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Veton drückte Raijin zu Boden.

„Sie wird nie dir gehören, selbst wenn du weiter um ihre Gunst wirbst. Jara ist mein Weib.“

Raijin grummelte, doch er bleib am Boden liegen. Trotz dieser Frau von der sie beide nicht lassen konnten, waren sie doch untrennbar miteinander verbunden.“ Du wirst sie verbrennen Veton und das weißt du. Wie kannst du nur so selbstsüchtig sein?“

Veton ließ Raijin los. Er funkelte ihn böse an. „Was weißt du schon von dem Feuer in mir.“

„Ich weiß alles, alles was du ihr antun wirst.“ Raijin verschwand.

 

Jara wendete ihr Gesicht zum Himmel, sie spürte den Blitz und der Donner folgte innerhalb von drei Sekunden, dies bedeutete das dass Gewitter höchstens noch einen Kilometer entfernt war. Sie öffnete ihr Fenster weit und lauschte den ersten Regentropfen die auf den heißen Asphalt klatschten und immer heftiger wurden. Sie atmete tief ein und es schien ihr, als könnte sie nur bei Gewitter wirklich frei atmen. Jara liebte den Regen und wäre am liebsten hinaus gelaufen. Doch sie war in ihrem Zimmer gefangen. Sie war blind, manchmal schien es ihr, als könnte sie helle und dunkle Schattierungen sehen. Plötzlich blitzte etwas vor ihr auf, sie verlor den Halt und fiel zu Boden.

 

„Hast du dir weh getan?“ Jemand berührte sanft ihr Gesicht. Sie riss die Augen auf, aber alles um sie herum blieb finster, wie immer. Wärme umgab sie und sie genoss es wieder von ihm gehalten zu werden.“ Veton“, flüsterte sie. Immer wenn es gewitterte war er bei ihr. Sie liebte diesen Traum, der sie immer wieder bei Gewitter einholte und von dem sie sich nie sicher war, ob er wirklich real war, oder sie sich nur den Kopf etwas zu sehr angeschlagen hatte.

Sie hörte nur noch das Rauschen des heftigen Regens und spürte wie er sie aufhob und sanft auf ihrem Bett ablegte, der Luftzug der durchs Fenster bis an ihr Gesicht drang war kühl und zärtlich.

 

„Jara“, er dachte an die Gewitternacht vor fast zwei Jahren, als er in den Baum vor ihrem Haus eingeschlagen war . Den Baum hatte man längst beseitigt, aber er kam immer wieder hier her zurück. Erst hatte er sie nur im Schlaf beobachtet und als sie plötzlich ihre Augen aufschlug und ihn ansah, entlud sich seine ganze Spannung und er hätte fast das Haus in Brand gesetzt, zum Glück war Raijin in der Nähe und hatte ihn mit einem gewaltigen Donnern zurück in die Realität geholt. Er war nur eine Naturerscheinung, aber Jara war eine Frau, sie war lebendig, verletzbar, ein schwaches Wesen, das in seiner Welt ungeschützt sterben würde. Er wollte sie beschützen und als er merkte das sie blind war, wurde alles leichter, er konnte gefahrlos die Gewitternächte bei ihr verbringen, sie halten, neben ihr liegen, sich menschlich fühlen.

 

Nur Raijin störte ihre Zweisamkeit manchmal, aber es gelang ihm nicht ihn abzuschütteln. Er blieb in der Nähe, doch Jara gehörte zu Veton. Er war ihr Beschützer. Ergeben senkte er sein Haupt und bettete seinen Kopf auf ihr Kissen, während ihre Finger sein Gesicht abtasteten beobachtete er sie. Als ihre Fingerspitzen über seinen Mund glitten, biss er sie sanft, sie zuckte zurück und kicherte...“He, lass das.“ Ihre Hand glitt über sein Haar und in seinen Nacken. Vorsichtig senkte er seine Lippen auf ihre. Sie zuckte zusammen, ein elektrischer Schlag traf sie. Er hielt sie fest und presste ihren Körper an sich, doch zügelte er sein Verlangen, denn er wollte sie behalten, auf ewig. Ihm war jetzt klar, dass er sie liebte und er würde sie töten, sobald sie ihm noch näher kam. „Verzeih mir“, flüsterte er und brachte wieder ein wenig Abstand zwischen sie.

 

Draußen donnerte es. Er wusste, es war Zeit zu gehen, denn gleich würde es hell werden. „Nein“, sie schmiegte sich wieder eng an ihn, legte ihren Kopf an seine Brust und rührte sich nicht. Sie genossen noch diesen einen zärtlichen Augenblick. Es wurde hell, die Vögel begannen zu zwitschern, es roch nach nassem Gras und Jara wusste sie musste ihn jetzt gehen lassen und auf das nächste Gewitter dieses Sommers warten.

 

Als Veton Jaras Zimmer verlassen hatte, deckte Raijin sie zu. Nur einige Minuten, dann musste auch er der Donner, dem Blitz folgen. Jara konnte ruhig weiter träumen.

 

 

Impressum

Texte: LENA
Bildmaterialien: BOOK RIX
Tag der Veröffentlichung: 14.06.2014

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