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Sie

Ich wache auf.

Ich kann nicht erkennen wo ich bin. Es ist dunkel. Doch die einzigen Fragen die durch meinen Kopf schwirrt ist: "Wie konnte ich überleben?" und "Wo ist er?"

Ich bleibe liegen. Fühle mich sicher in der Dunkelheit und doch so unsicher. Ich will nicht aufspringen und laufen, dass kann ich auch gar nicht. Ich fühle mich schwach. Todmüde. Obwohl ich doch gerade geschlafen habe. Ich taste langsam mit meiner Hand den Boden ab. Es fühlt sich an wie Fliesen. Es riecht modrig. Ich bin noch immer hier.

Ich höre Schritte.

Ich versuche leise zu atmen. 

Will nicht entdeckt werden. 

Will nicht sterben. 

 

Er

Ich weiß das sie hier ist. 

Ich habe sie gestern Nacht nach dem Spaß zurück gelassen. Ich möchte diesen Spaß wieder empfinden. 

Möchte sie unterwerfen. 

Sie brechen. 

Doch sie ist gestern fast gestorben. Das habe ich in ihren Augen gesehen. Sie wurden langsam starr.

Wirkten wie die eines Zombies.

Halb lebendig. Halb tot. 

Doch wollte ich nicht genau das erreichen. 

Sie sollte mein Sklave werden. Meine Dienerin. Mein Besitz.

Es wird bald vollbracht sein.

Die letzten paar Tage haben sie schon geschwächt. Die Nächsten paar werden sie zu Grunde richten. 

Doch sie bekommt eine Pause. Wohlverdient. Hat sich gestern nicht gewehrt. 

Ich kann sie hören. Sie atmet leise. Ich stelle eine Schüssel auf den Boden. 

Sie muss essen. Ich mag sie nicht abgemagert.

 

Sie

Die Schritte. 

Ich höre wie sie sich wegbewegen. 

Ich muss die Kraft aufbringen mir die Schüssel zu holen. Habe solchen hunger. 

Ich höre wie eine Tür geschlossen wird. Ich krieche langsam auf den Platz zu wo ich vermute die Schüssel zu finden. Finde sie. Kann nicht erkennen was es ist. Ich koste ein bisschen. Es ist Reis. Esse. 

Werde ich hier wohl je wieder herauskommen? Ich weiß nicht einmal wie lange ich schon hier bin. 

Hier ist kein Fenster. Es fühlt sich so an als wäre durchgehend Nacht. 

Manchmal wird das Licht eingeschaltet. 

Wenn das passiert sitze ich da und starre hoch zu der Tür. In sein Gesicht. In sein hämisches grinsen. 

In die Fratze, dich ich langsam anfange als den Teufel zu sehen. 

Derjenige der meine Welt in der Dunkelheit stört. 

Manchmal wenn ich hier ganz alleine sitze male ich mir meine Welt aus. Denke an meine Familie und meine Freunde. Stelle mir vor sie wären alle mit mir in einer heilen Welt ohne böses. 

Doch wenn das Licht angeht und dieser Teufel kommt zerstört er sie. Es kommt mir so vor als würde er sie zerplatzen lassen wie einen Luftballon.

Es fällt mir auch immer schwerer, diesen Luftballon wieder aufzublasen.

Denn bei jedemmal schwindet die Hoffnung sie alle nocheinmal zu sehen. 

 

Er

Ich sitze in der Küche. 

Verspüre die Lust nach unten zu gehen. Doch ich muss widerstehen.

Sie darf nicht sterben. 

Ich brauche sie. 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 25.05.2013

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