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Software-Probleme dominieren

Software-Probleme dominieren

 

Veränderungen in der Computertechnik wurden oft von außen ausgelöst. Fortschritte in den Basistechnologie, der Elektronik, haben starke äußere Ursachen, besonders in den ersten Ge­nerationen der Computerhardware, aber die Hardware die tatsächlich an Anwender und Or­ganisationen verkauft wurde, wurde durch andere Faktoren beeinflußt. Sie wurden beeinflußt von ihren Einsatzgebieten, durch Marktzwänge und von der internen Organisation der Berech­nungen.

 

Der schnelle Anstieg der Nachfrage nach leistungsfähigen Applikationen verursachte eine enorme Nachfrage nach Personal, für deren Entwicklung. Das bedeutet, daß das durch­schnittliche Niveau der Entwickler nicht besonders hoch war. Die Nachfrage nach Personal konnte nicht durch die zur Verfügung stehenden Systementwickler gedeckt werden. Dieser Mangel brachte Leuten, die das Wissen und die Erfahrung zur Systementwicklung besaßen, eine beträchtliche Einflußnahme und Unabhängigkeit am Markt. Dies trieb die Firmen an, einen Ausweg aus der Abhängigkeit ihrerseits von den Systementwicklern zu finden.

 

Es wurden neue Applikationen mit neuer Bildschirmdarstellung entwickelt, die keine simplen Kopien alter und bewerter Büroapplikationen waren. Allerdings unterlagen diese Applikati­onen noch einigen Restriktionen, bezüglich der Leistung der Hardware. Viele waren Versuche einer Integration verschiedener Systemteile der Unternehmung, stellten neue Funktionen zur Verfügung, besonders Systeminformationen und verwaltungsunterstützende Funktionen. Diese Systeme waren nicht nur technisch auf Grund ihrer Größe und Beziehungen zwischen vielen verschiedenen Systemen sehr komplex, sondern auch in ihren Verflechtungen und Auswirkungen.

 

Die Kombination von steigender Komplexität der Systeme und dem geringen Wissen der Entwickler führten zu verspäteten Auslieferungen, explodierenden Kosten und scheiternden Softwareprojekten. Das Nicht einhalten ihrer eigenen Versprechen, brachte den Entwicklern große Vertrauensverluste bei den Entscheidungsträgern. Dies förderte den Wunsch die Kontrolle über die Einführung von Computersystemen im allgemeinen und besonders im Entwicklungsprozeß zu verbessern. Dieses wurde bekannt als Softwarekrise oder Software-Flaschenhals. Im wesentlichen verdrängten in der zweiten Phase die Systementwicklungs- und Softwarekosten die Hardwarekosten und -leistung als Hauptprobleme in der Entwicklung der Computer. Dieses Veränderte schnell die Natur der Systementwicklung, der Märkte, die Nutzung und das Wesen der neuen Techniken selbst. Als weiteres sei das Aufkommen von unabhängigen Softwareherstellern zu nennen, die ihrerseits nun mit neuen Problemen der Vermarktung zu kämpfen hatten und nun neue Strategien für neue Märkte brauchten.

 

Aufkommen von Zweifeln an der Leistung von Software in der Literatur

Aufkommen von Zweifeln an der Leistung von Software in der Literatur

 

Die Softwarekrise wurde zuerst von den Entwicklern von Real-Time-Anwendungen und von Systemsoftware bemerkt, da diese Projekte zu den komplexesten gehörten. Zugleich gehörten sie auch zu den ersten, die ihre Erfahrungen niederschrieben. Die meisten Autoren waren Akademiker, Hardwareentwickler oder arbeiteten für das Militär. Von hier kamen die Anre­gungen zu den Unternehmen, die Software benutzten.

Edsger Dijkstra wies schon sieben Jahre vor der Konferenz von Garmisch auf die wachsende Bedeutung der Softwarekrise hin. Er kämpfte gegen die Ignoranz von Softwareentwicklern, die die Krise nicht sehen wollten.

Am Anfang wurden hohe, all zu oft zu hohe, Erwartungen in die Leistungsfähigkeit von Computern gesetzt, die letztendlich nicht von der Technik erfüllt werden konnten. Es ging sogar soweit, daß Programmierer glaubten, wenn etwas nicht funktioniert, daß das ihr Fehler sei, und nicht, daß das Problem nicht mit einem Computer gelöst werden kann.

 

Die Konferenz von Garmisch 1968

 Die Konferenz von Garmisch 1968

 

Auf der Konferenz von Garmisch wies A. J Perlis darauf hin, daß viele Gebiete der Gesell­schaft und des täglichen Lebens von nicht korrekt arbeitender Software betroffen wären. Die Fähigkeit von Außenstehenden, den Programmierern und Computerfachleuten ihre Fehler zu vergeben, war umgekehrt proportional zu deren Ignoranz fehlerhafter Software gegenüber, an denen sie maßgeblich beteiligt waren. Ziel der Konferenz war es unter anderem diese Ignoranz abzubauen, besonders beim Militär, das größter Nutzer von Computern zu der Zeit war.

Das die Entwicklung von Software in eine falsche Richtung lief wurde durch sich häufenden Unfälle und Unglücke offenkundig, die durch fehlerhafte Software bedingt waren. Viele Nutzer von Computern glaubten bis dahin, daß Ergebnisse von Computern grundsätzlich richtig waren, wodurch Unglücke wie Flugzeugabstürze, oder Buchungsfehler in Banken möglich wurden.

Die Konferenzteilnehmer führten drei wesentliche Gründe für das Scheitern von Softwarepro­jekten an:

 

Die Projekte überschritten die veranschlagte Zeit

 

Viele der Projekte waren zu ehrgeizig, oder die Programmierer hatten keine Erfahrungen mit der Entwicklung von zum Teil sehr großen und sehr unübersichtlichen Systemen. Viele Syste­me wurden ohne besondere Methoden entwickelt (SA, SD).

 

Die Kosten explodierten

 

Es war,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 29.05.2017
ISBN: 978-3-7438-1617-6

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