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So ging die Stunde vorüber und der Vormittag auch. Gott sei Dank habe ich mir mein T-shirt nicht befleckt. Martin wartete schon vor der Schule auf mich. Ich ging auf ihn zu und als ich da so einen Fuß vor den anderen setzte klopfte mir mein Herz bis zu Hals. Ich dachte mir würde es gleich aus dem Mund springen. Er sagte: "Hi! Ich hatte mir gedacht ich kaufe uns beiden ein Schleckeis und wir gehen dann ein bisschen spazieren. Du kannst deinen Rucksack bei mir lassen. Ich muss nämlich noch Geld holen." Ich nickte stumm und lächelte ihn so süß an wie ich konnte. Ich hoffe es hat nicht gruselig ausgesehen. Er wohnt ein paar Minuten von der Schule entfernt. Er hat mir erzählt dass er heute nur mit dem Bus gefahren sei, weil er verschlafen hatte. Als ich meinen Rucksack in seinem Zimmer abstehlte hatte ich das Gefühl als würden gleich ein paar Schmetterlinge meinen Bauch zum platzen bringen, so fest drückten sie von ihnen gegen meinen Bauch.
Als wir vor dem Eisgeschäft standen, welches auch nur gegenüber von seinem Haus war, bestellte er für sich eine Erdbeerkugel. Er fragte mich was ich haben wollte und ich quetschte ein leises "Schokolade, bitte" aus meinem Mund heraus. So gingen wir dann Eis schleckend spazieren, machten ein paar Fotos und am Ende lagen wir einfach nur in der Wiese und ich lag auf seiner Brust sodass ich sein Herz schlagen hörte. Es war wirklich romantisch... Ich wollte gar nicht das dieser Moment wieder vorbei geht. Doch irgendwann wurde es dunkel und ich musste nach Hause fahren. Wir waren sicher 2 Stunden im Gras gelegen. Er begleitete mich noch. Vor meiner Haustür verabschiedeten wir uns, wir machten uns aus uns morgen Vormittag, morgen war ein samstag, auf dem Steg bei dem See treffen wollten. Wir schauten uns tief in die Augen und plötzlich drückte er mir einen Kuss auf die Lippen. Ich war überrascht. Doch ich mag Überraschungen. Dann drehte er sich um und ging davon. Ich stand noch eine Weile in der Tür, bis meine Mutter merkte dass ich schon da war. Sie schrie mir zu, ich solle die Tür schließen und reinkommen, also kam ich. Ich setzte mich neben sie auf das Sofa und schaute mir mit ihr einen Krimi fertig an. Danach verschwand ich unter die Dusche, legte mich in mein Bett und blätterte noch ein wenig in meinem Buch. Ich war jetzt viel zu aufgeregt, als dass ich jetzt lesen konnte. Also knipste ich das Licht aus und versuchte zu schlafen, doch die meiste Zeit dachte ich über den heutigen Tag nach. Irgendwann war ich dann wahrscheinlich doch eingeschlafen, denn am nächsten Tag wachte ich wieder auf. Es war gerademal neun Uhr, also hatte ich noch genug Zeit bis es elf Uhr war. Ich ging zum Fernseher, schaltete ihn ein, setzte mich davor und aß eine Schüssel Cornflakes daweil ich mir Spongebob anschaute. Um zehn Uhr oder so klingelte mein Handy. Es war Martin. "Hallo! Schön dass du abhebst. Ich wollte dich fragen ob wir uns nicht jetzt schon treffen könnten.", sagte er mit seiner sanften Stimme. Ich antwortete schnell:" Ja okay. In spätestens zehn Minuten bin ich da." Ich legte auf und rannte ins Badezimmer, putzte mir die Zähne und zog mir so schnell wie nur möglich meine Sachen an. Ich sagte meiner Mutter noch schnell wo ich hinging und sie antwortete nur:" Zum Mittagessen bist du aber da oder?" Ich schrie ihr aus dem Gang noch ein schnelles "Ja" zu und schon war ich aus dem Haus. Ich eilte zu dem Steg. Schon von weitem konnte ich sehen wie Martin dort saß und aus langeweile einer Blume die Blütenblätter ausriss. Ich ging so leise an ihn heran wie ich nur konnte und als ich nah genug war faste ich ihn an den Schultern und schrie "Buh!!!" Ein kurzer aber lauter Aufschrei war zu vernehmen. Er sprang auf und schrie mit einem lustigen Unterton:" Dafür wirst du Büßen!" Ich antwortete ihm:" Da hab ich ja angst." Und rannte davon. Er rannte mir nach und war natürlich um einiges schneller als ich. Er stieß mich um und wir beide landeten im Gras. Wir lachten und hielten uns dabei sogar die Bäuche. Doch plötzlich lehnte er sich über mich und war still. Dadurch dass ich mich erschreckt hatte, als er sich über mich lehnte war ich auch still. Jetzt war nur mehr das zwitschern der Vögel zu hören. Sein Mund kam meinem immer näher und plötzlich berührten sich unsere Lippen. An diesem Tag hatte ich meinen ersten richtigen Kuss. Es war wirklich wunderschön, da mit ihm so im Gras zu liegen. Ich freute mich schon sehr auf die Projektwoche.

Als ich zu Mittagessen nach Hause kam strahlte ich übers ganze Gesicht, doch meine Mutter sah ganz anders aus. Sie hatte die Stirn in Falten gelegt und sagte mit ernster aber gleichzeitig sanfter Stimme:" Kind, wir müssen leider zu Oma ziehen. Du weißt ja wo sie wohnt, gar nicht weit von hier. Wir können die Miete nicht mehr bezahlen, aber Maze wird zu seiner Freundin ziehen. Er ist ja schon 18." Ich überlegte kurz und dann kam der Geistesblitzt. Meine Oma wohnte genau dort wo Martin auch wohnte. Doch würde es wirklich so toll sein bei meiner Oma zu wohnen? Dabei war ich mir nicht so sicher. Doch ich war näher bei Martin und das ist was zählt!

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Tag der Veröffentlichung: 29.04.2010

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