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Emmet




Edward! Gehst du mit mir jagen?", fragte ich. Keine Antwort. "Edward! Edward! Ed..." "Verdammt noch mal Rosalie siehst du nicht, dass ich gerade versuche Klavier spielen zu lernen!", schnauzte er. Dieses dämliche Klavier. Seit er es vor ein paar Tagen gekauft hatte, saß er nur noch daran und klimperte darauf rum. Das schlimmste war, dass er es nicht einmal richtig konnte. "Dann eben nicht", sagte ich beleidigt. Ich ging aus der Haustür und rannte los in den Wald. Immer schneller. Ich spürte wie der Wind in meinen Ohren Pfiff und wie mir die Haare ins Gesicht schlugen. Mir wurde mal wieder schmerzlich bewusst, dass ich wohl dazu verdammt war, bis in alle Ewigkeit allein zu sein. Komplett in meinen Gedanken versunken rannte ich weiter. Plötzlich hörte ich ein lautes brüllen, kurz darauf folgte ein schmerzerfüllter Schrei. Ich blieb stehen. Wieder ein Schrei und dann roch ich es: Menschliches Blut. Ich lauschte. Ein weiterer Schrei. Ich hielt die Luft an und augenblicklich konnte ich wieder normal denken. Ein brüllen, es kam aus Norden. Ohne zu überlegen drehte ich mich nach links und rannte los. Ich hörte einen Schrei direkt vor mir, ich blieb stehen und schob das Gestrüpp zur Seite. Ich blickte auf einen Mann. Er erinnerte mich an jemanden, nur konnte ich im Moment nicht sagen an wen. Auch unter dem vielen Blut und der Erde konnte ich erkennen, dass der Mann einen muskulösen Körperbau hatte. Erst jetzt bemerkte ich den Grizzlybärn der auf dem Mann saß und mit seinen Pranken auf ihn einschlug. Aus irgendeinem Grund machte mich das rasend. ich ging auf den Bären zu und schmiss ihn von dem Mann runter, danach trank ich ihn leer. Als ich fertig war warf ich ihn achtlos zur Seite und ging zu dem Mann. Er hatte seine Augen geschlossen, doch sein Herz schlug noch. Ich hörte es. Ich beugte mich über ihn. "Hallo??? Geht es dir gut? Wie heist du?", fragte ich. "Ich heise Emmet", antwortete er mit heißerer Stimme. Langsam öffnete er die Augen und plötzlich wusste ich an wen er mich erinnerte. An Henry, Veras kleinen Jungen. Doch Emmet war viel schöner, als es Veras Sohn gewesen war. Er blickte mir direkt in die Augen, dann sagte er plötzlich: "Du bist wunderschön. Wie heist du?" "Rosalie“, antwortete ich. "Rosalie flüsterte er, bevor er bewusstlos wurde. Er atmete ungleichmäßig und sein Herz schlug viel zu langsam. Er verlor viel zu viel Blut. Ich wollte ihn nicht verlieren, ich wusste zwar nicht wieso, aber ich wollte ihn nicht verlieren. Ich nahm ihn in meine Arme und betrachtete ihn kurz, dann rannte ich los. In Richtung zuhause. Ich dachte schon ich würde es nicht schaffen, doch dann erblickte ich unser Haus.

Die Verwandlung


Mit rasender Geschwindigkeit umrundete ich das Haus und stürzte durch die Terassentür ins Wohnzimmer. Esme starrte mich an als hätte sie der Schlag getroffen. Edward hörte auf diesem idiotischen Ding rumzuklimpern, was schon was heisen konnte und Carlisle war zum Glück nicht da. Ich wusste nicht wo er war, es war mir auch ziemlich egal im Moment. Es ging mir nur um Emmet. Ich legte ihn auf das Sofa. "Ich muss hier raus", sagte Edward mit erstickter Stimme. Esme starrte mich immer noch an. "Du hast ihn doch nicht etwa gejagt, oder?", fragte sie geschockt. Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab ihn vor einem Grizzly gerettet.", antwortete ich. In diesem moment kam Carlisle runter. "Was ist passiert?", fragte er. Dann sah er mich, kurz darauf Emmet der noch immer viel Blut verlor. "Oh mein Gott! Rosalie was hast du getan?", fragte er schockiert. "Es ist nicht so, wie es aussieht", sagte ich schnell. "Es tut mir leid, aber ich halt diesen Geruch einfach nicht mehr aus.", sagte Esme gepresst und verließ das Haus. Ich bemerkte, dass Emmets Herz immer Langsammer schlug. "Tu doch was Carlisle! Bitte!", flehte ich, "er wird sterben." Carlisle begegnete meinem Blick und nickte kurz. "Geh raus Rose.", sagte er, "ich Regle das." Langsam verlies ich das Haus.
Draußen traf ich auf Edward und Esme. Beide warfen mir kurze Blicke zu. Ich beachtete sie nicht. Ich dachte nur an ihn. Nichts war mir jetzt wichtiger als Emmet. Emmet, Emmet, Emmet, Emmet, Emmet, Emmet, Emmet, Emmet, Emm... "Rosalie, könntest du bitte mal an etwas anderes denken als an diesen Emmet?", fragte Edward auf einmal, "das regt auf." Ich starte ihn wütend an. Esme schaute mich an. Ich konnte ihren Blick nicht genau deuten. Ein Hauch von Belustigung lag darin, aber auch Freude und Glück. "Was hat Carlisle überhaupt gesagt?", fragte sie. "Er regelt das oder so ähnlich", antwortete ich. "Rose, du weißt schon was das heist?", fragte Edward behutsam. Ich schüttelte den Kopf. "Er wird verwandelt.", sagte Esme schlicht. Normalerweise war ich total gegen Verwandlungen, nicht so bei Emmet. Ein plötzliches Gefühl von Erleichterung durchflutete mich. Ich war Glücklich. Ich dachte wieder nur glücklich an Emmet. Edward musste das wohl mitgehört haben, denn er grinste mich wissend an. "Rose!", rief Carlisle aus dem Haus, "Du kannst reinkommen!" In Lichtgeschwindigkeit stand ich neben Carlisle. Ich schaute ihn an. "Wo ist Emmet?", fragte ich. "In deinem Zimmer.", antwortete er. Ich raste die Treppe hoch in mein Zimmer. Emmet lag auf meinem Sofa. Ich hörte sein Herz immer langsamer schlagen, plötzlich blieb es stehen. Entsetzt schaute ich ihn an. "Er ist nicht tot.", sagte Carlisle", Das ist der Übergang zur Unsterblichkeit. Sein Herz schlägt noch, aber so leise und langsam, dass du es nicht hören kannst. Morgen um diese Zeit wird er sich bewegen, er wird vielleicht schreien oder reden, doch das geht schnell wieder vorbei. In drei Tagen wird sein Herz endgültig aufhören zu schlagen und er wird als..." "...als seelenloses Monster erwachen", sagte Edward durch die Tür. "Nur, weil du denkst, du hättest keine Seele, musst du uns nicht alle vergraulen.", schnauzte ich ihn wütend an. Er kicherte. "Wie du dich über jeden Scheiß aufregen kannst." Er schüttelte den Kopf und ging die Treppe zu seinem Klimperding runter. Ach Carlisle verließ das Zimmer. Hinter sich schloss er die Tür. Ich setzte mich zu Emmets Füßen. Ich verlies mein Zimmer am nächsten Tag nicht. Wie Carlisle es gesagt hatte, wälzte er sich, dabei murmelte er meinen Namen. Nach ein paar Stunden hörte er damit auf und blieb wieder reglos liegen. Hin und wieder hörte ich ein leises Pochen seines Herzens, doch ich merkte, dass er immer mehr zum Vampir wurde. er entwickelte seinen eigenen Geruch, der mich so sehr anzog, dass ich es kaum aushielt. Am 3. Tag seiner Verwandlung verlies ich zum ersten Mal mein Zimmer um ins Bad zugehen. Ich schminkte mich und machte mich hübsch. Als ich mit dem Resultat zufrieden war, eilte ich schnell in mein Zimmer zurück, denn ich wollte auf keinen Fall verpassen, wie Emmet erwachte. Kaum hatte ich mein Zimmer betreten und mich zu seinen Füßen gesetzt, schlug er die Augen mit einem Ruck auf und stand auf. Er schaute mich an. "Rosalie", sagte er mit einer wunderschönen kräftigen Stimme. Ich lächelte. "Emmet." Er grinste mich an.

Jagen mit Emmet


Er sah wunderschön aus. Ich nahm ihn bei der Hand und zusammen gingen wir die Treppe runter ins Wohnzimmer. Emmet konnte seine Augen nicht von mir wenden. Die Anderen warteten bereits im Wohnzimmer. "Emmet, das sind Carlisle, Esme und Edward." Er schüttelte allen nacheinander die Hand. Dann fragte er zu unserem verblüffen: "Wie heist ihr den mit Nachnamen?" "Wir heisen mit Nachnamen alle Cullen. Nur Rosalie heist Hale", antwortete Edward. Er nickte. "ich weiß nicht mehr, wie ich mit Nachnamen heise. Ich nehm einfach euren an, wenn das geht. Emmet Cullen. Hört sich doch gut an.", meinte er, "Wieso hab ich eigentlich so ein Brennen in der Kehle?" "Ja, da gibt es einiges zu erklären. Willst du das übernehmen, Rosalie?", fragte Carlisle. "Gerne. Komm Emmet wir gehen spazieren und jagen", sagte ich zu Emmet gewandt und wir gingen raus. "Viel Spaß!", rief Edward uns hinterher. Ich drehte mich wütend zu ihm um. Emmet grinste nur. Ich erklärte Emmet alles bis ins kleinste Detail, doch ich hatte das Gefühl, dass er viel zu beschäftigt damit war mich anzusehen, als mir zuzuhören. Als ich fertig war, sagte er nur: "Mhmm. Du bist wunderschön. Gehen wir jagen?" Verblüfft starrte ich ihn an und nickte. Er nahm mich bei der Hand und wir rannten los. Ich konnte meinen Blick die ganze Zeit nicht von ihm abwenden. Plötzlich hielt Emmet an. Er roch kurz in die Luft und lauschte. Mit einem Satz nahm er mich in die Arme und rannte los. Als er anhielt, standen wir vor einem riesigen Grizzlybär. Emmet setzte mich ab und ging auf ihn zu. Als er ihn halb leer getrunken hatte, trat er von ihm zurück. "Wie? Du hast kein Durst mehr?", fragte ich, "Ich dachte Neugeborene sind nicht zu bändigen." Er grinste mich schelmisch an und entgegnete mir: "Da bin ich dann wohl eine Ausnahme, was? Ich hab dir was übrig gelassen." Ich ging zu dem Bären und trank ihn leer. Als ich fertig war, erbeuteten wir noch zwei Rehe und einen Puma. Als wir nach Hause rannten, meinte Emmet, Grizzlys seien ungeschlagen die besten. schon von Weitem hörten wir das geklimpere von Edward. ich verdrehte die Augen. Emmet hatte das wohl gesehen. "Komm lass uns ihm einen Streich spielen." "Okay. Aber denk nicht daran. Edward kann Gedanken lesen." Er nickte kurz und holte einen Eimer Wasser. Wir schlichen uns ins Wohnzimmer und gingen langsam zu Edward hin. angestrengt versuchte ich an nichts zu denken, damit er uns nicht bemerkte. Emmet tat offenbar das Gleiche, denn er hatte das Gesicht vor Anstrengung verzogen. Wir standen genau hinter Edward als Emmet ihm den Eimer Wasser über den Kopf schüttelte. Edward triefte vor Nässe und bei seinem Anblick konnten wir einen Lachanfall nicht mehr unterdrücken. Wütend stand Edward auf. "Wofür war das denn?", fragte er. "Dafür, dass du kein Klavier spielen kannst.", lachte Emmet. Edward rannte los in sein Zimmer um sich umzuziehen.

Überraschung


"Wo bringst du mich hin?", fragte ich Emmet. Er hatte mir die Augen verbunden und mich im Arm. ich denke er rannte, aber ich wusste es nicht genau. "Wirst du schon sehen.", antwortete er verschmitzt. Er blieb stehen. "Sind wir da?", fragte ich. "Yup", antwortete er und nahm mir die Augenbinde ab. Wir standen auf einer Waldlichtung, die mir seltsam bekannt vorkam. "Was machen wir hier?", fragte ich. "Hier habe ich dich vor 3 Wochen das erste Mal gesehen", antwortete er. Er blickte mich warm an. Ich war sprachlos. ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er erinnerte sich noch so genau an die Lichtung. Das hätte ich nicht erwartet. Irgendwie war ich gerührt. ich öffnete den Mund und um etwas zu sagen, doch Emmet presste seine Lippen sanft auf meine. Seine Zunge drang zu meinen lippen vor und öffnete sie. ich erwiderte den Kuss. Er war so leidenschaftlich, dass ich die Zeit vergaß. Ich wusste nicht, ob wir uns zwei Stunden oder fünf Sekunden geküsst hatten, doch das war mir egal, denn ich wurde mir endlich darüber bewusst, was ich für ihn empfand. Langsam lösten wir uns voneinander. "Ich liebe dich.", sagte er und lächelte sein warmes lächeln. "Ich liebe dich noch viel mehr.", erwiderte ich. Er grinste. "Komm Rose. Lass uns nach Hause gehen, wir haben noch einiges zu erledigen." Ich lächelte und verdrehte die Augen. Er küsste mich und nahm mich bei der Hand. Gemeinsam rannten wir los.

Impressum

Texte: Stephenie Meyer
Bildmaterialien: Google
Tag der Veröffentlichung: 09.12.2012

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