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So aßen wir mit einer gewissen Spannung in der Luft unsere Gemüsesuppe. Langsam ging mein Mund auf und ich fragte: "Wann ziehn wir genau weg? Ich meine wann muss ich zusammen packen?" Ein paar Minuten schweigen war zwischen uns. Doch plötzlich öffnete sich der Mund meiner Mutter ein wenig und sie sagte leise.: "Jetzt schon. Wir müssen spätestens um 18 Uhr aus der Wohnung sein. Wir werden gleich nach dem Essen einpacken und fahrn. Dein Bruder ist schon am Vormittag zu seiner Freundin gezogen. Deine Großmutter wartet schon auf uns." Ich brachte nur ein trauriges "Oh..." heraus, obwohl ich in meinen Herzen ganz anders darüber dachte. Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Meine Mutter hatte schon einen großen Koffer auf mein Bett gestehlt. Ich legte mein gesamtes Gewand hinein und noch ein paar andere Sachen. Für meine anderen Sachen hatte meine Mutter noch eine Tasche auf mein Bett gelegt. Doch ich quetschte so viel ich konnte in diesen Koffer. Nach circa zwei Stunden oder so war ich endlich mit allem fertig. Mein Zimmer schaute ohne irgendetwas herum stehen und ohne Bilder und Poster so traurig und kahl aus. Es klopfte an meine Tür. Meine Mutter steckte ihren Kopf herein und fing an zu reden "Deine Oma ist schon mit dem Auto da. Du kannst deine Sachen schon bei ihr ins auto geben und mitfahren. Mach dir einen schönen Tag. Ich und ein paar Freunde werden die Möbel mitnehmen. Du musst verstehn wir können nicht alle Möbel mitnehmen. Doch deine schon, weil in dem Zimmer in dem du schlafen wirst sind gar keine Möbel. Es war nie bewohnt." Ich ging schweigend mit meinen Koffern in der Hand aus dem Zimmer, vor die Tür und ins Auto. Meine Oma begrüßte mich mit einem gespielten Lächeln und verlud mein Gepäck im Auto. Sie startete den Motor und das Auto fing langsam an zu fahren. Ich warf einen letzten Blick zu dem Fenster das früher Licht in mein Zimmer brachte.
Nach 10 Minuten waren wir da. Ich schwieg noch immer als ich die Treppen schwer bepackt nach oben ging. Meine Oma wohnte im zweiten Stock, genau neben der Wohnung von Martin. Ich ging durch die Tür und der typsche Omageruch lag mir schon in der Nase. Ich war jahrelang nicht mehr in diese Wohnung gekommen, die voller Fotos von Opa war. Mein Zimmer war hinter der Tür vor der ich als kleines Kind angst hatte weil ich noch nie in diesem Zimmer war und mich auch nicht hineingetraut hatte. Das Zimmer war ein wenig kleiner als mein Altes und hatte ein großes Fenster.
Ich stellte meine Koffer in der Mitte des Zimmers ab und drehte mich um. Hinter mir stand meine Oma und fing plötzlich an zu erzählen: "Endlich wohnt wieder jemand in diesem Zimmer. Es war das Kinderzimmer deiner Mutter. Hier hat sie oft gelesen oder gespielt. Schön dass du jetzt hier wohnst..." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Ich ging zum Fenster und schaute hinaus. Es war kein schöner Ausblick. Ich sah die Straße und ein paar Häuser gegenüber, aber sonst nichts. Keine Sträucher, keine Bäume nichts was auch nur einen Schimmer von Natur hatte. Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und wählte Martins Nummer. Ich drückte auf anrufen und wartete. Plötzlich hörte ich seine sanfte Stimme in meinem Ohr. "Hallo Elena" sagte er. Ich fragte ihn, ob ich zu ihm kommen konnte. Er antwortete sofort mit "Ja natürlich". Ich legte auf und ging aus dem Zimmmer, an meiner Oma vorbei. Bei rausgehen sagte ich, dass ich spazieren gehen würde. Ich ging aus der Wohnung, ein paar Schritte nach rechts und schon war ich da. Ich läutete an. Sofort machte Martin die Tür auf und sagte: "Hi! Warum bist du so schnell hier?" "Ich bin mit meiner Mutter zu meiner Oma gezogen. Miete."antwortete ich. Er bat mich herein und ich zog mir die Schuhe aus. Er nahm mich an der Hand und zog mich in sein Zimmer. Dort waren fast auf jedem Regal eine Kerze und ein paar Rosenblätter. Es war wunderschön. "Wie konntest du das Alles in so kurzer Zeit herrichten?", fragte ich verblüfft. Er sah mir tief in die Augen und sagte: "Ich wollte dich heute sowieso noch zu mir einladen:" Ich schloß meine Augen und küsste ihn. Wir gingen dabei langsam zurück und legten uns auf sein Bett. Jetzt lag ich ihm genau gegenüber und wir schauten uns tief in die Augen. Er hatte wunderschöne blaue Augen die gar nicht zu seinen dunklen Haaren passten, aber trotzdem sah er perfekt aus.
Plötzlich fingen Green day lautstark "last of the american girls" an zu singen. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und drückte auch den grünen Knopf. Es war meine Mutter. Sie fing sofort an zu reden: "Hallo Schätzchen! Du es wird sicher sehr spät werden bis wir deine Möbel zu dir bringen können. Kannst du vielleicht bei einer Freundin oder so schlafen? Egal bei welcher. Komm einfach morgenfrüh wieder zu Oma. Danke, Bussi bye." So legte sie wieder auf. Ich drehte mich zu Martin und fragte: "Darf ich heute bei dir schlafen?"

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Tag der Veröffentlichung: 14.05.2010

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