Cover

“You are, and always have been, my dream.”

1.



„Sag mal, hast du den Verstand verloren?“ ich ging neben Marie den Weg zu unserer Schule runter.
„Ne Mia, so geht das nicht weiter. Hallo, ich meine wir sind 17. Jeder geht auf das Dorffest. Nur du, du hast kein Bock.“
„Lass mich doch.“
„Ach komm schon, allein geht ich da bestimmt nicht hin.“
Wir schlenderten die Treppe zu unserer Klasse hoch.
„Komm mit, muss nochmal aufs Klo. Wir haben noch Zeit.“
Wir gingen also auf das Schulklo.
„Komm Fest mit!!“ nervte sie mich schon wieder.
„Was machst du den dich jetzt schon verrückt? Ist doch erst in zwei Wochen, Marie.“
„Mann, ich muss halt alles planen. Und überhaupt, mit wem soll ich den aufs Fest gehen? Meinst du Chris fragt mich noch?“
Christopher, Chris, ging mit uns in die Klasse. Jeder wusste, dass Marie ihn süß fand, aber das störte sie nicht mal.
Ich sah auf meine Uhr. In fünf Minuten würde es Leuten.
„Komm, können wir das nicht heute Abend nach dem Training bereden?“
„Ok wie du meinst. Hoffentlich kommt Chris und zuschauen.“
Chris spielte auch Handball, im gleichen Verein.
„Hm. Mir eigentlich egal.“
Wir Bogen um die Ecke und gingen den Flur entlang zum Klassenzimmer.
Ich erstarrte.
„Was schaust du denn so blöd?“ fragte Marie, doch ich ignorierte sie.
An der Wand vor unserem Klassenzimmer lehnte ein Junge. Schwarze halblange Haare, die Schultasche lässig über der Schulter.“
Erst jetzt bemerkte Mair ihn auch.
„Ach das. Der ist net so süß wie Chris.“
„Was, ist doch egal, kennst du den?“
„Nee, kein Plan, hab ich noch nie gesehen. Aber warte ich frag ihn mal.“
Noch bevor sie ihm auch nur ihn die nähe kam, hielt ich die fest.
„Spinnst du komplett? Das kannst du nicht machen.“
„Warum net?“
„Weil ich mit dir befreundet bin, und ich hab kein bock, dass der meint, ich bin genauso verrückt wie du.“
„Hey.“
Sie boxte mir in den Bauch.
„Au, dass war ein Scherz. Aber lass es einfach Oke?“
„Jaja, von mir aus.“
Ich atmete aus, warum interessierte es mich so, was er von mir hielt. Was machte er überhaupt hier. Das Schuljahr war schon fast zu Ende. Wenn er jetzt einstieg, musste er ein Musterschüler sein.
„Ach schau mal, da ist Chris“, Marie begann neben mir aufgeregt zu hüpfen.
Noch bevor ich antworten konnte, zog sie mich hinterher, als sie Chris folgte, der gerade die Klasse betrat. Wir gingen bei dem Unbekannten vorbei.
Er hob den Kopf, und blickte mir direkt in die Augen.
Gletscherblau und strahlend. Wir sahen uns einfach so an. Mir kam es vor wie Minuten, doch es waren nur Sekunden. Marie zog mich weiter, und ich riss mich los von ihm. Marie rennte immer noch Chris hinterher. Er war ein netter Junge, hatte ein gutes Herz. Groß, breite Schulter, er war der perfekte Torhüter beim Handball. Unsere Mannschaft war mit der seinen gut befreundet, und so unterstützten wir uns immer bei den Spielen. Das nächste war übermorgen, also am Samstag. Da spielen die Jungs, gegen die Mädchen, so eine Art Derby.
In der Klasse saßen sie sich auf ihre Plätze, Marie mit den Augen immer noch auf Chris.
„Mia, warum bist du denn so still heute. Heute mal kein >Schau weg, das ist peinlich< oder >Es bringt doch nichts
2.



Etwas später saßen Marcus und ich auf dem Sofa. Dad war in seinem Arbeitszimmer und Mum in der Küche Abspülen.
Marcus und ich sahen ein wenig fern. Es lief nichts spannendes, nur ein paar folgen Supranatural, doch die hatten wir auf DVD und schon alle gesehen.
Marcus neben mir, schlief schon fast.
Halleluja, was für ein interessanter Abend. -.-
Nach ein paar Minuten wurde es mir zu blöd.
„Marcus, Marcus!“ flüsterte ich.
Er gab keine Antwort.
„Marcus.“ Ich stoß ihm gegen das Schienbein.
„Au. Was!? Ist was passiert?“ fragte der verdutzt.
„Nee, das Haus steht noch. Du bist eingeschlafen.“
„Na wenn’s nur das ist.“ Sagte er gähnend. Er sah auf die Uhr.
„Es ist ja auch schon fast Mitternacht. Da darf man Müde sein.“
„Ja ok hast recht. Mir war nur langweilig.“
„Oke. Darf ich dich mal was fragen Mia?“
Ich setzte mich aufrechter auf.
„Klar, schieß los.“
„Wie läuft’s den mit den Jungs?“
Ich hatte definitiv mit allem gerechten, nur mit dem nicht. Ich konnte nicht anders, ich musste laut auflachen.
„Was!?“
„Was für ne blöde Frage.“ Ich nahm ein Kissen und schleuderte es ihn um den Kopf.
„Spinner. Weil ich dir das erzähle!?“
Er warf das Kissen zurück. „Keine Ahnung.“
Ich hupfte vom Sofa und ging in mein Zimmer. Hinter mir hörte ich ihn immer noch rufen.
Es war eine komische Nacht. Es war warm, und ich konnte nicht gut schlafen. Noch immer schmunzelte ich über Marcus Frage. Ich hab ihn doch auch nie gefragt wies mit den Mädels läuft.
Außerdem dachte ich über Aaron nach. Warum war er hierher gezogen? Keine Ahnung.
Nach langer Überlegung, schlief ich dann doch ein.
Der nächste Morgen . . .


Als ich am Morgen aufwachte, hatte ich keinen Bock aufzustehen. Ich muss heute in den Wald gehen so beschissene Pilze finden. Keine Ahnung wer sich das schon wieder ausgedacht hat. Als ich in die Küche stapfte, merkte ich, dass keiner mehr zu Hause war. Marcus Schlüssel waren weg, und um zehn Uhr in der früh, waren meine Eltern schon arbeiten.
Ich zog mich an, und machte mich also auf den Weg. Unser Haus stand in der Nähe eines kleinen Waldes. Ich ging mit Korb und Taschenmesser darauf los.
Wenn mich so jemand sehen könnte, würden sie sich totlachen. Mal abgesehen von der Sache, dass Marie auch sicher nie daran dachte so etwas zu tun.
Ich ging also ca eine viertel Stunde gegangen war, sah ich endlich etwas essbares zehn Meter von mir entfernt.
Ich ging darauf zu. Ich sah Pilze auf einem etwas höheren Hügel. Ich ging darauf zu als . . . ich plötzlich den Halt verlor und beinahe den Hügel runterfiel. Ich dachte schon ich brech mir alle Knochen, als mich zwei starke Hände von hinten packten.
„Hoppla.“ Sagte eine tiefe Stimme von hinten, die mir irgendwie bekannt vorkam. Ich drehte mich um, und sah Aaron.
„Aaa.“ Schrie ich und viel nochmal zurück.
„Hey, nochmal Hoppla.“
Seine Hände wanderten zu meinen Hüften um mich festzuhalten.
Ich, voll verwirrt, wurde rot, und drehte meinen Kopf weg, als er mich anlächelte.
Sein Lächeln war warm, ganz anders als in der Schule.
Ich errötete, ich blöde Kuh.
„Ähm, ja . . . geht’s wieder?“
Ich war irgendwie unfähig zu sprechen.
„Ich . . ich glaub schon.“ Antwortete ich.
Ich dummes Huhn.
„Sehr gut.“
Langsam nahm er die Hände von meinem Körper. Ein Teil von mir wünschte, er hätte es nicht getan.
Die Sonne schien, es war ja auch schon fast Mittag. Die Lichtstrahlen fielen auf uns, und das brachte seine blauen Augen nur noch mehr zu leuchten.
Aaron: . . .
„Was hast du denn hier gemacht?“
Er hob meinen verlorenen Korb auf, und gab ihn mir.
„Ähm, . . ja, ich wollte so Pilze suchen gehen. Besser gesagt ich musste. Mein Bruder ist sich ja dafür zu schade.“
„Marcus stimmt’s? Der spielt auch im Verein.“
„Ja, er hat erwähnt, dass du jetzt auch spielst.“
„Ja, das stimmt.“
Da herrschte eine seltsame Stille zwischen uns. Es gibt Menschen, mit denen man einfach nur schweigen kann. So einer war Aaron.
Er musterte mich von oben bis unten.
Seine Augen bleiben bei meinem Knie hängen.
Ich hatte mir das Knie beim Sturz ein wenig angeschlagen.
Aaron kniete sich vor mich und betrachtete die Wunde.
„Genäht werden muss nichts, aber sie muss gesäubert werden, Pilze suchen kannst du heute vergessen.“
„Wow, echt toll.“ -.-
„Wo wohnst du?“
„Nicht weit weg. Vielleicht 20 Minuten. Warum?“
„Weil des net alleine säubern kannst. Ok komm lass uns gehen.“
Mein Herz fing an zu rasen.
„Moment mal. Warum tust du das?“
„Keine Ahnung, ich habe ein gutes Herz, und ich mag dich.“
Es raste und raste.
„Wie kannst du sagen, dass du mich magst, du kennst mich doch nicht.“
„Vielleicht können wir das ändern.“
Er lächelte mich an, doch als er begriff was er gesagt hatte, wand er den Kopf ab. Süß.
Er legte den Arm um meine Taille, um mich abzustützen.
Es schmerzte nicht viel, was wahrscheinlich daran lag, Aaron so nah bei mir zuhaben.
„Geht’s?“
„Ja“, brachte ich hervor.
„Gut, dann lass und gehen.“
Zwanzig endlose Minuten später, kamen wir endlich bei mir zu Hause an.
Den ganzen Weg über hat keiner von uns etwas gesagt.
Vor der Haustür, gab ich ihm den Schlüssel zum aufsperren.
Ich setzte mich auf den Herd, sagte Aaron wo er den erste Hilfe Koffer findet, und wartete darauf, dass er fertig war.
Er säuberte die Wunde, und legt einen Verband an.
„Ich denke du kannst Morgen trotzdem Spielen. Sofern du willst.“
„Klar, das lass mich mir doch nicht entgehen.“
Ich wollte mir an den Verband fassen, doch Aarons warme Hand hielt mich zurück.
Ich dummes Huhn.
„Nicht“, sagte er leise. „Du musst es in Ruhe lassen, dann heilt es schneller.“
Er hielt meine Hand immer noch in seiner, streichelte mit seinem Finger über meinen Handrücken. Seine Hand war warm, aber ich spürte wie mein Kopf noch heißer wurde.
Der Moment war wunderbar.
Es gab hi und da einen Junge, aber diese Beziehung hielt nur ein bis zwei Wochen. Zudem, war ich nicht der Mensch, der jedem schnell vertraut.
Dieser Moment fühlte sich einfach richtig an, ich kann es nicht beschrieben.
Plötzlich . . . schoss jemand durch die Tür.
„Ja, Luca. Ich komm dann morgen mit dem Spiel und . . .“
Als Marcus uns sah, ich auf dem Herd, Aaron saß auf dem Stuhl vor mir, sah er geschockt auf.
„Luca, ich muss Schluss machen, ich geh nachher nochmal Facebook.“
Er nahm das Handy vom Ohr, und gab es auf die Kommode.
„WTF? Was gehtn hier ab? Hab ich was verpasst?“ Er hatte im Gegensatz zu mir, das Haar Blond. Nach unserer Mutter, ich habs Braun, so wie Dad. Sein Blondes Haar stand ihm zu Berge.
Schnell ließ Aaron meine Hand los, und stand auf.
„Hey Marcus, ähmm. wie geht’s?“
„Gut, und selber?“ grinste Marcus zurück. Er hatte seinen Spaß. Scheiße war mir das zu blöde.
Er nickte knapp. „Danke.“
Etwas in seiner Jackentasche piepste.
„Ich muss leider los.“
„Bis Morgen, schönen Tag noch.“ Sagte er zu mir, und sah mir dabei tief in die Augen.
Er ging an Marcus vorbei zur Tür. „Dir auch.“
Dann verließ er das Haus.
„Was bitte war denn DAS??“
Ich stand auf, doch jetzt durchfuhr mich ein leichtes Zucken im Bein, das mich erschrak.
Marcus fing mich auf.
„Und das?“ fragte er weniger erfreut.
„Ja keine Ahnung, ich war im Wald, und währe um ein Haar den Hügel hinuntergefallen, doch Aaron war zufällig in der Nähe und hat mich aufgefangen, dabei hab ich mir das Knie angeschlagen.“
„Bist du morgen soweit fit?“
„Ja, glaub schon, ich bleib einfach heute Nachmittag im Bett.“
„Gut, geh rauf, ich bring dir nen Kaffee hoch.“
„Okay.“
Ich verließ das Zimmer und stolperte die Treppe hoch.
Ich lies mich aufs Bett fallen, und nahm mein Handy heraus.
Ich hatte kein Bock noch Facebook zu gehen.
Ich steckte mir die Stöpsel ins Ohr, und wickelte mich mit Jogginghose und ausgewaschenem Pulli ein.
Später brachte mir Marcus den Kaffee und ein paar Kekse. Ich hab ein paar Sms von Marie bekommen, doch ich ignorierte sie. Ich hatte keine Lust ihr das alles beim Telefon zu erklären. Entweder heute Abend oder Morgen Live geht’s besser und es schont meine Telefonrechnung!
Später am Abend, kam Marcus nochmal in mein Zimmer.
Marcus . . .
Marcus kam in mein Zimmer, nahm meine Handballtasche von der Ecke, und gab sie aufs Bett.
„Was machst du?“
„Ich räum dir die Tasche ein.“
„Das musst du nicht.“ Ich nahm dem Kopfhörer aus den Ohren.
Und so verbrachte ich den ganzen Abend damit mir Marcus meine Tasche einzuräumen.
Und wir hatten wirklich Spaß. Als wir fertig waren, saß sich Marcus neben mich aufs Bett.
„Du und Aaron also?!“
„Nein. Das läuft nichts.“
„Das läuft NOCH nichts.“ Es sah mir mit seinen Smaragdgrünen Augen ins Gesicht.
„Marcus . . .“
„Hmm. Ich kenn dich. Ich kenn dich gut.“
„Marcus, ich muss schauen das ich mal allein weiß was ich will.“
Ich gab ihm einen Kuss auf seine unrasierte Wange, und stieg aus dem Bett.
„Ja Oke.“ Sagte er nur.
Ich ging aus meinem Zimmer ins Badezimmer.
Es war mittlerweile schon halb zehn. Ich putze mir die Zähne, und ging im Pyjama wieder in mein Bett.
Marcus war schon wieder in seinem Zimmer verschwunden.
Morgen das wird sicher eine Katastrophe, allein schon wegen Aaron und Marcus. Marcus oder Marie können sich sicher nicht zurückhalten.
Ich kuschelte mich wieder in die Decke, als ich einen Anruf bekam.
Ich sah aufs Display. Es war Marie.
Sie wegzudrücken, kam mir nicht richtig vor, deshalb ging ich ran.
„Hallo?!“
„Hey, lässt du auch mal wieder was von dir hören.“
„Ja“, sagte ich, nahm den letzten Keks vom Teller und lies ihn mir schmecken.
„Hmm. Und warum reagierst du auf meine Anrufe und Sms nicht?!“
„Ich hatte grad keiner Zeit, Marcus war bei mir, du weißt . . .“
„Ja . . . und was hast du heute gemacht?!“
Die ganze Geschichte sprudelte förmlich aus mir heraus.
Nach ca. einer halben Stunde war ich fertig.
„Was hat der im Wald gemacht??“
„Seggo. Das hab ich ihn nicht gefragt. Mach ich morgen, das würde mich auch interessieren.“
„Nee klar. Ihr hattet auch anders zu tun.“
„Da war nichts.“ Schrie ich förmlich ins Telefon. „Jetzt fang nicht du auch noch damit an!“
„Wieso wer denn noch.“
„Na Marcus.“
„Haha.“
„Jetzt lach nicht.“ -.-
„Doch, ich find das witzig.“
„Ich nicht.“
„Haha.“
„Pff. Ich leg jetzt auf. Du lachst mich doch sowieso nur aus.“
„Ja, ich hab dich auch lieb.“
„Tzz.“
Dann legte ich auf.
Und musste laut loslachen.
Dann versuchte ich einzuschlafen.
Am nächsten Morgen: . . .



3.



Am nächsten Morgen weckte mich die Sonne die durch das Fenster schien.
Die Erinnerungen von Gestern, kamen mir langsam wieder in den Sinn.
„Nein, nein, nein . . . bin ich ein Idiot.“
Ich blickte auf den Wecker, es war schon halb zwölf.
Um viertel nach eins mussten wir in der Sporthalle sein, denn um zwei war Spiel.
Ich fuhr mit Marcus.
Ich stad auf, zog mich an und nahm meine Tasche.
Ich beschloss schon hinunter in die Küche zu gehen und Marcus und mir etwas zu Essen zu machen. Meine Eltern kamen samstags nie zu Mittag nach Hause, da blieben sie im Büro.
Auf den Weg runter, schlug ich gegen Marcus Zimmertür um ihn zu wecken.
Ein grummel ertönte aus dem Zimmer, das mich zum schmunzeln brachte.
Ich ging runter in die Küche machte den Radio an und begann zu kochen.
Nach zehn Minuten kam auch Marcus.
„Morgen“, grummelte er. Er war definitiv kein Morgenmensch.
„Hey. Mensch Marcus du könntest dich ruhig schon anziehen gehen. In zehn Minuten gibt’s essen und um viertel nach eins müssen wir bei der Halle sein.“
„Hm.“ Er machte sich wieder auf den Weg nach oben.
Er drehte sich nochmal um.
„Hey, Mia, du weißt, wir gewinnen.“
„Träum weiter.“
Er drehte sich wieder um, und hob die Hände.
„No Kommet.“
„Spast.“ Lachte ich und wandte mich wieder dem Essen zu.
Nachdem wir gegessen hatten, luden wir die Taschen in sein Auto, und fuhren los.
Knappe zehn Minuten später kamen wir bei der Halle an.
Die Jungs standen vorm Eingang, die Mädels bei den Parkbänken des Spielplatzes neben der Sporthalle.
Ich sah Aaron. Er lehnte ein wenig abseits von den anderen lässig an der Wand. Die Hände in den Hosentaschen.
Mein Trainer Lars wartete bereits auf uns.
Als dann alle beisammen waren, begann er.
„Hey Mädels. Mal alle da wie ich sehe?!“
Ja, ein Spiel gegen die Jungs lies sich niemand entgehen. Ich ließ aber auch sonst kein Training aus.
„Oke. Ich hab eigentlich nicht viel zu sagen, nur um Gottes willen, spielt ordentlich und zeigt den Jungs was ihr könnt.“
Allen neun Mädchen huschte ein Lächeln auf Gesicht, und wir gingen in die Kabine und umziehen.
Marie hatte mich die ganze Zeit blöd angegrinst, genau immer dann wo ich rüber zu Aaron schielte.
Wir gingen fünf Minuten nach den Jungs in Gebäude, in unsere Kabine.
Bevor uns Lars alleine lies, sagte er noch: „Ich denke wir haben ne gute Chance, heute sind sie nicht viele. Die sind alle übers Wochenende weggefahren.“
Dann ließ er uns allein.
Marie flüsterte mir die ganze Zeit irgendwelche Scheiße ins Ohr um mich zu nerven.
Ich gab die Tasche zu meinem Platz, und ging ins Bad um mir die Haare neu zusammenzubinden. Als ich Marie rufen hörte . . .
„Sag mal Mia, warum hast du den Marcus Trikot in der Tasche!?“
Ich ging wieder in die Umkleide und sah Marie wie sie das T-Shirt von meinem Bruder in der Hand hatte.
„Keine Ahnung, muss wohl gestern in meine Tasche gefallen sein.“
Ich sah nach, meine Sachen waren alle da.
„Ich bring es ihm mal.“
Marie grinste mich an, weil sie genau wusste das sich die Jungs auch gerade alle umzogen.
„Ma, lach net so. langsam nervts ^^!“
Ich ging durch den Flur zu der Jungen Umkleide.
Mir war das so extrem zu blöd.
Die waren sicher alle noch nicht umgezogen.
Als ich vor der Tür stand, musste ich mich beherrschen um nicht laut loszulachen.
Von drinnen hörte ich Chris reden, er war gleich wie ich Kapitän der Mannschaft.
Ich hörte auch meinen Bruder. Er war der perfekte Spielmacher. Tja, wir hatten einfach beide Talente. Ich klopfte an die Tür, und murmeltet vor mich hin: „Scheiße . . .“
Als die Tür sich öffnete, kam der nächste Schock.
Es war Aaron, der mir aufmachte. Aaron ohne T-Shirt. Er sah mich mit seinen große strahlenden Augen an.
Zuerst wusste ich nicht was ich sagen sollte, und deshalb hob ich das Trikot von Marcus hoch.
„Ah, das hat er schon gesucht. Er ist gerade im Bad, ich gebs ihm.“ Ich gab es ihm.
„Ok danke.“
Er lächelte mich an. „Gern. Wir sehen uns später.“
Ich nickte.
Ich ging weder und hörte Aaron noch rufen: „Hey Marcus, deine nette Schwester hat dir dein Trikot gebracht.“
Haha. Nette Schwester.
Ich rannte wieder zurück in unsere Kabine.
„Oh mein Gott.“
Marie lachte mich nur aus.
„Ich find’s immer noch nicht witzig zur Info.“
„Klar, ich weiß. Ich immer noch.“
Ich gab ihr einen leichten stoß in dir Rippen.
„Man, du verstehst keinen Spaß, oder Ernst, oder was auch immer.“
„Pff. Mir egal.“
Lars hämmerte an unsere Tür.
„Mädels kommt schon es geht los. Schwatzten könnt ihr später.“
„Ich bin noch nicht fertig.“ Sagte Marie mit gespieltem Ernst zu mir.
„Jaja.“
Mit diesen Worten verließen wir alle die Kabine.


Das Spiel verlief alles andere als erwartet. Es war nicht schlecht, aber auch nicht überragend gut.
Marie war wie immer auf Chris fixiert, und ich . . . tja ich war auch nicht besser.
Aaron spielte wirklich gut. Er hatte echtes Talent. Marcus hatte recht.
Es war zum Glück nicht meine Seite, die er attackierte.
Es war schon fast die erste Hälfte um, da bekam ich meine Chance. Nach einem geschickten Pass, und machte ein schönes Tor.
Zum Halbzeitpfiff stand es Unentschieden.
Wir rannten zu unserem Trainer die Jungs zu Erik, ihrem Trainer.
„Mädels, ihr hattet ein paar gute Spielzüge, aber ihr wisst, es ist noch nicht das Wahre. Ihr wisst schon was zu tun ist. Wie ihr wisst, ich muss jetzt los. Meine Tochter hat eine Schulaufführung oder so.“
„Klar“, sagte ich. „Wir haben alles im Griff.“
Der komische Schiedsrichter pfiff wieder an.
Wir gingen alle wieder rein, und meine Augen blieben wir schon so oft an Aaron hängen,
wir hatten Ball. Es erfolgte ein üblicher angriff, mit Torerfolg.
Als es passierte . . .
Ich tollpatschiger Mensch stolperte über meine eigenen Füße, und mir wurde schwarze Augen.
Ich bekam nur mehr schwach mit was um mich geschah. Ich hörte inzwischen mal Aarons Stimme, dann die von Marcus und auch mal das hysterische von Abby.
Ich spürte Wasser auf meinem Gesicht. Dann wieder.
Ich machte langsam die Augen auf. Mein Knöchel schmerzte höllisch. Es folgte wieder Wasser, worauf ich protestierte: „Schon gut, ich bin wach ey.“
„Oh Gott sei Dank, ich dachte schon ich müsste noch Wasser holen gehen.“ Das war Marie.
Als ich langsam die Augen öffnete sah ich fast alle um mich stehen.
Aaron und Marcus knieten neben mir, beide voll geschockt.
„Jungs, alles okay.“ Doch dann schmerze mein Fuß wieder.
„Ne, ist es nicht.“ Sagten beide.
„Du musst ins Krankenhaus, es ist vielleicht sogar gebrochen.“
„Gut, was machen wir jetzt?“ fragte Marcus an Aaron gewandt.
„Oke. Als erstes Mal, muss sie ins Krankenhaus.“
„Ja dass schon, aber ich komm hier nicht weg. Ich hab die Aufsicht, beide Trainer sind schon gegangen und ich bin der älteste.
„Kein Problem, ich weiß da was . . .“
„Schieß los.“
Ich setzte mich langsam auf und griff mir an den Fuß.
„Moment. Ich bin auch hier Jungs. Ihr könnt nicht von der dritten Person reden, wenn ich auch ein Wörtchen Mitzureden habe.“
„Du hast mal Pause jetzt.“ Sagte Marcus darauf.
„Ich fahr sie hin, und bleib bei ihr bis du hier fertig bist.“
„Ja, okay, so machen wirs.“
„Komm.“ Aaron schlang mir seinen Arm um meine Taille.
Ich versuchte aufzustehen, doch meine Knie gaben nach und ich sackte in Aarons Arme zusammen.
Er fing mich nun schon zum zweiten Mal in zwei Tagen auf.
Marie war irgendwie panisch. „Ich komm später noch. Oder besser Morgen, weil du heute sicher müde bist. Ach ich schreib dir eine Sms oder ich ruf dich an.“
Chris, der mittlerweile auch rüber gekommen war, legte Marie die Hände auf die Schultern, und führte sie weg.
Aaron führte mich zu seinem Auto. Ich wusste ehrlich nicht was ich erwartet hatte, doch DAS ganz bestimmt nicht.


Ich hatte einen alten Wagen erwartet, doch einen Mercedes ganz bestimmt nicht.
Obwohl mir der Fuß schmerzte, staunte ich.
„Wow.“
Aaron lächelte nur.
„Hey“
Er blieb kurz stehen.
„Was denn?“
„Du musst das nicht machen, ich meine wir könnten auch meinen Onkel anrufen, oder was weiß ich wen.“
„Nein, ich habs deinem Bruder versprochen, und ich mach’s gerne. Du musst mir nur sagen wo das nächste Krankenhaus ist.“
Er hievte mich fast schon ins Auto.
Er roch nach scheiß. Oke, dass tu ich wahrscheinlich auch.
Er rannte um das Auto rum, und stieg in die Fahrerseite ein.
„Geht’s?“
„Ich weiß nicht so. der Fuß tut ganz schon weh.“
„Keine Sorge.“
Er hob die Hände wieder von der Zündung, und blickte auf.
Aaron hob eine Hand und fuhr mir über die Wange und streichelte sie mir.
„Das wird schon. Sie werden dir helfen.“



4.




Aaron fuhr mich ins Krankenhaus. In die erste Hilfe.
Die „netten“ Leute da, tja, die waren eigentlich gar nicht nett.
Wir warteten ca. eine Drei viertel Stunde, bis endlich jemand kam.
Mir machte die Warterei weniger aus wie Aaron. Der rutschte die ganze Zeit undgeduldig auf seinem Platz herum, und ich hatte angst er würde den nächsten Sanitäter niederschlagen.
„Jetzt beruhige dich doch.“
„Nein, kann ich nicht. Der Fuß ist vielleicht gebrochen und die lassen dich hier einfach warten. Das geht nicht. Wir zahlen Steuern und so, und dann das . . .“
„Was? Steuern? . . . ist doch egal. Jeder muss warten.“
Er setzte sich wieder bequemer hin.
„Ja. Sorry.“
Die Typa vom Infoschalter rief uns auf, meine Personalien aufzunehmen.
„Ich mach das schon.“ Sagte Aaron und verschwand im Büro.
Fünf Minuten später kam er wider raus.
„Und?“
„Alles geregelt.“
„Danke.“
Er lächelte nur.
Da kam endlich ein Erste – Hilfe Arzt raus.
„Mr. Hoffman, ihre Freundin kann jetzt kommen.“
Ich hab voll den Schock bekommen. Ich konnte nichts mehr sagen. Selbst als Aaron mir aufhalf, und mich ins Zimmer nebenan fast trug, brachte ich meinen Mund immer noch nicht auf.
Ich dummes Huhn.
Wie kommt er auch auf die Idee mich als seine Freundin auszugeben. Ich war dermaßen in Gedanke versunken, dass ich nicht mal mehr mitbekam, dass Aaron mich auf den Behandlungsessel hievte und der Atz mir den Schuh auszog.
„Aaron. . .“
Er wusste anscheinend wovon och sprach.
„Später“, sagte er.
„Wie ist das passiert?“ fragte der Arzt.
Wir erzählten ihm die ganze Geschichte. So viel wie wir noch wusste.
„Okay. Dass muss geröntgt werden.“
Er beförderte mich in einen Rollstuhl, und Aaron schob mich in die andere Seite des Gebäudes.
Dort mussten wir wieder warten.
Langsam wurde es mir echt zu blöd.
„Aaron warum hast du . . .?“
„Weil sie so keine Fragen stellen wieso ich mit dir hier bin“, unterbrach er mich.
Der Röntgen Typ kam heraus und rief meinen Namen auf.
Aaron . . .
„Ja hier. Meine Freundin.“
Er hat es schon wieder gemacht. -.-
Der Typ kam zu uns. Der war riesig. Und hatte einen Vollbart.
„Okay, junge Dame. Kommen sie mit.“ Sagte er zu mir.
„Sie müssen hier auf ihre Freundin warten.“
-.-
„Ja wissen sie eigentlich ist er nicht . . .“
Wieder wurde in unterbrochen. Von Aaron.
„Kein Problem, sie ist nur ein wenig verwirrt vom Schmerzmittel.“
Er lächelte dem Mann zu. Mir gab er mit einem Blick zu verstehen, lieber nichts mehr zu sagen.
„Okay. Dann kann mein „Freund“ (wobei ich das Wort „Freund“ betonte) auch mein Handy nehmen, und darauf aufpassen.“
Ich zog es aus meiner Tasche. Ich hatte es vorher noch schnell eingesteckt.
„Kann ich glatt machen.“ Er grinste. Was fand der daran so komisch?
Der Mann nahm dann die Griffe vom Rollstuhl und fuhr mich in den Röntgenraum.

„Wirklich nen netten Freund hast du da.“
-.-
„Ja, er ist ein Goldschatz.“ ^^
Nachdem er die Tür geschlossen hatte, half er mir auf das Gerät, was röntgen sollte.
Ich konnte den Fuß noch ein wenig bewegen, doch schon das tat weh.
„Also ich schätz mal, da er angeknackst ist. Aber wir müssen warten was die Bilder ergeben.“
Das wusste ich schon.
Er ging in den anderen Raum und machte die Aufnahmen.
Ich saß da und wartete.
Eigentlich störte es mich nicht das Aaron mich als seine Freundin ausgab. Wenn’s nur echt so wäre. Ob Marcus das so gut fand, wusste ich nicht. Andererseits war ihm Aaron sehr sympathisch.
Ich glaub ich bekomm noch vom vielen Denken einen Herzinfarkt.
Als der Typ mich wieder rausschob, stand Aaron sofort von seinem Platz auf.
„Und?“
„Keine Sorge.“ Lächelte der Mann. „Genaueres sagt dann der Doktor.“
Aaron nahm den Rollstuhl, wir verabschiedeten uns, und er führ mich wieder in die Erste Hilfe. Wo wir auch bald aufgerufen wurden.
Doktor . . .
„Ja also… es ist ein wenig angebrochen, aber nicht so schlimm. Sie dürfen den Fuß eine Woche nicht belasten, und dann mindestens einen Monat kein Sport machen.“
„Scheiße.“ Fluchte ich.
„Ja, sehr scheiße.“ Stimmte Aaron mir zu.
Ok. Ich gebe ihnen jetzt ein Schmerzmittel. Sie müssen es sich jeden Tag einmal spritzten.“
„Aber . . .“
„Es ist jetzt Leider vom Gesetzt vorgeschrieben.“
„Oke. Und wo bitte bekomme ich dieses Zeug.“
„Ich gebe ihnen ein Rezept, dass müssen sie bei der Apotheke einlösen.“
„Oke Doktor. Mach ich morgen.“ Antwortete Aaron.
„Aaron . . .“ Der Junge machte mich noch wahnsinnig.
„Kein Problem, ich muss sowieso was für meine Dad abholen.“
„Okay, dann danke.“
„Gern“, er schenkte mir eines seiner wunderschönen Lächeln. Kann es sein das ich mich verliebt habe? In den Freund meines Bruders?
„Ok. Ich denke dann können sie gehen. Es sei den sie wollen die Nacht über hier bleiben.“
„NEIN. Auf keinen Fall.“
„Okay, dann sehen wir uns in zehn Tagen zu Nachkontrolle.
„Ja.“
Der Doktor verabschiedete sich von uns, und Aaron stütze mich auf den Weg zu seinen Auto.
„Geht’s?“ fragte Aaron besorgt.
„Ja, geht schon.“ Gestand ich.
„Ich finde die hätten dich noch eine Nacht hierbehalten sollen. Ich meine nur zur Sicherheit.“
„Ne ne. Mach dir keine Sorgen.“
„Mach ich aber doch.“ Meinte ich leise zu hören, sagte oder fragte aber nichts.
Er half mir in Auto, und er wollte gerade den Motor anlassen, als ich ihm ohne langer Überlegung die Hand auf seine legte.
„Danke.“
Er scheint ein wenig verlegen.
„Bitte.“
Langsam fuhr er los, vorbei er aber den Rückgang drin hatte, und beinahe auf die Mauer fuhr.
„Tschuldigung.“
„Kein Problem.“
Dann fuhr er aber los.
Mittlerweile war es schon dunkel. Als wir bei mir zu Hause ankamen, blieb er kurz davor stehen.
Drinnen sah man Licht das brannte. Aber nur in Markus Zimmer. Meine Eltern waren anscheinend schon im Bett. Ich drehte mich zu Aaron um, und wollte ihm noch was sagen, doch . . .


Doch seine Lippen lagen schon auf meinen. Mit einem zögerlichen Kuss versperre er mir das Wort.
Man merkte er hatte nicht viel Übung darin.
Ich erwiderte seinen Kuss. Es war das worauf ich mich schon lange sehnte. Komisch. Er legte mir seine Hand um die Hüften, und zog mich so gut es ging an sich. Er war warm.
Langsam ließ er mich dann los.
„Sorry, ich wollt jetzt nicht . . .“ der Idiot. Das wurde mir jetzt zu blöd. Ich küsste ihn nochmal.
Er legte die Stirn an meine. Dann stieg er aus, und half mir aus dem Auto. Er begleitete mich zum Haus.
„Bis Morgen“, hauchte er.
Er umarmte mich, dann sah ich leidend zu wie er davonfuhr. Ich wollte nicht dass er schon ging. Und ich wusste, dass er es auch nicht mochte.
Wie in einer anderen Welt, nahm ich war, wie Marcus mir in altem T-Shirt die Tür öffnete.
Er fragte schon gar nicht. Das tat er als er mich ins Zimmer raufgetragen hatte. Ich hoffe er hat den Kuss nicht mitbekommen. Scheiße, was tu ich wenn doch?? Killt er mich dann, ober grinst er mich nur an? Sowie ich meinen Bruder kenne, wird er es akzeptieren, doch sollte Aaron mich verarschen, das ist ER tot. Ja was soll ich dann machen?? Familienkrieg?? Meine Eltern würden sowieso nichts merken . . . die sind zu sehr in ihrer Arbeit vertieft.
„Also? Was sagt der Doc?“
Ich sah das er meine Tasche und mein ganzes Zeug, von der Halle mitgenommen hat.
Ich glaube insgeheim gab er sich die Schuld daran. Oder er gab sie Aaron, der mir den Kopf verdrehte. Es war aber schon eine blöde Aktion von mir, ihn dauernd anzustarren. Aber er starrte zurück. Also hatten wir beide schuld. Abe ich meine, wie kann man nicht die ganze Zeit in seine blauen Augen starren?? Klar, ich als Kapitän hätte es besser wissen müssen, doch ich bin auch nur ein Mensch.
Ich erzählt ihm die ganze Story. Das mit Aaron ließ ich natürlich aus. Marcus beschloss das ich mal Montag und Dienstag nicht Schule gehe. Dann schauen wir weiter, hatte er gesagt. Meine Eltern waren der gleichen Meinung, meinte er.
Ich legte mich schlafen. Der Tag hatte es schon in sich.
Langsam realisierte ich, unter warmer Bettdecke, was geschah.
OH MEIN GOTT, er hatte mich geküsst. Heilige scheiße. Ich fuhr vom Bett hoch.
Aua, mein Knöchel. -.-
Wie geht’s jetzt weiter?? Muss das alles so kompliziert sein??
Morgen kommt bestimmt Marie mich besuchen. Was soll ich ihr sagen? Soll ich es ihr überhaupt sagen?
Fragen über Fragen in meinem Hirn. Das kann ja nicht gesund sein . . .
Ich legte mich wieder hin.
Bis auf meinen halb gebrochenen Fuß, war ich der glücklichste Mensch auf Erden. <3

Der nächste Morgen . . .


Am morgen wurde ich durch einen schmerz an meinem Fuß geweckt. Auf dem Moment viel mir der ganze Scheiß beim Handball wieder ein.
Zum glück war Sonntag.
Mein Handy blickte. Eine Sms von Marie.
„Ich komme heute vorbei. Vormittag.“ Kurz und deutlich. So wie man es von ihr kannte.
Es war erst kurz nach neun.
Wann kam Aaron? Keine Ahnung.
Ich legte mich wieder ein wenig hin. Das Schmerzmittel lies ein wenig nach.
Gegen zehn kam dann Marie in mein Zimmer geschneit.
„Hey Miaaaaaaa.“
„Morgen.“ Ufffa musste heute Morgen alles so laut sein?
Sie setzte sich zu mir aufs Bett.
Wir redeten eine Weile. . .
„Was ist noch passiert als ich und Aaron (<3) weg waren?“
„Nee eigentlich nicht. Wir haben och ein wenig weitergespielt, doch keiner konnte sie wirklich konzentrieren. Dein Bruder und ich am wenigsten. Es war eine Katastrophe. Obwohl, etwas Wichtiges ist da schon noch passiert . . .“
„Was?!“ ich setzte mich aufrichtiger hin. Ich hatte nur ein altes verwaschenes T-Shirt an und eine kurze Hose. Mittlerweile hatte ich noch ein Schmerzmittel genommen, und wartete auf Aaron mit den Spritzen. Igitt, Spritzen. Wieso muss der Mensch sowas erfinden?
„Sag schon Marie!?“
„Ma, du hälst mich sicher für verrückt, doch . . .“
„Dio Buono jetzt sag doch!“
„Mah -.- okay. Als wir fertig waren, haben Chris und ich noch ein wenig geredet, und er hat mich gefragt ob wir Lust hätten mit noch ein paar Kumpels von ihm aus Fest zu gehen. Jetzt wusste ich aber nicht, obs dir da schon gut geht. Also hat er mit seine Handynummer gegeben. Ich solls ihm dann sagen.“
„Tz.. das war deine wichtige Nachricht??“
„Pff, du kannst mir nicht meine gute Laune nehmen.“
Haha du mir meine auch nicht, dachte ich. Ich glaube ich sag nichts über Aaron.
Plötzlich klopfte es an meiner Tür.
Da stand Aaron, ganz in schwarz, mit der Tüte der Apotheke in der einen, und einer roten Rose in der anderen Hand.
„Klopf, klopf, ich hoffe ich störe nicht.“
Mein Herz begann höher zu schlagen.
„Ne, tust du nicht.“ Antwortete ich.
Marie starrte mich an. Wie wenn sie mich jede Sekunde killen möchte. Ich kann’s ihr ja irgendwie nicht verübeln. Wenn Chris sie doch endlich fragen würde . . .
„Ich geh dann mal, glaub ich. Vielleicht hat mir Marcus noch einen Kaffe übrig gelassen.“
Sie nahm ihre Sachen und verlies schnell das Zimmer.
Irgendwie war mir so als müsste ich jede Sekunde laut loslachen.
Aaron stoß sich bei der Tür ab. Und ging zu mir.
„Dein Bruder hat mich rein gelassen. Er hat zwar komisch geschaut, aber ich hab mein Pokerface aufgesetzt.“
„Wow, kann ich mir vorstellen. Besser als Lady Gaga.“
„Natürlich.“ Er fing an zu lachen, und ich stimmte ein.
Er setzte sich zu mir aufs Bett, und küsste mich.
Ich hätte panische Angst haben sollen, dass Marie oder Marcus zur Tür hereinkommen könnten, doch hatte ich nicht.
Ich genoss seine wärme, obwohl er nasses Haar hatte, weil es die Nacht geregnet hatte.
„Ich hab da deine Spritzen mit.“ Er umarmte mich.
„Erinner mich nicht daran“, murmelte ich an seinem Ohr.
„Du musst es aber machen. Der Apotheker hat irgendwas gefaselt von Blutgerinnung.“
Ich stöhnte auf.
„Und wohin?“
„In den Bauch.“
-.-

Ca. eine halbe Stunde später, hatte ich mir den Scheiß gespritzt, und Aaron half mir die Treppe runter.
Marie war bereits gegangen.
Aaron ging auch, versprach aber morgen nach der Schule wiederkommen.

Die nächste Woche verlief so . . .


Montag:
Maria und Aaron kamen. Beide gingen am Abend da Training war. Die Jungs gingen Schwimmen, und wir hatten in der Halle.
Ich bekam eine Sms von Lars, ich sollte schnell gesund werden.
Mum und Dad waren auch mal bei mir, um zu fragen wie es mir geht.

Dienstag:
Ich hab den ganzen Dienstag fast geschlafen. Diese komischen Spritzen machten mich echt fertig. Aber das gute war, das Marcus alles tat was ich wollte.
Aaron und Marie waren wie immer da.

Mittwoch:
Endlich ging unser Internet wieder. Und ich brachte mich auf den neuesten Stand was so alles geschah. Klarer weiße auf Facebook.
Und ich bekam schon den nächsten Schock. Ich glaube ich bin leicht schreckhaft in letzter Zeit o.O
. . .


Ich wusste habs mir ja gedacht, das Aaron auch Facebook haben musste. Das hatte er auch. Er hat mir gleich eine Beziehungsanfrage geschickt.
Aber sollte ich ihm verstrauen. Ich kenne ihn gerade erst mal seit einer Woche. Ich weiß nicht…. Obwohl ich ihm wirklich sehr vertraue. Und er war eigentlich nicht der Typ der mich verarschen würde. Hoff ich halt. Er war ein einfühlsamer Typ. Eine Stiller. Er musste nicht im Mittelpunkt stehen.
Ich nahm sie an. Wahh ich hätte schreien können.
Weil Facebook ja alles immer gleich online stellen muss wie -> „Mia. . . . hat ihren Beziehungsstatus von Single auf in einer Beziehung mit Aaron Hofmann geändert.“
Sofort zehn gefällt mir. Und das ging den ganzen Tag so weiter. Auch Aaron . . .

Donnerstag:
Am Donnerstag kam Marie aufgewühlt zu mir.
„WARUM hast du mir das nicht erhält.“
Marcus ging gerade bei meinem Zimmer vorbei. Scheiße, ich glaube der hats auch gelesen.
„Ach komm Marie, das hätte sogar ein Blinder gemerkt. Das wusste ich schon bevor es FB war.“ Er zwinkerte mir zu.
„Ja, bin ich da nur so blöd?!“
„Anscheinend. Sogar Chris wusste es.“
„Jaja . . . komm, erzähl mir jetzt alles . . .“


Freitag:
Marie blieb Donnerstag bis spät in die Nacht. Mum und Dad packte alles für ihre Reise ein. Heute fahren sie. Sie wollte eigentlich nicht mehr fahren, nach meinem kleinen Unfall. Aber sie vertrauen uns. Von Aaron wussten sie nichts. Noch nicht. Aber das hat zeit. Ich hatte mit ihm öfters telefoniert, und auch bei FB geschrieben.
Marie nervte schon wieder wegen dem Fest. Da Aaron gesagte hatte, er komme auch, hab ich mich entschlossen doch hin zu gehen.
Marie hatte nur gelacht als ich ihr das gesagt hatte.
„Tja die Liebe.“ War Marcus Antwort.

Samstag:
Freitag auf Samstag schlief Marie bei uns. Marcus machte es nichts aus, und meine Eltern . . .tja, die waren nicht da.
Den ganzen Tag war Marie schon nervös gewesen. Sie hatte mit Chris telefoniert, und ihm bescheid gegeben, dass Aaron und ich auch mitkommen. Sie rannte durch die ganze Wohnung . . . das lag diese Jens, da lag diese Top. Sie konnte sich nicht entscheiden . . . ich war da viel unkomplizierter.
Wir machten uns dann gegen sechs Uhr mit Marcus auf den Weg.


Wir waren nur eine kleine Truppe. Aaron und ich, Marie und Chris, Marcus und sein bester Freund Luca. Luca war ein Jahr jünger als ich, aber trotzdem einer von den Besten Freunden meines Bruders.
Das Wetter war eigentlich ganz in Ordnung. Es regnete nicht, das beste Wetter für ein Fest.
Aaron, wieder in schwarzen Hosen, aber diese mal im schicken weißen Hemd.
Maria hatte sich dann für eine auffällige gelbe Bluse, und einer hellen jemand entschieden. Warum brauchte sie so lange um sie umzuziehen?!
Marcus war da auch unkompliziert. Er war nachmittags bei Luca, dann kam er nach Hause, und zehn Minuten später war er schon fertigt.
Aaron kam auch dazu, und Luca erwartete und auf dem Fest.
Wir stiegen in die Autos ein und fuhren zum Fest.
Dort angekommen, musterte Marie die ganze Zeit Aaron.
„Marie, was sollen das? Du kennst ihn doch.“ Fragte ich sie, als die Jungs und Getränke holen waren.
Im Fest war einiges los, und eine superband spielte.
„Ich will aber alles über den Typ wissen, der dir mal den Kopf verdreht.“
„Tja, das mag schon sein, aber du siehst in an als wäre er ein Schwerverbrecher, und wartest nur darauf bis er was anstellt.“
Da ich immer noch an den Blöden Krücken gefesselt war, wurden sie zum Hindernis für Jeden, der an uns vorbei wollte.
„Ach so schlimm wird’s schon nicht sein, und irgendwie passt er zu dir.“
„Aha.“ Wusste ich schon.
„Wo bleiben die Jungs!?“
„Keine Ahnung, lass mal nachsehen gehen.“



5.




Wir machten und auf zur Bar. Der Platz war wirklich sehr voll, doch mit meinen Krücken ging es irgendwie besser, weil jeder mir helfen wollte und so . . .
Wir entdecken die Jungs, weil alle drei gerade die Getränkelieferungen von einem Laster runterholten. Luca arbeitet sonst in dieser Bar, hatte aber heute frei. Aber heute muss er das anscheinend auch noch machen. Und mein brüderlicher Ritter, und meine hilfsbereiter Freund halfen dabei.
Luca lug gerade ein Karton mit Besteck und so Zeug ab, aber er hatte es zu leicht eingeschätzt. Er kippte beinahe über, aber Aaron war an stelle. Sie waren gleich groß ca. Er half ihm den Karton abzusetzen. Doch als er zu uns Blickte war sein Gesicht dunkel, und schockiert . . .
Ich machte mir wirklich Sorgen. Ich hatte so ein schlechtes Gefühl. Das mit meinem Fuß ging schon wieder halbwegs. Die Spritzen braucht’s zwar immer noch, aber er tat nicht mehr so weh, und ich konnte schon auftreten.
Er schaute uns an, dann schluckte er hinunter und verlies das Zelt. Ich wusste das etwas nicht stimmt. Ich sagte zu Marie: „Ich glaube er hat sich so ein Virus eingefangen. Ich geh ihm nach, bleibt nur hier und wartet nicht auf uns.“ Fügte ich noch hinzu, und machte mich auf den Weg.

Ich sah Aaron den Festplatz verlassen, und folgte ihm. Er ging zu dem Jeep. Mit dem War er gekommen. Offensichtlich sein Auto.
Er sprang lässig auf die Ladefläche hinten und blickte sich um. Er sah mich.
„Mia.“ Er war wie ein flüstern, leise flehend und verzweifelt.
„Ich muss dir da was sagen.“

Ich horchte auf. Oh Gott, was kommt denn Jetzt?
Ich ging näher zum Jeep.
„Lass uns ein Stück fahren, da können wir mit Ruhe reden.“
„Okay.“ Ich stieg ein.
5 Minuten später waren wir an einer Abgelegenen Stelle angekommen.
Aaron begann.
„Ich hab dir nie erzählt warum ich hier bin oder?“
„Nein hast du noch nicht.“
„Mein Dad und ich . . . wir suchen nach meiner Mutter.“
„Deiner . . . hier?“ ich war ein wenig erschrocken, das hat ich nicht erwartet.
„Ja. Mein Dad hat vor ein paar Monaten erfahren das sie noch lebt. Er wollte sie unbedingt suchen, und er hat herausgefunden, dass sie hier leben soll.“
„Hier?“ ich konnte mir irgendwie nicht vorstellen, das eine Frau von hier Aarons Mutter sein konnte.
„Ja, anscheinend.“
„Und warum hast du gerade diesen Schock bekommen?“
„Weil ich die Vermutung habe, Luca ist mit mir verwand.“
„Luca.“
Mittlerweile waren wir wieder auf die Ladefläche geklettert, und haben uns auf so eine Art Matratze gesetzt.
„Der Luca? Mein Bruders BF?“
„Ja ich kenn doch keinen anderen.“
Jetzt wo er es sagte. Ich kannte Lucas Vater nicht.
„Wie kommst du darauf?“
„Ich hatte schon länger die Vermutung. Schon beim Handball. Und irgendwie musste ich mich noch vergewissern. Er hat das gleiche.“ Sagte er und drehte sich um. Er schon sein Hemd ein wenig hoch und ein Muttermal kam hervor.
Plötzlich kam mir eine schreckliche Erkenntnis.
„Du hast mich nur benutzt. Du hast dich an mich rangemacht um Marcus und Luca zu spionieren. Dir ging es gar nicht um mich. Oh mein Gott, wir blöd bin ich bitte?!
„WAS??!!“ er sah wirklich geschockt aus.
„Nein spinnst du?? Das mit uns hatte ich nicht geplant. Glaubst du das wirklich?“
Ich wusste nicht mehr was ich glauben konnte.
„Warum zu Hölle sollte ich das tun? Was hätte ich davon? Sag mir das du das nicht im Ernst glaubst!“+ich wusste es nicht.
„Klar will ich meine Mutter suchen und alles, und das mit Luca vereinfacht die sache auch nicht gerade. Aber wie kommst du darauf dass ich dich benutzen könnte? Dazu bin ich viel zu verliebt. Verstehst du nicht, ich liebe dich! Aber ich bin einfach zu blöd.“ Beinahe rannten ihm schon die Tränen runter, und deshalb drehte er den Kopf weg.
„Verstehst dus jetzt warum ich nichts gesagt habe? Ich wollte das nicht zerstören.“
Und wie ich ihn verstand…
Ich ging zu ihm um nahm ihn in die Arme. Aus dem harten, coolen jungen Mann, wurde jemand hilfloses.
Mir rannten mittlerweile auch die Tränen übers Gesicht.
„Ich liebe dich auch.“ Murmelte ich in sein Haar.
Verzweifelt klammerte er sich an mich. Dann küsste er mich. Wies weitergeht wusste ich noch nicht. Nur eines: der Moment zählt und ich werde ihm helfen.


Bei Marcus und Co ..

Marie: „Wo sind die jetzt hin?“
Marcus: „Ha keine Ahnung. Aber ich denke die wollen lieber alleine sein.“
Marie: „Das glaub ich nicht. Da ist was nicht in Ordnung.
Marcus bemerkte, dass es anfing zu regnen.
„Jetzt regnest auch noch.“
„Ja scheiße. Und Chris ist auch noch nicht aufgetaucht.“
Er sah über ihren Kopf hinweg. „Doch, da drüber kommt er gerade.“
„Oh. Ich bin dann mal weg!“
„Mhm.“ Er macht sich wieder auf den Weg zu Luca.


Umschlungen lagen wir auf dem Jeep, und hielten uns im Arm. Es begann zu regnen.
„Es regnet.“ Stellte auch er fest.
„Ja. Lass uns zurück fahren.“
Ich sah auf mein Handy, während wir zurückfuhren. Marcus hatte mich ein paar mal angerufen.
Ich ruf ihr zurück.
„Hey Marc, was gibt’s denn?“
„Wollt nur sagen, ich bin schon zu Hause. Marie und Chris sind noch auf dem Fest. Luca ist nach Hause. Kommt doch bitte jetzt Heim. Es regnet.“
„Ja ich denke zum Feste feiern sind wir nicht mehr aufgelegt.“
„Okay. Bring Aaron mit. Ich mach Kakao.“
„Passt.“
Ich legte das Handy wie in meine Tasche.
„Komm, fahren wir zu mir nach Hause.“
„Ok. Ich will sowieso nicht nach Hause.“
Ich legte meine Hand auf seine.


Zu Hause angekommen, wartete Marcus schon in der Küche auf uns. Das sah man von draußen.
„Warte mal Aaron. Willst du es ihm sagen?“
„Ich denke es ist besser wenn er es weiß.“
„Ja, ich glaube auch.“
Er nahm mich bei der Hand, und wir gingen zum Haus.
Marc wartete schon auf uns.
Wir gingen rein, ich zog mich um. Marcus gab Aaron ein T-Shirt und eine alte Jogginhose, so dass wir beide in warmen Klamotten unten, auf dem Sofa bei warmen Getränken saßen.
Draußen goss es wie in Kübeln.
„Also?“ begann Marcus.
Aaron fing an zu erzählen …
Ca. 2 stunden später lag ich in meinem warmen Bett. Wir haben Marcus alles erzählt, und er konnte es selbst kaum glauben. Insgeheim wusste er von Luca, dass es seinen Vater nicht kannte.
Der Sturm wurde immer stärker. Da Aaron nicht nach Hause wollte, bat Marcus ihm an bei uns zu schlafen. Mir machte das natürlich überhaupt nichts aus.
Ich ging schon mal ins Bett, da mein Fuß nicht zu seh belastet werden sollte, er aber den ganzen Tag war. Ich zog mein Nachthemd über. Aaron war noch immer bei Marcus im Wohnzimmer. Ich hörte sie reden. Ich glaube Marc mag Aaron. Und umgekehrt. Doch ob mir das gefiel?
Aaron hatte mir versprochen nochmal kurz vorbei zu schauen, bevor er sich irgendwo auf dem Sofa gemütlich machte. Ich wollte das er bei mir blieb, aber ob Marcus das gefiel? Eigentlich war es mit egal.
Später kam er dann …

Ich hörte sein leichtes klopfen und drehte mich langsam um. Er stand am Türrahmen, in Marcus alten Sachen. Er sah einfach umwerfend aus. Aber ich wusste hinter seiner harten, coolen Fassade, die er vor Marcus hatte, war er verzweifelt. Ich mochte er mir gar nicht vorstellen, wie es wäre meine Mutter, oder Marc nicht zu kennen.
Schlimme Sache.
Er trat in mein Zimmer. Ohne Worte legte er sich auch aufs Bett, und zog mich an sich.
Morgen. Ja Morgen werde ich ihm helfen sie zu finden. Wir werden Luca fragen. Er kann es nicht leugnen.
So lagen wir da. Eine halbe Stunde später sah Marcus nochmals ins Zimmer, sagte jedoch nichts, und ging wieder raus.
Wie kann es sein, das mein Leben von quasi einem Tag auf den anderen so umgedreht haben? Was alles passiert ist …
Es kann nicht angehen, so viel konnte ein Junge doch nicht vertragen. Ich machen seinem Vater verwürfe. Er schickt seinen Jungen los um seine Frau zu finden.
Irgendwann schlief ich dann doch ein…


Der nächste Morgen war friedlich. Ja fast schon komisch.
Bei uns hatte sich allmählich irgendwie eine Routine gebildet. So wie wenn Aaron auch zu uns gehörte.
Das Unwetter letzte Nacht, hatte viele Schäden angerichtet. Morgens im Radio hieß es: „Unwetter erschütterte letzte nach unsre Stadt. Telefonmasten sind umgefallen, müssen neu aufgestellt werden. Was harmlos anfing, wurde zum Chaos.“
Weiter hörten wir nicht zu.
Marcus machte uns Frühstück. Dann ging er an die Arbeit.
„Leute, ich halte es für das beste wenn ihr mal mit Luca reden würdet. Vielleicht weiß er was. Und wenn nicht, würde es ihm sicher interessieren es zu wissen.“
Er ging dann, und wir packte auch langsam Aarons Zeug zusammen, um zu Luca zu fahren. Dann zu seinem Vater.
„Du musst das nicht machen.“ Sagte Aaron nochmal. Schon zum 10-mal heute.
Und immer wieder antworte ich: „Doch will ich. Doch muss ich.“
Wir waren auf den Weg zu Luca, der anscheinend heute wieder bei dieser Bar von Gestern half, die Schäden, die das Gewitter verursachte, wieder so gut es ging zu beheben.
Luca stand in der Auffahrt und kehrte.
Seit ich das mit Aaron wusste, sah ich die Ähnlichkeit schon. Irgendwie.
Aber vorher nahm ich es einfach nicht war.
Wir bogen in die Einfahrt. Aaron stellte den Wagen ab.
Wir stiegen aus, und gingen auf ihm zu.
„Hey Luca.“ Grüßte ich ihn. Der 15 – Jährige blickte auf. Er schenkte mir ein kleines Lächeln.
„Hallo.“
Er musterte Aaron. „Hey.“

Wir leben schon in einer komischen Stadt. Man meint alle Leute sind nett und freundlich, aber manchmal sind alle zum kotzen. Luca war sonst immer freundlich, doch irgendetwas scheint ihn zu irritieren.
Aaron räusperte sich. „Hey.“
„Was macht ihr hier?“ er legte den Besen weg. „Ist noch nicht offen.“
„Ja, das wissen wir, wir wollten eigentlich zu dir.“ Gestand ich. Ich blickte in Aarons gletscherblauen Augen.
„Wieso? Ist irgendwas passiert? Mit Marcus?“ fragte Luca.
„Nein, nein. Mit Macrus ist alle okay.“
„Luca.“ Begann Aaron. Ich wusste das er verunsichert war. Das war ich auch.
„Ich muss dir da was sagen.“
„Schieß los Aaron.“ Luca blickte ihn an.


____________________________
20 Minuten später saßen wir am Tresen der Bar.
„Ich kann es nicht fassen. Ich kann es einfach nicht fassen.“ Luca schüttelte bestürzt den Kopf.
Wir haben ihm die ganze Sache erzählt, und er war genauso schockiert wie ich am Anfang.
„Und ist das alles wahr?“
„Ich fürchte schon Luca. Ich muss meinen Vater noch damit konfrontieren.“ Aaron war fix und fertig.
Mittlerweile saß ich neben ihm, und hielt ihn fest. Ich wusste, dass ich es gewollt hatte, also tat ich es auch bei ihm.
Aaron mag ja einen auf cool machen, doch ich weiß es besser. Mein Bruder ist ein sehr offener Mensch, und ich weiß dass er Aaron nicht mögen würde, wenn er nicht „Gut“ wäre.
Da fiel mir irgendwie wieder Marie ein. Scheiße. Ich hatte mich schon länger nicht mehr bei ihr gemeldet. Und was geht’s da mit Chris wieder ab?
„Ich komm mit.“
„Nein.“ Antworteten wir beide zugleich.
„Warum nicht?“
Natürlich verstand er das nicht… wir verstanden es ja auch kaum.
„Weil es besser ist meinen Vater alleine zu fragen.“
Ich war derselben Meinung. Luca akzeptierte das nur schwer. Aber es war das richtige.


Wir fuhren los. Ich war aufgeregt. Aaron war aufgeregt. Ich denke auch Luca ist aufgeregt. Einmal tief durchatmen, und Augen zu und durch.
__________________

Aus Aarons Sicht:


Ich weiß, dass Luca gern mitkommen wollte. Doch es war keine gute Idee. Mein Leben ist sowieso schon kompliziert genug. Und jetzt bekomm ich auch noch einen Bruder dazu. Einfach überhaupt keine gute Option. Mir zerreißt es den Kopf. Aber er scheint nett zu sein.
Ich holte meinen Wagen und Mia und ich stiegen ein. Ich bin froh sie bei mit zu haben. Alleine könnte ich es nicht. Obwohl die Beziehung nicht geplant war. Wie konnte sie das nur glauben? Ich bin nicht so ein Typ.
„Das bekommen wir schon hin.“ Sagte Mia neben mir.
„Ich weiß.“ Ich hoffe es, fügte ich mit Gedanken dazu.

Bei mir zu Hause angekommen. Mein Dad war anscheinend schon da. Er schraubte wahrscheinlich wieder an seinen Maschinen. Das war etwas wo wir beide abschalten konnten. Nur ich hatte in letzter Zeit nur wenig Zeit. Ich musste anfangen lächeln.
„Ich warte solange hier.“ Sagte Mia.
Ich blickte sie an. „Okay.“
Sie lächelte.
„Und danke für alles Mia.“
Ich küsste sie und stieg aus dem Wagen aus.
Der Weg zum Haus war schwer für mich. Ich wusste nicht was mich erwartet. Wie würde mein Vater reagieren? Und noch eine bessere Frage. Wie würde Ich reagieren? Ich bin ja schon ein Hitzkopf. Ein gefühlvoller Hitzkopf. ;D
Ich bin zwar sonst nicht so ein aufbrausen, aber bei solchen Sachen kann, und werde ich mich aufregen. Wenn er es nicht einsieht.
Ich ging die Tür zum Haus rauf, und nahm unterwegs die Zeitung mit.
„Dad!“ schrie ich, als ich im Haus war.
War klar. Er war wieder in der Werkstatt.
Ich ging runter, sah ihn, und er bemerkte schon meinen Bösen Gesichtsausdruck.
„Wo warst du Aaron?“ Ach das interessiert ihn auf einmal. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte.
„Bei meiner Freundin.“ Ich war stolz, das sagen zu dürfen.
„Du hast eine Freundin?“
„Ja, falls du es noch nicht bemerkt hast.“
„Ja. . . ja.“
„Sag mir die Wahrheit.“ Platze es aus mir heraus.
„Was?“
„Jetzt mach nicht auf scheinheilig. Ich weiß es. Ich weiß alles. Ich bin kein kleiner Junge mehr. Ich bin alt genug. Und sag mir endlich die Wahrheit! Alles. Über meine Mutter. Und . . . über meinen Bruder.“
„Bruder?“
„Ja. Meinen kleinen Bruder. Ich kann mich an in noch erinnern. Und ich wette du auch.“
„Ja.“ Gab er trotzdem noch zu.
„Dann sag mir die Wahrheit.“
„Also gut.“ Er setzte sich auf den Hocker.
„Du hast einen Bruder.“
„Wow. Das wusste ich aber schon.“ Langsam reichte es mir.
„Okay. Dann nochmal von vorne.“


Bei mia.
_______________

Aaron war jetzt schon lange da drinnen.
Ich hatte gerade mit Marie telefoniert. Hab sie aber iwie nicht verstanden. Irgendwas mit Chris. Keine Ahnung. Aber die sind wohl jetzt so halb zusammen.
Wieder sah ich zum Haus. Langsam machte ich mir Sorgen. Ich stieg aus dem Wagen, un schlenderte zum Haus. An der Tür klopfte ich. Aaron machte mir auf, und nahm mich Sofort in die Arme.
„Komm rein.“
Wir gingen in das Wohnzimmer, wo sein Vater saß.
„Erzähl weiter.“ Sagte Aaron zu seinem Dad.
Er sah mich kurz an. Dann redete er weiter: „Dann sind sie gegangen. Einfach so. deine Großmutter hat sie dazu gezwungen. Deine Mutter wollte nicht gehen. Sie wollte uns, besonders dich nicht allein lassen. Du sahst mir immer schon ähnlich. Luca war noch ein Baby. Du warst doch schon etwas älter. Die Mutter von deiner Mum hat Luca gerade noch so geduldet. Deine Mutter wollte mich nicht ganz alleine lassen, und du hast einen starken, reinen Charakter. Deshalb bist du bei mir geblieben. Und jetzt . . . bevor wir hierher gezogen sind, hat mir deine Mutter einen Brief geschrieben. Sie wollte dich kennenlernen. Wollte wissen, wie du geworden bist. Ob du so wundervoll bist, wie du früher auch schon warst. Und heute noch bist.“ Ihm rannten Tränen runter.
Aaron drückte mich fest an sich. Auch bei ihm liefen die Tränen. Bei mir ganz zu schweigen.
Aaron: „Warum hast du mir das nicht gesagt?“
„Ich konnte nicht. Es war zu schmerzhaft. Ich wollte alles verdrängen.“
„Hast du sie gefunden.“
„Ja. Sie hat mir ihre Nummer gegeben. Und einen Brief für dich.“
Er stand auf, und ging zur Kommode und holte einen Brief heraus. Und den Zettel mit der Nummer.
„Ruf sie an. Les den Brief.“ Dann sah er wieder zu mir.
„Nett dich kennen zu lernen. Wenn auch in nicht sehr schönen Umständen.“
Ich brachte doch ein kurzes Lächeln imstande. Aaron drückte mich und die Zettel an sich.
Sein Dad verließ das Zimmer.
„Was willst du jetzt machen?“ flüsterte ich.
„Ich weiß nicht.“ Immer noch den Brief an sich gequetscht.
„Ich hab da eine Idee. Lass uns mal woanders hingehen. Komm mit.
Wir gingen in sein Zimmer.
Er las den Brief. Dann gab er ihn mir.
Seine Mutter hatte ihn geliebt, liebte ihn immer noch.
Sein Vater tauchte wieder auf.
Auch Luca trudelte langsam ein.
Scheint so, als ob die Familie wieder zusammenfindet.
Währendem Aaron mit Luca und seinem Vater geredete hatte, zog ich mich zurück, und setzte mich auf eine Bank vor dem Haus.
Ich schrieb mit Marie Sms. Ich erführ so einiges neues, spannendes. Anscheinend hatte sie Chris perfekt unter Kontrolle.


Ich wusste nicht wie lange ich draußen gesessen hatte. Aaron kam irgendwann mir einem Tee und einer Decke in der Hand zu mir und setzte sich neben sich.
„Hey.“ Sagte er.
„Hallo. Und wie ist es gelaufen?“
„Ich glaube ganz gut. Sie verstehen sich. Wir verstehen uns.“ Er schlang die Decke um uns, und ich kuschelte mich an ihn. „Sag mal, warum bist du gegangen.“
„Ich wollte euch nicht stören. Du hast einfach Zeit mir deiner Familie verdient.“
„Wer sagt den, dass es nur Luca und mein Dad sind.“
Er sah mich mit seinen leuchtenden Augen an.
„Ich liebe dich.“ Flüsterte er. „Und ob es dir passt oder nicht, du gehörst jetzt auch zu meiner Familie.“
Das Gefühl war einfach unbeschreiblich. Ich konnte es nicht in Worte fassen. Ich kannte ihn jetzt zwar erst wenige Wochen, doch da war eine Verbundenheit.
„Ich liebe dich auch.“ Brachte ich anscheinend doch noch zustande.
Er hob seine Hand zu meinem Kinn, und zwang mich ihn anzusehen. „Gut so.“ sagte er und küsste mich. So, als ob es kein Morgen geben würde.


EPILOG

Ein paar Monate später.


Aaron hatte endlich seine Mutter kennengelernt. die war hin und weg von ihm. Sie war froh auch endlich wieder ihren Mann, also den Vater ihrer Kinder, wiederzusehen. Sie zog wieder bei ihm und Aaron ein. Das Verhältnis zu Luca hat sich stark verbessert. Und so kam Marcus immer mit, wenn ich Aaron besuchte, und umgekehrt. Denn Luca war ja auch da. Ja, wir wuchsen richtig zu einer Clique zusammen. Marie und Chris natürlich auch. Haha, die 2 waren wirklich ein cooles Paar. Gleich wie Aaron und ich. Ich liebe ihn, er liebt mich. Daran hat sich bis jetzt nichts verändert. Wir waren immer noch fest zusammen. Mum und Dad waren ein wenig verwirrt, als sie von der Fortbildung zurückkamen. Wer wäre das nicht gewesen?
Hey, ich meine wir sind eben ein sehr komisches Dorf, und das war verdammt noch mal gut so ;D <3


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.11.2011

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