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May Sparkle

#GAY PEOPLE  und nette Bad Girls

#GAY PEOPLE und nette Bad Girls

Stella kratzte sich genüsslich hinter ihrem linken Ohr. Hoffentlich würden nicht jeden Moment die Flöhe des Mischlings auf Nataschas Kittel hüpfen. Nati arbeitete erst seit einer Woche in der Tierklinik von Emely. Ehrenamtlich. 

Also, in Wahrheit wurde sie vom Gericht zu gemeinnütziger Arbeit in der offenen Klinik verdonnert, wenn man es ganz genau wissen wollte. Doch zum Glück fragte Emely nicht nach. Der Richter hatte Nati vor die Wahl gestellt, sie könne ihre Sozialstunden im Altersheim abarbeiten, oder als Assistentin in der freien Tierklinik anfangen. Da sie nicht gut mit Menschen kann, entschied sie sich ohne darüber nachzudenken lauthals für die Tierklinik. Hätte sie geahnt, dass es hier dermaßen widerlich nach Katzenpisse stinkt, hätte sie sich eventuell doch für das Wickeln halbseniler Großeltern entschieden. Doch nun saß sie zwischen jaulenden Hunden und jammernden Katzen fest, die auf ihre Kastration warteten, wie die Lämmer auf der Schlachtbank. Die Vorstellung nie wieder Sex haben zu wollen brachte Nati zum Schaudern. Die armen Tiere würden ihr restliches Leben als Eunuchen verbringen, nur weil sie sich nicht unkontrolliert vermehren wollen. Dieses System sagte ihr nicht unbedingt zu, ein Umstand, der ihren Arbeitstag nicht gerade versüßte.

Ihr einziger Lichtblick war Emely. Die immer hochmotivierte, weltbejahende, dauergrinsende, einmalig gutaussehende Emely. Porzellanhaut, blitzblaue Augen, ebenmäßig blond und perfekte Apfelbrüste. Einzig ihr ständiges Geplapper nervte Natascha. Wenn Emely ein Tier wäre, dann mit Sicherheit ein Kanarienvogel. 

Ihre Vorgesetzte kam gerade frisch von der Uni, bereit, die Tierwelt an sich zu reißen. Ihr Ziel war es, irgendwann nach Afrika zu gehen und Wale zu retten, oder sowas in der Art. Nati hatte ihr nicht zugehört, sie war schwer damit beschäftigt gewesen, diesem supernetten Barbiepüppchen durchgehend in den Ausschnitt zu starren. Emely hatte ihr auch erklärt, dass sie die Leitung der Klinik erst kurz vor Neujahr übernommen hatte, sprich vor gut drei Wochen- und sie deshalb selbst noch nicht so genau wusste, wie der Hase lief. Ihr Motto: Das neue Team sollte an einem Strang ziehen. Als kleine Einstimmung und zwecks besserem Kennenlernen hatte sie alle Angestellten gebeten, heute Nachmittag an einer kleinen nachträglich organisierten Silvesterfeier teilzunehmen. Zuerst hatte Nati ebenfalls die Einladung dazu gekonnt überhört, sie besann sich aber nach Emelys langgezogenem Räuspern schnell dem unaufhaltsam aufsteigenden Brechreiz in ihrem Hals, als Nati klar wurde, dass sie ihre Freizeit mit diesen Tierarztfreaks verbringen sollte. Ob Nati die Feier auch von ihren Sozialstunden

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: May Sparkle
Cover: www.bookcoverdesign.at
Tag der Veröffentlichung: 31.01.2020
ISBN: 978-3-7487-9846-0

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