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Leseprobe

1. Kapitel

 

Gelangweilt kratzte Rebecca an ihrer Stirn und schmierte sich dabei Schokolade ins Gesicht, die noch auf ihren Fingern klebte. Kein Wunder, dass sich niemand mit ihr verabreden wollte. Müßig kramte sie in ihrer Schreibtischlade und warf einen Blick in den unter noch mehr Süßigkeiten verwahrten Handspiegel. In dem winzigen Spiegelglas erblickte sie tatsächlich das Abbild einer nicht besonders attraktiven und selbstbewussten Frau. Mal ganz abgesehen von der Schokolade in ihrem Gesicht.

Traurig aber wahr, doch so wie es aussah, würde die mäßig berühmte Reporterin Halloween alleine verbringen müssen.

Sie rechnete nicht damit, dass sich innerhalb der nächsten Tage noch eine halbwegs interessante Frau finden würde, die das Fest der Geister mit ihr verbringen wollte. Rebecca verehrte den Tag der Toten und alles, was damit zu tun hatte. Und bis jetzt war es ihr noch nie passiert, dass sie dieses Fest alleine verbringen musste. Wirklich noch nie. Bis jetzt hatte sie jedes Mal jemanden gefunden, der mit ihr auf die Parade gegangen ist, auch wenn es sich dabei nur um ein Date mit ihrem besten Freund handelte. Aber anscheinend gab es für alles ein erstes Mal. Auch für diese Megapleite, den Tag der Geister in völliger Einsamkeit und Isoliertheit verbringen zu müssen. Mike hatte dieses Jahr keine Zeit, sie arbeitete an einem neuen Projekt in Manhattan. Und ihre Exfreundin Josefina wollte sie nicht anrufen, auch wenn sie sich nach der damals schweren Trennung immer noch gut verstanden und sich versprochen hatten, Freundinnen zu bleiben. Alleine würde sich Rebecca jedenfalls nicht auf der Stadtfeier oder der großen Aftershowparty blicken lassen. So viel stand fest. Dazu fehlte ihr in Ihrer tiefsten Inneren der Mut. Zwar galt sie als selbstbewusste und stets gutgelaunte Frau, doch … diese Blöße, ohne Begleitung unterwegs zu sein, wollte sie sich nun wirklich nicht geben. Es fehlte gerade noch, dass jemand mitbekam, wie unsicher sie ohne Gesellschaft in Wahrheit war.

Rebecca schob sich noch eine weitere Rippe der pappigen Nougatschokolade zwischen ihre rotgeschminkten Lippen. Wenn sie so weiter machte, dann wäre sie bald nicht nur einsam und verlassen, sondern einsam und verlassen und fett. Widerwillig schmiss sie die angebissene Schokolade in den Abfallbehälter neben ihrem Schreibtisch. Als Zeichen ihres guten willens schob sie auch gleich die Sammlung von Keksen und Bonbons, die sie eigentlich für die Kinder besorgt hatte, hinterher. Das Zellophan protestierte mit einem Rascheln, als es in dem winzigen Eimer landete. Auf einer Packung Pralinen, die sie gerade hinterher schmeißen wollte, entdeckte sie eine kleine Nachricht:

 

Für meine Numero Uno,

du bist fantastisch!

Deine Chefin, Sue.

 

Es war ganz schön gemein von ihrer neuen Chefin, diese Süßigkeiten in so reichlichen Mengen an das Personal zu verteilen. Mit Sicherheit konnte sie nicht wollen, dass ihre Reporter alle mondgesichtig wurden. Immerhin dienten sie doch als wichtiges Aushängeschild des kleinen regionalen Senders. Rebecca knüllte die Nachricht zusammen und warf sie genervt in den Müll. Die Pralinenschachtel sollte gleich hinterherspringen, doch irgendwie schaffte sie es nicht, die Schachtel loszulassen. Sie packte die Pralinen kurzerhand zurück in die Lade ihres Schreibtisches. Man konnte ja nie wissen, wozu eine kleine Notration gut war. Denn wenn sie tatsächlich innerhalb der nächsten Tage kein Angebot von einem möglichen Date bekam, dann konnte sie sich getrost mit Pralinen vollstopfen. Ihrer Chefin war ja zumindest egal, wie sie aussah.

 

Kaum an den Teufel gedacht, betrat Sue auch schon das Großraumbüro und steuerte direkt auf Rebecca zu. Sie zog an ihrer Sekretärin Tini vorbei, ohne sie auch nur von der Seite anzusehen, quetschte sich an zwei weiteren Reportern vorbei, die ihr mit einem dummen Grinsen im Gesicht zuwinkten, und kam direkt vor Rebeccas Schreibtisch zum Stillstand. Dabei trat sie aus Versehen gegen ihren Mülleimer. Sue war der schusseligste Mensch, dem Rebecca je begegnet war. Es war ihr unverständlich, warum gerade solch jemand Unfähiges einen ganzen Sender leitete. Das Verpackungsmaterial der Schokolade raschelte als es aus seinem neuen Behältnis auf den Boden des Großraumbüros plumpste.

»Guten Morgen, meine allerliebste Nachrichtentante des Landes«, begrüßte Sue sie, wobei das auch gleichzeitig ihre seltsame Art war, Lob auszusprechen. Um ehrlich zu sein, konnte Rebecca mit Sues Gehabe nicht gerade viel anfangen. In Wahrheit verstand sie ihre Aussagen nicht immer und auch ihr Humor war mehr als gewöhnungsbedürftig. Doch Sue war die Chefin, deshalb lachte sie auch über all ihre Witze, die sie nicht verstand und stimmte ihr stets zu, obwohl Rebecca anderer Meinung war als sie. Denn, was sollte sie sonst tun? Solange Sue der Meinung war, Rebecca wäre die beste Reporterin, die sie zur Verfügung hatte, würde sie mitspielen.

Sue bückte sich nach der aus dem Müll gefallenen Schokolade und bugsierte sie zurück auf den Schreibtisch. Sie sah etwas verdutzt zu, wie Rebecca nach dem Süßkram griff und sie zurück in den Mülleimer warf. Sie ignorierte Sues fragende Blicke absichtlich. Denn sie hatte keine Lust, sich für ihr Benehmen, gegenüber der von ihr gesponserten Schokolade zu rechtfertigen. Sie wollte Sue auch nach Möglichkeit nicht direkt beleidigen, und das hätte sie mit Sicherheit getan, wenn sie ihr erklärt hätte, warum sie das freundlich gemeinte Geschenk nicht annahm.

Rebecca hatte nicht vor, ewig die Kleinstadtnachrichten zu moderieren und Berichte über umgestürzte Traktoren zu verfassen. Nein, denn Rebecca George wollte hoch hinaus. Ihre gesamte berufliche Zukunft stand noch offen, war ungeschrieben und nicht zu erahnen. Sie konnte alles erreichen, wenn sie es nur wollte, und verbissen genug darum kämpfte. Und der Job bei dem kleinen Regionalsender von Darling würde ihr Tür und Tor in die gesamte Welt öffnen. Dessen war sie sich sicher. Eines Tages wäre sie eine berühmte Reporterin bei Channel5. Dieses Bild von sich selbst in schickem Outfit, umringt von tausend Kameras, die sie in jedem Blickwinkel festhielten, visualisierte sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Denn bei dem mehr als positiven Gedanken an ihre baldige Zukunft fiel es ihr wenigstens nicht mehr allzu schwer, die lästige und alles andere als witzige Sue zu ertragen.

An Sue, die jetzt direkt vor ihr stand und ihr schmierigstes Lächeln auflegte. Sue, mit ihrem beinahe fettigen Haar und den abgekauten Fingernägeln. Sue, die es einfach nicht schaffte, ihre Bluse in ihre Hosen zu stecken oder ihren Stoffgürtel richtig zu binden. Irgendwie glich ihre Chefin schon einem kleinen Häufchen Elend, überlegte Rebecca, während sie Sue bei ihrem Vortrag beobachtete. Diese Frau war eine einzige Lachnummer.

»...und deshalb sollst du diesen Auftrag übernehmen, Frau Klatschreporterin Numero Uno.«

Verdammt, sie hatte Sue nicht zugehört. Wovon hatte sie denn jetzt die ganze Zeit gesprochen? Von welchem Auftrag hatte sie ihr gerade erzählt? Sie hätte sich weniger Gedanken um Sues physischen Zustand, als um ihre dummen Anspielungen machen sollen. Dann hätte sie ihr womöglich auch zugehört.

Rebecca biss auf ihren kleinen Fingernagel und sah auf die Uhr. Sie jetzt danach zu fragen, was sie ihr in den letzten acht Minuten erklärt hatte, würde auf keinen Fall gut ankommen. Sie lächelte sie an und nickte, in der Hoffnung, diese Geste würde Sue als Antwort ausreichen. Diese deutete ein Schulterklopfen an, wagte es aber nicht, Rebecca tatsächlich zu berühren. Darin war sie konsequent. Allen anderen Kollegen tätschelte sie den Rücken, klopfte Schultern und küsste Wangen zum Gruß. Doch niemals berührte sie irgendeinen Teil von Rebecca, worüber sie natürlich mehr als froh war. Zwar erschien ihr Sues Verhalten ihr gegenüber manchmal etwas seltsam, aber solange es zu ihren Gunsten ausfiel, würde sie es nicht weiter hinterfragen.

Sue wandte sich von ihr ab, drehte sich im Davongehen noch einmal zu ihr um und reckte ihren Daumen nach oben.

Rebecca grinste ihr zu, nickte ein weiteres Mal und wartete, bis sie endlich in ihrem Chefbüro verschwunden war. Dann winkte sie Sues Sekretärin. Tini, die in ihre Arbeit vertieft war, bekam von Rebeccas Gebärden jedoch nichts mit.

Im Gegensatz zu Rebecca hing Tini einfach ständig an Sues Lippen, sobald sie den Mund aufmachte. Doch kaum war die Chefin verschwunden, vertiefte sich Tini wieder in ihre Arbeit.

Rebecca erhob sich von ihrem Stuhl und fiel beinahe über den Mülleimer, den Sue mitten im Weg hatte stehen lassen. Sie ärgerte sich beinahe in einer Tour über ihr unnatürliches, mehr als dämliches Verhalten.

Als sie bei Tinis Schreibtisch angekommen war und auf die Tischplatte klopfte, tauchte Tinis Kopf hinter dem Bildschirm auf.

Sofort begann sie zu strahlen, als sie Rebecca sah. »Wow, das sind ja tolle Neuigkeiten!«, freute sich ihre Kollegin. »Oder, findest du nicht? Du siehst irgendwie nicht besonders begeistert aus.«

»Ähm,« brachte Rebecca trocken hervor, »was genau soll ich denn jetzt eigentlich machen?«

Tini verzog ihre freudig dreinblickenden Mundwinkel nach unten. »Du hast ihr wieder einmal nicht zugehört, nicht wahr?«

»Ach, sie spricht teilweise ohne Punkt und Komma, dann wirft sie auch noch diese mehr als öden Spitznamen ein. Mein Gehirn schaltet automatisch ab, während sie spricht, Tini. Ich versuche doch, dagegen anzukämpfen, doch ich schaffe es einfach nicht.«

Tini schnaufte. »Ich kann nachvollziehen, dass du Wichtigeres zu tun hast, als dich mit Sue zu befassen. Doch sie ist deine Vorgesetzte und ihre Ansage zählt. Wenn du ihr nicht zuhörst, dann verpasst du vielleicht die große Chance, auf die du schon so lange wartest.«

Rebecca biss die Zähne zusammen. »Was hat sie denn nun genau gesagt?«

Tini winkte ab. »Du weißt, dass es mir sehr schwerfällt, dir nicht zu helfen, nicht wahr?«

Rebecca nickte freudig, wissend, dass Tini ihr gleich sagen würde, was sie dank ihrer abschweifenden Gedanken gerade verpasst hatte.

»Das muss aber leider warten«, sagte Tini in entschuldigendem Tonfall, legte einen mitleidigen Blick auf und schnappte sich ihre Tasche. »Ich muss los, die Schule hat gerade angerufen. Ich erzähle dir alles später, versprochen.«Tini warf ihr eine Kusshand zu und eilte davon. Rebecca sah ihrer Kollegin verdutzt hinterher. Anscheinend hatte Tinis Sohn schon wieder etwas angestellt. Darin war der kleine Racker Experte. Schon seltsam, dass sich die Persönlichkeit mancher Kinder in das krasse Gegenteil ihrer Eltern entwickelten. So war es jedenfalls bei Justin, Tinis zwölfjährigem Sohn. Wenn Tini ein Engel war, dann war Justin der Teufel höchstpersönlich. Rebecca beneidete Tini keineswegs um ihre Mutterschaft. Sara, eine gute Freundin von Rebecca hatte vor kurzem Zwillinge in die Welt gesetzt. Diese arme Frau war auch alles andere als beneidenswert, wenn man ihr zusah, wie sie den Zwillingen hinterherjagte. Rebecca wackelte zurück zu ihrem vollgeräumten Schreibtisch.

Na toll, dachte sie mit Blick zu Sues Bürotür. Jetzt hieß es, Ihrer Chefin für den restlichen Tag aus dem Weg zu gehen, bis sie wusste, welchen Auftrag sie von Sue zugesprochen bekommen hatte. Am besten wäre es wohl, wenn sie das Büro für heute komplett verlassen würde. Feierabend machen ... Sie überlegte kurz, schnappte nach dem Telefon und rief Anna, ihre Mitbewohnerin an.

»Hey, Süße. Hast du Zeit für eine heiße Schokolade?«

Der Grundstein zur Mission: Vom Arbeitsplatz verschwinden, war gelegt.

Rebecca warf noch einen kurzen Blick zu Sues Büro, bevor sie ihren Computer herunterfuhr, ihren Mantel schnappte, und das stickige Büro verließ.

 

 

 

2. Kapitel

 

Der Duft des Herbstes erfüllte ganz Darling, die Blätter regneten in Rot- und Gelbtönen aus den immer lichter werdenden Baumkronen. Die Luft roch nach Wald und reifen Nüssen. Der Herbst in der Kleinstadt war einfach herrlich. Das von Blättern bunte Stadtzentrum verwandelte sich allmählich in den Mittelpunkt des bevorstehenden Halloweenfestes. Lampions hingen bereits von den Laternen, auf den mächtigen Flügeltüren des Rathauses tanzten Papierskelette, und die Parkbänke waren bereits mit farbenfrohen Girlanden behängt.

Rebecca grinste vor Freude im Kreis. Sie liebte Halloween. Schon als Kind war sie in diesen Feiertag vernarrt gewesen. Jedes Jahr hatten ihre Eltern eine riesige Show am Tag der Toten veranstaltet und Rebecca einige wunderbare Erinnerungen an ihre Kindheit geschenkt. Ihre Mutter hatte ihr jedes Jahr ein Kostüm genäht und sie hatte diese Tradition voll Liebe an ihre Eltern und diesen besonderen Feiertag beibehalten. Dieses Jahr hatte sie ein wunderbar einfallsreiches Kostüm gemeinsam mit ihrer Mutter entworfen und genäht. Sie würde sich als die Hexe aus einem ihrer Lieblingsfilme verkleiden. Rebecca strahlte bei dem Gedanken daran heller als die Sonne persönlich.

 

Ihre Mitbewohnerin Anna, mit der sie jetzt durch die Stadt spazierte anstatt zu arbeiten, sah sie verwundert an.

»Du bist aber extrem gut aufgelegt, hm?«

Kaum hatte Anna nach ihrer Laune gefragt, kippte Rebeccas Stimmung und landete im Keller.

»Einerseits freue ich mich schon total auf Halloween, aber andererseits …«

»Ja?«, fragte Anna ungeduldig.

»Andererseits bin ich immer noch ohne Einladung. Ich kann doch nicht alleine auf die Parade gehen. Wie sieht denn das aus?«

»Du benimmst dich, als hättest du kein Date für den Abschlussball bekommen.«

Rebecca stöhnte. »Ach, du verstehst das nicht. In einer Woche ist Halloween und bis jetzt hat mich noch niemand nach einer Verabredung für das Stadtfest gefragt. Ich bin dort noch nie ohne Begleitung aufgekreuzt. Wirklich, noch nie. Selbst wenn es nur Mike war, der mich begleitet hat.«

»Sieben Tage … da ist doch noch ewig zeit, du wirst schon jemanden finden, der mit dir hingehen will«, murrte Anna, schon etwas genervt von Rebeccas ständigem Genörgel wegen des nicht vorhandenen Dates.

»Du hast leicht reden, Anna. Du bist mit Kate zusammen, Lily hat Sam, und über unsere anderen Freunde brauche ich gar nicht erst zu sprechen. Ihr habt alle jemanden. Ausnahmslos. Nur ich nicht.«

»Du bist doch gern Single«, sagte Anna und Rebecca schenkte ihr einen entrüsteten Blick.

»Wie kommst du denn darauf?«

»Na, du vergraulst doch jede potenzielle Partnerin, die sich für dich interessiert. Keine ist gut genug für die große und berühmte Rebecca George.«

»Jetzt wirst du aber gar schnippisch«, sagte Rebecca leicht beleidigt und wandte sich von Anna ab. Stattdessen beobachtete sie die schwer beschäftigten Monteure in den blauen Latzhosen, die dabei waren weitere Dekoration im Stadtzentrum aufzuhängen: Totenköpfe, Kürbisse, Spinnennetze, fliegende Besen, und hie und da einen Vollmond. Die Stadt wurde immer mehr zum Zentrum von Halloween. Ganz Darling bekam den ultimativen Gruseltouch verpasst. Das gewisse Etwas fehlte jedoch noch. Die gesamten Ampelanlagen der Stadt wurden mit, zum Fest passenden Ampelmännchen bestückt. Dieser Spaß wurde aber erst drei Tage vorher in die Tat umgesetzt. Letztes Jahr gaben sich Katzen, die ihren Unfug in den Ampeln trieben, die Ehre. Das Jahr davor hatten die Zombies das Rennen bei der Wahl gemacht. Rebecca hatte dieses Jahr für die Hexen abgestimmt und war sich relativ sicher, dass sie das Rennen um den Platz als gruseligstes Ampelicon gewinnen würden. Aber so wie es aussah, musste Rebecca die Zebrastreifen alleine überqueren und konnte sich dieses Jahr nicht mit ihrem Date an den lustigen Figuren erfreuen. Sie sah den Moment richtig vor sich, wie sie ihren Fuß ganz alleine, einsam und verlassen, umgeben von lauter glücklichen Pärchen, auf die Straße setzte und die Hexen, die ebenfalls als Paar von der Ampel auf sie herabsahen, über sie lachten.

»Ich bin nicht berühmt«, sagte Rebecca leise. »Und groß bin ich auch nicht. Gerade mal einen Meter und sechzig.« Sie zog eine Schnute.

»Ich weiß, Süße. Aber das fällt im Fernsehen gar nicht auf«, witzelte Anna, um sie aufzumuntern. »Ach, warte ab, die Richtige wird schon noch kommen.«

»Es muss ja nicht unbedingt gleich die Richtige sein, Anna. Zumindest ein nettes Date zu Halloween und ein traumhafter Kuss zum Anschluss würde mir für den Anfang schon reichen.«

»Dann hör auf damit, so wählerisch zu sein, und greif zu.« Anna deutete auf die Männer und Frauen in Blau.

»Einen Handwerker, meinst du?«

»Ja, warum denn nicht?«

Rebecca begutachtete die Monteurinnen. »Okay ...«, murmelte sie. »Die Auswahl ist ja nicht gerade vielversprechend. Die könnten allesamt gut meine Mütter sein.«

»Stimmt«, gab Anna zu, »seltsam, dass alle Mitarbeiter der Gemeinde über sechzig sein dürften. Männer, sowie Frauen ...«

»Meinst du, wirklich ausnahmslos alle Mitarbeiter sind so alt?«

»Oh je«, warf Anna ein, »jetzt meldet sich wieder dein Reporterhirn, oder?«

»Ich wittere eine Story«, bestätigte Rebecca. »Und zwar eine Große.«

»Versuchst du etwa immer noch, über die Lokalnachrichten an die große Story zu kommen, die dich nach New York zu Channel5 katapultiert?«

Rebecca

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: May Sparkle
Cover: www.bookcoverdesign.at
Lektorat: Ataxis Literatur
Korrektorat: Ataxis Literatur
Satz: M. Feitsch
Tag der Veröffentlichung: 18.08.2021
ISBN: 978-3-7487-9188-1

Alle Rechte vorbehalten

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