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Das Betriebssystem MS-DOS

Das Betriebssystem MS-DOS

 

1 Einleitung

 

Das ursprüngliche IBM PC-DOS wurde Anfang der 80-ziger Jahre um den Prozessor Intel 8088 herum auf der Basis eines 16-Bit-Prozessors (intern) und eines 8-Bit I/O-Busses (extern) entwickelt.

 

MS-DOS war zu seiner r Zeit das  gängigste Betriebssystem für IBM-kom­patible Personal Computer und steht für Microsoft Disk Operating System. Es ist heute das Standard-Betriebssystem für die Microcom­puter der 16-Bit-Architektur. Es kann nicht nur leicht an unter­schiedliche Hardware angepaßt werden, es ist daneben auch leicht zu bedienen.

 

 

MS-DOS ist ein Single-User-/Single-Task Betriebssystem, d.h. es ist für einen Arbeitsplatzrechner (einen Benutzer) und nicht für die Verarbeitung paralleler Prozesse konzipiert.

 

MS-DOS wurde 1981 von IBM bewußt als ein Konkurrenzprodukt zu dem bis dahin Standard-Betriebssystem CPM (Control Monitor Programm) mit seiner Beschränkung auf 64 KBytes auf den Markt gebracht. IBM glaubte (und das zu Recht), daß sie durch die Festlegung auf ein anderes Betriebssystem allein durch ihre Marktstärke einen 1. Markt für Mikrocomputer-Systeme etablieren und damit die Konkurrenz in Zugzwang bringen kann. Dieser Schachzug zeigt deutlich die Stärke von IBM, in einem sich rasch entwickelnden Markt zwar zu spät, aber dann doch mit bewußt divergierender Wirkung einzutreten.

 

Die Kurzbezeichnung DOS (= Disk Operating System = Disketten / ma­gnetplattenorientiertes Betriebssystem) wird auch für ähnliche Produkte anderer Hersteller verwendet. Sie bezeichnen ein Be­triebssystem, welches für seine Funktion unbedingt magnetische Di­rektzugriffsdatenträger (Diskette / Festplatte) benötigt.

 

 

1.1. Die verschiedenen Versionen des MS-DOS

 

MS-DOS 1.0

 

Erschien im August 1981. Es konnten nur Disketten mit 160 KByte be­schrieben werden und der Hauptspeicher war mit 64 KByte begrenzt.

 

MS-DOS 1.1

Erschien im Mai 1981. Es konnten doppelseitige Disketten mit 310 KBytes beschrieben werden.

 

MS-DOS 1.0

 

Erschien März 1983. Dieses Betriebssystem lief auf einem sog. XT-Modell (XTended). Es arbeitete mit einer Festplatte und es konn­ten Unterverzeichnisse angelegt werden (Übernahme von Xenix-kom­patiblen Dateiverwaltungskomponenten).

 

MS-DOS 1.1

 

Erschien im Oktober 1983. Es unterstützte länderspezifische Da­tums- und Währungsformate und einen Hauptspeicher von 118 KByte.

 

MS-DOS 1.11

 

Erschien Anfang 1984 und wurde die verbreitetste MS-DOS Version. Gegenüber 1.10 gab es nur unwesentliche Veränderungen. Erweiterung des Hauptspeichers auf 156 KBytes.

 

MS-DOS 3.0

 

Erschien August 1984. Es wurde die MS-DOS Version für den IBM-AT (Advanced) und unterstützte 1,1 MByte Diskettenlaufwerke. Der Hauptspeicher wird auf 511 KBtes erweitert.

 

MS-DOS 3.10

 

Erschien im März 1985 und MS-DOS wurde mit dieser Version netz­werkfähig (insbesondere die Laufwerke). Der Hauptspeicher ist auf 640 KBytes erweiterbar.

 

MS-DOS 3.1

 

Erschien 1986. Es unterstützte insbesondere 3,5 Zoll Laufwerke.

 

MS-DOS 3.3

 

Erschien 1987. Es wird die max. Festplattenspeicherkapazität auf 118 MBytes ( 4 Partitionen zu je 31 Mbytes) erhöht. MS-DOS kann Zeichensatztabellen verwalten, um die länderspezifischen Sonder­zeichen auf dem Bildschirm und dem Drucker anzuzeigen.

 

MS-DOS 4.0/4.01

 

Erhöhung der Festplattenspeicherkapazität auf 1 GByte (ca. 1 Milliarden Bytes ), sowie auf Wunsch inte­grierte Benutzeroberfläche nach SAA-Standard.

Vorgestellt 1988, wurde Version 4.0 aufgrund vieler Fehler schnell vom Markt genommen und im November durch die bereinigte Version 4.01 ersetzt. Festplattenpartitionen größer 32 MByte können eingerichtet werden (bis zu 2 GB), erforderlich dazu ist SHARE. Hinzugekommen sind der Treiber EMM386.SYS für Expanded Memory und der Befehl MEM. Die Grafikkartenstandards EGA und VGA werden unterstützt. Erstmals wird zu einer MS-DOS-Version eine grafische Benutzeroberfläche für das Datei-Management nach dem Vorbild des Norton Commanders oder der PC-Tools mit ausgeliefert, die sogenannte DOS-Shell.
MS-DOS 4 war das am schlechtesten verkaufte DOS von Microsoft, es stand nicht sonderlich in der Gunst der Käufer. Nur dem geringen Markterfolg von OS/2 ist es zu verdanken, daß MS-DOS 4.01 nicht die letzte Version von MS-DOS wurde.

MS-DOS 5.0

Vorgestellt im Juni 1991, wurde die Speicherverwaltung weiter optimiert, um die Speichergrenze von 640 Kbyte zu durchbrechen. HMA, EMS (Expanded) und XMS (Extended) werden unterstützt, Gerätetreiber können in den sog. Upper Memory (UMA) geladen werden. Verbessert wurden ATTRIB, FDISK und RESTORE, ganz neu hinzugekommen sind SETUP, HELP, DOSKEY, UNDELETE, UNFORMAT, MIRROR, EMM386.EXE, SMARTDRIVE, HIMEM.SYS, QBASIC, SETVER und LOADFIX. Auch eine überarbeitete DOS-Shell, der komfortable Text-Editor EDIT (ersetzt EDLIN) sowie eine Online-Hilfe gehören zum Lieferumfang. Partitionen bis 2 GB sind nun auch ohne SHARE möglich. MS-DOS 5 wurde durch seine Neuerungen und der erfolglosen Konkurrenz zu einem absoluten Erfolg auf dem Markt.

MS-DOS 6.0

Vorgestellt im März 1993, wurde u.a. eine Laufwerkskomprimiereung ("Doublespace") integriert und MS-DOS zur Zusammenarbeit mit MS-Windows optimiert. Auch CD-ROM-Laufwerke werden jetzt standardmäßig unterstützt. MS-DOS 6.0 wird durch verschiedene von Microsoft zugekaufte Tools (MS-Antivirus/VSave, Defrag/Symantec, Backup/PCTools) ergänzt. Mittels MEMMAKER ist eine automatische Speicheroptimierung möglich. Mittels eines einfach zu erstellenden Boot-Menus sind verschiedene Systemkonfigurationen beim Booten wählbar (ähnlich einem Bootmanager), es besteht eine Möglichkeit zum Überspringen der Konfigurationsdateien (F5, F8). Die Online-Hilfe wurde weiter verbessert, Benutzerabfragen in Batch-Dateien sind mittels CHOICE möglich.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 09.02.2017
ISBN: 978-3-7396-9745-1

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dies Buch widme ich meinen Enkeln Yaniick, Tommy und Emil

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