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Kapitel 1

 

Laute Musik erklang aus den Kopfhörern, während sie die Hausarbeit erledigte. Wie immer, trug sie eine lässige Sporthose und ein bequemes Top. Ihre goldblonde Mähne hatte sie fest zusammengebunden und mit dem Feudel in der Hand wischte sie die letzten Krümel auf dem Küchenboden zusammen. Sie war fast fertig, nur noch den Müll musste sie nach draußen bringen. Dann hatte sie all ihre Aufgaben für heute erledigt. Sie öffnete den Deckel der Tonne, als sie plötzlich eine Stimme vernahm: »Hallo, ich bin Daniel ihr neuer Nachbar.« Sie drehte sich um und sah dem Fremden direkt in die Rehbraunen Augen. Zunächst war sie wie versteinert, unfähig etwas zu erwidern. »Ich bin ins Haus nebenan gezogen und wollte mich kurz vorstellen«, sagte er und reichte ihr die Hand zur Begrüßung. Sie konnte dem Drang, den gutaussehenden Mann zu mustern, nicht wiederstehen. Er war recht groß und seine Erscheinung zog sie förmlich an.

»Schön Sie kennenzulernen«, sagte sie und erwachte aus ihrer Starre. Ihr war nicht Wohl dabei, sich mit einem fremden Mann zu unterhalten, doch sie wollte auch nicht unhöflich sein. Er lächelte. »Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?«, kam er ohne Umschweife zum Punkt. Sie wunderte sich über seine Offensive und ignorierte, dass er sie einfach geduzt hatte. Er musste ihren Blick gedeutet haben, denn sofort begann er sich zu rechtfertigen: »Ich weiß es ist ungewöhnlich, aber ich kenne hier noch keinen.« Seine direkte Art gefiel ihr und er schien Nett zu sein. Außerdem wollte er lediglich einen Kaffee mit ihr trinken, da war ja nichts verwerfliches dabei, redete sie sich ein und stimmte zu. Wieso sie ihn auf Anhieb mochte, wusste sie nicht. Es schien, als hätte der Fremde die Kontrolle über ihren gesunden Menschenverstand übernommen.

Vielleicht war diese Begegnung ja Schicksal, eine Art Ablenkung. Etwas das sie im Moment wirklich gut gebrauchen konnte und obwohl sie wusste das es Ärger geben würde, folgte sie dem Fremden in sein Haus und sah sich Neugierig um. Es war bereits sehr alt, aber immer noch wunderschön. Sie nahm den Geruch von Holz und frischem Flieder wahr. Ihr Blick schweifte weiter umher und sie entdeckte, dass alle Türgriffe mit einem Goldbesetzten Stierkopf verziert waren. 

Als sie mit Ihrem Rundgang fertig waren, lies sie sich wie selbstverständlich auf dem Sofa nieder. »Dann mach ich uns mal Kaffee!« Sie schaute sich derweil noch etwas um und stellte fest, dass der Raum riesig war. Die Wohnzimmerdecke war mit Holzpaneelen verkleidet und der rustikale Schrank verlieh dem Raum einen eigenen Charakter. Als er zurückkam, reichte er ihr eine der beiden Tassen und setzte sich neben sie. »Euer Haus ist wirklich sehr schön!«, sagte sie und nahm einen Schluck. »Danke!« Es war ihr unangenehm, ihm so nah zu sein und doch fühlte sie sich in seiner Gegenwart Sicher. »Erzählst du mir etwas über dich?«, fragte er und legte seinen arm lässig auf die Sofalehne. Sie sah auf die Uhr, denn bald würde ihr Mann nachhause kommen und sie musste unbedingt vor ihm da sein. »Was ist los?«, hackte er nach. »Ich muss gleich wieder rüber!«, antwortete sie, woraufhin er verstehend nickte.

»Was genau möchtest du wissen?«, fragte sie und rückte ein Stück von ihm weg.  »Alles!« Sie war es nicht gewohnt, dass jemand etwas über sie erfahren wollte. Sie verstand nicht wieso er Interesse an ihrem Leben haben könnte.

»Wir haben eigentlich keinen Kontakt zu den Nachbarn. Mein Mann und ich sind eher Einzelgänger.« Warum sie ihm ausgerechnet das mit den Nachbarn erzählte, wusste sie nicht. »Du bist verheiratet?« »Ja!«, wiederholte sie und kam sich ziemlich bescheuert vor. Er nickte nur. Sie wusste nicht wie sie seine Reaktion deuten sollte. War er nun enttäuscht oder erleichtert? Die Situation war ihr sichtlich unangenehm. Sie bedankte sich für den Kaffee und lief Richtung Tür. »Wiederholen wir das?«, fragte er. Und obwohl sie wusste, dass es eher unwahrscheinlich war, lächelte sie und sagte: »Mal sehen!«  Sie hatte wirklich genug Probleme, sich mit dem Nachbarn anzufreunden war keines von den Dingen, die auf ihrer To-do-Liste stand. Auf dem Weg nach Hause, dachte sie darüber nach, wieso sie überhaupt mit zu ihm gegangen war. Sie verstand einfach nicht, wie er diese Wirkung auf sie haben konnte.

 


 


 

Kapitel 2

 

Als sie die Eingangstür ihres Hauses öffnete, stand ihr Mann bereits an der Treppe. Sie wusste sofort, dass der Abend nicht gut enden würde. Sein Gesicht glühte und seine Züge waren finster. Ohne sie zu begrüßen, packte er sie am Hals und drückte sie gegen die Wand. »Was zum Teufel fällt dir ein?«, fragte er schroff. Ihr Herz begann zu rasen und sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. »Ich war nur kurz den Müll rausbringen«, stammelte sie. »Ich weiß genau wo du warst. Ich habe dich gesehen!« Er schob sie vor sich her, die Treppe hinauf, in die Küche hinein. »Wenn du dich noch einmal in die Nähe dieses Typens begibst, dann bring ich dich um! Und jetzt mach mir endlich was zu essen.« Seine Worte waren unmissverständlich.  Wie konnte sie nur so dämlich sein?

Am nächsten Morgen stand sie etwas übermüdet auf, wusch sich das Gesicht und überdeckte ihre dunklen Augenränder mit Concealer. Sie beschloss erstmal einen Kaffee zu kochen und schaltete das Radio ein. Sie hoffte wirklich, dass ihr Mann heute besser gelaunt war. Doch als er die Küche betrat, torkelte er bereits. Eigentlich war dieser Zustand nichts neues für sie. Seit er vor zwei Jahren mit dem trinken angefangen hatte, war er unausstehlich geworden. Ständig trug er diese Jogginghosen und die ausgefransten Hausschlappen dazu. Sein Erscheinungsbild glich mittlerweile dem, eines Obdachlosen. Sie konnte nichts attraktives mehr an ihm erkennen. Sie schämte sich für ihre Gedanken, denn immerhin war er ihr Mann. Sie hatte ihn geheiratet und geschworen, in guten wie in Schlechten Zeiten für ihn da zu sein.

Er unterbrach ihre Gedanken, indem er anfing sie aufgebracht zu beschimpfen. Dazu brauchte er keinen bestimmten Anlass, denn alles was sie tat, war sowieso falsch. Vor einiger Zeit hatte er betrunken seinen Chef angegriffen, da hatte er ihn rausgeworfen, auch daran, gab er ihr die Schuld. Sie blieb ganz ruhig und lies seinen Verbalen Angriff Wortlos über sich ergehen. Die Enttäuschung, welche sich zunehmend in ihr breit machte, ließ sie sich jedoch nicht anmerken. »Du Nutzloses Stück! Nicht mal ein vernünftiges Frühstück bringst du zu Stande«, warf er ihr vor, baute sich vor ihr auf und drückte seine Hand, so stark in ihren Kiefer bis er knackte. Anschließend schlug er sie mit der Faust ins Gesicht.

Panik stieg in ihr hoch, doch sie rührte sich nicht. Sie wusste, dass es besser war, es einfach über sich ergehen zu lassen. Nachdem er sich beruhigt hatte, nahm er schließlich doch das Brötchen, welches sie ihm geschmiert hatte und aß es. Danach ging er ohne sie auch nur einmal anzusehen ins Wohnzimmer. Sie wusste, dass er mit jeder Stunde die verging, unausstehlicher werden würde. Denn die Klare Flüssigkeit, die er sich kontinuierlich in seinen Rachen kippte, trug nicht grade dazu bei, dass er liebevoller mit ihr umging. Sie beschloss, sich heute besonders viel Mühe zu geben, denn seine Aggressivität nahm von Tag zu Tag zu. Nachdem sie endlich das Mittagessen vorbereitet hatte, setzte sie sich für einen kurzen Moment auf den Küchenstuhl und genoss die Ruhe.

»Was machst du?«, fragte er in ruhigem Ton. Sie hoffte, dass sie ihm keinen Anlass gegeben hatte, für den er sie verantwortlich machen konnte. »Ich Putze und bereite das Mittagessen zu«, antwortete sie. »Komm mal her!«, befahl er und sie wusste genau was er jetzt von ihr wollte. Kaum hatte sie, dass Wohnzimmer betreten, packte er sie brutal an den Haaren und zwang sie gewaltsam vor sich auf die Knie. »Los!«, sagte er, zog hastig die Hose runter und gab ihr volle Sicht auf seinen Erregten Penis. »Bitte! Ich hab noch so viel zu tun.« Doch er ließ nicht mit sich reden. »Quatsch nicht so viel! Nimm ihn endlich in den Mund.« Sie wagte es nicht sich seiner Anweisung zu wiedersetzen. Als er dann endlich zum Ende kam und sich in ihr Ergoss, stieß er sie einfach von sich weg, während sie den salzigen Geschmack seiner Erektion runterschluckte.

Sie zog sich ins Bad zurück und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Smaragdgrünen Augen waren geschwollen und ihre Haare hingen ihr leblos über die Schultern. Sie wusch sich den Mund aus, putzte ihre Zähne und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Als sie erneut in den Spiegel sah, stellte sie fest, wie sehr er sie gekränkt hatte. Viel zu lange war es her, seit sie diese Gefälligkeit gern verrichtet hatte, jetzt ekelte sie sich nur noch vor Ihm.

 

 

Kapitel 3

 

Sie musste heute unbedingt vor die Tür, denn sie brauchte Abstand. Also schrieb sie eine Einkaufsliste und sagte ihm, dass kein Alkohol mehr im Haus sei. Sie hatte noch zwei Flaschen im Schrank, doch dass durfte er nie erfahren. Sie wusste, dass er sie ohne Grund nicht einfach vor die Tür ließ. Auf dem Weg zum Auto kam Daniel ihr lächelnd entgegen. Es war ihr Peinlich, dass er sie so sah. Doch sie konnte es ihm auch nicht übelnehmen, denn ihr blaues Auge verriet ihm, dass etwas nicht stimmte. Vermutlich war er einfach nur neugierig oder er hatte einen Helferkomplex, dachte sie und erzählte ihm, dass sie gegen die Schranktür gelaufen sei. Doch sie merkte, dass er ihr kein Wort glaubte. »Lass mal sehen!«, sagte er und fuhr mit den Fingerspitzen sanft über die geschwollene Stelle unter ihrem Auge. Er sah sie eindringlich an und fragte ob er ihr helfen könnte, was sie sofort verneinte. Sie war gerührt von seiner Aufmerksamkeit. Wie lange hatte ihr schon keiner mehr Hilfe angeboten und jetzt stand da dieser unverschämt attraktive Mann, der wie aus dem nichts in ihrem Leben aufgetaucht war und alles durcheinanderbrachte. Sie war so abgelenkt, dass sie nicht bemerkte, wie ihr Mann sich näherte.

»Wieso sitzt du nicht im Auto?«, fuhr er sie an und drängte sich demonstrativ zwischen die beiden. Daniel stellte sich ihm höflich aber bestimmt vor. »Es ist mir scheißegal wer du bist! Aber ich würde dir empfehlen, deine schmutzigen Finger von meiner Frau zu lassen.« Die Drohung lies Daniel kalt. Einzig sein Kopfschütteln verriet ihr was er dachte. »Pass auf dich auf!«, verabschiedete er sich und ging. Sie wendete sich ihrem Mann zu, wobei sie ihm gerne hinterher gesehen hätte. »Und jetzt fahr endlich los, ich hab Durst«, brüllte ihr Mann aufgebracht.

Sie stieg in den Wagen und startete weinend den Motor, tränen verdeckten ihr Gesicht und sie versuchte nicht an das abfällige Verhalten ihres Mannes zu denken. Er war nicht immer so gewesen. Es gab eine Zeit, da war er der wundervollste Mensch in ihrem Leben. Sie hatte ihn geliebt und sich sicher bei ihm gefühlt. Die beiden waren unzertrennlich gewesen. Doch heute konnte sie ihm nicht mehr in die Augen sehen. Das einzige Gefühl was sie heute noch füreinander empfanden, war Hass, unsagbar großen Hass. Sein ständiger Begleiter, der Alkohol hatte ihn verändert. Sie fragte sich täglich wieso sie nicht mutiger war, wieso sie ihn nicht einfach verlassen konnte. Sie träumte so sehr davon, endlich frei zu sein, doch sie wusste, dass dies niemals geschehen würde.

Es war nicht so, dass sie es nicht schon versucht hatte, doch nachdem sie damals ihren Koffer gepackt hatte, musste sie ganze zwei Wochen im Krankenhaus bleiben, eine davon sogar auf der Intensivstation. Er hatte ihr sämtliche Rippen gebrochen. Ihr musste die Gebärmutter entfernt werden und ihr rechtes Auge hatte dreißig Prozent an Sehkraft verloren. Danach kam ihr nie wieder in den Sinn, ihn zu verlassen. Es waren nicht die körperlichen Schmerzen, die ihre Seele brachen. Es war er, mit seiner zunehmenden Unfähigkeit Emotionen zuzulassen. Kein einziges Mal hatte er sie damals besucht oder gar um Verzeihung gebeten. Als sie nachhause kam, war alles wie immer. Sie lernte mit der Zeit, wie sie sich zu verhalten hatte, damit er nicht allzu wütend wurde.

Als sie vom Einkaufen zurückkam, stieg sie die Treppe hinauf. »Wieso hat das solange gedauert?«, fragte er aufgebracht und riss ihr den Korb aus der Hand. Nachdem er sich eine der Flaschen mit der klaren Flüssigkeit herausgezogen hatte und ein paar Schlucke hinunter kippte, wurde er wieder ruhiger und verließ die Küche. Sie atmete tief durch und war froh, dass er sie in Ruhe lies.

Sie verstaute den Einkauf und überlegte mit ihm zu reden. Sie hoffte, wenn sie ihn dazu brachte, dass er endlich mit dem trinken aufhörte, würde er wieder netter zu ihr werden. Ihre Gedanken kreisten um die Wortwahl mit der sie ihn zur Vernunft bringen wollte. Wieso sie ausgerechnet heute den Mut aufbrachte mit ihm zu reden, wusste sie nicht. Aber ihr war klar, dass sich etwas ändern musste.

Sie nahm ihren Mut zusammen und setzte sich zu ihm auf das Sofa. »Was schaust du?«, begann sie, um zu sehen wie er reagieren würde. »Wieso?«, fragte er und schien wesentlich gelassener als üblich. »Kannst du nicht etwas weniger Trinken? Deiner Gesundheit und unserer Ehe zuliebe«.

Nun war es raus. Sie hatte ausgesprochen was ihr auf der Seele lag, jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass ihr Apell auch bei ihm ankam. Doch kaum hatte sie die Worte beendet, lag auch schon der Abdruck seiner Hand auf ihrem Gesicht. »Was glaubst du wer du bist, dass du so mit mir redest?«, schrie er, nahm ihren Kopf und schlug ihn auf die Glasplatte des Wohnzimmertisches. Sie spürte einen stechenden Schmerz und etwas Warmes lief ihr über die Stirn. Die rote Flüssigkeit verteilte sich über die Tischplatte und tropfte schließlich auf den Fußboden. »Habe ich nicht immer alles für dich getan?«, stammelte er wütend und nahm einen großen Schluck aus der Flasche, welche vor ihm stand. »Wenn du mir noch einmal vorhältst, dass ich zu viel trinke«, fauchte er wütend. »Dann bring ich dich um!« Er zog sie zu sich und strich ihr die mit Blut beschmierten Haare aus dem Gesicht. »Geh und mach dich sauber«, forderte er und legte als sei nichts geschehen, die Füße auf den Tisch.

Erneut stand sie vor dem großen Spiegel im Bad und betrachtete das Ausmaß ihrer Wunde. Zum Glück war sie nicht tief, so musste sie nicht genäht werden. Sie nahm ein Pflaster aus dem Schrank und klebte es über die feine Linie, die ihr Gesicht von nun an für immer zieren würde.

Bis zum Abendessen verlief alles ruhig. Sie hatte das restliche Blut aufgewischt, und war ihm ansonsten aus dem Weg gegangen. Sie fühlte sich einsam und nutzlos. Sie zweifelte an ihren Fähigkeiten, denn schon wieder hatte sie es nicht geschafft, zu ihm durchzudringen.

Sie wollte sich von ihren Trüben Gedanken ablenken und blickte aus dem Fenster. Daniel stand da und fegte die Einfahrt. Sie beobachtete ihn, dabei fiel ihr wieder auf, wie Attraktiv er war. Ihr Blick haftete wie ein Magnet auf ihm. Sie stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde, wenn er sie berührte. Sie dachte darüber nach, wie es wohl wäre, mit jemandem zusammen zu leben, der nicht nur schlechtes in ihr sah. Sie stellte sich vor, wie es sein würde, sich mit anderen Leuten zu unterhalten ohne Angst vor den Konsequenzen zu haben. Sie erinnerte sich, wie Glücklich sie war, als ihr Mann und sie sich damals kennengelernt hatten. Wie er um sie geworben hatte, wie liebevoll er mit ihr umgegangen war. Wie sie sich damals nicht vorstellen konnte, auch nur einen Tag ohne ihn zu verbringen. Doch jetzt, wünschte sie sich nichts mehr, als das sie wieder allein wäre.

Sie wusste, dass es für die Probleme die sie hatte Frauenhäuser gab. Doch sie wollte nicht bemitleidet werden. Außerdem ließ ihr Mann sie so gut wie nie aus den Augen. Wenn überhaupt, durfte sie zum Einkaufen fahren, aber auch dort hatte er sie unter Kontrolle. Die Verkäuferin und er waren seit dem Kindergarten befreundet. Sie würde ihm sofort Bericht erstatten, wenn sie nicht wie üblich dort war. Manchmal glaubte sie sogar, dass die beiden ein Verhältnis hatten, doch auch wenn es so wäre, eifersüchtig war sie schon lange nicht mehr.


 

 

Kapitel 4

 

Völlig in ihren Gedanken versunken, bemerkte sie erst jetzt, dass Daniel ihr direkt in die Augen starrte. Sie war geblendet von seinem tiefen eindringlichen Blick. Er hatte es geschafft ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Einige Minuten vergingen, in denen sie sich einfach nur ansahen. Er lächelte ihr zu und hob eine Hand um zu winken, genau in dem Moment stand ihr Mann hinter ihr. Natürlich hatte er gesehen, dass sie die Begrüßung des Nachbarn erwiderte. Sie wusste, dass sie dies nicht hätte tun sollen, aber sie konnte einfach nicht wiederstehen. Jetzt musste sie eben mit den Konsequenzen leben.

»Du verdammte Nutte!«, brüllte er. Dann schubste er sie vom Fenster weg und Schloss die Jalousien. Bevor sie etwas sagen oder gar reagieren konnte, nahm er den Schraubendreher vom Schreibtisch und stach ihn einfach in ihren Oberschenkel. Ein starker Schmerz durchzog ihr Bein. Sie versuchte sich am Schreibtisch abzustützen, doch sie verlor den Halt und stürzte zu Boden. Dabei griff sie versehentlich nach der Flasche mit der klaren Flüssigkeit, welche mit ihr zusammen auf den Boden fiel. Die Flasche zerbrach. Der Blick ihres Mannes war so voller Abscheu. So hatte sie ihn bisher noch nie gesehen. »Dafür wirst du bezahlen!«

Er hob eine der Scherben vom Boden auf und ritzte ihr damit über ihre Arme und ihren Oberschenkel, bis er schließlich ihr Gesicht erreichte. Zwar waren die Schnitte nicht tief, doch die Schmerzen waren unerträglich. Sie wollte schreien, ihn anflehen aufzuhören, doch ihre Stimme versagte. Der Schmerz pochte so stark, dass sie sich nicht mehr wehren konnte. Er nahm eines der Kabel vom Schreibtisch und legte es wie eine peitsche in die Hand, dann schlug er zu, immer und immer wieder. Ihr Körper war am Ende, übersät mit blauen Flecken und blutenden Schnitten. Ihr Gesicht war geschwollen und ihr Oberschenkel fühlte sich taub an. Noch immer schlug er ohne Gnade auf sie ein. Sie hatte sich derweil zusammengekauert wie ein Embryo im Mutterleib. »Steh auf, sonst verpass ich dir noch eine«, drohte er. Doch sie hatte nicht die Kraft aufzustehen, viel zu stark waren die Schmerzen. Diesmal war er deutlich zu weit gegangen. Sie konnte den Blick nicht von dem Gegenstand in seiner Hand abwenden. Es war eine Pistole, die er ihr direkt vor ihren Kopf hielt.

»Du wirst nie wieder jemand anderen angucken«, sagte er und drückte den Lauf der Pistole gegen ihre Schläfe. Seine Hand zitterte und die Angst stand deutlich in ihren Augen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, so aus dem Fenster zu sehen. Ihr war bewusst, dass sie ganz allein dafür verantwortlich war, dass ihr Mann jetzt so handelte. Immerhin hatte er Recht, wenn er sie eine Schlampe nannte. Sie hatte wie ein verknallter Teenager aus dem Fenster gestarrt, dass er jetzt sauer war, konnte sie ihm nicht verübeln. Vielleicht sollte er einfach abdrücken dachte sie. Vielleicht wäre es besser, denn das Leben mit ihm, war schon lange nicht mehr Lebenswert. Er würde ihr eigentlich einen Gefallen tun, wenn er sie erlöste, denn dann wäre sie endlich frei.

Ihre Verzweiflung wuchs und die Schmerzen wurden immer stärker. Sie fühlte sich so hilflos, als er mit der Pistole auf ihren bereits pochenden Oberschenkel einschlug und sie an ihrem Pferdeschwanz auf die Knie zwang. Sie spürte wie sich ihre Sicht verschleierte und sie Ohnmächtig wurde.

 

Als sie die Augen öffnete, lag sie auf einem Sofa. Sie versuchte sich zu orientieren, denn sie wusste, dass sie nicht zuhause war. Panisch versuchte sie sich einen Überblick zu verschaffen, doch es gelang ihr nicht. Sie spürte, wie sich eine Hand über ihren Kopf legte und sie beruhigend streichelte. »Keine Angst! Du bist jetzt in Sicherheit.«  Es war Daniels Stimme, da war sie sich ganz sicher. Aber wieso war sie bei ihm?

Er reichte ihr ein Glas Wasser und half ihr dabei sich aufrecht hinzusetzen. Fürsorglich tupfte er ihr das Blut aus dem Gesicht und verband ihre Wunden. Die Schnitte im Gesicht, bedeckte er mit schmerzstillender Salbe. Auf ihren Oberschenkel legte er ein Kühlpack und reichte ihr dann, ein sauberes Shirt. Sie zog die Blut getränkte Bluse über den Kopf, was ihr sichtlich schwerfiel. Er half ihr, sah sie aber nicht mehr als nötig dabei an. Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf. Warum hatte er ihr geholfen? Wie kam er ins Haus und was hatte er mit ihrem Mann gemacht? Tränen traten ihr ins Gesicht.

»Was ist Passiert?«, fragte sie leise. »Er hat dich verletzt, deshalb habe ich dich hierhergeholt.« Sie konnte sich nicht erklären wieso er das getan hatte. »Ich muss sofort zurück!« Sie malte sich aus, was ihr Mann mit ihr machen würde, wenn er herausfand, dass sie hier war. Bei Ihm! »Bist du dir sicher?«, fragte er und reichte ihr ein Taschentuch. Sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, doch es gelang ihr nicht. Wie lange sollte sie noch warten, bis ihr Mann endlich einsah, dass er sich ändern musste. Vielleicht war es tatsächlich an der Zeit, dass sie die Konsequenzen aus seinem Handeln zog. Doch wo sollte sie hin?

 »Hier ist genug Platz. Du könntest vorübergehend bei mir bleiben«, sagte er in ihre Überlegung hinein. »Das geht nicht!« »Willst du wirklich so weiter machen?«  Seine Worte brachten sie zum Nachdenken. Er hatte Recht. Wie oft hatte sie sich vorgestellt das jemand kam, der ihr dabei half ihn endlich verlassen zu können und jetzt war er da. Der Moment, der ihr Leben für immer verändern würde. Doch konnte sie sein Angebot wirklich annehmen? Sie kannte ihn doch kaum. Er war ein Fremder, auch wenn sie sich auf eine seltsame Art von ihm angezogen fühlte. »Aber nur wenn ich dir nicht zur Last falle«, sagte sie, woraufhin er zu lachen begann.

 

Inzwischen war eine Woche vergangen. Sie hatte sich bei ihm eingelebt und konnte endlich wieder etwas für sich tun. Er schrie sie nicht an. Er verlangte auch keine Dinge von ihr, die sie nicht wollte. Er war einfach für sie da und munterte sie auf, wenn es ihr schlecht ging. Ihr Mann hatte ein paar Mal versucht sie zurück zu holen, doch Daniel verstand es sie vor ihm zu beschützen. Sie genoss seine Gesellschaft und sie hatte das Gefühl, endlich ein Leben zu haben. Es schien, als wüsste er genau was sie brauchte und sie war ihm unendlich dankbar dafür.

Es war ein Sonniger Tag. Sie wollte endlich wieder an die frische Luft, bisher hatte sie sich nicht getraut. Die Angst ihrem Mann zu begegnen war einfach zu groß. Doch heute war sie mutiger als in den vergangenen Wochen. Sie zog sich ihre Schuhe an und ging in den Vorgarten. Sie betrachtete die Frühlingsblüten und setzte sich auf eine Kleine Bank. Völlig vertieft in das wohltuende Geräusch des Wasserfalls am Teich, bemerkte sie nicht wie sich jemand näherte. Erst als sie direkt in das Gesicht ihres angetrunkenen Mannes sah, blieb ihr für einen Moment das Herz stehen. »Na endlich! Komm wir gehen nach Hause«, sagte ihr Mann und zog sie auf die Beine. »Lass mich los!«, forderte sie, doch er hielt sie weiter fest. »Es tut mir leid! Ist es das was du hören willst?« »Nein! Ich werde nicht mit dir zurück gehen«, sagte sie. Egal was er ihr noch versprechen würde, diesmal gab sie nicht nach. Ihr war bewusst, dass es gefährlich war, ihm einfach so zu sagen, dass sie ihm nicht verzeihen würde, aber sie wollte auf keinen Fall mehr zu ihm zurück. »Du kommst mit nach Hause, das ist nicht verhandelbar«, schrie er und packte sie am Arm. Er hatte schon fast, dass Grundstück mit ihr verlassen, da stand Daniel plötzlich vor ihnen. Er verpasste ihm eine und stieß ihn dann von ihr. »Komm nie wieder hier her oder du wirst mich kennen lernen«, drohte er ihm. Doch ihr Mann schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen. »Sie ist immer noch meine Frau!« Daniel schickte sie ins Haus und formulierte seine Warnung deutlicher. »Wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe sehe, bist du Tod!«


 

 

Kapitel 5

 

Sie war ängstlich, immerhin wusste sie jetzt, dass ihr Mann sie nicht einfach so aufgeben würde. Ihr war bewusst, dass wenn Daniel nicht gekommen wäre, sie vermutlich wieder mit starken Schmerzen am Boden liegen würde. Sie wollte sich so gerne bei ihm bedanken, doch sie wusste nicht wie. »Hat er dir etwas getan?«, wollte er wissen, woraufhin sie mit dem Kopf schüttelte. »Du hast bestimmt Hunger?«, sagte er und lief Richtung Küche. Sie war ihm dankbar, doch die Frage, wieso er das alles für sie Tat, lies ihr keine Ruhe.

Nachdem Essen holte er eine Flasche Wein und legte eine Liebeskomödie ein. Der Film war nicht sonderlich spannend. Sie glaubte nicht an die Wahre Liebe. Das zwei Menschen sich einfach fanden und glücklich bis zum Ende ihres Lebens waren, schien unvorstellbar für sie. Aber sie genoss die Zeit, die er mit ihr verbrachte. Sie fragte sich, ob sie jemals wieder in der Lage sein würde, einem anderen Mann zu vertrauen.

Sie bemerkte das er immer wieder zu ihr rüber sah und sie unauffällig musterte. Vielleicht wollte er herausfinden, wie ihr der Film gefiel oder er hatte eine Art Sentimentale Phase dachte sie, bis er schließlich den Arm um sie legte. Sofort kam ihr der Gedanke, dass sie ihm für seine Hilfsbereitschaft jetzt Dankbarkeit zeigen musste. Ihre Vermutung bestätigte sich, als er anfing sie zu streicheln und sich immer näher an sie schmiegte. Ihr war nicht wohl dabei ihm so nah zu sein, doch sie hatte keine Wahl. Entweder sie zeigte sich Dankbar oder sie musste zurück zu ihrem Mann. Sie malte sich aus, dass er vielleicht einfühlsamer war, dass er ihr vielleicht keine Schmerzen bereiten würde, so wie es ihr Mann bei jeder Körperlichen Gefälligkeit getan hatte. Sie klammerte sich krampfhaft an diesen Gedanken.

Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sie versuchte ihr wiederstreben zu unterdrücken. Doch dann überkam sie noch ein anderes Gefühl, Geborgenheit. Sie hatte völlig vergessen, wie gut sich das anfühlte.

Als der Film zu Ende war, lachten sie eine Weile über die Handlung und den Ausgang des Films. Dann trafen sich ihre Blicke und einen Moment lang herrschte Stille. Er streichelte über ihre Wange und ihre Blicke vertieften sich. Zärtlich begann er mit der Zunge über ihren Hals zu fahren. Eine ganze Welle undefinierbarer Gefühle durchströmte sie. Sollte sie es zulassen oder lieber ganz schnell das Weite suchen? Die Frage wurde ihr jedoch abgenommen, als er begann an ihrem Ohrläppchen zu knabbern. Sie verlor sich in seiner Berührung und blendete alles um sich herum aus.  Ein leises stöhnen kam ihr über die Lippen. Sanft drehte er ihren Kopf bis zu dem Punkt, wo seine Lippen ihre erreichten. Der Kuss war leidenschaftlich und voller Begierde. Er verstärkte seine Zungenbewegung und zog sie mit einem Ruck auf sich.

Auf der Suche nach ihrer nackten Haut, schob er seine Hand von hinten unter ihr Shirt, was sie leicht erregte. Er hob ihre Arme über den Kopf um ihr das Shirt darüber zu ziehen. Seine Hand wanderte in ihre Hose und er erforschte ihre knackigen Pobacken. Da sie bereits rittlings auf seinem Schoss saß, rieb sie sich an seiner deutlich zu spürenden Erektion. Sie steigerte den Rhythmus und verdoppelte das Tempo. Ihr Puls beschleunigte sich, woraufhin er ihren Kopf in den Nacken zog. Mit der einen Hand griff er ihr ins Haar und mit der anderen umfasste er ihren Hals. Sie spürte seine Zähne in ihre weiche Haut eindringen und schrie kurz vor Schmerz auf. Doch als er den Druck erhöhte und weiter an ihr saugte, tat es nicht mehr weh. Im Gegenteil, große Lust durchfuhr sie und brachte sie dazu, sich immer intensiver zu bewegen.

Er schien sie immer weiter in eine Art Sog zu ziehen, sie war völlig gefangen in seiner Leidenschaft, weshalb sie auch viel zu spät bemerkte, dass ihr Schwindelig wurde. Erst als sie einfach von seinem Schoß kippte, bemerkte Daniel, dass er zu weit gegangen war. Er fing sie behutsam auf und legte sie neben sich, dann gab er ihr etwas zu trinken. Sie konnte nicht deuten was es war, aber es schmeckte nicht sonderlich gut. »Es tut mir so leid, bitte verzeih mir«, hauchte er dicht an ihr Ohr. In seiner Stimme lagen Schuldgefühle. Sie versicherte ihm, dass es ihr gut ging und alles in Ordnung sei. Doch tief im innersten wusste sie, dass dies nicht stimmte. Es hatte sich etwas verändert zwischen ihnen.

Nachdem sie wieder etwas Kraft getankt hatte, beschloss sie ins Bad zu gehen und eine heiße Dusche zu nehmen. Sie Schämte sich für das was eben geschehen war. Sie hatte sich von ihm berühren lassen. Er brachte ihre Wilde Seite zum Vorschein und hatte es geschafft sie in Extase zu versetzen. Sie verstand nur nicht, wieso er sie gebissen hatte und noch weniger verstand sie, wieso es ihr gefallen hatte. Sie genoss das heiße Wasser auf ihrer Haut. Es lenkte sie für einen Moment von ihren Gedanken ab. Es stand außer Frage, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Sie wusste nur nicht wieso. Er war ein Fremder auch wenn sie sich in den letzten Wochen immer nähergekommen waren. Sie strich sich mit den Fingerspitzen über den Hals und bemerkte eine frische Wunde. Als sie in den Spiegel sah, erkannte sie, dass es ein Biss Mal war. Nicht groß und auch nicht tief, aber es war da und sie konnte nicht fassen, dass er ihr das angetan hatte.

Tränen liefen ihr über die Wange. Hatte sie sich so in ihm getäuscht? Er war doch immer so nett zu ihr, wieso fügte er ihr eine neue Wunde zu? Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, sah sie erneut in den Spiegel. Das Mal, welches eben noch deutlich auf ihrem Hals zu erkennen war, war jetzt verblasst, so als wäre es bereits komplett verheilt. Sie verstand nicht, wie das möglich war.

Ihre Gedanken spielten verrückt, sie fühlte sich verloren und wollte nur noch weg. Sie zog sich an und verließ ohne ein Wort das Haus. Sie lief durch den Wald und nahm die beruhigende Stille in sich auf. Stundenlang war sie mittlerweile orientierungslos unterwegs. Endlich kam sie an ein kleines Häuschen mit Steg vorbei. Erleichtert ließ sie sich auf den Boden sinken und umklammerte weinend ihre Knie. Als sie ihre Besinnung wiederfand, wurde ihr bewusst das sie sich verlaufen hatte. Sie versuchte sich zu orientieren, doch leider ohne Erfolg. In dieser hilflosen Situation, vernahm sie viel zu spät die eisige Stimme, die ihr betäubend ins Ohr drang. »Hey Schatz, hast du mich vermisst?«, fragte er und baute sich Bedrohlich vor ihr auf. Sie bekam Panik, denn sie wusste wozu er fähig war, vor allem weil er wie immer betrunken war. Er packte sie am Haar und stellte Sie vor sich auf die Beine. »Dein Verhalten ist nicht akzeptabel«, sagte er und drückte sie mit dem Gesicht an die Wand des Bootshauses.

Ihr Mal am Hals, begann zu brennen und ein Gefühl der Hilflosigkeit stieg in ihr hoch. Sie spürte seine pulsierende Erektion, welche sich gegen ihre Pobacken drückte. Sie versuchte sich unter seinem Griff zu winden, doch er war zu stark. Er riss ihr die Hose runter und versuchte krampfhaft seinen Penis in sie zu pressen. Sie war wie versteinert, unfähig sich zu rühren. Erneut drängte er ihre Pobacken weit auseinander und verschaffte sich gewaltsam Einlass. Als er in ihr gekommen war, drehte er ihren wehrlosen Körper wieder herum und presste seine Lippen hart auf ihre. Dann zerriss er ihr Shirt und betrachtete ihre nackten Brüste. Voller Angst stand sie vor ihm. »Du gehörst mir!«, brüllte er, drängte sie auf den Boden und drang noch einmal in sie ein. Als er dann endgültig fertig war, lag ein gleichgültiger Blick in seinen Augen. Sie war wie gelähmt als er sagte: »Steh auf, ich bring dich nachhause.« Fest am Handgelenk gepackt, zog er sie hinter sich her. Was hatte Sie sich nur dabei gedacht abzuhauen. Wäre sie einfach bei Daniel geblieben, dann wäre sie jetzt nicht erneut in Gefahr.

 

Derweil spürte Daniel zwar die Hilflosigkeit, sowie den Schmerz den sie empfand, aber er konnte einfach nicht deuten wo sie war, und das obwohl er sie gezeichnet hatte. Außer sich vor Sorge, hatte er bereits die gesamte Umgebung abgesucht, doch sie war spurlos verschwunden. Wieso nur war sie abgehauen? Hatte er etwas falsch gemacht als er ihr das Mal setzte? Konnte er sie deshalb nicht aufspüren? Es spielte keine Rolle, denn sie gehörte zu ihm und er würde jeden Töten, der es wagte ihr etwas anzutun. Er würde nicht aufgeben, er würde weitersuchen bis er sie gefunden hatte.

 

Ihr Mann brachte sie in eine fremde Wohnung. »Wo sind wir?«, fragte sie. »Das ist unser neues Zuhause.« Sie wusste, dass Daniel sie hier niemals finden würde. Wie sollte er auch, nicht einmal sie wusste, wo sie hier waren. Er musste diese Wohnung gemietet haben, als sie ihn verlassen hatte. Sie durfte die Wohnung nicht verlassen. Wenn er unterwegs war, um den Einkauf zu erledigen, fesselte er sie ans Bett und knebelte ihren Mund. Sie hatte keine Chance. Sie würde ihm hier niemals entkommen. Inzwischen hatte sie sich mit der Situation abgefunden. Sie wusste, dass es nichts bringen würde, sich ihrem Mann zu wiedersetzen, dass hatte er ihr deutlich gezeigt. Sie würde den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen und der Rest ihres Lebens, schien verdammt nah.

Beim vorbereiten des Abendessens kam er in die Küche und presste ohne Vorwarnung, oder ersichtlichen Grund ihre Hände gewaltsam auf die heiße Herdplatte. Sie begann zu schreien, doch seine Hand auf ihrem Mund ließ sie wieder verstummen. Er ballte seine Faust und verpasste ihr eine in die Magengrube. Dann trat er sie kräftig gegens Schienbein, was sie auf die Knie sinken ließ. Am Haar gepackt zog er ihr Gesicht hoch und sah ihr in die Augen. »Wage es nie wieder mich einfach zu verlassen«. Mit einem Schubs von ihm, landete sie auf dem Rücken liegend am Boden. Er legte sich auf sie und begann erst seine und dann ihre Hose zu öffnen. Seine Hand legte er um ihren Hals und drückte schmerzhaft zu. Dann drang er mit einem harten Stoß in sie ein und bewegte sich so stark in ihr, dass sie unter seiner Hand, die ihr die Luft abschnürte, dass Bewusstsein verlor.

 

 

Als sie erwachte lag sie auf dem Boden, von ihrem Mann war weit und breit nichts zu sehen. Langsam versuchte sie sich aufzurichten, doch der starke Schmerz hinderte sie daran. Sie dachte zu träumen, denn plötzlich stand Daniel vor ihr. »Endlich habe ich dich gefunden«, sagte er, nahm sie hoch und trug sie ins Auto. Während der Fahrt musste sie eingeschlafen sein, denn als sie erwachte, erkannte sie den vertrauten Duft und die bekannte Umgebung. Sie war wieder bei Daniel.


 

 

Kapitel 6

 

Sie sah ihm tief in die Augen und erkannte Erleichterung in ihnen. Vielleicht war sie ihm ja doch nicht egal, immerhin hatte er nach ihr gesucht. »Was ist passiert? Wie hast du mich gefunden?« »Ich dachte ich sehe dich nie wieder. Ich habe überall nach dir gesucht«, antwortete er und fragte ob sie schmerzen hatte. Sie verzog ihr Gesicht zu einem qualvollen Ausdruck, der ihm zu verstehen gab das sie stark waren. Er ging in die Küche und kam mit einem Becher zurück. Sie erkannte eine Rote Flüssigkeit darin. »Trink das! Danach wird es dir besser gehen.« Sie folgte seiner Anweisung und tatsächlich fühlte sie sich schon wenige Minuten später besser. Der Schmerz war nur noch halb so stark und nachdem er sie schützend eine Weile im Arm gehalten hatte, war ihre Weld für einen kurzen Moment wieder in Ordnung. »Ich hätte dich niemals allein lassen dürfen«, warf er sich vor. »Du kannst nichts dafür. Ich bin diejenige, die einfach Abgehauen ist«, versuchte sie sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Daniel zog sie etwas näher an sich heran und küsste sie auf die Stirn. »Er wird dir nie wieder etwas antun!« Seine Worte waren mehr als ein Versprechen. »Aber wie hast du mich denn nun gefunden?« Er sah sie überrascht an und gestand ihr schließlich, dass er sie gespürt hatte. »Wie meinst du das?«, hackte sie nach, weil sie kein Wort verstand. »So wie ich es gesagt habe und jetzt ruh dich ein wenig aus.«

Gut, er wollte nicht reden. Vielleicht hatte er ja seine Gründe, aber wie konnte er ihr sagen, er hätte gespürt wo sie war. Dazu hätte er übernatürliche Kräfte haben müssen und das war mehr als Absurd. Vielleicht war es ja einfach nur Glück, dass er sie gefunden hatte und das Wie, spielte für sie auch keine Rolle. Er hatte sie gerettet und nur das Zählte.

 »Hast du was dagegen, wenn ich ein heißes Bad nehme?«, hackte sie nach. »Überhaupt nicht!  Ich werde uns inzwischen etwas zu essen machen.« Ihr erster gang war der zum Spiegel, sie erkannte sich nicht wieder und begann zu weinen. Ihr ganzer Körper wies blaue Flecken, Schrammen und Oberflächliche Wunden auf. Dieser Anblick war momentan nicht grade vorzeigbar. Vorsichtig trat sie in das Schaum getränkte Bad und legte sich hin. Sie genoss das wohltuende Gefühl des heißen Wassers auf ihrer Haut.

Sie dachte darüber nach, wie ihr Leben bisher verlaufen war. Schon als kleines Kind, lernte sie Verantwortung zu übernehmen. Ihre Eltern waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen als sie acht war. Danach kam sie ins Waisenhaus. Dort war es besser, wenn man sich nur auf sich selbst verlies. Die Zeit dort, war alles andere als schön für sie gewesen. Sie hatte so etwas wie Geborgenheit, Nähe und Liebe nicht gekannt bis sie Thomés kennenlernte. Er hatte ihr gezeigt, wie es sich anfühlte, wenn man nicht mehr alleine war. Vielleicht war sie ja deshalb bei ihm geblieben. Sie fühlte sich ihm gegenüber irgendwie verpflichtet. Er war der erste Mensch in ihrem Leben, der sie ansah und wirklich wollte. Das er sich später so veränderte, hätte sie zu diesem Zeitpunkt niemals für möglich gehalten.

Als sich die Tür öffnete, erschrak sie kurz, denn Daniel hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. Er kam mit einem Sandwich in der Hand hinein und setzte sich, wie selbstverständlich auf den Rand der Wanne. Sie versuchte seinen Blick zu deuten, doch es gelang ihr nicht. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass ihm gefiel was er sah. Immerhin war ihr Körper mit Hämatomen überseht und auch sonst hatte sie nichts Besonderes vorzuweisen. Ihr wurde mal wieder bewusst, wie oft sie in letzter Zeit an ihn dachte und wie sehr sie sich wünschte, dass er sie begehrte.

 »Soll ich dich einseifen?«, fragte er und führte den weichen Lappen, ihren Nacken entlang bis zu ihren Schultern, weiter über ihren Rücken, herunter bis zum Ansatz ihrer Poritze. Dann wanderte er wieder nach oben und massierte mit den Fingerspitzen zärtlich ihre Schläfen. Sie schloss die Augen und genoss die wohltuenden Berührungen, auf ihrem Körper. Seine Hände wanderten ihren Kopf herab und gelangten schließlich zu ihren Brüsten. »Du bist so wunderschön!«, sagte er und begann sanft sie zu streicheln. Ein leises Stöhnen entfuhr ihr. Als er ihre Scharm erreichte umkreiste er mit der Fingerkuppe ihren Kitzler und zwirbelte ihn zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her. Forschend suchte er mit der Hand die empfindlichste Stelle Ihres Körpers. Sie spürte wie seine Hand, ihre Schamlippen erreichte und sie ausgiebig streichelten. Aus den langsamen Umkreisungen wurden immer schnellere Bewegungen. Sie hatte Mühe ihre Lust im Zaum zu halten.

Nachdem sie die Augen wieder öffnete, konnte sie auch seine Erregung deutlich sehen. Sie packte ihm am Hemd und zog ihn zu sich in die Wanne. Sie half ihm dabei den Rest seiner Kleidung los zu werden, denn sie wollte ihn spüren. Erwartungsvoll setzte sie sich auf ihn und stieß mit einem Ruck in ihn hinein. Das Gefühl so tief in ihm zu sein betäubte sie. Ihre Bewegungen passte sie stets seinem Tempo an. Immer wieder stieß er mit einer Intensität zu, dass ihr der Atem stockte. Befriedigt stöhnte er kurz auf und zog sich aus ihr zurück. Er stieg aus der Wanne und reichte ihr ein Handtuch. Als er das Bad verließ um sich etwas überzuziehen, dachte sie über das grade eben geschehene nach.

Sie hatte es getan, sie hatte mit ihm geschlafen und es war Wunderschön. Nie hätte sie gedacht, dass sie jemals wieder so viel Lust empfinden könnte.  Denn die sexuellen Erfahrungen mit ihrem Mann waren ausschließlich zu seinem Vergnügen gedacht. Aber mit Ihm war es anders. Er war einfühlsam und zärtlich. Er hatte ihr gezeigt, wie es sich anfühlte, wenn die Lust und die damit verbundene Erlösung beide Traf. Sie verstand nur nicht, wie es möglich war, dass sie in so kurzer Zeit, so für ihn empfand. Sie hatte sich grade wenige Wochen von ihrem Mann getrennt und jetzt lag sie hier, in den Armen eines anderen und genoss, all das, was sie seit Jahren nicht mehr empfunden hatte. Sie versuchte ihr schlechtes Gewissen zu unterdrücken und folgte Daniel ins Schlafzimmer um sich ebenfalls etwas frisches anzuziehen.

»Was hältst du davon wenn wir ins Kino gehen?« Ihre Augen wurden groß. »Das wär toll«, entgegnete sie und freute sich auf den gemeinsamen Abend mit ihm. Sie war ewig nicht ausgegangen. Zuletzt hatte sie ihren Mann auf eine Firmenfeier begleitet. Der Spaß dabei hielt sich jedoch in Grenzen. Viel zu stark war die Angst auf dieser Veranstaltung etwas falsch zu machen. Aber heute würde sie mit Daniel ausgehen und sie wusste, dass er anders war. Sie brauchte keine Angst haben und sie brauchte sich auch nicht verstellen um ihm gerecht zu werden. Er würde diesen einfachen Kinobesuch zu etwas ganz besonderem machen.

 


 

 

Kapitel 7

 

Die warmen Strahlen der Sonne weckten sie aus ihrem süßen Traum. Sie schälte sich aus der Decke und folgte dem Geruch nach frischem Kaffee. In der Küche sah sie Daniel, der bereits das Frühstück zubereitete. Als er sie erblickte zog er sie in seine Arme und küsste sie liebevoll.

Ein läuten unterbrach ihre innige Umarmung. Er wies sie an in der Küche zu bleiben und öffnete die Tür. Sie vernahm zwei Fremde Stimmen, wobei ihr die weibliche bekannt vorkam. Daniel betrat die Küche und stellte den fremden als seinen Bruder vor. »Hallo ich bin Steven«, begrüßte der Mann sie. Es war deutlich zu erkennen, dass sie von derselben Blutlinie abstammten. Als Stevens Begleitung in ihr Sichtfeld trat, erkannte sie sofort wer diese war. »Irina, was machst du hier?« »Ihr kennt euch?«, hackten die Brüder nach.  »Das ist meine Schwägerin!«, antwortete sie und stellte sich an Daniels Seite. »Ich suche Thomés und da dachte ich, du als seine Ehefrau müsstest ja wissen wo er ist«. Ihr Ton klang vorwurfsvoll, aber das kannte sie bereits. Sie waren noch nie gut miteinander klargekommen. »Und wie kommst du auf die Idee das er hier sein könnte?«, richtete sie ihre frage an Irina. »Ich habe seit Tagen nichts von ihm gehört und da Steven mir erzählt hat, dass du jetzt hier wohnst, dachte ich, wer wenn nicht du, könntest wissen wo er ist«. Ihr abfälliger Blick sprach Bände. Es war kein Geheimnis, was ihre Schwägerin von ihr hielt. »Wir haben uns getrennt. Ich habe keine Ahnung wo er ist«, sagte sie Wahrheitsgemäß.

»Du willst mir also sagen, dass du keinen blassen Schimmer hast, wo sich dein Mann befindet? Er hätte dich niemals freiwillig aufgegeben.« »Ich denke, dass reicht jetzt! Es wäre besser wenn ihr geht«, mischte Daniel sich ein und lief Richtung Flur. »Das werdet ihr bereuen!«, drohte Steven und folgte Daniel mit Irina zur Tür hinaus.

Als sie verschwunden waren, wollte sie unbedingt mit ihm über das geschehene sprechen. Woher wusste sein Bruder, dass sie bei ihm eingezogen war? Was hatte er ihm noch alles erzählt? Wusste sein Bruder etwa über die gesamte Situation Bescheid? Leider blockte Daniel ihren Gesprächsversuch ab und meinte er hätte noch etwas wichtiges zu erledigen. Sie hatte keine Chance, er wollte einfach keine Informationen preisgeben. Ein komisches Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie fragte sich, wieso er sie ausgerechnet jetzt allein lassen wollte? Irgendwas stimmte hier nicht. Aber ihr war klar, Irina hatte in einem Punkt Recht. Wo war Thomés? Wieso war er nicht Zuhause? Bisher hatte sie sich keine Gedanken darüber gemacht. Sie war davon ausgegangen, dass er sich wie immer in seinem Haus verkriecht um seinen Verlust mit Alkohol zu betäuben.

 

Daniel betrat das dunkle Verlies und konnte bereits aus der Ferne die wimmernden laute hören. Als er das Licht einschaltete, stand er noch immer angekettet, wie er ihn zurück gelassen hatte da. Angst erfüllte seine Augen. Er sollte Büßen für das was er ihr angetan hatte. Er beschloss ihn genauso leiden zu lassen, wie er sie hatte leiden lassen. »Das Geschrei wird dir nicht viel bringen«, klärte er ihn auf und unterbrach damit seinen jämmerlichen Versuch nach Hilfe zu rufen. »Was hast du vor?« Seine Stimme klang ängstlich. Die Verzweiflung und die Angst in seinen Augen widerten Daniel an. Er hatte keine Sekunde gezögert seiner Frau all die schrecklichen Dinge anzutun und jetzt stand er hier vor ihm, und machte sich vor Angst fast in die Hosen. »Du bist so Erbärmlich!«. Er bleckte seine Zähne und sah wie der Mann vor ihm, noch mehr in Panik verfiel. »Bitte nicht!«, flehte er, da hatte Daniel bereits seine Reißzähne in den Hals des Mannes gestoßen. Als er gesättigt war, zog er eine Scherbe aus der Hosentasche und ritzte ihm lauter kleine Schnitte ins Gesicht. Die verzweifelten Schreie des Mannes ignorierte er. Seine Wut auf ihn war so groß, dass er sich unwillkürlich fragte ob es nicht besser wäre, ihn einfach zu Töten. Doch dann könnte er ihn nicht mehr leiden lassen. Und genau aus diesem Grund, gab er ihm auch etwas zu trinken und verschloss die Tür ohne ein weiteres Wort und ging. Das Blut klebte ihm noch am Mund, weshalb er nur hoffen konnte, dass sie bereits schlief.

 

Sie hatte es sich inzwischen mit einem Buch bequem gemacht und versuchte sich damit abzulenken. Sie war wütend, denn sie verstand nicht, wieso er gegangen war. Vielleicht erwartete sie Zuviel von ihm, vielleicht empfand er ja ganz anders, als sie es tat. Vielleicht sollte sie mit ihm über ihre Gefühle sprechen, doch ihr fehlte der Mut. Was wenn er sie nach ihrem Geständnis einfach fallen ließ, dass konnte sie nicht riskieren.

Sie versuchte ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Sie wusste ja immer noch nicht, was mit ihrem Mann geschehen war. Es kam ihr seltsam vor, dass er kein einziges Mal versuchte sie nachhause zu holen seit Daniel sie gerettet hatte. Sie kam einfach nicht zur Ruhe. Doch eines war ihr klar, er konnte nicht einfach weg sein und sie wusste auch, dass er sie niemals einfach Kampflos aufgegeben hätte. Ihr wurde immer Bewusster, dass ihm etwas zugestoßen sein musste. Sie hoffte nur, dass Daniel nichts damit zu tun hatte. Wenn er zurück war, musste sie ihn unbedingt fragen. Er war der einzige, der ihr ein wenig Klarheit bringen konnte. Als er das Haus betrat, lag sie friedlich im Bett und schlief. Er wechselte sein Shirt und wusch sich die Überreste seines Abendmals aus dem Gesicht.

 

Sie erwachte aus ihrem Traum und stellte erleichtert fest, dass er sich an sie gekuschelt hatte. Sie genoss das Gefühl seiner Nähe und schmiegte sich noch etwas enger an ihn. »Guten Morgen meine schöne«, murmelte er und Küsste sie innig. »Es tut mir leid, dass ich gestern einfach gegangen bin«, sagte er und lächelte, während er seinen Arm um sie legte. »Schon okay! Aber ich muss nachher über etwas anderes mit dir Reden«, sagte sie und stand auf. Er nickte nur und folgte ihr in die Küche.

Nachdem sie gefrühstückt hatten wollte sie endlich mit ihm sprechen. Ihr war etwas unwohl dabei, immerhin wusste sie nicht wie er reagieren würde, doch sie nahm ihren Mut zusammen und sah ihn eindringlich an. »Was ist los?«, fragte er sofort. »Ich brauche Antworten«, entgegnete sie und sprach einfach aus, was ihr auf der Seele lag. »Woher weiß Irina das ich hier bin? Wo ist Thomés? Bitte sag mir, dass du ihm nichts angetan hast!« Die Worte sprudelten einfach so aus ihr heraus. Eigentlich hatte sie vor, ihn bedächtiger danach zu fragen, doch nun war es raus.

»Ich habe meinem Bruder von dir erzählt, weshalb auch Irina Bescheid weiß«, begann er. »Und was Thomés angeht, er wird dir nie wieder weh tun!« Sie sah ihn verwirrt an. »Wie meinst du das?« Sie fragte sich, wieso er so um den heißen Brei redete. Er hatte Thomés ja wohl kaum umgebracht. »Mach dir keine Sorgen! Ich habe alles im Griff.« Er wimmelte sie ab, dessen war sie sich bewusst, doch sie wollte es auch nicht darauf ankommen lassen, dass er ihr sagte, er hätte Thomés etwas angetan. Deshalb beließ sie es dabei. »Dann sag mir wenigstens wieso du das alles für mich machst?« »Was mache ich denn?« Sie schaute ihn zornig an, denn er verstand genau worauf sie hinauswollte. Er hob entschuldigend beide arme an. »Ist ja schon gut!«, sagte er und fragte sie, ob es nicht offensichtlich sei, weshalb er ihr half. Endlich sprach er aus, was sie hören wollte. Sie war ihm nicht egal. Sie bedeutete ihm etwas, ´mehr brauchte sie nicht von ihm. »Lust auf einen Spaziergang?«, fragte er und beendete somit ihre Unterhaltung. 

Der Ausflug war wunderschön, er hatte die ganze Zeit ihre Hand gehalten und ihr alles wissenswerte über die Natur erzählt. Mit ihm fühlte sie sich endlich lebendig, denn er gab ihr das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein.


 

 

 

 

 

 

Kapitel 8

 

Er wollte nur kurz Duschen, doch als er fertig war, konnte er sie nirgends finden. Er rief ihren Namen und suchte jeden Zentimeter des Hauses ab – Erfolglos. Er wurde Panisch, malte sich aus, was er täte, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Doch dann hörte er plötzlich Stimmen. Sie schienen von draußen zu kommen. Er folgte der Geräuschquelle und fand sich im hinteren Teil des Gartens wieder. Sie stand dort, bei ihr Steven und Irina. Er konnte schon von weitem die Vorwürfe der Beiden an sie hören. »Sag mir endlich wo er ist, sonst kann ich für nichts garantieren«, drohte Steven und packte sie grob am Arm. »Lass sie sofort los!«, brüllte Daniel und fuhr wie ein wildes Tier zwischen die beiden. »Habe ich mich bei eurem Letzen Besuch nicht deutlich genug ausgedrückt? Ich will euch hier nie wiedersehen«, schrie er wütend und setzte zum Gehen an. »Ich werde ihn finden«, rief Irina den beiden nach, doch sie waren bereits im Haus.

 »Ist alles in Ordnung?« »Mir geht es gut!«, sagte sie, doch ihre Angst konnte sie nicht vor ihm verbergen. »Was wollten sie?« »Dasselbe, wie auch beim letzten Mal. Sie denken ich wüsste was mit Thomés passiert ist.« Ohne weiter darauf einzugehen oder sie darüber aufzuklären, was tatsächlich mit Thomés geschehen war, nahm er sie einfach in die Arme und hielt sie für einen Moment ganz fest.

»Wieso warst du eigentlich draußen?«, hackte er dann nach und löste die Umarmung. »Dein Bruder wollte sich entschuldigen und um dich nicht zu wecken, hat er vorgeschlagen, nach draußen zu gehen. Ich weiß, es war eine blöde Idee, aber er ist doch dein Bruder«, rechtfertigte sie sich. »Bitte versprich mir, dass du dich nicht mehr in Gefahr begibst. Am besten du gehst ohne mich nicht mehr raus.« Sie nickte zustimmend, auch wenn es ihr nicht wirklich gefiel. Der Gedanke wieder eingesperrt zu sein nagte an ihren Nerven. Sie fragte sich, ob sie jemals das tun könnte, was sie wollte.

Sie beschlossen den Abend bei einem Horrorfilm ausklingen zu lassen, doch die Handlung weckte nicht unbedingt ihr Interesse. Sie wollte ihm viel lieber nah sein, weshalb sie ihren Kopf auf seinen Schoß legte und die Innenseite seines Oberschenkels küsste. Ihre Lippen arbeiteten sich entlang seiner winzigen Härchen, bis hoch zu seiner Leiste. Ein leises stöhnen entfuhr ihm, was ihr verdeutlichte, dass es ihm gefiel. Sie tastete sich mit der Zungenspitze vor, bis sie schließlich seine Hoden erreichte und eines der beiden Eier in ihren Mund aufnahm. Sie saugte sanft an ihnen und lies dann seiner deutlich gewachsenen Erektion Einlass.  Mit kreisenden Zungenbewegungen umschmeichelte sie seine Eichel und zog mit den Lippen sein Glied tief in ihren Mund hinein. Ihre Lippen umspielten seinen Schaft, so das sie mit den Zähnen immer wieder sanft zubiss. In steigendem Rhythmus bewegte sie ihren Kopf immer wieder vor und zurück, bis sie ihm schließlich seine ersehnte Erlösung brachte. Liebevoll hielt er sie noch eine Weile in seiner Umarmung gefangen, bis sie die Augen Schloss und einschlief.

 

Er wollte sie nicht allein lassen, doch er hatte keine Wahl. Seine Kräfte ließen langsam nach – Er musste etwas trinken. Als er dem Mann gegenüberstand, der für das Leid, seiner Liebsten verantwortlich gewesen war, musterte er ihn mit starrem Blick. Er wollte nicht mit ihm reden. Er diente ihm lediglich als Nahrungsquelle. Also bediente er sich und lief dann wieder nach Hause.

 

Er brachte ihr ein Tablett mit frischen Croissants. »Stärke dich, ich habe eine Überraschung geplant«, sagte er, woraufhin sie sich anzog. Er verband ihre Augen mit einem Schal und führte sie zum Auto. Bestimmt zwei Stunden waren sie unterwegs und sie wusste nicht wo es hin geht oder was er geplant hatte. Auf einem schmalen Seitenstreifen hielt er an und führte sie an der Hand über eine holprige Straße, auf einem weichen Untergrund entlang. »Setz dich!«

Sie war sich nicht sicher was das hier werden sollte, aber die Aussicht auf einen ganzen Tag mit ihm außerhalb des Hauses, ließen sie vor Freude strahlen. »Mach die Augen auf!« sagte er und nahm ihr das Tuch ab. Sie sah einen Kristallklaren See. Mit etwas Fantasie konnte man bis auf den Grund sehen. Ein kleiner Grill am Ufer sollte wohl für ihr wohlergehen sorgen. Die Atmosphäre hier war einfach Traumhaftschön. Er nahm ihre Hand und führte sie ans Wasser heran. Langsam zog er sich aus und sie tat es ihm gleich. Sie folgte ihm ins Wasser und ihre Augen strahlten wie die Mittagssonne. Sie schmiegte sich ganz dicht an ihn, umklammerte seinen Hals und lies sich von ihm tragen.

Ihre Beine schlang sie um seine Hüften, so dass sie seine Erektion spürte und sich daran reiben konnte. Der Ausdruck seiner Augen verriet ihr, dass er sie jetzt wollte. Sie drang zärtlich aber bestimmt mit der Zunge in seinen Mund, dieses kribbelnde Gefühl nahm sie willig in sich auf. Dann füllte er sie mit seinem Penis voll aus. Immer härter stieß er zu. Sie genoss das Gefühl und konnte sich voll und ganz in seiner Bewegung einbringen. In seiner Vollkommenheit übermannte sie der intensivste Orgasmus, den sie bisher erlebt hatte. Eine Weile genoss sie noch das nachbeben ihres Höhepunktes, bis er sich aus ihr zurückzog. Liebevoll trug er sie auf die Decke zurück, reichte ihr ein Handtuch und schmiss den Grill an. Nach dem sie satt waren schauten sie in den mit Sternen gezierten Himmel.

Er nahm ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. »Wir sind ein gutes Team!«, sagte er und unterbrach damit die Stille. Vielleicht sollte sie ihm endlich sagen, was sie für ihn empfand. Doch dann schlich sich ein finsterer Gedanke in ihre Überlegung. Was, wenn das alles nur ein Traum war? Vielleicht würde er sich genauso schnell wie Thomés verändern, wenn sie ihm offenbarte, dass sie ihn liebte. »Was ist los?«, fragte er und sah sie erwartungsvoll an. »Ich habe Angst!« »Wovor?«, fragte er und sah sie überrascht an. »Das du dich veränderst.« Er verstand sofort worauf sie hinauswollte. »Egal was jemals zwischen uns geschehen wird. Ich werde dir niemals wehtun, dass verspreche ich dir«. Sie glaubte ihm, denn seine Worte klangen aufrichtig. »Du bist mehr für mich, als eine belanglose Affäre. Sophie, ohne dich ist mein Leben bedeutungslos«. Sein Geständnis berührte sie, denn er sprach endlich aus, was sie die ganze Zeit hatte hören wollen. Sie stellte sich vor, wie es wäre den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen. »Ich liebe dich! Du hast meinem Leben wieder einen Sinn gegeben.«

Als sie zurück ins Haus kamen hatte sie ein schlechtes Gefühl, doch sie beschloss es für sich zu behalten. Kurze Zeit später, lief sie freudestrahlend durchs Haus. Noch ehe sie verstand was hier los war, wurde ihr schwarz vor Augen.

Als Daniel aus der Dusche stieg, wusste er schon das irgendwas nicht stimmte. Sofort rief er nach ihr, doch sie reagierte nicht. Erneut durchsuchte er das ganze Haus, wieder ohne Erfolg. Erst im letzten Raum sah er die Rote Schrift auf dem Spiegel. »Ich habe was du suchst. Im Austausch für Ihn, bekommst du sie vielleicht zurück.« Panisch rannte er los, um seinen Bruder und dessen neue Lebensgefährtin zur Rede zu stellen, doch finden konnte er nur Steven.

Wütend packte er ihn am Hals und schleuderte ihn ohne große Worte kräftig gegen die Wand. »Lasst sie sofort frei. Sonst bring ich dich um!«, warnte er, doch Steven stieß ihn mit den Händen von sich. »Du wirst sie nicht zurückbekommen. Es sei denn, du gibst uns Thomés«. Das Selbstgefällige grinsen machte Daniel nur noch wütender.

»Deine Kleine wird ziemlich entstellt sein, wenn Irina mit ihr fertig ist«. Stevens Ton war voller Sarkasmus, was Daniels Wut ins unermessliche steigen ließ. Unbeeindruckt provozierte Steven ihn weiter. Blinder Hass durchfuhr ihn, sein Adrenalin stieg und er presste seine Faust genau auf die Stelle, wo das Herz seines Bruders saß. Geschockt öffnete er die Augen und erkannte, dass sein stoß so stark war, dass er sein Leben in der Hand hielt. Reflexartig schmiss er das Herz vor sich auf den Boden. Dann schrie er so laut, als würde er unter dem grausamen Ton, seiner eigenen Stimme zerbrechen. Kniend saß er eine Weile neben ihm und weinte.

 

Irina schliff sie derweil ahnungslos an einen dunklen Ort. Es gab keine Fenster und die Wände waren aus massivem Stein gebaut. Sie nahm die ketten, die in der Steinmauer eingelassen waren und befestigte sie an ihren Handgelenken. Ihr versuch sich zu wehren scheiterte und auch ihr Appell, dass sie nicht wüsste wo Thomés ist, lies Irina völlig kalt. Mit gespreizten Armen und Beinen stand sie gefesselt an der Wand. Da begann sie ihr Fragen zu stellen, doch bei jeder Antwort die keinen klaren Zusammenhang hatte, spürte sie einen schmerzvollen hieb. Es musste eine Art Leder Riemen sein, denn die Qualvollen Erinnerungen an die Zeit mit ihrem Mann stiegen in ihr hoch. Sie wusste genau das Daniel sie hier unten, wo immer sie auch war, niemals finden würde, also schloss sie die Augen und wartete auf den Tod.

 

Daniel riss die Tür zum Keller auf und lies seiner Wut freien Lauf. Seine Schläge ließen Thomés unter Schmerzen zusammenbrechen. »Deine Schwester, erzähl mir alles über sie«, forderte er. Der Mann sah ihn verwirrt an. »Irina!« »Ja Irina«. »Was ist mit ihr?« »Sie hat Sophie in ihrer Gewalt, also sag mir wo sie ist oder du wirst sterben«. »Tja, dann werden wir wohl beide sterben. Wenn Irina sie hat, wirst du sie ohnehin nicht lebend wiedersehen.« Daniel war außer sich vor Wut. Wie konnte der Mann ihm gegenüber es wagen so mit ihm zu reden. Seine Reißzähne traten hervor und drängten sich in die Halsschlagader seines Gegenübers. Er hatte ihm grade den letzten Funken Hoffnung genommen und dafür würde er mit seinem Leben bezahlen. Nachdem er ihn fast komplett leer gesaugt hatte, nagelte er ihn an das in der Wand eingelassene Kreuz und übergoss seinen leblosen Körper mit Brandbeschleuniger. Schweigend ging er zur Tür und warf ein brennendes Streichholz in den Raum.


 

 

 

 

 

Kapitel 9

 

Wutentbrannt stieg er ins Auto. Im Rückspiegel sah er die aufsteigenden Flammen bis schließlich nichts mehr von dem einst so grausamen Verließ übrig war. Unwissend was er jetzt tun sollte, dachte er darüber nach, wieso er seinem Bruder das Leben genommen hatte? Er war der einzige, der ihm jetzt noch hätte sagen können, wo Irina sie versteckt hielt.

Er stoppte den Wagen an einer schmalen Lichtung am Waldrand. Das Vibrieren seines Handys holte ihn zurück in die Realität. Als er ihre Stimme hörte, viel ihm ein Stein vom Herzen. »Ich, Daniel sie hat mich.« Ihre Stimme hielt inne. »Wo bist du? Sag mir irgendetwas, dass mir helfen kann dich zu finden.« »Wald! Sie wird mich lebendig begraben«, sagte sie und verstummte. Von jetzt an hörte er nur noch bruchstückhaft Irinas Worte. Auf der Zunge beißend zwang er sich zum Schweigen. »Eigentlich Schade, dass er dich nicht selbst Tod geschlagen hat«, sagte Irina.

Er steuerte mit dem Auto direkt quer in den Wald ein. Als er ausstieg versuchte er sich zu orientieren und begann zu laufen. Seine Beine trugen ihn immer tiefer in den dichten Wald hinein. Er hielt Ausschau nach neu aufgeschütteter Erde und abgelegenen Stellen. Doch nichts was verdächtig wirkte viel ihm in den Blick. Am Ende der Leitung hörte er immer noch die unglaublichen Vorwürfe von Irina und das leise wimmern der wichtigsten Person seines Lebens. Verzweifelt blieb Er kurz stehen, es musste ihm etwas einfallen, sonst wäre sie verloren. Um ihn herum war es Totenstill. Einige Minuten vergingen in denen er einfach so da saß.

Dann endlich hörte er das ersehnte flehen. Der Gedanke sie endlich aus den Fängen dieser Psychopathin retten zu können, verlieh ihm genau die Kraft, die er für sein Vorhaben brauchte. So leise ihn seine Sohlen trugen pirschte er sich an sie heran.

Irina hatte die Schaufel in der Hand und schüttete das Grab langsam mit frischer Erde zu. Sie stammelte wirres Zeug, doch er wusste nicht was sie damit bezweckte. Der Hass und die brodelnde Wut brachten seine Animalische Kraft zum Vorschein. In diesem Zustand stürmte er direkt auf sie zu, versetzte ihr einen Schlag mit der Faust, so dass sie nach hinten kippte und den Boden unter ihren Füssen verlor. Er hob ihren reglosen Körper auf und Band sie fest, an eine der Eichen. Brutal und ohne Gnade prügelte er das restliche Leben aus ihr heraus. Sie sank in den Fesseln zusammen und er hörte wie sie ein letztes Mal nach Luft rang. Ohne große Mühe packte er Sophie am Arm und zog sie mit einem Ruck aus der Erde. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten, ihr Körper schmerzte und sie hatte das Gefühl nicht mehr Atmen zu können. Dann viel sie der Schwarzen Finsternis in die Arme, woraufhin er sie Panisch auffing.

Er erinnerte sich an den Erste-Hilfe-Kurs den er vor fünfzehn Jahren gemacht hatte und legte ihren Brustkorb frei. Behutsam legte er seine Hände übereinander und begann mit der Herzmassage. Erleichtert stellte er fest, dass sie kurze Zeit später nach Luft schnappte. Vorsichtig streichelte er ihre Wange und war unendlich froh, über das Lebenszeichen, welches sie eben von sich gegeben hatte.

Irinas Leblosen Körper schmiss er in das bereits ausgebuddelte Grab und schüttete so viel Erde darauf, bis die Stelle wieder völlig eben war.

Erleichtert trug er ihren schwachen Körper durch den Wald nach Hause. Nachdem Sie gemeinsam geduscht und sich frisch bekleidet hatten, ruhten sie sich aus. »Wie fühlst du dich?«, fragte er mit besorgter Stimme. »Eigentlich ganz gut!« »Ich hatte solche Angst dich zu verlieren!«, gestand er und strich ihr eine der losen Haarsträhnen hinters Ohr. »Wo ist Thomés?« Sein Blick verriet ihr die Antwort eigentlich schon, doch sie musste es von ihm hören. »Er ist Tod, genauso wie Steven und Irina.« Es war keine Überraschung für sie. Auch wenn sie ihm zu keinem Zeitpunkt den Tod gewünscht hatte, hielt sich ihr Mitleid in Grenzen. Er hatte ihr einfach zu oft wehgetan. »Und jetzt?«, hackte sie nach. »Jetzt wird dir nie wieder jemand etwas antun.« Sie atmete tief ein. »Und wie geht es mit uns weiter?« »Na, du wirst meine Frau und wir leben glücklich bis an unser Lebensende.« Sie dachte er würde Scherzen, doch als er ihr den Ring ansteckte, wusste sie das dem nicht so war. »Also was sagst du?« »Ja! Ich sage Ja«, antwortete sie mit Tränen in den Augen. Sie war endlich angekommen und sie würde ihn um keinen Preis der Welt wieder hergeben. Egal was er getan hatte. Ihre Worte lösten in ihm ein Gefühl der völligen Zufriedenheit aus. Er hatte seine Gefährtin gefunden, auch wenn er ihr das zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen konnte. Aber er hatte Zeit, denn er würde sie niemals wieder gehen lassen.

Liebevoll nahm er sie in den Arm und legte seine Hand symbolisch auf ihr Herz. »Du bist wirklich etwas ganz besonderes. Ich kenne niemanden der so tapfer und mutig ist wie du.« Eine Weile sah sie ihm beim Schlafen zu, dann bereitete sie das Frühstück vor. Verträumt trat er in die Küche nahm sie in den Arm und flüsterte ihr zu, dass er sie bedingungslos liebte. Ihr aphrodisierender Blick wanderte von seiner Stirn hinunter zu seinen Lippen. Die beginnende Anspannung in ihm konnte sie regelrecht spüren. Sie ließ ihre Fingerkuppen über seinen Nabel streifen und er schloss die Augen, kniend begann sie den Anfang seiner Scharm mit der Zungenspitze zu umrunden und zog den Saum seiner Hose mit den Fingern leicht herunter, um Platz für ihre Liebkosung zu schaffen. Noch immer hatte er die Augen geschlossen und mit jeder Umrundung ihrer Zunge wuchs seine Erregung. Ein lautes stöhnen entglitt ihm, was sie umso mehr anmachte. Dann hielt er inne und stellte sie an den Oberarmen gepackt aufrecht vor sich hin. Seine Zunge drängte er wild und fordernd in ihren Mund. »Du bist so Wunderschön!«, gab er erregt von sich, während er ihre Beine um seine Hüften schlang. Er streifte ihren Slip ab und glitt mit einem Stoß in sie hinein. Sie folgte seinen schnellen Bewegungen und verlor sich ganz in seinem steigendem Rhythmus. Eine ganze Weile hielt er sie in dieser Ekstase gefangen, ehe er sie zum Höhepunkt kommen ließ. Mit einem überwältigendem Schrei der Lust ließ er sie gewähren. Nackt lagen sie noch einige Zeit aneinander gekuschelt im Bett. Sie hatten keine Sorgen mehr, alles schien so vollkommen, sie waren endlich frei. Geborgen schlief sie sanft in seinen starken Armen ein.

Ende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.04.2020

Alle Rechte vorbehalten

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