Tracker, dessen Namen wir noch nicht erfahren hatten. >>Ihr werdet Demetri nicht bekommen! <<, schrie er uns an, was ihm gleich noch ein bisschen mehr folter einhandelte. >>Lass ihn selbst entscheiden. <<, meinte Chelsea zuckersüß. Erwartungsvoll blickten wir alle den Tracker namens Demetri an. Dieser zögerte kurz. >>Tut mir sehr leid, aber ich habe keinerlei Interesse daran, mich euch an zu schließen. << >>Wir kommen später noch einmal. Du solltest nicht zu überstürzt entscheiden. Und Amun, merk dir: Die Volturi geben keine zweiten Chancen. Also nutzt diese. <<, meinte Alec und drehte sich um. Er rannte los, wir hinterher, doch er rannte nicht weit. Nach kurzer Zeit blieb er stehen und schaute zornentbrannt in die Runde. >>Und was machen wir jetzt!? << >>Alec, beruhig dich mal. Ich bin doch nicht um sonst mitgekommen. <<, grinste Chelsea. >>Was meinst du? <<, fragte ich ratlos. >>Meine Gabe. Schon vergessen? << >>Was für eine Gabe? <<, fragte Felix perplex. Genervt schüttelte sie den Kopf. >>Ich erkenne Bindungen und kann sie verändern und lösen, du Idiot. << >>Ah. Und was hilft das denn? <<, fragte er und schon fing er an sich zu krümmen. >>Felix, was ist heute bloß mit dir los? Streng dein Gehirn an. << Ich lenkte die Schmerzen wieder von ihm weg. >>Ich hab Durst. <<, murrte er. >>Das hast du immer. <<, meinte Alec abfällig, dann wandte er sich Chelsea zu. >>Deine Gabe einzusetzen scheint mir die einzige Lösung. Du hebst die Bindung zwischen Amun und Demetri auf und du knüpfst eine neue zwischen Aro und Demetri und zwischen Jane und Demetri. Was meinst du Schwester? << >>Das klingt sehr gut. Doch sollten wir noch eine etwas abgeschwächte Bindung zu Caius und Marcus herstellen. << >>Das klingt gut. <<, meinte Chelsea. >>Wir haben sie lange genug warten lassen. <<, äußerte sich Alec. >>Felix! << Ohne ein Wort des Protestes rannte Felix voran. Wir erreichten das Haus, doch wir mussten nicht eintreten, denn Amun und Demetri warteten bereits auf uns. Wir blieben vor ihnen stehen. >>Na Amun, hast du deine Chance genutzt? <<, fragte ich. >> Ich fürchte nein. << >>Bedauerlich. << Ich lies einen kleineren Schwall von Schmerz über ihn gleiten, sodass er sich nur kurz krümmte. Ich sah schnell zu Chelsea hinüber, die kaum merklich nickte. >>Und du Demetri? Wie hast du dich entschlossen? << >>Ich habe beschlossen mich euch anzuschließen. Es tut mir leid Amun. << Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Alec kurz lächelte. >> Du hast die richtige Wahl getroffen Demetri. <<, meinte er kühl, >> Du wirst einen der höheren Ränge haben. Hier, fang! << Alec holte einen dunkelgrauen Umhang hervor und warf ihn Demetri zu, der ihn ohne Probleme auffing und ihn sich überwarf. Auch die Kette, mit unserem Zeichen fing er und zog sie an. Dann trat er zu uns hinüber. >>Ihr und eure dreckigen Gaben! <<, schrie Amun, worauf er kurz vor Schmerz zusammenzuckte. Danach beachteten wir ihn nicht weiter und rannten einfach davon. Aro würde stolz auf uns sein und uns mit besseren Aufträgen belohnen, da war ich mir sicher und ein Hauch von Vorfreude machte sich in mir breit. Als wir endlich in Volterra angekommen waren, eilten wir sofort in unser Versteck und betraten hastig den Thronsaal. Aro klatschte in die Hände. >>Alec! Jane! Ihr habt es geschafft! Natürlich nicht ohne die Hilfe von Chelsea. << Er schenkte uns einen anerkennenden Blick. Dann wandte er sich Demetri zu. >> Ich kenne deine wundervollen Leistungen, deshalb brauche ich keinen Test von dir zu verlangen. Doch sag mir wie bist du so gut geworden? << >>Amun hat mit mir trainiert. <<, gab er zurück und ich merkte, dass auch seine Stimme langsam kühler wurde. Woran das wohl lag? Aro stand von seinem Thron auf und ging in eleganten Schritten auf Demetri zu. >>Erlaubst du mir? <<, fragte er und streckte seine offene Hand aus. Demetri nickte und legte seine Hand in die von Aros. Nach kurzer Zeit lies Aro Demetris Hand los. >> Du wirst uns von großem Nutzen sein. Doch bevor wir hier weiter machen und Aufträge verteilen und mal wieder einen kleinen Imbiss abhalten, müssen wir noch diesen unfähigen Denis loswerden. DENIS! << Denis kam in die Halle geeilt. >>Ja, Meister? << Aro sah Denis nickt an, er blickte zu Felix. >>Felix? Erweist du uns die Ehre? <<, fragte er ihn. >>Aber mit Sicherheit! <<, lächelte Felix und ehe Denis auch nur kurz zucken konnte, war er kopflos und brannte. >>Wunderbar! Und jetzt: ESSEN! <<

Unsterbliches Kind


Mal wieder rief uns Aro zusammen. Der Typ hatte echt nichts anderes zu tun! >>Hallo alle zusammen! Uns wurde ein unerhörtes Verbrechen gemeldet. Ein Vampir namens Sasha erschuf ein unsterbliches Kind und nannte es Vasilii. Leider hat dieses Kind einen ganz schönen Wutanfall gekriegt und zack haben wir das Problem am Hals. Der Clan der Denalis beinhaltet natürlich noch drei weitere Mitglieder deren Namen mir unbekannt sind. Wir müssen heraus finden, ob sie davon wissen. Dafür brauche ich euch, Alec, Jane, Demetri, Felix. Ihr übrigen fühlt euch frei zu gehen. << Schon wieder so ein langweiliges Zeug. Ein unsterbliches Kind, ach wie schlimm! Denali war irgendwo in Alaska, noch besser! Jetzt würden wir noch zwei Tage damit zubringen nach Alaska zu gelangen. Erst durch den Ozean und dann noch durch Nordamerika und Kanada. Super! So viel zu den Aufträgen, die wir allein durchführen dürfen. Aro vertraute uns wahrscheinlich noch nicht genug, doch das würde sich ändern. Das schwörte ich mir. Alec stupste mich an. >>Komm schon Jane! << Ich schaute mich um. Die anderen waren schon aus dem Thronsaal draußen, nur Alec und ich standen noch rum, wie zwei Idioten. Genervt schaute ich ihn an, er grinste nur blöd, packte mich an der Hand und zog mich mit sich. Wir holten schnell auf, was keine Kunst war, weil Aro mal wieder einen seiner „gechillten“ Tage hatte. Diese Tage waren echt die Hölle. Aro benahm sich an ihnen, wie ein kleines Kind und versuchte überall gute Laune zu verbreiten. Er merkte anscheinend nich, dass das eher die Entgegengesetzte Reaktion auslöste. Ich schüttelte verärgert den Kopf und Demetri schaute mich verwirrt an. >>Was? <<, fauchte ich. Erschrocken schaute er wieder weg, doch kurz darauf fragte er zögernd: >>Jane? Hast du schon mal was von einem Pokerface gehört? << Ich nickte, um kurz darauf den Kopf zu schütteln, wie ein vollkommener Trottel. Er lächelte kurz. >>Was jetzt? Ja oder nein? << >> Ich glaube nicht. <<, antwortete ich kühl. >>Dein Gesicht sollte deine Absichten nie verraten. Das hat mir Amun bei gebracht. Also dir kann man alles vom Gesicht ablesen und auch aus deiner Stimme hört man einiges heraus. << >>Hmpf. Und was, bitte? << >>Siehst du, da hast du`s. Man hört sofort raus, dass du schlechte Laune hast und wütend bist und mich am liebsten foltern würdest. Du musst deine Stimme kontrollieren können. Du darfst dir nichts anmerken lassen. So, wie Alec es macht. Er hat aber leider auch kein Pokerface. << Er schüttelte kurz den Kopf, dann lächelte er wieder. >>Aha. Und was ist jetzt ein Pokerface? <<, fragte ich ruhig. Ich verzog jedoch mein Gesicht, worauf er lachen musste. Ich blickte ihn nur kalt an und versuchte mich zu entscheiden, ob es wohl der richtige Moment war ihn zu foltern. Demetri beobachtete mich einige Minuten aufmerksam, bevor er wieder zu sprechen begann. >>Du musst auch deine Gesichtszüge kontrollieren können. Du bist viel zu vorhersehbar. Mach`s so wie ich. << Er grinste. >>Ich hab im Moment auch keine besonders gute Laune. Hättest du das gedacht? << Ich schüttelte den Kopf. Er grinste und lächelte doch die ganze Zeit, wie sollte er da schlechte Laune haben. >>Und wenn du jemanden foltern willst, dann schaust du immer so grimmig-vergnügt. Deshalb kann man sich dann immer darauf vorbereiten. Auf den Schmerz mein ich. Versuch doch einfach mal öfter zu lächeln, auch wenn es keinen so richtigen Grund gibt. << Er grinste wieder, dann fügte er hinzu: >>Obwohl es ja nicht so scheint, als würde dir das foltern keinen Spaß machen, was? << Ich streckte ihm die Zunge raus, obwohl er recht hatte. Ich war wie ein offenes Buch. Man konnte mir alles vom Gesicht ablesen. Demetri blieb stehen. >> Wir sind da! <<, rief er zu Aro nach hinten. Mir war gar nicht aufgefallen, dass wir ihnen weit voraus waren. Nach wenigen Sekunden standen Caius und Marcus vor uns und erst nach einer Minute kam auch Aro zum Vorschein. >>Der junge Alec hier dachte wohl es wäre lustig mir einen Streich zu spielen. <<, meinte er nur amüsiert auf unsere fragenden Blicke. Er zwinkerte Alec zu und lächelte Demetri kurz an. Er ließ den Blick kurz über die zahlreichen Häuser vor uns schweifen. Zu meiner Verblüffung roch ich keinen einzigen Menschen mehr, nur tote blutleere Körper. Ich konnte ja nicht wissen, dass unsterbliche Kinder wirklich so schlimm waren. Ich war ja bei dem letzten Mal nicht dabei gewesen. Besser gesagt noch mein Menschliches Dasein gefristet. Caius begann zu sprechen. >>Jane, Alec, Felix und Demetri. Ihr werdet euch auf die Suche nach den drei Vampiren des Denali-Clans machen, von denen wir nicht wissen, ob sie über das Kind Bescheid wissen. Wir treffen uns wieder, wenn der Mond am Himmel steht. Enttäuscht uns nicht. Verstanden? << Wir nickten kurz. Ich blickte zu Demetri, der konzentriert und mit geschlossenen Augen, was mich leicht verwunderte, da stand. Kurz darauf öffnete er seine Augen wieder und rannte Ziel sicher nach Norden. >>Demi, du bist dir sicher, dass wir in die richtige Richtung gehen? Ich mein nur. Norden ist ziemlich unwahrscheinlich, weiß du. << >>Felix, ich bin mir sicher. Absolut sicher. << Er betonte jedes Wort mit einer deutlich kühleren Stimme, als sonst. Seine Gabe sollte man also lieber nicht anzweifeln. Ich lächelte kurz. >>Demi, ich hab Hunger! <<, rief Felix, >>Können wir nich noch kurz jagen gehen. << >>Felix, du hast immer Hunger. <<, neckte Alec ihn. Felix streckte ihm die Zunge raus und rannte ohne etwas zu sagen, was schon ein Wunder war, weiter. Kaum merklich wurde Demetri langsamer. >>Was ist los, Demi? <<, fragte Alec. >>Sie sind ganz nah. <<, hauchte er ihm zu. Und dann sahen wir sie. Bestimmt hatten sie uns gerochen. Es waren drei, wie Aro gesagt hatte. Alle drei hatten blonde Haare, nur dass eine Locken hatte, eine vollkommen glatte Haare und eine einen geflochtenen Zopf unterschied sie von einander. Ihre Gesichter waren noch nicht zu erkennen, denn sie standen mit dem Rücken zu uns. Demetri schaute mich verunsichert an. Ich lächelte kurz und setzte ein perfektes Pokerface auf. Er grinste und formte „Super“ mit seinen Lippen, was mich noch mehr lächeln lies. Mit meinem Engelslächeln rannte ich in einem Bogen um die drei Vampire herum, die anderen folgten mir. Ihre Gesichter waren wunderschön. Ihre Augen waren schwarz, was bedeuten musste, das sie sich zum Jagen bereit machen wollten, ehe wir kamen. Dumm gelaufen. >>Wie heist ihr? Gehört ihr dem Denali-Clan an? <<, fragte ich mit zuckersüßer Stimme. Die mit den Locken trat vor. >>Mein Name ist Tanya und das sind meine Schwestern Kate <<, sie zeigte auf die mit glatten Haaren, >>Und Irina <<, sie zeigte auf die mit dem Zopf. Ja, wir gehören dem Denali-Clan an. Wieso wollt ihr das wissen? << >>Ihr kennt also Sasha und Vasilii? <<, fragte Alec kühl. >>Sasha kennen wir. Sie ist unsere Schöpferin. <<, meinte Kate stolz, >>Aber wer zum Teufel ist Vasilii? << >>Ihr kennt ihn also nicht. <<, stellte Demetri fest. >>Nein. <<, bestätigte Irina mit fester Stimme. Er sah mich an. >>Ich glaub ihnen nicht. << >>Ich auch nicht. <<, lächelte ich und lächelte Kate an, bevor sie sich vor schmerzen windend und schreiend auf den Boden warf. Tanya und Irina schauten mich entsetzt an, waren jedoch schlau genug sich nicht auf mich zu werfen. >>Jane. <<, tadelte mich Alec und ich lies enttäuscht von Kate ab. >>Ihr wisst also nichts von Vasilii, dem Unsterblichen Kind, das eure Mutter erschuf? <<, fragte Demetri immer noch ungläubig. Entsetzt starrten sie ihn an und schüttelten den Kopf. >>Wir nehmen sie mit. Aro soll sie überprüfen. << Ich nickte Felix und Demetri zu, die sich die drei schnappten und uns voraus den Rückweg in das ausgerottete Dorf antraten. Wir kamen in weniger als 10 Minuten dort an und es begann bereits zu dämmern. Demetri zeigte uns den Weg und schon nach kurzer Zeit hatten wir Aro, Caius und Marcus aufgespürt. Der Anblick war verstörend. Die drei standen 10 Meter hinter einem circa drei Jährigem Jungen mit blonden Haaren und Blut Roten Augen. Dem Jungen lief Blut das Kinn herunter und er stand mit offenem Mund vor einem riesigen Berg Toter, blutleerer Körper. Demetri und Felix blieben hinter Aro, Caius und Marcus stehen, Alec stellte sich neben sie. Die drei drehten sich zu uns um. >>Und? <<, fragte Caius drängend. Aro trat auf die drei Vampirfrauen zu und nahm nacheinander ihre Hände um sie zu überprüfen. >>Sie wissen von nichts. Sie sehen Vasilii heute zum ersten Mal. Trotzdem sollen sie sehen, was mit denen passiert die das Gesetzt missachten. Ich meine nur als Vorsichtsmaßnahme. Er lächelte und ich sah die Fackel in Marcus Hand. Mit meinem Engelslächeln trat ich auf den Jungen zu und nahm ihn auf den Arm. Ich hatte mich schon Marcus zugewandt, der mit der Fackel das Kind verbrennen sollte, als eine etwas älter wirkende Vampirfrau, ebenfalls mit blonden Haaren schreiend auf mich zu rannte. Ich hatte nicht gemerkt, dass Caius und Felix die Plätze getauscht hatten und so überraschte es mich ziemlich als Felix die Frau an den Armen packte und ihr mit einem Ruck den Kopf vom Hals riss. Marcus trat mit der Fackel vor und steckte sie in Brand. Ich hörte die lauten Schreie der drei man könnte fast sagen Schwestern und genoss sie einen Augenblick. Dann trat ich ebenfalls vor und schmiss Vasilii ins Feuer, der mit einem Ohrenbetäubenden Knall explodierte. Ich drehte mich um und lächelte immer noch mein Engelslächeln. Ich sah die drei völlig aufgelösten Blondinen voller Vergnügen an. Ihre Schreie, ihr Gekreische war Genuss pur. Die eine mit dem Zopf, Irina, schaffte es sich zu befreien und wollte auf Felix los rennen, doch Tanya hielt sie zurück. >>Schwester, wenn du sie angreifst werden wir alle sterben. << Und tatsächlich lies Irina sich besänftigen. Demetri und Caius liesen auf einen Wink von Aro auch sie und Kate frei. >>Ihr könnt gehen. <<, meinte er und drehte sich um. Wir folgten ihm und rannten los. >>Ich hab Hunger. <<, maulte Felix. Ich grinste ihn an: >>Hast du immer. << Beleidigt boxte er mich in die Schulter und ich hatte Glück, dass sie dran blieb, denn er hatte ein wenig zu fest geboxt. >>Zuhause gibt`s Essen. <<, meinte Alec. Über Felix Gesicht breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus.

Jagdausflug


>>Ich kann immer noch nicht verstehen, dass ihr unbedingt in Las Vegas einen Jagdausflug machen wollt. Das ist doch vollkommen unnötig. Vor allem, weil ihr hier doch genügend Menschen bekommt. <<, meinte Aro und schüttelte den Kopf. >>Ja schon, aber es fehlt einfach der Reiz, weißt du. <<, erwiderte Demetri. >>Hm.. Ja das kann ich dann doch verstehen. Meinetwegen könnt ihr zu eurem merkwürdigem Jagdausflug aufbrechen. Lasst euch Zeit aber bringt mir was mit, ja. <<, lächelte Aro. >>Geht klar Meister. <<, grinste Felix frech. Aro hatte uns tatsächlich erlaubt nach Las Vegas zu fahren. Die Stadt war noch nicht sehr prunkvoll, wie sie einmal seien sollte. Es war einfach eine Ansammlung von Striplokalen und Spielhäusern, in denen man Spiele, wie Back Gamon oder Whist finden konnte. Man konnte auch Wetten auf alles Mögliche Abschließen. Darauf freute sich Felix am meisten. Wir brauchten länger als normal, da unsere Stimmung auf einem Höhepunkt war, der sich nicht sehr einfach unterdrücken lies. Wir alberten die ganze Zeit nur herum und lachten. Es war richtig lustig. Nach über drei Stunden kamen wir endlich an. Wir beschlossen erst mal in ein Spielhaus zu gehen. Felix und Demi verloren 200 Dollar, was uns überhaupt nicht überraschte. Sie waren richtig miserable Spieler. Irgendwann um Mitternacht rum bekam Felix Hunger und wir machten uns auf die Jagd. Es war so viel besser, als immer einen Haufen Menschen vorgesetzt zu bekommen. Demi stand schon wieder mit geschlossenen Augen und hoch konzentriert da. >>Äh. Demi? Ich dachte wir wollen Jagen? Hallo?? Demi? << Er öffnete die Augen und schaute mich an. >>Jane, es ist jemand hier. << >>Hä? << >>Ein Vampir. << >>Na und? << >>Wir sollen Aro doch was mitbringen, oder? << >>Ja, aber darum kümmern wir uns später. Ich hab Durst und ich wird jetzt Jagen. Kapiert? << >>Ja. << >>Gut. << Ich grinste und rannte los. Ziellos ohne festes Ziel. Während ich rannte schaltete ich meinen Verstand aus und konzentrierte mich ganz auf die Jagd. Ich bog um eine Hausecke und roch den süßlichen Duft. Ich sog ihn genüsslich in meine Lungen. Mhm. Lecker. Ich stürze mich auf mein Opfer und trank es binnen weniger Sekunden leer. Ich hörte die Schritte eines weiteren Menschen und trank diesen ebenfalls leer. Im Blutrausch bemerkte ich nicht die blonde Frau, die hinter mir stand und ganz offensichtlich kein Mensch war. Erst als ich meinen Durst gestillt hatte und die Leichen der beiden Männer, wie ich jetzt erkannte, verbrannt hatte, bemerkte ich den Geruch. Er war bittersüß und man konnte Rosen heraus riechen. Ich drehte mich um und stand einer mittelgroßen, schlanken Frau gegenüber, die mich argwöhnisch musterte. >>Wer bist du? <<, fragte sie gelassen, beinahe zu gelassen. >>Jane Volturi. <<, antwortete ich mit einer honigsüßen Stimme. Aus unerklärlichen Gründen fühlte ich mich ausgesprochen Glücklich in dieser Situation, die eigentlich alles andere, als glücklich war. >>Wer bist du? Was machst du mit mir? <<, fragte ich neugierig. >>Mein Name ist Corin Sarganezi und was du da spürst ist meine Gabe. << Sie grinste mich schelmisch an und unwillkürlich musste ich lächeln. >>Volturi, sagst du? << Ich nickte. >>Meinst du es gäbe Verwendung für mich da bei euch in Italien? << >>Sicherlich. Aro wäre sehr erfreut über deine Gabe. << Sie lächelte kurz. Plötzlich bogen Demetri, Alec und Felix mit einem großen Mann mit schwarzen Haaren und olivfarbenem Teint um die Ecke. Sie hielten den Mann nicht fest und an seinen blutroten Augen konnte ich erkennen, dass er ein Vampir war. >>Wen hast du da? <<, fragten Alec und ich gleichzeitig und brachen in schallendes Gelächter aus. >>Das ist Corin. Aro würde sich bestimmt über sie freuen. Sie hat eine Gabe, die… << ich wurde von dem schwarzhaarigen unterbrochen. >>Sie kann bewirken, dass man sich in jeder Situation, wie dämlich sie auch ist, Glücklich fühlt. << Erstaunt blickte ich ihn an, er kam auf mich zu und streckte mir die Hand entgegen. Ich ergriff sie, lies sie aber gleich wieder los. >>Hallo, Jane. Ich heise Eleazar. << Er lächelte warm. >>Ich kann die Gabe von jedem erkennen. Das heist ich weiß auch, dass du mich foltern kannst und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du es nicht tätest. << Erb lächelte wieder und ich sagte das einzige was mir einfiel. >>Aro wird ausflippen vor Freude. << Er grinste wieder und auch Corin lächelte flüchtig. >>Können wir sie behalten? <<, fragte Felix, wie ein dreijähriges Kind. Alec lachte. >>Ja, klar, Felix. Aro wird uns die Füße küssen, wenn wir sie mitbringen. << Ich geb Demi kurz ein Zeichen und schon rannten wir wieder los. Wir brauchten dieses Mal nicht mehr so lange, wie bei dem Hinweg, weil wir es alle kaum erwarten konnten Aro unseren „Fund“ zu überbringen. Völlig überhetzt rannten wir in den Trohnsaal, wo Caius uns verwundert anschaute, Marcus kurz zusammen zuckte und Aro, als er unsere beiden Begleiter erhaschte Leuchtende Augen bekam. Er trat auf sie zu und nahm nacheinander ihre Hände, dann trat er zurück. >>Faszinierend. Ihre Gaben, einfach faszinierend. << Er lächelte und gab Marcus und Caius kurz seine Hände. Nach dieser kurzen Verständigung rannte Caius aus dem Raum und kam mit zwei dunkelgrauen Umhängen wieder zurück, die er aufgeregt, wie ein kleiner Junge, Eleazar und Corin gab. Diese lächelten und zogen sie sofort über. >>Wir haben für euch bereits die perfekte Verwendung gefunden. Corin, meine Liebe, du wirst dafür sorgen, dass sich hier alle Glücklich fühlen. Konzentriere dich bitte vor allem auf Chelsea, Afton und Santiago, wir wollen schließlich nicht, dass sie uns verlasen, was sie schon seit längerer Zeit wollen. Ihr sagt ihnen nichts, verstanden. <<, ein drohender Unterton lag in seiner Stimme, als er zu uns sprach. Caius packte Aro grob an der Hand. >>Das hätte ich beinahe vergessen Bruder. Athenodora und Sulplicia wirst du aber besonders große Aufmerksamkeit schenken, denn unsere Ehefrauen müssen im Turm bleiben, sie müssen geschützt werden und ihnen gefällt das gar nicht. Das sollte sich ändern. << Corin lächelte Seelig und nickte. >>Eleazar, mein Freund! Du wirst für uns Vampire mit besonderen Gaben suchen und anwerben. Du bekommst Morgen dein erstes Reiseziel von Caius. Wenn du jemanden findest sag mir Bescheid. << Auch Eleazar lächelte und nickte. Jetzt wandte Aro sich uns zu: >> Wie immer, habt ihr mich äußerst stolz gemacht. Caius hat ein kleines Problem, das ihr für ihn lösen dürft. Als Belohnung. Er wird euch morgen genau sagen, um was es geht. Ihr könnt gehen. << Wir waren schon im Gang, als Aro rief: >>Jane, Alec zeigt Corin und Eleazar ihre Zimmer, obwohl Eleazar seins ja wohl kaum brauchen wird. << er gluckste. >>Kommt. <<, sagte ich zu den beiden Neuen und bedeutete ihnen mir zu folgen.

Impressum

Texte: Die Figuren/ Charaktere wie auch immer gehörn Stephenie Meyer
Bildmaterialien: Google
Tag der Veröffentlichung: 05.01.2013

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