? ´s Sicht:
Da saß ich nun mit verweinten Augen vor ihren Gräbern.
Auf einem Friedhof, ein verlassener Ort gefüllt mit Trauer, Elend, Tränen und Leid.
Es ist nur meine Schuld, hätte ich auf dich gehört, würdest du jetzt wahrscheinlich an meiner Seite sitzen, mich im Arm halten und mir sagen, dass alles wieder gut wird.
Warum? ...warum hast du das getan?
Und warum haben sie mich auch verlassen, jetzt bin ich vollkommen alleine.
Alleine... wie ich die Bedeutung dieses Wortes hasse.
Doch nun bin ich es...
einsam...
Ihr wart mir doch so wichtig, warum seid ihr also nicht mehr bei mir?
Hätte ich doch bloß keinen Fehler gemacht.
Der Fehler, der mein Schicksal bestimmte...
Ich werde nie wieder jemanden so lieben können wie euch
...oder?
Die Vergangenheit, sie wird mich irgendwann einholen, und dann ist es aus.
Denn was kann ich schon alleine ausrichten?
Außer meine Liebsten ins Chaos zu stürzen.
Kann ich denn nicht ein einiges Mal etwas richtig machen?
Oder bin ich wirklich dazu verdammt, alleine in meinem Elend zu verkümmern?
Nun denn, es wird Zeit...
"Ich werde bald wieder kommen. Wartet bitte auf mich.
Denn euch und eure Liebe werde ich nie vergessen, das schwöre ich euch.
Morgen beginnt das neue Jahr an meiner neuen Schule, ich werde mein Bestes geben, um euch stolz zu machen.
Und dann sehen wir uns bald wieder.
Und vergesst bitte nicht...
ich liebe euch...
Bis dann....
-Traum-:
Keuchend stand er vor mir mit Blut überströmt: "Melody lauf, lauf einfach weiter egal, was auch hinter dir passiert! Hast du verstanden?! Wenn du stehen bleibst, kann ich für nichts garantieren! Lauf weiter in die nächste Stadt, von mir aus auch nächste Land, finde Freunde und fange ein neues Leben an. Werde glücklich und finde jemanden, der dich genauso liebt wie ich es getan habe. Liebe und lebe für uns beide, und jetzt lauf!"...
-Traum ende-
Schweiß gebadet schrecke ich aus diesem Alptraum auf.
Nein,nein, warum?
Warum habe ich schon wieder solche Träume?
Ich muss diese Sache versessen und endlich nach vorne sehen.
Aber wenn ich es vergesse, vergesse ich IHN nicht auch?
Mit der Frage im Kopf schlenderte ich zum Badezimmer, um mich für meinen ersten Schultag am Hakodate-Internat fertig zu machen.
Da ich immer von Stadt zu Stadt zog, habe ich keinen festen Wohnsitz und muss mich bis jetzt mit Hotelzimmern zufrieden geben.
Ich habe alles und jeden zurück gelassen, der mir wichtig war,bis auf meine beste Freundin Luna Shinzo.
Ich kenne sie seit dem Sandkasten und wir sind bis heute noch unzertrennlich.
Fertig geduscht knie ich vor meinem Koffer um mir Passendes für die Schule rauszusuchen.
Ich entscheide mich für ein schlichtes dunkelblaues T-Shirt mit einem Rocker-Logo drauf, einer schwarzen Röhre und einem Nieten-Gürtel.
Einige hielten mich früher für einem Emo oder Punker, weil ich fast immer dunkle Farben bevorzugte und wenig Helles trug.
Doch das, was andere sagten oder meinten, war mir meist egal gewesen, da ich mich so mochte, wie ich eben bin.
Ich packte all meine Sachen in den Koffer und bezahlte für die eine Woche meinen Aufenthalt hier im Hotel.
Da ich noch etwas Zeit hatte, beschloss ich noch in den nahgelegenen Park zu gehen.
Dort angekommen, setzte ich mich ins weiche Gras und schloss für einige Minuten meine Augen.
Und ich meine einige Minuten, denn schon wurde ich prompt nach hinten geschubst und hatte ein Gewicht von mehreren Tonnen auf mir.
Erschrocken riss ich die Augen auf und bemerkte erst im nächsten Moment wer, oder besser gesagt was, mich dort umgehauen hat.
Ein Hund, der zwar gefährlich, aber auch total niedlich mit seinen Kulleraugen aussah.
Doch schon im nächsten Moment hörte ich jemanden von weitem nach einem "Demond" rufen.
Ich wendete mich zum Hund und kraulte ihn hinter seinem Ohr:
"Du heißt also Demond? Der Name passt irgenwie zu dir, du bist ja ein ganz Süßer!",lobte ich ihn als er mir das Gesicht abschleckte.
"Komm,ich bringe dich zu deinem Herrchen." Und schon folgte er mir auf Schritt und Tritt.
Demond fing plötzlich an zu bellen und stürmte los, da ich seine Leine in der Hand hielt, zog er mich hinter sich her, bis er ruckartig stehen blieb.
Da er zu schnell stehen blieb, flog ich genau an ihm vorbei und wurde von zwei starken Armen aufgefangen, bevor ich Bekanntschaft mit dem nun nicht ganz so weichen Steinboden machte.
Verwundert blieb ich für einen kurzen Moment in dieser Position, bis ich bemerkte, was gerade geschehen war und wo ich mich befand.
Natürlich lief ich wie jeder normale Mensch in so einer Situation rot an und entschuldigte mich.
Als ich aufblickte, schaute ich in braune Augen, die mich verwundert musterten.
"Danke, dass du meinen Hund gefunden hast. Mit wem hab ich das Vergnügen?"
"Hi, ähm, nichts zu danken, und ich bin Melody, und du?"
"Jayden" gab er nur knapp von sich und wendet er sich dann seinem Hund zu.
"Böser Demond, dass du immer ausreißen musst!" tadelte er nun seinen Kulleraugen-Freund.
"Na dann ich muss jetzt los zur Schule!" verabschiedete ich mich noch schnell, ehe ich los sprintete.
Oh Mist, ich habe mich zu lange mit Ihm unterhaltenund jetzt bin ich spät dran,
und das auch noch an meinem ersten Schultag and dem neuen Internat...
Ich kam gerade noch rechtzeitig an und bin jetzt dabei, durch das Internat zu irren.
Als ich gerade dabei war, die Treppe hochzusteigen, hörte ich ein Winseln.
Es klang nach einer weinenden Person.
Als ich unter die Stufen sah, entdeckte ich einen Jungen mit braunen Haaren, der zusammen gekauert auf dem Boden saß.
Durch Reflex,ging ich auf ihn zu und kniete mich vor ihm hin.
"Hey,was hast du? Warum sitzt du hier und weinst?".
Ich kannte ihn nicht,trotzdem erinnerte er mich an eine wichtigen Teil meines früheren Lebens und so kam es, dass ich ihn ohne großes Bedenken in die Arme schloss, was er verwundert über sich ergehen ließ.
Als er sich etwas beruhigt hatte erzählte er mir was geschehen war:
"Also als ich gerade die Treppe hochgehen wollte, hat mich ein Junge mit Dunkelbraunen Haaren aufgehalten und wollte, dass ich Ihm die Bücher zum Klassenraum trage, wenn nicht würde er mich schlagen. Ich wollte es nicht machen, da ich ihn nicht kannte und nicht jedem der mir Gewalt androhnt, Dinge hinterherschleppe. Daraufhin hat er mich zu Boden gestoßen und meine Sachen in den Mülleimer geworfen. Nachdem er mich als „Looser“ bezeichnet hatte, ist er lachend weggegangen. Ich hatte doch einfach nur Angst vor dem Typen.“
Daraufhin fing er wieder an zu schluchzen.
Ich nahm ihn nochmal in den Arm und wartete bis er sich wieder beruhigt hatte.
Wenn sich jetzt einige fragen, warum ich einen mir komplett fremden Jungen tröste, obwohl es mir ja eigentlich egal sein könnte,dann ist die Antwort daraufhin folgende:
Er erinnerte mich an meinen kleinen Fynn...
Bevor mir dieser Gedanke noch Tränen in die Augen treibt, löse ich mich von dem Unbekannten.
„Komm steh auf.“ Aufmunternd lächele ich ihn an und reiche ihm die Hand.
Noch wackelig auf den Beinen, lässt er sich trotzdem hochhelfen.
„Weine nicht wegen solchen Idioten, wenn du weißt wie stark du bist, kannst du jedes Hindernis überwinden.“ ...wie Wahr kleiner Bruder...
Lächelnd wischt er sich die Tränen fort: „Danke. Ich bin Noah und wie darf ich meine „Retterin in der Not“ nennen?“
„Ich heiße Melody. Ich bin aber keine Retterin, weil gegenseitige Unterstützung menschlich sein sollte.“
„Schöner Name. Bist du auch neu hier?“
„Danke, deiner aber auch. Und ja, du etwa auch?“ lachend nickt er.
Nachdem er mich gefragt hatte, machen wir uns auf zum Sekretariat, um uns anzumelden.
Nach einigen Minuten kamen wir an, und traten nach dem Klopfen ein.
Empfangen wurden wir von einer freundlich lächelnden Frau mittleren Alters.
„Guten Tag, wie kann ich euch zweien helfen?“
„Hallo, wir sind hier um uns anzumelden. Ich heiße Melody und das ist Noah.“
„Ah, Melody Shinji und Noah Flynt.Wilkommen am Internat Sakurai, ich hoffe ihr werdet eine schöne Zeit bei uns verbringen.“
Sie gab uns noch unsere Nummern für die Spinde und unsere Stundenpläne.
Unsere Bücher waren bereits in den Spinden.
Nachdem wir uns freundlich von Mrs. Yoshima verabschiedet hatten, vergleichten wir unsere Pläne,
und machten uns gemeinsam auf zu unserem Klassenraum.
Nach einigen Minuten des Suchens, fanden wir unsere Klasse im 2.Stock.
„Da sind wir. Möchtest du zuerst?“fragte er mich.
Stumm schüttelte ich den Kopf.
Noah klopfte und ich folgte ihm mit gesenkten Kopf.
„Hallo, wir sind die neuen Schüler...“ , weiter hörte ich Ihm schon gar nicht mehr zu.
Ich wollte nicht hier sein, ich durfte nicht hier sein.
Ist es nicht falsch von mir einfach so weiter zu leben, obwohl ich es nicht verdient habe?
Immer mehr Gedanken schwirrten mir im Kopf herum und verursachten Kopfschmerzen.
Um Schlimmeres zu vermeiden, versuchte ich mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
Zum ersten Mal, seit wir diesen Raum betreten hatten, hob ich meinen Kopf und spürte die ganzen Blicke auf uns.
So in Gedanken vertieft hab ich gar nicht mitbekommen, dass Noah schon fertig ist mit erzählen.
„Schön euch kennen zu lernen, ich bin Shane Lancaster und euer Klassenlehrer für die nächsten 2 Jahre. Hat noch jemand aus der Klasse fragen an die zwei hier vorne?“, frage er an die Klasse gewant.
Sofort schossen einige Hände in die Luft.
„Wie alt seit Ihr zwei?“, fragte ein Mädchen mit hellbraunen Haaren.
Wieder antwortete nur Noah: „ Ich bin 17“.
„Warum seit ihr jetzt hier auf der Schule?“, kam schon die nächste Frage.
Ich war schon längst wieder in meinen eigenen Gedanken, als ich aufschräckte, da ich spürte wie mich jemand anstarrt.
Als ich meinen Blick hob, traffen meine blauen Augen auf Dunkelbraune.
Entsetzt riss ich meine Augen auf und wich einen Schritt zurück.
Das konnte nicht sein! Was sucht ER hier? Wie kann es sein, dass ausgerechnet ER noch lebt?
Erst jetzt realisierte ich, dass mich die gesamte Klasse inklusive Noah und Herr Lancaster, anstarrte.
Ohne auch nur etwas zu sagen, drehte ich mich um und lief aus der Klasse.
Ich konnte Noah noch nach mir rufen hören, doch war mein einzigster Gedanke: SCHNELL WEG!
Ich lief und lief immer weiter, wohin war mir jedoch unklar.
Für mich zählte nur so viel Abstand zwischen mich und dieses Monster zu bringen, wie nur irgendwie möglich.
Durch meinen angeborenen Herzfehler, welcher auch meine Lunge beeinträchtigte, war ich jedoch schneller zum stillstand gekommen, als mir lieb war.
Wo ich genau war wusste ich nicht, nur das es sich um einen Park oder ein Waldstück handel muss.
Zitternd lies ich mich zu Boden sinken, immernoch versuchend wieder Luft zu bekommen.
Verzweifelt vergrub ich meine Hände in meinen Haaren und kauerte mich so klein es ging zusammen.
Krampfhaft überlegte ich, wie es sein konnte das ausgerechnet er normal weiterleben durfte.
Wieso Er?
Was macht er überhaupt hier?
Fragen über Fragenund keine einzige Antwort.
Plötzlich spürte ich etwas nassen auf meinen Arm tropfen.
Betrübt schaute ich hinauf.
Es fing an zu regnen.
Jedenfalls eine gute Sache am Tag.
Jedoch konnte selbst der Regen, den ich immer so mochte, meine trübe Laune nicht erhellen.
Verzweifelt fing ich an zu weinen.
Ich hatte so viele Fragen, die mir jedoch niemand beantworten konnte.
Denn Ich war komplett allein.
Ich hatte niemanden mehr.
Und nochmehr unbeantwortete Fragen.
Doch die Schlimmste Frage war wohl: Wieso nur?
Texte: Alles ist meiner Fantasy entsprungen =)
Bildmaterialien: google bilder
Tag der Veröffentlichung: 04.11.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An alle Leser die gerne romantische Dramen lesen ^-^