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1. Teil: Sex, Drugs and Rock´n` Roll (Leos Sicht)

Kapitel 1 „Austauschschülerinnen“
„Und auf welches College gehst du?“, fragte Rob mich gerade, „Hei Sunny-Boy!“ Das riss mich aus meinen Gedanken. „Hm. Was?“ „Auf welches College du gehst du Trottel!“ „Ah ja. Kommt drauf an. Warte noch auf die Zusagen. Alaska oder Washington Staate“, antwortete ich und schwelgte wieder in meinen Gedanken. College! Das war kaum zu glauben! Ich würde bald aufs College gehen, naja nicht so bald, es war Schuljahresanfang, also am Ende dieses Schuljahres und hatte immer noch keine feste Freundin. Das lag nicht an meinem aussehen. Das tat ich sogar echt gut. Ich hab haselnussbraune Augen und haare, meine Haut ist sehr blass ungewöhnlich blass. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich nie raus an die Sonne geh? Hmm.. schwierige Frage. Aber um zum Thema zurückzukommen, es liegt nicht an meinem aussehen. Als muskelgestählter Footballspieler hat man volle Auswahl. Normalerweise. Ich nicht. Woran das liegt? Ich idiot hatte mich schon in der 9. Als Arschloch geoutet. Da war alles noch so einfach. Man musste nichts machen, absolut nichts, Sorglos konnte man so vor sich hin leben, doch die Zeiten hamn sich geändert. So vielAebeit macht heute alles. Nichts passiert von sich selbst. „Leo! Wach auf!“, schrie eine altbekannte stimme. Dann hörte ich Gemurmel irgendetwas mit von wegen meinen Tagträumen. Langsam kehrte ich in die Gegenward zurück. Rob sah mich streng an und fast perfekt ahmte er Mrs. Rosemilds Simme nach. „Jungs! Jetzt kommt ihr schon wieder zu spät vergesst nicht: Nach den Sommerferien wartet das College auf euch!“ Ich grinste ihn schräg an. Sein dämliches Grinsen kam zurück. Ich warf mir meinen Schulranzen über den Rücken und wir rannten los. Zu spät. Wir hörten den Gong. „Oh, nein!“, stöhnte Rob. Ich stimmte in seine Klage mit ein. Wie erwartet kamen wir zu spät zu Physik und Mrs. Rosemild hielt uns eine standpauke. Bla, bla, bla alles nur Müll. In Englisch hörten wir das erste interessante: Ein Austausch mit irgendwelchen deutschen. „Da sind bestimmt n paar heiße Chicks dabei!“, freute ich mich in Gedanken. Und diese Chicks würden schon morgen hier ankommen! Yes! Mein Pech bei Mädels würde aufhören. Hoffte ich jeden falls.
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„Mr. Leonardo Jenks, ihre austauschpartnerin ist Ms. Estell Trepps.“, sagte Mrs. Oven gerade. Ich grinste und nickte. Ich wartete, dann sah ich ein Mädchen. Nichts ungewöhnliches würde man meinen, doch dieses Mädchen war bombastisch. Braun-blonde Haare und fast schwarze Augen. Perfekte Figur. Alles absolut perfekt! Wie war das möglich? Ich blickte auf ihr Namensschild. „Stella Trepps“, stand da. Unmöglich! Diese Schönheit? Meine Austauschpartnerin? Ich ging zu ihr rüber und hielt ihr die Hand hin „Leonardo?“, fragte sie. Ich hasste meinen Namen. „Nur Leo.“, murmelte ich. „Keine Sorge ich versteh das. Ich mag meinen Namen auch nicht.“, sagte sie in perfektem Englisch. Das erstaunte mich ziemlich. „Du kannst gut Englisch.“, stellte ich fest. Sie lächelte. „Mein Vater ist Amerikaner. Meine Mutter Halbspanierin und Halbdeutsche mit italienischem Namen.“ „Cool!“, meinte ich. „Herhören. Alle! Auch sie Mr. Jenks“, sagte Mrs. Oven in einem strengen Ton. Ich spürte wie meine Wangen leicht rot anliefen. Stella kicherte. „Ich möchte sie alle darauf aufmerksam machen, dass ihre Austauschpartner beziehungsweise Partnerinnen, aus Deutschland, in einem Hotel untergebracht werden, dass heist aber nicht, dass sie sich nur in der Schule sehen. Ganz und gar nicht. Sie werden jeden Tag mit ihren Austauschschülern verbringen. Von morgens bis abends. Nur in der Nacht werden sie Getrennt. Wie sie sicher bemerkt haben, spielen nämlich die Hormone bei einigen von ihnen verrückt.“ Böse schaute sie Rob an, der grinste nur schräg. Ich musste automatisch auch grinsen. Dafür bekam ich noch ein paar böse Blicke extra.
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In den nächsten paar Tagen führte ich Stella ein bisschen rum. Ich zeigte ihr die Mensa, die Aula und die wichtigsten Klassenzimmer. Wir hatten auf dem Weg zu unserer nächsten Stunde unseren Spaß dabei, wie wir Mr. Trench, den Hausmeister, ärgerten, in dem wir immer etwas riefen und wenn er sich umdrehte, versteckten wir uns. Spaß pur. Wir kamen daraufhin zu spät zu Physik und Mrs. Rosemild hielt uns wieder eine ihrer Vorträge, was sie übers zu spät kommen halte. Ich verdrehte die Augen. Stella versuchte beschämt dreinzublicken, doch sie schaffte es nicht. Ich konnte mir bei ihrem Gesichtsausdruck kaum einen Lachflash verkneifen. Wir hatten eine Doppelstunde. Es war einfach nur ätzend. *langweilig, gähn* Ich dachte nichts mehr und schon war ich weggepennt. „Mr. Jenks!“, weckte mich eine aufgebrachte Stimme. Neben mir kicherte jemand. „Ja. Mrs. Rosemild?“, fragte ich. „Sie können doch nicht einfach mitten im Unterricht beschließen,…“ ich hörte nicht weiter zu. Ich nickte hin und wieder, entschuldigte mich und schaute den Rest der Stunde beschämt drein. Mrs. Rosemild gab sich damit zufrieden, denn sie belästigte mich in der verbliebenen viertel Stunde des Unterrichts nicht mehr, sodass ich ganz in meinen Gedanken schwelgen konnte. Herrlich, herrlich, herrlich. Das ist das einzige was mir dazu einfällt.

Kapitel 2 „Partytime“
„Die High School is echt was verdammt gutes!“, schoss es mir durch den Kopf. Man muss nichts tun. Hat immer Zeit und kann so tun als würde man überlegen, obwohl man in Wirklichkeit jemanden anstarrt. „Also. Herhörn, herhörn! Kommt schon Leute! Solange kein Lehrer da is!“, rief Donny, mein bester Kumpel neben Rob, gerade, „Am Wochenende schmeiß ich ne Party bei mir zu Hause. Meine dad is nich da, aber dem is ja sowieso egal, was ich so mach.“, er grinste. „Also dann! Samstag um 22 Uhr geht’s los! Und wehe einer kommt nicht! Alk und Betten stehn zur Verfügung.“ Er grinste wieder und sprang von dem Tisch auf dem er eben noch gestanden hatte. Schnell ging er zu Liz, seiner Austauschpartnerin und ebenfalls Halbamerikanerin, und setzte sich auf seinen Platz neben sie. Kaum hatte er Platz genommen, brach in der Mensa ein Tumult aus. Alle brüllten und jubelten und hämmerten mit ihren Fäusten auf den Tisch. Sie Umarmten sich und küssten sich. Leider lockte das ein paar Lehrer an, die natürlich und selbstverständlich sofort für Ruhe sorgen mussten, wie es für Lehrer so üblich war. Hm, hm, hm, hm Ich summte vor mich hin. Rob räusperte sich laut und ich empfand das als Signal um aufzuhören. „Na? Helft ihr mir bei meinen Vorbereitungen für Samstag“, fragte Donny in die Runde. Ich sah Stella und Rob fragend an, sie nickten und grinsten mich an. „Wir sind dabei. Wann sollen wir den Anfangen? Was brauchst du noch?“, grinste ich ihn an. „Wir haben noch gar nichts.“, meinte er und legte seinen Arm um Liz. Diese lehnte sich an ihm an. Ich sah sie grinsend an. Es war mir neu, dass sie schon offiziell ein Paar waren, nach eineinhalb Wochen. Sie passten aber wirklich gut zusammen. Er mit seinen schwarzen kurzen, aufgestilten Haaren und seinen Dunklen Augen und sie mit ihren dunkelblonden, langen Haaren und hellbraunen Augen. Natürlich war sie perfekt geschminkt und wunderschön, wie Stella und er hatte massig Muskeln, wie ich und Rob. Ich überlegte lange, was ich für Gefühle für Stella hatte. Ich mochte sie, mit ihr machte das Leben Spaß. Es war wunderschön mit ihr zusammen zu sein, ihre Nähe zu spüren. „Hei! Du bist wieder weg! Hallo? Aufwachen!“, lachte Rob. Ich grinste verträumt und kehrte in die Gegenward zurück. „Wir haben gerade beschlossen, dass wir morgen Nachmittag anfangen mit den Vorbereitungen.“, sagte Liz. Ich nickte. Morgen war Freitag. Wir würden also keine ganzen zwei Tage Zeit haben diese ganze Party vorzubereiten. Woher sollten wir das Geld für den Alk nehmen? Donny dieser Trottel hatte die halbe Schule eingeladen. Die andere Hälfte saß in der Aula rum oder war auf dem Pausenhof, aber die Party würde sich schnell rum sprechen. „Keine Sorge“, meinte Donny, als hätte er meine Gedanken gelesen, „wir lassen nur die coolen rein, die anderen werden sowieso nich aufkreuzen, wenn se net dumm sind!“ Er grinste. „Wenn das mal gut läuft.“, murmelte Rob.
*
Am nächsten Nachmittag hatten wir richtig stress. Wie sich herausstellte, hatte Donny den Alk schon besorgt. Bessergesagt: Sein großer Bruder Johnny, der mit seinen Kumpels auch mitfeiern würde, hatte ihn besorgt. Wie sich rausstellte sparten er und Donny schon seit Ewigkeiten für diese Party. Wir hatten viel Spaß. Megahammer viel Spaß. Ich und Stella waren dafür zuständig die Zimmer dementsprechend herzurichten, vor allem die Betten. Donny lebte eigentlich in einem viel zu großen Haus. Es hat um die 12 Schlafzimmer und 5 Badezimmer, für die war zum Glück Rob verantwortlich. Die ersten paar Zimmer waren echt schnell fertig. Wir beeilten uns ziemlich. Als wir mit dem 11ten Zimmer fertig waren, wurde uns dann klar, dass wir uns eigentlich gar nicht hätten beeilen müssen. Im 12ten Zimmer zettelte ich eine Kissenschlagt an. Wir endeten, wie nicht anderst zu erwarten und durchaus von mir geplant, knutschend im Bett. Das Gefühl war WoW! Unbeschreiblich! Wie eine Achterbahnfahrt! Lange genug hatten wir uns geküsst, als wir von Rob unterbrochen wurden, der ins Zimmer rein platzte. „Es ist offiziell!“, schrie er nach unten zu Donny, „Ich hab die Wette gewonnen!“ Er grinste uns kurz an und zwinkerte. Dann rannte er polternd die Treppe runter, wahrscheinlich um sein Geld von Donny zu kassieren. Mit äußerst zerwuschelten Haaren erhob ich mich und half Stella auf. Ich nahm sie in meine Arme und küsste sie sanft. Schweigend gingen wir nach unten. Liz sah Stella fragend an und schon waren die beiden aus dem Haus. Man hörte noch ihr geplappere, als sie durch die Tür nach draußen traten. „Es war nichts. Nur knutschen.“, meinte ich auf ihre drängenden Fragen. „Aber ihr seid jetzt zusammen, oder?“, fragte Donny. „Ja. Aber wir hamn nich ge…..“, antwortete ich. Donny grinste. „Wir warten auch bis heute Abend.“, sagte Donny beiläufig. Wir grinsten uns an. Das würde die beste Party werden, die es jemals gab. Der beste Abend unseres Lebens, würde heute Abend kommen. Bei dieser Sache waren wir uns absolut sicher. Wir hatten trainiert für diesen Abend. Also waren wir nich ganz ohne Erfahrung. „Mit was vergnügst du dich Rob?“, fragte ich. „Ich finde bestimmt noch ne heiße Chic!“, sagte er und zuckte mit den Schultern.
*
Die Menschenmassen strömten zur Tür herein. Es war auf jeden Fall die ganze Abschlussklasse. Ein paar jüngere waren auch gekommen und natürlich Johnny und seine Kumpel mit ihren Freundinnen und nen paar Mädels. Wie versprochen, die beste Party aller Zeiten. Ich sah mich um. Rob knutschte in einer Ecke mit einer Blonden-Tussi aus unserer Para-Klasse. Donny und Liz waren früh nach oben verschwunden. Ich ahnte weshalb. Es dröhnte laute, geile Musik aus den Lautsprechern, die überall im Haus verteilt waren und der Alkohol floss in Strömen. Dann sah ich Stella ich ging zu ihr hin und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie grinste und nickte. Zusammen rannten wir die Treppe hoch und stürzten ins erstbeste Zimmer. Leidenschaftlich küssten wir uns. Ich legte sie behutsam aufs Bett. Ich zog ihr die Bluse über den Kopf, während sie begann mein T-Shirt aufzuknöpfen. Langsam öffnete ich den Verschluss ihres BHs…

Kapitel 3 „Drogenrausch“
Als wir um 2 Uhr morgens wieder nach unten gingen, war die Party immer noch in vollem Gange. Donny und Liz waren auch schon wieder da. Stella eilte zu Liz und sie verschwanden, um sich ein Bier zu holen. Donny grinste mich an. „Wie war`s?“, fragten wir gleichzeitig und bekamen einen Lachflash. Ein paar von Johnnys Freunden schlossen sich uns an. Sie stimmten alle in unser lachen mit ein. Aber sie lachten nicht aus dem Gleichen Grund wie wir. Nein sie waren gewissermaßen hi. Aber mal so richtig. „Wollt ihr auch?“, fragte einer und hielt uns zwei Joints hin. Ich zuckte die Achseln. Rob kam runter. „Nur wenn du mir noch einen gibst.“, meinte ich. „Kein Problem“, grinste er und holte noch einen Joint aus seiner Jackentasche. Er gab ihn mir. „ROB!“, schrie ich. Er kam rüber. Ich gab ihm den Joint. „Hast du Feuer?“, fragte Donny. Er schüttelte den Kopf. „Das is aber nur zum probieren oder?“, fragten Liz und Stella. Wir nickten. Keinesfalls hatten wir vor uns zu Drogen-Junkies zu entwickeln. „Erst mal zieht jeder einmal, ok? Nur zum probieren.“, sagte Donny. Wir nickten. Ich gab zwei Joints dem Typen zurück. Er nahm sie und gab sie an seine Kumpels weiter. Ich zündete den Joint an und zog. Ich musste husten. „Das war richtig ekelhaft“, meinte ich. „Seh ich genau so!“, meinten Rob und Donny. Kurz darauf bemerkte ich, dass ich leicht hi wurde. Die Personen und Farben verschwammen. Ich konnte keine klaren umrisse mehr erkennen, kurz darauf kippte ich um.
*
Ich sah Farben. Leuchtende Farben. Viele leuchtende Farben. Die verschwammen. Verschwommene Farben. Ich sah Bilder von irgendwem. Ich konnte nicht klar denken, nichts Bestimmtes träumen. Es war merkwürdig. Dann wurde es schwarz. Filmriss. Keine Ahnung was passierte. Ich wachte in einem Bett in Donny`s Haus auf. Mein Schädel brummte und sofort war ich wieder eingeschlafen.

2. Teil: Fire (Robs Sicht)

Wie schnell man sterben kann
Schon wieder Schule! Ätzend! Ich könnte kotzen! Die Party bei Donny war längst vorbei und meine Hausaufgaben hatte ich aus dem Internet geholt. Und jetzt fing wieder diese hässliche Schule an. Das Wochenende war viel zu kurz gewesen. Montage hasse ich. Ich hasste sie wirklich. Heute sollte ein Grund dazukommen. Montags hatte ich echt immer Pech und heute halt ganz besonders. Ich stieg aus dem Bus und lief zu Donny und Leo. Ich winkte ihnen zu, sie winkten zurück. Ich ging auf sie zu. Kaum war ich bei ihnen, fingen wir schon an uns zu unterhalten. Worüber anderst als über die Party. „Was fandet ihr am besten?“, fragte Donny. „Die Chics!“, meinte ich. „Die Betten“, grinste Leo. Und schon fingen wir an zu diskutieren. Bla, bla, bla. Immer das gleiche. Ich gähnte und biss in mein Brötchen. „Kommt, wir gehen schon mal rein. Sonst kommen wir wieder zu spät“, meinte Leo. Ich nickte und wir betraten das riesige Schulgebäude. Auf dem Weg zum Klassenzimmer trafen wir auf Stella und Liz. Sie hakten sich jeweils bei Leo und Donny ein. Ich lief ihnen, wie immer, an teilnahmslos hinterher. „Schule is echt dumm.“, schoss es mir durch den Kopf. Die ersten Stunden liefen verhältnismäßig gut. Ich passte zum ersten Mal in meinem Leben in Mathe auf und bekam in Englisch ein A. Der Tag war für einen Montag ziemlich gut. Doch ich hatte das Gefühl irgendetwas müsste noch passieren. Der Tag war einfach zu perfekt und ich sollte recht behalten. Es war 5te Stunde, wir hatten Chemie. Ich konnte Chemie noch nie. Wir machten ein Experiment. Wir sollten eine ätzende und brennbare Flüssigkeit umfüllen und dann irgendetwas mit einem Lötkolben machen oder so ähnlich, wie üblich hörte ich nicht zu. Ich holte mir die Flüssigkeit und füllte sie langsam in einen Behälter um. Dann holte ich den Lötkolben. Ich hielt ihn über die Flüssigkeit und entzündete ihn unabsichtlich. Alles ging auf einmal ziemlich schnell. Die Flüssigkeit entzündete sich und explodierte. Ich spürte einen unglaublich stechenden Schmerz in meinem Gesicht. Es war total verätzt. Ich sah mich um. Überall Feuer. Es war so heiß. Der Raum war komplett leer und ich bemerkte den schrillen pfeifenden Ton. Der Feueralarm wurde ausgelöst. Ich hörte die Sirenen der Feuerwehr. Inzwischen brannte fast die ganze Schule Wo waren Donny und Leo? Jetzt erinnerte ich mich! Sie hatten gar kein Chemie, sie hatten Physik gehabt, eines ihrer Hauptfächer. Sie waren also bestimmt schon längst in Sicherheit. Erleichterung machte sich in mir breit. Doch dann bemerkte ich, dass ich immer noch in einem brennenden Gebäude stand. Ich hatte keine Fluchtmöglichkeit mehr. Die Tür war eingestürzt und ich konnte schlecht aus dem Fenster springen, da ich mich im 2. Stock befand. Der Rauch wurde immer dichter. Ich konnte kaum noch atmen. Ich überlegte und beschloss doch aus dem Fenster zu springen. „Besser als zu ersticken.“, dachte ich. Mit letzter Kraft schleppte ich mich zum Fenster und öffnete es. Ich verbrannte mir die Hände an dem geschmolzenen Plastikramen und spürte immer noch den stechenden Schmerz im Gesicht. Ich stemmte mich aus dem Fenster und sprang. Tausend Erinnerungen durchströmten mich innerhalb kürzester Zeit. Mein erster Geburtstag, meine Kindergartenzeit, mein erster Schultag, Donny und Leo, meine erste Freundin, mein erstes Date, meine Eltern, meine Verwandten , mein Zimmer, meine Schwester,… Und dann knallte ich mit dem Kopf auf den Asphalt zwischen ein paar Feuerwehrleute. Ich hörte noch das schreien und kreischen von ein paar geretteten Schülern. Ich flüsterte: „Ich liebe euch!“ und dachte dabei an Mum, Dad, meine sis Kristina, Donny und Leo. Ich holte einmal tief Luft und schloss meine Augen. Zwei Sekunden später war ich Tod.
*
Die Nachricht über meinen Tod verbreitete sich unglaublich schnell. Mein Begräbnis war an einem Montag, wie passend. Es gab viel zu essen und meine Freunde und Verwandte betrauerten mich. Fast die ganze Schule war gekommen und alle Lehrer waren anwesend, um von mir Abschied zu nehmen. Wenn ich noch leben würde, wäre ich bestimmt auch gekommen. Das wär echt lustig gewesen in mein eigenes Begräbnis rein zu Platzen.  Jedoch sieht man daran, wie schnell man sterben kann.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.12.2012

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